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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180723
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-23
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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gegen bisher 60 Pfg. Paket« über 5 Kilogramm kosten bis 75 Kilometer Entfernung künftig 60 Pfg. gegen bisher 30 Pfg.; für alle weiteren Entfernungen wird die Reichsab gabe um 30 Pfg. erhöht. > Briefe mit Wertangabe kosten bis 75 Kilometer 25 Pfg-, auf alle weiteren Entfernungen 50 Pfg., Postauftragsbriese für alle Entfernungen 35 Pfg. Von den bisher, abgabe- freien Postanweisungen ist in Zukunft «ine Reichsabgabc zu zahlen, die das Porto erhöht für Anweisungen bis 5 Mk. auf 15 Psg., 5 bis 100 Mark auf 25 Pfg., 100 bis 200 Mk. 40 Pfg., für je weitere 200 Mark 10 Pfg. mehr bis zum Betrage von 70 Pfg. für Postanweisungen über 600 bls 800 Mk. Die Reichsabgabe für Telegramme Mrd von 2 auf 3 Pfg., die Wortgebühr somit aus 8 Pfg. erhöht. Telegramme bis fünf Wörter kosten künftig 65 Pfg., sechs bis sieben Wörter 70 Pfg., acht bis neun Wörter 75 Pfg., zehn Wörter 80 Pfg.- jedes weitere Wort 8 Psg. mehr. Im Stadtverkehr kostet das Wort 6 Pfg. (sechs bis sieben Wörter 50 Pfg., acht bis neun Wörter 55 Psg.). Rohrpostbriefe kosten 35 Pfg., Rohrpostkarten 30 Pfg. Im Fernsprechverkehr wird der bisherige Zuschlag von 10 auf 20 v. H. erhöht. ' ver Weltkrieg Deutsch« Heeresberichte wtb Bell'««, 20. Juli, abends. (Amtlich.) Auf dem Schlachtfelde zwischen Aisne und Marne sind nach erfolgreicher Abwehr französischer Angriffe neue Kämpfe «in Gang«. Auch südwestlich von Reims sind Angriffe des Feindes gescheitert. wtb (Amtlich.) Eroste« Hauptquartier, 21. Juli -1918.' Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Heftigem Artilleriekampf an der Ancre folgten zwischen Beaumont und Hamel englische Infanterie-Angriffe, die unter großen Verlusten für den Feind abgewiesen wurden. Ebenso scheiterten am Abend Angriffe der Engländer östlich und süd östlich von Hebuterne. Die tagsüber meist mäßige Gefechts- tätigkeit lebte am Abend wieder auf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Nördlich der Aisne führte der Feind örtliche Angriffe zwischen Nouvron und Fontenvy aus, die wir im Gegenstoß abwehrten. , Zwischen Aisne und Marne sucht« der Feind gestern unter Einsatz neuer Divisionen die Entscheidung der Schlacht zu er zwingen. Der Feind wurde zurückgrschlagen. Er hat große Einbuße erlitten. Hilfsvölker der Franzosen, Algerier, Tu nesier, Marokkaner und Senegal-Neger, trugen an den Brenn punkten die Hauptlast des Kampfes. Senegal-Bataillone, als Sturmbock aus französische Divisionen verteilt, 'stürmten hinter den Panzerwagen den weißen Franzosen voran. Ameri kaner — auch, schwarze Amerikaner —, Engländer und Ita liener kämpften zwischen den Franzosen. Nach zwei schweren Kampftagen kam gestern" die An griffskraft unserer Truppe in Gegenstößen wiederholt zur Geltung. Sie hat sich dem unter Verzicht auf Artillerievor bereitung auf den Masseneinsatz von Panzerwagen gegründeten Angrisfsverfahren des Gegners, das am Anfang überraschte, aNgepaßt. Der gestrige Schlachttag reiht sich in seinen Leistun gen von Führung und Truppe und in seinem siegreichen Aus gang ebenbürtig den in diesem Kampfgelände früher er rungenen großen Schlachterfolgen an. An den Höhen südwestlich von Soissons brachen die gegen die Stadt nach stärkstem Trommelfeuer gerichteten An griffe des Feindes Msammen. Unter Führung von Panzer wagen stieß feindliche Infanterie bis zu siebenmal gegen die Straße Soissons—Chateau-Thierry nördlich des Ourcq zum Angriff vor. Nordwestlich von Hartennes brach der feindliche Ansturm meist schon vor unseren Linien völlig zusammen. Südwestlich von Hartennes warfen wir im Gegenstoß den anstürmenden Feind zurück. Seine hier in dichten Haufen zurückflutende Infanterie wurde vom Vernichtungsfeuer unserer Artillerie, Infanterie und Maschinengewehre wirksam gefaßt und zusammengeschossen. Auch südlich des Ourcq brach unser Gegenangriff den feindlichen Ansturm. Nordwestlich von Cha teau-Thierry haben sich' die in den letzten Wochen immer wieder vergeblich angegriffenen Regimenter auch gestern gegen mehrfache starke Angriffe der Amerikaner siegreich behauptet. Der Amerikaner erlitt hier besonders hohe Verluste. In der Nacht legten wir, vom Feinde ungestört, die Verteidigung m das Gelände nördlich und nordöstlich von Chateau-Thierry zurück. . Auf dem Südufer der Marn« führte der Feind gegen die von uns in vergangener Nacht geräumten Stellungen gestern nachmittag nach vierstündiger Artillerievorbereitung unter dich tem Feuerschutz und mit zahlreichen Panzerwagen einheitliche Angriffe, die an leeren Stellungen verpufften. Unser vöm Nordufer teilweise flankierend geleitetes Artillerieseuer fügte dem Feinde Verluste zu. Auch südwestlich von Reims fetzte der Feind starke Kräfte zuin Angriff gegen die von uns eroberten Stellungen zwischen Marne und nördlich der Ardre an. Engländer waren Hier den Franzosen und Italienern zu Hilfe gekommen. In unserem Feuer und an unseren Gegenstößen sind sie unter schwere» Verlusten für den Feind gescheitert. Schlachtfliegsr griffen wiederholt mit Maschinengewehren und Bomben in den Kamps gegen dis angreifende Infanterie und Ansammlungen von Panzerwagen und Kolonnen erfolg reich ein. Hauptmann Berthold errang seinen 39., Ober leutnant Loerzer seinen 28. und Leutnant Billik seinen 24. Luft- si«g- / . In Ler Champagne entwickelten sich zeitweilig örtliche Insanterlegefechte. Der Erste Generalquarn«rmeift«r: Ludendorff wtb Berlin, 21. Juli, abends. (Amtlich.) An der Schlachtsront zwischen Aisne und Bjarne sind französische Angriffe gescheitert. Am Abend haben sich zwi schen Aisne und Ourcq neue Kämpfe entwickel!. Westen Deutscher Sieg in der Abwehrschlacht w Aus dem Schlachtfeldc zwischen der Aisne und Marne haben die Deutschen am 20. 7. gegen einen Feind, der unter rücksichtslosestem Einsatz seiner französischen, englischen, italie nischen und amerikanischen Truppen im Verein mit seinen > schwarzen Hilfsvölkern hier die Entscheidung suchte, einen neuen Sieg in der Abwehrschlacht gewonnen. Zu den ungeheuren Opfern, welche die Engländer und Franzosen seit dem 21. 3. durch die wiederholten siegreichen Durchbruchsschlachten er litten, treten neue schwere Verluste hinzu, ohne daß es dem Ententegeneralissimus Foch auch nur im entferntesten gelang, seine weitgesteckten Ziele zu erreichen.' Gegen 11 Uhr vor mittags wurden starke Bereitstellungen des Gegners südlich der Straße Villers Lotttrejs—Soissons erkannt. Desgleichen ! wurden feindliche Tankgeschwader im Anmarsch gesichtet. Mit voller Wirkung faßten unser« Batterien ihr Feuer gegen diese lohnenden Ziel« zusammen. Geg«n.3 Uhr nachmittags steigerte sich das feindliche Feuer zu äußerster Heftigkeit. Kurz darauf setzte der erwartete Angriff ein. In harten Kämpfen wurde der mit tiefgegliederten Kräften anrennende Feind unter hohen Verlusten, teilweise in erfolgreichen Gegenstößen, abgewiesen. Erst gegen 9 Uhr 30 Minuten abends konnte er sich nach erneutem Trommelfeuer zu nochmaligen Angriffen aufraffen, fand aber nur no'ch Kraft zu Teilangriffen, die blutig in unserem Feuer zerschellten. Weiter südlich begann der Gegner mit feinen, Massenangriffen bereits in den frühen Morgen stunden. BeNBerzy brach der erste Ansturm des Feindes in unserem Feuer, Las flankierend Mit außerordentlicher Wir kung in di« feindlichen Sturmkolonnen schlug, zusammen. , In Gegend nördlich Dille Montoir« hatten die starkenDurch- bruchsversuche dasselbe Schicksal. »Hier wiederholte der Feind bereits um 11 Uhr und um 11 Uhr 30 Minuten vormittags mit frischen Kräften seine Angriffe. Seine zusammenschmelzen den Divisionen füllte er dauerns'durch neue Reserven wieder auf und lief den ganzen Nachmittag über zum Sturm gegen unsere Stellung«» an. Besonders blutig brach «in Massensturm des Feindes um 4 Uhr nachmittags in unserem verheerenoen Feuer zusammen. In den späten Abendstunden hoffte der Gegner immer noch auf Erfolg. Nach überaus starkem Trom melfeuer rannte er abermals an, wieder vergebens. Teilweise gewannen wir sogar im Gegenstoß Boden. Bis spät in die Nacht hinein setzte der Feind an einzelnen Stellen seinen Angriff fort. Trotz aller Rücksichtslosigkeit und trotz Ein satzes stärkster Kampfkräfte und Kampfmittel blieb dem Feinde der erstrebte Erfolg versagt. Die Gröhe der nutzlos gebrachten Opfer des Angreifers ist. gewaltig; sie läßt sich mit den Verlusten keiner Schlacht dieses Krieges vergleichen.' Die Franzosen haben wieder dsi Hauptlast dieser verlustreichen Angriffe getragen. Di« stark gefärbte Darstellung der feindlichen Heeresleitungen w Französisch.'« Heeresbericht vom 20. 7. abends. Das Ergebnis unserer siegreiche» Gegenoffensive hat nicht auf sich warten lassen. Die heftig auf ihrer rechten Flanke und südlich der Marne angegriffenen Deutschen wurden gezwungen, den Rückzug anzutreten und über den "Fluh zurückzugehen. Wir halten das ganze Süduscr der Marne. Zwischen Msne und Marne haben die französisch-amerikanischen Truppen, die ihr: Fortschritte fortsetzen, den Feind zurückgeworfen, der sich mit Zähigkeit wehrt. Wir haben Ploisy und Paroy-Tigny er reicht und sind über St. Remy, Blanzy und Rozet-St. Albin werter vorgerückt. Weiter südlich halten unsere Truppen die allgemeine Linie Prirz—Hochfläche nordöstlich Courchamps. Zwischen Mame und Reims sind heftige Kämpfe im Gange. Die französisch-britischen Truppen sind im süchtigen Angriff mit bedeutenden Kräften zusammengestoßen. Trotz des er bitterten Widerstandes des Feindes haben wir im' Wald > von Cortou, im Ardre-Tal pnd bei St. Euphraife Gelände gewonnen. Die Zahl der Gefangenen, die wir seit dem 18. Julr gemacht haben, übersteigt 20 000. Mehr als 400 Geschütze sind in unsere Hand gefallen. * w Englischer H credbrricht vom 20. abends. Unser Druck veranlaßte den Feind zum Rückzug aus dem Rosöres-Wald zwischen Hebuterne und Bucquoy, der nun in unserem Besitz ist. . Der Feind erlitt Verluste durch unsere Verfolgungs truppen. Die Gesamtzahl der von uns in Meieren gemachten Gefangenen beträgt 435. 10 Grabenmörser' und 50 Ma- schmengewchre wurden erbeutet. . w Amerikanischer Heeresbericht vom 20. 7. Zwischen I Aisne und Marne brachen wir wiederum den feindlichen I Widerstand, setzten unseren Vormarsch fort und machten viele I weitere Gefangene. ' ' . Das Vorgehen Fochs w Genf, 22. 7. In allrierten Pressestimmen wird das I Vorgehen Fochs zwischen Aisne und Marne als erste prak- I tische Probe, auf die Theorien, die er früher geäußert hat, I aufgefaht, daß nämlich jede Offensive möglichst schnell mit I einer Gegenoffensive zu beantworten sei. Es finden sich auch I weitgehende Urteil«, die im Stoße Fochs, seine Bereitschaft, I für «ine ganze Bewegungsschlacht erblicken. Immerhin wird I auf die riesigen Reserven hingewiesen, die die Deutschen zu I ihrer Verfügung haben. - Di« Lage der Deutschen w Rotterdam, 22. 7. Nach Ansicht der „Daily Mail" I ist die Lage der Deutschen derart, daß sie jeden Augenblick I kräftige Verstärkungen heranführen können, um bei Soissons ! den französischen Vormarsch zum Stehen zu bringen und die I Franzosen zurückzuwerfen. Sie können einen starken Angriff I an rrgend einer anderen Front unternehmen, und auf diese I Weise die Wirkung des feindlichen Angriffes vermindern. Die Bedrohung von Compiegne vermindert I w Genf, 22. 7. In einer Havasnote wird der Hoffnung I Ausdruck gegeben, daß infolge der französischen Gegenoffensive I die Bedrohung von Lompiegne vermindert sei. Osten Beginn der Feindseligkeiten an der MurNianküste or Das Preßbureau der Sowjetregierung meldet: An d«r Murmanküste haben die Feindseligkeiten begonnen. Unsere Truppen rückten 11 Kilometer nach Süden vor. Di« Soro- lauer Eisenbahnlinie steht unter englischer Bewachung. All« Russin,- die dem Vormarsch Widerstand leisteten, wurden sofort erschossen. Di« Sowjetmitglirver Malzanow, Kami- niew und Witsnuk sielen d«n Engländern in die Hände und wurden zum Tode verurteilt. Bevor. Sorokau besetzt wurde, eröffneten di« englischen Kriegsschiffe ein Bombardement aus den Hafen. Di« Cowjettruppen zogen sich darauf befehls gemäß zurück. Anscheinend hat man auch schon eine» völkerrechtlichen Vorwand der Aktion gefunden. Der frühere italienische.Bot schafter Marquis Toretto teilt« den russischen Blättern mit, die Bolschewikitruppen hätten 200 italienische Soldaten, das heißt österreichische Kriegsgefangene italienischer Nationalität, die zur'Westfront gesandt werden sollte», im Lager von Ar changelsk'umzingelt und fortgeschafft. Das italienische Kon sulat protestierte b«i der Sowjettegicrung gegen eine derartige „Kränkung des internationalen Rechts", die als Provokation und feindliche Handlung angesehen werden müßte. Da die Ententemächte vollkommen einig in ihrer Stellungnahme zü diesem Vorfall seien, könnten ernst« Konsequenzen erwartet werden. , Der Dod des Erzapen bsstätigt or Moskau, 20. 7. Der Erzar ist am 16. Juli laut Urteil des Obersowjets in Jekaterinburg erschossen worden. Die „Bjednata" meldet die Ermordung in folgender Form: „Durch den Willen des revolutionären Volkes ist der blutige Zar aufs glücklichste in Jekaterinburg verschieden. Es lebe der rote Terror/' . . Ein Dekret vom 19. "Juli erklärt da» gesamte Eigentum des, Erzaren, sowie der Erzarinnen Alerandra und Maria und sämtlicher Mitglieder des ehemaligen Kaiserhauses als Besitz der russischen Republik. Einbegriffen in die Konfiskation sind sämtliche Anlagen der Erzarenfamilie in russischen und ausländischen Banke». Die bürgerliche Press«, die am 7. Juli sistiert war, erscheint noch immer nicht. Zar Nikolaus ist 50 Jahre alt geworden. ^Er bestieg den Thron am 1. November 1894, sein« Abdankung, di« vielmehr fine erzwungen« Absetzung war, erfolgte am 14. März 1917. Die ersten RevolutionsmoMtte durfte der Zar mit seiner Familie« in Zarskoje Selo bleiben, die Bolschewik! schafften ihn dann nach Tobolsk in Sibirien. Ueber sein«» Aufenthalt dort ist wenig bekannt geworden. Es hieß, daß die Bauern zu ihm hinpilgerten, seiner Tochter Tatjana sollte eine Flucht gelungen sein, jedenfalls schien er nach der Zersplitterung der Revolution und der Erhebung der Tschecho-Slowaken nicht mehr in sicherem Gewahrsam. Er wurde deshalb von Tobolsk abgeholt und sollte über Jefaterm'durg, Perm und Wologda nach Moskau gebracht werden, angeblich, um vor das Revolutionsgericht gestellt, zu weroen. Auf dieser Reise, die viele Unterbrechungen »»gen der Gefährdung der Bahn durch die Tschecho-Slowaken erlitt, ist er ermordet worden. ' Von der Zarin weiß man nichts Verläßliches, sie'soll schwer nervenkrank darniedergelegen haben. Auch der Tod des Zarewitsch ist mehrfach gemeldet worden. ' Die Bolschewik und Sozialrevolutionäre or Stockholm. 22. 7. Die russische Presse, die den Sozial revolutionären nabesteht, erklärt offen, daß die Bolschewik in den letzten Kämpfen mit den Sozialrevolutionären gesiegt haben. Es sei alles aber nur eine kleine Kraftprobe gewesen, wie die Probe der Bolschewik im Juni vorigen Jahres, wo sie von Kerenski überwältigt wurden. Die Agitation der So zialrevolutionäre hört nicht auf. Im September, spätestens im Oktober wird es zu neuen Kämpfen kommen. Die Arbeiter müßen jetzt von ihren Führem zurückgehalten werden, da jeder aufgenommene Kampf die Kräfte zerstückeln würde. . > i i ' ' ' .1 . i i ; Ereignisse zur See s Berlin, 21. 7. (Amtlich!) Im Sperrgebiet um Eng land wurden 12000 Brt. versinkt. Schwere amerikchüsche Schiffsoerlchte s Reuter berichtet der „Frkf. Ztg." zufolge aus Washing ton: Nach einer Meldung des Marineamtes ist der bewaffnete I Kreuzer „United States" gesunken. In der Nähe befindliche I Dampfer nahmen die Mannschaft an Bord. Es gingen keine I Menschenleben verloren. Reuter meldet aus Newyork: Die Ursache des Sinkens I des Panzerkreuzers ist «unbekannt. 335 Mann der Besatzung I sind gelandet. Das Marineministerium berichtet von einer großen Anzahl weiterer Mannschaften an Bord von zwei Dampfern, welche mit unbekanntem Bestimmungsort wetter fuhren. - Nach einer amtliche» Havasmeldung, aus Washington ! vom 20. Juli ist der amerikanisch: Kreuzer „Santiago" s torpediert worden. Rian glaubt, daß niemand umgekom men ist. Der Kreuzer hält sich noch immer über Wasser. Nach einer Basler Meldung der „Franks. Ztg." wird dem „Matin" aus Newyork gemeldet, daß «in amerikanischer Transportdampfer, der mit «inem Waffentransport nach Frankreich unterwegs war, in der Kriegszone torpediert wurde. 10 Offiziere und Soldaten sind verschwunden. Das Ende der drtt englisch:» Flugzeuge s Kopenhagen, 22. 7. Dn drei englischen Flugzeuge die Angriffe aus die Luftschiffanlagen Tondern unternahm«», tourden von den deutschen Fliegern scharf verfolgt und von Dresen sowie von deutschen Kriegsschiffen. von der Nordsee her beschossen. Bei Breminge Zing der erste Engländer nieder und steckte sein Flugzeug sofort in Brand. Der zweite Flieger landete bei Esbjerg. Beide wurden im Palasthotel. Esbjerg rkorläufig untergebracht. Der dritte Flieger landete in einsamer Gegend bei Klagod. Er ersuchte telephonisch vom nächsten Leuchtturm -aus den englischen Konsul Lemwig um Benzin, war Lairn aber den ganzen Tag über nicht aufzufindrn. Er wurdö erst gegen Abend im Zuge nach Esbjerg ergriffen. Italien l Wien, 20. Juli. Amtlich wird gemeldet: , An der Tiroler Westfront lebte gestern die Kampftätigkeit erheblich auf. Im Adamello-Gebiet wurden mehrere ita lienische Vorstöße abg«wies«n. Auf dem Monte Pavento mußte dem Feinde öin vorgeschobener Stützpunkt überlassen werden. ' " In Albanien kam es heute früh nördlich von Berat zu neuen Kämpfen, die noch fortdauern. ' Der Chef des Eeneralstabes. l Wien, 21. Juli. Amtlich wird gemeldet: Aus dem Zugnarücken wurden feindliche Sturmtrupp«» durch Feuer, teils im Handgranatenkampf zurückgetrieben. Bei Asiago scheiterten englisch« Vorstöße. Die Kämpfe in Albanien dehnen sich allmählich auf den ganzen Abschnitt zwischen dem oberen Devolital und dem Meere aus. - i Der Ches de» Gen-ralftabes. Die Verfolgung unserer Ostafrttaner , k Auf einem Frühstück im Rathause zu Kapstadt fagte- General Northey, der Befehlshaber des englischen Hauptquartiers in Ostasrila: Die Streitmacht des Generals Lettow-Borbeck besteht jetzt noch au» ungefähr 100 Europäern und 7-800 Askaris. Unsere sie bekämpfenden Truppen bestehen au« während de» Krieges neu angeworbenen Eingeborenen. Daß det Feldzug heute noch nicht oeendet ist, ist darauf zurückzusühren, daß da« Kampfgebiet eine ungeheure Fläche umfaßt und zahllose Wälder besitzt, woselbst e» dem Feinve möglich ist, noch die Flucht zu ergreifen, selbst wenn er bi« aus KO Meter umzingelt ist. Der Feind steht nun KOO englische MMen jenseits der eigenen Grenzen und kann, wenn man Gluck hat, jeden Augenblick in Gefangen schaft geraten. Gelingt da« nicht, dann kann der Kampf noch monatelang dauern. - kleine politllcbe kacbricdte» Amtsantritt v. Hintze« pd. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Enthebung de« Staatssekretär» des Auswärtigen Amtes Dr. v. Kühlmann von seiner bisherigen Stellung und die Ernennung des bisherigen Gesündlen in Lhristiania, v. Hintze, zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und zum Stellvertreter des Reichskanzler« im Auswärtigen Amt. Kein preußischer Prinz al« Tbronkandidat fiir Finnland pd. Wie die „N. A. Ztg," erfährt, hat der finnische Sonder- gesandte Hielt nach seiner Rückkehr aus Deutschland tu Helsina- fors mitgeteut, daß, wenn die finnische Regierung und Bolw- vertretung sich für die Einführung der Monarchie in Finnland entscheiden sollten, für die Besitzung de» Throne, ein deutscher Kaisersohn nicht m Frage kommen würde.
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