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schrrft rett ATI zu Vers Frachtb numerb sieren das Verhältnis Deutschlands zu seinem ewig unruhigen daraus lqßt sich ihr S«m bestimmen, her Ihren Annahmen ' zuwiderläuft." „Das Buch vom Fürsten Bismarck" von Georg Hesekiel umfaßt des Großen Kanzlers Leben und Taten bis zur Gründung des Deutschen Reiches. In der Universal-Biblio- thek liegt es in einer billigen, vielfach berichtigten und durch eine Uebersicht der weiteren Lebensereignisse Bismarcks er gänzten Neuausgabe 'in 2 Bänden vor, «ingeleitet von Dr. Mar Mendheim (Nr. 5758—63, Preis einschl. Teurungs zuschlag 2.40 M., geb. 3.60 M.). 8irmsrcl!«sne rum Flecken mit sraMeicb Zum 20. Todestag Bismarcks am 30. Juli 1918. Nachbarland schlagend und gültig noch für dis Gegenwart. In George Hcsekiels volkstümlichem „Buch vom Fürsten Bismarck" ist diese, Frage ausführlich behandelt. Bor der ersten Friedensbesprechung, die von französischer Leite durch den damaligen Minister des Aeußeren 'Jules Favre geführt wurde, sprach sich Bismarck in zwei Erlassen (vom 13. und 16. September 1870) über dis für Deutschland möglichen Bedingungen eines Friedens aus. Es heißt da: „Eine solche Anstrengung wie die heutige, darf Ler deutschen Nation nicht dauernd von neuem angesonnen werden; und wir sind daher gezwungen, materielle Bürgschaften für die Sicherheit Deutschlands gegen Frankreichs künftige Angriffe zu erstreben, Bürgschaften zugleich für den europäischen Frieden, der von' Deutschland eine Störung nicht zu befürchten hat. Diese Bürgschaften haben wir nicht von einer vorübergehenden Regierung Frankreichs, sondern von der französischen Nation zu fordern, welche gezeigt hat, daß sie jeder Herrschaft iir den Krieg gegen uns zu folgen bereit ist, wie die Reihe der seit Jahrhunderten von Frankreich Hegen Deutschland geführten Angriffskriege unwiderleglich dartut. . . Unsere Friedens bedingungen sind ganz unabhängig von der Frage, wie und von wem die französische Nation regiert wird, sie sind uns durch .die Natur der Dinge und das Gesetz der ^Notwehr gegen ein gewalttätiges, friedloses Nachbarvolk vorgeschrie- ben. Die einmütige Stimm« der deutschen Regierungen und des deutschen Volkes verlangt, daß Deutschland gegen die Be drohungen und Vergewaltigungen, welche von allen fran zösischen Regierungen seit Jahrhunderten gegen uns geübt wurden, durch bessere Grenzen als bisher geschützt werde. . . Wir sind in mehr als zwanzig Kriegen niemals die Angreifer gegen Frankreich gewesen, und wir haben von letzterem nichts zu begehren als unsere von ihm so oft gefährdete Sicherheit im eigenen Lande. Frankreich dagegen wird jeden jetzt zu schließenden Frieden nur als einen Waffenstillstand ansehen und uns, um Rache fite seine jetzige Niederlage zu nehmen, ebenso händelsüchtig und ruchlos wie in diesem Jahre, wie- vlr liegemle Dat Zum Jahrestag des Kriegsbeginns 1813 und 1914: Diese beiden Jahre werden für alle Zeiten die merkwürdigsten der deutschen Geschichte bleiben. In Serajewo waren an jenem verruchten Juni-Sonntag die Mordschüsse gefallen. Ein vier Wochen langes Schweigen folgte, unheilschwanger, nerventötend. Die Welt hielt den Atem an. Und dann stürzten die Ereignisse über uns zusammen mit beängstigender Schnelligkeit in unheimlicher Steuerung. Das Ultimatum Oesterreich-Ungarns, seine Ablehnung durch Serbien, Rußlands Mobilmachung, der Zustand drohender Kriegsgefahr, Mobilmachung Deutschlands, Kriegserklärung, Krieg. Nun ward das Wort zur Tat. Alle Reden brachen ab. Jetzt hieß es handeln. Die Welt erhob sich wider uns. Die Furie ward entfesselt. Nicht auf dem Balkan brach sie her vor, nicht aus Marokko fiel sie über uns her: zwischen Morgen- und Abendland, im Bai von Serajewo begann ihr unheil volles Toben und grausiges Wüten. Nun schon vier Jahre, vier furchtbare, entsetzliche Jahre. Das Wort ward zur Tat. Zu jener ewig denkwürdigen Tat der unvergeßlichen Stunde der Einberufung des Reichs tages, zu jener welthistorischen Neichstagssitzung in der Mit- tagsstunde des 4. August im Weißen Saale des Berliner vorwerfen können, .wenn wir diese gerecht« und billige For derung festhatten." Hesekiel zitiert weiter den Bericht I. Favres über dessen Unterredung mit Bismarck, aus dem hier gleichfalls einige bezeichnende Stellen wiedergegeben seien; so, als Favre sich gegen die Abtretung Elsatz-Lothringsns wehrt und daraus auch Schwierigkeiten für Deutschland voraussagt, Bismarcks Antwort, daß Frankreich, „was auch geschehe» und wenn der Sieger es mit der größten Großmut behandeln würde, immer nur an den Krieg mit Deutschland denken werde; ... wir wissen, daß Sie niemals auf diese Politik verzichten werden, daß Sie niemals wieder zu Kräften kommen werden zu einem anderen Zwecke, als uns einen neuen Krieg zu erklären." Favre versucht ihn zu widerlegen, vertritt den Standpunkt, daß die Fortschritte der Zivilisation,, die ganze europäische Lage, die Verkettung der Interessen, „immer mehr dahin streben, die Krieg« unmöglich zu machen; daß dieser Krieg eine schrecklich« Lehre für Frankreich sei, die ihm um so mehr nützen werde, als es in'dieses Abenteuer leichtsinniger weise und ganz gegen seinen Willen hineingestürzt wurde", daß mit der französischen Nation ein« bedeutend« innere Wandlung vorgegangen sei, und das Frankreich von heute nicht mehr das Frankreich von ernst sH; der Krieg sei aus schließlich das Werk einer herrschenden, jetzt erledigten.Partei gewesen. Bismarck bemerkt darauf, daß „im Gegenteil Frank reich den Krieg gegen Deutschland gewollt habe. Er erinnerte an den alten Groll Frankreichs, an die Haltung der Presse, Bismarcks Aeußcrungen zu den Bedingungen, des Frie- an die Begeisterung des gesetzgebenden Körpers und die kric- densschlusses mit Frankreich nach dem Kriege 1870/71 haben gerischen Demonstrationen, mit denen die Kriegserklärung eine über jene Zeit hinausreichende Bedeutung, sie charakterl- von der Bevölkerung ausgenommen worden war" . . . „Das - — ^...^-77.^ ... ^21 liegt in der Unbeständigkeit und Unüberlegtheit, welche i den Erundzug Ihres Landes bilden . . . Sin sprechen edle i Gedanken aus, aber Sie sind Repräsentant einer kaum wahr- ! nehmbaren Minorität . . . Sie befinden sich im Widerspruch, i mit den wahren Gesinnungen Ihres Landes, das seiner i Händelsucht treu bleibt; und um nur von der Gegenwart zu , reden, so sind Sie aus einer Empörung hervorgegangen und i können Morgen durch den Pöbel von Paris zu Boden ge schmettert werden ... . 'Was bedeuten die Gewalttätigkeiten Ihrer Presse, die beleidigenden Karikaturen, all diese wider uns gerichteten Verhöhnungen und Prahlereien? Es sind i Huldigungen, der öffentlichen Meinung dargebracht, und eben kommen lassen, Herr von Gerlach, im G«richtssaale auszu sagen, daß Sie di« Unterschrift nie geleistet haben?" „Darauf ^.können Sie sich verlassen! Worauf sollte ich Rücksicht nehmen? Hat Ihr Bruder etwa Rücksicht ge nommen auf mich und mein Kind?" Joachim sah Nn, daß jedes weitere Wort zwecklos sein würde diesem harten und eisernen Manne gegenüber,. der den Toten noch glühend haßte. Und daß er nun allein han deln mußte und allein alles tragen. Er hatte ja innerlich immer allein gestanden. Dir ganzen sechs Jahre, seit er als Herr von Treuendorf hier «inzog. Die Mutter war 'leidend, welch, schwach, "mit ihrem Herzen, mit ihren Gedanken immer mehr bei Erich als bei ihm. . - Ihm selbst hatte das Leben früh eine harte Bürde auf- gepackt. Nun aber kam das Härteste. Noch einmal erwog, bedachte er alles. Nein, es gab keinen anderen Weg für ihn. / Fortsetzung folgt. derum angreifen, sobald es sich durch eigene Kraft oder fremde Bündnisse stark genug dazu fühlt. Indem wir Frank reich, von dessen Initiative allein jede bisherige Beunruhigung Europas ausgegangen ist, das Ergreifen der Offensive er schweren, handeln wir zugleich im europäischen Interesse, wel ches das des Friedens ist.. . Nachdem uns der Krieg, dem wir mit Sorgfalt und mit Uebcrwinduntz-unseres durch Frank reich ohne Unterlaß herausgeforderten nationalen Selbst gefühls vier Jahre lang aus dem Wege gegangen sind, trotz unserer Friedensliebe, aufgezwüngen worden ist, wollen wir zukünftige Sicherheit als den Preis der gewaltigen An strengungen fordern, die wir zu unserer Verteidigung haben machen müssen. Niemand wird uns Mangel an Mäßigung -o