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Frankenberger Tageblatt Amtsblatt für die KöM.AmtsüaMmamschaftMha, das König!. Amtsgericht md den Stadttat zn Frankenberg 77. Jahrgang Sonntag den 28. Juli 1818 174 EN 25. Juli 1918. idienst. ins vr ll ll i- 4. VN br os ick ,k sr WM Feld- »tonen ist lttärtfchen agerungs« f.v.) v,s Uhr ando. »'/» Prozent Tägliche Verzinsung. und stündlich. Wir sind uns unserer Kraft bemüht, und dieses Bewußtsein,- dem ein reines Gewissen die unerschütter liche Grundlage gibt, ist zweifellos eines der Geheimnisse, die es uns ermöglicht haben, nicht nur mit Heer und Flotte der zahlemnähig gewaltigen Uebermocht standzuhalten, nicht nur im Lande wirtschaftlich allen Einengungen und Be-' schränkungen zum Trotz durchzuhalten, sondern ungeheure, in der Weltgeschichte bisher noch nicht verzeichnete Erfolge zu erringen und unsere siegreichen Waffen tief in Feindes land zu tragen. So haben wir der Welt seither bewiesen, dah wir nicht zum geinigsten Teil dank der Hilfe jener Begeisterung, der Kraft des Gemüts, die Fichte so hoch stellt, weder zu Lande, noch zur See' noch in der Luft, noch , im landwirtschaftlichen Kampfe niederzuringen sein werden. Diese Kraft des Gemüts aber müssen und können wir uns auch sn diesen schwierigen Zeiten erhalten, wenn wir uns' immer Berkaus von Gerstensuppe tei siM» Mim: Dienstag, den 30. Juli, gegen NSbrmittettarte Feld 47 je 100 Gramm , zum Preise von 1 Ml. 13 Pfg. das Pfund. Stadtrkt Frankenberg, den 27. Juli 1918. lächstfchmFleflchb^ -ra.,. -- - - - -sleffchbeschau verpflichteten Tierärzten von den An- Mehr. Kratt Oe; Semülz Gin Wort Mm Beschluß des vierten Kriegsjahres. ver Aeltkrjeg Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 26. Juli, abends. (Amtlich.) An der Schlachtfront ein ruhiger Tag. Gemmdeverbaudssparlasse Mederwies» weften w Was die Zurücknahme der deutschen Front südlich der Marne antrifst, so handelt es sich — es sei wiederum betont — nicht um Men erzwungenen Rückzug, sondern um ein schritt weises freiwilliges Zurückweichen der deutschen Truppen aus taktischen Gründen. Es bedeutet also keinen französischen Erfolg. Trotzdem bemüht sich d^e französische Militärkritik, der französischen Führung Siege zuzuschreiben. Unter an derem wird, um unser militärisches Prestige zu schädigen, die Behauptung ausgestellt, wir hätten uns vor unserer Offen sive beiderseits von Reims seinerzeit viel weitere Ziele ge steckt, als den Tatsachen entspricht. Bodengewin» und Boden verlust spielen in den gegenwärtigen Kämpfen an der West front keine ausschlaggebende Rolle. 'Sie sind stets nur das Resultat örtlicher Kämpfe. Ucberhaupt tritt das, was die militärischen Fachmänner Strategie nennen, zurzeit in den Hintergrund und wird auch solange abseits bleiben, als die gegenwärtigen Kämpfe keinen Abschluß gefunden haben. Selbstverständlich wird sich die deutsche Führung 'nach wie vor bemühen müssen, die strategische Lage nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu bessern. Das wird dadurch er reicht werden, dah wir danach trachten müssen, dem Feinde moglichst große Verluste zuzufügen. Einen, ganz anderen Prinzip huldigt offenbar die Entente. Ohne dadurch Vorteile für ihre strategische Lage zu erreichen, wirft sie große Massen in den Kumpf. So auch in diesen Tagen wieder. Trotzdem gelang den verbündeten Feinden der Durch bruch nicht, und das bedeutet viel, wenn man sich vergegen wärtigt, daß unter französischer Führung 38 französische, 6 amerikanische, 4 englische und 2 italienische und außerdem noch 2 französische berittene Divisionen zwischen Caissons Nährmittelverteilung betreffend. UI- Tagen, alsbald nach Eingang in den einzelnen Gemeinden, werden auf die grüne Nährmittelkarte des Kommunalverbande«, und zwar auf Feld Rr. 47: — 1VV Gramm Gerstensuvve die eine Hauvtmahlzeit in VE- oder Betriebsküchen einnehmen und deren uaAen einen entsprechenden Ausdruck tragen, wird nur die obenbezeichnete Menge an Graupen, nicht auch die Gerstensuppe, abgegeben. an«»^ ^ die roten Nährmittelkarten des Kommunalverbandes werden auf die 28- Abis 3. 8. und vom 11. bis 17. 8. ds. Is. mit je bez. »/« Nfd. Morgen- mm auf bie Wochen vom 4. bi» 10. 8. und vom 18. bis 24. 8. ds. 3s, mit je V, bez. V« V'b- «wleback oder Haferflocken beliefert werden. Flöha, den 26. Juli 1918. Der Kommunalverband. Verkehr mit Seife und Seifenpulver. die Telfenkarten für die Monate August 1918 bis mit Januar 1919 Ur« die Gememdebehörden zur Ausgabe. Auf Grund der Reichsk.-Bekanntmachung zur Ab- ^er Aussührungsbem zur Verordnung über den Verkehr mit Seife, Seifen- Uihaltigen Waschmitteln vom 21. Juni 1917 (R.-G.-Bl. S. 546), vom 17. 3uni 1918 (R.-G.-Bl. S. 661) wirdhierbei auf folgendes hingewiessn: . !>er Seifenkarte für je einen Monat lauten auf 5S Gramm Feinseife und , Feinseife und Seifenpulver dürfen nur geaen Ablieferung de» für - und nächstfolgenden Monat gültigen, das abzugebende Waschmittel bezeichnenden Abschnittes der von der zuständigen Ortsbehörde des Wohnsitz« oder dauernden Aufenthalt« «.Ergebenden, Seifenkarfe abgegeben werden. Kann der Handler Feinseife oder Seisenpülver an Ware nicht abgeben, so kann « für Hie ihm abgelieferten Seifenkarten- einen Gutschein ausftellen. Gegen Rückgabe d« Gutscheines kann er während der beiden nellungsmonat folgenden Monate eine entsprechende Menge Waschmittel abgeben. Der Gutschein hat nach Form und Inhalt dem in der Anlage zur Reichsk.-Bek. v. 17.6.18 (R.-G.-BI. Bek unsern Gegnern ist dieses zum Siegen so wertvolle Selbstbewußtsein unter dem verständlichen Eindruck unserer Unbezwingbarkeit und den immer neuen Erfolgen unserer Waffen, wie deutliche AnzeiMn sehr wohl erkennen lassen, immer mehr im Schwinden. Begeisterung ist keine Herings- ware, die man einpökelt auft^inige Jahre", sagte schon Alt meister Goethe. Tun wir Miseren HMen dämm keine Ge walt an, und bekennen wir uns ofM zu dieser köstlichen Kraft des Gemüts, die allein SchWchheit: und.Lauheit niederringt, die allein die beste Awehm ist tzgegen deA Pest hauch des heimlich schleichenden Zweifels Kund die» unter seiner Einwirkung nur allzu üppig wuchernde Giftpflanze der Verdrossenheit und des Mißvergnügens. Kvpf hoch daher! Entschlossen und fest laßt uns unbeirrt auch weiterhin unsere Blicke geradeaus richten. „Glaub mir, in deiner Brust sind deines Schicksals Sterne. Vertrauen zu dir selbst, Entschlossen heit, ist deine Venus! Der Malefikus, der ejnz'ge, der dir schadet, ist der Zweifel!" — Dies Schillerwort möge als zeitgemäße Mahnung unser 'Volk über die Schwelle des neuen Kricgsjahres in eine glückliche siegreiche Zukunft geleiten. S. 661) beigefüqten Muster zu entsprechen. Die Seifenkarte gi t unabhängig vom Orte der Aus, gäbe an allen Orten des Reiche». Zusatzseifen haben die deutlich erkennbare Bezeichnung „Zu, sahseifenkarte" zu tragen. Bi, auf weitere, berechtigen die auf Seifenpulver lautenden Ab schnitte der Seifenkarte, sowie die darüber ausgestellten Gutscheine nur zur Ausgabe der Hälfte der darauf verzeichneten Menge. „ , , . „ ,, ,... ... Hinsichtlich der Erteilung von Zusatzseifenkarten und Bezugsausweisen für fetthaltige Wasch- mittel oewendet es bei den Bestimmungen der Bekanntmachung der Königlichen Amtshaupt, münnschaft Flöha und der Stadträte zu Frankenberg, Oederan und Zschopau über den Verkehr mit fetthaltigen Wafchmitteln voM 30.7.17. - . Flöha, Frankenberg, Oederan und Zschopau, den 24. Juli 1918. Die Königliche Amtshauptmannfchast. Die Stadtrate. Das Ministerium des Innern steht sich zur Bebebuna von Zweifeln veranlaßt, darauf von"mnnA«?ab keine sachlichen oder förmlichen Bedenken dagegen bestehen, auch das Fleisch und Hunden bei der Fleischbeschau für bedingt tauglich (88 37 bis 39 der Aus- M».Ab°Mmmungen L.des Bundesrates zum Fleischbeschaugesetz vom 3. Juni 1900) oder nnaoerwertta (8 40 a. a. O.) zu erklären. . q-n-i «n^?ae» Fletsch ist außer mit den vorgeschriebenen Stempelzeichen (8 43 a. a. O.) durch Zettel mit der Aufschrift „bedingt tauglich" oder „minderwertig" zu kennzeichnen. . .. . ^»/Wertung solchen Fleisch« richtet sich nach den Vorschriften der 88 19 und ^3 der sächsischen FlEchbeschau-Ausführungsverordnuna vom 27. Januar 1903. n.n..«AHA"'"dnung ift allen für die Fleisch! „Es siegt immer und notwendig die Begeisterung über den, der nicht begeistert ist. Nicht die Gewalt der Arme allem, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemüts ist es, welche Siege erkämpft," sagte der große Philosoph Fichte in seinen „Reden an die deutsche Nation", und wir denken am Ausgange des vierten Kriegsjahres wiederum an jene herrliche, unvergeßliche Zeit zurück, da in den nun schon der Geschichte angehürenden Augusttagen der Sturm der Begeisterung durch unser Vaterland brauste, alles Morsche niederbrechend, alles Weichliche und Laue vor sich herjagend, wie frühzeitig abgestorbenes Laub von den in stolzer Kraft emporragenden deutschen Eichenbäumen. Das war jene köstliche Begeisterung, die Fichtes Wort so voll kommen zur Wahrheit werden ließ, die uns den Sieg gab gegen die in unablässig wachsendem Umfange anstürmende Uebetmacht, die die Seele unseres Volkes aus Dumpfheit und Stumpfheit, aus Lässigkeit und Verkümmerung auf rüttelte, die in den Liedern unserer hinausziehenden Jugend ebenso lebte wie in den Reden der reifen Männer, die wie goldene Sonne sich widerspiegelte selbst m den Tränen Unserer Frauen und Mütter und Bräute, als sie in stolzer Opfer- -freude ihr Liebstes dem Vqterlayde dahingaben. Vier Jahre werden nun bald darüber hingezogen sein. Vier .siegvolle, aber auch entbehrungsreiche, von strengster Pflichterfüllung und Selbstverleugung erfüllte Jahre des ge waltigen Weltgeschehens, seit Deutschland den ungeheuren Kampf um Sein -oder Nichtsein, um Tod und Leben, um die Sicherheit und Zukunft seiner Kinder und Kindeskinder gegen den Ansturm säst der ganzen Welt zu bestehen hat. Wohl mag es manchem als eine ^psychologische Selbstver ständlichkeit erscheinen, daß die Vorgänge dieses Krieges und mit ihnen die gesunde Begeisterung für die herrlichen Leistun gen unseres Volkes in Waffen durch die vorher ungeahnte Dauer des großen Ringens im Leben der Masse, wie des einzelnen dach und nach an Bedeutung eingebüßt haben. Der nüchterne Alltag mit seinen unabweisbaren Forderungen und nicht zlt leugnenden Schwierigkeiten, die die wirtschaft liche Entwicklung der Geschehnisse mit sich brachte, trat an die Menschen heran, und die Begeisterung, die einst auch die gleichgültigen und zagenden Herzen zu jähem Entflammen brachte, verlor sich allmählich. Die Kraft des Gemütes begann oft da zu versagen, wo sie besonders nötig erschien. Wohl lebte sie gar oft wieder auf, wenn Sieg über Sieg an den Fronten, auf den Meeren, unter den Wellen und in der Luft die Seelen unseres Volkes in froher und stolzer Erregung erzittern ließ. Aber das köstlich leuchtende Bild der allgemei nen, alle kleinen und selbstsüchtigen Gegensätze überbrückenden Begeisterung kam leider immer mehr und mehr ins Verblassen. Dies soll und darf Nicht sein m einer Zeit, wo es um die Entscheidung nicht nur für uns und unser Land, sondern wo es um die Lebensmöglichkeit und die Zukunft aller ferneren : Geschlechter, wo es um die Kultur Europas geht. „Am s deutschen Wesen wird noch einmal die Welt genesen," lautet das stolze Dichterwort. Unsere braven Feldgrauen wie unser tapferes .Heimatheer wissen wohl,.für was wir. kämpfen; wissen, wofür das edelste Blut geflossen ist und noch, fließen niun. wofür wir in der Heimat entbehren und op^ekiy täglich wieder vor Augen halten, welch unvergleichlichen Wert sie für uns besitzt. Nicht laute Aeußerungen und Bekräftigungen dieser Begeisterung fordern wir heute mehr von unserem Volk, denn sie würden nicht Hineinpassen in diese Tage der großen Trauer, die zahllose Häuser umflort, in all die still und zäh bewährte Selbstverleugnung der Heimat, zu all dem Grausigen und Schweren, was unsere Kämpfer draußen ertragen und niederzwingen. Im Herzen und im Gemüt aber darf und muß die Begeisterung noch ihren Platz haben, sie muß verankert sein in dem großen, gleichen und ein mütigen Willen: das geliebte Vaterland zu schützen, durchzu halten und zu siegen. „So wahr ist es, daß ein Volk un fehlbar erreicht, was es begeistert und ernstlich will," sagte Treitschke einmal in diesem Sinne, und an einer anderen Stelle heißt es bei demselben: „Große politische Leidenschaft in ein köstlicher Schatz; das matte Herz der Mehrzahl der Menschen bietet nur wenig Raum dafür. Glückselig das Geschlecht, wel chem eine strenge Notwendigkeit einen erhabenen Gedanken auf erlegt, der groß und einfach, allen verständlich, jede andere Idee der Zeit in seine Dienste zwingt." Das sind fürwahr die rechten Worte auch für unsere Tage. Jener erhabene Gedanke, der jede andere Idee in seine Dienste zwingen muß, soll immer und immer wieder unser ganzes Sein erfüllen: der Gedanke-felsenfester lleberzeugung vom glücklichen und siegreichen Ausgang dieses furchtbaren Krieges, von jenem Frieden, der uns für alle Zukunft die Sicherheit, Grüße und den Bestand unseres geliebten Vaterlandes gewährleistet, und der uns verbürgt, daß all d.ie Opfer dieser vier schweren Jahre nicht umsonst gebracht wurden. „Begeisterung ist alles! Gib einem Menscher alle Gaben der Erde und nimm ihm die Fähigkeit, der Begeisterung, und du verdammst ihn zum ewigen Tode", schreibt einmal der urdeutsche Dichter Adolf Wilbrandt. Wir wollen und dürfen uns diese Begeisterung von Flau- und Laumachern nicht rauben lassen. Im stolzen Rückblick auf die gewaltige Summe des bisher Erreichten, im ernsten und Willensstärken Vorausschauen auf die schwere Arbeit, die uns noch bevorsteht, darf uns jvre Begeisterung nicht verloren gehen, die uns bereits so viel gewonnen hat, jenes erhebende Gefühl, das' ;."Wberwi>idlich mächt, jener unzerstörbare Glaube än uns Mt, der Berg« zu versehen vermag. „Denn", mit Ernst i Liebe,. Begeisterung und Jugend wird das Edelste, was der Mensch treiben kann, zu einem windigen Nichts" hl. Beicht- Uhr Nrchl. , P. Sell, lbmdmahl. S 8 Uhr, len." ds 8 Uhr ionSabend. edigtvorles. Uhr Bers. otteSdimst. ft in der Predigt: ihr Jung- hwsserS in na Bauer aberkulose, orthodox, Landwirt, bla, f an Pawlow, lidropolSk- c. Laischek, . beerdigt, es., Sold, »e, Gouv. . beerdigt, eichte und itteSdlenst voch, dm ch Walter Brückner . Martin, lichtrnau, Predigt nd »tuck. r mlinnl. bienStag, Kartoffelkarten- und Seifenmarken-Ansgabe am Montag, den 29. ds. Ml«.. Vormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittag 3 bls 5 Uhr an die Bewohner des 1. und 2. Brotkartenbezirkes und am Dienstag, den 3V. ds. Mts., Vormittag 8 bis 12 Uhr und Nachmittags bis 5 Uhr an die Bewohner des 3. und 4. Brotkartenbezlrles gegen Vorlegung des Ausweises. Stadtrat Frankenberg, am 26. Juli 1918, > Verkauf bon Auslnnds-Eiern s, Montag, l Vormittag ' ,9-12 Uhr an die Bewohner de« 2. Brottartenbyirkes, den 29. d. M.: (Nachmittag V«3 5 „ ,, » „ » » i Vormittag V-9-12 Uhr an die Bewohner des 4. Brottartenbezirkes, Mittwoch. ! gegen Elermarke Nr. 27; sowie: , den 31. d. M.: I Nachmittag V,3-5 Uhr an die Bewohner d« 1. Brotkartenbezirkes , s gegen Eiermarke Nr. 28. Auf einen Kopf entfällt ein Gi zum Preise von 55 Pfg. — Das Geld ist «hgrzählt bereit zu halten. — Die Answeiskarte ist vorzulegen. ? > Stadtrat Frankenberg, den 27. Juli 1918.