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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180809
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-09
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
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Ler deutsch-französische Gefange«e«au»ta»sch pd Die „Norod. Allg. Zig." schreibt: Der »wischen Deutsch land und Frankreich vereinbarte Austausch der mehr als 18 Monate Kriegsgefangenen und der Zivilinternierten ist seit Mitte Juli im Gange. Akher sind au» Frankreich 800 Oisiziere, 1600 llnterosfiziere und Mannschaften und 1400 Zivilpersonen zurück- gekehrt. Eine entsprechende Anzahl Franzosen ist aas Deutsch land entlassen worden. Die für den Austausch von Land zu Land vorgesehene Zahl von monatlich 8000 Unteroffizieren und Mannschaften konnte leider nicht annähernd erreicht werden, da Frankreich die erforderlichen drei Züge nicht stellen konnte. pd Marienburg, 7. 8. Der Khedive von Aegypten, Abba» Hilmi, traf heute nachmittag 5 Uhr 25 Min., von Berlin kom mend, hier ein. Er wurde auf dem Bahnhof von Erzellenz von Etzdorfs und dem Geh. Regierungsrat Hagemann empfan- gen. Vom Bahnhof fuhr der Khedive mit seiner Begleituna, unter denen sich auch sein früher« Kanzler befand, zum Schloß, welche» unter Führung de» Geh. Baurate» Prof. Steinbrecht besichtigt wurde. Um 8 Uhr 55 Min. erfolgte tm Sonderwagen die Weiterfahrt nach Kabinen. Am Donnerstag reist der Khe- dive nach Berlin zurück. Rumänien pr Bukareft, 7. 8. In der rumänischen Kamm« wurde gestern darüb« abgestimmt, welche Mimst« d« Regierung Bratianu im Anllagezustand versetzt werden sollen. Es wurde beschlossen, Anklage zu erheben gegen die ehemaligen Minist« Emil Cvstinescu, Bintia Bratianu, Alexander Constantinescu, Bastle Mortzun, Bictor Antonescu, Dr. Angelscu und Take Ionescu. Die Abstimmung mutzte gesetzmäßig für jeden an geklagten Minist« gesondert vorgenommen werden. Die Stim men, welche für Versetzung in den Anllagezustand abgegeben wurden, schwankten bei den einzelnen Munstern »wischen 111 und 117. Nur bet Victor Antonescu stimmte ein Abgeordneter gegen die Anklage, während bei allen anderen sämtliche Depu tierten dafür stimmten odu einige ssch der Abstimmung ent hielten. Die Verletzung des Ministerpräsidenten Bratianu in den Anklagezustand wurde, wie bereits gemeldet, vorgestern be schlossen, und zwar einstimmig mit 209 Stimmen. Attentat auf den ukrainischen Berkehrsminister pu Genf, 8.8. Dem ukrainischen Telegraphenbüro wird aus Kiew gemeldet: Am 29. 7. wurde gegen den ukrainischen V«- kehrsminister Poutengo eine Attentat ouübt. Der Tät« »«suchte den Minist« beim Dorüberfahren seine» Wagen» mit Revolver schüssen zu töten, was ihn, aber nicht gelang. Die Stimmung M Kiew nach dem Attentat pu Die Ermordung des Generalfeldmarschalls von Eich horn und seines Adjutanten Hauptmanns von Dreßler Hal auf die Kiewer Bevölkerung einen tiefen Eindruck gemacht. Die Angehörigen aller Parteien sind in der Verurteilung der Untat einig. Die Presse, die doch sonst keineswegs einmütig deutschfreundlich ist, erklärt« sich durchweg gegen das Ver brechen. Die Ukraine und Rußland verlangen nach Ruhe und Frieden, und die Deutschen haben sie ihnen Lebracht. In einem sind, mit' Ausnahme einzelner Leute, die nichts zu verlieren haben, alle gleicher Ansicht: „Gehen die Deutschen fort, so beginnt die Schreckens herrschaft des Pöbels wieder. Den Deutschen verdanken wir die Erhaltung von Hab und Gut." Und nun die schwere Herausforderung der Deutschen! Man fragt nach Sinn und Zweck des Verbrechens und ist schon achselzuckend nur einer Meinung: Die Entente will den Frieden im Osten Europas nicht und bedient sich zu seiner Störung der Sozial-Revolutionäre. Wie ein roter Faden zieht sich diese Ansicht durch alle Aeußerungen der intelligenten Kreise Kiews. Daneben die Befürchtung, die Untat könne der Auftakt neuer terroristischer Handlungen sein und die vernünftige Erwägung: An die 'Stelle eines jeden der Gemeuchelten tritt ein Ersatzmann und die deutsche Politik läßt sich nicht durch Mordbuben beeinflussen. Mag der eine oder der andere anders denken, Geltung- hat nur die geschilderte Stimmung. DK Wahrheit über Belgien pb Kopenhagen, 6. 8. Fräulein Jörgensen, eine Nor wegerin, die nach fünfjährigem Aufenthalt in verschiedenen Städten Belgiens in die Heimat zurückgekehrt ist, «zählte einem Vertreter des Blattes „Politiken" u. a.: Sie dürfen nicht glauben, daß die belgische Bevölkerung in beständiger Trauer lebt. Die Bergnügungssucht ist niemals so lebhaft gewesen wie jetzt. Die Casts und Theater, sowie die Kinos sind jeden Abend überfüllt. Der Krieg ist nicht das Tages gespräch. Nur in einem Punkte ist er deutlich fühlbar, an den Preisen. Alles ist furchtbar teuer. Die arme Bevölkerung Belgiens leidet schwer unter dem Druck des Krieges, jedoch bedeutet die amerikanische Lebensmittelsendung eine gute Hilse. K« hei»« mut vaterirml Frankenberg, den 8. August 1918, f KM. König Friedrich August an erfolgreich« sächsische Truppen. Aus Anlaß der letzten schweren und erfolgreichen Kämpfe an der Westfront hat der König den daran beteiligten sächsischen Führern und Truppen in Anerkennung ihrer be sonderen Führung und Leistungen nachfolgende Handschreiben zugesendet: 1. An dir 23. Infanterie-Division. — Nach Meldung des Oberbefehlshabers hat die Division bet den schweren Kämpfen an der Marne im Angriff, würdig ihrer Vergangenheit^ Hervorragendes geleistet. Die vier alten, ruhmreichen Regi menter, die sie bilden, gaben mir ja schon die Gewähr, daß sie ihre Sache bei jeder Gelegenheit vorzüglich machen wur den. Ich spreche allen Beteiligten meinen wärmsten Hank und meine vollste Anerkennung aus. 2. An die 40. Infanterie-Division. — Nach Meldung des Oberbefehlshabers hat die Division in den Tagen der schweren feindlichen Angriffe ihre Pflicht in hervorragend« Weis« getan ,'n voller Nachahmung der alten Traditionen meiner Arme«. Ich spreche allen Beteiligten meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerkennung aus. 3. An die 123. Infanterie-Division. — Di« Division hat nach Meldung des Armee-Oberkommandos ihre Sache bei den jüngst vergangenen schweren Kämpfen sehr gut gemacht und dem Nuhmeskranze meiner Arme« in diesem Kriege ein neues Blatt hinzugefügt. Ich spreche allen Beteiligten meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerkennung aus. sa Auszeichnung. Herrn Hausmann Otto Gerlach HI« ist für seine mehr al, 30jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma Hofmann L Lohr hier da» tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen und am Mittwoch im Beisein des Inhaber» genannt« Firma, Herrn Stadlrat Lohr, durch Herrn Bürgermeister Dr. Irmer an Ratsstelle überreicht worden. f' Mit dem Eisernen Kreuz 2. KI. wurde ausgezeichnet: Pionier Arthur Bernhardt bei Siner sächsischen M.-W.-Komp., Sohn der Frau B. verw.. Bernhardt, Neugasse 1. — Mus ketier Karl Beyer, Sohn des Herrn Stadttat Vereins bankdirektor Beyer hier. Der junge Mann wurde gegen Ende 1915 als Landsturmmann zu einem rheinischen Regi ment« «inaezogen und steht seit 1916 im Felde. — Gefreiter Louis Georg Pellegrini im Leib-Gren-Regiment, 3. Komp., und Grenadier Mar Joh». Pellegrini, ebenfalls im Leib-Gren-.-Regt., 3. Komp., Söhne de» Herrck .Stukkateur Pellegrini. , j s* PilzrelchAm. In einem hiesigen Gartengrundstück wurde ein Riesenbovtst geerntet, der die Grüße eines ausge- wachsenen Kürbis hat, und in der Umgebung fanden Pllz- sucher einen Steinpilz von 35 cm Höhe, über 40 cm Durch messer und einem Gewicht von 51/2 Pfund. Der Stengel des Pilzes hatte am unteren- Ende einen Durchmesser von 13 cm. — Der Riesenbvvist ist im Schaufenster unserer Haupt geschäftsstelle ausgestellt. f KM. Gerücht«. Es kam nicht oft und eindringlich genug vor dem verderblichen Einfluß und der gedanken losen Weiterverbreitung böser Gerüchte aus dem Felde ge warnt werden. Merkt das deutsche Volk denn nicht, daß sich der Feind uns«« Leichtgläubigkeit zunutze mqcht, um die Stimmung im Innern zu verderben? Also Ruhe und Vorsicht gerade jetzt, wo angesichts der wohlerwogenen Maßnahmen unserer Obersten Heeresleitung an der Schlachtfront feindliche Agenten eine besonders günstige Gelegenheit zu habe» meinen, die Zuversicht in Heer und Heimat zu unterwühlen und da durch Kriegsmüdigkeit hervorzurufen. Je wilder also dl« Gerüchte, desto unglaubwürdiger! Es wimmelt manchmal in diesen lügnerischen Meldungen von Verlustziffern an Men schen und Material, von Ueberläufern und Verrat. Wäre es wahr, es wäre wahrlich weit mit unserem herrlichen Heers gekommen! Das ist zwar der Wunsch unserer Feinde — aber ein unerfüllter und unerfüllbarer. Die militärischen Dienst stellen können natürlich nicht jedes einzelne Gerücht nachprüfen und widerrufen; Aufgabe der Verständigen wird es deshalb bleiben, Ungläubige zu belehren und Schwächlinge zu stärken. Denn das 5. Kriegsjahr findet das deutsche Heer und 'Volk fähig und bereit, seine gerecht« Cache einem guten Ende zuzuführen und unerschütterlich ist das Vertrauen zu unserer Obersten Heeresleitung, unserem Hindenburg, den.Feindesneid schon Tod, Krankheit und Attentate angedichtet hat, der aber Gott sei Dank in herrlicher Frische das große Werk rüstig weiter leitet. Der SaatMtverkehr ist für das Wirtschaftsjahr 1918/19 von der Reichsgetreidestell« neu geregelt worden und unterliegt scharfen, genau vorgeschriebenen Bestimmungen. Als Vertrauensmann der Reichsgetreidestelle für Saatgut verkehr für die Bezirke der Kgl. Kreishauptmannschaften Chemnitz, Dresden und Zwickau ist der priv. Landwirt Herr Franz Bennewitz in Frankenberg bestellt worden. — Das Rcichsgesetzblatt Nr. 105 vom 3. August enthält: Bekanntmachg., betr. Aenderung d. Militär-Transport-Ord nung. — Bekanntmachg., betr. die Außerkurssetzg. der Fünf undzwanzigpfennigstücke aus Nickel. — Bekanntmachg. über Sammelheizungs- und Warmwasserversorgungsanlagen in Mieträumen. — Bekanntmachg. über die Geltendmachung v. Ansprüchen v. Personen, die im Ausland ihren Wohnsitz haben. — Bekanntmachg., betr. die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß-Lothringen. — Berichtigung. f' Vie Verlustliste Ne. 630 nennt au» hiesig« Gegend: Bergt, Arno, 4.3., Mühlbach, l. verw. Bürn«, Walter, 17.5., Ebersdorf, in Gefangenschaft. Ehrhardt, Otto, Gefr., 7.5., Neudürfchen, schw. verw. f Fiedler. Mar, Obergefr., 6. S„ Garnsdorf, gefallen. Geißler, Willy, Sergi, 22.8., Frankenberg, schw. verl. Herst«, Karl, 10.5., Garnsdorf. schw. verw. Kempe, Martin, Utffz., 3.12., Niederwiesa, k. verw., b. d. Tr. s Lesch, Oskar, 8.6., Euba, 4.7.18 infolge Krankheit gestorben. Lippmann, Ehrhard, 8.2., 2rb«»dorf, l. verw. Podkownit, Oskar, 14.6., Merzdorf, vermttzt. f Sarfert, Oskar, Obergefr., 29.1., Frankenberg, gefallen. 7 Schumann, Johanne», 5. K., Lichtenwalde, bish. schw. verw., am 3.8.18 in einem Feldlazarett gestorben. Uhlig, Walt«. 28.2., Frankenberg, l. verw. Weißbach, Arthur, 18.1., Hausdorf, gefallen. Winkler, Kurt, 25.7., Frankenberg, l. verw. — Dresden. Als Vertreter Sr. Mat. de» König« wohnte der Militärbevollmächtigte in Berlin, Oberst Schulz, dm Bei- sehungsf«terlichkeiten für den Generalfeldmarschall v. Eichhorn bet und legte im Allerhöchsten Auftrag einen Kranz am Sarge nieder. — Dresden. Der sächsische Juftizministu Dr. Heinze ist am Dienstag von Konstantinopel abgereist. 3m zu Ebren gab Halil Bet etn Frühstück, dem unt« anderen Env« Nasfimi und Graf Bernsdorff beiwohnten — Dresden. Die kürzlich kn d« Landesanstalt Zschadraß eröffnete Heil- und Heimstätte für kriegsbeschädigte Tuveikulose ist neuerdtngs auch solchen Kranken» die nicht im Kriegsdienst «krankt find, zugänglich gemacht worden. Für die Aufnahme tuberkulöser Frauen und Mädchen dagegen wird demnächst eines d« Krankenhäuser der Landesanstalt Hochweitzschen zur Verfügung gestellt werden. — Leimig. Die Frau eines hiesigen Maschinisten versuchte, bei einigen Leipzig« Banken, zuletzt bei d« Allgemeinen Kredit anstalt, 1000 Kronen in deutsche» Geld einzuwechseln, was ihr ab« wegen »«schieden« erschwerend« Bestimmungen nicht ge lang. Als sie sich noch mit ein« Verwandten darüb« unter hielt, «bot sich ein junges Mädchen, das dm Vorgang beob achtet hatte, das Umwechseln zu besorgen, sie habe die» schon öfter für ihre Arbeitgeber getan. Die Frau gab das Geld »er- trauensselig hin, wartet aber heute noch aus die Rückkehr des dienstfertigen Mädchens. — Chemnitz. Aus unbekannt« Ursache scheuten in Neu kirchen am Sonnabend die Pferde de» Postkutsch«» E. Jähnig und gingen durch, wobei sie dm Wagen mit den Postsachen umwarfen. D« Kutsch« und der Hilfsbriefträger Lohse wur den auf die Straße geschleudert, wodurch «st«« so erhebliche Verletzungen «litt, daß er bereit» nach einigm Stunden starb. — Bantzen. Nach dem Genuß von Pilzen starb im nahen Kaiserswalde der Einwohner Joseph Hei«. Ihm war beim Pilzesuchm im Walde von einem Unbekannten eine Sorte Pilze al» genießbar geraten worden, die in d« Gegend al« giftig be- kanm ist. Nach wenigen Stundm war «schon gestorben. Auch leine Frau ist erkrankt. — Bischofswerda. Die Stadtverordneten lehnten in ihrer letzten Sitzung die Einführung ein« Ledigensteuer, mit d« sie sich in zwei Sitzungen beschäftigt hatten, mit sechs gegen sechs Stimmen ab. Die Stimme de» Vorsitzenden entschied im ab lehnenden Sinne. — Döbeln. Lin Gartenvorstandt soll sich auf dem von Gehölz umgebenen Grunostücke de» früheren Stadtgute» ent wickeln. Vorgesehen sind, hierfür 50 Kleinwohnungshäuser mit 150 Wohnungen. Die Ausführung ist auf 1V» Millionen M. veranlchlagt. Aus städtischen Mitteln wurden 250000 Mark bewilligt. Man «wartet von Reich und Staat die gleichen Beiträge. — Ebersbach. König Friedrich August hatte bei der Taufe de» 7. Sohne« de» im Felde stehenden Sergeanten Hermann Hempel Patenstelle übernommen. Gleichzeitig überwie» der Monarch ein Patengeschenk von 50 Mark. — St. Egtdlen. Einen gutm Fang machte ein hiesig« Herr beim Pilzesuchm. Er fand eine große, starke Kreuzotter von 75 Zentimeter Länge. Nach dem Töten öffnete man da» Ti«. und e» kamen sieben je 20 Zentimeter lange Junge zum Vorschein. — Grimma. Die Stadt Grimma feierte am Sonntag das 700jährige Bestehen de» christlichen Gottesdienstes am Orte und da» 50jährige Bestehen de» Kirchmvorstande» durch Festgottes- dienst, Jugmdgottesdienst im Hofe de» Schlosse«, der Stätte, wo vor 700 Jahren in ein« vom Markgrafen Dietrich er richteten Kapelle das Wort Gotte« zum ersten Male vukundet wurde, und durch einen Familtenabend. — Hainichen. Die Milcherzeug« de» Amtsgerichtsbezirk» Hainichen versammelten sich am Sonnabmd tm Gasthofe Cunnersdorf» um Stellung zu nehmen zu der vom Kommunal- vuband Döbeln ab 15. August angeordneten zwangsweism Ablieferung d« Milch nach der Molkerei Hainichen. 3n d« stark besuchten Versammlung sprach«, Landtagsabaeordnet« Bundesdirettor Oswin Schmidt und Landlagsaba. Oberlands gerichtsrat Dr. Mangler gegen die Verordnung. Nach umfang reicher Aussprache wurde eine Entschließung an die Kgl. Staats regierung angenommen, in welch« gegen die Verordnung energisch protestiert und die Regierung dringend gebeten wird, die Verordnung de» Kommunalverband» Döbeln rückgängig zu machen und den Landwirten nicht noch den letzten Rest Lust an ihr« Arbeit zu nehmen. — Hainsberg. Eine Schenkung von 10000 Mark hat d« Fabrikbesitzer Karl Röm« der Gemeinde überwiesen, wodurch sich die bereit« vorhandene Stiftung Römer» auf 50000 Mark erhöbt.. Die Zinlen de» Kavita!» sollen zur Unterstützung be dürftig« Einwohn« verwendet werden. - Lkebschütz. Die 17jährige Else Spindler au» Dörflas kam bi« an ihr« Dienststelle mit du rechten Hand in die elektrisch betriebene Futterschneidemaschine. Die Hand wurde vollständig abgeschnitten. — Regis. Die im Hebammenbezirk Regis al» Windelwoche veranstaltete Sammlung erbrachte 150 Pfund Wäschestücke. — Wilsdruff. An Pilzvergiftung ist in Burkhardswalde die Familie de» Malermeister» und Hausbesitzers Wohl« «krankt und zwar nach dem Genuß von scheinbar einwandfreien Cham pignon«, die von der Frau selbst gesucht und gekocht worden waren. Die 16jährige Tochter Gertrud ist am Sonnabend d« Pilzvergiftung «legen. Schwer erkrankt find noch drei weitue Kind« und ein zur Untermiete wohnende« Mädchen. Die Frau ist außer Gefahr. Mann und Sohn waren abwesend und entgingen somit d« Gefahr ein« Vergiftung. vermilcdt« ' Der früher« Prinz Hermann von Sachsen-Weimar, jetzige Graf v. Ostheim, hat sich am Sonntag in Heidelberg mit Frau Aagot Susanne Midling au« Stockholm vermählt. Graf v. Ostheim, du älteste Sohn des in Heidelberg lebenden Prinzen Wilhelm von Sachsen-Weimar, wurde 1886 geboren und ver zichtete 1909, als u eine Schauspielerin heiratete, für sich und leine Nachkommen auf Namen, Rang und Titel eines Primen de« großherzoglich wetmarischen Hauses, schied au» der Armee au« und lebte dann längue Zeit in London. Bei Kriegsaus bruch trat « wird« in das deutsche Heu ein. Die früh« ge schlossene Ehe wurde spät« geschieden. Die Schwester des Grasen v. Ostheim, Prinzessin Sophie von Sachsen-Weimar, ist vor einigen Jahren unter tragischen Umständen durch Selbst mord au» dem Leben geschieden. ' Bern, 7. 8. Nach „Progre» de Lyon" ist in du Riviua ein neu« Waldbrand ausgebrochen. Am Golf von Juan ist der bekannte Forest de» Maure» in Brand geraten. Infolge heftigen Windes bat das Feuer großen Umfang angenommen. Die Ansiedelungen an d« Küste sind schw« bedroht. Truppen und Bevökerung bekämpfen den Brandherd. " Genemlseldmarschall v. Eichhorn and Scheidemann. Zum Tode des Generalfeldmarschalls v. Eichhorn teilt man der „Voss. Ztg." aus dem Felde folgende kleine Erinnerung mit: Vor einem Jahr beuchten einige Mitglieder des Reichs tags die Ostfront und kamen- auf dieser Reise auch zum A.-O.--K. Eichhorn. Bei dem Lu Ehren der Gäste statt- findenden Abendessen kamen Scheidemann und v. Eichhorn in ein politisches Gespräch. Nach einer Weile hörte man Len Eeneralfeldmarschall sagen: „Ja, das ist ja alles schön und gut, aber Sie müssen doch zugeben, daß der sogenannt« Scheidemann-Frieden" . . . „Aber, Erzellenz", unterbrach der Abgeordnete, „darüber gibt es in Deutschland nur eine Stimme." — „Und das ist wohl die Ihre, Herr Scheide mann?" Das Gelächter war groß und Herr Scheidemann lachte mit. * Die scheue Frau. Bei der Hamburger Polizei lief ein anonymes Schreiben ein, daß sich in einer Wohnung im Hammerbrook seit langer Zeit eine Frau aufhalte, die ein sehr scheues Wesen zur Schau trage und nie am Tage ausgehe, sich auch nie von Nachbarn oder sonst jemand sprechen laße. Die Polizei stellte daraufhin bei einer Durchsuchung der Woh nung verschiedene Militärsachen fest und es ergab sich, daß die Frau «in seit mehreren Jahren fahnenflüchtiger Soldat ist, der in der Wohnung seiner Geliebten wohnte. Er ging nur abends mit seiner Braut aus, war aber Jets als Frau ge kleidet. In seinem Besitz wurden mehrere tausend Mark gesunden. ' Schließung der bayrischen Künstlerwerkstätten. Die Künstlerhausgaststätten in München, die von einem besonders zahlungskräftigen Publikum sehr stark besucht werden,, sind durch eine Verordnung des stellvertretenden Generalkomman dos geschlossen worden, weil der Betrieb, wie in der Bekannt machung ausgeführt wird, dem Ernste der Zeit geradezu Hohn gesprochen hat. Die Besitzer einer Reihe anderer Gast stätten sind zum letzten Male ernstlich verwarnt word«n. * Betrügerische Ueberfütterung. Das Fleischamt in Regensburg teilt «inen typischen Fall von betrügerischer Ueverfütterung angelieferten Viehes mit: Der Bauer Alois Kais« lieferte an die Stadt Regensburg eine Kuh mit einem Lebendgewicht von 573 Kilogramm ein. Die am nächstem Tage vorgenommene Kontroliwägung ergab ein Gewicht von 510 Kilogramm. Gegen den Dauer wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. 3. Klaffe 173. König!. Sachs. Landes-Lotterie. 1. Ziehungstag am 7. August. lOhne Gewähr.) svvv» M. Nr. 14617 10000 M. Nr. SSS9S »OVOM. Nr. R0SS »«(M M. Nr. ASS RSS S0SS IS1SS SSS7S S09S2 KSS07 »000 M. Nr. »19» 2191« SSS92 8812Y 109838 r<uw M. Nr. RSS 9777 IKV01 18817 19217 19SW S1SIS «soso M>1« «711 1SSS« ISIS» SRS1 »7707 S797S «0791 78789 VSS62 aoo M. Nr. 2172 7897 9698 IS70S 1817« 19SS1 20192 2119» 217SK 220«0 RIS7 27109 80990 31S11 87S7S S7SS0 10892 12128 16SS5 177S6 18280 L121S «IMS K1ISS «717« «7911 «2071 «2190 S12IL 70817 719S» 7R21 7298« 711«« S0297 8081« 8208« SSIiS 8«S07 87SSS «981« 90821 91229 9SS21 98771101139 10S8VS 107097 I091I8 wtb (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 8. August 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Beiderseits der Lys schlugen wir englische Teilvorstöße zurück. Nördlich der Somme führte der Feind heftige Gegen angriffe gegen unsere neuen Linien beiderseits der Straße Bray—Lorbie. Sie wurden abgewiesen. Während der Nacht zeitweilig auflebende Artillerietätigkeit und Erkundungs gefechte. Westlich von Montdidier scheiterte ein Teilangrifs der Franzosen. Heeresgruppe Deutsch« Kronprinz Zwischen Soissons und Reims lebte der Feuerkampf nur vorübergehend auf. Kleinere Jnsanteriekämpfe an der Aksne und Vesl« und nördlich von Reims. Heeresgruppe Herzog Albrecht In den Vogesen erfolgreiche Vorstöße in die feindlichen Linien am Cchratzmännle. Leutnant Freiherr von Berick errang seinen 20. Lustsieg. D« Erst« Ee-tralquartiermeister: Ludendorff.
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