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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180728
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-28
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Und "Rekms in den filrchkrllchen Kampf geführt Morden sind. Die blutigsten Lasten tragen wiederum d»e Franzosen. Denn außer den zwei genannteis^Dioisionen verfügen die Italiener über keine weiteren Truppenkontingente, während die Eng länder nur einen geringen Teil ihrer offenbar seit den Kämp fen im April noch nicht erholten MilliiMnarmee eingesetzt haben. Alle Anzeichen deuten darauf Hins daß di« Entente rn'diesen Tagen und Wochen um die letz.te Entschei dung im West« n kämpft. Jedenfalls sucht sie diese Arbeit zu Ende zu führens Es wird ihr ab«r nicht gelingen, des kann die Heimat gewiß sein. Die strategische Führung werden wir behalten. Und wogt der Kampf auch hin und her, so mag man bei der Beurteilung der neuen großen West schlacht stets davon ausgehen, daß Bodenverluste heute keinen Mißerfolg mehr bedeuten. Wenn das auch für die Zeit des Stellungskrieges in Frankreich Geltung hatte, so ist es doch für den Bewegungskrieg, wie er jetzt im Westen atts- gekämpft wird, nicht mehr zutreffend. Nach wie vor bleibt die Vernichtung der feindlichen Armee im Bewegungskriege das erhabenste Ziel unserer genialen Führung. Die Angriffe und Gegenangriffe bei Vrtgny w Amsterdam, .27. Juli. Reuters Sonderkorrespondent bei der französischen Armee meldet vom 25. 7. nachmittags 2 Uhr: Die Haupttätigkeit von heute morgen ist die Tatsache, daß die Deutschen ihre Linie verstärken und heftige Gegen angriffe auf der ganzen Front vom Ourcq bis Brigny unter nehmen. Sie griffen in westlicher, südlicher und östlicher Richtung an und es hat den Anschein, daß der deutsche Generalstab entschlossen ist, hier standzuhalten und das Ge lände, welches die deutschen Truppen noch auf dem nördlichen Marneufer besetzen, festzuhalten. Südlich des Ourcq richteten di« Deutschen ihre Angriffe in südlicher Richtung gegen den Tounele-Bach und gegen Reuvardes le Lharnel. Angriff« und Gegenangriffe folgen einander in schnellem Wechsel, so daß der Kampf einen äußerst heftigen Charakter ange nommen hat. Am östlichen Teil des Baches griff der Feind mit starken Kräften die noch vorspringende englische Stel lung westlich von Vrigny an. Unsere Truppen unternehmen sehr energische Gegenangriffe. w Französischer Heeresbericht vom 26. Juli nachmittags. Gestern nahmen die französischen Truppen nach erbittertem Kampfe Villemontoire. Sie machten 200 Gefangene und erbeuteten 20 Maschinengewehre. Weiter südlich fiel Olchy. le-Chat«au ben Franzosen m die Hände. Osten Lenin über die verschärfte Lage or Auf der Moskauer Gouoernementskonferenz der Fa brikkomitees 'hielt Lenin am 23. Juli «ine längere Rede über di« Lage der Rät«-R«publik. Die Lag« habe sich äußerst ver schärft, sowohl durch internationale Verwicklungen, als auch durch gegenrevolutionäre Verschwörungen und die damit ver bundene Verpflegungskrise. Das russische Proletariat erkenne sehr wohl, daß «ine unerläßliche Vorbedingung des Sieges der russischen Revolution das vereinigte Eingreifen der Ar beiter der ganzen Wett oder einiger weit entwickelter kapi talistischer Länder sei. Für Rußland sei es leicht gewesen, die Revolution zu beginnen, doch außerordentlich schwer, sie fortzusetzen und abzuschließen. Ueber den Brester Frieden .sagte Lenin, daß die Räte-Regierung ebenfalls wisse, daß laut diesem llnterdrückungsvertrag« Rußland an Deutschland gegen sechs Milliarden Rubel zahlen müsse. Doch nicht der wahnsinnige Versuch der linken Sozialrevolutionäre, Rußland durch Ermordung des Grafen Mirbach in Len Krieg mit Deutschland zu verwickeln, sei ein Mittel, dem Brester Vertrage zu entgehen. Ein Ausweg müsse gefunden werden durch gemeinschaftliche Anstrengungen des Proletariats und der ar men Bauern. , Mr Abreise der Ententediplomate« von Wologda nach Archangelsk or Moskau, 27. 7,' Die Ententediplomaten sind aus Wologda nach Archangelsk abgereist. Der Kommissar für Auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, erklärt hierzu i» der „Jsvestia": Mts die Politik der russischen Republik wird diese Tatsache keinerlei Einfluß haben. Die Räteregierung bedauert die Abreise der Ententediplomaten aus Wologda. Per Uebersiedelung der Ententediplomaten nach Moskau Hät ten keine Hindernisse im Wege gestanden. Die Wologdaer Diplomaten zogen es jedoch vor, i»ach Archangelsk zu reisen, wo ihr Verbleiben infolge der Kriegslage offenbar unmöglich ist. — Allem Anschein nach wollen die Lntentediplomaten Rußland ganz verlassen. Japan. hilft den Tschecho-Slowaken or London, ?6. 7. Das Reutersche Büro hat die amt liche Mitteilung erhalten, daß Japan der Vorschlag der Ver- eUagten Staaten, den tschecho-slowakischen Armeen in Si birien beizustehen, angenominen hat. or Köln, 26. 7. (Privattelegramm.) Die „Kölnische Zeitung" weist in einem Berliner Telegramm darauf hin, daß die Sowjetregierung bekanntlich Sühne für den Mord des Grafen Mirbach zusicherte und hat auch nach den vorliegen den Nachrichten eine größere Anzahl Sozialrevolutionäre er schießen lassen. Der Zusammenhang zwischen den Hingerich teten und den Mördern sei aber unbekannt. Die Forderung, daß die Sowjetregierung mit aller Entschiedenheit auf die Er greifung der Mörder ausgehe, müsse dahek immer wieder er hoben werden. Es sei zu betonen, daß man noch rmmer darauf wartet, daß die Regierung Beweise tatkräftigen Vorgehens zur Verhaftung der Mörder liefere. Erst dann wird und kann die öffentliche Meinung Deutschlands sich beruhigen. Ereignisse znr See 18 000 Tonnen s Berlin, 26. 7. (Amtlich.) Nene U-Bootsirfolge im Sperrgebiet um England: 18 000 Brnttovegistertonnen. Der Chef der Admiraytabe» der Marine. Ein englischer Hilfskreuzer versenkt s Amsterdam, 27. 7. Aus London wird amtlich gemel det: Mr bewaffnet« Hilfskreuzer „Marmora" (10 SOS To.) ist am 23. Juli durch «in deutsches U-Boot torpediert wor den !und gesunken- "Bon der Bemannung werden 10 Personen vermißt. Ein englischer Torpedojäger ist auf Grund gelaufen und am 24. Jul) gesunken. 13 Munn der Besatzung werden vermißt. . U-Boot« in amerikanischen Gewässer»? s Die Neuyorker „Sun" meldet: Die amerikanische Re gierung ordnete «ine verschärfte Ueberwachung des Schiffs verkehrs aus Meriko mit der Union in der Ueberzeugung, dadurch Spuren der deutschen U-Boottätigkeit innerhalb der nordamerikanischen Gewässer zu finden. Die Prämien für Auffindung deutscher Tauchboote wurden bi» aus 100 000 Dollar erhöht, Namen für uns«« U-Krauzer > s Auf Befehl des Kaisers werden die neuen Unter- ' ^boot-Kreuzer der Marine die Namen besonders verdienter > Unterseeboot-Kommandanten bekommen, um deren Andenken . in der Manne für immer zu ehren. Der erste Kreuzer ist bereits auf den Namen des Kapitänleutnants Weddigen ' getauft worden. ' s Newyork, 27. 7. Die amerikanischen Häsen im At lantischen Ozean wurden am 27. Juli Mitternacht vorüber gehend gesperrt. Die Hafensperre ist wahrscheinlich eine Folge der neuerlichen Anwesenheit deutscher U-Boote an der ameri kanischen Küste. Kleine politilcde kscdricdtm ParlamentachMr Steg der österreichischen. Regierung ' pö Wim, 26. 7. Das Abgeordnetenhaus hckt nach län gerer Debatte in namentlicher Abstimmung mit 215 gegen 196 Stimmen ein sechsmonatiges Budgetprovisorium, sowie in einfacher Stimmung den 6-Milliarden-Kredit angenommen. Die Mehrheit, die für die Vorlage gestimmt hat, setzt sich zusammen aus den Christlichsozialen, den deutschnationalen Parteien, auch den Deutschradikalen, den Rumänen, dem Polenklub und einem Teil der Italiener. Das Haus hat sodaim die Sommerfetten angetreten. —. Damit -st es endlich der Wiener Regierung gelungen, im Parlament eine Mehrheit für die Bewilligung der neuen Kriegskredit« zu gewinnen. Man darf hoffen, daß damit die schwere innere Krisis, die Oesterreich seit Monaten durch- machte und dir das Land ernstlich erschütterte, für längere Zeit beseitigt ist, wenn auch nicht verkannt werden kann) . daß die immerhin recht ansehnliche Minderheit Ler Regierung das Arbeiten sehr schwer machen wird. Die Minderheit setzt sich zusammen nutz den Tschechen, den Südslawen und den Sozialdemokaten. Die Uracher Kandidatur erledigt pd Zu den neuesten Meldungen über die Utauische Thron- fraae erfahren wir aus einer Quelle, die der Angelegenheit nahe steht, daß die Kandidatur des Herzogs von Urach nach den Vorkommnissen der letzten Tage als erledigt angesehen wer den kann. Darum ist es auch gleichgültig, ob der Herzog ein angeblich bestehendes Grundgesetz für das litauische Königtum anerkannt hat oder nicht. An der Stellung Sachsen» zu der Frage hat sich in letzter Zeit nichts geändert, klebrigen» kommt für Sachsen keine Kandidatur eines sächsischen Prinzen, sondern nur eine Personalunion zwischen Sachsen und Litauen in Be kacht. Da» sind doch zwei verschiedene Dinge. England will die deutschen Kolonien nicht heransgeben pd Die „Morning Post" kann mitteilen, daß in den Be- ratungen, die gegenwärtig zwilchen der britischen Reichsregierung und den kolonialen Staatsmännern gepflogen werden, bereits fest beschlossen worden ist, sich zu weigern, irgendeine der er oberten deutschen Kolonien in Afrika oder im Stillen Ozean an Deutschland zurückzugeben. ' Landesverräter pd Berlin, 26.7. Durch Urteil des Kttegszuftandrgerichtes in Hamburg ist der Schweizer Erwin Allemann wegen Landes- verrate» zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er hat mehrere Spionageberichte mit militärischen Nachrichten an eine Schweizer Adrette gerichtet, welche für den feindlichen Nach richtendienst bestimmt waren. Die Nachrichten wurden von den zuständigen Stellen aufaefangen. — Das Reichsgericht verur teilte die Verkäuferin Karoline Koch au» Marburg zu vier Jahren Zuchthaus wegen versuchten Landesverrat«». Sie war in Zürich durch feindliche Agenten verleitet worden, militärische Nachrichten aus Deutschland an Deckadressen in die Schwei, zu schicken. Ihre Berichte aus Hannover wurden von den zu ständigen Stellen aufgefangen. — Wegen Fahnenflucht, Landes verrates und Verrate» militärischer Geheimnisse wurde der fahnen flüchtige Kanonier Karl Buchert durch rechtskräftige» Urteil de» Oberkriegsgerichte» in Würzburg zu einer Gesamtzuchthausstrafe von 12 Jahren, Versetzung in die zweite Klasse de» Soldaten- stände», Entfernung au« dem Heere und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren ver urteilt. Buchert war nach Holland geflohen und batte dort dem feindlichen Nachrichtendienst gegen Bezahlung Mitteilungen über Frontoerhältnisse und andere geheime militärische Angelegen heiten gemacht. pd Wien, 26. 7. Streffleurs „Militärblatt" meldet: Der Kaiser hat den Kronprinzen Georg, Herzog zu Sachsen, zum Oberstleutnant im Dragoner-Regiment 3 ernannt. Kqiser Karl und König Ferdinand von Rumänien pr Das amtliche österreichisch« Telegraphenbüro hat vor einigen Tagen die seltsame Geschichte von dem nicht ge schriebenen Brief Kaiser Karls an den König von Rumänien veröffentlicht und gleichsam zur Entschuldigung hinzugefügt, daß Kaiser Karl im Einvernehmen mit den Verbündeten einen Stabsoffizier beauftragt habe, dem König von Rümänkn auf mündlichem Wege eine Mitteilung zu machen, indem er ihm sehr nahe legte, bei den Mittelmächten um Frieden zu bitten. Die Mitteilung Les Wiener' Büros läßt sich.in ihren Einzelheiten nicht nachprüfen. Insbesondere ist von Berlin aus nicht festzustellen, ob Mit den Bulgaren oder Türken vorher «in Einvernehmen gesucht worden ist. Das aber wissen wir bestimmt, daß eine Verständigung mit der Deutschen Regierung über den immerhin seltsamen Schritt, den der Kaiser tat, nicht erfolgt ist. Die finnisch« Königsfrage pf Die Morgennummer der „Voss. Ztg." vom 26. Juli brachte unter der Ueberschrift: „Die Könlgskrone Finnlands" einen auch von uns übernommenen, angeblich aus der rus sischen Zeitung „Nowaja Gaseta" stammenden Artikel über die Sitzung des finnischen Landtages' vom 18. Juli. Die finnische Gesandtschaft in Berlin «rklärt hiermit, daß die Schilderung der russischen Zeitung von Anfang bis zu Ende eine vollkommen phantastische Erfindung ist und nicht ein einziges der Wahrheit entsprechendes Wart enthält. Mit diesem Dementi erledigen sich auch alle Gerüchte, die den Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg mÄ der finnischen Thronfrage in Zusammenhang brachten. Di» Verfassung,Vorlage im finnischen Landtag pf Helfingfor», 27. 7. Da« Präsidium de« Landtage» hat für die Entscheidung eine 3. Lesung der Berfassungsvorlage auf den S. August anberaumt. Die Herbstsitzung de« Landtages soll am 7. Oktober beginnen, sofern.nicht Friedensverhandlunaen mit Rußland oder andere Umstände die frühere Einberufung erfordern. ! iSnMnd pe Christiani«, 26. 7. Nach Londoner Telegrammen an „Aftonposten" und „Tiden» Tegn" greift der Streik der Muni tionsarbeiter in ganz England täglich immer mehr um stch, er umfaßte gestern bereit» über 150000 Mann. > Ukraine PU Kiew, 25. 7. Die Lage de» Eikenbahnerstreike» ist im wesentlichen unverändert. Fernzüge, außer den durch da» Mi litär abgefertigten, verkehren noch nicht, jedoch ist der Vorort«- verkehr und der Dienstverlehr zum Teil wiederhergeftellt. Die Hungersnot in Persien V pp Rotterdam, 26. 7. Reuter meldet au« Neuyork: Die Kommission zur Hilfeleistung in Armenien und Syrien gibt bekannt, daß die früher ergangenen schrecklichen Berichte über We Hungersnot in Persien jetzt bestätigt werden. K« sitinet mut vaterl«» Frankenberg, den 27. Juli 1918. ' fe Da» Ehrengelänt« am Sonntag mittag» von 12 Uhr ab gilt dem für» Vaterland gefallenen Helden Karl Pötzsch von hier, besten kirchliche Gedächtnisfeier im Hauptgottodienste ftattfindet. s" Musiksolg« für di« Platzmusik, Sonntag, 28. Juli, 11Vi bis 12 Uhr auf dem Mark: ' 1. Germanentreue, Marsch, von Blankenburg. . 2. Ou vertur« „Das Glöckchen des Eremiten", v. Maillart. 3. Geburtstagsständchen, von Lincke. I 4. P otpourri Operestten-Revue", von Fetras. 5. u) Nichts schreckt uns zurück, Marsch, von Albert, d) Deutschlands Ruhm, Marsch, von SchrödA. ! f Zur Außerkurssetzung der Zweimarkstücke. Dke Frist zur Einlösung der außer Kurs gesetzten Zweimarkstücke ist am 1. Juli d. I. abgelaufen. Für Zweimarkstücke, für die glaubhaft gemacht wird, daß sie aus den deutschen Schutz gebieten oder aus dem Ausland nach dem 1. Juli 1918 eingegangen sind, ist die Einlösungsfrist bis zuM 1. Juli 1919 verlängert. Die Einlösung solcher Stücke erfolgt jedoch nur bei Ler Reichshauptkasse in Berlin CM. 19, Oberwalkstr^ 8. Die öffentlichen Kassen sind angewiesen, Ankäge auf Ein lösung von Zweimarkstücken, die aus den Schutzgebieten oder aus dem Ausland nach dem 1. Juli 1918 eingeführt sind, an die Reichshauptkasse zu verweisen. f Ausgabe von ^-Pfennigstücken. Infolge der Schwie rigkeiten, die sich naturgemäß aus Lem Rechnen mit halben ' Pfennigen ergeben mußten, ist Lie Prägung eines 2^-Pfen nigstückes aus noch zu bestimmendem Metqll in Aussicht genommen. Mit der baldigen Einführung der neuen Münze ist zu rechnen. f Gewerbliche Feldpostsendungen nicht portofrei. Mehr- fach scheint die Ansicht zu bestehen, daß die Anwendung des Portofreiheitsoermerk» „Feldpost" ohne jede Einschränkung für den gesamten ankommenden und abgehenden Postoerkehr der Seeresangehörigen zuaelassen sei. Da» ist ein Irrtum. Die bestehenden Portovergunsttgungen gelten lediglich für dm pri vaten Verkehr der Seeresangehörigen, während Postsendungen, die rein gewerbliche Angelegenheiten der Absender oder Em- pfänger betreffen, auf Portovergünstigungen keinen Anspruch haben. Die Postverwaltung leitet in allen zu ihrer Kenntnis kommenden Fällen der Benutzung des Vermerks „Feldpost" für rein gewerbliche Angelegenheiten gegm die Absender da« Straf verfahren 'wegen Portohinterziehung (Mindestgeldstrafe 3 M.) ein: dabei bleibt außer Betracht, ob die Portohmterziehung be absichtigt oder au« Unkenntnis de» Gesetze« begangm ist. / f Stadt und Land. In einem Leitartikel der ,,KSln. Volksztg.", des rheinischen Zentrumsblattes, lesen wir folgende treffende Bemerkungen: Es will dem Beobachter scheinen, als ob die Großstädte, und vielleicht besonders die Reichshaupt stadt, viel schwerer sich Hineindenken in die militärischen Er eignisse, in ihr« Ursachen und ihre Wirkungen, als das Volk draußen auf Lem flachen Lande. Dort weiß man eher, was «in verlorener Krieg bedeuten würde. Dort ahnt man di« Schreck nisse einer Niederlage^ die den freien Mann auf seiner Scholle pim Sklaven fremd» Machtansprüche machen würde. Auf dem Land schätzt man auch den Gegner viel richtiger uild sicherer «in. Man sieht in ihm den, der es auf Las deutsche Volk bis zum letzten Hirtenbuben abgesehen hat. In Groß städten zwängt die Arbeit und der Verkehr täglich jedeiGEin zelnen mit hundert anderen zusammen, die er heute sieht und . morgen vergißt. Aber diese „andern" sind eben die, die manches Wort hinausschleudern, ohne sich über dessen Trag weite bewußt zu fehl. Ist es nicht eine verbürgte Tatsache, daß die Flaumacher sich am meisten in den Großstädten breit machen? Gewiß liegt das schon im Wesen der Großstadt. Aber wo man doch jetzt, zumal in heißer Sommerzeit, auch in den Großstädten so gern das Gute voM Lande annimmt, soll man da nicht auch die seelischen Kräfte aus dem Lande sich in Ler Großstadt nutzbar machen? In der zweiten Juli- Woche hat man aus dem Lande von der Politik d«r Haupt stadt gelebt. Dringend erwünscht wäre es, wenn inan fest stellen könnte, daß für die. dritte und viert« Juliwoche der stärker« Glaube des Landes den Zweiflern der Hauptstadt Mut geben würde. f" Dittersbach. Mit der Friedr.-Aug.-Med. in Silber wurde ausgezeichnet Serg. Bernhard Teufe rt hier. Er ist von Beruf Zimmermann und zog bei Kriegsbeginn al» Pionier ins Feld. Auch ist er im Besitz der FriedK-Aug.-Med. in Br. und de« Eisernen Kreuze» 2. Klasse. f" Oberlichtenau. Wehe» Herzeleid brachte der Krieg auch der Familie de» Herrn Fabrikbesitzer Volkmar Herold. Deren ältester Sohn, Herr Herbert Herold, Leutnant d. R. in einem Feld-Art.-Regt„ Inhaber de« Eisernen Kreuzer, ist am 18. Juli in treuester Pflichterfüllung den Heldentod für« Vater land gestorben. Nahezu 4 Jahre lang hat der Gefallene in Ost und. West das hartbedrängte Vaterland verteidigen helfen, und immer als tapferervflichttreuer Soldat sich beteiligt, bis ein Höherer ihm die Waffen au» der Hand nahm. Die Heimat wird lein Andenken stet« hoch in Ehren halten. Er ruhe in Frieden! fe Sachsenburg. Am 14. Juli wurde in der Kirch gemeinde Sachsenburg mit Schönborn durch Herrn Super- ntendent Dint«r Kirchenvisitation gehalten. An dem Festgottesdienst, der durch «ine dreistimmige Motette des Kirchenchores unter Leitung des Herrn Kantor Kraut per- chünt wurde, nahm «ine zahlreiche Gemeinde teil. Die Pre digt des Herrn Ortspfarrers Schmidt über den vorgeschrie benen Tert 1. Petri 2, 5—10 hattesdie Disposition: Dke Gemeinde Christi der feste Turm in den Wogen der Zeit. 1. Gefügt aus lebendigen Steinen.' 2. Auf Christum als Grundstein gestellt. 3. Erfüllt mit göttlichem Licht«. 4. Eine Leuchte der finsteren Ltzelt. Der Visitator knüpfte in einer Ansprache über den Brief Judä 20—21 an die Gedanken der Predigt an und rief den Hörern die Mahnung zu: Erbaut Euch! 1. Stehet im Glauben, so hat der Bau festen Grund. 2. Erhaltet Euch kn der Liebe Gott«s ,so wächst der Bau. 3. Wartet aus die Barmherzigkeit Jesu Christi zum ewigen L«ben, "so wird der Bau gekönt. — Zur Hausväter- und Hausmütterbesprechung sanden sich 27 Männer und 8 Frauen ein. Die Hauptgegenstände der Aussprache, bei welcher er kannt werden konnte, daß in der Gemeinde kirchliches Lpben herrscht, waren: Die Einführung von Abendkommunionen im Winter, die Festigung und Ausbreitung der Sitte des Kirchgangs der Wöchnerinnen, die Begründung eines die Parochie und vielleicht auch die Nachbarparochien mit um fassenden Vereins für Lie christlichen Liebeswerk«, die Er richtung kirchlicher Kriegergedächtnisstätten in Sachsenburg und Schönborn und die Erziehung und Bewahrung der Jugend. Aus der Mitte der Versammlung heraus- wurde getadeit, daß viele Eltern ihre Kinder nicht zum Kirchgang anhalten. Auch klagte man darüber, daß auswärtige Jugendliche manch mal noch am späten Abend lärmend durch das Dorf zögen. — Am Nachmittag hielt der' Herr Ortspfarrer mit 25 Jünglingen und 43 Jungfrauen eine Unterredung über das Thema: Das fünfte Gebot und der Krieg. Der Herr Ephorus zeigte abschließend, zu welchen Tugenden der Krieg die deutsche Juaend erziehe wollf. — Um 3 Uhr fand Be sichtigung der Kirche, der beiden Sachsenburger Gottesäcker
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