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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180718
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-18
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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1916. Äe fol, sä» aus meld Chvo Zofen Resei aber breit, gröhl oder l«ch > wähl faßte wird. nal üb« stt. hm ma S^ tra> r«M w, tragen! drgung, niemand seine Mitwirkung. Aber iricht darauf kommt es an, sondern darauf, was neben diesen „Gütern der Mensch-, heit" mit verstanden wird. Und das sollten einmal beide Teile ehrlich versuchen, aufklärend und im gegenseitigen Ein verständnis festzustellen. Aber nicht nach der Methode, wie z. B. unsere Friedensschlüsse im Osten beurteilt worden sind. Unsere Gegner waren ja alle emgeladen, an denselben.teilzu- - nehmen, und sie hätten dafür mitsorgen können, daß sie anders misfielen. 'Aber jetzt hinterher steht ihre Kritik auf schwachen Füßen, denn es gibt keine Rechtstitel, aus denen sie berufen wären, Friedensbedingungen zu verurteilen, di« für die Beteiligen annehmbar oder unvermeidbar gewesen sind. Keiner der kämpfenden Staaten braucht je in den Falk von Rußland oder Rumänien zu kommen, da wir doch immer bereit sind, mit allen in Waffen gegen uns stehenden Feinden in Friedensverhandlungen «inzutreten. Wenn unsere Gegner ruinier wieder Sühne von uns fordern für getanes Unrecht das Meininger Hoftheater, das Memeler Stadttheckter und die Dessauer Hofoper. Eine Münchener Schauspieltruppe trägt Schnitzler- und Wedekind-Aufführungen bis in die vordersten Linien. Not macht erfinderisch, überall kommen die Vorstellun gen trotz »»faßlicher Schwierigkeiten zustande, wenn auch jeder Künstler die Gasmaske bereithalten muß, wenn auch feindliche Flieger oder auch feindliches Feuer die Aufführungen bisweilen unterbrechen. In Cambrai wuzden unmittelbar vor und nach der Schlacht Theateraufführungen veranstaltet. Das-Krtegsfront- ' theater eines preußischen Infanterieregiments, das bald in ; Scheunen, bald ^zerschossenen, notdürftig hergerichteten Fa briken, bald in improvisierten Holzbaracken seine künstlerische Mission erfüllte, mußte es erlebe», daß sechsmal seine fertigen Theaterräume von feindlichem Feuer zerstört wurden. Selbst der alte Thespiskarren erlebt seine neuzeitlich transformierte Auferstehung: er ist zu einem Eisenbahnwagen geworden, der nach beiden Seiten zu einer Bühne aufgeschla^en werden kann. Ucbereinstimmend schreiben die Künstler aller Kunstzwerge, dre» je zu Gastspielen an der Front geweilt haben, daß sie nie rn glücklichere Augen geblickt haben. Im Gegensatz zu der Abgestumpftheit und kritischen Blasiertheit des gewohnten großstädtischen Publikums fanden sic bei unseren Feldgrauen eine naive Genußfähigkeit und tiefe Dankbarkeit, di« sie schöner italienische Linie in ziemlicher Breite in die Hände der vorstürmenden Truppen. Her Stoß erreichte auch hier eine 31 ' s S Md km ler von befand s (16339 starker S Ichaft m> rungsboo rn sich zu der ein < von Bes ihre dem dels von Da zu - trag Par lich Schl bish am und witt, bego gewi das Var öktm.-mig. Mgrprogkamm ! Graf Burian an di« Ministerpräsidenten Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren hat rn einer ungewöhnlichen Foriy, nämlich in einer Mitteilung an die beiden Ministerpräsidenten, ein außenpolitisches Pro gramm entwickelt. Mit größter Schärfe betont der Minister, daß die Mittelmächte über alles mit sich reden lassen wollen, nur nicht über «in Abtreten von altem Besitz und allen ' Kolonien. - Graf Burian erblickt in der letzten Entwicklung der Dinge bei den Feinden leise Zeichen einer begiimenden inneren Wandlung. , Wir kaffen mit uns reden wi Wilson Krieg» sranzösi Wilson« und erf heit abz In einzelnen Abschnitten lebte die Gefechtstätigkeit auf. Oestlich von Ayette wurde ein nächtlicher Vorstoß, östlich von Hebuterne «in starker Angriff des Feindes abgewiesen. Hier haben sich während der Nacht neue örtliche Kämpfe entwickelt. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen Aisne und Marne, östlich von Chateau-Thierry, or Gouveri offenen gewalt - Mobilm geaenrei angeord Vizeadn Südwestlich und östlich von Reims sind wir gestern früh in Teile der französischen Stellungen eingedrüngen. An den Vorbereitungen für die artilleristische Kampfführung hatten Vermessungstruppen besonderen Anteil. Artillerie, Minen- werfer und Easwerfer öffneten durch ihre vernichtende Wir kung im Verein.mit Panzerwagen und Flammenwerfern der Infanterie den Weg in den Feind. Die Armee des Generalobersten von Boehn hat zwischen Jaulgonne und östlich Dormans die Marne überschritten. Pioniere setzten im Morgengrauen die Cturmtruppcn über den Fluß und schufen damit die Grundlage für den Erfolg des Tages. Infanterie erstürmte die steilen Hänge auf dem Süd ufer der Marn«. Unter ihrem Schutz vollzog sich der Brücken schlag. In stetem Kampfe durchstießen wir das zäh vcrtci- oigke Waldgelände der ersten feindlichen Stellung und warfen den Feind auf seine rückwärtigen Linien bei Conde-la Chateile —Lomblizy—Mareuil zurück. Auch nördlich der Marne ent rissen wir Franzosen und Italienern ihre erste Stellung zwi schen Ardre und Marne. Wir standen am Abend östlich der Linie Chatillon—Cuchery—Chaumizy. Die Armeen der Generäle von Mudra und von Einem griffen den Feind in der Champagne von Prunay (östlich von Reims) bis Tahure an und nahmen inv Kampf mit dem sich unserm Angriff entziehenden Feind die erste französische Stel lung. Südlich von Nauroy—Moronvillers stießen wir über und «reicher als alles andere belohnte. Und so wird die Schar der Künstler, dir wetteifernd sich in den Dienst dieser schönen Aufgabe stellen, immer größer. ' Aber auch jedem in der Heimat Zst die Möglichkeit ge boten, diese Mission zu fördern, indem er sein Scherflein zu dem „Hindenburgfonds" beisteuert, dessen Mittel dazu Hel- fen sollen, künstlerische Darbietungen auch in entlegene und bisher noch wenig bedachte Frontabschnitte zu tragen. Je inniger die Beziehungen zwischen Front und Heimat, um so förderlicher ist es für beide Teile. Alles, was wir dem Soldaten antun, worin wir ihm Hilfen auszuharren, tun wir unserem Volke, uns selbst, an. Denn letzten Endes ist für den Verlauf eines Krieges der Geist des Heeres und die geistig« uhd moralische Kraft des dahinterstehenden Volkes das Ent scheidende. « . , Westen w Die Kampfpause ist beendet, und wenn nicht alles täuscht, haben die schweren Aderlässe, denen General Foch seine Truppen in dieser Pause in Flandern, an der Somme und vor allen Dingen an dem Eckpfeiler der Armee Boehn der Chateau-Thierry und nördlich davon aussctzte, ihm keinen Einblick in unsere Angriffsabsichten gewährt. Beiderseits Reims, d. h. also an dem linken Stützpunkt der östliche» .feindlichen Fronthälfte, ist der neue Schlag gefalle», nachdem wir dort uns nach den ersten Erfolgen unserer Offensive gegen die Marne darauf beschränkt hatten, den Halbkreis um die Festung enger zu ziehen. Wir nahmen damals di« Nordwest front der Stadt und legten im Nochen den eisernen Ring immer hoffnungsvoller auf die uns jetzt feindlichen Völker, vd denn nicht endlich die Verblendung von ihnen weicht, welche die Welt nach den furchtbaren Heimsuchungen der vier Krregsjahr« immer Witter in das durch ihren Willen abwend bare Verderben treibt. Gewiß, wir leiden schwer unter diesem Kriege, aper härter, als unser Los, ist unsere Entschlossenheit^ für unser gutes Recht zu kämpfen, bis der Feind abläßt voll seinen menschheitsbetörenden, weil falsch angewendeten Ideolo gien und von seinem anmaßenden Umsturzwillen. Der neue Bund kein Hindernis Den Hort unserer Zuversicht in so ernsten Schicksals stunden bilden imch wie vor unsere Kriegsbündnisse, allen voran unser alter Bund mit dem Deutschen Reich. Das Bündnis soll auch künftig, wie bisher, ausschließlich defen- flven Charakter bewahre». Es soll auch fest beruhen auf der befriedigenden Lösung aller aus dem Kriege entstandenen, uns gemeinsam berührenden Fragen und Bedürfnisse. Das Bündnis füll auch künftig gegen niemand «in« Bedrohung oder ein« Unfreundlichkeit bedeuten. Es soll nichts in dasselbe ausgenommen werden, was Nötigung oder Anreiz zur Bil dung von Eegengrupprerungen zu bieten geeignet wäre. -I v. L Meer. l kleinen C Dennoch durch S schien der mastschon ver AMrieg wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 16. Juli (Wiederholt, weil in einem Teile der gestrigen ! Auflage nicht enthalten.) , Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Ein allgemeiner Völkerbund kolk in unserem Bündnisse ein« vorbereitete Gruppe finden, die sich mit jeder auf verwandten Grundsätzen beruhenden allgemeinen staatlichen Kombinatton leicht und ihrem Sinne gemäß zusammenschließen kann, Wir hoffe» und erwarten, allen voran mit dem uns verbündeten . . , , .. - . . . - Bulgarien und der Türkei, auch nach dem Kriege in der engsten beachtliche Tief« Wahrend dem Anschein nach Reims f r o n- Verbindung zu bleiben ' t a l noch angegriffen wird, rst östlich der Festung, oas bekannte Der Minister schloß: Die Fortdauer dieses Krieges be- Gelände der, früheren Lhampagneschlachten das Z^l der An ruht ausschließlich auf dem einseitigen Vernichtungswillen der griffe, so daß Rejms selbst noch mehr von der Abschnürung feindlichen Staatslenker. 'Sie halten ihre Völker im Bann« von Schlagworten, die äufrichrig getneint sein mögen, aber an die falsche Adresse gerichtet werden. E^ sei zbm S<" der Worte unseres erhabenen Herrschers gedacht aus Antwort auf di« Friedensnot« des Heiligen Vaters vom 1. August v. Js.: Wir erstreben «inen Frieden, welcher das fernere Leben der Völker von Groll und Rachedurst befreit Und der sie auf Generationen hinaus vor Anwendung von Waffengewalt sichert. durch Einnahme von La Neuvillette und Betheny dicht an den Keril des Befestigungssystems heran, durch vorübergehendes Eindringen unserer Sturmtrupps in die Ostfront des befestig ten Rayons dem Feinde zeigend, daß die Umklammerung in, Ost«» ebenso eng gezogen werden könne, wie dies im Westen geschehen war. Der Feind hatte es im höchsten Grad« un- angenehm empfunden, durch unseren Vorstoß an dre'Marn« die Bahnverbindung Paris—Epernay -Reims ausgeschaltet z« sehen. Es bot ihm. aber andererseits die Linie Renns—Chalvns —Coulommiers -Paris immer noch ausreichende Verbindung zwischen dem Zentrum Paris und den, Eckpfeiler der öst lichen Verteidigungsfront. Wir können aimehmen, daß durch die neuen deutschen Angriffe die Befürchtungen des Feindes um diese Bahnlinie neue Nahrung erhalten. Di« Erfolge des ersten Tages auf der über'80 Kilometer breiten Front sind ganz bedeutend. Am tiefsten ist der Einbruch in dre feindliche» Linien südwestlich von Reims, wo zwischen Jaulgonne und Dormans etwa P Kilometer breit die dort einen Bogen beschreibende Marne überschritten wurde. Der Fluß, ist hier durch hochliegende Ufer besonders schwer zu passieren. Auf dem Cüdufer der Marne wurde» dann die steilen Hänge erstürmt und der Feind 7 Kilometer tief auf Conde geworfen. Auch nördlich der Marne, wo sich die Front »ach Reims hinzieht, fiel die erste sranzösi sch ¬ und „Wiederherstellungen", so ist das ein Anspruch, den wir ihnen gegenüber mit viel mehr Fug und Recht erheben können. Denn wir sind die Angegriffenen, und die uns ver ursachten Schäden sind vor allem gutzumachen. ErcinM, wo die Verständigung aufhört Doch wird auch diese Jnteressenreihe wohl kaum di« Entwirrung d«s furchtbaren Kriegsknäuels erheblich hindern. Unüberwindbar scheint hingegen noch der Trotz, mit dem die territorialen Forderungen nach Elsaß-Lothringen, Triest 'und Trient, den deutschen Kolonie» usw. gestellt wcrden. Hier ist die Grenze unserer Friedensbereitschaft, die alles diskutieren lassen kann, nur nicht den unberührbaren eigene» Besitzstand. Unsere Gegner gehen von einer völlig schablonenhaften Verkennung des Wesens der österreichisch-ungarischen Mo narchie aus. Oesterreich und Ungarn besitzen die nötige Elasti- zilät und Anpassungsfähigkeit, sich gemäß den Bedürfnissen selbst zu reformieren und ihre inneren Krise» unter Ausschluß unberufener auswärtiger Einmischung selbst zu lösen. Die Monarchie lehnt fremden Eingriff in jeder Form entschieden ab, ebenso wie 'sie sich mit fremden Angelegenheiten nicht befaßt. Kriegführung und Diplomatie Nun muß der entschlossene Abwchrkampf weitergefühlt werde» bis zum guten Ende, und bis er uns die für die künftige ruhige Existenz erforderliche Sicherheit bringt. Diese »us aufgezwungene Wehr m Wassen darf aber nicht als Gegensatz aufgefaßt werden zu der Notwendigkeit einer unab lässigen politischen Betätigung. Kriegführung und Diplomatie dtenen im Krieg« demselben Zweck; sie können einander nicht ausschlicßen. Die diplomatische Tätigkeit wird bei jedem Schritte auf die Kriegführung die sachlich geboten« Rücksicht nehmen; die Ergebnisse der Kriegführung werden für ihre Arbeitseinteilung bestimmend sein, andererseits hat die Di plomatie die Pflicht, unablässig auf dem Auslug zu sein, und die Möglichkeiten für «ine wirksame Betätigung wahrzu- n«hmen. So und nicht anders ist auch die Friedensbereitschaft der Mittelmächte aufzufassen. Sie wird die unüberwindliche Verteidigung der Verbündeten nicht euren Augenblick hemmen, sie wird aber nach siegreichen Schlachten ebenso wie in der Zeit der Kampfpausen auch ohne neue Friedensangebot« immer bedacht sein, daran zu erinnern, daß wir diesen Krieg für ein sinn- und zwecklos gewoiden«s Blutvergießen halten, dem durch das Wiederkehren der Menschlichkeitsgefühl« un serer Gegner in jedem Augenblick ein Ende gemacht werden könnte. Sie kämpfen, soweit sie nicht auf Ländergewinn ausgchen, gegen Windmühlen. Eie erschöpfen ihre und unsere Kräfte, um auf den Ruinen der Zivilisation neue Weltord nungen vorzubereiten, deren verwirllichungsfähige, auch von uns warm gebilligt« Gedankenreihe sie viel leichter uyd voll ständiger im friedlichen Zusammenwirken aller Völker in die .Tat ünifctzcn könnten. Wir wenden trotz allem unsere Blick« große Zweck Enten geogr Auge wickel. Sie n leidige Sie u und 3 kann, große geraix Vertei Das h w war d äußere man i 15. b< 60 km zwische zwische eine 1 Artille M Pa gebildet worden waren. w Amerikanischer Heeresbericht vom 15. 7. Oestlich von Chateau-Thierry, wo es dem Feinde beute morgen,gelang, die Marne an unserer Front zu überschreiten und einiges Gelände zu gewinnen, machten unsere Truppen einen Gegenangriff und schlugen den Feind bi» zur Marne zurück, wobei ste 500 Ge fangene machten. 2n den Vogesen scheiterten fünf Versuche des Feindes, in unsere Gräben einzubrechen, in unserem Feuer. w Amerikanischer Heeresbericht vom 15. 7. abend». Un- sere Truppen beherrschen den Bendfluß. So ist der deutsche Plan hier vollständig gescheitert. Auf unserem linken Flügel am Bendfluß machte eine deutsche Division den ganzen Tag hindurch wiederholt Versuche, den Fluß zu überschreiten. Alle Angriffe scheiterten in unserem Feuer, und kein einziger Deut ch« überschritt hier bis zur Stunde den Fluß. Die Zahl un- eru Gefangenen bei dem Gegenangriff am Bendfluß betrügt etzt zwischen 1000 und 1500, darunter ein vollständiger Briaade- tab. Der Kampf dauert in diesem Bezirk in der heiligsten Weise an. — Die amerikanischen Berichte sind mit größtem Mißtrauen auszunehmen. 2m Schwindeln sind die Amerikaner ihren Ver bündeten mindestens ebenbürtig. Maßgebend sür un» kann nur der deutsche Heeresbericht sein, d« während der 4 Jahre Krieg sich stets al» zuverlässig «wiesen hat. Drr deutsche Angriff In der Champagne > am 15. Juli beweist vo» neuem, in welchem Maße die deutsche Heeresleitung ihr Hauptziel, die Zertrümmerung der feindlichen Kampfkraft und des feindlichen Kampfwillens, erreicht hat. In der Schlacht von Noyon war der Franzose um seine Hoffnung betrogen, durch Kenntnis der deutschen, Angriffsabsichien und entsprechende Tiefengliederung, sowie durch foforttge starke Gegenangriff« eine Niederlage zu ver hindern. Am 15. Juli hat er sich in der Überzeugung, dem Angriff doch nicht standhalten zu können, nach Erkenntnis der deutschen Angriffsabsicht auf rückwärtige Stellungen zurück gezogen, ohne den eigentlichen Kampf in seinen vorderen Linien zu wagen. Dementsprechend drang der deutsche An griff nicht etwa infolge von Verlusten — diese sind durchaus normal — nicht weiter vor. Der Feind entzog sich vielmehr dem Angreifer und. baute sich mit versammelter Kraft in seinen tiefen Verteidigungsstellen mehrere Kilometer hinter seiner bisherigen Stellung auf, bevor der Angreifer auch nur die bisherig«» Kampfgräben überschritten hatte. Damit Hut der Franzose fast den ganzen Geländegewinn aus drei großen, blutigsten Schlachten preisgegeben. Was er in der Herbst- und Winterschlacht 1915 mit mehr denn 150 000 Toten und Ver wundeten erkaufte und was 30 seiner besten Divisionen in der zweiten Aprilhälfte 1917 mit Opfern erränge», welche dem damaligen Oberbefehlshaber Nivelle den Namen Blutsäuser emttugen, das alles gab er fast kampflos an einem Einzigen Tage auf. Der Kern der bmrtgemischten Verbandsheere räumt das Schlachtfeld vor dem Gegner. Eindringlicher kann das Anerkenntnis deutscher Waffenüberlegenheit nicht sein. ' - An der Marne konnte selbst zähester Widerstand den Uebergang der deutsche» Sturmtrupps» über den mächtigen Fluß nicht hindern. Der breite Strom, der auf -seinem hohen Südufer meisterhaft eingegrabene Feind bildeten kein unüberwindliches Hindernis für den deutschen Angriffswillen. In ungestümem Vorwärts drängen »ahmen die Truppen der Armee von Boehn ihrem Gegner allein hier mehr als 8000 Gefangene ab. Eine Mitteilung im Unterhaus über die Kämpfe w London, 15. 7. Am Schluss« der Sitzung im Unterhaus sagte Bonar Law, Lloyd George sei in telephonischer Verbin dung mit dem Hauptquartier gewesen, und es sei ihm berichtet worden, daß Foch mit dem Ergebnis d«r heutigen Gefecht« sehr zufrieden sei; der folgende Bericht sei eingegangsn: Der Feind hat am frühen Morgen auf eurer Frynt von 70 km östlich und westlich Reims angegriffen. Die Stadt selbst ist nicht ange griffen worden. Westlich von . Reims drangen die Deutschen m die französischen Stellung-» in 36 km Breite und durch schnittlich 4 bis 5 km Tiefe ein. Südlich von Marcie trieben ameriikanische Truppen durch glänzenden'' Gegenangriff den Feind ztzrück und machten 1000 Gefangene. (Beifall.) Oest- lrch pon -Reims wurde der Feind sehr heftig zurückgewor fen. erlitt schwere Verluste und erzielte einen vollständigen Mißerfolg. (Laut« Beifall.) Verwehrt« G-fechtstStigkeit in den Dsgesett w Bas l, 17. 7. A« der Sundgaufront und in den Vogesen macht sich in letzter Zeit «in« vermehrte Gefechts- > Mlgk«it bemerkbar. Montag hört« man den ganzen Tag üb« Geschützdonner, der km Lause der Nacht an Stärke zu- ! Der Minister stellt fest, daß auch die -neuen vier Punkte des Herrn Wilson, abgesehen von einigen lleberschwäirglich- , < keilen, unseren Widerspruch nicht herausfordern, wir werden, lebhafter Artilleriekampf. Iss kleineren Unternehmungen und thn«n im Gegenteil weitgehend und warni zustimmen können.' '"s Vorstoß über die Marne südwestlich von Jaulgonne brachen Niemand verweigert dem Genius der Menschheit dies« Hul- wir in die feindliche» Lmren em und brachten Gefangene zurück. die Höhenkette Lornilkt—Hochberg—Keilberg—Pöhlberg durch das Trichterfeld der vorjährigen Frühjahrsschlacht bis an die Rümerstraße, nordwestlich von Prosnes, und in das Waldgelände südlich des Fichtslberges vor. Oestlich der Suippes entrissen wir dem Feinde das Kampffeld der Cham pagneschlacht zwischen Auberive und südöstlich von Tahure. Auf unserer Angriffsfront östlich von Reims hielt der Feind seine zweite Stellung nördlich von Prosnes—Souain— Perthes. / Trotz tiefer Wolken und böiger Winde waren die Luft- streitkräfte tätig. In niedrigen Höhen griffen Flieger mit Bomben und Maschinengewehren in den Kampf auf der Erde ein. Sie schossen gestern über dem Schlachtfeld 31 feindliche Flugzeuge und 4 Fesselballon« ab. Die Leutnants Löwenhardt und Menckhosf errangen ihren 36., Leutnant Boll« seine» 22. Luftsleg. Die Zahl der bisher eing«brachten Gefangenen bekägt mehr als 13 000. > Heeresgruppe Herzog Albrecht In kleineren Unternehmungen in Lothringen, in de» Vogesen und km Sundgau machten wir Gefangene. D« Erft« Eeneralquarttermeifter: Ludendorff. Dotfcher Abendbericht wtb Berlin, 16. Juli abends. (Amtlich.) An der Marne-Front "heftige .Gegenangriffe des Feindes. Oertliche Erfolge südwestlich von Reims. Oestlich von Reims Lage unverändert. griffe, so daß Reims selbst noch mehr von der Abschnürung bedroht ist. Fast aus der ganze» Front von Prunay bis Tahure wurden die ersten französischen Linien genommen chlusse und dabei die wichtige Rümerstraße, dis Reims mit de» seiner östlicher gelegenen "Frontabschnitten verbindet, erreicht. Hier hält der Feind, sich der Wichtigkeit des Widerstandes'für den Besitz von Reims und indirekt Verduns bewußt, di« zweite Linie. ' Ms Im deutschen Heeresbericht wird der vernichtenden Wir kung d^r Artillerie und Minenwerfer, sowie erstmalig auch der Gaswerfer besonders Erwähnung getan. Drese Wirkung war es, die den tapferen Truppen den Weg in die feindlichen Stel- ! langen öffnete. Panzerwagen und Flammenwerfer hatte» ! auch diesmal ihren Anteil an den großartigen Erfolgen. Aus I nieder« Höhe griffen wieder die Flieger in den Kampf ein. Die artilleristische Kampfführung «rhirlt, wi« besonders betont wird, wirksame Unterstützung durch di« Vermessungstrupps», die in systematischer Weise seit langem für solche Kämpfe aus-
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