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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-30
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
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Kritik des „Vorwärts" wehrt sich die Reichskleiderstelle in Ausführungen, die manche klärenden Einzelheiten von Be lang enthalten, z. B.: „Mit der Allkleidersammlung wird der Zweck verfolgt, den Arbeitern in Land- und Forstwirtschaft, Bergbau, Eisen bahnen und sonstigen kriegswichtigen Betrieben, die ohne zweckmäßige Bekleidung ihre Betriebstättgkeit nicht ausüben können und deren Arbeitsmöglichkeit im Interesse der Kriegs führung und Versorgung der Bevölkerung erhalten bleiben muß, diese Kleidung zuzuführen. Die Aufgabe, aus der unend lichen Verschiedenheit der bei der Altkleiderfammlung ein gesammelten Sachen in jedem einzelnen Falle die richtige War« dem bedürftigsten Arbeiter zuzuwenden, kann nur ge löst werden, wenn eine einwandfreie Verwertung der Samm lung durch eine zentrale Bewirtschaftung erreicht wird. Die im ganzen Deutschen Reiche gesammelten Kleidungsstück« werden deshalb in 57 Relchsklecherlägern zusammengebracht und hier von Fachleuten, die die Bedürfnisse des arbeitenden Volkes aus ihrer Praxis am besten zu beurteilen vermögen, (dem Herrenkleiderkleinhandel), nach Größen, Formen, Stof fen und Preisen sortiert und zu großen Gruppen wenigstens einigermaßen gleichmäßiger Anzüge zusainmengesteltt. Nun mehr werden die Anzüge unter Ausschaltung der Kleinhändler von dem Reichskleiderlager direkt an anfordernde Werke, Landwirtschaften usw. überwiesen. Die abnehmenden "Werke finden somit an einer Stelle das, was sie brauchen. Es ist auch dadurch eine Bevorzugung der ansässigen Bevölkerung seitens der Kommunen ausgeschlossen. Die Beschaffung des einzelnen Kleidungsstückes ist also nicht Sache des Arbeiters, sondern vielmehr des Arbeitgebers. Diese haben durch Gesamt bestellung der ihrer Belegschaft zustehenden Kleidungsgesaml- menge den Bezug zu erleichtern. Es ist also unrichtig, daß die Anzüge den Konfektions geschäften herausgegeben werden, und ebenso unrichtig, daß der Handel den Verkauf «inrichten kann, wre er will. Ueber di« Anzüge verfügt einzig und allein die Reichsbekleidungs- ftelle, die an die versorgungsberechtigten Betriebe Ankauss- scheine über eine gewisse Menge unter Angabe eines bestimmten Reichskleiderlagers als Bezugsquelle ausgibt. Das Geschäfts- gebahren der Reichskleiderläger unterliegt ständig schärfster Kontrolle, so daß auch nicht ein Anzug «m Reiche ver schoben oder teurer als zulässig verkauft werden kann. Es ist unrichtrg, daß dem Kleinhandel ein Nutzen von 20 Prozent zugebilligt wird, und daß dieser Nutzen auf die Gesamtanzüge einen Gesamtgewinn von vielen Millionen aus- macht. Die Zahl der Anzüge, die durch das Reichskleider lager verteilt werden, beträgt nicht drei Millionen, sondern höchstens eine Million. Es ist unrichtig, daß der Wert eines Anzuges 60 bis 100 Mark beträgt, sondern der Anzug wird voraussichtlich 40 bis 50 Mark im Durchschnitt kosten. Den Reichskleiderlägern ist zur Deckung ihrer Gesamtunkosten ein Aufschlag von höchstens 20 Prozent gestattet. Es wird hier betont, daß es sich um die Beschaffung „zweckmäßiger Bekleidung für die Betriebstätigkeit der Ar beiter" handele. Dieser Punkt ist bisher nicht genug betont worden; denn das, was an Anzügen gesammelt worden ist, ist als Arbeitskleidung nur selten am Platze, besonders nicht bei Schwerarbeitern. Die Folge wird sein, daß diese Anzüge, die an anderer Stelle noch jahrelange Dienste getan haben würden, wegen schlechten Sitzens und wegen der aus ihrem Eharakter als ^,alte", „getragene" Anzüge entspringenden Geringschätzung in Lanz kurzer Zeit verwirtschaftet se'n werden. ver Weltkrieg Deutscher Abendbertcht wtb Berlin, 28. August, abends. (Amtlich.) Südöstlich von Arras sind «rneute Durchbruchsversuche des Feindes gescheitert. Nördlich von Bapaume und nördlich der Somme brachen englische Angriffe unter schweren Ver lusten zusammen. Zwischen Somme und Oise Vorfeldkämpfe vor unseren neuen Stellungen. Französische Angriffe nördlich der Aisne wurden blutig abgewresen. Westen w Schritt für Schritt mühen sich die Engländer, die Sommewüste zurückzuerobern, aus der sie im März d. I. von dem übermächtigen deutschen Ansturm so eilig heraus geworfen wurden. Anders als die Engländer versteht die deutsche Verteidigung, dle taktischen Vorteile der Trichter wildnis zu nutzen. Jedes gewonnene Dorf, das in Wirklichkeit ja seit langem aus nichts besteht, als aus einer Tafel mit der Inschrift: dies war Pozisres oder dies war Martinpuich, muß vom Feinde mit empfindlichen Opfern bezahlt werden und führt dabei die Truppe nur immer weiter in eine Wüste ohne Unterkunst, ohne Wasser, ohne jedes Hilfsmittel. — Am 26. August setzten die Engländer ihre Angriffe auf der ganzen Front nördlich der Somme fort. Von 7 Uhr früh hetzte ein Ansturm den anderen, Artillerievorbereitung und Jn- fanterieangriff gingen in einander über. Um Mittag bog die deutsche Verteidigung einem starken englischen Angriff aus. Die Engländer kamen bis Longueval und dem Felville- Wald, aber ein deutscher Gegenstoß warf sie wieder zurück. Weiter südlich griffen sie wiederholt von Suzanne heraus an, allein die flankierenden deutschen Batterien zerschlugen jeden englischen Angriff. Das stürmische Wetter behinderte erheblich die englische Flugtätigkeit. Die deutschen Jagdstaffeln sanden in der Luft kaum Gegner. Sie gingen deshalb auf 100 Meter herunter und nahmen die englischen Gräben unter das-Feuer ihrer Maschinengewehre. Infanterieflieger ver sahen die deutsche vordere Linie mit Munition und Ver pflegung. Auch Äraftwagengeschütze griffen erfolgreich in den Kamps «in, einzelne fuhren bis dicht hinter die Schützen linien vor, beschossen feindliche Fesselballone und Blinker stationen Und unterstützten mit ihrem Feuer wirksam die eigenen Vorstöße. Den Kämpfen, welche während des ganzen Tages am 26. August vor der Front der Armee v. Below tobten, folgten von 7 Uhr abends an nochmals zwei Großangriffe bei Mory und zwischen Bapaume und Favreuil. Während bei Vaux und Beugnatre beide Angriffe abgeschlagen wurden, drang der Engländer vorübergehend weiter südlich bis zur Eisenbahn vor. Seine starken Kräfte traten aus Favreuil heraus in südwestlicher Richtung zum Sturme an. Sie liefen in das vorzüglich Hegende Feuer der zum Teil direkt schießen den Batterien und fluteten bald unter schweren Verlusten, gedrängt von der Infanterie, zurück. Weiter südlich hatte der Feind sich an Bapaume schon dicht herangearbeitet, aber auch hi«r wurde er nach erbittertem Kampfe wieder zurück- geworfen. Di« abgeschlagene Infanterie wurde durch das von unseren Fliegern gutgeleitete Artilleriefeuer gefaßt. Alle Anstrengungen der Engländer, noch am Abend de» 26. in i Bapaume «inzudrkngen, blieben erfolglos. Zu gleicher Zett wurde beobachtet, daß der Gegner weiter südlich zwischen Courcelles und Le Sars, sowie zwischen Ligny und Bapaume Tankgeschwader ber«itst«ilte. Sie wurden sofort unter Feuer genommen und die anrückenden Infanteriekolonnen zerstreut. D«r sich hier «ntwickelnde Angriff wurde auf diese Weise im Keim erstickt. Der Feind hat nach dielen blutigen Ver lusten in den Morgenstunden des 27. seine Angriff« hier nicht erneuert. Di« Durchführung der feindlichen strategischen Ziel« verhindert w Der „Matin" meldet: Das Ausweichen der Deutschen verhindert in jedem Fall« die volle Durchführung unserer strategischen Ziele. Augenblicklich ist die Lage die, daß fast die gesanite englische Arme«, dle Hälfte der französischen Armee und der Hauptteil der Amerikaner m.den Kämpfen stehen, die wir seit länger als Jahresfrist vorbereiteten/ Um zu End« zu kommen. FlUgMg- und Wasserflugzeugunfälle wl Basel, 29. 8. Alus Genf meldet di« „Neue Zür. Ztg.": Gestern morgen ereigneten sich auf dem Flugplätze Emberieu 'im Aksnedepartement zwei llnglücksfälle, wobei es 4 Tot« gab. — Aus Washington meldet „Havas": Ein Wasserflugzeug stürzte infolge Zusammenstoßes mit einem anderen Flugzeuge ins Meer, wobei drei Insassen ertranken. - I l j . « § ! I ^7 " >" I > > - > > . Osten Ablösung Ler Japaner durch di« Chinesen or Stockholm, 29, 8. Das aus China vor einigen Tagen abgegangene Pekinger Eardeschützen-Regiment ist in Wladiwostok angekommen und wird die dortigen japanischen Abteilungen ablösen. Die Japaner gehen an die Front und die Chinesen werden zu Bewachungsdiensten verwendet. or Stockholm, 29. 8. Dem Helsingsorser „Hufwustad- bladet" zufolge hat die Entente nunmehr begonnen, bel gische Freiwillige für die Expedition nach Rußland zu werben. Belgische Artillerieoffiziere befinden sich bereits an der Murmanküste. l or London, 28 8. Das «Reuter"-Büro meldet aus ! Archangelsk vom 18. d. M.: Amtlich wird mitaeteilt, daß die Streitkräfte der Alliierten die Flußflotiille der Bolschewikil zer sprengt haben. In mehreren Dörfern an der Südküste de« ! Weißen Meeres herrscht Hungersnot. Ereignisse zur See Amerikanisch« Truppentransporter versenkt s Rotterdam, 29, 8. Wie aus London gemeldet wird, sind zwischen dem 12. und 23. August zwei amerikanische TrApp«nlransportschiff« torpediert wördrn. Auf einem kamen 264, auf dem anderen 619 Soldaten ums Leben. Des wei teren wurlde «in dritter Dampfer, der mit Munition und Lebensmitteln beladen war, torpediert. Die Versenkung der Truppentransportdampfer ist vom amerikanischen Nachrichtendienst geheimgehalten worden. Die Konvois kamen am 19 .8. in Brest an, wo von einem Dampfer, der die Geretteten an Bord hatte, 4 Leichen und 5 Verwundete an Land gebracht wurden. Nochmals di« Lusttaniafrage s Haag, 28. 8. Zu dem Newyorker Reutertelegramm über den Munitionsprozeß der Lunardlinie, nach dem die „Lusitania" keine Sprengstoffe an Bord gehabt haben soll, schreibt die hresige Zeitung „Het Vaderland": Aus Anlaß d«s Reuterberichts in unserem letzten Morgenblatt haben wir den Besuch eines Holländers erhalten, der lange Zeit in Amerika wohnhaft war, und auch während der Zeit, als die Frage der Munitionsladung der „Lusitania" in den amerika nischen Blättern mit großem Interesse ^handelt wurde. Nach den Aussagen dieses Holländers besteht kein Zweifel darüber, daß die „Lusitania" auf ihrer letzten Reis« Munition an Bord gehabt hat. Der Lademeister hatte seine Direktion in New- york hierauf aufmerksam gemacht. Diese hat ihm daraufhin verboten, die Munition in den Konnossementen aufzuführen. Später hat man diesen Lademeister entlassen. Dieser Sach verhalt ist seinerzeit öffentlich in den amerikanischen Zei tungen besprochen wokdrn. '. Sine neue englische Roheit s Am 9. August, mittags 12 Uhr, find füns kleine belgische Fischerboote aus Heyst, die dicht unter der Küste ihre Netze aus- liegen batten, von zwei englischen Flugzeugen aus 100 Meter Höhe mit Bomben und Maschinengewehren angegriffen worden. Die Filcher gaben vor der Ortsbehürde ihrer Entrüstung über die« Verfahren wehrlosen Zivilpersonen gegenüber Ausdruck. Die Fischerbevölkeruna, die durch Beschießung und Bomben abwürfe bereits oft Verluste in ihren Familren erlitten hat, wird durch diese rohen Angriffe gehindert, ihrem Erwerb nach- zugehen und ihre Landeleuts mit Nahrungsmitteln zu versehen. Italien i Wien, 26. August. Amtlich wird gemeldet: An den Eebirgsfronten rege ErkundunLstätigkeit. In Albanien wurde unter Nachhutkämpfen neuerlich Bodengewimi erzielt. Der Chef de« Eeneralstab«». Kleine psiitilcde ftacdricdten Hindenburg ist zuversichtlich pd (Amtlich.) Berlin, 28.8. Auf ein Telegramm, welche« die Baterlandspartei in Reichenbach im Vogtland an den Generalfeldmarschall v. Hindenburg richtete mit der Bitte um ein Lebenszeichen, um Gerüchten über den Gesundheitszustand de» Feldmarschall» entgegentreten zu können, antwortete Hinden burg: Bin Gott lei dank kerngesund und sehe der Zukunft ge trost entgegen! Feldmarschall v. Hindenburg. Kaiser Karl in München pd Kaiser Karl ist Mittwoch mittags >/,12 Uhr auf der Rückreise von Dresden zum Besuche König Ludwig» in München eingetroffen. Um S Uhr erfolgte die Abreise de» Kaisers nach Schloß Wartholz. Di« Kriegsziele der Weltmächte pd Genf,'29. 8. Im „Journal de GLnLves" wird mit geteilt: Wilson hat seinerzeit an die Westmächte die Frage gerichtet, was ihre Kriegsziele seien, worauf er folgende Ant wort erhalten hat, der er sich lebhaft «»schloß: Wiederher stellung Belgiens, Serbiens und Montenegros mit entsprechen dem Schadenersatz, Räumung der besetzten französischen, Rus sischen und rumänischen Gebiete, Zurückerstattung aller den Alliierten jemals gehörenden Gebiete, Befreiung der Jta- ; liener, Slowenen, Rumän«», "Tschechen und Slowaken von der Fremdherrschaft, Befreiung der in der Tyrannei lebenden Völkerschaften, Errichtung Polens als autonomer Staat, Schaffung von Garantien gegen den preußischen Militarismus. pd Berlin, 28. 8. Unter dem Vorsitz des bayerischen Minist«rpräsioent«n von Dandl wird der Bundesratsausschuß für Auswärtig« Angelegenheiten am Montag nachmittag zu einer Sitzung zusammentreten, KindeN-urg über Ostpreußen pd Berlin, Generalfeldmarschall von Hindenburg ant wortete auf das durch die Zeitungen bekannte Telegramm des auf einer Reis« in Westpreußen befindlichen Ctaatshaushalt- ausschusses des Abgeordnetenhauses: Herzlichen Dank dem Staatshaushaltausschuss« für freundliches Gedenk««. Wie der Wiederaufbau des verwüsteten Ostpreußens durch den An sturm der Feinde nicht gehindert werden konnte, so wird auch das wirtschaftliche Leben nach dem Kriege allen Gegnern zum Trotz wieder erblühen. Generalfeldmarschall von. Hindenburg. Neue Gesandtschaften tn Sofia pd Berlin, 29.8. Der „B. Z." zufolge haben die bayrische und sächsische Regierung beschlossen, in Sofia eigene Gesandt schaften ihrer Staaten zu errichten. Schon in der nächsten Zeit toll die Schaffung dieser diplomatischen Vertretung bekanntge- aeben werden. Boyern wird seinen Gesandten in Wien al« Vertreter in Sofia bestimmen, während Sachsen einen eigenen Gesandten nach Sofia lenden wird. Oesterreich-Ungarn pö Wien, 28. 8. (Wiener K. K. Telegr.-Agentur.) Tatsächlicher Grundlage entbehrend« Nachrichten über dle Mit teilung von Regierungsentwürfen einer Verfassungsrevision an einzelne beim Ministerpräsidenten erschienene Führer poli tischer Parteien führten zu allerhand Meldungen über den Inhalt dieser Entwürfe. Diesen Melhuimen gegenüber sei festgestellt, daß die Regierung in der Vorbereitung einer Verfassungsrevision unter Wahrung aller Einheitsinteressen des Staates zwar eine ihrer wichtigsten Aufgaben erblickt und eine Information der Oeffentlichkeit über ihre diesbezüg lichen Absichten nicht zu verzögern gedenkt, daß aber gegen wärtig der Stand der Vorarbeiten «in Hervortreten mit den ms Auge gefaßten Plänen noch nicht zuläßt. Finnland pf Berlin, 28. 8. Von finnischer Seite wird mitgeteilt: Nachdem bet den finnisch-russischen Friedensverhandlungen in den Hauptfragen bisher kein Einverständnis zwischen beiden Parteien zu erreichen war, haben- die finnischen Bevollmäch tigten vorgeschlaaen, die Verhandlungen auf einige Wochen zu vertagen. Bei Wiederaufnahme der Unterhandlungen würden die finnischen Bevollmächtigten den russischen durch Vermittlung der deutschen Regierung ihre Vorschläge unterbreiten. 2n einem Schreiben vom folgenden Tage haben die Vertreter Ruhlands der finnischen Delegation einen mit dem obenerwähnten in den Hauptpunktm übereinstimmenden Vorschlag aus Vertagung der Verhandlungen gestellt. Daraufhin wurden die Verhandlungen vertagt. Zur finnischen Thronkandidatnr pf Se. Hoheit der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, teilt dem W. L. B. m,t, daß sein Name zu Unrecht mit der Kandidatur für den finnischen Thron in Verbindung gebracht wurde. Obwohl ursprünglich von finnischer Seite an ihn heran getreten worden sei, stehe der Herzog allen diesen Kombinationen durchaus fern Einer auf ihn etwa entfallenden Wahl würde der Herzog nicht zu entsprechen in der Lage sein. Di« finnisch« Abordnung für die Kömigswahl im Großen Hauptquartier pf Nach einer Meldung des Helsingsorser „Svenska Dagblatxs" wurde die.finnische Abordnung für di« Königs wahl vom Reichskanzler im Großen Hauptquartier emp fangen. ps Lugano, 29. 6. „Cecolo" meldet, daß die spa nische deutsch-freundliche Presse, an ihrer Spitze das Blatt „ABC" einen heftigen Pressefeldzug gegen Maura wegen seiner Haltung gegenüber Deutschland unternahm. China pch Rotterdam, 28. 8. Nach dem „Nieuwe Rotter- dämsche Courant" meldet „Times" aus Peking vom 23. 8.: Die monarchische Bewegung ist im Abnehmen begriffen und di« Feindschaft zwischen dem Ministerpräsidenten und Feng, d«r wieder Hoffnung hat, zum Präsidenten gewählt zu wer den, nimmt zu. Man glaubt, daß die gesetzgebende Ver sammlung schließlich den Mut verlieren und sich unter fremden Schutz stellen wird. pch Rotterdam, 28. 8. Nach „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet „Times" aus Peking vom 23. August, daß die chinesische Regierung sich ihrer Verpflichtung, an der japanischen Intervention in Sibirien teilzunehmen, zu entziehen trachtet. In der zwischen Japan und China ge schlossenen Uebereinkunst wurde für den Fall von «rnsten Zuständen an der Grenze «in gemeinsames Vorgehen vor geschrieben. Japan pj Rotterdam, 28. 8. Laut „Nieuwe Rotterdamsche Cou rant"' erfährt „Times" aus Tokio vom 20. d. M., daß die Lage sehr gespannt ist. Die Zeitung „Kokumins" schreibt: Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Loka, hatte «ine Unterredung mit Terauchi und Goto und verlangte den Rücktritt des Kabinettes, weil «r glaubt, daß ein solcher Schritt beruhigend wirken würde. Terauchi gab Coka zur Antwort, daß die Regierung bereit sei, zurückzutreten, sobald die Unruhen zu Ende seien. Dre Zeitung „Kokumins" schloßt daraus, daß das Kabinett nächsten Monat fein« Entlassung nehm«» wird. > — Feindseligkeiten zwischen Nordamerikanern und Mexikanern pa Nenyork, 28. 8. (Reuter.) Au» Nagale« in Ärtcona wird gemeldet: Ein amerikanischer Poften versuchte Mexikaner daran zu hindern, gegen die Vorschriften die Grenze zu über schreiten. Die Mexikaner eröffneten daraus da« Feuer auf die Amerikaner und verwundeten den Posten. Eine Anzahl Ame rikaner wurden getötet und verwundet. Die Verluste der Mexi kaner werden auf 100 Tote und doppelt so viel Verwundete geschätzt. Ein Telegram« de« amerikanischen Sozialisten Upton Sinclair pa Senf, 29. 8. Ein an Wilson gerichtete« Telegramm de« amerikanischen Sozialisten Upton Sinclair spricht sein tiefste« Bedauern darüber au«, daß die gegenwärtiaef Haltung der Vereinigten Staaten den Bruderkrieg tn Rußland begünstige, wodurch die Sozialitten Amerika» und aller anderen Länder eine bittere Enttäuschung erführen, die folgenschwer werden könnte. Sinclairs Mahnungen finden bei den franzö sischen und einem großen Teil der englischen und italienischen Sozialisten volle« Verständnis. K« Wall acht o««ki«ck Frankenberg, den 29. August 1918. Mehr nationale Disziplin Die kritischen Tag«, die hinter uns liegen, -haben mit erschreckender Deutlichkeit wieder einmal den Mangel an närio- naler Disziplin im deutschen Volke beleuchtet. In den Tagen des Vorwärtsschreitens und des Sieges hat unser Volk nn allgemeinen «in« nüchterne, von innerer Wärme getragene Begeisterung an den Tag Lelegt und durch keine überhebende Prahlerei, wie unsere Feinde «s bei solchen Gelegenheiten tun, den Eindruck der Würde und ruhig«» Abgemessenheit gestört, aber in Tagen vorübergehenden Stillstands oder der Rück schläge, wie sie in keinem großen Ringen ausbl«iben, kann es sich offenbar noch nicht zu derjenigen Seelengröße und inneren
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