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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180821
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-21
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
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unlängst vom loualiftlich... _ lich oeidreileie Nachricht insoweit unzutreffend gewesen sei, al» sie den Eindruck erweckt habe, amtlich veranlaßt zu lein. fs Jrbersdorf. Am Freitag feierte unter allgemeiner Teilnahme der Gemeinde Herr Gemeindevorstand Fneorich Ernst Grießmann, Gemeindevorstand hierselbst und stellst. Kirchenvorstandsoorsitzender mit seiner Gattin in körperlicher und geistiger Frische und Rüstigkeit das Fest der Goldenen Hochzeit. Am Morgen grüßte das Jubelpaar der Choral gesang des Kirchenchors bez. der Schulkinder, dem unter ent sprechenden Ansprachen die Beglückwünschung seitens dies Ge-. meinderates und des Kirchenvorstander folgten, Heide unter entsprechender Würdigung der treuen Verdienste des ver ehrten und vorbildliche» Jubelpaares. Der Gemeinderat überreichte als Angebinde eine gediegene Standuhr kn künst lerischer Ausführung, während di« Kirchgemeinde das schön« Bild „Luther im Kreise seiner Familie" als Erinnerungsgabe darbracht«. Gleichzeitig überreichte der Ortspfarrer im Name» des Landeskonsistoriums «in« An«rk«nnungsurkunde für d»e 25jährige Tätigkeit des Herrn Vorstandes als Mitglied des Kirchenvorstandes. Bei der feierlichen Einsegnung im Gottes hause am Nachmittag wurde dem von Kindern und LiMn umgebenen Jubelpaar im Namen Sr. Maj. des Königs eine Ehrenbibel überreicht. Möge dem würdig«»'Paar poch manches Jahr in Kraft und Rüstigkeit und ein freundlicher Lebensabend beschieden sein. — Dresden. Ihre Königs. Hoheiten der Prinz und dte Frau Prinzessin Johann Georg empfingen heute mittag 1 Uhr i-e. E/rzellenz den Herrn Staakminsster Dr, Heinze. Gpsignisse zur See 1K0VV Tonne» s (Amtlich.) Berlin, 19. 8. Neue Erfolge unserer Mit- telmeer-U-Boote: 4 Dampfer von zusammen etwa 16000 Bmttoregisttrtonnen. Der Ehrs des Admiralstabs der Marine. s Rotterdam, 20.8. Nach amerikanischen Blättern sind von den im Juni au« amerikantlchen Häfen ausgefahrenen nach Europa bestimmten Traneportdampfern insgesamt 14 torpediert oder durch Minen versenkt worden. Dabei kamen 721 Mann ums Leben. Kriegszustand zwischen England und Ruhland or Der formelle Kriegszustand Ruhlands mit England ist, wie verschiedene Berliner Blätter melden, am 16. August ein getreten. In französischen Blättern der äußersten Linken wird gesagt: Was in diesem Augenblick vor sich geht, ist unerhört. Die französische Republik oder vielmehr die, welche über die Macht verfügen, um m. ihrem Namen zu sprechen, haben bestimmt, daß wir an einer militärischen Intervention in Rußland teilnehmen. Sie haben niemanden gefragt. Clemenceau hat Frankreich in das schlimmste aller Abenteuer geworfen. fa Laubhruwrrkung. Die anscheinend anhaltender wer dende trockene Witterung wird auch die Gewinnung von Laubheu wieder begünstigen, das so außerordentlich nötige Futtermittel der Heerespferde. Möchten die Cammelstellen- leiter mit ihren getreuen kleinen Gehilfen oder Jungmannen in ihrem Sammeleifer nicht erlahmen und die für die Laub- ernlung noch geeigneten nächsten vier Wochen recht ausnützen, damit uckser Bezirk in seinem Ernteergebnis nicht hinter an deren Bezirken zurückbleibt. Aus uns zugängigen Unterlagen kann verraten werden, daß bisher bereits einige Sammel stellen, wie Zschopau, Waldkirchen, Plaue, Ditterbach, Flöha, Gahlenz, Weißbach, ein sehr gutes Sammelergebnis auf weifen können. , f rk Di« Adressen d«r Briefe und Pakete für deutsche Kriegsgefangene, die sich kn den Händen des amerikanischen Heeres in Frankreich befinden, sind mit folgendem Zusatz zu versehen: Care of Central Records Office, U. S. A., P. O. 717. France. Das Hauptlager für Mannschaften ist in St. Pierre de Corps, Frankreich (m der Nähe von Tours), errichtet, das Offizierslager rn Brest. 7 vdftpächtrr „ab Erzeuger. Amtlich wird darauf hin gewiesen, daß Pächter, wenn sie da« Obst selbst abernten und m den Verkehr bringen, nach der Rechtsprechung de« Reichs gericht» als Erzeuger anzusehen sind und somit den für die Er zeuger gellenden Vorschriften der Verordnung über Herbstgemüse und Herbstobst der Ernte 1918 unterliegen. Sie sind demnach an die von der Reichsstelle festgesetzten Erzeugerhöchstpreise und soweit solche nicht festgesetzt werden, an dte in den Lieferungs- vRträgen der Reichsftelle festgesetzten Preise gebunden, so daß sie das Obst zu höheren Pretzen oder unter günstigeren Be- dmgungen nicht absetzen dürfen. srk Bersendung vo« Grammophon-Platteu a« Kriegs gefangene tn Franlretch. 2n Ergänzung der kürzlich veröffent lichten Bille um Spendung von Grammophon-Platten für die Gefangenenlager tn Frankreich wird darauf htngewiesen, daß n>cht nur alle, unbrauchbar gewordene, sondern auch zerbrochene Platten dankbar angenommen werden, da sich emige Schall- olattenfabnken entgegenkommenderweise bereit erklärt haben, solche Platten umzuarbeiten. Es wird gebeten, die Grammo- phon-Platten bei der nächsten Auskunft»-, Orts- oder Hilfsstelle de» Roten Kreuzes abzugeden, oder wo sich eine solche nicht am Orte befindet, die Platten an die Verpackungsadteilung der Auskunstsstelle vom Roten Kreuz in Dresden, Taschenberg 3, oder an die Veipackungsabteilung für Kriegsgesangenensendun- gen der Nachrichtenstelle für Verluste im Felde, Leipzig, Neu markt S, Städtische« Kaufhaus, zu übersenden. f Le«erung»z»lageu für Eisenbahner. Am vergangenen Sonnabend land rin Kgl. sächsischen Finanzministerium eine Besprechung statt, rn der mit der Leitung des Sächsischen Eilen- bahnoerbande» die von dieser Organisation ausgestellten For derungen nach zeitgemäßen Teuerungszulagen an die Eisenbahn» beamten und Arbeiter behandell worben sind. Hierbei wurde behördlicherseits versichert, daß die Arbeiten für eine Zulage im Gange sind Ausdrücklich wurde seftaeftellt, daß die zuständigen Behörden in dieser Frage bisher keinerlei Zusicherungen und Verüffenllichungsermächligungen gegeben hallen und daß di« unlängst vom sozialistischen Deutschen Eilendahnoerband öffent- Marmelade ist. Mas darüber hinaus aber verfügbar ist, > insbesondere das Edelobst, hätte wenigstens bedingt dem ' freien Handel bleiben müssen, wenigstens soweit, daß in jedem Kommunalverband einige Obstverkaufsstellen (Obst- und Grünwarenhandlungen) bestimmt wurden, denen das über schüssige Obst zum Verkauf, sei es auch gegen Marken, zuzu- i führen wär«. Das'wenige im hiesigen Bezirk erzeugte Edel obst erst zu verpacken und dann nach Chemnitz zu schaffen, vor her auch noch Formulare auszufüllen und Genehmigung zum Versand einzuholen, dürft« bej den eo. in Frage kommenden kleinen Posten niemandem benommen. Das ganze Verfahren ist so unpraktisch wie nur möglich und hat nur Sinn für Bezirke, die schon früher als Obstkammern der Großstädte galten, nicht aber für einen hinsichtlich fast seiner gesamten Versorgung auf die Unterstützung aus Ueberschußbezirken an gewiesenen Zuschubbezirk wie der Flöhaer. f a BürgerjubilSum. Herrn Llealschulhausmann a. D. Friedrich August Börner hier war es am Sonntag vergönnt, das 50jährige Bürgerjubiläum zu begehen. Aus diesem An lass« wurde er namens der Stadt Frankenberg durch Herrn Bürgermeister Dv. Irmer unter Ueberrejchung ein«r Ehrentafel beglückwünscht. f' Für da» Vaterland starb den Heldentod,Herr Arthur Paul Hentschel von hier, Kanonier in einem Artillerie regiment, Inhaber der Friedr.-Aug.-Med. und des Eisernen - Kreuzes, Mühlgraben wohnhaft. Der Gefallene war im Zioilberuf Tapezierer bek der Firma M. Steiner L Söhn, A.-G. Seit Oktober 1916 stand er im Felde. Am 15. August verschied er infolge von Gasvergiftung. Die Frau mit zwei Kindern beklagen in ihm den Verlust eines fürsorgliche» Familienoberhauptes. , f" Das Kaiserpanwrama, Freiberger Straße, hat am Sonntag seine Pforten wieder aufgetan, zur Freude aller, welche in diesem Unternehmen ein lehrreiches, angenehm unterhaltendes Kunstinstitut sehen und dessen Wert für die Allgemeinbildung zu schätzen wissen. Die Eröffnungsserie führt die Besucher nach Brest-Litowsk zu den Friedens. Verhandlungen. Es ist «ine Serie von hohem ge schichtlichen Wert. Man lernt die interessante Stadt kennen und sieht auch die Friedensdelegierten der verschiedenen zur Verhandlung vertretenen Völker (deutsche, österr.-ungar., bul garische, türkische, russische und ukrainische Delegation), die Friedensdrähte usw. Es ist sehr interessant, die Herreck, deren Namen weltbekannt geworden sind (Kühlmann, Rosenberg, Prinz Leopold, Czernin, Joffe, Kameneff, Zeki Pascha, Eant- schew usw.) von Person zu sehen. Der Besuch des Panoramas ist angelegentlichst zu empfehlen. Kleine politische kacdttcdt« Empfang der Fraktionsführer beim Vizekanzler I pd Wie das „Berl. Tagebl." hört, werden die Fraktions- I führ« des Reichstage» am Mittwoch nachmittag vom Vizekanz. I ler v. Payer und dem Staatssekretär de» Auswärtigen v. Hintze I empfangen werden, um Mitteilungen über die Beratungen im I Großen Hauptquartier entgegenzunehmen. Bei dieser Ee'egen- I heit soll auch über die Emberusung des Hauptausschusse» Be- I schluß gefaßt werden, die mit Sicherheit zu erwarten ist. Scheidemann in Schul« (Engadin) pd Lugano, 20. 8. Der Vizepräsident de» Deutschen Reichs- I tage» und Führer der Sozialdemokraten, Scheidemann, «ft im I Hotel Hohenfels in Schul« (Engadin) etngetroffen. I Friedensvermlttlung durch dl« holländische Regierung? pf Wie die „Zür. Morgenpost" meldet, hat die Bewegung i für eine Friedensoermittelung durch di« holländische Regierung I erheblich an Umfang zugenommen. Die großen Kundgebungen l der holländischen Fnedensliga finden neuerlich auch im Parla ment Unterstützung. Es ist anzunehmen, daß der klerikale Führer l Nolena dem Gedanken eine» FriedenevernMelungsverluches sympathisch aegenübersteht und man hält e» nicht für unwahr scheinlich, daß dies zu einem Regierungsschritt führen kann. Kein bayrischer Thronanwärter pp München, 20. 8. Bei der Besprechung der polnischen Königskrone, die vor ihrer Lösung steht, ist in der-Presse mehr fach darauf hinaewiesen worden, daß als Thronanwärter auch ein bayrischer Prinz tn Frage käme. Von München aus wird nun festgestellt, daß eine solche Annahme falsch ist. Die polnische Frage noch nicht gelöst pp Wien, 20. 8. 2m Pressedepartement des Ministerium» ! des Aeußeren fand gestern vormittag 10 Uhr ein außerordent licher Presseempsang statt. 2n Vertretung des auf Urlaub be findlichen Pressechefs, des Gesandten Wiesner, empfing Sek tionsrat von Prasznowsky die Vertreter der Presse und gab ihnen genauere 2nsormationen über den Kaiserdesuch im Deut schen großen Hauptquartier. Sektionsrat Prasznowsky bezeich- nete es Hs unrichtig, daß irgendwelche nähere Abmachungen, besonder» über die polnische Frage, getroffen worden seien. Schon wegen der Kürze der Zeil sei es unmöglich gewesen, auf Emzelheiten einzugehen. Es wurden nur die Grundlinien sest- gelegt und in dieser Richtung vollste Uebereinstimmung erzielt. Nunmehr werden nähere Verhandlungen beginnen, zu denen auch Vertreter der polnischen Nation zuaezogen werden. Es wird den Polen auch unbenommen bleiben, ebenfalls in der Frage der Königswahl Schritte einzuleiten. Rumänien pr Bukarest, 19. 8. In den Jassyer Werkstätten der rumänischen Eisenbahnen wurden 5000 Arbeiter ausg«sperrt. Nur diejenigen dürfen weiterarbeiten, die sich durch Unter schrift für die von der rumänischen Eisenbahn gestellten Be dingungen verpflichten und auf weitergehende Ansprüche ver zichten. Di« «nglischen Kriegs-Parlamentswahlen werden am 30. November stattfinden. Dann wird zum ersten Male nach dem neuen Wahlsystem gewählt werden, bei dem auch die Frauen wählen. Da das englische Wahlrecht früher sehr weite Kreise ausfchloß, werden jetzt viermal «ychr Wähler wählen als das letzt« Wal. Auch Soldaten wählen. Bei den letzten Wahlen Dezember 1910 wurden gewählt 272 Konservative, 271 Liberale, 43 Arbeiterpartei, 89 irische Nationalisten. Mit Hilfe der Nationalisten kamen dann die Liberalen ans Ruder. Osten Englands teuflisch« Heuchelei or Chrlstiania, 19. 8. „i-ozialdemokraten" charakte risiert den englischen Aufruf an Rußland in der Ueberfchrist als „Englands teuflische Heuchelei". Die Revolution sei tn Gefahr, meint das Blatt, denn England Frankreich und Japan seien fest entschlossen, das sozialistische Bauwerk zu zerschmettern, welches sich in Rußland zu heben begonnen habe. Mit ebenso feiger wie widerwärtiger Heuchelei versichere Eng land, daß die Intervention auf die innere Entwicklung m Rußland nicht einwirken solle, denn wohin di« Ententetrup pen vorkücken, da seien Vertrauensmänner der Arbeit« hin gerichtet worden. Die Sowjetregierung hab« flammenden Apell an die Arbeiter der Westmächt« gerichtet. Die unab hängige Arbeiterpartei r'n England habe auch schon protestiert, ' ebenso die französischen Sozialisten, einer Hoffnung aus^Er- folg dürfe man sich aber nicht hingeben. or Amsterdam, 19.-8, „Allgemeen Handelsblad" schreibt anläßlich eines Artikels der „Times" zu dem Vorgehen der Alliierten gegenüber Rußland: Nach der Bedeutung dieses Vorgehens braucht man nicht lang« zu suchen, denn es steht in deutlichem' Zusammenhang mit dem Plan für den wirt schaftlichen Kampf nach dem Krieg«. Der Gedanke, daß die Entente nach dem Krieg« imstande sein wird, Deutschland vom Weltmarkt abzuschnejden, ihm die Rohstoffe vorzuent- halten, welche es für seine Industrie braucht und dadurch Deutschland den Wettbewerb auf dem Weltmärkte unmöglich zu machen, ist in England vor dem Kriege und während des selben wiederholt ausgesprochen worden. In Deutschland weiß man genau, daß diese Bestrebungen, wenn sie bei den Friedensverhandlungen nicht verhindert werden, für drr Zu kunft Deutschlands als Handels- und Industriestaat von großer Bedeutung sein würden. Man tröstet sich aber mit dem Gedanken, daß Deutschland überall Beziehungen, bis zum persischen Golf und bis zum Stillen Ozean hat, 'sowie daß es aus Rußland, der Ukraine, voM Balkan und Klein asien viele Erzeugnisse erhalte» kann, welche es für seine Industrie und Lebensmittelversorgung notwendig hat. „Times" tritt deshalb eifrig für die Wiederherstellung der russischen Front ein, um die Einschließung Deutschlands zu vervollständigen. Fra«zSsische Offiziers unter den Tsch:cho-Slowaken or Hang, 20. 8. Nach Meldungen teilt „Echo de Paris" I mit, daß sich unter den Tschecho-Slowaken in Rußland 200 I französische Offiziere befinden. , I Kanadische Streitkräfte für Sibirien or Bev», 20. 8. Für den Zug nach Sibirien wird auch I Kanada Streitkräfte vorsehsn, für die die Anwerbung frei- I willig sein wird. General Shemsley ist zu ihrem Anführer I ausersehen. Gerüchte von« Sturz der Sowjetrsglerung or Haag, 20. 8. „Daily News" meldet aus Stockholm: I Gegenüber den hier auftretenden Gerüchten über den Sturz I der Sowjetregierung in Moskau ist große Vorsicht geboten' I Die Sowjetregierung bleibt trotz a.ler Hindernisse die einzige I organisierte und organisierende Körperschaft der Republik. I Amerikauischr Trupps» »hur Wissen Wilsons in Murman ! gelandet or Die Landung amerikanischer Truppen im .Verbände I des alliierten Kontingents auf Kola, d«e jetzt zum Bruch I zwischen der Sowjetregierung und den Verewigten Staaten I geführt hat, ist, wie jetzt aus den amerikanischen Blättern I von Mitte Juli sich ergibt, tatsächlich ohne jede vorherige ! Befragung Wilsons erfo.gt. Wenn sich ergeben sollt«, daß I amcritanische Truppen in der Gegend von Archangelsk Md I Kola ausgetreten wären, so müßten diese im Auftrage des I Generals Foch aus der großen Zahl der amerikanischen I Bestände entnommen sein, die sich jetzt Mr Ausbildung in I englischen Konzentrationslagern befinden. or Bem, 20. 8. Wie aus Moskau verlautet, ist Trotzki ! auf acht Tage in das Hauptquartier der in Sibirien operieren- I den roten Armee abgereist. or Haag, 20. 8. Der Berichterstatter txs „Daily Lro- I nicle" in Stockholm meldet: Bezüglich der japanischen Lan- I düng in Wladiwostok ist man in Petersburger Negierungs- I kreisen vorläufig nicht besonders besorgt, da man glaubt, ! lag Japan es wegen der Schonung seiner wirtschaftlichen I JNlercsfen im europäische» und asiatischen Rußland nicht zu I einem großen Konflikt mit Rußland kommen lassen wird I und eine große Kriegführung Japans in das Innere Ruß- I lands hinein, abgesehen von allen anderen Schwierigkeiten, I bedeuienden Laoeraum beanspruchen würde. Der sibirisch« s Winter mache solche Operationen außerordentlich schwer, ' Um 6 Uhr abends verbesserten die französischen Truppen zwischen Oise und Aisne ihr« Front auf einer Länge von ungefähr 15 km im Süden vo» Charlepont bis Fontenoy. Es wurden 1700 Gefangen« gemacht, darunter 2 Bataillons- führ«r. Di« kanadischen Kriegsve-rluste w Amsterdam, 20. 8. Aus Toronto erfährt die „Times": Die Kriegsverluste der Kanadier einschließlich der Krankheit und anderer Fälle, di« die Untauglichkeit nach sich ziehe», werden auf rund 10tz000 Mann geschätzt. Die Heeresvor lage bezweckt, Reserven heranzuziehen, mittelst deren die kanadische» Divisionen an der Front nach geraumer Zeit aufgefüllt werden können. Den kanadischen Streitkräften für Sibirien^sollen Sapeur«, Maschinengewehrabteilungen und ein« Sanitätsabteilung beigegeben werden. Groß« Erfolge unserer Flieger wl Unsere Luftstreitkräfte waren in den Tagen vom 13. bis 16. August wieder außerordentlich tätig. Trotz teil weise ungünstiger Witterung wurden u. a. die Städte Dün kirchen, Calais, Boulogne, Rouen, Amiens, Epernay mit 250349 Kilogramm Bomben und große Truppenansamm lungen im Sommegebiet mit Wurfgranaten und Maschinen gewehre» angegriffen. In der Nacht vom 15. zum 16. 8. flog infolge Bombenwurfs das Munitionslager von^Bauvry unter ungeheuren Erplosionen in die Luft. Es entstand ein Brand, der weitere Erplosionen zur Folge hatte. Der Gegner verlor in diesen vier Tagen 87 Flugzeuge, und zwar 79 cm Flugkampf und 8 durch Flak. Acht Ballon« wurden von unseren Fliegern brennend zum Absturz ^gebracht. , Oberleutnant Loerzer errang seinen 29. Md 30,, Leut nant Bolle seinen 30., Leutnant Köimeke seinen 30,, Leutnant Udet seinen 54., 55. und 56. Luftsieg. Die weitgehendsten Operationsziele des Feindes bei seinem mißlungenen Angriff am 17. August beiderseits der Aore wurden aus erbeuteten Karten einwandfrei festgestellt. Hier nach mar das Angriffsziel des 17. südlich der Avre der »lehr als 8 Kilometer rückwärts unserer Kampffront gelegene Wald südlich Avricourt. Bekanntlich brachen die starken Feind angriffe dieses Tages unter schwere» Verlusten bereits vor unseren Kampflinien zusammen. -iw hei»« «u> v«ett«>a Frankenberg, den 20. August 1918. -f* Zum Vprke.hr mit Edelobst. Wie bekannt, hat die Landesstelle für Gemüse und Obst den Begriff Edelobst geschaffen, das sind auserlesene Früchte guter Tafelsorten. Dieses Edelobst unterliegt an sich nicht der Ablieferungs pflicht, darf aber auch nicht im freien Handel verkauft werden, sondern ist, falls der Erzeuger Aeberschuß hat, der von der Landesstelle bestimmten Abnahmestelle zuzuführen. Diese Abnahmestelle für Edelobst ist für den hiesigen Bezirk ! eine — Chemnitzer Firma. Wir haben, insbesondere in den vier Kriegsjahren, manches gelernt und uns daran ge- gewöhnt, hier und da am grünen Tisch das Schema'^ regieren M sehen. Iber wir müssen gestehen, wir verstehen nicht, wieso und warum das hier erzeugte Edelobst nach Chemnitz wandern soll. Wir sind doch für Obst an sich Zuschußgebret. Wenigstens wurden früher hier große Mengen Obst «ingesührt. Nun soll das verhältnismäßig wenige, hier erzeugte Edel obst nach Chemnitz geschafft werden.. Traut man den Ein wohnern unseres Bezirkes keine Zunge und keinen Magen für Edelobst zu? Oder soll das Edelobst auf dem Umwege Pier Chemnitz, nachdem es dje nötigen Flecke und die entsprechende Preisgestaltung erfahren hat, den hiesigen Verbrauchern zu- geführt werden? Oder aber, und hierin liegt die Gefahr, nimmt man an, daß tmr oi« großstädtische Bevölkerung versorgungsnötig ist, weil dte Provinzbevülkerung sich schon zu helfen wjssen wird? Wir möchten im Interesse der durch die die Großstädte immer und immer wieder bevorzugende Versorgungspolitik arg gefährdeten staatlichen Autorität und der Achtung vor Gesetzen dringend vor Fortsetzung «iner Politik warnen, welche d«n Großstädt«rn mehr Fleisch, mehr Hülsensrüchte, in den fleischlosen Wochen wiederum mehr Kartoffeln und gegebenenfalls auch mehr Mehl zugesteht. Di« ganze auf die größtmöglichste Berücksichtigung der Groß städte zugeschnittene Versorgungspolitik weist di« B«völk«rung auf d«n Weg des Schleichhandels. Die Obstbewirtschaftnng ist au(ch in diesem Jahre wieder so angelegt, daß sie den Schleichhandel änrsgt. Gewiß, die Marmeladenfabriken müssen unbedingt mit Obst versorgt werden. Es hat in der vergangenen Verlorgungsptriode jeder im «ig«nen Haushalt gespürt, wie wertvoll eine genügende Versorgung mit Luter
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