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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180814
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-14
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Monat
1918-08
-
Jahr
1918
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Kleintierzucht " Kaninchsnzvcht. Das „ttriegsamt" schreibt: Ueber die fleischlosen Woche» kann sich jedermann leicht hinweg« helfen, wenn er sich entschließt, Kaninchen zu hatten. Jung tiere sind zu verhältnismäßig billigen Preisen zu erstehen und mjt Küchenabfällen und etwas Grünsutter ohne große Mühe aufzuziehen. Mit zwei Zuchthäsinnen kann sich eine Familie von vier Köpfen innerhalb eines Jahres sogar so viel Fleisch selbst beschaffen, wie auf Marken zugewieftst wird. Es sollte deshalb jetzt niemand versäumen, der Ka ninchenhaltung sein Augenmerk zuzuwenden. Die Futternot verbietet zwar eine Zucht in großem Maßstab«, die Kleinzucht für den Bedarf des eigenen Haushaltes aber ist ohne erheb liche Futterschwierigkeit durchzuführen und deshalb jedermann dringend zu empfehlen. (Diese Mahnung ist beherzigenswert, wen» auch der Erfolg nicht so schnell eintritt, daß er schon bei de» ailgekündigten fleischlosen Wochen bemerkbar wird. Es vergeht doch mindestens ein halbes Jahr darüber, «he ei» Kaninchen schlachtreif wird.) Mrmilcdler , * Ein bestohlener Abgeordneter. Einem Taschendiebe ist ein Abgeordneter, der in der Kurfürsten strotze in Bertin wohnt, in die Hände gefallen. Der Langfing« stahl ihm während der Fahrt auf einem Straßenbahnwagen der Linie 40 aus der inneren Jackeltalche die Briesta'che, die 188 Mark bare» Geld, die Äus- weirpapiere des Bestohlenen, die Fleischkarte und andere Papiere enthielt. . ' Hoch klingt das Lied vom braven Mann i Im Reserve- lazarett M. in Tr er bat sich ein deutscher Soldat auf Befragen de» Arzte» bereit «klärt, zur Lebensrettung eine» englischen Soldaten, der Familienvater ist, «ine Blutübertragung vornehmen zu lassen. Engländer und Franzosen hatten das Opfer abgeschlagen. * Gent, 12. 8. Noch einer «Kava»-. Meldung soll an d« Gironde-Mündung ein Denkmal zur Erinnerung an da» Ein- L"if«n Amerikas «richtet «erden. E» ist beabsichtigt, daß Prä sident Wilson demnächst den Grundstein legen soll. i h Verkehr mit Web», Wirk- und Strickwaren. Di« Handelskammer Chemnitz weist Interessenten darauf hin, daß der nächste Sprechtag für die Ausstellung d«r in den Aus- nahmebewilligungen zu Z 7 sder Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV auf Mtttwoch, den 14. August 1818, vormittag* von 10—11 Uhr fest gesetzt ist. f" Gunnersdorf. Das Eiserne Kreuz 2. Kl. wurde neuerdings u. a. auch verliehen dem Wink« vom Feldart.. Regt. Nr. 64 Fritz Uhlig, bis zu Knegsbeginn Ger bereiarbeiter in der Liebschnersche» Fabrik in Gunnersdorf, seit 1916 im Militärdrenst. Die Familie Uhlug, in der Rotsarbe, kann mit Stolz auf ihr« drei im Felde stehende» Sühn« blicken: allen dreien wurd« das Eisern« 'Kreuz als Auszeichnung für bewiesene Tapferkeit verttehen. — Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurde weiter ausgezeichnet Gefreiter "Richard Lachmann beim Regim«ntsstab elnes Husaren- Regiments, Sohn des Herrn Posamentenfabrikanten Ä. Herm. Lachmann, Rotfarbe. — Dresden. Eine Reihe kurländischer» estländifcher und livländischer Redakteure wird demnächst eine Fahrt durch Deutsch land unternehmen. Für Sachsen ist ein drei- bis viertägiger Besuch in Aussicht genommen, wobei auch Dresden sowie eine Industriestadt berührt wuden sollen. Zweck d« Reise ist, den Fremden die Kultur Deutschland» und den Stand sein« In dustrie vor Augen zu führen, ihnen einen Einblick in unsere Kunst zu geben und auch militärische Einrichtungen zu zeigen. Außerdem soll eine Verbindung d« deutschen mit der baltischen Pnsse angebahnt Werden. — Dresden. Am Sonntag nachmittag versucht« eine im 19. Poli,eibezirl wohnhafte Kausmannsfrau ihren Gatten mit einem Hammer zu erschlagen. D« Mann war seit Kriegsaus bruch in russischer Gefangenschaft gewesen. Am 1. Iult 1918 kam « nach Dresden. Schon bald nach sein« Ankunft machte er die Entdeckung, daß seine Frau ihm während sein« Abwesen- beit nicht treu gewesen war. Ste hatte mit einem Chemnitz« Kausmann ein Verhältnis angeknüpf, besten Folgen auf straf bare Weise beseitigt wurden. D« Ehemann, du von alledem «fuhr, machte am letzten Freitag d« Frau heftige Vorwürfe, worauf sie den Plan faßte, ihn zu ermorden. Am Sonnabend entlehnte sie sich von «in« Nachbarin einen Hamm«. Am Sonntag versetzte sie ihrem Gatten» al» « gerade gebückt vor seiner» Wäscheschrank stand, von hinten mehr«« Schläge aus den Kops. Die Verletzungen find nicht gefährlich. Der Ueb«- sallene verlor nicht einmal die Besinnung und konnte sich sofort in ärztliche Behandlung b«geben. Die Frau wurde »«hastet und wird sich wegen Mordversuch«» und Abtreibung zu vu- antworten haben. — Leipzig. 2n einem Fremdenzimmer im Gasthaus zu Wahren wurde am Donnustag mittag d« 26 Jahre alle In- genieur Schumann au» Dresden und seine Geliebte, die 18- jährtge Kontoristin H. aus Leipzig, uschmsen aufaesunden. Aus binterlastenen Briefen ging huvor, daß ste gemeinsam au« dem Leben geschieden sind. Wie weit« berichtet wird, hat Sch. vor einigen Wochen in ein« Lottuie 8000 Mark gewonIva, hat darauf hin sofort leine leitende Stellung in ein« Dresdner Aktiengesellschaft ausgegeben und ist aus Reisen gegangen. In wenigen Wochen hat « den Gewinn durchgebracht. Bei dn Leiche fand man nur noch zwei Wark vor. — Markneukirchen i. V. Beim Ausspringen auf einen be reits in Bewegung befindlichen Zug der Sekundärbahn glitt im nahen Sicbendrunn du Boaenmach« Thr. Himm« au» Freiberg bei Adorf aus und geriet unter die Rad«. Er wurde sofort getötet. — Nossen. Auf Rittergut Oberreineberg stürzte d« Land sturmmann und Wachtposten Speu, gebürtig au» Leipzig, d« zur Beaufsichtigung du Kriegsgefangenen befehligt ist, rücklings von ein« etwa 15 Met« hohen Bansel, brach da» Genick und starb bald darauf. — Plauen. Einbrech«, die in du Nacht zum Freitag die Kellerrüume eines Hauses an der Kaiserstraße «»«geplündert batten, wurden durch einen Htlssschutzmann überrascht. Ste ließen ihre in Säcke »«packte Beute im Stich, und der «ine der Einbrech«, vermutlich ein fahnenflüchtig« Soldat, feuute auf den »erfolgenden Beamten einen Revoloerschuß ab, der jedoch zum Glück fehlging. — Schneeberg. Bürgermeister Dr. Oueck wurde auf Le benszeit gewühlt. — Wurzen. Um leine au» dem Bade zurückkehrende Gat tin abzuholen, reiste Iustizrat Rechtsanwalt Edmund Tavbert von hier nach Berlin. Dort wurde « von einem Herzschlag betroffen. Du Verstorbene bekleidete lange Jahre da» Amt al» Stistssyndiku» und war früh« Vorsteher de» Stadtverord netenkollegium». Zt. sehr häufigen Fluchtfäll«, s * Mißbrauch de» Note» Krenz« durch die Engländer, kmbri chsdtebstähl« nach Nah- 2n Flandern eingebrachte englische Gesangene bestätigen «n«ut — - ! den Mißbrauch de« Roten Kreuzes auf Befehl englisch« Truppen- führ«. So wurde beispielsweise, wie au» den Auslagen ein« englischen Kriegsgefangenen hervorgeht, da» Bataillon, zu dem « gehörte, mtt Resten anderer aufgerieben« Bataillone ge sammelt und dicht hinter dem Lazarett von S .... zu einem Gegenstoß zusammenaezoaen, wa» alsdann die Beschießung des Lazarette» durch deutsche Artillerie zur Folg« hatte. Die Truppe bezeichnet diese Disposition ihr« Führ« selbst al» „englischen Mißbrauch de» Roten Kreuze»', dessen Nichtachtung von feiten der Deutschen in der englischen Presse so oft erwähnt wurde. Diese .Nichtachtung' bezöge sich abu sicherlich immer nur auf ähnliche Falle! Die Gefangenen wissen recht gut, daß unserer seits da« Rote Kreuz stet« respektiert wird. Als Soldaten finden sie «« ganz in d« Ordnung, daß dieses Zeichen ab« nicht zu feindlichen Handlungen benutzt werden darf, wie ste e« auch sür richtig finden, daß Truppenansammlungen unter dem Schutz« de» Roten Kreuze» unter Feu« genommen werden! Danach wird man die Meldungen englischer Blätter üb« angebliche Verletzung der Genfer Konvention durch deutsche Truppen ent sprechend bewerten. ' Javanische Frledenaprophezelungen. Der japanisch« Priester Setbachi Komoshiia vom Tempel Miteke in Musahi machte nach dem Pariser „Intransigeant" vom 1. August 1918 folgende Prophezeiung: Der europäische Krieg wird bis Sep tember 1918 dauern. Die allgemeinen Friedensvuhandlungen wuden im November oder Anfang Dezember beginnen und im März 1919 beendigt sein. Stoßen ste auf Hindernisse, so wird der Krieg noch ein Jahr dauern, und der Friede wird erst im März 1920 geschloffen. Aber « wird nur zwei Jahre dauern, denn im Februar 1921 wird ein neuer groß« Krieg beginnen, in dem sich Japan mit drei Großmächten schlagen wird. Dieser Krieg wird drei Jahre dauern. Der Berichtustat ter bemerkt dazu, daß die früheren Prophezeiungen in allen Punkten eingetroffen seien. Aber dem französischen Blatt er scheint diese Behauptung etwa» weitgehend. ständig! Fort mit Zipfelmützen, bunten Narr«»- Und Masken kostümen, unnützem Zierrat! Betragt euch anständig und unauffällig! Singt und spielt, aber lärmt nicht ohne Unter laß, vor allem nicht in Ortschaften, auf Bahnhöfen und in den Zügen! Schützet unsere Wälder und Felder! Be schädigt nicht Bäume, Sträucher, Blüten, und Frücht«, Scho nungen, Holzstapel, Anlagen, Bauwerke und Zäune, Bänke, bestellte Aecker! Hetzt, quält und tötet nicht die Tiere! Besudelt nicht den Wald durch Papier, Abfälle und ilnratl Verunreinigt nicht die Gewässer durch Scherben, Büchsen und ähnliche Dinge. Zündet kein Feuer im Wald« an« Der deutsche Wald sei euer Heiligtum! ' RLHsuhäüserbau gegen di« Wohnungsnot. In Thorn wurde unter Beteiligung der städtischen Behörden und der Industrie eine gemeinnützige Bauvereinigung gegründet, die mit dem Bau von Reihenhäusern, jedes zu sechs Wohnungen, beginnen wird. Das Baugelände wird von der Stadt zur Verfügung gestellt. > ' RübenblStter eine Gefahr. -Die Stadt Karlsruhe hat mit Rücksicht auf das stärker« Auftreten von Ruhrer krankungen den Verlauf von Rübenblättern (auch Zucker rübenblättern) auf den Märkten und Straßen verboten. * Scin «igengy! Dieb. Aus einer mitteldeutschen Residenz- itadt wird uns geschrieben: Eilenden Schrittes strebte der Herr Rechnungsrat seinem.gemütlichen Heim zu. Dort hatte er noch alles, vor allem, als guter Weinkenner, sich Linen respektablen Weinkeller geleistet. Der Tag war ohne be sondere Mühe und Arbeit verlaufen, wert also, mit «iner Bulle beschlossen zu werden. Er malte sich bereits aus, wie seine Frau in den Keller stieg, und wie sn freude strahlend eine Flasche vom Besten auf den Tisch stellte. And während er, also mit Gedanken erfüllt, den Berg hinunter stürzt, sieht er, wie ein alter Mann schwer keuchend «inen Wagen zieht. Er will dm Berg nicht schaffen. Im Krieg hat man alle Zimperlichkeit abgeworfen. Der Rechnungsrat ist außerdem Zimmer Menschenfreund gewesen. Also greift er dem Wagen in die Speichen. Die Flaschen auf dem Wagen klirren^ der Alte dankt für die Hilfe, und mit vereinten Kräften gehts den Berg hinan. Oben bedankt sich der Alt« noch einmal und zieht von dann«n. Stolz und wieder befriedigt, tritt der Rschnungsrat seinen Heimweg an. Zu Hause, kaum hurch die Tür getreten, meint er: „Heut' machen wir uns einen guren Abend!"' Die Frau versteht. Sir geht in den Keller, sie kommt bald wieder: ihr'Gesicht zeigt Spuren eines überstandenen Schreckes. „Der Wein ist fort!" Der Rechnungsrat klimmt selbst die Treppen hinab. Das will er nicht glauben. Aber auch er sieht: Das Fenster zur ebenen Erde ist auf, der Wein fehlt, dreißig Flaschen warens, denen er jetzt nachtrauert. Und während er müh sam, zerschlagen dir Treppe hinaufklettert, fuchtelt sein« Hand plötzlich in der Luft und er klatscht sich selber eine Ohrfeige. Wütend kommt er zu seiner Frau. „Ich Esel, ich habe meinen eigenen Wein stehlen helfen." Er erzählt, wie er d«m Alten den Wagen mu den Flaschen den Berg hinan schieben half.. Kurz entschlossen stürzte er hinaus. Aber des Straßen sind leer. Nirgends der Alte und nirgends der Wagen zu finden. l , , , , wtb (Amtlich.) Groß:» Hauptquartier, 13. August 1818, Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Südwestlich von Ipern am frühen Morgen heftiger Artillerielampf. Feindliche Angriffe kamen m unserem Feuer nicht zur Entwicklung. Südlich von Merris wurden mehrfach wie verhol:« englische Teilangrisfe abgewlesen. Vorfeldkampfe beiderseits des La-Bassee-Kanals, und zwischen Carbi« und Ancr«. ' . An der Schlachtfront ruhiger Vormittag. Zwischen Änne und Avre südlich der Somme griff der Feind am Nachmittag zu Heiden Seiten.der Rümerstraße Fouvancourt—Villers— Bretonneur an; er wurde abgewiesen. Nördlich der Straß« Amiens—Roye schlugen wir am Abend starke feindliche An griff« ab. Zwischen Avre und Oise tagsüber heftiger Kampf mir' teilweise neu eingesetzten französischen Divisionen. Starke Kräfte griffen im Morgennebel dicht südlich der Avre sowie zwischen Vitleroy und nördlich von Ehyncourt an. Sie brachen vor unseren Linien zusammen. An einzelnen Stellen warfen wir sie im Gegenstoß zurück. Zwischen Tilleloy und Lany, westlich und süowestlich von Lascigny setzte der Feind seine Angriffe bis zum späten Abend, südlich von Tilleioy bis zu bmal fort. Aus dem Matzgrund heraus stießen schwächere Kräfte vor. Wir schlugen den Feind zurück. Vielfach blieben sein« Angriffe schon in unserem zusammengefaßten Anillerrr- ftu«r liegen. l Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Nördlich und östlich von Fismes hatten örtliche Angriffs unternehmungen Erfolg und brachten Gefangene ein. Gestern wurden 29 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Leut nant Udet errang seinen 83., Hauptmann Berthold seinen 43. und 44., Leutnant Freiherr von Richthofen seinen 39. und 40., Leutnant Koeimecke seinen 29., Vizefeldwrbsl Thon seinen 28., Leutnant Laumann seinen 24., Oberleutnant Frei herr v. Boenigk seinen 21., die Vizefeldwebel Doerr und Mai ihren 20. Luftsieg. ", § Der Erst« Generakquaraermelft«: Ludendorsj. Wichtige Besprechung«» im Großen Hauptquartier pd Berlin, 13. 8. Kaiser Karl von Otlsterrrich-Ungar» wird morgen im Großen Hauptquartier erwartet. In seiner BcglrM ig befinden sich der Außernntnift« .Graf Burian Md der österr^ung. Botschafter in Berlin Prinz Hohen- lohr. Der deutsch« Botschaft« i» Wien Graf Msedl wird voraussichtlich ebenfalls dort erscheinen. Dir Besprechungen werden fick Ms all« schwebenden Fragen Md namentlich auf da» polnische Problem «oMcken. würden sicherlich auch dt« z. . Arbeitsverweigerungen und E rungsmitteln und Bekleidungsstücken durch Flüchtlinge nach- lassen. Die Kriegswirtschaft kann dadurch kerne Störung sondern nur Förderung «rfahren. Die Arbeitgeber und Dienststellen der Gefangenenlager würden nicht mit un nötigen Arbeiten belastet. Sie könnten ihre Zeit weit zweck dienlicher ausnützen, gerade jetzt, da am End« .des Wirt schaftsjahres jede Arbeitskraft benötigt wird. sMJ Vorsicht vor ein«« ,Lt«ve»wert-Uut«rnebmen'! Da» „Internationale Liebeswuk für Vuwundrt« und Kriegs gefangene", Maastricht, «bietet sich neu«dtng, »um entgeltlichen Versand von Lebensmitteln an deutsch« Kriegsgefangene. Vor Inanspruchnahme dieser Stelle muß gewarnt werden. Es han delt sich um einen Verein, d« einen in jed« Beziehung un günstigen Ruf genießt, und, wie die Erfahrungen der lebten Zeit bewiesen haben, den Gefangenen für teuere» Geld wert lose Gegenstände schickt. Wer seinen gefangenen Angehörigen in Frankreich od« England Liebesgaben senden will, wende sich nicht an ausländische Vereine od« Firmen, sondern an die zuständige Stelle des deutschen Roten Kreuzes, da» die Waren im neutralen Auslande beschafft und ohne eigenen Ruhen ar beitet. — E» ist ferner bekannt geworden, daß da» „Interna tionale Liebeswerk" sich an deutsche Firme,» gewandt hat, um von ihnen eine Geldunterstützung zu «langen. E» bedarf keine» Hinweises, daß jede Unterstützung de» Vereins, d« sich übrigen» vielfach durch deutschfeindliche Betätigung unliebsam bemurbar gemacht hat, durchaus unerwünscht »ft. s Kein« Beschlagnahme der MLnnerkkeiduna i Gegenüber der immu wieder auttauchenden Befürchtung, daß im Anschluß an die im Gange befindliche Bestandsaufnahme von Männer kleidung eine Beschlagnahme oder Enteignung «folgen könne,- wird jetzt vom Leit« der Retchsbekleidunasstelle, Geheimen Rat Beutler, offiziell erklärt, daß diese Befürchtungen gegenstands los find. ' Amerika will Leipzig tot mach«». „Newyork Times" schreibt: Der staatliche Treuhänder für das feindliche Ver mögen, Palmer, hat uns Amerikanern wieder einmal die Augen geöffnet über die Art, wie die Deutschen überall den Hand«! an sich zu reißen verstanden haben. Es handelt sich um das Rauchwarengeschäft, in dem Deutschland «in «ln- ziges großes Monopol hat. Fast jeder Pelz amerikanischen Ursprungs, der in den Vereinigten Staaten verkauft wird, ist erst einmal durch die Hände der Leipziger „Pelzbarone" gegangen. In Leipzig wurden nämlich alle amerikanischen Rauchwaren zubereitet, gefärbt und bewertet, und erst dann wurde "den Amerikanern gestattet, drei Fünftel aller Pelz, waren,-die dort konfektioniert werde», in Leipzig zu kaufen. Man kann sich denken, welche Gewinn« dabei dem deutschen Handel verblieben; außerdem waren 30 v. H,. Zoll zu zahlen, bevor die amerikanischen Pelz« wieder in ihr Ursprungsland kam«n. Palmer wird jetzt dafür sorgen, daß die Deutschen vollkommen verdrängt werden. Deutschland wird nach dem Kriege zwar noch amerikanische Rauchwaren kauft», aber die Zwischenhändler werden alsdann amerikanische Firmen sein, und dir Pelzwaren werden für den europäischen Bedarf in Amerika zubereitet und gefärbt werden. — Die Amerikaner können ja ihr Heil versuchen. Wenn die von Leipzig ge- leistete Arbeit so leicht zu machen wäre, dann hätten es längst die Konkurrentin gemacht. Aber bei dem „Können" hat es gehapert und wird es* ferner hapern. I ' Anläßlich di» IVÜjährlgen Bestehens der Oldenbur gischen Landwirtschaftsgesellschast würde ein« Feier abgehalten, zu der auch der Großherzog erschien. In «iner Ansprache! führte d-r Großherzog u. a. aus: Ich weiß, wie schwer und undankbar es ist, jetzt Landwirt zu fein; ich bin ja selber Landwirt. Sorgen Sie dafür, dqß die Landwirte sich nicht betrügen lassen durch die großen Einnahmen in diesen Zeiten. Es kömmt sicher ein Rückschlag nach Beendigung des Krieges. Es kommen auch Verluste und llnglücksfälle. Sorgen Sie dafür, daß «in jeder sich einschränkt und den Verdienst zurück- legt. Ich hofft, daß Frieden ist, wenn ich wieder in Ihrem Kreise weile, ein Frieden nach «inem glänzenden und die Fechide niederschmetternden Abschluß, damit wir durch unsere starke Position und durch unsere vorgeschobenen Grenzen vor allem gegen England sicher dastehen." ' Gegen wild« Streik» wendet sich eine Aufforderung der Gewerkvereine christlicher Bergarbeiter im oberschlesischen Jndustriebezirk. Es wird als feststehend erklärt, daß die im September eintretende Kohlenpreiserhöhung den Werkbesitzern von der Regierung nur unter der Bedingung zugestanden wor den sei, daß gleichzeitig die Arbeiterlöhne erhöht würden. Den Arbeitern gegenüber wurde die Erwartung ausgesprochen, daß sie auch künftig alle Kräft« einsetzen würden, um die Kohlenförderung mindestens aus der jetzigen Höhe zu halten. Der Eewerkverein weist die Arbeiter nachdrücklich darauf hm, daß bei etwaigen Mißständen auf den Gruben die Arbeiter schaft unter keiner Bedingung zum wilden Streik greifen dürfe. Dadurch würde zur Verbesserung der Lage nichts erreicht, sondern die Arbeiterschaft schade sich selbst und dem gesamten Volk«. Viel mehr könne auf dem Weg« der Verhandlung «rr«icht werden, wie gerade die letzte Zelt gezeigt habe. * Papfthllft für die Erzarrn. „Osservatore Romano", das Organ des Vatikans, «rklärt mitteilen zu können, daß der Heilige Vater einige und in dringender Form gekletsoet« Schritte unternommen hat für die Befreiung der Erzarm von Rußland und ihrer vier Töchter. Der Papst eksuchte um dje Freilassung der Großfürstinnen und ihre Ueberführung nach dem Ausland«, und verpflichtete sich, allenfalls auch -u ihrem Unterhalt auf seine Kosten. Das Ergebnis seiner Be mühungen steht noch aus. ' Auch ctn Vermißter. Ein Einwohner von Griesheim, der seit länger a's Jahresfrist bei seinem Truppenteil als „vermißt" galt, wurde am Dienstag gelegentlich einer Haus suchung von der Polizei in seiner 'Wohnung unter oem B«tt versteckt aufgesunden. * Bi« auf 64 Pfund abgemagert. Der Oberleutnant zur See S. siel den Engländern verwundet in die Hände und wurde ohne einen anderen Grund, als daß er ein „Pirat" sei, drei Mona!« lang in das Marinegefängnis von Doonport geworfen; irgend eine gerichtliche Verhandlung fand nicht statt. Auf seine wiederholt« Beschwerde wurde ihm geant wortet, er sei «in Seeräuber und rechtlos. Die Behandlung im Gefängnis war eine mit Absicht entehrende. Der deutsche Offizier mußte tägliche Mißhandlungen und Beleidigungen erdulden. Seine durch dis Verwundungen bereits erschütterte Gesundheit wurde hurch diese seelischen und körperlichen täg lichen Leiden so geschwächt, daß er im Kerker bis auf 64 Pfund abmagerte! Die englischen Posten selbst konnten nach Aussage von Oberleutnant S. sich schließlich nicht enthalten, ihren Unwillen über eine solche Mißhandlung emes kriegsgefangciren Offiziers zu äußern. Wollen wir, dre wir Taufend« englischer Offiziere in Händen haben, noch länger zusehen, wie Eng- land unsere Seehrlde» nickt nur wie Verbrecher ins Gefängnis , wirft, sondern sie obendrein dort durch ausgesuchte Quälereien absichtlich um ihre Gesundheit und Lebenskraft bringt? ' Gegen die WandeMifttten wrnd«t sich der Magistrat von Fürstenwald« mit folgender Bekanntmachung: Deutsch« s Jugend! .Kleidet euch aus Wanderungen einfach und an- '
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