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— gzs — Minenfeuer w der evampsgne an folgen. Eher wird der Krieg nach den Worten jenes dnit-' fchen Hauptmanns und Schriftstellers nicht zu Ende "gehen, als bis dies Gottesgericht in seiner Absicht erkannt ist. Dar- um forderte jener andere Feldgraue in seiner Schrift „Wie steht's nm Christus?" alles deutsche Volk auf, das Kreuz Christi immer fester in seiner Mitte aufzurichten, ganz gleich, was die anderen dazu sagen mögen. Schließlich wird doch einmal all« Welt erkennen, dah nur christliche Gottes- uäd Nächstenliebe immer mehr zum wahren Heil und Frieden führt. Und auch von diesem furchtbaren Kampf der Völker wird noch gelten: Was Menschen gedachten böse zu machen, das .gedachte Gott gnt zu machen. Darum lobe den Herrn! Feldansprache zum Jahrestag des Kriegsbeginns . (2. August) von Divisionspsarrer Barchswitz. Es war nicht leicht für jene junge 'Waffe, die bei allen Offensiven mit eisernem Hammer gegen die pochte, für unsere Minenwerfer, ihren gewaltigen Material- aufmarsch rechtzeitig und vollendet dur^uführen. Wenige kurze Sommernächte standen den Pionieren nur zur Verfügung, um Minenwerser und Munition an die Jn- fanterielinien heranzubringen. In schwülen Nachtstunden gatt es Arbeit zu leisten, die das Tageslicht nicht zeigen durfte. Fest packte die Kreuzhacke in den Kalkstein, und doch erzählte keine Fliegeraufnahme von den entstandenen Werferständen, Nischen und Stollen. Tausend sehnige Arme zogen die Werfer herauf tausend Nacken krümmten sich unter der Zentnerlast der schweren Minen. Aber kein neuer weihleuchtender Kalk pfad ward in die dürftige Grasnarbe getreten. Nur die frischen, starrenden Granattrichter an den vorhandenen Wegen und Pfaden sprachen von den gefahrvollen nächtlichen Gängen der braven Pioniere. Und Heute kam ihr Ehrentag! Heute durften sie ihre eisernen Kolosse dem Feind hinübersenden. Sie durften der Infanterie die Gassen legen, durch die sie ungehindert den Gegner überrannte. Aber leicht wurde es den Pionieren nicht! Der seit Be ginn des Jahres so oft überraschte Gegner machte heftige FeUerüberfälle. Durch nahe einschlagende Schwergranaten wurde mancher fertig und blank stehende Werfer in der Kreide vergraben. Dort ritz ein Splitter dem Mann vom Metztrupp den Kompatz aus deö Hand, weitz überzogen, den' trockenen .Kreidestaub in Mund und Nase, legte hier eine Mairnschaft den verschütteten Munitionsstollen frei. Die Nacht des Angriffes war da. Kurz vor dem Ein setzen unseres Feuers begann das Rollen und Dröhnen eines starken feindlichen Feuerüberfalls. Aber' pünktlich zur be fohlenen Zeit setzte das Minenfeuer voll ein. Gewaltig« Schläge, alles andere übertönend, durchzitterten die Lüft. Schon leuchteten, weitz in das Frühlicht des Lages die Staubwolken von den zahlreichen Einschlägen, da klangen und rumorten dir Instruments des Gasalarms. Heitz ward die Arbeit unter der Gasmaske. Aber wacker schossen die Pioniere weiter. Breite urkd tiefe Lücken klafften drüben im Draht verhau Dir feindliche Grabenbesatzung wurde erschüttert^ Der Sturm.gelang, und bald hörte man nur noch aus der Ferne zwischen den Artillerieschüssen die stärkeren Ein- ! fchläg« der die Infanterie begleitenden Minenwerser. Sie sahen jedes Fahrzeug, das die Strahe zog, jeden Trupp, der die Geländewellen überschritt. Und doch blieb den Späheraugen der grotze Anmaksch verborgen, der dem heihen'15. Juli voraufging. streich gegen Riga vollkommen geglückt war, auf der Rückreise hatte er etwas vollbracht, was vor ihm noch kein Flieger ge macht hatte, indem er einen russischen Schoner etwa 50 Meilen von Riga entfernt versenkte. Es war eine Freude, dem Bericht des Oberleutnants zuzuhören, wie er erzählte, datz er auf dem Rückfluge von Riga aus tausend Meter Höhe auf dem Wasser ein größeres und davor ein kleineres Fahrzeug gesehen hätte. Ein* Kriegsfahrzeug konnte es dem Aussehen nach nicht sein, und so wurde denn vorsichtig auf 300 Nieter heruntergegangen Aus dem Felde wird uns geschrieben: - Bei der jüngsten Offensive galt es, starke Stellungen den Wächtern der Champagne, am Poelberg, Keilberg, Hoch berg, einzunehmen. Weitzhäuptig lagen die Höhen, vom Kreidestaub wie mit einer Schneeschicht bedeckt. Von ihnen lugten scharfe Augen, die lichtstarken Objektive der Fernrohre, weit ins Land. slugreug-Untsrnedmung In der öMicden Atlee Dieses Mal galt es im Rigaer Meerbusen aufzu klären und wenn möglich zu versuchen, Riga zu erreichen. Da es früh hell wurde, mutzte bereits um 4 Uhr mor gens mit dem.Aussehen der Flugzeuge begonnen werden. Es war vereinbart worden, datz die Flugzeuge am Mittag zurückkehren sollten, und so kamen denn zwischen 11 und 12 Uhr auch drei Flugzeuge zurück, während das vierte nicht zu sehen war. Da es mit drahtloser Telegraphie ausgerüstet, wartete ich auf Nachricht von demselben und erhielt endlich gegen 1 Uhr 30 nachmittags die Meldung, datz es Düna- münds und Riga mit Bomben beworfen und nun auf dem Rückwege sei. Aber so glatt ging die Sache nicht, denn kurz nach dieser Meldung ging «ine andere ein, welche besagte, datz das Flugzeug wegen Benzinmangels im Rigaer Meer busen niedergegangen sei und seine Behälter bei einer dort von uns auf der vorherigen Reise angelegten Benzinstation auf füllte. Dies war kein ganz ungefährliches Unternehmen, streif ten doch die russischen Torpedoboote den ganzen Meerbusen ab. Aber alles ging gut, und kein vorwitziger Russe entdeckte unseren Flieger, so daz er gegen 4 Uhr wieder eintraf stind^ lachend wie immer, seinem Flugzeug enistieg. Er hatte wohl Grund zum Fröhlichsein, denn nicht allein, datz der Hand- sANAw 's Z G'LK'Z -I stier Zsbre istelmieg Niemand hat es geahnt. Und auf der Seit« unserer Feinde hat keiner für möglich gehalten, was geschehen ist: Deutschland und seine Verbündeten haben nicht nur wider standen, sie haben den Sieg an ihre Fahnen geheftet, haben sich Frieden im Osten erkämpft und stehen kampf- und frie densbereit im Westen, gewiß, dah auch die Hilfe von fenseits des Ozeans sie nicht zu zwingen vermag. Wie sie auf der Gegenseite wohl jubeln würden, wenn ihnen solche Erfolge beschieden wären! Darum, du liebes deutsches Volk und He«r, vergitz das Danken nicht! Wolltest du dem treuen Gott für alles Dank nur sagen, du fändest gar nicht Zeit, ihm nur dein Leid zu klagen. Wohl, schwer waren die Opfer und Heitz die Tränen, aber wie groß war die Gefahr und wie wunder bar die Rettung! I« mehr wir darüber nachdenken, müssen wir sprechen wie die Väter im Freiheitskrieg vor hundert Jahren: Das haben wir nicht getan, das hat Gott getan! Das waren wir nicht, das war Gott! Lobe den Herrn! So muh vor allem.jeder sprechen, der diesen Gedenktag im Felde miterlebt. Tausende unserer Brüder und Kameraden erleben ihn nicht mehr. Wenn wir an sie denken, wie kürzlich bei unsern Johannisfeiern, dann loben wir auch den Herrn, dah wir als Christen mit jenem frommen Kriegsminister von Roon hoffen dürfen: Sie sind uns nicht verloren, sondern nur vorangegangen! Warum aber gerade sie, vielfach die Besten, von unserer Seite gerissen wurden? „Gottes WM kennt kein Warum." Still preist seinen unerforschlichen Wil len, wer diesen Tag noch miterlebt. Don denjenigen, die von Anfang an in vorderster Linie standen und unversehrt blie ben, "hat mir noch jeder beigestimmt, wenn ich von einem „Wunder Gottes" sprach. Aber da im Feld« schliehlich alle, so oder so in Gefahr waren, muh jeder-den Herrn preisen: In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet! Lobe den Herrn! Doch allein mit Herz und Mund zu danken, das allein tut's noch nicht. Männer wollen Taten sehen und sollen Taten zeigen. Wie gegenüber unserem Vaterland, gilt's auch gegenüber unserm Herrgott: Nicht mit Worten nur und Liedern Sei mein Herz zum Dank bereit, Mit der Aat will ich's erwidern Dir in Not und Kampf und Streit! Wie Christus, der Heerführer seiner Scharen, als rechter Soldat Gottes kämpfte, litt und stritt, so wollen wir nach Art unserer Vorfahren desgleichen tun und ihm in Treue folgen. Jeder Tag, den uns der Himmel noch schenkt, unsere ganze Lebensführung lobe den Herren! Das ist ja Gottes Kriegs- und Friedensziel für uns und unser Volk, schliehlich für die ganze Welt. Dah wir ihm wieder mehr die Ehre geben und seinem heiligen Liebeswkllen