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— 356 — Lermckvortlicha XrdaLrm: Srnst Roßber« in Fimckenberg ÜS. — Druck und Lerlag von L G. Roßberg in Frankenberg i.S. Endlich Amerika: Niemand wird an diesem Volk die politische Mäßigung hervorheben können, oder der Ansicht sein, daß LS mit Deutschland in politischer Kultur au/ einer Höhe steht. Ein Symbol /einer Politik ist Roosevelt, der Nobels Friedenspreis erhielt, ihn aber der Kriegsindustrie überwies und jetzt den Ausrottungskrieg gegen das deutsche Volk predigt. Diesen drei Nationen al'o wünscht man den Sieg über Deutschland! Ihr Sieg würde eine Glanzperiode des Kapitalismus zur Folge haben. Die kommende Zeit würde charakterisiert durch eine Blüte der Pfuschproduktion der Trusts, der künftigen Monopole, des Zollkrieges und des Annoncenhumbugs. Es würde eine Zeit der Zwischenhändler und Warenoerteuersr werden. Für Englanos und Amerikas Großkapital ist es «in Lebensinteresse, die deutsche Industrie zu vernichten, weil sie billig und methodisch arbeitet und weit über di« Schleudrrtechnik der ganzen Wett geht. Weik Elsaß-Lothringen Eisen hat, soll es Deutschland genommen werden. Eine deutsche Niederlage an der Westfront würde allerdings einen baldigen Frieden schaffen, aber es wäre ein Frieden, in dem die Organisatoren der Welt., Hie Techniker der Welt und die tüchtigste Nation der Welt zugrunde geht. Es wär« «in teurer Sieg für uns alle." Auch außerhalb der Ferienlehrgänge werden chie Pro- fessoren die kriegsbeschädigten Studierenden in ihren Arbeiten 6» Norweger iiber Sie Nolwenaigkeit Ser Zieger In dem norwegischen „Sozialdemokraten" vom 22. Juli schreibt Erling Dinsses: „Mehrere Zeitungen Kristianias, dar unter auch „Socialdemvkraten", wünschen Deutschlands Nie derlage im Weltkriege. „Socialdemvkraten" hat in seinem Artikel die alte Weise angestimmt: Deutschland und die Deutschen besäßen keine politische Mäßigung. Eine Niederlage werde ihnen gut bekommen. Sie brauchten eine Abkühlung. Die Verbandsmächte würden nach ihrem Siege m Höherer politischer Besonnenheit Deutschland einen guten Frieden geben. Ein« 'solche Auffassung, die die Verbandsmächte auf eme höhere moralische Stufe stellt, kann vor einer unvorein genommenen ^Betrachtung nicht standhalten. Das deutsche Volk ist keineswegs kriegslüstern. Wer die Verhältnisse vor dem Kriege 'kennt, weiß, daß Deutschlands Kriegsrüstung begann,- als das deutsche Valk rings um sich eine Wett von Feinden gegen seine neue Industrie, gegen seinen organischen Fleiß, gegen seine industrielle llebcrlrgenheit wahrnahm. Wenn es in der Welt ein militaristisches Land gibt, so — " ist es Frankreich und nicht Deutschland. Frankreich hat mehr Kriege geführt als ^cdes andere Land in Europa. Mehr als zweimal soviel wie Preußen. Sein Heeresbudget war größer äls das jedes anderen Staates. Wo es Krieg gab, Schäden aus dem Heeresdienst beurlaubt oder entlassen wor den sind. Den Kriegsbeschädigten, die das Studium an der Tech nischen Hochschule Dresden auf Grund eines dazu berechtigtem Reifezeugnisses beginnen oder es wieder aufnehmen wollen, sott dies durch die folgenden Ferienkurs« erleichtert werden, die unentgeltlich in der Zeit vom 5. September bis zum 5. Ok tober 1918 abgehalten werden. Zur Auffrischung und Ergänzung der Schulkenntnisse: Professor Dr. Ludwig: Ausgewählt« Kapitel aus der Elementarmathematik; Professor Dr. Naetsch: Analytische Geometrie; Professor Dr^ Toepler: Grundbegriffe der Physik. 8. Zur Einführung in die Vorlesungen und Hebungen des zweiten Studiensemesters: Geh. Hofrat Professor Buhle: Technisches Zeichnen und Skizzieren (für Bauingenieurs, Maschinen-, Elektro-, Betriebs ingenieure, Chemiker und Fabrikrngen'ieure); Geh. Hofrat Professor Dr.-Jng. Görges: Allgemein« Elektrotechnik; Geh. Hofrat Professor Dr. Holm: Einführung in die höhere Mathematik II; Professor Dr. Ludwig: Einführung in die darstellende- Geometrie II. L. Zur Einführung in die Vorlesungen und Hebungen des vierten Studiensemesters: Geh. Hofrat Buhle: Entwerfen von Maschlnenelementen für Maschinen-, Elektro- mnd BetriebsingenLur«), hierbei ist Gelegenheit gegeben, im Entwerfen von Hebemaschinen zu ar beiten); , Geh. Hofrat Professor Grübler: Einführung in die Tech nische Mechanik III (Dynamik); Geh. Rat Professor Dr. Kraus«: Einführung in di« Höhere Mathematik IV. Die Anmeldung hat bis 31. August unter Beilegung der Zeugnisse beim Sekretariat der Technrschen Hochschule (Dresden-A., Bismaräplatz 18) zu «rfolgen. war Frankreich stets dabei. Ein solches Land wird immer ein« Gefahr für seine Nachbarn sein, eine doppelte Gefahr, weil das Volk so viel politisches Temperament besitzt. Ber'England kann man nicht leugnen, daß das Land eine lange politisch: Tradition Hai. Aber niemand kann auch leugnen, daß m England eine stark imperialistische Strömung das llsbergrwicht besitzt, daß seine Flotte teurer war, als Deutschlands.Heer, daß es den größten Teil der Mett unterworfen hat.' Die «Atonalen Siege, von denen „Socialdemvkraten" fürchtet, daß sie das Maßhalten des deutschen Volkes abschwächen könn ten, hat England bereits vor dem Weltkriege gehabt, und sie haben nicht wenig dazu beigetragen, das Volk imperialistisch > und raublüstern zu machen. Deutschland hat erst während des Krieges seine Mehrheitssozialisten bekommen; England besitzt dagegen seit langem eine nationale Arbeiterpartei. unterstützen, wenn sich solche an dir betreffenden Professoren wenden. UMrrlcdt kür WegrbelcbWgte an Ser kkecbnilcden hecdlckule r« vreraen Die Technische Hochschule ist darauf bedacht, ihren aus dem Feld« heimkehrenden Studierenden für die Fortsetzung ! ihrer Studien und di«' Erlangung einer vottwert^en Aus- - bildung alle mögliche Hilfe zu leisten. Solange der Krieg dauert,. handelt es sich, abgesehen von Rotprüfungen, im wesentlichen um die Förderung solcher, die infolge erlittener OemisMer * Näubrrromantik im Krieg«. Aus der Gegend von Delitzsch wird berichtet: Zwei Raubgesellen mit Luftgewehren bewaffnet fuhren auf Fahrrädern aus verschiedene Eutshös« in Reibnitz und erlegten schießgewandt die stattlichen Gäus« und Enten. Nachdem sie ihre Beute im Rucksack verstaut hatten, ohne daß die verdutzten Bewohner sie an ihren Räubereien verhindern konnten, fuhren sie von dannen. Em Reibnitzer Gemeindrarbeiier versuchte den Räubern den Rück zug zu verlegen und er kam mit einem der Räuber ins Hand gemenge. Bei dem Handgemenge biß der Spitzbube dem. Reibnitzer glatt das eine Ohr ab. Als Gegenleistung müßte der Räuber ebenfalls ein Ohr auf dem Kampfplatz« zurück- lassen. Die Verbrecher entkamen. alten Preise, nicht von diesem einschließlich der Steuer) sich ergeben konnten, wesentlich eingeschränkt fein werden. Der Betrag der Rücklage, der nicht als Steuer erhoben wird, ist mit dem 1. August frei geworden; es bleibt der ptrvat- rechtlichen Auseinandersetzung zwischen dem Gewerbetreibenden und dem Kunden überlassen, ob und inwieweit diesem der frei werdende Teil der Rücklag« herauszuzahlen ist. Die Steuer beschränkt sich im übrigen auf die m der. Sicherungsverord nung aufgesührten Gegenstände, älso di«'drei «rsten Grup pen des § 8 des Gesetzes; dabei ist aber die Fassung der Verordnung im einzelnen maßgebend, auf die vom Reichs tag «ingefügten Halbedelstein«, versilberten und mit Silber plattierten Gegenstände, die Kunstwerke, ihre Kopien und Vervielfältigungen im Werte von 290 bis 300 M., die Er zeugnisse des Buchdrucks auf besonderem Papier mit be schränkter Auflagezahl erstreckt sich die rückwirkende Fräst nicht; insoweit sind auch du'Auslegungen in den HZ 7, 9 und IO d« Ausführungsbeftimmungsn nur mit entsprechenden Ein schränkungen anzuwenden. Alles Nähere über dir Obliegenheiten der Steuerpflich- tigrn und insbesondere über die genauere Umgrenzung der «Abgabepflichtigen Lurusg«genstände muß aus ben Ausfüh- rpngsbeftimmungen' ersehen werden.