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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191808022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-02
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
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von Freitag, den2. d. M.« ab bei Schilde, Holler, Pelle- «»"k*EIsf kK2?LSkV^UUf grini, Kerber, Osk. Böttger, Polster, Donner, Tittel, Gläser. Auf die für di« Zeit vom 27./7. oi« 2./8.18 güttlgen, über 3 und 4 Pfd. lautenden Kar toffelmarken werden 2 Pfund Kartoffeln abgegeben. — Die Händler haben die abgetrennten Kartoffelmarken bi» spätestens Montag, den 5. d. M., abgezählt und gebündelt im Rathau» — Zimmer Nr. 2 — abzugeben. Stadtrat Frankenberg, den 1. August 1918. Butter an Urlauber und «ranke S Stadtrat Frankenberg, den 1. August 1918. Lie Wstsöm ÄMM ins W ui LMtll oder nach Inlands - Garnisonen erfolgt pünktlich in allabendlicher Absendung unter Streifband durch die Post. Bezugspreis einschließlich Versandspesen für den Monat Marl 1.3V. Bestellungen aus Einzelmonate oder längere Bezugszeit werden täglich angenommen. — Für die bisherigen Empfänger wolle man die Wetterbestellungen baldigst erneuern. , «erlag de» Frankenberger Tageblattes. Vie miMSrilcbe knttcdeiamg im MMleg Don Bodo Wnmerinann, Hauptmänn im Generalstab des Feldheeres. Ein Krieg, wie der jetzig«, in den nach und nach fast alle Großmächte der Erde und ein gut Teil kleiner Staaten hineingezogen worden sind, ein Krieg, der auf "den verschie densten und auch eigenartigsten Kriegsschauplätzen geführt wird und nun ununterbrochen vier Jahre dauert, der von unseren Feinden von langer Hand her vorbereitet war, ver langt zu seiner Lösung und Beendigung nicht eine, sondern eine ganze Reihe von Entscheidungen. Schon weil er ganz neue Arten der Kriegführung zei tigte, — nicht nur in Anwendung von Kriegsmitteln, sondern vor allem in der Beteiligung zu ungeheurer Massen am Kriege; solcher Massen, daß sie nimmermehr auf engem Raume eines Tages einer Entscheidungsschlacht oder Ent- scheidungshandlung erliegen können, sondern daß ihre Nieder- kämpfung aus stückweise harter Arbeit bestehen mutz. Um so mehr, wenn diese Massen, räumlich getrennt, uns von mehreren Seiten berannten. — Zweifrontenkrieg! — Wir sprachen von der Entscheidung. Gewiß, schließlich wird eine Endscheidung fallen, die wir als die Endent scheidung ansehen; und zwar im Westen. Sie ist das Ziel unseres Handelns seit 1914, ihm streben wir zu und haben uns ihm durch alle in Ost und West vorausgegangenen entscheidenden Wendungen dieses großen Krieges bedeutend genähert.» — Was unserem ganzen Kriege von Anfang an seine Be stimmung gab, was Deutschland und seine westlichen Städte, Dörfer und Fluren vor der Vernichtung rettete, war unser blitzschneller Vormarsch im Westen 1914; daraus darf man keineswegs auf einen Angriffskrieg unsererseits schließen. Im Gegenteil, dieser Vormarsch war eine Abwehr! Damit uns die Feinde nicht ins Land kamen; nach unserer taktischen und strategischen Anschauung ist und bleibt nun einmal „der Hieb die beste Parade", gerade für den an Zahl Schwächeren. Das hat uns schon Friedrich der Große gelehrt. Mir schufen uns also durch unsere Siege im Westen, die durch verblüffend.schnelle Operationen ausgelöst wurden, die Möglichkeit, westliche Gefahr zu bannen, bevor die östliche allzu krmsch geworden war. Es gelang. Durch den Rückzug hinter die Aisne schafften wir uns später im Westen in fester Wehrstellung das Gleichgewicht der Kräfte wieder, das durch unsere notwendigen Angaben nach dem Osten sonst hätte verloren gehen müssen. Bis dahin — Herbst 1914 — waren also schon zwei' Entscheidungen gefallen: Durch unser« Offensive im Westen 1914 die Rettung des Vaterlandes vor dem Einfall der Feinde, durch unseren Entschluß während der Marneschlacht, in fester Abwehrstellung den tief in sein Land zurückgeworfenen Feind ruhig anrennen zu lassen, uns in Frankreich defensiv zu verhalten, die Bestimmung des ganzen wei teren Kriegsverlaufes. Damit war der Schwerpunkt des Krieges plötzlich vvm Westen nach Osten verschoben worden; eine weitere Ent scheidung war dort schon durch die Befehlsübernahme Hin denburgs getroffen worden; was sie bedeutete, ahnte man damals noch nicht; spätere Geschichtsschreiber werden in jhr aber die Bestimmung des ganzen Feldzuges sehen. Das deutsche Volk fühlt«, daß dort vom Schicksal ein Feldherr mit seinem treuen Gehilfen hingestellt worden war, der dre Rettung aus schwerer Bedrängnis bringen würde. Tannenberg, die Schlacht an den masurischen Seen! Das Vertrauen des ganzen deutschen Volkes gehörte plötzlich und seitdem unerschütterlich den beiden Männern: Hinden burg und Ludendorffl Und der Westen mußte ihnen geben, was sie zur Entscheidung im Osten brauchten; denn angesichts der ungeheuren Bedrohung im Osten durch di« russische Dampfwalze war es klar geworden: Erst mußte dort Titanenarbeit geleistet werden, erst'mußte der Osten erledigt werden, ehe wir im Westen wieder an ein Vorwärts denken konnten. ' So wurde unsere strategische Offensive gegen den Osten geboren, die schließlich nach jahrelangen Kämpfen zum Frieden mit Rußland und Rumänien führte. Während dieser ganzen Zeit hatte die Entente im Westen Entscheidungen gesucht, aber nicht ge funden. 1915, 1916 und 1917 hoffte die Entente, durch große Durchbruchsschlachten die entscheidende Wendung in Kürze herbeiführen zu können. Sie blieb ihr versagt. Cham pagne, Artois, Somme, Arras, Aisne-Champagne, Flan dern, Cambrai, das sind die Stätten ihrer blutigen stra tegischen Niederlagen, ihrer massenhaften Blutopfer, die — zusammengezählt — in die Millionen gehen! Zu örtlichen, aus die strategische Grsamtlage einflußlosen Handlungen sanken ihre großangelogten Durchbruchsvcrsuche herab. Auch das Hereinziehrn weiterer Staaten in den Krieg hatte nichts genützt. Nach Amerika schaute die Entente schon seit 1915 aus, nach jenem Amerika, das hinter der Maske des Neu tralen unseren Feinden für schweres EeU die Mittel zu tausendfachem Tode unserer Helden lieferte; das sich aber moralisch entrüstete, wenn wir eines jener Schiffe, das solche Mittel völkerrechtswidrig transportierte, versenkten. Unser uneingeschränkter U-Boot-Krieg vom Februar 1917 schuf daher «ine dringend notwendige Entschei dung: die Klärung der Frage, wie sich Amerika verhalten sollte; er riß Wilson die Maske vom Gesicht; aüch dieses Land, dessen materielle und wirtschaftliche Kräfte nicht unter schätzt werden sollen, trat nun im Frühjahr 1917 offen in die Reihe unserer Feinde. Bei Beurteilung der Frage, was entscheidend ist, der U-Boot-Krieg oder Amerikas Kriegs- teilnahme, fällt diese Ueberlegung zugunsten des U-Boot- Krieges aus. Wir mußten ihn wählen, krotz oder vielleicht sogar wegen Amerika. Letzteres kann in diesem Kriege nimmermehr eine Entscheidung erzwingen; es kommt zu spät. Selbst wenn es seine Transporte vervielfacht, wenn es eine oder zwei Mil lionen Menschen schicken würde, — ein Ersatz für die vielen, vielen Millionen, die die Entente verloren hat, kann nicht gefunden werden. Unser U-Boot-Krieg dagegen ist entscheidend. Ls gilt nicht zu fragen, wann, sondern nur zu wissen, daß er ent scheidend wirkt. Noch bevor mir im Frühjahr diese» Jahres zur Offen ¬ sive im Westen schritten, zeigte sich im Herbst 1917 bei be ginnendem Verfall des Ostens -ein Vorläufer unserer gewal tigen Kraft in unserem und der Verbündeten Feldzuge in Italiens Am 21. März 1918 brach unsere Offensiv« im Westen los. Wie die Ereignisse bis jetzt gezeigt haben, ist die deutsche Führung und der deutsche Soldat bei tiur an nähernder Gleichheit des Kräftemaßes jedem Feind unbe dingt überlegen. Das haben wir den Feinden in der großen Schlacht in Frankreich, bei Armentieres, an der Lys und am Kemmel, im stürmischen Siegeslauf von der Aisne bis zur Marne und iin siegreichen Vorstoß westlich Soissons gezeigt. Weitere Taten werden sich diesen ruhmreichen Siegen zuge sellen und werden schließlich uns das bringen, was wir mit felsenfester Zuversicht als Ausgang der Offensive-im Westen erwarten: d« N Endsieg. Um ihn zu erringen, um die feindlichen Millionen- massen mit ihrem Millionenmaterial jeder Art der End scheidung gefügig zu machen, gilt es, in fortlaufenden Schlägen ihre Kraft, ihre Reserven und ihr Material so zu schwächen, daß schließlich die Masse zermürbt und zerschlagen ist. Dazu dienen unsere jetzigen großen Angriffe. Wenn wir soweit sind, dann werden wir das Feld offen finden, werden in letzter gewaltiger Entscheidung uns den Weg zum Frieden er zwingen, den bisher immer poch der ver brecherische Starrsinn der Feinde verrammelt hält. Deshalb eröffnet uns das fünfte, Kriegsjahr günstig« und ruhmvolle Aussichten. Wir werden es s chaffen! flallerlicde knalle An das deutsche Volk! Vier Jahre Mweren Kampfes sind dahingegangen, ewig denkwürdiger Talen voll. Für alle Zeiten ist ein Beispiel gegeben, was ein Volk vermag, das für die gerechteste Sache, für die Behauptung seines Daseins, im Felde steht. Dank bar die göttliche Hand verehrend, die gnädig über Deutsch land waltete, dürfen wir stolz bekennen, daß wir nicht un wert der gewaltigen Aufgabe erfunden wurden, vor die uns die Vorsehung gestellt hat. Wenn unserem Volke in seinem Kampfe Führer, zum höchsten Vollbringen befähigt, gegeben waren, so hat es täglich in Treue bewährt, daß es ver diente, solche Führer zu haben. Wie hätte die Wehrmacht draußen ihre gewaltigen Taten verrichten können, wenn nicht daheim die gesamt« Arbeit auf das Höchstmaß persönlicher Leistung eingestellt worden wäre? Dank gebührt allen, die unter schwierigsten Verhältnissen an den Aufgaben mitwirkten, die dem Staat und der Gemeinde gestellt sind, insbesondere unserer treuen, unermüdlichen Beamtenschaft, Dank dem Landmann wie dem Städter, Dank auch den Frauen, auf denen so viel in dieser Kriegszeit lastet. Das fünfte Kriegsjahr, das heute heraufsteigt, wird dem deutschen Volke auch weitere Entbehrungen und Prü fungen nicht ersparen. Aber was auch kommen mag, wir wissen, daß das Härteste hinter uns liegt. Was im Ostnr durch unsere Waffen erreicht und durch Friedensschlüsse ge sichert ist, was im Westen sich vollendet, das gibt uns die fest« Gewißheit, daß Deutschland aus diesem Völkersturm, der so manchen mächtigen Stamm zu Boden warf, stark und kraftvoll hervorgehen wird. An diesem Tage der Erinnerung gedenken wir alle mit Schmerz der schweren Opfer, die dem Vaterlande gebracht werden mußten. Tiefe Lücken sind in unsere Familien ge rissen. Das Leid dieses furchtbaren Krieges hat kein deut- sches Haus verschont. Die als Knaben in junger Begeisterung die ersten Truppen hinausziehen sahen, stehen heute neben den Vätern und Brüdern selbst als Kämpfer in der Front. Heilige Pflicht gebietet, alles zu tun, daß dieses kostbare Blut nicht unnütz fließt. Nichts ist von uns verabsäumt worden,um den Frieden in die zerstörte Welt zurückzuführen. Noch aber findet im feindlichen Lager die Stimme bei Menschlichkeit kein Gehör. So oft wir Worte der Versöhnlich keit sprachen, schlug uns Hohn und Haß entgegen. Noch wollen die Feinde den Frieden nicht. Ohne Scham besudeln sie mit immer neuen Verleumdungen den reinen deutschen Namen. Immer wieder verkünden ihre Wortführer, daß Deutschland vernichtet werden soll. Darum heißt es weiter kämpfen und wirken, bis die Feinde bereit sind, unser Lebens- recht anzuerk«nnen, wie wir es gegen ihren übermächtigen Ansturm siegreich verfochten und erstritten haben. Gott mit uns! ' Im Felde, den 31. Juli 1918. gez. Wilhelm I. R. An das deutsch« Heer und die deutsch« Marine Vier Jahre ernster Kriegszeit liegen hinter Euch. Einer Welt von Feinden hat das deutsche Volk mit seinen treuen Verbündeten siegreich widerstanden, durchdrungen von seiner gerechten Sache, gestützt auf sein scharfes Schwert, nn Ver trauen auf Gottes gnädige Hilse! ' Euer stürmischer Angriffsgeist trug im ersten Jahre den Krieg in Feindesland und hat die Heimat vor den Schrecken und Verwüstungen des Krieges bewahrt. Im zweiten und dritten Kriegsjahr« haht Jhr durch vernrchtendr Schläge, die Kraft des Feindes im Osten gebrochen. Währenddessen boten Eure Kameraden im Westen gewaltiger Uebermacht tapfer und siegreich die Stirn. Als Frucht dieser Si«ge brachte uns das vierte Kriegsjahr im Osten den Frieden. Im Westen wurde der Feind von der Wucht Eures An griffes empfindlich getroffen. Dje gewonnenen Feldschlachten der letzten Monat« zählen zu den höchsten Ruhmestaten deutscher Geschichte. / Ihr steht mitten im schwersten Kampfe. Verzweifelte Kraft- anftrengung der Feindes wird, wie bisher, an Eurer Tapfer« keit zunichte. Dee bin Ich sicher und mit Mir das ganze Vater land. Uns schrecken nicht amerikanische Heere, nicht zahlenmäßige Uebermacht, es ist der Geist, der die Entscheidung bringt. Das lehrt die preußische und deutsche Geschichte, da» lehrt der bis herige Verlauf des Feldzuges. 2n treuer Kameradschaft mit Meinem Heere steht Meine Marine in unerschütterlichem Siegeswillen im Kampfe mit dem vielfach überlegenen Gegner. Den vereinten Anstrengungen der größten Seemächte der Welt zum Trotze führen.Meine Unter- eeboote zäh und de» Erfolges gewiß den Angriff gegen die >cm Feinde über die See »»strömende Kampf- und Lebens kraft. Stet» zum Schlagen bereit bahnen in unermüdlich« Arbeit die Hochfeestreitkräfte den Unterseebooten den Weg ins offene Meer und sichern ihnen im Verein mit den Verteidigern der Küste die Quellen ihrer Kraft. Fern von der Heimat hält eine kleine heldenmütige Schar unserer Schutztruppe erdrückender Uebermacht tapfer stand, In Ehrfurcht gedenken wir aller derer, die ihr Leben für das Vaterland Hingaben. Durchdrungen» von der Sorge für die Brüder im Felde stellt die Bevölkerung daheim ihre ganze Kraft in entsagungs voller Hingabe in den Dienst unserer großen Sache. Wir müssen und werden wetterkämpfen, bis der Vernich« tungswille de» Feindes gebrochen ist. Wir werden dafür jedes Opfer bringen und jede Kraftanftrengung vollführen. In diesem Geiste sind Heer und Heimat unzertrennlich verknüpft. Jhr einmütiges Zusammenstehen, ihr unbeugsamer Wille wird den Sieg im Kampfe für Deutschlands Freiheit bringen. Das walte Gott! Im Felde, den 31. Juli 1918. Wilhelm. Vie kmorOWg aer ZAamarlcbsur v. kicbbon» ist ein weitere» Glied in der Kette von scheußlichen politischen Morden, die unsere Feinde angezettelt haben. Wir erinnern an die Untat von Sarajewo, die sich am 27. Juni zum »ketten Male jährte, an die Ermordung des französischen Kriegsfeinde» Jaure», an den Anschlag auf Sir Roger Casement, an die Ermordung Rasputin, an den Anschlag auf da» Leben de» Königs Konstantin von Griechenland, der darin be stand, daß man den Wald, der sich um sein Lustschloß Tatoi zog, in Brand steckte und endlich an dis geheimnisvollen Um stände, unter denen Graf Witte starb, der bekanntlich in den Augen des Verbandes als Friedensunterhändler mit Deutsch land galt. Wie für den Grafen Mirbach, so muß auch für da» Leben des Generalfeldmarschalls ».Eichhorn und seines treuen Adjutanten volle Genugtuung verlangt werden. Wir zweifeln nicht, daß der Hetman alles tun wird, damit wir diese Genugtuung schnell und voll befriedigend erhalten. Am politischen Horizont der Ukraine haben sich, wie der „Schles. Zig." aus Kiew gedrahtet wird, schwere GewitterwoUen gebildet, die die Regierung durch Massen oerhaftungen zu zerstreuen hofft, Unter anderem wurde der erste Staatssekretär der Hetman-Regierung Gyzicki, der hier Mi nister der Allgemeinen Angelegenheiten ist, verhaltet. Gyzicki war der Vorgänger de« neuen Minister» de» Innern, dessen Einfluß diese und die übrigen politischen Verhaftungen zuge- schrteben werden. Belager«ng»zustand über die gesamte Ukraine verhängt e Kiew, 1. 8. Der Belagerungszustand ist über die gr ämte Ukraine verhängt worden. In Kiew und Odessa find »esondere Schutzmaßnahmen angewandt worden. Der gesamte Eisenbahnverkehr wird voraussichtlich in militärische Verwaltung genommen werden. rr Millionen Mann SelamtverliMe «ler Entente Bereits am 2. August 1917 betrugen die Verluste des Ver bandes nach vorsichtiger Schätzung über 18 Millionen Mann. Die blutigen Niederlagen des inzwischen vergangenen Kriegs- ahres, die dem Verbände überall neue, unerhörte Opfer koste- en, haben diese Zahl auf 25 Millionen erhöht. Hiervon hat Rußland seine Hilse für die Machtpläne der Westftaaten nach einer Aeußerung des Petersburger Pressekommissars Kusmin vom 5. Juli 1918 mit 4V, Millionen Toter, K Million Verwun deter und Krüppel und 3 Millionen Gefangener bezahlen müssen. Die Franzosen und Engländer haben allein 1917 im flan drischen Blutsumpf weit über eine halbe Million und in den ersten drei Monaten der deutschen Westoffensive 1918 eine wei tere Million verloren. Rechnet man die schwere Einbuße der Franzosen am Lhemin de« Dame« im Oktober, der Engländer bei Cambrai im November 1917 und die jetzige, alle» bisher an Verlusten Dagewesene übersteigende Gegenoffensive Foch» hinzu, so zählt beute Frankreich über 5 Millionen, Englan d über 2800000 schwarze und weiße Tote, Verwündete und Ge fangene. Nicht weniger schwer bat Italien im 4. Kriegsjahre gelitten. Hatte es am 2. August v. I. 1606000 Mann Verluste, lo hat es heute nach de» 11. und dem Zusammenbruch der 12. Jsonzo-Schlacht 1917, die allein über eine halbe Million seiner Soldaten verschlungen und den Kämpfen an der Gebirge- und Piavefront 1918 weitere 80000« Mann geopfert. Am vernich tendsten hat der Krieg die Volkskraft der kleinen Hilfs staa- ten des Verbandes getroffen. Serbien hat seine Teilnahme am Kriege mit fast Aner ganzen erwachsenen männlichen Be völkerung bezahlt. Rumänien hat die Hälfte sein« Armee verloren. Rechnet man Belgier, Montenegriner und Amerikaner hinzu, so ergibt sich als Gesamtziffer der Ver bandsverluste, die Einwohnerzahl von Spanien und Portugal zusammengerechnet, 25 Mionllien Menschen. ver AMrieg Deutlicher «heuddertcht wtb Berlin, 31. Juli, abends. (Amtlich.) An der Kampffront herrschte tagsüber Ruh«. ! ' ' " I ! m'LI w-ften w In den letzten Tagen sind wiederholt fünf- und sechsmalige starke Angriffe des Feindes gescheitert. Am 30. griff der Gegner wiederum beiderseits Mre-en-Tardenois in dichten Wellen an und richtete auch an der südlich anschließenden Front bis zum Menniere-Wald hin nach heftiger Artillerievorbereitung wieder holte starke Teilangriffe gegen die deutsche Front. Hier waren es französische uüd amerikanische Verbände, welche bis zu 15 Wellen tief anliefen. Unter schwersten Verlusten wurden sie ab gewiesen. Hinter den zutuckflutenden Gegnern nachstoßend, setzte sich unsere Infanterie zeitweise im Vorgelände vor den bisherigen Stellungen fest. Am Ostrande des Menniere-Waldes brachen ebenfalls sechsmal feindliche Angriffe zusammen. Hier schlug unser zusammengefaßtes Artillerie- und Maschinengewehrfeuer verheerend in die anstürmenden Feinde und dezimierte eine An griffswelle nach der anderen. Die erfolgreiche Abwehr der ge strigen Teilangriffe auf der Front von westlich Mre-en-Tardenois bis östlich Menniöre-Wald erhöhte aufs neue die vom Feinde vergeblich gebrachten Blutopfer, die bei den so oft wiederholten Anstürmen ganz außerordentlich schwer waren. Die Zahl der südlich des Fichtelberges eingebrachten Gefan genen hat sich auf 211 erhöht. Am 30. vormittags bemächtigte sich nach kurzer Artillerievorbereitung ein eigener Stoßtrupp von 32 Mann eines feindlichen Stützpunktes nördlich von Perthes und nahm dabei 3 Offiziere und 82 Mann gefangen. Zwei feindliche Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen.
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