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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-26
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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E 1>t« Aus. s* MU dem Eisernen Kreuze 2. Klasse wurden ar zeichnet: Vizefeldwebel Wolfgang Stmmank, Schütz.-Regt. Sohn de« Herrn Realfchuloberlehrer Ioh. Stmmank; Gien, ausge- den arke drei das iden- den über tS18) ver- >hof- »ger elle cen eit- rai fall Vie rd- Lllk- chen ttn- osen ruch nls. inen tor- yn- ,wei rcr. > in sten l-n. neu -hr. An- der neu rder chen den an- die an- >t«n bis ehr bis »ter iihe uz en- im- Her jm- ätel len isee ler. -S' den Iche len mg für nd, ttt, nn- A-Bootarbeit vor Amerika s Ncwyork, 23. 7. (Reüter.) Am Sonntag beschuh und versenkte ein U-Boot bei Cod einen Dampfer und Kohlenkähne. Lin Wasserflugzeug ist aufgestiegen, um U-Boot zu vertrriben. Es wurde niemand verletzt. ndchl ngen einen »ltzei- rken. irden, i uns i ein- s der von erden traft. rily zu US- HLereMericht > wtb (Amtlich.) Grohes HauptgEiier, 25. Juli 1918. Westlich«« Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Zwischen Vucquvy und Hcbutcrne griff der Feind am Abend unter starken Feuerschutz an. Er wurde abgewiesen. Ebenso schefterten Vorstöße, die der Feind westlich von Albert und aus Mailly heraus führte. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz An der Schlachtfront zwischen Soissons und Reims ließ die Kampftätigkeit gestern nach. Kleinere Jnfanteriegefecht« im Vorgclände unserer Stellungen. Südlich des Ourcq und südwestlich von Reims führte der Feind heftige Tejlangrisfe, dir wir im Gegenstoß zurückschlugen. Heeresgruppe Herzog Albrecht ' In den Vogesen brachte bayrische Landwehr von einem Peron ne schädig durchgeführten Unternehmen Gefangene zurück. ' D« Erste Generalquartiermeifter: Ludendorff. üermikcdter * Erkrankung deutscher Kriegsgefangener tn England an Influenza.. Aus London wird gemeldet: Die Influenza ist unter den deutschen Kriegsgefangenen im Dramly-Lager im Hamshire ausgebrochen. Von den 3000 deutschen Internierten sind etwa 100 erkrankt, mährend sie bei ihrer Arbeit waren. Sie wurden nach dem Hospital geschafft. * Wettersturz in Weutngton. Die „Times" melden au» Wellington, daß oort ein plötzlicher Wettersturz eingetreten ist. Das augenblickliche Wetter ist mit einem strengen Winter zu vergleichen, wie es einen solchen seit Jahren nicht mehr gab. Soyntag wütete ein Schneesturm, wie man ihn seit dem Jahre 190^«icht mehr erlebt hat. ' Dreijährige Ehen in Ruhland. Bdn dem neuen Gesetz, die Ehe auf drei Jahre etngehen zu dürfen, machen sehr viele Männer tn Rußland Gebrauch, darunter auch solche, die schon verheiratet sind. Die dreijährige Ehe muh auf jeden Fall durch- gehalten werden. . * Zucker für Kirschkerne gibt der Breslauer Magistrat, und zwar ein Viertelpsund Zucker für 2 Pfund Kerne. Infolge dessen sind innerhalb von 14 Tagen 22009 Pfund Kirschkerne abgeliefert worden. * »Ruhki fehlt." Bon einem Kommandoführer eines Ge fangenenlagers wird geschrieben: Ich habe in meinem Kom- mando eine kleine Entente für sich: Engländer, Franzolen und Italiener. Bisher hatte ich auch Russen. Aber die Russen sind ausgelöst und befinden sich bereits auf der Reise nach der Heimat. Nun kann ich alltäglich beobachten, wie schwer die Herren Fran zosen und Engländer das Ausscheiden der Russen vermissen. Sie handelten wie bisher die Entente im großen. War eine besonders schwere und unangenehme Arbeit zu verrichten, so hieß es einfach: „Macht Rußkt!" Da» war besonders der Fall, wenn Reinigungsarbeiten vorzunehmen waren. Seit „Rußki" fehlt, müssen das die stolzen Briten und Franken selbst besorgen, und dieser Aufgabe unterziehen sie fick nicht gerade freudig. Sonst hielt sich jeder einen „Rußki" als Diener und entlohnte ihn für die Tätigkeit, die er im Dienste der Bundesbrüder ver richtete. Heute fehlt Rußki an allen Ecken und Enden. Ist es da ein Wunder, daß die Alliierten den frieden-frohen Bundes bruder gern wieder in den Krieg hineinzichen möchten ? zeichnet: Vizefeldwebel Wolfgang Stmmank, Schütz.-Regt. 198, Sohn de» Herrn Realschuloberlehrer Ioh. Stmmank; Gienadter Richard Rudolph, 2. Gren.-Regt. 19l, wohnhaft Töpferstr. 11. Beide Helden sind bereit» im Besitz der Friedrich-August Medaille. 1"* Mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse wurde ausge zeichnet: Postschaffner Hermann Schuricht, Sergeant bei einer Fernsprech-Abteilung. Kleine pslitilcde üscdricbten Die Hoffnung der Iren, Inder «nd Aegypter Berlin, 27. 4i Anläßlich der Ernennung des Admirals von Hintze zum Staatssekretär des Auswärtigen hat die deuts^irische Gesellschaft folgendes Telegramm an den neuen Staatssekretär gerichtet: Namens der deutsch-irischen Gesell schaft gestatten sich die Unterzeichneten, Euer Erzellenz die besten Glückwünsche zu Eurer Erzellenz Ernennung als Staats sekretär darzubringen in der Ueberzeugung, daß Eure Erzellenz die dem.Freiheitskampfe Irlands vom deutschen Volke oft erwiesene Sympathie und Unterstützung tatkräftig fortsetzen werden. Das irische Volk, ebenso wie die Völker Aegyptens und Indiens erblickt in dem endgültigen deutschen Siege die Gewähr für seine so lang« ersehnte Befreiung von' grau samen, unerträglichen Joch Englands. Diese Befreiung wird aber die sicherste Garantie für einen dauernden Weltfrieden bilden. Während Lloyd George und Wilson ihr« sattsam bekannten heuchlerischen Phrasen hinsichtlich der Vülk«rbe- freiung in die Welt Hinausposaunen, hoffen wir zuversichtlich, daß Eure Eizellen; diese große Idee in die Tat umsetzen werden. Graf Westarp, M. d^ R., Vorstand, Dr. Georges, Chatterton-Hi,ll, Generalsekretär, Auf dieses Telegramm hat der Herr Staatssekretär erwidert: Der deutsch-irischen Gesellschaft danke ich für die freundlichen mir telegraphisch ausgesprochenen Glückwünsche. Während sich unsere Gegner nur in Worten über den Schutz der Nationalitäten ergehen, -hat Deutschland durch die Tat bewiesen, daß sein Daseinskampf und seine Siege der Frei heit der Welt dienen und den unterdrückten Völkern zum Heile gereichen. Deutschland ist sich bewußt, wieviel für die künftige Sicherung und Erhaltung des Weltfriedens von dem Freiheitskampfe des tapferen Irland und den natio nalen Bestrebungen Indiens und Aegyptens abhängt. Von Hintz». ' s . j j ' I Der Khediv von Aegypten in Berlin pd Berlin, 25. 7. Gestern Abend hatte der Staatssekretär de» Auswärtigen Amte» Herr von Hintze den Khediven von . Aegypten zu einem Begrüßung-mahl geladen, an welchem u. a. t der türkische Fincknzminster, Unterftaaksekretär Freiherr von dem Busfche-Haddenhausen, sowie eine Anzahl von Beamten de» Auswärtigen Amte» teilnahmen. Staatssekretär von Hintze begrüßte seinen hohen Gast mit herzlichen. Worten und betonte, daß e» tn Deutschland wohl bekannt sei, mit welcher Treu« der Kbedioe vom ersten Augenblick an zur Sache de» Bierbunde» At-ttien ü Wien, 24. Juli. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Front keine nennenswerten Kampf handlungen. Aus dem albanischen Kriegsschauplatz haben un- fere braven Truppen die anhaltenden Anstrengungen des Feindes, unsere Linien im Devoli-Abschnitt zu durchbrechen, durch zähen Widerstand vereitelt. D« Chef des Eeneralstabes. Ereignisse zur See 13000 Tonnen s (Amtlich.) Berlin, 24. 7. Auf dem nördlichen Kriegs schauplatz vernichteten unsere Uboot« 13 000 Brt. Erfolge unserer Marinejagdflieger s B«rkn, 24. 7. (Amtlich.) Unsere in Flandern unter dein Befehl von Leutnant z. S. Sachsenberg stehenden Ma rinejagdflieger schossen in den letzten Wochen 24 feindliche Flugzeuge ab und errangen Hamit seit Bestehen dieses Flieger bestandes, dem 30., April 1917, ihren 100. Lusllieg. Leutnant z. S. Sachsenberg schoß seinen 16. und 17., Leutnant d. R. N. A. Osterkamp seinen 16. Gegner ab. Hervorragend sind an den Erfolgen noch beteiligt: Vkzeflug- meister Heinrich und Flugmaat Z«nz«s. * » ' * Nachdem in letzter Zrit in Admiralstabsberichten Leutnant z. See Sachsenberg und Leutnant der Res. Osterkamp an-, läßlich ihres 15. Lustsieges lobend erwähnt wurden, konnte der vorstehende Bericht den"l.OO. Lustsieg einer Marinejagd gruppe melden. Entspr«chend.den Jagdfliegern an der Land front sind Marinejagdflieger über See und im Gebiet der heimischen und besetzt«» Küsten unermüdlich an der Arbeit, die feindlichen Luftstreitkräfte zu bekämpfen und an der Ausführung beabsichtigter Bombenwürfe zu verhindern. Besonders seit dem vergeblichen Angriff der Engländer auf Zeebrügge und Ostende Has sich dort eine starke Tätig- , keit feindlicher Flieger gezeigt, um das Ziel: Vernichtung unserer Anlagen jn Flandern, durch Angriffe aus der Luft zu erreichen. Unsere Marinekampfflieger haben bei der Ap- wehr der starken, gut gesicherten Bombengeschwader «inen schwere» Stand. Trotzd«m suchen sie ständig den Gegner im eigenen Gebiet auf. 'Mit Maschinengewehrfeuer wurde der letzthin gemeldete erfolgreiche Angriff aus die englischen U-Boote in Flandern ausgeführt. Es bot sich eben gerade kein anderes wichtiges Angrifssobjekt, nachdem, einige Tage vorher der Abschuß englischer Großflugboote in englischen Gewässern von einer Marineflügzeugstaffel unter Führung des durch aydere Heldentaten schon bekannten Oberleutnants d. R. Christiansen gemeldet war. Die Leistungen der Marin«- kampfflieger bei der Oeselunternehmung und im Kampf um die Dardanellen bleiben ebenso unvergessen, wie die. jetzigen Erfolg« in Flandern Anerkennung finden. ' Es war nWt der Dampfer „Vaterland"! s Aeutzerungm ffaiySWHirr «nd englischer Blätter zu folge soll das am 20. Juki von «inem deutschen U-Boot nordwestlich Irland torpedierte Schiff nicht txr Dampfer „Vaterland", sonder!» der hn Jahre 1917 von England fertiggestellte 32120 Brut to-Reg.-To. groß« Tur- Vjnrndampfer der Süd-Starelinie „Justicja" gewest» sein. Ehe zu dieser Meldung von amtlicher deutscher Seite Stel lung genommen werden kann, muß erst der Bericht des b«- teiligten U-Bootkommandanten abgewartet Gerden. Der kürz lich erfolgten Veröffentlichung lag eine stmkentelegraphische Meldung zugrunde. ' Ein« weitere Reutermeldung aus London besagt noch: Der Dampfer „Justina" von der Süd-Starelinie ist am Sonnabend morgen an der irischen Nordküste durch ein U-Boot torpediert und versenkt worden. Das Schiff hatte eine Be mannung von 600 bis 700 Mann an Bord, von. denen 11 getötet wurden. Es wurde festgestellt, daß von dem U-Boot 10 Torpedos abgegeben wurden. — Es kann uns nur mit Genugtuung erfüllen, daß nicht „Vaterland", sondern ei» großer, ganz neuer englischer Damp fer es war, der unserem tapferen U-Bovt zur Beute ward. schein genommen. Nachdem ihnen in Valencienner verschiedene militärische Einrichtungen gezeigt worden waren, fuhren die Herren nach Brüssel, wo ihnen mehrere Borträge von Mit gliedern der brutschen Zivilverwaltung dargeboten wurden. Am 4. Juli wurden sie vom Generalgouverneur Generaloberst Freiherr von Falkenhausen zu Tisch etngeladen. An den näch sten Tagen fanden noch Empfänge der Präsidenten beim General- feldmarschall von Hindenburg, bei Sr. Majestät dem Kaiser und beim Reichskanzler, der sich gerade im Großen Hauptqartler befand, statt. Hochbesriedigt und gestärkt in der Ueberzeugung, daß die Siegeszuversicht draußen an allen Stellen gleich uner- schuiterlich ist, kehrte die Reisegesellschaft in die Heimat zurück. s tu Der Koloradokäfer tn Sachsen. Au» Glauchau kommt die Stachricht, daß dort der äußerst schädliche Koloradokäfer, der die Kartoffelernte ganzer Landschaften tn Frage stellen kann, in lehr erheblichen Mengen festgestellt wurde. Allen Besitzern von Kartoffelfeldern erwächst daraus die Pflicht, ihr Kartoffel land unter sorglichster Aussicht zu halten und im Falle de» Auf treten» diese» schädlichen Insektes die energischsten Bekämpfung«- Maßnahmen einzuleiten. s Marmelade. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst teilt mit. daß die Restbestände an inländischer Marmelade au» der vorjährigen Ernte nunmehr zur Ausgabe gelangt lind. Es werden deshalb in den nächsten Monaten bis zum Eintritt tn die neue Ernte nur geringe Zuweisungen an Brotaufftrichmtt- teln und zwar in der Hauptsache Kunsthonig ab und zu erfol gen können. Bon dem Ergebnis der neuen Obsternte hängt er ab, ob wir im kommenden Winter wieder so gut mit Brotauf strich versorgt werden können, wie da» im vergangenen Halb- layr der Fall war. - s Infolge de» Paplermangel» hat das Ministerium des Innern angeordnet, daß die Herausgabe von Verwaltungs- und Geschäftsberichten, insbesondere von sogenannten Sammelbe richten über 25- oder 50jäbrige Tätigkeit von Städten, Kreisern Sparkassen, Aktiengesellschaften und sonftigenBerbänden, die auch jetzt noch häufig in Tausenden von Druckstücken und aus beson ders gutem Papier gedruckt werden, zu unterbleiben hat. — Leipzig. In einer der letzten Nächte ist in der Kaiser- Wilhelm-Straße eine Erdgeschoßwohnung erbrochen worden, deren Inhaberin abwesend war. Es sind eine Anzahl Behält nisse durchwühlt und meist wertvolle Gegenstände tm Gesamt werte von etwa 7909 Mark gestohlen worden. — Freiberg. Wie die „Bolksztg." mitteilt, hat eine außer ordentliche Hauptversammlung der sozialdemokratischen Partei organisation für den 9. sächsischen Reichstagswahlkreis (Frei berg) mit 48 gegen 28 Stimmen beschlossen, zu den Unabhängi gen überzugehen. Die Hainichener Genossen hatten vor der Abstimmung wegen der schlechten Zugverbindung den Saal verlassen müssen. — Meisten. Die Weinberge von Meißen und Umgebung zeigen diese- Jahr einen besonder» starken Behang, so das eine ausgezeichnete Weinernte zu erwarten ist. — Ptrna. Auch ein „Zeichen der Zeit" ist eine Anzeige, die heute im hiesigen Anzeiger zu finden war. Sie lautet: „'Achtung, Spitzbuben tn Copitz! Das Rüben- und Kartoffelfeld an der Wegebiegung nach der Neumühle gehört Emil Israel. Er kämpft tm Westen für euch. Trotzdem bemaust ihr" seine Felder wie im vorigen Jahre. Da» soll wohl Hetmatdanl lein? Schämt euch ihr traurigen Spitzbuben!" — Ob'» was helfen wird ? — Schneeberg. Bei Ausübung seines Dienstes verschied infolge Herzschlages Herr Postdirektor Lange, vor wenigen Monaten von Dresden als Vorstand des hiesigen Postamtes berufen. — Die diesjährige Abgeordnetenversammlung des Erzgebirgsvereins findet am 28. und 29. September in Hohenstein-Ernstthal statt. — Zwsckau. Ein schwerer Unglückssall hat sich im Nach barorte Oberplaniß zugetragen, wo zur Zeit eine Luft schaukel ausgestellt ist: Der aus dem Felde reklamierte 22 jährige Bergarbeiter Paul Seidel wurde von einem Kahns umgerissen und kam darunter zu liegen. Es wurde ihm der Kopf zerquetscht, so daß der Tod sofort eintrat. K» Kei»« ma v««rl»»a Frankenberg, den 25. Juli 1918. f- Die fleischlosen Wochen. Das Ministerium des In- nern veröffentlicht folgend« Verordnung bett, fleischlose Wo chen: Auf Anordnung des Kriegsernährungsamts dürfen in den Wochen vom 19. bis 25. August, 9. bis 15. Sep tember, 30. September bis 6. Oktober, 21. bis 27. Oktober Fleisch und Fleischwaren, die dem Markenzwang unterliegen, sowie Speisen, die ganz oder teilweise aus markenpflichtigem Fleisch bestehen, nicht gewerbsmäßig an Verbraucher verab folgt werden. Eine Ausnahme brtdet die Sondezbelieserung der Kranken und zulageberechtigten Arbeiter einschließlich der Erntearbeiter mit Fleisch und Wurst und die Abgabe durch di« Selbstversorger an °die in 8 12 Abs. 2 der Reichsfleisch- ordnung genannten.Personen. Fleischmarken, die auf eine der vorgenannten Wochen lauten, dürfen überhaupt nicht, ins besondere auch nicht in der der aufgedruckten Gültigkeitsdauer folgenden Woche mit markenpflichtigem Fleisch beliefert wer den. Fleischer oder Fleischverteilungsstellen, die kleine Rest bestände an Fleisch oder Wurst beim Beginn der fleischlosen Wochen üb^jg behalten und geeignete Aufbewahrungsräume nicht zur Verfügung haben, dürfen diese Bestände, wenn dis Rückgabe des Fleisches an den Schlachtbezirk untunlich erscheint, mit Genehmigung des Kommunalverbandes oder der vo» dj-esem -gezeichneten Stelle gegen Fleischmarken, die in der nächstfolgenden Woche zum Bezug« der sichergestellten Fleisch menge berechtigen, an ihre Kunden, jedoch nicht an Gastwirt schaft«» abgeben. Wer vorstehenden Bedingungen zuwider Fleisch oder.Aleischwarett abgibt oder bezieht, wird mit Ge fängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark oder n^t einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden^ ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Dresden, am 22. Juli 1918. Ministerium des Inner«. f" Die Friedrich-Augqst-Medaille i. Br. wurde ve'r- liehen dem am hiesigen Postamt angestellten Posts«kretär Wolf, Gefreiter bei einer Div.-Funker-Abt. f K.M. Frontreise sächsischer Parlamentarier. Am 27. Juni d. I. haben, wie wie von uns bereit» gemeldet, die Präsidenten der beiden sächsischen Sändekammern, Oberstmarichall Graf Vitzthum und Geh. Rat Dr. Vogel, sowie zwei Mitglieder dev Ersten (Geh. Kommerzienrat Reinecker, Chemnitz und Ritterguts besitzer Dr. Leuschner, Dittersbach) und vier Mchcheder der Zweiten Kammer (Geh. Jvstizrat Dr. Spieß, Pirna, Prof. Koch, Dresden, Gutsbesitzer Schreiber, Mschwitz und Fabrikbesitzer Rückert, Großschönn) al» Gäste der Obersten Heereslei-ung eine Reise in das befitzie Gebiet und an die Front im Westen an- getreten. Als Vertreter de» Kriegsminifterium« nahm Wirkl. Geh. Kriegsrat Walde an der Reise teil. Die Führung war dem Hauptmann d. R. Steinkopsf vom Kriegepresß cunt in Berlin übertragen. Die Herren hörten zunächst in Lüttich vuschiedene Vorträge über die belgische Frage und beluchien dann mehrere ' sächsische und preußische in Ruhe befindliche Kommandostellen auf französischem Boden. Eine Geländefahrt brachte sie nach ! St. Quentin, wo sie sich von der grenzenlosen, feindlichen Ver- i Wüstung dieser Stadt und ihrer Kathedrale überzeugen konnirn. j Auch eine frühere englische Stellung wurde besichtigt, besonder» aber auch das Gelände der Sommeschlacht von 1916 bei Peronne , und Bapaume unt« sachkundiger militärischer Leitung in Augen ¬ helfen werde. In seiner Errytderuna dankte der Khedtve für den herzlichen Willkommen. Zwischen den Herrschern und Böllern von Deutschland und Aegypten hätten von/jeher nur die besten Beziehungen bestanden. Das ägyptische Volk baue fest auf der Verbündeten Waffen und Sieg, von dem es die heißersehnte Befreiung» vom Joche Englands erhoffe. Die Rede klang tn ein Hoch auf den Deutschen Kaiser au». Lloyd Georg« wird antworten pd Haag, 24.7. Au» London wird offiziell gemeldet: Die „Morning Poft" berichtet, daß Lloyd George in der nächsten Woche in einer Versammlung der Fachvereine sprechen und da bei die Mindestforderungen Englands in bezug auf Belgien Mitteilen wird. Deutsche Lebensmittel für Finnland pf Stockholm, 24.7. Deutschland kommt Finnland in seiner Lebensmtttelnot zur Hilse. Nach schwedischen Meldungen ist bereit» ein Dampfer mit Salz und ein anderer mit Getreide in Helstnafor» eingetroffen. Weitere Getreide-Sendungen werden erwartet. Die deutsche Hilfe ist dringend notwendig, denn tn letzter Woche mußte da» Brot mit 50 Prozent Zellulosezusatz gebacken werden, um die Ration aufrecht zu erhalten. Bi« finnisch-russische Friedenskonferenz in Berlin ps Die finnische Delegation ist zu den finnisch-russischen Friedensverhandlungen nach Berlin abgereist. Ein deutsche» Frleden»programm? Gorkis Organ, „Nowaja Shisn". veröffentlichte Anfang Juli, wie erst jetzt bekannt wird, die Nachricht, daß Deutschland der spanischen Regierung folgendes Programm für eine internatio nale Friedenskonferenz übermittelt habe: 1. Deutschland will weder eine Annexion noch Kontribu tion im Westen. 2. Die mit Rußland und Rumänien abgeschlossenen Frie- densveriräge bleiben in Kraft und können auf dem internatio nalen Friedenskongreß der Durchsicht unterliegen. 3. Las Prinzip der Selbstbestimmung der Völker wird unerörtert gelaßen und wird auf der Friedenskonferenz ent schieden. Da» Schicksal Belgiens wird ebenda entschieden. > 4. Die Balkanfrage bleibt offen und wird auf der Frie denskonferenz zur Durchsprache und Entscheidung gebracht werden. 5. Freie Seefahrt, Entwaffnung von Gibraltar, des Suez- kanals usw., das Recht der Benützung von Kohlenstationen. 6. Die Frage der Kolonien wird mit dem 8t»tus quo »ots doituw (Bor dem Kriegszustand) beigelegt. Tiefstand der italienischen Presse " pi Im „Popolo d'Jtalia" am 12. Juli wird die Ermor dung des deutschen Gesandten tn Moskau in folgender, den Tiefstand des heutigen Italiens nur zu deutlich kennzeichnender Weise kommentiert: Man hat ihm eins auf den Pelz gebrantit mit dem Revol ver und ihm einige Bomben in die Schnauze geworfen. Das war genug Blei, einen Elefanten tvtzuschlagen, und erst recht einen Boche-Gesandien, sogar einen etwas abgenutzten — physisch natürlich.' Der Verband hat sicherlich nicht» damit zck tun. Die Erekutoren Mirbachs find zweifellos Heroen. Heute herrscht zwar die Ordnung Lenins in Moskau, doch die Bombe, die da« Fleisch des deutschen Botschafters zersetzt hat, ist und kann nichts sein als die erste Tat einer Serie. Türket pt Washington, 23. 7.' Im Auftrage der türkischen Re gierung benachrichtigte Schweden die Vereinigten Staaten, daß die Türkei wegen der Verhaftung des amerikanischen Konsulat- personal» und der Zerstörung des amerikanischen Hospital« in Täbris Genugtuung geben werde. Die Behörden ick Kynstan- ttnopel untersuchen oie Angelegenheit noch. ...
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