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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180719
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-19
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Dir Erstürmung der Lhampaamhöhen w Die rechte Flanke von Reims deckt das waldige Berg, gelände von Mauroy—Moronvillers, das von einzelnen küh len, im Anfang des Krieges weltbekannt gewordenen Gipfeln, Cornillet, Hochberg, Keilberg, Pöhlberg, Fichtelberg, überragt, «inen festungsartigen Stützpunkt bietet. Hier hatte sich 1917 Nivelles Frühlingsoffensive tötgelaufen. Immerhin war es um den Preis ungeheurer Verlust« der feindlichen Uebermacht gelungen, nach wochenlangen hin- und hertobenden Kämpfen vom 17. bis 30. April 1917 sich in den Besitz der beherr schenden Berggipfel zu setzen. Diese Höhen gestatteten den Franzosen eine dauernde Beobachtung der Vorgänge bis weit in unser Hrntergelände. Außerdem übt« der Gegner von den Eckpfeilern der Stellung, dem Mont Cornillet, und dem Fich telberg, ständig eine überaus lästige flankierende Wirkung auf unsere Linien am langen Rücken und bei Baudefincourt aus. Zur Verteidigung ist dieses Gelände mit seinen zahlreichen muldenartigen, wellendurchsetzten, vereinzelten Waldstücken und überragt von vorzüglichen Beobachtungspunkten, "schon von Natur besonders geeignet. Ueberall findet der Verteidiger Deckung gegen den Angreifer, der über freies Schußfeld an- lausen muß. Dieser taktischen Bedeutung entsprechend ist das ganze Bergmassio von den Franzosen in mehr als einjähriger Arbeit aufs stärkste ausgebaut worden. Trotz dieser Schwie rigkeiten ist den angesetzten Truppen die Erstürmung der Höhen im ersten Anlauf gelungen. Heut« sieht unser« Führung von dem schmammartkg von/Granaten durchlöcherten Höhen- kämm bis weit in die Felsengründe und hat Einblick in die Truppenbewegung des Gegners im Raume der großen Lager und Magazine von Mourmelon-le-Grand. Der Kampf tobt in derselben Gegend, in welcher die Armee des Generals von Einem in jener charakteristischen Herbstschlacht dem Sturmheere Joffres den Durchbruch ver wehrte. Damals standen 5 deutsche Divisionen g«gen 30 französische im Kampfe. Die deutschen Maschinengewehre mäh- ten die Echlachtreihen der französischen Stürmer nieder und Berge von Leichen häuften sich übereinander. Jetzt kämpfen dort mit List und Ueberlegung deutsche Infanteristen, fast ohne einen Mann zu verlieren. Die deutsche Artillerie fährt im offenen Feld aus, während der Franzose nur mit wenigen Batterien antwortet, deren matte Schüsse unbeachtet bleiben. Der Brückenkopf an der Marne w Der den Franzosen trotz hartnäckigen Widerstandes ab- gerungene neue deutsche Brückenkopf südlich der Marne steht in einer Breite von 12 km und mit einem Flächeninhalt von über 70 qkm 'festumrissen da. Die dem Gegner so un bequeme deutsche Festsetzung an der Marne selbst hat sich hierbei durch die Eroberung der das Marnetal weithin beherr schenden Hügel um rund 8 km erweitert. Gegen die West flanke des neuen Brückenkopfes brandeten bereits am Vor mittag des ersten Angriffstages die Gegenstöße des Feindes mit einer Erbitterung, welche bezeugt, daß der Gegner sich über die Bedeutung der Schaffung eines deutschen Marnebrückenkopfes schnell klar geworden ist. Die Auswahl der Osthälft: der Marnefront, für den trotz der hartnäckigen Gegenwehr so schnell erzwungenen deutschen Marneübergang erlegt dem Feinde eine Ausdehnung gegen Osten auf. Bisher luchte der Franzose den Schwerpunkt seiner Abwehr am Westflügel dieser Kampflinie. Er ist fortan gezwungen, auch rm Ostslügel volle Kraft zu entfalten und bereit zu halten. Die Kämpf« nördlich Beaumont für Drsle in den deutschen Ausgangsstellungen, die sich westlich Reims, hart nördlich der Römerstraße an der Magenta hinziehen, standen deutsche Truppen in der Frühe des 15. zum Sturme bereit. Die Bereitstellung hatte fast ohne Verluste statt finden können, trotzdem feindliche Artillerie lebhaft schoß. Schwerstes Minenfeuer hatte das feindliche Drahthindernis niedergelegt, und wo dies nicht geschehen war, öffneten Pio niere den stürmenden Truppen die Gassen. Der erste Wider stand des Feindes in den vorhandenen Gräben war gering, mit Maschinengewehren jedoch verteidigte er auch einzelne Stützpunkte in der Sumpfniederung der Vesle und den Pros- nes-Abschnitt. Oestlich Wez hatten die Franzosen ist der Voraussicht eines allgemeinen Angriffes schon lange vorher planmäßig die Stellung bei Beaumont südlich des Aisne- Kanals zur nachhaltigen Verteidigung eingerichtet und sich tiefgestaffelt ausgestellt. Dem Zusammenwirken aller Waffen mit der Infanterie, insbesondere den Pionieren, sowie dem schnellen Vorkommen der Begleitbatterien war es zu v«r- danken, daß die Division, von den Höhen überall vom Feinde gesehen in die Niederungen hinabsteigend, dennoch Prunay einnehmen - und schon um 9 Uhr vormittags eine Linie östlich ^Sillery über Prunay hinaus erreicht hatte. Am Abend war das eroberte Gelände in einer Tiefe von durchschnittlich 3 bis 4 km fest in der Hand der Division. w Amrrikanifch r Heeresbericht vom 16. 7. Im Laufe der Schlacht bei Reims unternahmen unsere Truppen Gegen angriffe gegen den Feind. Sie hielten ihre Stellungen an allen Punkten, machten «ine gewisse Anzahl Gefangene und er beuteten Maschinengewehre. Heute früh versuchte der Feind in den Vogesen nach Feuervorbereitung unser« Linien auf einer Front von 100 Pards anzugreifen. Der Angriff wurde durch Artillerieseuer abgewiesen. ; ) Der Kaiser in der Schlacht bei Rcims w Der Kriegsberichterstatter Karl Rosner schreibt vom Schlachtfelde nördlich von Reims am 16. Juli dem „Berliner Lolalanzeiger": Der Kaiser, der den Wunsch hatte, die neur Schlacht vom ersten Augenblick ihres Losbruches an im Kreise seiner Kampftruppen mitMrleben, hat sich noch am späten Abend des 14. Juli in das Kampfgelände der kommenden Kämpfe begeben. Er hat die Nacht zum neuen Tage dann auf einer vorgeschobenen Veobachtungswarte verbracht und von ihr aus das furchtbare Orchester unseres Feuerüberfalles mit angehört, das unerhörte Bild der über die feindlichen Stellungen hinrasenden Geschosse in sich ausgenommen. Schon wenige Minuten nach unserem um 4 Uhr 50 Minuten los- brechenden Sturm hielt er die ersten Meldungen über den guten Fortgang der Unternehmungen kn den Händen. Er ist dann bis zum sinkenden Tage, ohne sich «rne.Minüte zu gönnen, bei der Truppe geblieben und hat auch den heutigen Tag, der an die Erfolge an der Marne und,südwestlich von Reims neue schön« Errungenschaften knüpft«, vom Morgen bis zum Abend im Kampfgelände und angesichts des um- rungenen Gebietes verbracht. DK neue französische Verteidigung w Unser Angriff zwischen Marne und Argonnen kam dein Feinde nicht unvorbereitet. Einige Gefangenenaussagen dec letzten Tag« «rgaben, daß er den Angriff schon seit dem 11. Ium erwartet hatte, und sehr interessant liest sich kn der „Victoire" eine militärische Bettachtung Gustave Herves vom 2. Juli, in der er den nächsten deutschen Offensivstoß an der Front von Reims bis Verdun ansetzt und die Um gehung des Reimser Berglandes durch einen Durchbruch det Lhampagnesront taktisch zu begründen sticht. Durch sein« letzten schweren Niederlagen klug geworden, hat der französische Oberbefehlshaber ein« neue Art beweglicher Verteidigung gewählt. Während er seine vordersten Linien nur schwach besetzt hielt, um auch seine Kräfte sofort mit un serem Artillerieangriff planmäßig zurückzunehmen, wählte er die zweite Stellung zur Hauptverteidigungszone, vor die «r seine weit nach hinten gestaffelte Artillerie einen Sperrfeuer ttanz legen l«ß. Daß ihm die planmäßige Zurückziehung seiner vordersten Grabentruppe keineswegs vollständig gelun gen ist, beweist dir schon am ersten Kampftage eingebrachte Zahl der Gefangenen. Es scheint endlich den Franzosen klar geworden zu sein, daß an «in« siegreiche Abwehr unserer der artilleristischen Feuerwalze ungestüm nachfolgenden Infanterie beim Großkampf in den vordersten Stellungen nicht zu denken ist und nur «ine mehrere Kilometer breite Vorseldzone mit »ihren Trichterstellungen und versteckt eingebauten Maschinen- gewehrständen den Ansturm unserer Truppen vielleicht aufzu halten mistande ist. Eine Umzingelung von Reims w In ihrem Leitartikel bringt die „Times" eine Theorie, die viel« Anhänger findet, wonach die deutsche Heeresleitung den Versuch mache, Remis zu umzingeln und die ausgedehn ten bewaldeten Höhen, die als Reimser Bergland bekannt seien, in ihre Macht zu bekommen. Das Blatt ist der Ansicht, daß die Deutschen das Ziel verfolgen, mit ihrem Angriff auf Reims die Front für einen Aufmarsch für Pans zu ver breitern. Auch „Manchester Guardian" teilt diese Meinung. Er sagt, daß vorläufig der bedeutendste Punn der neuen Gefechtszone das Reimser Gebirge sei. ! ' "Havas bestätigt das BorrLcken der Deutschen w Eine Havasnote teilt mit, daß unter dem Druck des ersten Ansturmes dir deutschen.Truppen zwischen Kossy und Dormans auf einer Front von 10 km die Marne /über- schritten haben und bis zur Linie Neuilly—Courchiery— Nassy, südlich der Marne, vorgerückt seien. Zwischen Dor mans und Reims hätten sich französische Truppen 3 km bis Mr Linie Chatillon sur Marne—Luchery—Marleur—Bouilly zurückgezogen. Das Bombardement der französischen Haupt stadt durch das Ferngeschütz wurde so heftig, daß die tele graphische Verbindung mit Paris unterbrochen ist. w Berlin, 18. 7. Laut „Lokalanzeiger" war d-r am 17. d. Mts. mittags fällige amtliche fraryösisch« Bericht von der Westfront in Pans nicht «ingegangen. Das Ausbleiben wurde damit erklärt, daß die Beschießung von Pans durch die Ferngeschütze neben anderen Störungen auch solche im Pariser Telegraphenami verursacht habe. Das interesfantt Schauspiel in Patts wp GeUf, 18. 7. Präsident Poincaree hat dis Opfer, di« die neue Fernbeschießung von Pans gefordert hat, be sucht, ebenso die Einschlagstellen der Bomben. Wie „Lyoner Progres" schildert, hatten die Bomben in der Pariser Re gion während der nächtlichen Artillerieschlacht den Eindruck eines schweren Gewitters. Ein zahlreiches Publikum hatte sich auf die erhöhten Punkte der 'Stadt begeben, um das interessante Schauspiel, das um Mitternacht einsetzte, anzusehen. „Petit Parisjen" behauptet, daß der Kanonendonner bis in «ine Region von 200 km jenseits von Paris vernommen wurde. Glänzende Lnfterfolgr im Juni w! Im Juni Erzielten unsere Luftstreitkräfte im Kampfe gegen einen Gegner, der mit allen Mitteln die eigene Auf klärung erzwingen und die unsere unterbinden wollte, Erfolge von besonderer Größe. Arbeits- und Erkundungsflugzeuge lösten, stärkster feindlicher Gegenwehr zum Trotz» alle Auf gaben zur vollsten Zufriedenheit von Truppe und Führung. Unsere Jagdflieger bewährten ihren Angriffsgeist ohne Rück sicht aus die Zahl des Gegners. Unsere Bombengeschwader setzten ihren Zerstörungskrirg gegen militärische Anlagen hinter der feindlichen Front fort. Besonders wettvoll waren ihre Angriffe gegen die Bahnhöfe Meaur, Verberie und Etaples, wv Brände und Erplosionen entstanden, und gegen die Flug häfen Aaray, Viefoillers und Fantonville. Trotz stärkster feindlicher Gegenwirkung blieben unsere Ballonbeobachter die nie versagenden Helfer der Erdtruppen. Den Kampfmitteln des HeNnaituftschutzes gelang es auch in diesem Monat, die wehrlose Bevölkerung des westlichen Heimatsgebietes vor schwe ren Verlusten durch feindliche Bombenangriffe zu bewahren. Die Leistungen der Luftstrsitkäfte finden ihren sichtbaren Ausdruck in den Abschubzahlen, die alle bisherigen weit über treffen. 48? feindliche Flugzeuge wurden vernichtet; davon blieben 216 in unserer Hand, 250 wurden auf feindlicher Seite zum Absturz gebracht und völlig zerstört, 21 zur Landung gezwungen. Unsere Flugabwehrgeschütze erzielten mit 92 ab- geschosienen und 14 jenseits schwer beschädigt zur Landung gezwungenen Flugzeugen ein Ergebnis, das die bisherige Höchstleistung voni Monat Mai um fast die Hälfte übertrifft. Wir büßten 153 Flugzeuge, davon auf feindlicher Seite 86, und 51 Fesselballone ein. wl Berlin, 17. 7. Bei eigenem ausgiebigem Bomben abwurf auf den wichtigen französischen Bahnhof Lhalons wurden mehrere Treffer beobacht«! und große Brände er kannt. , " I ! . : i . . Osten Eine littanische Arme« hat Witewsk eingenommen ar Bafel, 18. 7. Wie das Litauische Pressebureau Da Lausanne mitteilt, hat «ine 35 000 Mann stark« litauische Armee unter General Klimaitis, bestehend aus ehemaligen Soldaten der russischen Armee, Witewsk eingenommen, nach dem sie den Truppen der Sowjets, die sich vergeblich be mühten, den Vormarsch der Litauer aufzuhalten, eine schwere Niederlage zugefügt hatten. Zahlreiche Freiwillige strömen der Armee des Generals Klimaitis zu, der auf Petersburg marschiert, indem er di« bolschewistische Armee auf ihrem ungeordneten Rückzug« verfolgt. Die Neuorientierung der Kadettenpartek or Kopenhagen, 18. 7. Nach einer Drähimeldung aus Helfingfor« ist die aus dem Moskauer Kongreß zutage getreten« lleberrafchung der Neuorientierung der Kadettenpartei zu Deutsch land durch die Ermordung de« Grafen Mirbach beschleunigt worden. Der Umschwung der bürgerlichen Stimmung in russt- lchen Kreisen gegenüber Deutschland wird in Finnland auch für da« zukünftige finnisch-russische Verhältnis als sehr wichtig angesehen. Protest der »Associated Preß" gegen die englische Regierung or Haag, 18.7. Der Generaldirektor der „Associated Preß, Stane, seilte m einer Rede in Neuyork mit, daß das Londoner Büro einer Gesellschaft bei der britischen Regierung protestiert hat, weil die britische Zensur die au« Rußland stammenden, für Amerika bestimmten Nachrichten einfach unterschlagen hat. Ereignisse zur See l 23ÜÜ0 Tonnen > ' s Berlin, 17. 7. (Amtlich.) Uns«« U-Boote versenk ¬ ten Hk Sperrgebiet um England 230V0 Br.-Reg.-To-nnen. vtt SHs! d«» 8d«raWb«, kl Warf«, Zur Prüfung der Lage der britischen Schiffahrt hatte die englische Regierung im Mär, d. I. einen Ausschuß «nac'rht, , besten Bericht im „Board of Trade Journal" vom 20. Juni ver öffentlicht wird und überall große» Aussehen erregt. Er be stätigt unumwunden die schweren Verluste durch den Ubootkrieg, welche nach den eigenen Worten de» Berichts England« Lebens nerv bedrohen. Der Ausschuß bedauert die riesigen Opfer, die für England die schwersten Folgen nach sich ziehen müssen und verlangt Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der britischen Vormachtstellung zur See; also nicht nur Gleichberechtigung mit anderen Nationen, sondern Vormachtstellung (naml supermaty), d. h. Zurücksetzung der kleineren Seemächte. Diese Seekapitalisten, die sich uns und den Neutralen gegenüber brüsten mit der Friedensformel vom Selbstbestimmungsrecht und von der Gleich berechtigung der neutralen Völker! Die britischen Reeder gehen aber noch weiter. Als Friedensbedingung ist unter allen Um ständen darauf ,u dringen, daß die Mittelmächte ihre sämtlichen Handelsschiffe, auch die in neutralen Ländern liegenden, an die Entente auszuliefern haben. Nach Beendigung der Demobili sation sind die deutschen und die österreichisch-ungarischen Schiffe zu versteigern, und der Erlös gilt al« Teil der an die Alliierten zu zahlenden Kriegsentschädigung. Glücklicherweise hindem sie da» deutsche Heer und die Ubootserfolge wie die oben gemel deten, an der Verwirklichung ihrer menschenfreundlichen Absichten. Die „Kontngin Regentes" versenkt? s Bei der Vernehmung der Schiffsbesatzungen jener Hospitalschiffe, in deren Begleitung das untergegangene Ho spitalschiff „Koningin Regentes" war, gaben viele Zeugen Gründe an, die für eine Torpedierung sprechen. Einer meinte, er glaube ein englisches U-Boot gesehen zu haben. Die Sach verständigen äußerten sich dahin, daß das Schiff torpediert worden sei. Dem Kapitän ist nachträglich ausgefallen, daß die Engländer ihn vor der Ausfahrt nach dem Kurs, den er fahren wolle, genau ausgeforscht hätten. Italien i Wie«, 17. Juli. Amtlich wird gemeldet: Südlich von Asiago vermochten zwei englische Kom panien vorübergehend in unsere Gräben ernzudringen. Sie wurden nach kurzem Kampf zurückgeworsen. Im Brentatal brachte ein Patrouillenunternehmen 30 Gefangene und 2 Ma schinengewehr« ein. Die Verluste des Feindes in den.letzten Kämpfen auf dem Solarolo «rweisen sich als außerordentlich schwer. In schmalem Frontabschnitt wurden über 500 ita lienische Leichen gezählt. ' In .Albanien ist die Lage unverändert. Der Chef ve» Eeneralftabe». Kleine poliMcbe kacbricbte» Völlige SoMttagsruhe tu Großberlin pd Berlin, 18. 7. Aus Veranlassung verschiedener Groß- berliner Gemeinden hat der Oberpräsident der Provinz Bran denburg jetzt für Großberlin die vollständige Sonntagsruhe angeordnet. , ! i i ! § I ! ! ! !- pd Straßburg i. L, 16. 7. Beim gestrigen Empfang der zurückgekehrten 800 elsaß-lothringischen Geiseln sandte der kaiser liche Statthalter Erzellenz Dr. v. Dallwitz an den schweizerischen Bundespräsidenten Lalonder in Bern eine Depesche, in welcher der schweizerischen Eidgenossenschaft im Namen von Elsaß- Lothringen für ihre erfolgreiche Mitwirkung beim Zustande kommen und in der Durchführung des Abkommen« und für ihre aufopfernde Fürsorge für unsere Landsleute sowohl während der Gefangenschaft in Frankreich, wie während der Internierung tn der Schweiz Dank ausgesprochen wird. pd Christiani«, 17. 7. Der deutsche Gesandte von Hintze ist heute vormittag vom König in Abschtedeaudienz empfangen worden. Die ersten Tschechenauftritte pe Im wieder zulammengetretenen Neichsrat hat der öster reichische Ministerpräsident v. Seidler am Dienstag keine böhmische Politik verteidigt. Es handelt sich hauptsächlich um die Zusammenfassung der deutschen Bezirke zu selbständigen Kreisen. Der Minister sagte: In Oesterreich läßt sich nicht gegen die Deutschen, ebensowenig ohne die Deutschen regieren. Gleich der erste Redner, der zu Worte kam, war ein Tscheche, der Sozialdemokrat Luzar. Er hielt eine heftige Rede gegen die Unterdrückung des tschechischen Volke«, das aber seine Freiheit erlangen werde, koste es was es wolle. Am Schlüsse seiner Rede sangen die Tschechen ihr Nationallied: „Kde domuv muj. Der Führer der Deutschnationalen Dr. Waldner erklärte, daß die Deutschen treu zum Ministerpräsidenten halten. Die Deut schen würden bis zum letzten Atemzug dem Staate geben, Wa des Staate« sei. pö Wien, 17. 7. Abgeordnetenhaus. Bei der fortgesetzten ersten Lesung des Budgetprovisorium« äußerte der Deutschnatio nale Weder namens einer Gruppe von Deutschnatiynalm gegen die österreichisch-polnische Lösung die allergrößten Bedenken, begrüßte die entschiedene Haltung der Deutschen, diese könnten dem einseitigen Dittat der Polen nicht entsprechen. Eine Besse rung der Verhältnisse in Oesterreich werde nur durch ein mt- schtossenes Zusammenwirken aller Völler in treuem Anschluß an das verbündete Deutsche Reich erzielt werden können. Der Obmann des Polenklubs, Teritl, führte au«, die gestrige Rede de« Ministerpräsidenten sei vom Standpunkt aller Parteien zu bedauern. Ebensowenig wie gegen die Deutschen lasse sich auch gegen die Polen und auch gegen die anderen Böller regieren. Der Redner begrüßte da« Verständnis, mit welchem die polnische Frage in Ungarn behandelt werde. Die geplante Zweiteilung Galiziens werde nie Zustandekommen. Die Polen seien bereit, mit oen Ukrainern von Voll zu Voll zu verhandeln, aber nur auf Grund der Einheit de» Lande». Der Redner erstatte schließ lich namens de» Polenstub», daß er die Abstimmung über das Budgetprovisorium vom Vertrauen zu jener Regierung abhängig machen werde, die zurzeit der Abstimmung bestehe. , pö Wien, 18. 7. Zwischen führenden deutschen Abgeord neten und deutschen Mitgliedern de» Herrenhauses fanden gestern Besprechungen statt. Bei diesen erklärten mehrere Mitglieder de» Herrenhauses, daß sie aus ein solidarische» Vorgehen mit den deutschen Abgeordneten größten Wert legen. Auflösung des englischen Parlament» pe Da« „Holländische Nieuwe Bureau" meldet au« Lon don: In wohl informierten politischen Kreisen wird die Auf- lösung de« Parlament« für Ende Oktober angekündigt. Die allgemeinen Neuwahlen sollen am 15. November stattfinden. Da» holländische Weißbuch veröffentlicht pH Haag, 17.7. Da» „Korrewondmzbüro" meldet: Da« angekündigte Weißbuch, da« dm Notenwechsel über die Au«- reise de« Lonvoi nach Niederländisch-Jndien enthält, ist ver öffentlicht wordm. Im wesentlichen enthält die Veröffentlichung dasselbe, wie der amtliche Reqierungsbericht vom 80. Juni. pf Amsterdam, 17. 7. Da« Haagsche Korr.-Büro meldet: Wie der Vorstand der Niederl. Ausfuhrgesellschaft erfährt, be schlossen die Gesandtschaften der Vereinigten Staaten, Frankreich«, Großbritanniens und Italien« die Bildung einer interalliierten Kommission im Haag, deren Aufgabe die Vereinheitlichung der » Wirksamkeiten ist, welche bisher zum Ressort dm verschiedenen Gesandtschaften gehörten, hauptsächlich die Beantwortung von Anfragen über oie Einfuhr überseeischer Güter nach Holland und die deshalb von der Niederländischen Ausfuhrgesellschaft verliehenen Erlaubnisscheine, sowie die Erledigung aller Fragen, welche mit der Wiederausfuhr dieser Warm oder ähnlicher holländischer Erzeugnisse zussammenhängen. pH H-atz, 16. 7. Der fttibere Ministerpräsident Dr< Kypertst gestern noch Deutschland abgereist, , > I 1 ! s 1 l ! ... >. I .1^
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