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des ursprünglichen Angrkffsraümes von Moyenneville bis Achiet-l«-Petit. Erst in den Mittagsstunden setzten gleich starke Angriffe auch südlich von Achiet-le-Grand ein, wäh rend es im Frontabschnitt von Hamel bis Albert bis auf lebhafte Artillerketätigkeit ruhig bliebe Gegen 12 Ähr mittags gelang es dem Gegner durch heftige, mit außerordentlicher Wucht geführte Tankangriffe, denen in fünf Wellen dicht gegliederte frische Jnfanteriereserven folgten, über den Bahn damm Moyenneville—Achret-le-Grand vorzubrechen, über Lomiecourt kinauszustoßen und in Ervillers einzudringen. Um die trostlosen Trümmer dieser Ortschaften, dke bäld unter englischem, bald unter deutschem Feuer lagen, und über die Stoß und Gegenstoß hinfuhren, wurde den ganzen Tag er bittert gerungen. Immer wieder drangen die deutschen Trup pen unermüdlich gegen die Uebermacht kämpfend vor und warfen den Gegner mehrmals bis zum Ostrand des Dorfes zurück, bis sie, links vom Gegner in der Flanke bedroht, Befehl erhielten, langsam, schrittweise) kämpfend zurückzu gehen. So waren Teile einer aus Niedersachsen und West falen bestehenden Division in Comiecoürt bereits fast um zingelt, sie schlugen sich aber heldenmütig nach Osten durch und brachten dabei noch manchen Tank zur Strecke. Der Zufall hat es gewollt, daß es das gleiche Regiment von Hannoveranern" war, die Ervillers bei der Märzoffensivc erstürmt hatten. Sie kämpften zum zweiten Male an gleicher Stelle, rangen mit dem Engländer, ihn schwer schädigend und verrichteten mit den Söhnen anderer deutscher Stämme Wunder von Tapferkeit. So verteidigte ein sächsisches Ba taillon den Höhenzug nordöstlich Courcelles, ohne zu wanken und zu weichen. Das. letzte Geschütz seiner ihm zugeteilten Feld batterie bediente ein Offizier mit 4 Mann mit todesoer achtender Kühnheit bisr zum letzten Augenblick, als die Eng länder schon fast an den Radspeichen waren. Erst am Abend des heißen Tages kam Ervillers in Vie Hand des Gegners. . Dagegen vermochte er auf dem Südteile des Schlachtfeldes trotz stärkster, ohne Rücksicht aus Verluste immer wieder vor- getragsner Angriffe keinen Boden zu gewinnen Vor Mirau- mont und Jrles brachen seine Anstürme vergeblich zusammen. Nur um Anschluß an den rechten Nachbar zu erhalten, wurden die Truppen dort zurückgenommen. Die zahlreich eingebrachten Gefangenen bezeichnen die Verluste der Engländer und Neu seeländer als außerordentlich hoch, namentlich haben die »3. englische Jnfanterie-Dwision und 21., als sie am Vortage über die Ancre zurückflutete, die schwersten Verluste er litten. Die in der Nacht vom 20. zum 21. August gebaute Ancrebrücke wurde dabei durch Volltreffer zerstört. w Bern, 25. 3, Oberst Egli schreibt in den „Basler Nachrichten" bei Betrachtung der Kriegslage u. a.: Man kann an der ganzen Front von Ipern bis Reims an vielen Stellen ein langsames Zurückweichen der deutschen Truppen seststellen, aber nirgends läßt sich sagen, daß die Deutschen geschlagen sind. Am 8. August haben sie eine Schlappe durch Ueberraschung zwischen Somme und Avre erlitten. Damals gingen sie verhältnismäßig rasch «in Stück weit zurück, jetzt geben sie nur noch Kilometer um Kilometer nach, aber immer wieder bieten sie die Stirn, lassen da und dort den Gegner anrennsn, machen kraftvolle Gegenstöße, ziehen sich dann wieder zurück; wenn dann die Angreifer ihrerseits aufs neue vorgehen, lausen sie in das Feuer der Artillerie und Ma schinengewehre hinein. Das ist etwas ganz anderes als der Rückzug eines Heeres, das weichen muß. Die Deutschen können kleine und große Gebiete in Feindesland aufgeben. Für sie genügt es, wenn dabei die Gegner zu Schaden kommen und das eigene Heer geschont wird. wf Englischer Heeresbericht vom 24. August abends: Die Kämpfe an der Schlachtfront nördlich von der Somme dauern seit dem frühen Morgen an. Wir üben überall einen schweren Druck aus den Feind au» und lassen ihm keine Ruhe. Wir haben an unserer ganzen Angriffsfront trotz der Ankunlt feind licher Verstärkungen Fortschritte gemacht. Eine Anzahl Ge fangene und Mengen von Kriegsgerät jeder Art sind in unsere Sand gefallen. Australier, die kurz nach Mittemacht läng, des Nordufer» der Somme angriffen, nahmen Braye an der Somme, wobei sie eine Anzahl Gefangene einbrachten und setzten ihren Vormarsch mit großem Geschick der Initiative fort. Sie haben die feindliche Stellung in dieser Gegend genommen. Auf ihrem linken Flügel machten Truppen au» London und den östlichen Grafschaften nacht» läng» der Hochfläche südwestlich von Albert weitere Fortschritte, wobei sie einige hundert Gefangene machten. 3m rechten Zentrum rückten Truppen au» Wale» und der nörd lichen Grafschaften über das alte Somme-Schlachtfeld von 1916 diyweg, bei La Äoiselle, Ooillers, dem Mouquet-Gehöft, bei Thiepval und Grandcourt vor. Wir nahmen alle diese stark verteidigten Ortschaften trotz entschlossenen Widerstande«, wobei wir mehr als 2000 Gefangene machten. Unsere Truppen be- finden sich wieder beiderseits de« Thiepoal-Rücken» und gehen in östlicher Richtung vor. 2m linken Zentrum wurden Truppen au» Olt-Lancashire tagsüber in heftige Kämpfe um Miraumont verwickelt, wo der Feind mit großer Hartnäckigkeit standhielt, bis da» Dorf nach und nach von unseren vorgebenden Abtei lungen umgangen wurde. Nördlich von dem Dorfe nahm eine neuseeländische Diviston, die im Zentrum de» gegen Bapaume gerichteten Angriffes mit unwiderstehlichem Schneid und Ent- Ichlossenheit vorging, die Verteidigungslinien im Loupart-Wäld und machte 400 Gefangene. Mit großer Tapferkeit weiter vor wärts dringend, nahm sie Greville und Biefoiller» und erreichte Avesnes-le-Lapaume an der Grenze von Bapaume. Auf den Flanken diese» Angriffes besetzten die Engländer 2rles und rückten in der Richtung auf Savignie« vor, in dem sie den starken Widerstand bei Jrles und östlich von Bihucourt über wanden. Aus der linken Schlachtfront kämpfen englische und schottische Divisionen und Garden an der Front Mory-Groiselle«- Neuville-Bitasse und haben St. Leger, Lettin fur-Lojeul und den Hügel östlich von letzterem Orte genommen. Die Beute ist bisher noch nicht abzuschätzen. An der übrigen enalischen Front entwickelten sich erfolgreiche örtliche Gefechte. Nördlich von der Scarpe nahmen wir den Abschnitt der deutschen Front- linke östlich und nordöstlich von Givenchy, rückten bi» tn die deutschen Stellungen vor, erreichten alle Ziele und machten 60 Gefangene. Unsere Patrouillen besetzten nachts Neus Berquin, wo eine Anzahl Deutscher tot aufgefunden wurden. Wir rückten heute morgen unsere Linie nördlich von Bailleul an einer Front von 1600 Metern vor und machten 50 Gefangene. Die Arttlleiie umerdrückte einen feindlichen Gegenangriff. Beschießung Dünkirchens w Bem, 25. 8. „Petit Parifken" meldet aus Dün kirchen über die Beschießung durch ein weittragendes Geschütz in der Nacht vom 21. zum 22. August, daß ab 10 Uhr 40 Minuten abends 8 Granaten im Abstand von je 5 Mi nuten in die Stadt einschlugen. 7 Zivilisten wurden getütet, 2 verwundet. Der Sachschaden ist beträchtlich. Erfolg« unserer Luftstreitkräste wl Bei günstigem Wetter konnten unse/e Luftstreitkräfte am 21., 22. und 23. August im Kampfe gegen Luft- und Erdziele die Truppen auf der Erd« wirkungsvoll unter- stützen. Ein Kraftwagengeschütz vernichtete 7 und eine Jagd staffel "2 feindliche Panzerwagen. Unsere Bombengeschwader griffen militärische Ziele vor den Hauptkampffronten mit mehr als 180 Tonnen Sprengstoff an. Brände entstanden u. a. auf Bahnhof Arras, in Compiegne, Le Haies, Arxsnes- le-Comte, Prerrefonds, Tracy-le-Mont, kn Bahnhof und Stadt Vic, auf dm Flughäfen Ochey und Luneviile, Auf dem Bahnhof Creveroeur folgt« einer heftigen Erplosion «in Brand. D«r Bahnhof Villers Lotterets wurden von zahlreichen Bom ben großen Kalibers aufs schwerste geschädigt. In erbitter ten Lustkämpfen verlor der Gegner 51 Flugzeuge, davon gkein 7 aus einem am 22. August gegen Karlsruhe angesetzten Geschwader. Unsere eigenen Verluste betrugen 14 Flugzeuge. Leutnant Udet errang am 22. August seinen 57. und 58. und am 23, August seinen 59. und 60. Luftsieg. Osten SvionagetStigkelt der französischen Militärkommilsion or Die „Moskauer Ztg." veröffentlicht zahlreiches Material über die Spionagetätigkeit der französischen Militärkommilsion. Gesangenenbriefe beweisen, daß französische Offiziere in großem Umfange Spekulationen mit Lebensmitteln, besonders mit Kaviar betreiben. Die Truppenbeförderung in das Transbaikalgebiet or Um den großen Umweg über Nikolsk—Ldarborowsk— Alerandrowskasa zu vermeiden, werden die für das Transbaikal- Gebiet bestimmten Truppen in der mandschurischen Ebene jetzt direkt von Chardin aus nach Tschita befördert. Der Weg wurde deswegen gewählt, rüdil er von dm Bolschewili nirgends be droht ist. Nrbeiteroersammlnngen in Moskau or Stockholm, 26.8. Am letzten Sonntag fanden in Moskau unter freiem Himmel Arbeiteroersammlungen statt. Die Arbeiter haben sich im großen und ganzen gegen die Bollcdewiki und für eine gegenrevolutionäre Bewegung erklärt. Die Bolsche- wiki haben ihre Wachsamkeit verdoppelt, da man seitens der Arbeiter Ausschreitungen erwartet. Die Arbeiter gingen am Schluß der Versammlung friedlich auseinander. Ereignisse zur See 17000 Tonnen! s (Amtlich.) Berlin, 25. 8. Im östlichen und mitt leren Mittelmeer versenkten unsere Uboote etwa 17 000Brt. Schiffsraum, darunter drei größere beladene Tankdampfer. Atatten i Wien, 24. August. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz Bozen und Gries wurden in der Nacht zum 23. August von italienischen Fliegern heimgesucht. Der Feind warf über 30 Bomben ab^ tötete mehrere Einwohner und beschädigte das Krankenhaus. An der Front keine größeren Kampfhandlungen. Albanien Die Streitkräfte des Generalobersten von Pflanzer-Baltin haben am 22. August zwischen Berat und Fiert dis feind lichen Limen durchstoßen und ihren Angriff bis auf die Höhen südlich Kumani vorgetragcn. Gleichzeitig brachen wir nordwestlich von Berat in die italienischen Stellungen ein. Gestern wurden die Erfolge bei Berat erweitert und heftige Gegenangriffe abgeschlagen. Auch nn Gebirgslande Siloves gewannen unsere Grabentruppen Raum. Unsere Flieger bombardierten mit Erfolg die Flugan lagen bei 'Dalona. i Wien, 25. August. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz Nichts Neues. Albanien. Unser Angriff schreitet erfolgreich vorwärts. Nach er bittertem Kampf sind gestern nördlich von Fieri die italie nischen Brückenkopfstellungen gefallen. Unsere Truppen haben in der Verfolgung den Semem übersetzt. Auch bei. Berat und im Cilooes-Gebirge erzielten wir weitere Fortschritt«.' Die Bombenangriffe unserer Flieger auf Valona wurden fortgesetzt. Der LH f de» Generalstabes. t Wien, 25. 8. abend». Amtl'ch wird verlautbart: Die Truppen de» Generalobersten v. Pflanzer-Baltin haben Berat und Fieri genommen. Der Chef de» Generalktaber. Mine poüülcbe llacdttcdte» Bemerkenswert« Verlobung in Bayern pd München, 25. 8. Die Korrespondenz Hoffmann meldet amtlich: Se. Mai. der König hat bei der heutigen Familientafel, die aus Anlaß Ällerhöchstseines Namensfestes stattfand, die Ver lobung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Rupprecht mit Ihrer Großherzogl. Hoheit Prinzessin Antonia von Luxem burg bekanntgegeben. pd Berlin, 25. 8. Die heute morgen von einem Berliner Zentrumsblatt verbreitete Meldung, daß niit einem baldigen Zusammentritt des Reichstages zu rechnen sei, trifft nicht zu. Es ist weder die Einberufung des Reichstage«, noch die des Hauptauslchusies geplant. Ein Grund dazu liegt auch nicht vor, da seit den Besprechungen der Fraktionsführer mit dem Stell vertreter des Reichskanzlers keine Veränderung der politischen Lage eingetreten ist. Der deutsch« Botschafter bei König Alfons ps Amsterdam, 26 8. Aus Santander wird gemeldet, daß der deutsche Botschafter in San Sebastian anqekomnten ist und sich sofort ins Palais begeben hat, um den König zu begrüßen. Die finnische Thronfrage pk Wie der „Berl. Lok.-Anz." über die finnische Thronfrage zuverlässig erfährt, kommt die Kandidatur de« Herzog» Adolf Friedrich von Mecklenburg nicht mehr in Frage. Nach anderer Seite schweben die Verhandlungen noch. Die Helsingforser Meldung, daß die Königswahl am 27.8. stattfinden sollte, be ruht auf einem Irrtum. Kur bei»« »0 v«ett«a Frankenberg, den 26. August 1918. s* Zur Frankenberger Wt.»Wo. 1918. Mehrfach ist an gefragt worden, wie man sich hinsichtlich der Geldsvenden verhalten soll. Hierzu lei folgendes bemerkt: Eine direkte Geld- lammlung ist mit der Wmdelwoche nicht verbunden. Doch wer den Geldbeträge, wo solche zur Förderung der Säuglings- und Kleinkinderpflege gegeben werden, dankbar im Inkreise Le» guten Zwecke« angenommen. Die erste und Hauptsache der Wi.-Wo »st die Sammlung von Wäschestücken und Gegen ständen der in den Aufrufen bezeichneten Art. Die Beschaffung von Geldmitteln ist nur Nebenzweck, ist aber im Hinblick aus die hohe Bedeutung der SSuglinassürsorge erwünscht. Es darf hierbei auf da« glänzende Beispiel von Freiberg verwiegen wer den. 2n Freiberg findet ebenfalls im Laufe des September eine Wi.-Wo. statt. Der dort noch in der Errichtung begriffene Ausschuß für diese Veranstaltung kann nun in der Sonntaas- nummer de« „Freib. Anz." bereits eine Quittung über zur För derung de« Hilsswerkes eingegangene Geldspenden veröffentlichen. Es wurden tn Freiberg nach dieser Quittung in Betrauen non 100 bi» 1000 Mark für die Windelwocke berei s über 8000 Mark in bar gespendet. Möchte ein gleich starke» Interesse wie m Freiberg auch tn Frankenberg der Wi.-Wo zu einem vollen Er folg nach jeder Richtung verhelfen! Den Heldentod fand in schwerem Kampfe am 27, Juli d. I. Herr Alfred Wolff von hier. Reichsstraße 22 wohnhaft. D« Gefallene, Steindruck« von Verus und al» solch« zuletzt in Meißen tätg, war al» Ersatzreservist im August 1914 einbe rufen worden. Im Jahre 1915 erlitt er eine schwere Verwun dung, seit 1916 war er aber wieder an der Front. Ein Grant- volllreff« endete sein hoffnungsvolle» Leben. Ehre seinein Andenken. s" Für vaterländisch« Betätigung wurden von Sr. Maj. dem König weiter verliehen das Krtegsverdienstkreuz Herren Friedenrtchter und Gemeindeältcstens Riedel tn Garns- dorf. Pfarr« Jermis in Oederan, Oberlehrer Gruner in Flöha, Rittergutspachter Mä! zerin Augustusburg; das Ehren kreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege Herren Oberlehr« Böhme tn Augustusburg, Lehr« Pfau tn Börnichen; die Friedrich-August Medaille tn Silber mit Spange Herrn Gen- varmeriewachtmetlter Tittmann in Frankenberg. fK. Pilzausstellung und Bortrag des Herrn Lehrer Schäd lich (Marbach) in der „Reichspost" erfreuten sich trotz des Sonn- tagnachmittaas eines so regen Besuchs, daß die gewählte Räum lichkeit sich als zu eng erwies. Sowohl der leichtverständliche, von gründlicher Sachkenntnis zeugende Vortrag als auch die Ausstellung, die 86 verschiedene Arten umsaßte, fanden den un geteilten Beifall der Besucher, und mehrfach wurde der Wunsch geäußert, eine ähnliche Veranstaltung möchte man jedes Jahr in Frankenberg haben. s" AUenhain. Schwer vom Schicksal heimgesucht wird die Familie des Herrn Friedrich Moritz Zschocke hier, welche in den letzten Jahren durch Tod einen Sohn und eine Tochter verlor und jetzt auf tragische Weise einen weiteren Sohn einbüßte. Dieser, Herr Hausbesitzer und Zimmermann Bruno Zschocke stand im Heeresdienst. Er war als Reservist 1915 unter die Fahnen getreten und befand sich seit drei Jahren tn einem Reß-Jnf.-Regt. an der Front, wo er sich auch die Friedrich- August-Medaille und das Eiserne Kreuz verdiente. Auf Heimat urlaub weilend, war er am Sonnabend mittag mit Reparatur- axbeiten an seinem Hause beschäftigt. Er stürzte ab und erlitt so schwere Kopfverletzungen, daß d« Tod sofort eintrat. Die Frau und fünf unerwachsene Kinder wurden auf so tragische Weise ihres Ernährer» beraubt. Der Verunglückte hatte bei Herrn Baumeister Kühler in Frankenberg al» Zimmermann gelernt. Auch ihn wird die Gemeinde in gutem Andenken behalten al» einen, der in schwerster Zeit treu seine Pflichten gegen da» Vaterland erfüllte. — Dresden. D« Fürst-Erzbischof Dr. Graf Paul v. Huyn au» Prag, der zu Besuch hier eintraf und auch in der katho- stschen Hoskirche predigte, hat am Sonnabend Dresden wieder verlassen. — Leipzig, 25. 8., vorm. 10 Uhr. Am heutigen Sonntag hat die diesiährige Herbstmesse ihren Anfang genommen. Da» Ergebnis ist hinsichtlich der am Geschäft beteiligten Besucher ein weder im Frieden noch im Kriege dagewessnes. Vom Messe amt sind bi» zum Sonnabend abend 87 000 Fahrtbescheinigungen ausgestellt worden, und am heutigen Tage hat sich die Zahl bi» mittag auf 100000 «Höht. Von Ausstellern sind 5500 ge meldet oder 1800 mehr al» auf der bisher stärksten Kriegsmesse und 1300 mehr al» auf der stärksten Kriedensmessr. Die offi zielle Veranstaltung der Leipziger Mustermesse begann heute mittag mit dem Empfang von Redakteuren deutscher Tageszei tungen im Mebamt. Die Vertreter d« Presse wurden von den Austichtsratsmilgstedern des Messeamtes, Kommerzienrat Beck« und Geh. Kommerzienrat Th. Rosenthal sowie vom Direktor de» Messeamtes, Dr. Köhler, begrüßt. Der Direktor de» Messe amtes wie» tn seiner Ansprache auf die hohe Bedeutung d« Leipziger Messe für das gesamte deutsche Wirtschaftsleben hin und betonte am Schlüsse, daß die Einladung an die Redakteure den Zweck verfolge, den führenden Männern d« deutschen Zei tungen einen Einblick in das gewaltige Räderwerk der Messe zu vermitteln, üb« die stoch so viel Unklarheiten beständen und an der die Wissenschaft bisher fast achtlos vorüber gegangen ist. — Altmittweida. Während des heftigen Gewitters am Freitag nachmittag schlug ein Blitz in die mit Erntevorräten gefüllte Feldscheune de» Herrn Mar Schreckenbach und zündete. Die Scheune war tn kurz« Zeit eingeäschert. Bei Beginn des Brande» war man noch mrt dem Abladen de» Getreide» be schäftigt. — Die starken Rauchschwaden, welche d« Brand ent wickelte, waren auch in Frankenberg sichtbar. — Hainichen. Am Freitag nachmittag ging üb« die hie sige Gegend ein schwere» Unwetter mit starkem Schloßenfall nieder. Die großen Schloßen verursachten viel Schaden an Garten- und Felofcüchten. — Kamenz. Die Entstehungsursache des großen Brandes im Dorfe Sollschwitz ist jetzt aufgeklärt. Zwei Schulknaben ha ben Zigaretten geraucht. Dabei kam du jüngere auf den Ge- danken, an d« Scheune ein Wespennest auszubrennen. Da leicht brennbare Stoffe (Werg) tn der Nähe waren, griffen die Flammen rasch um sich. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. August 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Bo-Hn Vorgefechte bei Baillcul und nördlich der Scarpe. West lich von Croisilles blieben feindliche Angriffe in unserem Feuer liegen. Vizefeldrvebel Göbel schoß mit seinem Ma schinengewehrzuge vier Panzerwagen, Unteroffizier Hene mit leichten Minenwerfern drei Panzerwagen zusammen. Beiderseits von Bapaume setzte der Feind zwischen St. Leger und Martinpuich seine Angriffe fort. Hoher Einsatz an Infanterie und Panzerwagen sollte hier den Durchbruch durch unsere Front erzwingen. Wo der Feind rm Feuer und durch Gegenstoß abgewiesen war, trugen frische Kräfte den Angriff in,iner wieder erneut vor. Seine Angriffe sind im Großen gescheitert. Im einzelnen war der Verlauf der Schlacht etwa folgen der: Der Feind drang in unsere westlich von Mory—westlich von Bapaume—Martinpuich verlaufende Linien ein. Nördlich von Bapaume brachten unsere örtlichen Bereitschaften und Reserven den Feind am Ostrande von Mory Favreuil und westlich von Bapaume zum Stehen. Weitere Angriffe brachen vor dieser Linie zusammen. Südöstlich von Bapaume stieß der Feind zwischen Lhilloy und Martinpuich aus Gueudecourt— Flers vor. Preußische Reserve-Regimenter und Marine- Infanterie warfen ihn in kraftvollem Gegenangriff über die Linie Thilloy—Martinpuich zurück. Beide Orte sind wieder genommen. Zahlreiche Panzerwagen liegen zerschossen vor und hinter unseren Linien. E«gen unsere von der Ancrefront abgesetzten Linie Ba- zentin-le Petit Carnoy—Suzanne arbeitete sich der Feind im Laufe des Nachmittags heran. Starke Angriffe, die am Abend zwischen Carnoy und an der Somme folgten, wurden abgewiesen. Süolich der Somme setzte sich der Feind bei mehrfachen Angriffen in Cappy und Fontaine fest. Beiderseits der Römcrstraße schlugen wir seine Angriffe zurück. Zwischen Somme und Oise keine besondere Gefrchts- tätigleit. Südlich der Ailette griff preußische Garde den Feind westlich pon Crecy-au-Mont an, gewann die Höhen südöstlich von Pont St. Mard und schlug im Verein mit Jägern sehr starke Angriffe weißer und schwarzer Franzosen ab, Etwa 400 Gegangene wurden eingebracht. Auch nördlich der Aisne brachen am Abend starke feind lich« Angriffe zusmnmen. , Hr«e«grvppe Deutsch« Kronprinz T«ilgefechte an der Vesle. Der Erste GErnlqilartkrmZster: Ludendorff. ,