Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180820
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-20
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Krieg ist heute, wo er sich auch rein ritterlich stärker denn je als rein englisch in seiner Art, seinem Ziel und in seiner Verlängerung offenbart, zum Krieg ums ^Festhalten" geworden. Die Schlagworte vom Recht der kleinen Staa- len", von der „Selbstbestimmung der Nationen", vom „Völkerbund" sind Schall und Rauch — Engländ will „fest halten". Was die Verwirklichung dieser Absicht für das Deutsche Reich und seine Verbündeten bedeutet, braucht nicht weiter ausgemalt zu werden. Mr all« wissen, wie jeder einzelne die wirtschaftliche und politische Knebelung und planmäßig« Niederhaltung eines auf engen Raum zusam- mengedrüngten 70-MiNionen-Bolk«s, dir Auflösung Oester reichs und Vie Verteilung der Türker ani eigenen Leibe bitter spüre» würde. Es geht um Sein «der Nichtsein. Das ist kein leeres Wort. Lloyd Georges „Haltet fest!" zerreißt wieder einmal die Schleier, die Gewohnheit, kleinliche Verbitterung, per sönlicher Unmut um di« großsn letzten Entscheidungen ge woben haben. .Die nackte Wirklichkeit grinst uns entgegen, jene Wirklichkeit, dis wahr werden unrd, wenn wir dem „Festhalten" nicht unser „Durchhalten" siegreich entgegen setzen. Nie war uns der stumme zähe Wille zum Durch- . halten nötiger denn jetzt. Er ist politisch und militärisch nicht allen nach Wunsch gegangen. Wir sind durch unser« groben Heerführer verwöhnt. Aber das Mißlingen einer militärische» Anstrengung, ern Rückzug aus frisch erobertem Kampfgebiet nach alten, erprobten Stellungen ist kein An-, laß, den Kopf hängen zu lassen und schwarz in die Zu kunft zu blicken. Noch »steht unbesisgt unser Heer tief in Feindesland, noch lenkt und leitet das Doppelgestirn Hinden burg-Ludendorff das Schicksal der Schlachten. Stoch arbeitet das werktätige deutsche Volk Tag und Nacht, noch qualmen die Essen und dröhnen die Hämmer, noch reift eine reiche Ernte, auf den Feldern oder häuft sich in den Scheuern. Und noch brennt in uns der Wille, frei zu bleiben von Knechtschaft . und Bevormundung. „Lieber tot als Sklav'!" — — Wir haben unsere Friedensbereitschaft bewiesen, wir haben im Osten Frieden erhalten und den Wünschen der von uns eroberten russischen Fremdvölker hinsichtlich der Bestimmung ihres zukünftigen Schicksals freie Hand gelassen. Wir haben Reue selbständige Reiche aus unterworfenen und -geknechteten Völkerschaften entstehen lassen: Polen, Finnland, Ukraine, oas Baltenland zimmern sich selbst Staatsform und Zukunft. Wir sind keine Eroberer, die nehmen und festhalten. Aber wir lassen uns auch nichts rauben und uns unser Recht auf Dasein und Selbstbestimmung nicht verkümmern. Stimmungen kommen und gehen. Und das Leben ist hart und der Druck schwer, unter dem mancher von unseren Volksgenossen seufzt. Wir — nein, die ganze Welt! wul den Frieden und sehnt ihn herbei. Aber einen Frieden, der allen die Luft zum Atmen lätzt und di« Lust am Leben. . Diesen einzig gerechten Frieden will uns der britische Feind nicht gönnen, weil er dann das rauhgierig in fernen Erdteilen Zusammengeraffte und sein Handelsmonopol nicht festhalten kann. Wir müssen, um uns Licht und Luft für die Zukunft zu verschaffen, dies« Anschläge zunichte machen. Daher heisst es noch, die Zähne zusammenzubeißen, auszu halten, durchzuhalten und zu siegen, bis wir die Bereitwillig keit des Gegners zum Frieden, zum Verzicht auf sein« Pläne des „Festhaltenwollens" erkämpft haben. Ütze der Weg verlängert wird Im englischen Unterhaus hat ein Vertreter der pazi fistischen Gruppe die Regierung gebeten, alle Friedensmög lichkeiten zu erwägen. Balfour aber sah als Vertreter dieser Regierung seine Aufgabe darin, vor einem Frieden mit Deutschland gruselig zu machen. „Das wahre Hindernis für den Frieden mit Deutschland ist der deutsche Militarismus.... Wenden Sie nur den Blick nach Polen, Belgien und der Ukraine. Di« deutschen Heere haben aus diesen Ländern Wüsten gemacht. Diese Länder zeigen, was «in deutscher Frieden bedeutet." Ich war in den Monaten April, Mai und Ium in der Ukraine und der Krim, bin mit der Bahn und dem Kraft wagen weit im Lande hsrumgekommen, habe aber yirgends gesehen, das; die deutschen Heere aus dem Lande auch nur annähernd etwas Aehnlichss wie eine Wüste gemacht hätten. Umgekehrt! Nur der Anwesenheit unserer Militärmacht ver danken weile Gebietsteile, daß überhaupt ruhig und ersprießlich gearbeitet werden kann. Nie ist ein Dankgebet heißer zum Himmel gestiegen: Daß die Deutschen kamen rn der Stunde der höchsten Rot. In jedem nichtbolschewistischen Dorfe hat man bas hören können. Unsere Heere dort unten werden — falls ihnen die Verdächtigung nicht ein allzu braursger Anlaß ist — hell auflachen, wenn sie hören, daß sie die Ukraine oder Teile der Ukraine verwüstet haben sollen. Nein, wir rauben nichts, zerstören nichts und nehmen nichts. Was wir kaufen, wird hoch bezahlt, sogar so hoch bezahlt, daß sich unsere Negierung bittere Vorwürfe gefallen -lassen mußte. Daß Balfour bei jenen Unmenschlichen Versuchen, die Fricdensneigung im Keim.zu ersticken, beständig Gott an- ruft, macht die berufsmäßige Völkerverhetzung und die Um kehrung eines offenkundig«» Tatbestandes gewiß nicht sym pathischer. Berlin. Geheimer Finanzrat 'Bastian. Aar der Kommandant de; U-ffreurett erräblte Wir halten ein« recht unbequeme Ausfahrt. Da wir für Mehrere Monate m.it Brennstoff, Wasser, Munition und Proviant ausgerüstet waren, so hatte unser U-Kreuz«r einen beträchtlichen Tiefgang und bahnte sich rn der schweren See nur mühsam seinen Weg gen Westen. Ohne «in einziges Schiff anzutreffen, dem wir einen Torpedo hätten wiomen können, gelangten wir in den Atlantischen Ozean und wandten uns nach Süden. Endlich kamen wir in Gegenden mit besserem Wetter und steuerten nun westwärts über das Weltmeer mit Kurs auf die amerikanische Küste. Unser scharfer Aus guck war alt die Tage eigentlich überflüssig, denn kein einziges Schift kreuzte unseren Weg. Erst als wir zwei Tagereisen östlich von den Bermudas-Inseln standen, dem englischen Gibraltar im Atlantik, wurde von uns ein englischer Dampfer gesichtet und nach den Regeln des Krcuzerkrieges auf ihn losgeZähren. Leider wurden mir zu früh von ihm gesichte: und drah los gemeldet, worauf der Denunziant 'mit höchster Fahrt und vielen Schlangenlinien ausriß. Das war dumm. Wir hätte» ihm gern »och eine» kleinen Denkzettel für seine Angeberei mit auf den Weg gegeben. Einige Tage später sollten wir jedoch für dle entgangene Leut« entschädigt werden. Wir sichtet«» nämlich drei ameri kanische Segler und versenkten sie, einen nach dem andern. Da der Weg nach Land ziemlich weit und kein anderes > Schiff zur Rettung der Schiffbrüchigen ln der Nähe war, nahmen wir die Besatzungen an Bord, wo sie 10 Tag« ver blieben, Zwei Kapitäne feierten dabrr «in Wiedersehen nach I 20 Jahren. Alle dr«l Schiffsführer schimpften üb«r den Krieg, der von Amerika nur aus selbstsüchtigen Eeldmteress«» entfacht worden sei. Mit der Behandlung unsererseits waren die Amerikaner sehr zufrieden. Die Schiffsführer meinten, sie würden wohl in Amerika gleich von Reportern bestürmt werden, und wollten auch alles, was sie erlebten, wahrheits getreu berichten. Die nächst«» Tag« brachten etwa 40000 Brt. Beute gn Schiffen; unter ihnen den amerikanischen Passagierdampfer „Carolina", der beinahe 400 Menschen an Bord hatte und auf dem «ine Panik ausbrach, als wir auftauchten und das Schiff durch Warnungsschuß anhielten. Zwei gefüllte Boote kenterten beim Aussetzen. Di« übrigen «rreichten glücklich das Land. Wie wir aus d«n Berichte» der bei Ms an Bord befindlichen Amerikaner feststellen konnten, herrscht rn den Vereinigten Staaten ein ziemlicher Lebensmittelmangel. Auch sind die Amerikaner sehr unglücklich darüber, daß sie keine» Whisky mehr bekommen, der wegen Mangels an Getreide nicht mehr hergestellt werden kann. Als wir einen anderen ameri kanischen Dampfer versenkten, wurden mir durch eine über kommende schwere Sturzsee vier Mann über Bord gerissen. Zum Glück gelang es nach einiger Zett, alle Leute wieder un- I versehrt an Bord zu bekommen. Ein sehr wertvolles Schiff lief uns kn Gestalt des nor- I wegischen Dampfers „Vindeggen" in den Weg, der von Süd- I amerika mit Kupfer uno Wolle im Werte von 30 und 35 I Millionen Mark nach Newyork bestimmt war. Während wrr I uns noch mit ihm beschäftigten, kam ei» anderer Dampfer I in Sicht, auf den wir sogleich Jagd machten. Der Norweger I wartete indessen geduldig, bis wir de» letzten Dampfer er- I ledigt hatten. Die Kupfcrladung bestand aus handliche» I Barr«n, von denen wir eine erhebliche Anzahl, zusammen I etwa 70 Tonnen, auf unseren U-Kreuzer überluden, um I dieses wichtige Metall mit nach Deutschland zu nehmen. I Der Norweger hatte auch drei Passagiere, einen Kapitän I nebst Frau'und Kind, an Bord. Dis Kapitänsgattln war I ein« reizende Dame, nur etwas stark parfümiert. Um ihnen I das Beschwerliche einer Seefahrt in dein kleinen Rettungsboot I zu ersparen, lud ich diese Familie ein, an Bord meines U- Kreuzers zu kommen und trat ihnen meine Kammer ob. Auch «ine» bequemen Korbstuhl ließ ich von dem Dampfer herüberschaffen, ebenso einige Hausgeräte. Während sich die Kapitänsfrau bei uns etwas ungemütlich fühlte, ttoozu das Schlingern unseres U-Kreuzers viel beitrug, fand sich das Kind sofort in die veränderten Verhältnisse, wozu vielleicht auch der Umstand mithalf, daß es von unseren Matrosen ! reichlich mit Milch und Schokolade böschenkt wurde. Nachdem wir den Dampfer versenkt hatten, nahmen wir die Nettunzs- boot« in Schlepp, um verkehrsreichere Gegenden aufzusuchen. Dann kam «in anderer Dampfer in Sicht. Ich warf die Rettungsboote los, .hielt den Dampfer durch Warnungs schüsse an und versenkte ihn. Als es dunkel geworden war, sichteten wir «inen kleinen Küstendampfer, dem ich alle Ret tungsboote übergab. Er löschte seine sämtlichen Lichter und macht« sich daun schnellstens aus dem Staube. Bei der Rückfahrt versenkte ich noch zwei Segler, die mit Kupfererz und Leinsamen beladen waren. Da wir uns schon ziemlich weitab vom Lande befanden, machte ich nach jeder Versenkung drahtlos« Signal«: „Auf ... Breite und ... Länge treiben Boote. Bitte aufnehmen!" In einem Fall bekam ich «ine Rückfrage: „Bitte nochmals ihr Besteck zu wiederholen". Für die geringe Kricgsferltgkeit der amerikanischen Ma rine schien «s zu sprechen; daß ein be, einer Versenkung in Sicht vorüberfahrendes anierikanischrs Kriegsschiff von allen Vorgänge» nichts bemerkte, sondern ahnungslos weiterdampftj. Bei der Versenkung «in«s Truppentransportdampfers hat te» wir Gelegenheit, «ine ganz neuartig«, echt amerikanische Schwimmweste zu bewundern. Ein sehr korpulent«! Herr, anscheinend der Kapitän, hatte nämlich eine Riesenschwimm weste umgebunden und nahm infolgedessen beträchtlichen Platz im Boot «in. In der Schwimmweste befanden sich Fächer zur Aufnahme von Proviant, einer Whiskyflasche und Trink- ! wasser. Infolge des schlechten Wetters war die lange Unter- nehmung sehr anstrengend für die Besatzung, doch war ihre Haltung selbst unter den schwersten Verhältnissen gleich her- vorragend. Einer der Unteroffiziere hat durch feine Vorträge auf der Zupfgeige viel zur Unterhaltung der Mannschaft beigetragen. Die Maschinen haben während der ganzen Zeit gearbeitet und uns nie im Stich gelassen. Das Ergebnis der Kreuzerfahrt an der amerikanische» Küste war demgemäß ein in jeder Hinsicht zufriedenstellendes. ver. Weltkrieg Deutsche Heeresbericht« wtb Berlin, 17. August, ab«nds. .(Amtlich.) Beiderseits der Avr« sind wiederum mehrfach wieder- I holte Angriff« des Feindes völlig gescheitert. Zahlreiche Panzerwagen wurden zerschossen. Zwischen Oise und Aisn« am frühe» Morgen starker Feuerkampf. Feindliche .Teil- angriffe wurden abgewiesrn. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. Aug. 1918. Westlicher Krieg»sch««platz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Jnfanteriegesecht« südwestlich von Bucquoy und Nördlich der Ancr«. Beiderseits der Avre setzte der F-ind gestern hi,:« Angriffe fort. Mit starker Unterstützung durch Artillerie und Panzer, wage» stieß er am frühen Morgen entlang den von Amiens und Montdidier auf Roye führenden Straßen vor. Sern« Panzerwagen wurden zerschossen oder zur Umkehr gezwungen, die nachfolgende Infanterie durch Feuer und im Gegenstoß zurückgeworsen. Bei und südlich von Beuvreignes, wo der Feind am 167 August nach nachttäglichen Meldungen sechs mal vergeblich angegriffen hatte, scheiterten wiederholte An- ! griffe des Gegners. Gegen Abend nahm d«r Artilleriekampf erneut große Stärke an und dehnte sich bis in die Gegend nördlich von Chaulnes und südwestlich von Noyon aus. Nordwestlich von Chaulnes kamen feindliche Angriffe in un serem zusammengcfaßten Feuer nur an wenigen Stellen zur Entwicklung; sie wurden abgewiesen. Beiderseits von Roye, zwischen Beuvreignes und Lassigny, stieß der Feind in'mehr- fache» Angriffen vor; sie brachen vor unseren Linien zusam- inen. Vorfeldkämpfe südwestlich von Noyon. Nördlich der Aisn« folgten heftigem Feuer Teilvor stöße der Franzosen zwischen Nampcel uüd Nouvrom Nörd lich von Äutreches faßte der Feind in unseren vordersten Linien Fuß; im übrigen wurde er durch Feuer und im Gegenstoß abgewiesen. H«ert«gnip»e Deutscher Kronprinz An der Besle erfolgreiche Infanteriegefechtr. Zwischen Braisn« und Fismes - reg« nächtlich« Armttrietätlgkeit, - . , Heeresgruppe Herzog Erfolgreich« Vorstoß in die feindlichen Gräb-n bei Bla- mont. In den Vogesen wichen unsere im Fave-Grund bis Fra- pelle vorgeschobenen Post«» feindlichem Teilangriff befehls gemäß aus. D«U NrWe VDWpgstMUMrWMM: LudeRdorfs«- wtb Berlin, 18. August, abends. (Amtlich.) Teilkämpf« nördlich der Lys, beiderseits der Avre. An griffe des Feindes gescheitert. Artillerietätigkeit an d« Oif« und Aisn«. - - , ; § l i ; ! , l l !. l i I Westen RWose Blutopfer der Feftide w Seit dem 15. August hat der Feind Tag für Tag keine verlustreichen Angriffe beiderseits der Avre fortgesetzt, die ihn trotz aller Anstrengungen und trotz stark«n Einsatzes an Menschen und Material kein« Erfolge brachten. An: 17. August rannten wiederum an derselben Front vom frühe» Morgen bis in die späten Abendstunden hinein dicht« feindliche Sturmtruppen vergeblich gegen die deutsche Front an. Am Vormittag dieses Tages war es wieder der Abschnitt zwischen den beiden großen von Westen'auf Roye führenden Straßen, in dem der Gegner seine mit allen Kampfmitteln unterstützten Kräfte zu vergeblichem Stoß zu- jammenfaßte und nutzlos verbluten ließ. Seine tiefgegllr- derten Angriffe zwischen Fresnoy und der Avr«, die er auch am Aben.d zwischen 7 und 9 Uhr noch mehrfach wiederholte, wurde» sämtlich verlustreich abgewkesen. Südlich der Avr« fetzt« der Feind zwei starke Kampf- angrifs: an, von denen der letzte allein mit 30 Panzer wagen gegen dichte Linien vorbrach. Beide Angriffe schei terten unter schweren Opfern für den Feind, dessen Panzer- wagen von den Deutschen zusamm«ngeschossen oder erbeutet wurh«n. .. Bei Abwehr mehrfacher.feindlicher Angriffe aus dem Park von Tilleloy heraus unterstützten Schlachtflieger wir kungsvoll durch Bomben und Maschinengewehrfeuer den deut sche» Gegenstoß. Bei Beuvreignes, wo am vorhergehenden Tag sechs maliger feindlicher Angriff scheiterte, häufen sich aufs neue die Leichen des Angriffes bei seinen auch am 17. hier mehrfach wiederholten vergeblichen Vorstößen. Der gestrige Kampftag, an dem der Feind aufs neu« schwer« blutige Verlust« »erlitten hatte, ohne irgend elnen Erfolg, geschweige denn eines feiner Angriffsziel« erreiche» zu können, ist wiederum «in voller Abwehrerfolg der deutschen Waffen. '71 Divisionen «illgeletzt w Nach d«r „Neuen freien Presse" hat General Föch in det Zeit vom 15. 7. bis 15. 8. 71 Divisionen eingesetzt. Sieben französische Armeen waren gegen die Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen in Aktion getreten. Der Verbrauch der Kräfte sei gewaltig gewesen. wf Französischer Heeresbericht vom 18. nachm.: Die Artillerietätigkeit war an der Avrefront und zwischen Oise nud Aisiie ziemlich lebhaft. In der Champagne scheitert«» zwei feindliche Handstreiche vollkommen. Einer östlich von Ville-sur-Tourbe, der ander« in d«r Gegend von Maisons de Champagne. Französisch« Truppen machten Gefangene. An der übrigen Front war die Nacht ruhig. Deutsche SUeaer über französischen Krieaehäfen , wl »Petit Parisien" meldet: Dünkirchen wurde in der Nacht vom 14. zum IS. August von deutschen Flugzeugen angegriffen, ebenso Boulogne und Calais. Heber Dünkirchen wurden 20 Torpedo» abgeworfen. In Lalal» soll der Sachschaden beträcht lich lein. Boulogne scheint ebenfalls gelitten zu haben. Osten Attentat,pläne auf Helfferich? or „N. Rotterd. Courant" zufolge schreibt der rulflsche Korre spondent der „Daily New»" vom 13. d. M au« Stockholm: Es unterliegt keinem Zweifel, daß die linksstehenden Sozial- ! revolutionäre beschlossen hatten, Helfferich um« Leben zu bringen. Sie halten klar angekündigt, daß sie v.Mümm und Skoropavskt ermorden wollten, und waren sogar soweit gegangen, sich gegen Uebereinkünkte mit jedem nationalistischen Staate, nicht nur mit Deutschland, au»zuspr«chen. Diese Erklärung läßt es mög lich erscheinen, daß sie auch gegen Entente-Diplomaten derartige Attentate begehen würden. Die Abreise Helfferich» kam nicht unerwartet. Loslösung der Kosaken von der Entente or Stockholm, 19. 8. Der Korrespondent der „T. L." erfährt: Nachdem bei Orenburg sich 6000 Kosaken den Bol schewist«» angeschlossen und auch di« Kosaken bei Ufa sich öffentlich gegen Dutow Md Dembin erklärt haben, kommt jetzt die Nachricht, daß Bogajewski, der Nachfolger Kaledlns, sich gegen die Mitarbeit mit den Tschechoslowaken erklärt hat. Er will die Recht« der Kosaken vor jedem äußeren Angriff verteidigen und mit der Entente ganz brechen. Bogajewski beruft in Wierschni Uralsk eine Zusammenkunft der Kolaken- führer «in, um eine Löslösung von der Entente zu beschließen. Das tschechische Volk «nd di« tschechoslowakischen 'Be strebungen or Stockholm, 19. 8. Die bolschewistische tschechoslowa kische Organisation m Rußland gibt bekannt, daß die tschecho slowakische» Abteilungen in Rußland, England, Frankreich und Amerika mit dem G«lde d«r Enwnte gegründet worden wär«» und mir den Bestrebungen des tschechischen Volkes nichts gemein haben. Sogar die „Narodnl'Listi", «in Organ der tschechischen.Bourgeoisie, mußte zugeben, daß d»e Organi sation Massareks d«m rschechischen Volke fremd und sein« Tätigkeit nicht angebracht sei. Dr« sozialistischen Tschechen in Rußland geben sich der festen Ueberzeugung'hin, daß das tschechisch: Volk um so mehr die Bildung der tschechoslowakische» Regimenter tadeln wird, wenn «s -erfährt, daß gerade diese Regimenter zur Unterdrückung der,Revolution in.den Tagen von 1917 verwendet wurden. or Wladiwostok, 15. 8. Der tschechische Befehlshaber hat den Vertretern der Alliierten in einer Denkschrift aus einandergesetzt, daß schillere Hilfe-in größerem Umfange nötig sei, um den Vormarsch aus Irkutsk zu ermöglichen. Es wird darin hervorgehoben, daß, wenn wenn di« Streit kräfte Irkutsk nicht innerhalb von sechs Wochen erreichen, dies gleichbedeutend mit d«m Verlust aller Tschecho-Slowake» i» Westsibirien wäre. Georgien Kiew, 16. 8. „Slußkj Golos" meldet: Nach Mit- teilung von Reisenden herrscht in Georgien seit dem Ein rücken der deutschen Truppen musterhafte Ordnung, lleber- all tritt das Bestreben hervor, daß Land in georgischem Sinn« zu nationalisieren. Di« Bildung «tnrr regulären geor gischen Arm«« schreitet fort.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)