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MV« s-^ -LKLtz«ZL°? -S s-ZLZL LZ SLU^. «-D-^ 'LZLZ^LZ-LD^ Z L'KN LL Z L-s-^ 2'^ L.U^ LZZ«L — 335 Mauds Willen und -Trotz kannte und ihre Selbständigkeit respektierte. Sie hatte, seit sie vor vier Jahren aus den Schweizer Pensronaten heimgekehrt und in die Newyorker Gesellschaft «ingeführt worden war, auf den Augenblick gewartet, in dem ihr Herz sprechen würde. Hatte ihre vielen Bewerber kühl und kritisch betrachtet und an jedem Mängel und Fehler gesunden und keinen erhört. Aber ihr Herz, auf dessen schnel- "leres Schlagen sie sehnsüchtig wartete, sprach nicht. So wurde sie zweiündzwanzig Jahre. Ein Alter, in dem es ihr nicht länger passend erschien, unoermählt zu bleiben. Da wurde sie Mark Tyrons Braut. Fortsetzung folgt. Lin Sewcd M helgolsna im Wege 2. Auf und in dem O berland Ern Bergwerk in der Nordsee! Ein Werk in einem Berge Dder eine unterirdische, von vielen Menschen besiedelte Höhlenwohnung allergrößten Stils. Oder auch «in un geheurer Termitenhügel. Fürwahr, man weih nicht, welcher Vergleich am passendsten erscheint, wenn man .das unter? irdische Helgoland schildern will. Wem sich Gelegenheit, bot fnur wenige werden sich dieses Vorzugs rühmen können), während des Krieges da- Leben im Innern des roten Felsens in Augenschein zu nehmen, der staunt,' sinnt und ratet nach irgend einer Gleichartigkeit, die aber einfach m unserem Vaterland, ja in der ganzen Welt nicht vorhanden ist. Soll man Helgoland nun einem riesigen, mit Tausenden von Matrosen besetzten Grohkampfschiff vergleichen, oder einem unterirdischen Wunder der Technik? Schon auf dem Oberland selbst gibt es für den Fach mann wie auch für den Laien mancherlei Interessantes zu schauen. Ccheinwerferstände, Lie elektrischen Sonnen des Menschen, mit denen grellblendende Lichtkegel in dunkler Nacht auf das Meer hinausstrählen und einen etwa heran geschlichenen vorwitzigen Feind des schützenden Gewandes der Finsternis entkleiden. Batterien und wieder Batterien. Ihre kleinen, großen und ganz großen Geschütze sollen allen möglichen Zwecken dienen, dem Fernkampf mit feindlichen Großkampfschiffen, der Lustwehr und der Vernichtung einer etwa überraschend nahenden Landungsabteilung des Feindes. Die Mannschaftsunterstände berühren angenehm durch eine mustergültige Sauberkeit. Vor ^er Feldwebel wohnung grüßt den Wanderer ein terassenartig angelegter „Garten". Einen Meter im Geviert groß, der Boden gibt einigen winzigen Blumen Lebensfähigkeit. Um das Ganze eine Muscheleinfassung. Die rührende Vorliebe unserer Marineleute für die Natur. Drüben winkt der hohe Leuchtturm, daneben Funken masten und Signalstation. Baracken und Häuser. Letztere teilweise „erniedrigt", d. h. ihres allzuhohen Giebels be raubt, um freies Schußfeld zu bekommen, für den Fall, udqz ... 4 sJabre wartet die Helgoländer Besatzung bereits sehnsüchtig auf diesen Fall, der nicht eintreten will. Die „große, unüberwindliche, meerbeherrschende" Albionflotte hat bis jetzt aus nähere Bekanntschaft mit den Helgoländer Brummern "verzichtet. Erst «inen einzigen Schütz sind sie während des .Krieges losgeworden, als aus "22 Kilometer Entfernung einmal einige englische Kreuzer austauchten und schleunigst nach dem ersten Willkommen verschwanden. Durch eine sehr enge Luke klettert man in das Innere des Felsens. Ein langer asphaltierter Gang öffnet sich dem Blick. Ringsum Nacht. Spärlich erhellt durch elektrische Glühbirnen. . Munitwnskammern, wuchtige Unterbauten der schweren Geschütz«, Geschotzförderungsanlagen, unzählige Kisten mit dem eisernen Proviant, der die Meersestung selbst bei.längerer Unterbrechung der Heimatverbindung er nähren kany. Mannschaftsräume, in die nie ein Sonnen strahl des Tageslichts, nie ein Luftzug frischer Seebrise dringt. Das Festungslazarett, eine vorbildliche, großzügige Station. Taghelles Licht flutet von starken Lampen durch den Raum, blitzblanke Instrumente glitzern in der weißen Beleuchtung. Warm- und Kaltwasserleitungen zeugen für die neuzeitlichste Einrichtung. Daneben der Röntgenraum und die Krankenräume. Verwundete könnten hier der denk bar besten Behandlung gewiß sein. Ein paar Schritte weiter kommt man zu einer der vielen unterirdischen Küchen. Gerade wird die Abendsuppe aus ge geben. Braun, dickflüssig, sehr wohlschmeckend. Ich koste und kann den Artilleristen die Versicherung geben, daß der- i artige warme Nahrung auch in der Reichs Hauptstadt sehr wohl geschätzt werden würde. In der Bäckerei rattern einige Maschinen, mengen Mehl und kneten dicken Teig. Und in dem heißen Raum liegt der köstliche Geruch fristen Brotes, bas in mehreren tausend Stück täglich hier gebacken wird. Endlos erscheint der Gang, unübersehbar die Vorräte an Granaten, Kartuschen, Zwrebackkisten, Proviantfässern usw. Es geht ein Stockwerk tiefer. Wieder derselbe Gang und fast dieselbe Anlage wie oben. Di« lange Wanderung-- beginnt zu ermüden. Da bringt uns eine neue Treppe wieder* um abwärts. Neues, Hochinteressantes ist hier zu sehen. Man tritt voller lleberraschung in einen der Maschinen räume. Viel Kraft und Energie wird auf Helgoland ge braucht. Vor allem Preßluft und elektrischer Strom. Das Schwenken der schweren Geschütze, das rasche Heranbringen von Munition, die Beleuchtung, Ventilation, Wasserversorgung, Heizung, Telephon-, Funken- und Telegräphenanlagen, Alarm einrichtungen, Be fehlsüber nritt elung saNlo gen, Scheinwerfer, alles schluckt und zehrt Kraft, die zum größten Teil in diesen völlig bombensicheren Unterständen erzielt wird. Das Elek trizitätswerk mancher kleinen Stadt kann sich mit einem dieser Maschinenräume kaum messen. Es schwirrt und summt. Der Inbegriff der in der Marine sprichwörtlichen Sauberkeit des Materials. Das glitzert, blinkt und glänzt, daß selbst der Fachmann seine hell« Freude hat. Fast ein Dutzend Maschinen zählt man in diesem Raum. Eine der Herz kammern der Insel, deren Pulsschlag Leben und Getriebe bedeutete. Später war es mir vergönnt, ein schweres Geschütz zu besichtigen, als die Bedienungsmannschaft gerade exerzierte. Ein Hebeldruck, .ein Drehen eines kleinen Rades und der Riesenturm dreht sich spielend, das gewaltige Geschützrohr hebt und senkt sich fast so schnell wie das Winken einer Hand.' Die zentnerschweren Granaten schweben heran, Ver schlüsse fliegen auf und zu, Glocken schrillen, Telephone ar beiten, Kommandos ertönen und über all diesem vielver zweigten, 'melverzwickten Mechanismus liegt solche selbst sichere Ruhe, solch exaktes Jneinandergreifen der einzelenen Rädchen in die Riesenmaschinerie, solch wunderbares Zu sammenwirken, von Menschen und Maschinen, daß man es nur herzlichst bedauern kann, daß di« Engländer ihren Er fahrungen und Lehren von Gallipoli und Skagerrak nicht ein Kapitel Helgoland zufügen wollen. Sie könnten, diese lleberzeugüng setzt« sich mir auf Schritt und Tritt in der Meerburg fest, auf einen Emp fang von feiten der sie glühend auf „ihren Tag wartenden" herbeisehnenden Helgoländer Matrosenartilleristen rechnen. Aber die Engländer werden uns kaum den Gefallen tun, sie räuchern die „Wespennester und Rattenlöcher" lieber durch Ministerreden in der Theorie aus. Und die Verbündeten haben anscheinend auch keine Lust, sich die Finger an dem Herausholen von Kastanien zu verbrennen. Also müssen unsere Helgoländer Marins- artilleristen weiter warten. 'Sie tun es knirschend und führen ein Robinsonleben voll ungestillten Tatendranges und Hei matsehnsucht, daß ihnen die Abwechslung eines Besuches, der „Grand steet" von Herzen zu gönnen wäre. Ao tollen unlerr helae« rüden? Viele Taufende unserer Helden haben ihren Angehörigen gegenüber den Wunsch ausgesprochen, dort begraben M wer-x den, wo das feindliche Geschoß sie gefällt hat. Wir wissen von zwei deutschen Prinzen, daß sie bei ihren Kriegskamera den ruhen wollten und nun auch ruhen: Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen und Prinz Heinrich 46. Reuß, die beide vor ihrem Heldentod« äußerten, daß sie keine lleberführung ihrer Leichen in Lie Erbgruft daheim wollten. Wo sie ge fallen, La liegen sie begraben, Seite an Seite mit denen, die das gleiche Geschick tragen wie sie. Vor einiger Zeit geschah es, daß die Angehörigen eines Gefallenen an den Ort seines Heldentodes kamen, um die lleberführung der Leiche in die Heimat in die Wege zu leiten. Nun waren die Töten id drei Gräber nahe beieinander gelegt worden. Das erste wurde geöffnet; aber in den Uebcrresten der Leichenteile glaubten die Angehörigen ihren Sohn nicht erkennen zu können. Das zweite wurde geöffnet, der Erfolg