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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-03
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Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Zivilg«fanä«nen, abgesehen von ihrer vielleicht ausg«nuhten > Pfeifer usw. fir Arbeitskraft, wichtig für den Anstausch und für Vergeltungs- ! Silbermöoen il maßnahnien sind. Selbst wenn sie nach ihrer Flucht nicht flutung stetsle! ins feindliche Heer eintreten, bedeutet ihr Freiwerden eine I «alber eine Wo Schwächung des Gewichtes an Macht, die das deutsche Reich ! 185 , Rückzahlungen Chemnitz Wittgensdorf dann in ihrer Schule abgeben. — In Frankenberg sind an verschiedenen Stellen Sammelkistem angebracht, in die man die trockenen Obstkerne wirft. in die Wagschals zu werfen hat. Es ist daher nur recht und billig, wenn feder, der am Personenschmuggel sich beteiligt, den schweren Strafen des Verbrechens des Landesverrats wtb (Amtlich.) Croh:s Hauptquartier, 2. Juli 1918., Westlicher Kriegsschauplatz An vielen Stellen der Front leiteten stärkere Feuerübcv- fälle Unternehmungen des Feindes ein. Sie wurden abge wiesen. Westlich der Oise und südlich der Ais ne rege Erkundungs tätigkeit. Stärkere Teilangriffe des Feindes südlich der Ourcq und westlich von Chateau-Thierry wurden in unserem Kampf gelände zum Scheitern gebracht. Leutnant Udet errang seinen 37. und 38., Leutnant Groll feinen 28. und 29. Lustsieg. , i Der Erste EEralquartserMister: Ludendorff, Frankenberg Äuerswalde Ebersdorf Niederwiesa Hainichen Oederan Augustusburg Wha Mittweida f M.J. Strafverfolgung als Landesverräter. Es mehren sich die Fälle, in denen Kriegs- und Zivilgefangenen vd-r ausländischen Arbeitern, sogar pflichtvergessenen Angehörigen des Deutschen Reiches oder der mit uns verbündeten Länder durch feindliche Agenten und gewissenlose Inländer über die Grenze verhülfen wird. Es wird daher eindringlich darauf hingewiesen, daß solcher Personenschmuggel als Landesverrat anzusehen ist, da durch ihn der Kriegsmacht des Deutschen Reiches und seiner Bundesgenossen Nachteil zugefügt und den feindlichen Mächten Vorschub geleistet wird. Jedermann weiß, dass Deutschland und seine Verbündeten in dem aufgedrungenen Eristenzkampft jeden wehrfähigen Mann für den Heeresdienst (einschließlich der Bergbau- und Mutungsrechte) zum.Preise von > 42000 Mark erworben und ihn dann für den gleichen Preis s der Gemeinde angeboten und an sie weiterverkaust. Auch die auf dem Geyersberg stehenden Gebäude sind mit in den Besitz der Stadt übergeaangen. j — Langenchursdorf. Auf dem hiesigen KIrchcnboden wurde ein Kruzifix, vom Altenburger Bildhauer Iakob Naumann im Jahre 1480 gefertigt, aufaesunden. «Ls ist restauriert in der Kirche aufgestellt und am Sonntag geweiht worden. — Ostritz. Nach langwierigen Verhandlungen ist nunmehr zwischen der Etadtgemeinde Ostritz und der Verwaltungsbehörde der Provinz Weftpreuken ein Vertrag zustande gekommen, durch den die Provinz das Recht zum Abbau der Basaltlager am hie sigen Hutberg erwirbt. Die Provinz beabsichtigt, ihren Bedarf an Material zur Pflasterung und Beschotterung der Provinzial» straffen usw. von hier au« zu decken. Um einen behuemen Ab transport zu ermöglichen, soll die bereits früher geplante In dustriebahn verlängert und über die Staatsstraße nach Leuba hinweg bis an den Hutberg herangeführt werden. — Zwickau. Bei einer Rrparaturarbeit in einer hiesigen Villa entdeckten Arbeiter in einer Bodenkammer reiche Vorräte fl Frankenberg in der Statistik der landwirtschaft liche vodenbenutzung. In einer Zeit, in der die Forder ung nach landwirtschaftlicher Ausnutzung auch des kleinsten Stückchens unbebauter Erde gefordert und mit regem Eifer auch befolgt wird, dürste eins zahlenmäßige Darlegung de« im Bereich einer Stadtgemeinde zu diesen Zwecken zur Verfügung stehenden Raumes gewiß nicht unangebracht sein. Eine solche Darlegung ermöglicht «ne neue Veröffentlichung de« Kgl. Sächs. Statistischen Landesamtes, die, obgleich sie Zahlenangaben au« dem letzten Friedensjahre 1913 enthalt, ' doch gerade für unsere Tage von ganz wesentlichem Interesse ist. Die 1913 durchgeführte Ermittelung ergab für das ganze Königreich Sachsen eine Gelamtbodenfläche von 1494004 K», die wie folgt ausgenutzt wurde: 841470 b» Acker- und Garten- ländereien, 174101 K» Wirsen, 8356 k» Weiden, 551 k» Obst anlagen auf dem Felde, 264 k» Weinberge, zusammen 1025 012 k» landwirtschaftlich genutzte Fläche, 377 645 k» Forsten und Höhungen, 25112 b» Haus- und Hosräume, 9865 k» Oed- und Unland, 56370 k» Wegeland, Friedhöfe, öffentliche Park anlagen, Gewässer usw. Für die Stadt Frankenberg hat die letzte amtliche statt-, Nische Erhebung eine GesamtflurenfläLe von 505,27 k» ergeben. Von dieser Fläche entfallen auf Acker- und Gartenländereien 311b», aus Wiesen 81 b», auf Weiden 1,01 b», zusammen auf landwirtschaftlich genutzte Fläche 393,01 b», auf Forsten und Höhungen 40,88 k», aus Haus- und Hofräume 39 b», auf Wege land, Friedhöfe, Parkanlagen usw. 32,38 b». Heber die Amtshauptmannschaft Flöha gibt die Statistik folgende Zahlen an: Gesamtfläche der Flur 40062,87 b», Acker- und Gartenländereien 24507,49 k», Wiesen 3796,22 k», Weiden 47,97 K», zusammen landwirtschaftlich genutzte Fläche 28351,68 k», Forsten und Holzungen 9790,10 k», Haus- und Lo räume 554,89 k», Oedland 59,56 k» und Wegsland, Friedhöfe, öffentliche Parkanlagen 1306,64 k». f- Erntebeginn. Die Getreideernte Halfin unserer Gegend mit dem Schnitt und dem Einbringen der allem Anschein noch gut geratenen Wintergerste begonnen. > f' Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurden ausgezeichnet: Unteroffizier und Offizirrsaspirant Friedrich Schmidt, bei einer M.-G.-Abteilung, Sohn der Frau Hedwig Schmidt, Freib. Str. 38; Hoboist Gefreiter Mar Mitschke imJnf.- Rgt. 154, wohnhaft Feldstr. 10; Gefreiter Erich Schmidt, (hat bereits die Fr.-Aug.-Med.), Tischler, Gartenstr. 11; Telephonist Paul Bellmann her der Nachrichtenkompanie eines Jnf.-Regt. (ist, bereits im Besitze der Fr.-Aug.»Med. L Br.), Sohn des Heizers Herrn Hermann Bellmann, Hai nichener Str. 13 a; Hornist Waller Rudolph im Gren.- Res.-Regt. 100, Sohn des Herrn Theodor Rudolph, Mittel, straße 8. fing Fahrplan-Arnderung auf der Linie Dresden-Plauen. Vom 7. Juli bis 15. September werden die Züge D106: ab Dresden Hbf. 7.16, an Plauen (Dogtl.ob. Bf. 11.01 vorm., und 107: ab Plauen (Dogtl. ob. Bf.) 7.27, ab Reichenbach i. V. ob. Bf. 8.00, an Dresden Hhf. 11.05 nachm. auch an Sonntagen, sonach täglich, abgelassen. Der Schnell zug D106 vermittelt in Plauen i. V. ob. Bf. Anschluß an den D-Zug 22 (Berlin)—Leipzig—München (ab Planen ob. Bf. ,12.17, .an München 6.30 nachm.), Zug 107 nimmt in .Planen t. V. ob Bf. Anschluß an D-Zug 29 (ab München 12.06 nachm.) auf. f Dit wachsend« Ernte. Im ganzen Deutschen Reiche hat man aufatmend den ergiebigen Regen begrüßt, der sich in den letzten Tagen über unsere Felder und Wiesen ergoß. In diesem Welt- und Hungerstiege hat es ja wohl jeder gelernt, nach dem Wetter zu schauen und sich um das tägliche Brot zu kümmern, auch «he es fertig gebacken auf den Tisch des Haufes gelegt wird. Und die Sorgr war groß, zumal nach den be trüblichen Erfahrungen vergangener Jahre, als der schöne, italienische Sommerhimmel wochenlang kein einziges Wölkchen zeigen wollt«. All die Schönheit konnte uns nicht darüber hinwegtrösten, daß m diesem Himmel Korn und Hackfrucht durstete, Feld und Wiese vertrocknete. Jetzt hat die ganze grüne Saat sich neu belebt, Kartoffeln und Hackfrüchte haben sich sichtbar erholt, jetzt konnten mit bestem Vertrauen die Ge- müsepslänzchen in den neu aufgeweichten Boden gesetzt werden. Wir können sägen, daß die Regenfälle dieser Tage em Kapital von Milliarden für unser Volk bedeuten. Wie sonst in ruhiger Friedenszeit nur der Landmann, so ist eben jetzt das ganze Volk von Wind und Wetter abhängig geworden. Wir dürfen diesen uns vom Himmel geschenkten Erfolg mit frohem Dank dem großen Gewinn zur Seite stellen, den unsere wackeren Feldgrauen draußen an der Front in die Scheuer gebracht haben. Damm heißt es jetzt doppelt tapfer den Kopf hoch tragen und vertrauensvoll allem entgegenschauen, was uns die nächst« Zukukst noch an großen und schwer«» Aufgaben bringen wird. Es wird schon geben. Di« Aussechten auf Deutschland» Ernt« im eigentlichen wie rm bildlr'che/n Sinn« stehen gut! f Sammelt Obstfirm! Auch in diesem Jahre müsseil die Obstlern« wieder gesammelt werden. Möchte doch jeder Deutsche sich vergegenwärtigen, daß in jedem Obstkerne einige Tröpfchen O«l stecken und daß die Gesamtheit der Obst kerne beträchtliche Mengen Oel liefert! Die Kerne aller Eteinobstarten enthalten durchschnittlich 5 Prozent Oel. Aus den im Jahr« 1916 gesammelten Obstkernen wurden 200000 Kilogramm Oel gewonnen. Im vergangenen Jahr hatten wir leider in den meisten Teilen Deutschlands eine geringe Stem- obsternt«, es konnten also so sehr große Mengen von Kernen nicht zusammen tomm«n. Aber das Ergebnis der Sammlung hätte auch 1917 gröher^sein können, wenn es nicht so viele törichte Menschen gegeben hätte, die da sagten: „Was sollen wir Obstkern« sammeln, damst die "Reichen Oel bekommen."^ Diese Ansicht ist ganz falsch. Das Obstkernöl kommt als solches nicht in den Handel, sondern wird restlos zur Her stellung von Margarrn« benutzt, die regelmäßig zur Verteilung an alle Bevölkerungsklassen gelangt, und kommt somit allen zugute. Aus dieser Mitteilung möge jeder die. Schlußfolgerung ziehen, daß kein Kern umlommen darf. Sammle also jeder, auch der, der nur wenige Kirschen oder sonstiges Steinobst zu verzehren bekommt. Man geb« die rein ge- Vaschenyn stutz trockenen Kern« Schulkindern mit, die sie gl«. braucher ungefähr 250 Mark. Gegen den Wein selbst will ich nun nichts sagen. Er mag wirklich besser als viele seiner Zeit genossen sein, aber diese durch den'Krieg hervorgerufene Ueber- treibung, so bezeichnend sie für dir jetzige Zeit ist, sollte doch nicht als Reklame an die große Glocke gehängt werden. Statt dessen wird es durch Anzeigen den Herren Kunden und Kriegs- gewinnlern bekanntgegeben. Nicht weil der Wein alt und selten war, ist er teuer geworden, sondern weil er mit einer durch Kriegspsychose zu erklärenden Preistreiberei einen Preisrekord erreicht hat, soll er als besonders guter Tropfen berühmt gemacht werden. Nicht als erlesener, sondern als besonders' teurer Wein soll er seinen Erwerbern schmecken. Insofern ist er «in Beitrag zur Kuliurverschlechterung durch die Kriegs gewinnler. Dieser Wein sollte nicht „feinstes Edelgewächs", sondern Kriegsprotzenwein heißen. * Die Perle vom Lande. Die nett« Folg« eines Kaffee-. klätschchens erregt in Moers am Niederrhein viel Heiterkeit. Saßen mehrere Hausfrauen beim Täßchen Mokka, d. h. Ersatzmokka, und unterhielten sich über die leidige Dienstboten frage. Eine der Frauen lobte ihr Mädchen und rühmte als besondere Tugend, daß die Brave nach jedesmaligem Heimat urlaub mindestens ein paar Pfund Butter, «in Stück Speck od«r hundert Eier mitbringe, von frischem Gemüse und ver schiedenen Hülsenfrüchten gar nicht zu reden. Zwei TaHe dar auf kündigte die Perle — ohne Grund. ^Erst auf dringendes Befragen gab sie an, von der Frau . . .'(einer Teilnehmerin am Kaffeekränzchen) mit doppeltem Lohn und beliebig freiem Ausgang an jedem zweiten Tag gemietet zu sein, außerdem hätten ihr auch zwei andere Frauen (auch vom Kaffee kränzchen) ein hohes Mietsgeld, aber nicht so hoch wi» da» der neuen Dienstherrin geboten. * Eine p^lnischr Bauernhochzeit. Von den Elendsbildern, mit denen gewisse polnische Kreise den Klingelbeutel in der ganzen Welt zugunsten des „ausgesogenen Polens" in Be wegung setzen, ist in folgender Schilderung einer polnischen Bauernhochzeit wenig zu spüren, die einem deutschen' Lodzer Blatt entnommen ist: Vor der Kirche des Ortes versammelt« sich an einem der letzten Sonnabende ein« große Menge, die neugierig die schönen Kutschen niit den grünbeputzten Pferden bestaunte. Noch größere Aufmerksamkeit aber schenkte die Meng« den Kutschern, die in moderne schwarze Fracks und Anzüg« nach der neuesten Mode gekleidet waren, mit feinsten Ledergamaschen und breiten, schneeweißen Vorhemden, aber statt der Kragen und Krawatten mit Tüchern um den Hals. -k« keimst vsterla»a ! ' Frankenberg, den 2. Juli 1918. s" Für Li« Motette, welche der Kirchenchor morgen Mittwoch abend unter Mitwirkung des Herrn Lehrer Krauße (Bariton) in der Kirche zu Frankenbew veranstaltet, ist nachfolgende Vor- tragsordnung aufgestellt: 1.F. Mendelssohn: Sonate iv, Choral, ^nck»uto »oswouto, Mg». Für Orgel. 2. Joh Seb. Bach: Vater unser im Himmelreich, ein Lutherchoral. Für gem. Chor. 3. Reinhold Becker: Geistliches Lied für Bariton mit Orgel begleitung. 4. Josef Rheinberger: Hymne für zweistimmigen Kmderchor und Orgelbegleitung. 5. Joh. Seb. Bach: Präludium/ und Fuge (o-moU). Für Orgel. 6. ») ,H. Hennig; „Wie sind die Helden gefallen." Lied für Bariton mit Orgelbealeitung. d) Rich. Fuchst Soldatengebet. Für Bariton mit Orgelbe- gleitung. 7. Gemeindrgelang: Melodie.-Valet will ich dir geben. 8. Schrtftvorlesung: Gebet und Segen. 9. W. Haustein: Gebet. Geistliche« Lied Ur Bariton Orgelbegleitung. 10. Rick. Träg- ner: Lob der Musik, ein Lutherlied. Für gemischten Chor. — Der etwaige Reinertrag der Motette soll der KrtegsfÜrsorge »»geführt werden. Es wird gebeten, die am Ausgang stehenden Buchsen zu beachten. > Die 363 Kaffen des Landes ergaben im genannten Monat 471861 Einzahlungen mit 73654073 M., während 53525090 M. Rückzahlungen in 172529 Posten erfolgten, darunter Rüchah- lungen für die Kriegsanleihen in 33257 Posten 24026859 M. - -f* Oberlichtenau, lltsfz. Mar Runge von hier, bei einem Masch-Flugabwehrzug rm Westen, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. — Dresden. Der König nahm Montag vormittag im Jagdschloß Moritzburg die Vorträge der Staatsmtnister und de« Kgl. Kabinettsekrelärs entgegen. Zur Mittagstafel waren geladen Staatsminister Dr. Beck, Generaloberst Frhr: v. Hausen, der neuernannte Justizminister Dr. Heinze und der Komman deur des Leib-Grenadier-Regiments Major v. Watzdorf. — Dresden. Fliegerleutnant Wüsthoff, ein geborener Rheinländer, dessen Familie seit langen Jahren hier wohnt, ist von seinem letzten Fluge leider nicht zurückgekehrt. Nach einer Meldung ist er verwundet worden und in Gefangenschaft ge raten. Als 16jähriger junger Mann trat er al» Kriegsfreiwilliger m die Armee und wurde sofort Flieger, war auch ungemein er- solareich, so daß er — längst Oifizter — außer dem E. K. 2. und 1. Kl. auch den Pour le merite besaß. Er gehörte anfangs der Jagdstaffel Richthofen an, wurde aber dann änderest zu- geteilt und war noch kürzlich im Urlaub in Dresden, wo auf dem Georgplatz Mutter und Schwester leben. Vor etwa 17 Tagen kehrte er zu seinem Dienste zurück und war genötigt, gleich anderntags aufzusteigen. Leider sollte er von diesem Luft kampf nicht zurückkebren. — Leipzig. Wegen gewerbsmäßiger Wabrsagerei wurde vom Schöffengericht eine Formersehesrau zu einer Woche Ge fängnis verurteilt. Das Geschäft dieser Wahrsagerin ging ziem- lich flott, denn täglich fanden sich bei ihr gegen 10 Besucherinnen ein, denen sie für 50 Pfg. die Zukunst aus den Karten enthüllte. Ein junges Mädchen, dem sie seine demnächstige Verlobung und den Heldentod des Bruder« ankündigte, brachte den Schwindel zur Anzeige. — Chemnitz. Aus Anlaß der Goldankaufswoche veran staltete das Zeniraltheater am Freitag eine Vorstellung mit der Ankündigung, daß jeder, der ein Goldstück abliefere, eine Frei- karte erhalte. Die Vorstellung hatte das Ergebnis, daß 1310 Mark in Gold abgeliefert wurden. — Bautzen. Großer Schaden wurde hier dem Kurzwaren- geschält Otto Hauffe durch leichtsinnigen Umgang von Schul kindern mit Streichhölzern zugekügt. Sie hatten brennende Zündhölzer in das Luftloch des Schaufensters gesteckt, wodurch die große Soiegelscheibe sprang und die gesamte Inneneinrich tung samt Waren verbrannte. _ __ übuna ihre« Berufes von Ohnmacht, Fieber, Kopfschmerzen und Ärustftrchen befallen. So zwei Leute auf dem Bahnhof, als sie im Begriff waren, abzureisen, ferner 6 Telephonistinnen de« Telephonamts. Eine Klempnerfrau, die auf einer Leiter stand, stürzte plötzlich ohnmächtig herunter und zog sich eine erhebliche Verletzung zu. Eine Straßenbahnschaffnerin fiel während ihres Dienste« plötzlich im Trambahnwagen infolge einer Ohnmacht um. Auch unter der Schutzmannschaft und den Industriearbeitern grassiert die Krankheit. - " Sturmschäden auf den Halligen. Die Stürme der letzten Woche haben an der Nordseeküste Schleswigs, vor allem aber auf den Halligen, mancherlei Schaden verursacht. Da« Milch vieh hat infolge de» Salzgehaltes des wiederholt Überschwemmten Grases die Hälfte der Milch verloren. Der Beginn der Heu ernte, der sonst stets Johanni ist, mußte der häufigen Ueber- flutungen wegen hmausgeschoben werden. Die zahlreichen Vögel . . V ... L «r- c. ... V, . „ - auf den Halligen find m ihrem Brutgeschäft gestört worden, und I«den arbtrtskrastegen Arm für dl« Zwecke der Knegs- . und die angebrüteten Eier sind von der Flut weggeschwemmt. Wirtschaft benötigen. Es weiß auch jeder, daß alle Kriegs- und Die Jungen der Lerchen, Austernfischer, Seeschwalben, Regen- Zivilgefantzenen, abgesehen von ihrer vielleicht ausg«nutzten , geifer usw. find bei dem Hochwasser ertrunken, während die ihre noch nicht flüggen Kleinen bei einer Ueber- . übst töteten. Die Fischerei mußte de» Unwetter» Woche lang ruhen. Di« Zigeunerplage tritt wieder verschärft in die Erschei- nung. In der Nähe von Calberlah beiFallersleben wurde der alte Königliche Hegemeister Krosch im Walde, au» zehn Wun- den blutend, aufgefunden. Er wurde abend» von drei Zi geunern überfallen. Krosch hatte sie angehalten und nach dem Inhalt ihrer Rucksäcke befragt. Der eine sagte „Fleisch", während sich die anderen sosort auf ihn stürzten und ihn mit Messern be arbeiteten. Dann gaben sie noch mehrere Revolverschüsse auf ihn ab und evtflohey. " Notwohnungen fn 110 Berkner Schulhäuftm. In einer Vorlage Her Stadt Berlin heißt es: Zur zeitweisen Unter bringung Wohnungsloser kommen in erster Reihe Schulen, vornehmlich solche mit Schulküchen und mit Brausebädern in Betracht. Die Klassenräume sollen je für eine Familie unge- teilt verwendet werden. Für größer« Kinder, die nach den Geschlechtern getrennt werden müssen, werden die zahlreichen Nebenräume der Schulgebäude zu dienen haben. Die Turn hallen können ledige aufnehmen. Die Bauvorwallung hat einstweilen in Vorschlag gebracht 110 Schulhäuser mit zusam men 3066 Klassenräumen, 900 Nebenräumen, 94 Sälen und 65 Turnhallen in Berlin zur Verfügung zu stellen. — Aus dieser Anregung der Stadt Berlin geht hervor; daß di* Behörden mit einer bedeutenden Steigerung der Wohnungs not rechnen und mit Besorgnis der Zukunft entgegengehen. " Kriegsprotzenwein. Schleichhandelsbutter, Schinken, Speck und Mehl müssen sich jetzt bescheiden; denn den Preis- rekord hat der Wein errungen. Bei einer Weinversteigerung in Mainz wurden jüngst 300 Liter 1915 er Nackenheimer Auslese mit 51800. Mark, also mit 172 Mark für das Liter bezahlt. Das macht auf die Flasche gerechnet für den V«r- barkeit dem Brautpaar reiche Hochzeitsgeschenke verehrten. Ein Streichorchester spielte die modernsten Tänze, aber die Gesellschaft tanzte nach gewohnter Art ihren Bauerntanz. Sie benutzten auch die Gelegenheit, um ihren Reichtum an Kleidung und Schmuck zu zeigen. Deshalb liefen sie mehr mals täglich nach Hause und zogen sich um . . . an Räucherwaren (50 s?j Schinken usw.) und erstatteten Anzeige. . ilermilcht-r * Die fpsaMche Krankheit in der Schweiz. Die söge- nannte spanische Krankheit tritt neuerdings auch in Bern auf. " Di« Grippe in München. Die spanische Krankheit zeigt ich auch in Süddeutschland. Erzbischof Dr. Faulüaber wurde während der Firmung in Freising von der Krankheit plötzlich »etroffm und mußte seine Funktionen plötzlich einstellen. Wie sie Münchner Polizei bekanntgibt, wurden wäbrend der letzten Tag« viele Leute trjs« auf der Straße, teil» '«ährend der Ans- ; In d«r Kirch« fand die Trauung eines jungen Lodzers aus j der Familie eines angesehenen christlichen Fabrikanten mit der " Stadtverordnetenvorst-Her Fabrikbefitzer Moritz Tochter ei,ns reichen Bauern statt. Wie di- Bauern erzählten Einenkel hat den Geyersberg von der Firma Carl Söffer G.m.b.H. ' hatte der Schwiegervater schon drei Monate vor der Hochzeit . ... - -^Pon ' ganz Lodz ausgekauft, indem er für den großstädtischen s Schwiegersohn ein« kostbare Möbeleinrichtung für Tausende i von Mark beschafft'«, wie sich's für solchen Schwiegersohn schickt. Die Hochzeit dauerte vier Tage, und in dieser Zeit bewirtete der Hochzeitsvater seine Gäste mit sechs fetten Schweinrn, einem Kalbe, sechs Gänsen, sechs Hühnern, sechs Enten und sechs Puten. Getrunken wurden zahllose Flaschen d«r besten Wein« und Schnäpse und acht große Fässer Bier. Die Gäst« waren 32 Bauern und Bäuerinnen, die aus Dank ¬ verfällt. f MJ MöbeMeferung für Krkeargetraute. Die in der Presse verbreitete Nachricht, das Ministerium des Innern babe bei dem Verband der Sächsischen Möbelfabrikanten 10000 Woh nungseinrichtungen' für Krtegsgetraute bestellt, gibt den Sach- verhalt nickt zutreffend wieder. Das Ministerium hat keine Auf träge erteilt. Der genannte Verband hat vielmehr aus eigene Gefahr die Herstellung von 10000 Wohnungseinrichtungen nach bestimmten Entwürfen und zu bestimmten Preisen unter Be dingungen übernommen, die den Absatz dieser Einrichtungen an Kriegsgetraute und damit die Eigenschaft der herstellenden Be triebe als kriegswirtschastlicher Betriebe sicherstellen. a Bei der Eemeind verbandsgirokasse zu Frankenberg find m Monat Juni 1918 erfolgt: 700 Zuweisungen von auswärts im Betrag von 269177 M. 50 Pf. 185 Neberweisungen nach „ ,» „ „ 282076 „ 61 „ 141 Ueberschreibungen am Orte ,, „ ,,' 93359 „ 72 Sparkassenwesen. Im Monat April 1918 betrug nach der amtlichen Uebersicht der Geschäftsumsatz bei folgenden Spar kassen: Anzahl 2222 Betrag in M. 273650 Anzahl 955 Betrag in M. / 283016 207 55748 44 41177 309 44593 91 29172 126 15954 55 28200 1835 267971 - 730 80512 1333 227080 463 280773 809 122550 304 105978 940 394749 267 331114 3488 . 535793 930 335076 27859 3672961 9277 2260760 424 44949 127 64279
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