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haberbühne von Jl« Longue "selbstverständlich, wir zu Shake- ! speares Zeiten, von Männern gegeben. Die Kritiker der Lagerzeitung behaupten, datz dadurch dem holden Schein kaum Abbruch geschieht. Das Aussehen der Bühne wird der Nachwelt wohl' kaum m getreuen Abbildern überliefert werden können. Da gegen werden die erhaltenen Theaterzettel immer anschaulich von dem hohen Kulturstande zeugen, den ein im Wesentlichen auf sich selbst angewiesenes deutsches Gefangenenlager in Frankreich erreichen konnte. Auf Ile Longue ist jeder Theater zettel ein graphisches Kunstwerk mit einem liebevoll über legten ^Satzspiegel und mit köstlichen ftimmungsreichen Ver zierungen, sinnvollen Zeichnungen, Leisten und Vignetten. Keine Druckerei in Deutschland brauchte sich des feinen Zwei farbendrucks (Landschaft mit Waldschrat) zu schämen, Mt dem der Zettel zur „Versunkenen Glocke" geschmückt ist. Vor züglich gelungen ist auch eine Lithographie, die einen an den Jnselstrand 'angeketteten nackten Mann darstellt. Die sym bolische Zeichnung bildet das Gedenkblatt der „Haku", der zweiten Ausstellung für Handwerk und Kunst, die "die Ge fangenen im vorigen September aus Anregung der „Insel- Woche" veranstaltet haben. Sie gab' eine Uebersicht über das Wachzen einer zivilisatorischen Bewegung im Kleinen, bei der zuerst nur der praktische Nützen maßgebend war, während später gewisse Schönheitsbedürfnisse die Richtung wiesen. 'Mit glühendem Wetteifer hatte man gearbeitet. Ungeahnte Fähig keiten und Fertigkeiten kamen ans Licht. Reich füllten sich alle Abteilungen der geräumigen Ausstellungshalle mit wert vollen Erzeugnissen erfinderischer Köpfe und geschickter Hände. Mit primitivsten Werkzeugen waren zahlreiche schöne Ein- lege-Schm'tz- und 'Kerbschnittarbeiten, Musikinstrumente, 'Lam pen, Schiffs- und Barackenmodelle usw. geschaffen worden. Aus Knochen hatte einer Schachbrettfiguren, ein andererFeder- halter und Häkelnadeln geschnitzt. Gin dritter hatte aus einer Aluminiumflaschr Ehgeschirr von guter Form hergestellt. Mit allerlei yom Meere angeschwemmten Hölzern schufen zwei Fachleute aus den Gebieten der Weberei und des Maschinen baues einen mechanischen Band-Webstuhl. Muster von Stof fen, die darauf gewebt waren, belegten seine Verwendbarkeit. Die nächste Folge der Ausstellung war die Anregung zur Gründung neuer. Lager-Werkstätten, um die vielen geschickten Hände auf der langen Insel methodisch zu.schulen. Groß ist die Summe bewunderungswürdiger Leistungen, die "diese deutschen Gefangenen vollbracht haben, um einem Dasein voll geistiger Npt und Sehnsucht den versöhnenden Schimmer der Kultur zu erhalten. Aber wer könnte es nicht nachempfinden, datz hier allem treuen 'Schaffen und allem Siegen der eigenen Kraft und Energie, letzten Endes doch die tiefste. Befriedigung versagt bleiben mutzte? Welches Gefühl der Erlösung mag ihnen die Kunde gebracht haben, datz «s der deutschen Heimat endlich gelungen ist, nun bald den Tag herbeizuführen, den das fragende Lied eines Ge fangenen m der „Insel-Woche" ersehnte: Wann seh' ich meine Lieben alle wieder, Wann sing' bei deutschem Wein ich frohe Lieder, Wankt scheucht nnr' Mutterlieb' die Sorgen fort, . Wann hör' ich nur noch deutsches Wort? Wann wird das sein?" E—er. Mieder kelciinMul soll leb rm krlecligung meiner Gablungen Elen? Von Gerhard Scherrers. Das ist auch eine Frage, die häufig gestellt wird und über die sich viele nicht schlüssig werden können, wenn sie selbst die Vorzüge der bargeldlosen Zahlung einsehen. Diese Unschlüssigkeit veranlaht sie dann meist, zum Schaden ihrer eigenen Interessen die Einrichtung eines Kontos ganz zu unterlassen. Es gibt, ganz abgesehen von den beiden Geld- , Instituten staatlichen Charakters, Reichsbank und Post, in "jeder Gattung zahlreiche Institute, die volles Vertrauen ver- drenen, ja, die vertrauenswürdigen Geldinstitute sind die Regel. Sicherlich bestehen aber zwischen den einzelnen Geld instituten, Rcichsbank, Postscheckamt, Banken, Genossenschaften und Sparkassen grundlegende Unterschiede, die für die Wahl unter ihnen bestimmend sind. Verantwortlich« Rrdcckteur: Ernst Roßberg in Frankenberg t.8 ! Die Reichsbank und das Postscheckamt vergüten keine Zinsen. Die anderen Institut« (Banken, Sparkassen und Genossenschaften) dagegen verzinsen die Guthaben. Daraus ergibt sich wiederum «in gänzlich verschiedener Charakter der bei den einzelnen Instituten eingezahlten Gelder. Bei Reichs bank und Post wird man kurzfristige Guthaben einzahlen, die täglich gebraucht werden. Diese Geldinstitute dienen dem s Verkehr. Wer täglich zahlreiche Zahlungen zu leisten hat, und wem es mehr auf schnelle Erledigung von Zahlungen ankommt als auf Zinserträge, wird sich dieser beiden Institute bedienen. Zwischen ihnen wiederum ist der Hauptunterschiev folgender: Die Reichsbank ist die Bank des Großverkehrs. An sie sind die Behörden, Banken, Sparkassen, Kreditgenossen schaften und die grötzten Handels- und Jndustrieunterneh- s mungen angeschlossen. Da sie ein höheres Mindestguthaben ! fordert, eignet sie sich weder für den kleinen Mann, noch für s den Kleinverkehr. Das Postscheckamt dagegen ist das ge- ! eignete Institut für kleine Zahlungen. Hier wird nur ein s Mindestguthaben von 25 Mark gefordert. Wer zahlreiche - kleinere Zahlungen zu leisten hat, mutz sich also ein Post- ' scheckkonto einrichten. Ein solches eignet sich daher für Be hörden, Vereine, .Verbände, Großindustrie und Grohhandel wie für den Handwerker, Landwirt, Beamten und Angestellten m gleicher Weise. Man bedient sich eben für alle Zahlungen kleineren Umfanges am besten des Postscheckkontos. Ein Post scheckkonto ist auch neben einem Konto bei einer. Bank, Spar kasse und Genossenschaft Sutzerst zweckmäßig für alle, die häufig Zahlungen zu leisten haben oder solche empfangen. - Für alle Gelder, die längere Zeit stehen bleiben, eignet sich dagegen «in Konto hei einer Bank, Sparkasse oder Ge nossenschaft. Denn niemand wird auf die Zinsen, die er dort erhält, verzichten wollen. Auf ein solches Konto können auch dre Inhaber eines Reichsbankgiro- oder eines Postscheckkontos dre Beträge überweisen,- über die sie nicht sogleich verfügen wollen. Ein Konto bei einer Bank, Sparkasse oder Genossen schaft ist also nicht nur ein Verkehrskonto, sondern vornehmlich auch ein Sparkonto. Wie wünschenswert es auch ist, sich d«s von diesen Zinsen vergütenden Geldinstituten gepflegten lleber- weisungs- und Scheckverkehrs für größere Beträge zu bedienen, so wenig angebracht ist es, kleinere Summen über diese Konten gehen zu lassen. Dafür ist uns bleibt das Postscheckkonto die geeignetste Einrichtung. - Aber wenigstens ein Konto zu haben, liegt im Interesse eines jeden, mag er über große oder klein« Summen ver fügen, mag er viele Umsätze oder wenige machen, sek er Geschäftsmann, Landwirt, Beamter, Angestellter oder Arbeiter. W«r sich erst einmal «in Konto eingerichtet hat und den bar geldlosen Verkehr kennt, läßt niemals mehr davon. Und er dient gleichzeitig dem Vaterlande. ' ! ' ' i Ein arabisches Sprichwort . ' Wer nichts weiß und nicht weiß, daß er nichts weiß, ist s «in Tor. Weiche ihm aus! Wer nichts weiß und weiß, datz er nichts weiß, ist be- i scheiden. Unterrichte ihn! Wer etwa? weiß.und nicht weiß, daß er etwas weiß, der schläft. Wecke ihn auf! Wer «twas weiß und weiß, datz er etwas weitz, ist ein Weiser. Ihm folge! —-Kr-- Meran» " Das Wort „Krisgerheimftättrn" ist eine Macht ge worden. lleberall regt es sich in der Gesetzgebung'und Ver waltung. In einzelnen Gemeinden ist man am Werk. Da erscheint zur rechten Zeit eine Neuauflage-von „Kriegerheim stätten — eine Schicksalsfrage", 120.—150. Tausend, Preis 50 Pfg. Verlag Bodenreform, Berlin NM 23, von dem Führer der Bewegung A. Damaschke. Möge die Schrift weiter Helsen, Gewissen zu wecken und Herzen warm zu machen, um den kommenden Frieden auch zu einem glück lichen zu gestalten für alle, die ihn erkämpfen helfen im Sinne Hindenburgs, der vor kurzem an Damaschke schrieb, „datz die heften Wünsche aller derer mit Ihrer Arbeit sein werden, welche die Gröhe unserer Zeit erkannt haben und es ehrlich meinen mit unsem Kriegern und mit unserem Volk." >. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg in Frmckenberg i.S