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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 31.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180731
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-31
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Tin Ye rauhte» Kanonenboot gefunkst s Das ehemalige deutsche Kanonenboot „Geier", das unter dem Namen „Schurz" in die amerikanische Kriegs flotte eingereiht worden war, ist infolge Zusammenstoßes ,n der Nähe der Küste von Nordkarolina gesunken. Italien i Men, 29. Juli. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Front Geschützkampf und Geplänkel. In Albanien wurde der durch unseren Vorstoß 'ausgelöste Gegendruck des Feindes stärker. Unsere Stellungen am Se- menie-Knie waren fünfmal das Ziel heftiger Angriffe, die dank der tapferen Haltung der von der Artillerie kräftig unter stützten Verteidiger blutig zusammenbrachen. Auch im Ge birge Mali Siloves griff der Feind viermal vergeblich an. Er wurde zum-Teil durch Feuer, zum Teil durch Gegen stoß zurückgetrieben. Der Chef des Eeneralstabes. tschechische Verrät« i Die österreichische Heeresleitung veröffentlicht Beweise dafür, daß der Angriff wom 15. Juni an "der Tiroler Front und an der Piave mißlungen ist, weil alle Pläne vorher durch tschechische und südslawische Verräter den Ita lienern bekannt gewesen waren. In Italien rühmt man sich dieses Erfolges und feiert offen die Hauptverräter. Den größ ten Teil am Verrat schreibt die italienische Heeresleitung dem Leutnant Karl Stiny eines Infanterieregiments zu, der in der Nähe von Moventa desertierte. Aus umfangreichen italienischen Dienststücken, m welchen seine Aussagen gesam melt und verbreitet sind, geht hervor, daß er die Vorberei tungen an der Piave gänzlich verraten und auch sonst dem Gegner eine Reihe höchst wertvoller Nachrichten geliefert hat. Die italienische Charakteristik Stinys lautet: „Der Leutnant ist ein höchst intelligenter, von glühen der Nationalempfindung und von lebhaftem antiösterreichischen Gefühlen beseelter Jungtscheche. Seine Aussagen tragen den Charakter vollkommener Zuverlässigkeit. Er hat absichtlich vor dem Ueberlauf viele Nachrichten gesammelt, um sie uns mitzuteilen. Er flößt vollkommenes Vertrauen ein." Durch weiteres Aktenmaterial will die österreichische Heeresleitung zeigen, wie ehr- und pflichtvergessen noch andere in ihrer Verblendung zu handeln vermochten. Der falsche Lorbeer, den ihnen die italienische Heeresleitung spendet, die selbst jeden Maßstab für die tiefe Unmoral ihres Vor gehens verloren hat, wird den ewigen Makel nicht tilgen können, der sich an den Namen eines treulosen Verräters noch immer in der Weltgeschichte geknüpft hat. Mne »Milcde Nscbttcbte« Der türkische Botschafter in Berlin -j- pd Berlin, 30. 7. Der türkische Botschafter Hakki Pascha ist gestern abend nach achttägigem schweren Leiden gestorben. Dir Löhnung Her zurückkehrenden Gefangenen pd Der Kyfshäuser-Bund (Deutscher Kriegerbund) hat beim Kriegsministerium angeregt, für alle Heeresangehörige, auch Löhnungsempfängcr, die Besoldung dergestalt einheitlich zu regeln, oaß Nachzahlung der Löhnung erfolgt. In der Begründung heißt es, "daß die heimkehrenden Krieger, die ost den schwerster, Entbehrungen ausgesetzt waren, bei 'ihrer Rückkehr häufig eine wirtschaftliche Notlage vorfinden; denn die Familien haben mitunter das letzte geopfert, um den Gefangenen das Los zu erleichtern. Kühlmann Reichstags-Kandidat? pd Die „Boss. Ztg." und die „Berl. Morgenp." be haupten, es verlaute, -der ehemalige Staatssekretär v. Mhl- mann habe sich der Wahlkreisleitung des ersten Berliner Reichstagswahllreises für die auf Mitte Oktober angesetzte Ersatzwahl für den verstorbenen Reichstagspräsidenten Kämpf zur Verfügung gestellt. Da Dr. v. Kühlmann bisher, soweit bekannt, keine Beziehungen zur Fortschrittlichen Bolks- partoi unterhielt, so gibt die Presse diese Nachricht mit allem Vorbehalt wieder. Sächfisch-düyrisch« MinistrrIouf««tM pd Der Vorsitzende im sächsischen Ministerrat, Kultus minister Dr. Beck, wirb nach Münchener Meldung am Mittwoch in München eintreffen, um dem König von Bayern feine Aufwartung zu machen und mit Ministerpräsident von Dandl.und Kultusminister von Knilling zu konferieren. Die rumänische Königin und die an Oesterreich-Ungarn ab ¬ getretenen Gebiet« pö „Der Zoller", das gelesenste Tageblatt Hohenzollerns und offiziöse Organ des fürstlichen Hofes in Sigmaringen, berichtet in Nr. 167 an auffälliger Stelle folgendes: „Der, frühere rumänische Minister Take Ionescu, der bekanntlich vor einiger Zett —^in österreichischem D-Zug mit amtlicher deutscher Erlaubnis — nach der Schweiz reiste, schreibt im Pariser „Temps": „Die Königin Maria besucht in den Karpathen die Dörfer, die an Oesterreich-Ungarn abgetreten werden müssen Sie küßt die Kinder und verteilt an die Bauern Kleider und Lebensmittel. Die Bauern küssen ihr die Hände und rufen: Auf baldiges Wiedersehen!" Dazu bemerkt „Der Zoller": „Man braucht nur daran zu erinnern, daß die Königin von Rumänien mit die treibende Kraft bei dem Bündnisverrat des Landes warundaus ihrer ausgesprochenen Vorliebe für die Feinde der Mittelmächte nie ein Hehl, gemacht hat, um sich die Antwort auf die Frage, was sie mit ihren Besuchen in den abgetretenen Gebietsteilen bezweckt, von selber geben zu können." England pe London. 30. 7. Unterhaus. Eine Entschließung Dillons, die die irische Politik der Regierung mißbilligt, wurde mit 245 gegen 106 Stimmen abgelehnt. Dillon beantragte, die Angelegenheit solle Wilson zur Lösung vorgelegt werden. Asquith machte darauf aufmerksam, daß. da die Premierminister der Domiens es ablehnten, sich mit einer derartigen Sache zu befassen, so zweifle «, ob Wilson rastlos mit leinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt wie er sei, sich einer Aufgabe unter ziehen werde, die schon vorher so viele Leute in die Irre geführt habe. Asquith erinnerte an die wiederholten Versuche, einen Ausgleich zu «zielen und regte an es sollten weitere Versuche gemacht werden. Bonar Law betonte, daß, wenn die Natio nalisten da» Recht der Selbstbestimmung für sich forderten, so möge Ulster das gleiche Recht gewährt werden; die Schwierig, leiten beständen nicht zwischen England«« und Iren, sondern Mische« Iren und Iren. Die Erörterung »«lief ohne Zwischenfall. Eintritt Asquiths in di« Regierung ve Kopenhagen, 30. 7. Der Eintritt Asquiths in die Negierung gilt als gesichert. Er wird voraussichtlich kein Ministerium übernehmen, sondern das Amt des Lordkanzlers. Sein Zusammengehen mit der gegenwärtigen Regierung er folgt ausschließlich unter dem. Gesichtspunkt, daß die für den Herbst d. I. angesetzten Neuwahlen für da» Unterhaus uqter Hintanhaltung von Parteiwahten als ausgesprochene 'Kaki- wählen stattfknden /ollen. Dadurch sott der elmnüthe, feste Entschluß des Landes, den Krieg siegreich zu beenden, zum Ausdruck gebracht werden. . Griechenland 'pg Rotterdam, 29. 7. (Privattelegramm.) „Nieuwe Rot- terdamsche Courant" meldet aus Athen: In einem Interview mit einem Vertreter der Zeitung „Pattis" erklärte der Mi nister des Aeußeren Politis, daß die Differenzen zwischen Griechenland und Italien aus der Grundlage des Nationali- tätenprinzips geschlichtet werden würden. Griechenland werd« Italien als Mittelmeergroßmacht in jeder Hinsicht anerkennen. China pch London, 29. 7. Wie „Times" aus Shanghai vom 24. 7. erfährt, melden Briefe aus Tatkienlu (in der chinesischen Provinz Zetschwan), daß Chando (Chamdun Draya?) in Tibet nach einer Belagerung von drei Monaten durch Hunger zur llebergabe an die Tibetaner gezwungen wurde. Dabei, fielen 700 Gefangene, 100 Gewehre, sowie einige Kanonen in die Hände der Tibetaner. K« W»« «ma Merftmä Frankenberg, den 30. Juli 1913. 's Lie volle Brotration wird in der am 17. August be- ginnenden Versorgungswoche wieder ausgegeben wuden. Diese Nachricht wird gewiß mit Genugtuung ausgenommen werden. Da nun auch die Frühkartoffeln auf den Markt kommen wer den und Gemüse gut gediehen ist, haben wir nun die schwierigste Jahreszeit in der Lebensmittelversorgung glücklich überwunden. sKM Zur Laubheusammluna. In einigen Bezirken ist der Erlös für das von den Schulkindern gesammelte Laubheu dielen nicht ausgezahlt, sondern dem Heimatdank oder anderen gemeinnützigen Einrichtungen zugeführt worden. Es sei noch mals daraus hkngewiesen, daß dies unzulässig ist. Das Geld ist den Schulkind«» restlos auszuzahlen, schon um ihnen eine Entschädigung für ihre Arbeit und für Abnutzung der Kleid« und Schuhe zu gewähren, vor allem aber, um die Lust zu der dringend notwendigen Sammlung des Laubheues rege zu halten. s K.M. Königlich« Anerkennung. Se. Majestät der König . hat an den Kommandeur der.... J.-D. Generalmajor Löffler folgendes Fernschreiben gerichtet: „Durch die Berichte des Mtlitärbcvollmächtiaten habe Ich von den hervorragenden Kämpfen d« Division bei der Abwehr starker feindlicher An- griffe Kenntnis bekommen. Besonders lobend erwähnt wird das Res.-Jnf.-Regt. Nr. 245. Ich spreche allen Teilen' der Division Meinen wärmsten Dank und Meine vollste Aner kennung au». Sie haben sich als gleichwertig mit den alten Divisionen gezeigt." j 's Zur Beschlagnahme aller Sonnenvorhänge, Stores «sw. in den öffentlichen und staatlichen Gebäuden, durch ' die man sich den Gewinn von etwa 40 Mill. Met« Stoff für s die Bekleidung der Zivilbevölkerung verspricht, ist noch mttzu- ! teilen, daß sich diese Beschlagnahme nicht auf die in Privat- ! Haushaltungen und Dienstwohnungen befindlichen Vorhänge ! erstreckt, auch nicht auf Lüllgardinen, Behänge aus Seide, , Halb- oder Kunstseide. Einbegriffen sind dagegen reinivollene und baumwollene Vorhänge aller Arten und Preislagen. Da die Papiergarnindustrie m der Herstellung preiswerter koch- und waschbar« Ersatzstücke für diese Vorhänge gute Leistungen aufzuweisen hat, so bleibt es den Eigentümern freigesttllt, ob sie die ihnen gebotene Geldentschädigüng annehmen oder sich Papiergarnersatzstücke liefern lassen wollen. Durch die neue Beschlagnahme hofft man vor allem, für die minderbemittelte Bevölkerung die Herstellungen preiswerter Wäschestücke zu «möglichen. -sHD Die Nachrichten ve» Helmatdank» vom 1. August bringen die Abhandlung eines Kriegsbeschädigten üb« ,,Ner- vöse Stimmungen der Kriegsbeschädigten und der Heimatdank" sowie einen Beitrag über den Einftellungszwang für Kriegs beschädigte. Fern« enthalten sie u. a. eine Erläuterung zur Bekanntmachung des Finanzministeriums über die Anrechnung von Kriegsjahren aus Anlaß des gegenwärtigen Kriegs und eine Mitteilung über die für den 13. und 14. September d. I. in Leipzig geplante Tagung der Stiftung Heimatdank. 7 h Verkehr mit Web-, Wirk- und Strickwar««. Di« Handelskammer Chemnitz weist Interessenten darauf hin, daß der nächste Sprechtag für die Ausstellung der in den Aus nahmebewilligungen zu Z 7 der Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigung IV auf Mittwoch, den 31. Juli 1918, vorm. von 10—11 Uhr, festgesetzt ist. f Millionen von Blechbüchsen mit Konserven und an deren Dauerwaren sind von der Bevölkerung angeschafft und verbraucht worhen. Wollte man diese Büchsen nach Gebrauch einfach vernichten, so würden der Industrie dabei große Mengen wertvollen Zinnes verloren gehen. Die Büchsen bestehen zum Teil aus verzinntem Eisenblech. Zinn ist auch zur Verlötung verwendet worden. Es ist unbedingt wünschenswert, die Rückgewinnung des Zinnes anzustreben. Die leeren Büchsen möchten daher nicht weggeworfen, sondern bei der Gemeindebehörde zur Sammlung übergeben werden. f» Ebersdorf. Mit dem Eisernen Kreme 1. Klaffe wurde Gefreiter Kurt Vogelsang, wohnhaft Ebersdorf Nr. 19, ausgezeichnet. Glück auf! f' Niederwiesa. Das Eiserne Kreuz 2. Klaffe lerbielt Soldat Mar Hofmann, Sohn des Schloff«» und Haus besitzers Herrn Ernst Hofmann hier. — imesden. Eine städtische Kläranlage soll von der Stadt- gemeinde auf Tolkewitz« Flur untnhalb des Johnnesfried- hofes errichtet werden. — An das Elektrizitätswerk Wetiiner- straße wird zur Zeit eine Starkstromleitung des lleberland- stromwerkes Gröba angeschloffen. Die Stadtverwaltung hat bekanntlich mit dem genannten Werk einen Vertrag betr. die Lieferung von Elektrizität abgeschlossen. Zwei Leitungen sind bereits jetzt fertig, während die dritte noch in Arbeit ist. Die Leitungen fuhren über Priestewitz, Gröbern, Niederau, Kötitz, Weisropp, Unkersdorf usw. — Der Ortsverein Lolchwitz steht mit der Deutschen Lichtbild-Gesellschaft in Verhandlungen üb« die Herstellung eines Films Loschwttz. In diesem Film sollen die hervorragenden Naturschönheiten de» Ortes festaelegt werden. Die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft bezweckt mit diesen deutschen Film» zunächst im neutralen Auslande und in den mit uns verbündeten Staaten Propaganda für deutsche Kultur, deutschen Fleiß und die landschaftlichen Schönheiten Deutschlands zu machen. . — Leipzig. Von den Ernährungsschwierigkeiten ein« Groß stadt kann man sich ein Bild machen, wenn man die folgenden Zahlen betrachtet. Die Stadt Leipzig muß täglich 2700 Zentner Mehl abaeben zur Herstellung der Backwaren. Es werden mo natlich 750000 Zentner Mehl und 7000 Zentner Streckmehl be- nötiat. Der Karloffelverbrauch für Leipzig beträgt jährlich 1 Million 900000 Zentner. Im Juni d. I. wurden für die Zi vilbevölkerung 7500 Tiere geschlachtet. Die Kriegswittschaftrstelle Leipzig hat einen Jahresumsatz von rund 150 Millionen Mark; sie beschäftigt 1200 Personen. — Aus dem Lag« eines hiesigen Geschäftes wurde ein Paket im Gewichte von 7 Pfund entwen det, das für 17000 Mark Haarnetze enthielt. — Bautzen. Zu dem Flugzeug. Unglück bei Beiersdorf werden jetzt folgende Feststellungen gegeben: Du Flugzeugführer, ein alter, bewahrter, aut« Flieger, ist nicht in privatem Jnter- effe, sondern in Ausführung de« dienstlichen Auftrage« eines Ueberlandfluqr» nach dieser Gegend geflogen. Die Darstellung, daß da» Flugzeug beim Start infolge Anstoßens an ein Hin- dernl» in einen Graben gerollt sei, ist unzutreffend. Vielmehr ist da» Unglück dadurch geschehen- daß beim Start des Flug zeuges ein Zuschauer dirm in dieses hmeinlief. Das Flugzeug befand sich in diesem Augenblick kaum 1 Met« üb« dem Erd- , boden, al» d« Zuschauer in den Propeller htneinlief und von j diesem sofort getötet wurde. Die Wißbegier mußte der Zu- ! schau« mit dem Tode bezahlen. Infolge des emgetretenen ! Propellerbruchs geriet das Flugzeug au» sein« Fahrtrichtung , und überschlug sich in die Zuschauermenge hinein. Der Flug zeugführer Hane m ganz vorschriftsmäßig« Weise ein Militär!« ! fche» Abspttrkommando au» Löbau «beten, doch vermochte die- fe» nicht zu »«hindern, daß da» Unglück geschah. Au» d« Zuschauumenge wurde sofort festgestellt, daß den Flugzeugsühr« an dem Unglück kein Verschulden trifft, sondern die« einzig und allein dem Zuschau« zuzuschreiben ist, der aus Unvorsichtigkeit in da« Flugzeug hineinlief und dadurch alles Weitere verursachte. Der Flugzeugführer und der Malchinengewehrschütze entstiegen unbeschädigt dem Flugzeuge, nachdem diese» übttschlagen am Boden lag. Da» Unglück geschah auf ein« an ein Getreidefeld angrenzenden Wiese, die genug Raum für den Start bot. D« bedauerliche Vorgang lehrt aber auf» neue, wie notwendig es ist, daß die Zuschau« sich beim Landen und Aussteigen eines Flugzeuges nie in allzu große Nähe begeben, sondern größte Vorsicht walten lassen. — Bautzen. Eine interessante Filmaufnahme, die hi« vor- aenommen wurde, erregte allgemeine» Aufsehen. Es handeü sich darum, den bekannten Sagenstoff de» „Rattenfänger von Hameln" in seinen fesselnden Szenen unter Ausnutzung du altertümlichen Stadtmotioe Bautzens zu filmen. Die ersten Aufnahmen fanden hi« vor der Fischupforte statt, wobei u. a. auch das dortstehende „Herenhäusl" eine Rolle spielt und damit zu neuen Ehren gelangte. Sodann wurden einige groß ange legte Szenen auf dem Proiischenberae aufaenommen, wo eigen» zu diesem Zwecke eine mittelalterliche Richtstätte mit Galgen und Rad gebaut worden war. Eine große Zuschauermenge wohnte den Aufnahmen bei, die mit ihrem großen Aufgebot an mittelalterlichen Volkstypen reizvolle Bild« boten. Ein Stück deutsch« Romantik spielte sich hi« oben in luftig« Höhe ab, dchn da« äste Stadtbild im Hintugrunde noch einen be sonderen Reiz verlieh. Namhafle Kinodarfteller und Dar stellerinnen, sowie eine große Anzahl Statisten nahmen an den Szenen teil, die unter künstlerisch« Leitung sorgfältig geprobt und dann im Film feftgehalten wurden. — Freiberg. Zu den eigenartigsten und schönsten deutschen Kleingefderlatzschsinen werden die neu erscheinenden Scheine d« Stadt Freiberg zu rechnen sein. Bish« konnte das Notgeld der Stadt Freiberg keinen Anspruch auf besondere Schönheit «heben. Es war rin wahren Sinne des Worte» Notgeld. Die neuen Scheine wird man dagegen mit Freude als d« alten Bergstadt würdige und charakteristische Erzeugnisse der graphischen Kunst begrüßen können. — Limbach. Durch eine niedergehende Wand wurden in der Ziegelei in Kändler d« Arbeit« Schwindt und seine Ehe- ftau verschüttet. Frau Sch. «litt einen schweren Schädelbrüch und konnte nur al» Leiche geborgen werden, während der Mann mit einigen Rippenbrüchen davonkam. — Oberneukirch. Von gesundem Schlaf zeugt da« Ver halten de« Hausknecht« auf der Bergwirischaft des Valtenb«ge« beim letzten Gewitter, bei dem es in die Wirtschaft eingeschlagen hat. D« Blitz hatte gerade in dem Teil der Gebäude, in dem der Hausknecht schlief, besondere Zerstörungen angerichtet, so u. a. mehrere Hundert Bittgläser zerschmettert. Trotz alledem versichert der Schläfer, von dem ganzen Vorgang nicht« gehört zu haben. — Weinböhla. Am Freitagabend ist in dem Steinbruchs teiche der 20jährige Grenadier Böhme aus Klingenberg-Colmnitz, wahrscheinlich infolge eines Herzschlages, beim Baden «trunken. Böhme gehörte einem im Gasthof zum Au« etnquarttttten Heukommando an. > vemilcdtet ' Der Werksdirektor vom Portier erschossen. D« Leit« der Elektrizitätswerke in Bielitz bei Pleß (Schlei) Gustav Weiß«, wurde von dem Porti« Protzner durch vier Schüsse erschossen. D« Mörder richtete dann die Waffe gegen sich und tütete sich durch einen Herzschuß. Es liegt ein Racheakt vor. Der Portier hatte vor einigen Tagen seine Stellung gekündigt. ' Der Tod in der TrNhe. In Munster i. W. spielten zwei Kinder, ein Junge von 6 und ein Mädchen von 4', Jahren, zwei verschiedenen Familien gehörig im Keller und kletterten dabei in eine alte Truhe. Die letztere schlug plötzlich zu und da« Schloß hakte ein. Die Kinder sind «stickt. Man fand sie zusammengekauttt, als wenn sie ruhrg und ohne daß ihnen.der Schrecken ihr« Lage zum Bewußtsein gekommen ist, eingeschlafen wären. ' * Den toten Sohn im Rucksack heimgetragen. Au» Inns bruck wird geschrieben: In der Gegend de« Colbicon wurde ein Heldengrab gefunden. Vier Kaiseijäger hatten dort im Herbst 1916 den Heldentod «litten und lagen an einer schwer zugänglichen Stelle unbeerdigt. Der Vater eines der vier Helden, der Pichlerbau« aus dem Eggental, durchstreifte mit vier Landsleuten aus dem Fleimstal das Gebiet d« Äussa Alta, um nach dem verschollenen Sohn zu forschen. Vor einem italienischen Drahtverhau entdeckten sie vier bis zur Unkenntlich keit verweste Leichen. Aus einer bei einem der Leichenüberreste vorgefundenen Postkarte erkannte du Pichlerbauer, das sie die seines Sohnes waren. Der Vater besann sich nicht lange, packte die Ueberreste in den Rucklock und schleppte sie in die Heimat nach dem Eggental, wo sie mit militärischen Ehren im Friedhof beigesetzt wurden. wtb (Amtlich.) Große« HauptWartirr, 30. Juli 1918^ Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Rege nächtliche Erkundungytätigkeit. Teilangriffe der Engländer in Gegend Muris (nördlich der Lys) und beider seits von Zyette (südlich von Arras) wurden abgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz An der Kampffront griff der Feind unsere neuen Linien nördlich des Ourcq und unsere Stellungen auf den Wald höhen südwestlich von Reims mit starken Kräften an. Fran zosen, Engländer und Amerikaner wurden unter schwersten Verlusten für den Feind aus ihrer ganzen Angriffsfront zurück geworfen. Der Schwerpunkt des feindlichen Angriffs war gegen die Front Hartennes—Fere-en-Tardenois gerichtet. Hier stürmten dichte Angriffswellen des Gegners am Vor- und Nachmittag immer wieder von neuem an. Vor und in unseren Linien, teilweise in unserem Gegenstoß, brachen ihre Anstürme zusammen. Am Nachmittag dehnte der Feind seine Angriffe über Fere-en-Tardenois nach Osten bis zum Walde von Menniere aus. Sie hatten eben so wenig Erfolg, wie Teilangriffe, die er am Morgen am Walde von Menniere, in den Abend stunden in breiter Front westlich von Ville-en-Tardenois führte. , , Südwestlich von Reims wiederholte der Feind zwischen Chambrecy und Vrigny, an einzelnen Stellen bis zu fünf mal, -seine Angriffe und fetzte sie bis zum späten Abend in heftigen Teilangriffen fort. Er wurde überall blutig abgewiesen. In der Champagne vertrieben wir südlich vom Fichtel berg den Feind aus Gräben, die er seit seinem Vorstoß am 27. Juli noch besetzt hielt, und nahmen einen feindlichen Stützpunkt nordöstlich von Perthes. Leutnant Löwenhardt errang seinen 46. Luftsieg. D« Erste EeneralqaarttNMift«: LÄdeodorff,
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