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H«resgriuppt Kronprinz Rupprecht Während der Nacht auflebende Artillerietätigkeit, die sich südwestlich von Ipern und beiderseits der Somme "zeit weilig zu groher Stärke steigerte. Beiderseits von Albert nahmen wir ohne feindliche Einwirkung unsere westlich der Ancre stehenden Posten auf das östliche Flußufer zurück, In erfolgreichen Vorseldkämpsen südlich vom Luce-Bach und südwestlich von Montdrdier machten wir Gefangene. ver Mltkrieg Deutsch« Heeresbericht« (Wiederholt, weil in einem Teile der gestrigen Auflage nicht enthalten.) wtb (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 3. August 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Herrrsgrjuppe Kronprinz Rupprecht ' Südwestlich von Ipern schlugen wir gestern früh einen starken eizglischen Teilangriff ab. Im übrigen beschränkte sich die Eefechtstätigkeit auf Erkundungen und zeitweilig auf lebendes Artilleriefeuer. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Die großen Erfolge der Armee des Generalobersten von ' Boehn in der Schlacht am 1. August trugen zum vollen GS- i lingen der gestern durchgeführten Bewegung bei. Auf un serem alten Kampfgelände lqg bis zum frühen Morgen, an einzelnen Stellen noch bis 11 Uhr vormittags, Artillerie feuer des Feindes. Seine Infanterie- und Kavallerieab teilungen folgten nur zögernd und vorsichtig unseren langsam ausweichenden Vorfeldtruppen. Im Kleinkampf fügten wir dem Feind beträchtliche Verluste zu. In der Champagne machten wir bei erfolgreichen Kämpfen nordwestlich von Souain etwa 100 Gefangene. Leutnant Udet errang seinen 41., 42. und 43. Lustsieg, > Leutnant Frhr. v. Nichthosen seinen 31. und 32., Vizefeld webel Thom seinen 26. . ' , , Der Erste Geueralquartiermeister: Ludeudorff. wtb Berlin, 3. August, abends. (Amtlich.) Keine Kampfhandlungen. wtb (Amtlich,) Große« Hauptquartier, 4. August 1918. schlossen, «inen Tagesverdienst für die Streikenden zu spenden, indem er im Voraus 100 000 Rubel hierfür bewilligte. Am 2. August sanden kn Moskau zahlreiche Versamm lungen Mr Agitation unter den Arbeitern für den Kamps gegen die Gegenrevolution und die Tschecho-Slowaken statt. Im Butyrschen Rayon sprach Lenin. Er führte u. a. aus: Mittels Betruges und Lüge haben die Engländer Murman beseht, dann. Kem eingenommen und erschießen unsere Ge noßen. In den Tschecho-Slowaken haben sie Bundesgenossen gefunden, englisches Gold hat sie ängeworben. Wir wollen weder mit den Deutschen, noch mit Engländern und Fran zosen Krieg führen. DK Arbeiter halten die Fabriken fest in ihren Händen, und die Bauern werde» das Land den Gutsbesitzern nicht wieder zurückgeben. Wir werden alle Vor räte den Spekulanten abnehmen uud die armen Arbeiter nicht ihrem Schicksal überlassen. Heute erscheint die erste/Nummer der neuen Zeitung „Mir" (Frieden) des Organs der Pazifisten. Im Leit artikel führt das Blatt aus: „Erschöpft durch dreijährigen , zwecklosen Krieg und innere Wirren sind wir jetzt nicht in der Lage, diesen Krieg fortzuführe», aber verteidigen müssen wir uns gegen den Krieg, in den man uns abermals hinein ziehen will. Es ist nicht schwer, vorauszusehen, was für Folgen dieser neue Krieg für das hungernde, verrannte, zerrissene Rußland haben würde. — Dasselbe Blatt ver öffentlicht einen Auszug aus dem russisch-japanischen Geheimvertrag vom 3. Juli 1915 gegen England und Amerika. Der Vertrag ist unterzeichnet von Ssasonow und Motono. Der Vertrag stellt. sich zur Aufgabe: .Schutz Chinas vor . politischer Herrschaft irgend einer anderen Macht mit der Verpflichtung zu gemeinsamem, bewaffneten Eingreifen, wobei sie .sich anheischig machen, keinen Separatfrieden mit dem gemeinsamen Feinde zu schließen. Der Vertrag ist gültig bis 1921. Die Uebsrschrift des Vertrages lautet: Geheimvertrag zwischen Rußland und Japan, betreffend bewaffnetes, gemeinsames Eingreifen gegen Amerika und England im fernen Osten vor Sommer 192l. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz KHne Kampfhandlungen. Wir stehen an der Aisne . (nördlich und östlich von Soissons) und an der Aesle in Gefechtsfühlung mit dem Feinde. Leutnant Villik errang seinen 28. Luftsieg. Die Mörder Eschhorns von England gekauft or Au» Kiew wird gedrahtet: Die Untersuchung über die Urheber de» Attentate» auf den 'Feldmarschall v. Eichhorn nimmt ihren Fortgang und hat zu weiteren Verhaftungen ge- führt. Einzelheiten können zurzeit nicht bekannt gegeben wer den. Durch die bisherigen Feststellungen wird bestätigt, daß das Verbrechen auf eine Organisation der unter Entente-Einflug stehenden russischen Sozialrevolutionäre in Moskau zurückzu- sühren ist. Die Vermutung, daß bei der Dingung der Mörder Wlijches Geld eine Rolle gespielt hat, gewinnt an Wahrfchein- or Bern. Das „Berner Jntelligenzblatt" berichtet aus Kopenhagen, dort seien Telegramme eingetroffen, wonach die Tschecko-Skowaken sich in den Besitz von Orenburg gesetzt haben. Orenburg ist eine wichtige Stadt im südlichen Ural an der Bahnlinie in Afghanistan. or Berlin. Aus Petersburg wird gemeldet, daß Baron Rosen, der frühere russische Gesandte in Japan und in dm Bereinigten Staaten, nach Berlin abaereist ist, um an den in Berlin stattfindenden weiß-russischen Wirtschastskonferenzen teil- zunehmen. ptivr Wntlcb gegen Nie Zebwarrzeber Die Baltenlande werden Deutschlano ! an gegliedert Das Hamburger Frsmdenblatt meldet: Bei der in Hamburg eröffneten Livland-Estland-Ausstellung ' sagte Prinz Heinrich von Preußen u. a. folgendes: Als ich mich vor wenigen Tagen vom Großen Haupt quartier verabfchkdste und Abschied nahm von meinem Bru der und Herrn, da sagte er mir, weil er wußte, daß ich Ham burger Boden betreten würde: „Grüß mir meine lieben Ham burger."' Dieses, Grußes entledige ich mich um so lieber, als ich weiß, wie sehr der Kaiser die Hamburger schätzt, da er weiß, wie viel sie geopfert haben und wie fest sie zu Kaiser und Thron stehen. Herzerhebend ist es, die Vorgänge an der Front zu beobachten, die Kraftmenschen zu sehen, die wissen, was es gilt. Die Brandung geht dort hin und her. Eine Sorge habe ich, meine Herren, die liegt in der Hei mat. ' Sie betrifft die Angstmeier und Miesmacher. Das deutsch« Volk ist so groß, so opferfreudig. Wehe dem, der es'wagt, seine Seele zu vergiften^ Wir stehen im Abschluß des vierten Kriegsjahres, auch dcks fünfte wird ertragen werden wie die anderen. Haben wir positive Erfolge gehabt? Es soll die baltische Ausstellung eröffnet werden. Der deutsche Erfolg hat uns die Baltew lande wieder näher gebracht. Wer fle kennt wie ich, dem muß das Herz höher schlagen. Das ist der positive Erfolg, den wir heute feiern können. Wir wollen lernen, was der Balte leisten und uns bringen kann. Die baltischen Lande und mit ihnen ihre Bewohner werden nach ihrem und unserem Wunsche in jeder Weise an das Deutsche Reich angegliedert und mit ihm fest verknüpft werden. s , Di; Dknftpfllchtaltersgreuz« I« Amerika wi Haag, 5. 8. Reuter meldet aus Washington: Kriegs- , Minister Baker wird dem Repräsentantenhaus in den näch sten Tagen ein« Vorlage überreichen, durch die die Dienst pflicht-Altersgrenze in d«n Vereinigten Staaten von 18—55 ' Jahre festgesetzt werden soll. I w Basel. In den „Baseler Nachr." schreibt Oberst Ealy: , Eine wesentliche Aenderuna in der großen Kriegslage zu Un- aunsten der Mittelmächte ist durch die Rücknahme der deutschen s Front nicht eingetreten. General Foch kann mit dm Massen seiner Truppen nicht au» der Gegend von Lompiegne fort, so- ' lange di« Deutschen bei Montdidier stehen. w Genf. Die „Savas '-Meldung muß zugeden, daß die deutschen Bewegungen an der Westfront vollkommen geglückt sind. Das gesamte Material ist hinweageschafft. Alle Walder und die Ernte der Saaten seien vernichtet. Lie Note gesteht noch zu, daß es dm Franzosen nicht einmal gelang, Gefangene zu machen. stleMe polltilcde Ilacdricdteu Der Kaiser über di- Befreiung Finnland» ' pf Die „Nordd. Allg. Zig." meldet vom 2. 8.: Der Kaiser hat an die finnische Deputation aus Anlaß der Ueberreichung de« Großkreuze« des finnischen Freiheitskreuzes eine Ansprache gerichtet, in welcher es u. a. heißt: Ich betrachte die Verleihung des Kreuze» an Mich al« symbolischen Ausdruck derjenigen Ge- fühle, die das finnische Volk mit dem deutschen Volke veroinden- Wir haben, ohne viel Worte zu Machen, durch unsere Taten das verwirklicht, was unsere Gegner laut zu verkünden nicht müde wurden, aber nie zu verwirklichen imstande waren, auch überhaupt nicht verwirklichen wollen: den Schutz der kleinm Nationm im Kampfe um ihre Freiheit. Möchte es Finnland beschieden lein, in langen Friedensjahrm das auszubauen, was es jetzt in Kampf und Not erworben hat: seine Freiheit und Selbständigkeit, und Möchte diese Errungenschaft für lange hi naus den Keim legen für ein glückliche», vertrauensvolle» und herzliche» Verhältnis der beidm aufstrebenden, für ihre Freiheit ringenden Völker. Sie, Herr Minister, beiße Ich herzlich will kommen als Vertreter Finnland» an Meinem lUfe. Wa» an Mir und Meiner Regierung liegen wird, Ihre Aufgabe Ihnen zu erleichtern, wird gern geschehen. Der Beginn der russisch-finnischen Frieden«verhandl»ngm pf Berlin, 3. 8. Die russisch-finnischen Friedensverband- lungm habm heute im Reichsamt de, Innern begonnen. Ereignisse zur See 29 ovo Tonnen! / s Berlin, 3. 8. (AnMch.)V Im Sperrgebiet westlich s von England fielen weitere 13 000 Br.-R^-T. der Tätigkeit unserer U-Boote zum Opfer. s Berlin, 4. 8. (Amtlich.) In den Gewässern uni England vernichteten unsere U-Boote 16 000 Br.-R.,T. Der Chef des Admiralftabes der Marin«. » . ck" » ,1c Würde man es für möglich halten können, daß heut zutage 'Lebensmittel nicht zur Lebenshaltung, sondern als Brennstoff benutzt werden? Und doch ist Vies geschehen. Aber nicht etwa aus lleberfluß, sondern aus bitterer Not wendigkeit. Die „Times" melden aus Buenos Aires: Nachdem über ^2 Millionen Tonnen Getreide durch die argentinische Kommission nach Europa ' verschifft worden sind, fehlte es aus den Märkten an weiteren Käufern. 2i/z Millionen Tonnen blieben übrig, und da es gleichzeitig überall in Argentinien an i Brennmaterial fehlt, hat man fetzt einen großen Teil des Maisüberschusses als Kohle verbrannt mit einem Verlust von 100 Millionen Dollar an Nationalvermögen. 2813 Schifft vernichtet s Eine Zusammenstellung au» den gelesenen neutralen und feindlichen Zeitungen über Handelsschiffsverlufte im letzten Jahre, verursacht durch seekriegerische Maßnahmen oder infolge von Seeunfällen, ergibt die Vernichtung von 1827 Dampfern, 672 Segelschiffen, 287 Fischersahrzeugen und 27 Motorschiffen, zu sammen also 2813 Handelsschiffen und Fahrzeugen. Di« Unznveriässigftit englischer Berichterstattung erhält eine neue.Beleuchtung durch die Aussage eine» englischen Fliegers, der vor kurzer Zeit in Flandern in deutsche Gefangen schaft geriet. Er erzählt, daß nach dem ersten Angriff der eng lischen Sperrflotte auf Zeebrügge seine Staffel den Befehl er hielt, dort Bomben zu werfen und Aufnahmen der Fahrrinne zu machen. Er selbst flog besonders tief und machte eine Auf nahme, welche sich als die beste erwies und der vorgesetzten Behörde vorgelegt wurde. Aus dieser Aufnahme war deutlich zu sehen, daß die von der Marine gemeldete, fast vollständige Schließung der Fahrrinne nicht erreicht war und daß das eine Schiff, von welchem die Admiralität behauptete, daß es quer zur Fahrrinne liege, in Wirklichkeit fast parallel zur Einfahrt lag. Die Staffel bekam Borwürfe von ihrem Vorgesetzten, wie sie als Staffel eines Martnegeschwaders eine offizielle Meldung der Admiralität Lügen strafen könne: da die Aufnahme aber offiziell einaereicht sei, müsse sie natürlich weiter gegeben wer den. Man solle sich aber aus Unannehmlichkeiten gefaßt machen. Tatsächlich hat der Offizier durch diese Aufnahme, welche die Wahrheit der deutschen Meldung bewies, viele Schwierigkeiten gehabt. s Christiani». Eine Aufsehen erregend« Forderung ver öffentlicht das Reederblatt „Sjöfarts-Tidende". Das Blatt hat bedauerlicherweise erfahren, daß die Amerikaner die gange Kriegsrisikoprämie den norwegischen Reedern aufbürden wol len. Solche Verlangen seien nicht nur für einzelne Reisen, sondern auch für dauernde Kontrakte gestellt. Die Zeitung ersucht die norwegischen Reeder inständig, in diesem Punkt nicht nachzugeben. Es sei bessex, die Schiffe aufzulegen. Zwar erzählen die Engländer, daß die Versenkungen abnähmen und immer mehr Unterseeboote vernichtet werden. Dies stimmt jedoch zücht mit den Berichten aus Berlin überein. Italien i Wir», 3. August. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz An der venezianischen Gebirgsfront dauert die leb haftere Eefechtstätigkeit an. Am 31. Juli hat im Südkoeften einer unserer erfolg reichsten Jagdflieger, Oberleutnant Frank-Linke-Lrawford, im Luftkampf den Heldentod gefunden. In Albanien haben wir auch beiderseits des öb«ren Berat erneut Naum gewonnen., j i Wen, 4. August. Amtlich wird gemeldet: -- Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden wurden wieder holte englisch-französische ErkunduNgsvorstöße abgewiesen. Italienischer Kriegsschauplatz Auf dem Dosso Alto gelang es dem Feinde, nach starker Artillerievorbereitung in Teile unserer Stellungen «inzu- dringen. '» Albani«« In der Hinie Fieri—Berat bezog der Feind erneut Stellungen. Im oberen Devolital wurde der Feind unter Kämpfen weiter zurückgedrängt. Der Chef des Generalstabt». Der Erste GeneralquarKermelfter: Ludendorff wtb Berlin, 4. August, abends. (Amtlich.) An der Front nichts Neues. Westen Die Räumung Soissons, ein Plan Hindenburgs w Bern, 5. 8. Die Einnahme Soissons wird hier als nebensächliche Kriegshandlung ausgefaßt. Man ist der Mei nung, daß die Räumung von Soissons Im Plane Hinden burgs lag, und daß die gegenwärtig an der Westfront eingeleitete Rückzugsbewegung den Auftakt zu eiPr Be wegungsschlacht großen Stils gebe/ Die feindlichen Berichte , wf Französischer Heeresbericht vom 2. August abends: Die seit zwei Tagen durch unsere Truppen und Einheiten der Alliierten auf der Front nördlich der Marne ausgesührten An griffe hatten vollen Erfolg. Zusammenstöße auf der ganzen Linie. Die Deutschen waren gezwungen die Verteidigungs stellung, welche sie zwischen Fere-en-Tardenoi« und Ville-en- Tardenois gewählt hatten, aulzugeben und den Rückzug zu be schleunigen. Aus unserem linken Flügel sind unsere Truppen in Soissons eingedrungen. Mehr südlich überschritten sie die Oise in ihrem ganzen Lauf. Wir sind tm Zentrum nördlich des Qurcq bedeutend vorgeschritten, haben Arcy (hier sind im Telegramm einige Worte verstümmelt) überschritten und sind in den Dole-Wald eingedrungen. Mehr östlich ist CoulöNges (4 Kilometer nördlich vom Meniere-Walde) in unserem Besitz. Auf unserem rechten Flügel sind Gourrancourt, Villers-Agron und Ville-en-Tardenois tn unserem Besitz. Auf diesem Teile der Front rückten wir unsere Linien ungefähr 5 Kilometer nörd lich der Straße Dormans—Reims auf die allgemeine Linie Vezilly-Thery vor. Zwilchen der Arbre und Besle besetzten wir Gneux und Thillois. wf Französischer Heeresbericht vom 3. August nachmittags: Die französischen Truppen setzten ihren Vormarsch während der Nacht auf die Besle fort. Auf dem linken -Flügel erreichten die Franzosen die Aisne zwischen Soissons und Benizel. wf Französischer Heeresbericht vom 3. August abends.' Taasüber warfen unsere Truppen die feindlichen Nachhuten zurück und setzten ihren Siegesmarsch auf einer Front von etwa SO Kilometer Breite in der Richtung auf die Vesle fort. Auf unserem linken Flügel haben wir die Aisne und Besle erreicht. Von Soissons bis Vismes, dessen Ränder die Amerikaner be setzt halten, sowie östlich von Vismes haben wir die Linie nördlich von Lourville—Branssourt—Courcelles-Champigny erreicht. Unsere Kavallerie-Erkundungsabteilungen gehen längs der Eisenbahn Soissons-Reims vor. An verschiedenen Punkten Übersteigt unser Fortschritt seit gestern 10 Kilometer. Mehr als S0 Dörfer sind an einem einzelnen Tage befreit worden. (Die Franzosen haben lediglich von uns aufgegebenes Gelände besetzt. Es ist aber natürlich, das sie sich an dem „Sieg" be rauschen, doch unten wird zusammengerechnet. Die Schrtstl.) wf Englischer Heeresbericht vom 3. August abends: Die Fortschritte unserer Patrouillen im Abschnitt von Albert dauern an. Sie ballen einen größeren Teil des Geländes, welches vorher der Feind westlich der Amte inne hatte, besetzt. Wir warfen starke Streifabteilungen südöstlich von Hebuterne voll ständig zurück. - . wf Amerikanischer Heeresbericht vom 3. August. Der Feind wurde in Verwirrung über die Vesle-Linie getrieben. Seit dem 18. Juli haben wir tm Laufe unserer Unternehmungen 8400 Gefangene gemacht und 133 Geschütze genommen. Di« deutsch« Taktil w Die „Zür. Morgenztg." berichtet: Alle Nachrichten aus Frankreich beweisen, daß Hindenburgs und Ludendorffs Taktik: „Eigene Menschen zu sparen und kindliche möglichst umfang reich unschädlich zu machen", auch jetzt wieder von den Deutschen mit großem Erfolg zur Anwendung gelangt ist. Foch ist ge zwungen, wieder mit großem Kräsieaufwand an die von den Deutschen rückwärts verlegten Stellungen heranzukommen und sie zu stürmen. Dieses .Anlaufen muß er immer wieder von vorne beginnen unter den furchtbarsten Opfern. Die Franzosen werden an den Höhen und Wäldern von Savonan-Foret de Nesle schwerste Opfer bringen müssen, bi» die Deutschen auch dort wieder räumen werden, was aber zweifelsohne geschehen wird. Das ganze Gelände ist dort stundenweit für den Ver teidiger außerordentlich günstig, so daß die deutsche Heeresleitung alle feindlichen Angriffe in Ruhe abwarten kann. Die deutsche Kriegstaktik besteht darin, daß sie dem Gegner den Bewegungs krieg aufzwingt und ihn darin erhält, ganz unbekümmert um Geländegewinn oder Geländeverlust. Englische Prahlerei w Berlin, 4. 8. Die Zurücknahme unserer beiderseits Al- bert noch auf dem westlichen Ancreufer belassenen Posten ge schah völlig unbemerkt vom Feinde und ohne jede Einwirkung des Gegners. Der englische Funkspruch Horsea vom 4. Auaust 2 Uhr vormittag« sucht zwar auch hier den englischen Waffen einen Erfolg anzudichten und behauptet, daß die englischen Truppen in den verlassenen Gräben viele Tote vorgefunden hätten. Das ist, wie m letzter Zeit so viele Meldungen der Entente, wieder frei erfunden. Stegemann zur Laa« w Stegemann bewertet im „Bund" die gegenwärtige Kriegs lage al» taktisch sehr interessant. Der Zwang der Umstände laste beute noch sichtbarer auf den Alliierten als am 31. Juli; sie - würden ihre« Erfolges nicht mehr recht froh. Die Gegenmaß- nahmen der deutschen Heeresleitung außerhalb des abgefteckten Rahmens leien noch nicht zu erkennen. Offenbar handele es sich siir sie zunächst darum, in die Verhältnisse zwischen Marne und D«Ie Ordnung zu bringen und das Gelände, sowie die rück wärtigen Verbindungen zu organisieren. Eine Rede Vivianis wi Auf einem Pankett im Palais D'Orsay hielt der frühere Ministerpräsident Viviani eine Rede, die folgender maßen schloß: Wir werden bis zum Siege kämpfen; wir wiederholen das Wort unserer Väter: Wir haben einen Pakt mit dem Siege, einen Pakt mit dem Tode geschlossen. Wir werden alle bis zum Ende, bis zum endgiltigen Siege gehen. .Ein unsicherer Sieg wäre nur eine Ruhepause zwischen zwei Erwürgungen. Wie man in Amerika die Flaumacher behandelt ' wi Die Stärke der amerikanischen Kriegsbegeisterung läßt sich ermessen, wenn man hört, daß eine Organisation ge- ' gründet worden ist, und auf das ganze Land verbreitet worden ist, deren Zweck und Aufgabe es ist, den Flaumachern uachMspüren. Die Flaumacher werden als gelbe Hunde be zeichnet. Ein« neue Organisation umfaßt Knaben, di« über all umherstreifen sollen, Gespräch« belauschen, uni dann schleunigst zur Polizei zu laufen uno die Leute zu deMNgkrtzn.