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Charlottenburg, Werner-Siemensstraße 27/26, einzuholen. Nerven. str. 1. ten, sung. rockncn, Winter- mdlung ,60 Mk. ,75 Mk. Dir. MMlmmmg aek flamen gegen Nie englllcven Weger Aus Brügge wird uns geschrieben: Wieder haben die Engländer das religiöse Elefühl der flämischen Landesein wohner schwer verletzt. Gin englisches Bombengeschwader hat auf den Friedhof von Assebroek bei Brügge viele Bomben ' geworfen, die etwa hundert Gräber ausrissen und die Kapelle beschädigten. Das Dörfchen liegt dreißig Kilometer hinter der Front, weit und breit findet sich nicht die geringste mili tärische Anlage. In ihrer Unfähigkeit, ihre eigentlichen Ziele richtig zu erkennen, lassen die britischen Flieger ihre Bomben wahllos auf flämischen Boden fallen, nur damit sie nach Rückkehr ihren Vorgesetzten melden können: Wir haben mili tärische Anlagen des Feindes zerstört. Das flämische Volk sieht diesen Betrug, dessen Kosten es selbst tragen mutz, immer und immer wieder mit eigenen Augen, und die Wut und Er bitterung wachsen von Tag zu Tag. Vor grohen Plakaten, die von flämischen Patrioten überall angeschlagen werden, rottet sich das Volk zusammen. Verwünschungen gegen die Briten werden laut. Die alte ehrwürdige Stadt Brügge hat unter den sinnlosen Bombenangriffen der Engländer ebenfalls wieder zu leiden gehabt. In die herrlichen Straßenbilder, die "das Entzücken der gesamten zivilisierten Welt waren, sind durch englische Bomben häßliche Lücken gerissen worden, vielhundertjährige Giebelhäuser sind zusammengestürzt und haben unter ihren Trümmern ihre friedlichen Einwohner be graben. Ser MMrieg DeNtfcher Abendbericht wtb Berlin, 17. Juli abends. (Amtlich.) Erneute Gegenangriffe der Franzosen auf dem Südufer der Marne wurden abgewiesen. Im übrigen ist die Lage unverändert. . > reich nicht dafür sorgen würden, daß auch diese Bäume nicht ^n 'den> Himmel wachsen. Durch schöne Reden und gute'Wünsche werden sie jedenfalls nicht gefällt. Und außerdem Japan! In Europa will der Staat des Mikado nicht konkurrieren, aber um fernsten Osten hat es einen weiten Kolonisationsplan auf gestellt; dort, wo auch Amerika.große Kapitalien anzulegen bereit ist. Was da kommen wird, könnte England und Amerika beruhigen, wenn Japan mit der Faust auf den Tisch schlüge und damit seine verwundbare und nervöse Stelle zeigte. Aber es lächelt! Und das fällt den Ringmännern auf die eigenen Westen w Der neue d « utsche Sieg an der Marne und in dä: r Champagne wurde am 16. Juli erweitert. Heftige ' Gegenangriffe, welche der Feind mit stärksten Kräften.und unter Einsatz zahlreicher Panzerkraftwagen unternahm, steiger ten lediglich seine Vlutopfer und seine Einbuße an Gefangenen. Ueberall brachen die feindlichen Massenangriffe blutig zu sammen, dagegen konnten die Deutschen den Rest des Bois de Conde säubern, hierbei .mehrere Geschütze erbeuten und 5 Offiziere und 125 Mann gefangen nehmen. Um 2 Uhr nachmittags griff der Feind abermals die deutsche Front südlich der Marne unter Einsatz aller Kampfmittel an. Wie derum scheiterten hier wie an der Straße Epernay-Dormans sämtliche Anstürme unter außerordentlich hohey Feindver lusten. Auch während der Nacht fanden hier schwere Kämpfe statt, in welchen der gesamte Geländegewinn des 15. Juli behauptet und teilweise erweitert wurde. In der Champagne wo der deutsche Angriffsstoß an einem einzigen Tage fast den gesamten Raumgewinn jahrelanger, mit blutigen Opfern erkaufter Kämpfe entriß, wurden ebenfalls drei feindlich« Vorstöße abgewiesen und auch hier unsere Stellungen ver bessert. Gerade in der Champagne, wo uHnderttausende fran zösischer Soldaten 'im Herbst und Winter 1915 und im April 1917 klägliche Anfangsgewiune mit ihrem Blute be zahlen mußten, tritt die Bedeutung des großen deutschen Erfolges im Vergleich mit den damaligen Massenangriffen der sörci Franzosenschlachten deutlich hervor. , Der Ucbergang über die Marne w Fast überall gelang das llebersctzcn auf Pontons ahne Störung. In den frühen Morgenstunden wurde Dormans erstürmt, und gleich diesem Ort fielen trotz heftigster Gegen wehr die Marnedürfer Reuilly, Sauvigny, Lourthiczy,Soilly, Chavenay, Vassy, Boucuigny und Troissy. In hartnäckigem Ringen mit dem sich tapfer wehrenden Feind wurde in einem Anlauf der Höhenkamm erstritten und kämpfend das Vor dringen gegen Süden und Osten fortgesetzt. Bereits um die Mittagsstunde war ein großer Brückenkopf geschaffen, Mareuil- lc-Port genommen, nordöstlich anschließend das auf einem Bergkegel liegende Chatillon-sur-Marne umkreist und bald dar auf zu Fall gebracht. Die Gefangenen äußern sich sehr nie dergedrückt,- einige von ihnen geben an, daß seit 8 Tagen täglich ein Angriff erwartet worden sei. Alle Vorberei tungen zu seiner Abwehr seien getroffen und verstärkt worden. Die Erfolglosigkeit aller Avwehrmaßnahmen bedrückt die Ge fangenen schwerer, als es ein reiner Ueberraschungserfolg ver mocht hätte. v , ver Mg «m Europa Ein englisch-am-rikanisches 'Kompamegeschäst kn Sicht * Englische und nordamerikanische Truppen sind zur Sommerfrische an die das Eismeer begrenzende Murman- küste im nördlichen Rußland befördert und haben sich im Hafen von Alexandrowsk, von dem eine direkte lange Eisen bahnstrecke nach Petersburg führt, einquartiert. Die Mur manküste gestattet durch ihren eisfreien Hafen den Verkehr mit der vffenen See. Deshalb ist auch die Eisenbahn von Petersburg nach Norden gebaut. 'Die Engländer haben für dl^se Okkupation wie für alle früheren derartigen Unter nehmungen „tausend und einen" Grund. Der Kern ist, wie bei der ganzen englischen Politik, sie nehmen, was sie gut gebrauchen können. Rechtsstandpunkte und Sentimentalitäten belasten sie nicht. Der britische Kaufmann hat an der Mur manküste eine sehr lohnende Handelsstädte, der Politiker in London einen Angelpunkt für die Ausübung seines Einflusses auf das Hinterland. And wenn beides noch nicht da ist, so erwartet man an der Themse doch mit Bestimmtheit, daß beides bei dem russischen Wirrwarr kommen und werden wird. Es ist Notsache, auch hier dem Engländex das Konzept aus . der Hand zu schlagen, wenn sich am Eismeer nicht ein Herd für europäische Feuerbrände etablieren soll. Und außerdem bedeutet diese Niederlassung an der Mudmanküste den Schluß des englischen Ringes um Europa. ' Es braucht nicht nach Tatsachen hierfür gesucht zu wer den, sie liegen offen zutage. Von der Murmanküste führt der Seeweg im hohen Norden zur weit vorgeschobenen äußer sten Inselgruppe Großbritanniens, das mit seinen Küsten die Nordsee begrenzt. Zu Dover, das auf englischer Seite den Kanal decken soll, ist auf der französischen Sette Calais gekommen. Die Briten , sind dort und werden so bald nicht wieder gehen. An der französischen Westküste kreuzen Eng lands Kriegsschiffe. Die portugiesische Wasserkante steht völ lig unter britischem Einfluß. Gibraltar ist die Torwache im Süden. Im Mittelmeer sind Malta und Cypern englisch, andere Jnsekii sind von Engländern besetzt. Man kann es greifen, daß sich um Europa heute ein Ring von englischen Bollwerken gegen die offene See zieht, der Heute von unseren Tauchbooten zwar durchbrochen ist, aber doch die freie Schiff fahrt hemmt. Daß es für di« Ententefreunde Englands würdevoll ist, kann nicht gesagt werden. Für Deutschland bleibt es Ehre und Verdienst, daß es nach Kräften unter nommen hat, mit seiner Unterseewaffe diesen Ring zu sprengen. Aber John Bull hofft. Mit Europa soll es ebenso werden, wie mit Afrika und Asien, die von ihm zur See elngekreist sind. 'So betreibt England eine Politik der wahrhaft ufer losen Pläne, während Deutschland auf Verhandlungen hin wies. Murman geht nicht allein Rußland und Finnland an, das ist eine Sache des ganzen europäischen Kontinents. Die Pläne der britischen See und Ueberseepolitik sind durch den Weltkrieg nicht begrenzt, sie sind erweitert worben (siche Persien, Mesopotamien, Syrien); aber ein dunkler Schatten zeigt sich in diesem Kartenspiel: Deutschlands sieg reiche Gegnerschaft und Japans — des Verbündeten Groß britanniens — Politik des lächelnden Egoismus. In London lwbt man es, zwei 'Eisen im Feuer zu haben und zieht darum Amerika als Helfershelfer heran. Präsident Wilson hat Lloyd George zur Einkreisung Europas dir Hand geboten. Ameri kanische Truppen sind in Murman, sie haben Standlager an der westfranzösischen Küste, sie haben die Besatzung von Gibraltar verstärkt, sind gegenüber dem afrikanischen Marokko gelandet und halten die Azoren auf Nimmerwiederhergcben besetzt. Das M das reinste Kompaniegeschäft, das zweite Aussichten eröffnen könnte, wenn die Schlachtfelder in Frank- j Vie Ukraine lnr MrMsnckerer noch nicht geeignet Es liegen Nachrichten vor, daß in der Landbevölkerung vielfach die Absicht verbreitet ist, nach der Ukraine auszu wandern. Insbesondere wird behauptet, daß die Steuern und Abgaben dort geringer seien, als in Deutschland. Nach vorliegenden Nachrichten soll sich ein Besitzer aus dein Warthe- Bruch dort bereits angekauft haben. Es kann vor ähnlichen Plänen nicht rechtzeitig und dringend genug gewarnt werden. Gegenwärtig und wohl noch für eine längere Zukunft kommt eine entsprechende Auswanderungserlaubnis seitens der zu ständigen Behörden überhaupt nicht in Frage, so daß etwaige Ankäufe in der Ukraine durchaus wertlos sind. Weiter sind die Verhältnisse in der Ukraine für deutsche Ansiedler keineswegs besonders einladend. Selbstverständlich haben die Ansiedlungslustigcn an den wohl sehr hohen öffent lichen Abgaben und Kosten teilzunehmen, auch hat sich die Bevölkerung in der Ukraine gegen die vor hundert Jahren dort zugewanderten Deutschen während des Krieges so feind- f selig verhalten, daß unter den Deutschstämmigen in der ! Ukraine efn lebhafter Wunsch nach Rückwanderung besteht. Endlich läßt die öffentliche Sicherheit in diesen Gegenden noch sehr zu wünschen übrig. Es empfiehlt sich also nicht, Aus- wanderungsplänen nach der Ukraine näherzutreten. Es kann Nur dringend geraten werden, von der weiteren Verfolgung ' solcher Gedanken und Pläne abzusehen und vor Verwirklichung solcher Pläne den Rat der Neichswanderungsstelle: Berlin- Amtsgericht und de» Stadtrat zu Frankenberg ««antwortlich» Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg l. Sa. - Druck und «erlag von L ». Roßberg in Frankenberg i. G«. Freitag, -eu 19. Juli 1918 166 Flöha, den 17. Juli 1918. Der Vorsitzende des Kommunalverbandes. 8 Uhr ster. rche zu g zum gsbetst. 77. Jahrgang Anzeiger ömmissar c die in gedehnten er zellu- isatzstvfse vohl als >r Säug würden, sndustrtt. chließung trie ke cker, im en Ver- rs von uch, die ärkesirup rlge der die be- ! erhöht onbons mlitäts- 92 Pf., 12 Pf. Pf. dis rie, die riezucker ste, hat )in sehr chewirt- »erlichen deutlich e Anf- eferung st« An- r Ver- :m Be- senver- dungs- mng 2 stgesetzt m der r Ent- vie im ch auf gelangen in allen einschlägigen Geschäften: Kohlrabi, Möhre« Echote«, sowie Weibkohl» und Karotten-DörrgemMe. Stadtrat Frankenberg, den 18. Juli 1918. Nichtbankwürdiges Rindfleisch gelangt Freitag, de« 19. d. M» von nachmittag» 3 Ahr ab an Minderbemittelte des 3. Brottartenbezirke» Rr. 351 bi« 470 in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Fleischmarken sind zur Halste abzugeben. — Die Armwekkarte ist vorzulegen. * «tadtrat Frankmwerg, den 18. Juli 1918. Bezirks- Amtsblatt für die König!. Amtshanptmannschaft Flöha, Regelung -er Verwertung notgeschlachteter Tiere nnd -es Verkehres mit «ichtvankwür-igem Fleische. , Jus Grund der Verordnung de» Königlichen Ministeriums des Innern vom 20. Juni 1918 wird für den hiesigen Kommunalverband da« Folgende bestimmt: 1- Die nach 8 2 der obenerwähnten Verordnung des Königlichen Ministeriums des Inner« m "der von dem mit der Sache befaßten Tierarzt zu erstattende Anzeige ^nlephunttch oder telegraphisch an die Zentralstelle für Fleischversorgung des Kommunal» verbände» Flöha in Flöha zu erstatten. r-2-z D'e Zentralstelle bestimmt sofort nach erhaltener Anzeige, ob da» notgeschlachtete Tier an sie abzuliefern ist oder in welcher Gemeinde seine Verpfundung zu erfolgen hat. b- Atz etwaiger Transport d«i notgeschlachteten Tiere» geht zu Lasten der Zentralstelle. «»n notgeschlachtete Tier einer Gemeinde zur Verpfundung zugewiesen — dieser Fall kann nur eintreten, wenn das au» der Notschlachtung gewonnene Fleisch als nichtbankwürdig minderwertig) befunden worden ist —, so darf auch dieses nichtbankwürdige k-r nur noch gegen die je gültigen Fleischmarken, die die Nummern 1 bl» 6. b» Kindern bi« zu k Jahren die Nummern 1 bis 3. aufgedruckt tragen, an die Verbraucher Aus eine Fleischmarke darf jedoch anstatt 25 Gramm 50 Gramm solchen ntchtbankwürdigen Flelsche« abgegeben werden. y. 5- Der Berkaus nichtbankwürdigen Fleische« auf der Freibank hat bis auf gegenteilige Hellen von 300. bet Kindern bis zu 6 Jahren 150 Gramm auf den einzelnen Verbraucher zu erfolgen. ?.>,.?-^deLmalige Verpfundung nichtbankwürdigen Fleisches, dessen Entnahme in Zu kunft jedttmann zu gestatten ist, ist rechtzeitig durch die Gemeindebehörden bekannt zu geben, r« nichtbankwürdige, Fleisch entnimmt, geht de« Bezugsrechtes auf die ber betreffenden Woche in den Fleischereien sichergestellte« Frischfleisch» und Frischwurst- menge verlustig. . 8. Die Gemeindebehörden haben bei jedem Freibankoerkauf eine Lifte nach einem ihnen durch die Zentralstelle für Fleischversorgung zugehenden Muster zu führen. A ,st alsbald nach iedem Freihankoerkauf auf schnellstem Wege der Zentralstelle für Fleischversorgung zu übersenden. .Zuwiderhandlungen «egen diese Vorschriften werden gemäß 8 18 der Reichsfleisch- ordnung im der Fassung vom 17. Oktober 1917 bestraft. Diese Vorschriften, durch die frühere Votschriften, soweit ste nicht gleichlauten, sich er» lkvtgöu, lebten svsvrt tu IxkUlt. ' . 'XL Frankenberger Tageblatt Voi»Iusuß von NossNvisvk Freitag, den 19. d. M., vormittag» von 7 bi» V»v Uhr bei A. Köhler, Bergstraße, an die Bewohner des 3. Brottartenbezirke» Nr. 601 bis 750. Die Ausweiskarte ist vorzulsgen. Stadtrat Frankenberg, den 18. Juli 1918. Das im Grundbuch für Frankenberg Blatt 1283 auf den Namen des Schieferdeckers Heinrich Albin Hermann Pilz in Chemnitz eingetragene Grundstück soll am 27. September 1918, vormittags 19 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: Das Grundstück ist nach dem Flurbüche 5 Ar groß und auf 2000 Mark geschätzt. Es wird gebildet aus dem an derHohenstraße gelegenen Flurstücke Nr. 1171, das eine Eckbaustelle ist. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundvuchamtes, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstück sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 7. Juni 1918 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermm vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Ver steigerungserlöses dem Anspruch des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zu schlages die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen- fculs für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Frankenberg, den 11. Jult 1918. 2». 2/18 Königliches Amtsgericht. Mßi