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1918. wrv Berlin, 23. Juni, abends. (Amtlich.) Von den Kampffronten nichts Neues. Leutnant Löwenhardt errang seinen 28. Luftsieg. Der Erftt Eeneralquartiermeister: Ludendorff. Der Aellkrieg Deutsche Heeresberichte wtb Berlin, 22. Juni, abends. (Amtlich.) Von den Kampffronten nichts Neues. wtb (Amtlich.) Grob» Hauptquartier, 23. Juni Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Bulgarien pb Sofia, 23. 6. Der neue Ministerpräsident Malinoff empfing heute den Vertreter des W. T. B. zu einer längeren Unterredung. Er betonte dabei, daß die Gründe für den Kabinettswechsel ausschließlich in innerpolitischen Schwierig, feiten liegen, wie sie namentlich durch die Nahrungsmittel- verteklung entstanden sind. In der äußeren Politik habe er ein gutes Erbs übernommen, für welches das bulgarische Volk, wie bisher, in treuer Waffenbrüderschaft mit den Ver bündeten seine ganze Kraft einsetzen werde. Die Richtlinien der Politik würden sein die Sicherstellung der Ernährung des Volkes und der Armee und die Festigung des Vertrauens des bulgarischen Volkes in seine Zukunft. Ein« neue Kundgebung Lansdowne» pe Die „Daily Mail" berichtet, daß Lansdowne einen neuen Brief oorbereite mit dem Vorschlag«, daß man Deutsch land Aimerivnsfreiheit im Osten überlese. China pch London, 22. 6. (Reuter.) Wie „Daily Mail" aus Peking erfährt, erklärte der chinesische Pvemierminster Tuant- schiten in einem Gespräch: In Charbin und in der Nähe der Grenze stehen chinesische Truppen für ein Zusammenwirken mit den japanischen zur Verfügung. Wenn es erforderlich ist, werden noch mehr gesandt werden. Die drohend« Lage an unserer Grenze erfordert sicherlich Schutzmaßnahmen. Wir wollen keine Bolschewik! in China. In zwei Monaten, hoffe ich, wird der Aufstand in Kanton unterdrückt sein, und dann können leicht viele Truppen freigemacht werden. Um die künftig« Staatsform Finnlands pf Abo, 22. 6. Eine Delegation aller Landtagspar. Beiderseits der Somme hielt die rege Tätigkeit des Feindes an. Ein nächtlicher Angriff der Engländer bei'Mor lancourt zwischen Ancre und Somme brach in unserem Feuer zusammen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Französische Teilangriffe südöstlich von Mery wurden äb- gewiesen. Südwestlich von Reims machten wir bei kurzem Jnsanteriegesecht mit Italienern 36 Gefangene. Nm Heimat und Oateriaaa Frankenberg, den 24. Juni 1918. Johannistag — Sommer-Sonnenwende. Der längste Tag im Jahr ist erreicht, es geht wieder abwärts, langsam und in der Hellen Freude an allem, was der Tag bringt, aber doch stetig der Zett entgegen, in der der Wind über di« Stoppeln weht. Ohne Fleiß kein Preist So Ist es zu Haus« besonders in der Landwirtschaft, di« für die Kriegsjahre so viel bedeutet,. Italien i Men, 22. Juni. .Amtlich wird gemeldet: Die Kämpfe an der Piave haben gestern an Heftig keit abgenommen. Wo die Italiener — wie in einzelnen Ab schnitten des Montello und westlich von San Dona — ihre Angriffe erneuerten, wurden sie, wie früher, unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Der Feind verlor zwischen dem 15. und 20. Juni durch unsere Flieger und durch Abwehr von der Erde aus 42 Flug zeuge. Außerdem büßte er 4 Fesselballone «in. Die Zahl der Gefangenen ist auf 40 000 gestiegen. Unter diesen befanden sich auch einige tschechisch-slowakische Legio när«, die sofort der durch die Kriegsgesctze vorgesehenen stand rechtlichen Behandlung zugeführt wurden. Der Chef des Eeneralstabes. i Wien, 23, Juni. Amtlich wird gemeldet: Die Kämpfe an der Piave waren auch gestern weniger h«ftig, nur am Südflügel unserer Armecfront nahm der Feind nachmittags seine Gegenangriffe wieder auf. Sbnst überall Geschützkampf. Die schweren, wolkenbruchartigen Regen, die in der letzten Woche fast täglich über Venezien niedergingen > Wieder 16500 Tonnen s (Amtlich.) Berlin, 23. Juni. Neue U-Bootserfolge im Sperrgebiet um England: 165VV Brt. 2 Dampfer wur- , den an der Ostküste Englands aus stark gesicherte« Geleitzügen herausgeschossen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * * Die mittelbare Wirkung des Ubootkrieges auf die feind liche Volkswirtschaft geht wieder einmal aus einem Jahres bericht hervor, den die Tunesische Phosphat-Gesellschaft für 1917 veröffentlicht. Demnach betrug die Phosphatförderung im fetzten Jahre nur 217 000 Tonnen, gegen 383 000 Tonnen im Vorjahr. Dieser Rückgang ist lediglich die Folge von Kohlenmangel infolge des Ubootkrieges. 1 Tonne Kohle kostet heute in Tunesien 295 Fr. gegen 35 Fr. im Frieden, Dynamit ist um das 21/2 fache, Grubenholz um mehr als das Doppelt«, Korbure um das 9 fache und Eisen um das 7 fache im Preise gestiegen. Die großen Transportschwierigkeiten er laubten rm letzten Jahr nur «ine Verschiffung von 100 000 To. gegen 230000 Tonnen im Jahre 1916. Der Gebrauch des Phosphates ist für di« französische Landwirtschaft «ine Lebens frage. Der Preis dieses Düngemittels sei aber um mehr als das Doppelte gestiegen und will noch weiter steigen. Kampf dMscher Seeflugzeuge mit englischen Seestreitkräften s Reuter berichtet aus London: Die englische Admiralität meldet: Ein englisches Geschwader wurde während einer Er kundung im nördlichen Teile der Bucht von Helgoland am Morgen des 19. Juni von deutschen Seestugzeugen ange griffen. Es wurden keine Treffer vom Feinde erzielt. Da gegen wurde ein feindliches Seeflugzeug heruntergeholt und durch Geschützfeuer zerstört. Hierzu erfahren wir, daß die Begegnung unserer Flug zeuge mit englischen Schiffen etwa 120 Seemeilen nördlich und nordwestlich von Helgoland stattfand, also weit außerhalb der Helgoländer Bucht. Im Angriff auf die britischen See- streitkräfte wurde von einem unserer Flugzeuge aus einen feind lichen Zerstörer wahrscheinlich em Treffer erzielt, der sich durch eine weiße Rauchsäule hinter dem achteren Schornstein kennt lich machte. Aus dänischen Zeitungsmeldungen geht hervor, daß an demselben Tage ein englisches Flugzeug in Dänemark notlanden mußte. Es ist anzunehmen, daß es durch Schaden in dem Luftgefecht mit unseren Flugzeugen hierzu gezwungen lvar. Eins unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Ein neuer Varalongfall s Die Genfer „Feuille" bringt aus der „Feuille d'Avis de Lausanne" vom 8. Juni folgende Meldung: Ein englischer Offizier der Handelsmarine, der mit einer jungenNeufchatelerin verheiratet ist, wurde dem König von England vorgestellt und erhielt eine hohe Auszeichnung für die kürzlich erfolgte Versenkung eines deutschen U-Bootes. Das Handelsschiff, vom U-Boot angegriffen, überwältigte das U-Boot durch Geschütz feuer. Das U-Boot sank schnell mit der gesamten Besatzung. Trotz der „Kamerad!"-Rufe seitens der Besatzung des deut schen U-Bootes nahm der englische Offizier von der Rettung der Mannschaft Abstand, die in den Wellen umkam. „Feuille" bemerkt hierzu: Die deutschen U-Bootsmannschaften sind oft getadelt worden, daß sie sich ihrer Opfer nicht annehmen, doch ist es noch nicht vorgekommen, daß sich U-Bootsmann- schaften damit öffentlich gebrüstet hätten und dieferhalb dem Kaiser vorgestellt und ausgezeichnet worden wären. Der Baralongfall wird in England offiziell anerkannt durch Verleihung von Baralongorden. Das ist das einzig Neue an dieser Meldung. Denn über das Fortbestehen des Baraloirggeistes in der britischen Marine konnte schon längst niemand im Zweifel sein. * Dl« U-Bootbeute sm April betrug 652000 Tonnen, dl« im März 689 000 Tonnen. Das Maiergebnis unserer U-Boote kann unser« wackeren ' Blaujacken voll befriedigen. Es hält sich auf der Höße, die seit s/« Jahren ohne große Schwankungen eingehalMt vnn>de. Während der beiden letzten Monate war das Wetter auf See so ruhig wie selten, ein Zustand, der zwar der Schiffahrt sehr dienlich ist, unseren U-Bootführern aber gar nicht gefällt, da es ihren Gegnern den Kamps erleichkrt jund sie zu verdop pelter Vorsicht gezwungen werden. Wenn trotzdem die Erfolge der U-Boote die gleichen geblieben sind, spricht dies für di« ungeschwächte Wirksamkeit des U-Bootkrieges. Bian mutz dabei noch in Rechnung stellen, daß die See von Schiffen stark geleert ist. Die gairze Schiffahrt z. B. zwischen den nor- dischen Staaten und dem Westen umfaßt nur noch die Hälfte der Tonnage wie noch im Jahre 1917. Eine Neuerung in dem Berichte des Admiralstabes ist die Anführung d«r Tonnage der beschädigten Schiffe. Dieser Punkt ist von nicht geringer Wichtigkeit, denn die Arbeiten, zu denen die Werkstätten gezwüngen werden, um die beschädig- . ten Schiffe wieder herzustellen, geht ihnen für den Neubau von Schiffen verloren. Kleine polMcde kacdricbteu pd Berlin. 24. 6. Der Hauptausschuß de« Reichstags be gann heute die Beratung des Friedensvertrages mit Rumänien. Die Verhandlungen wurden mit Darlegungen des Staats sekretär» von Kühlmann eingeleitet. Diese Darlegungen wie auch die folgende Aussprache wurden für vertraulich erklärt. Auflösung des preußischen Abgeordnetenhauses? " pd Die „Nationalste." erfährt au» Kreisen, die der preußi schen Regierung naheftehen, daß mit weiteren Lesungen der Wahlreformvorlage nicht zu rechnen ist. Am 8. Juli beabsichtigt nämlich der stellv. Ministerpräsident Dr. Friedberg auf Urlaub zu gehen, was wohl kaum der Fall wäre, wenn sich da» Abge ordnetenhaus, das am 4. Juli zusammentritt, noch weiter mit der Wahlreform beschäftigte. An maßgebender Stelle wird übrigens, wie wir weiter erfahren, mit Neuwahlen im Sep tember oder Oktober d. I. gerechnet. Nationalliberaler Antrag M Reform des Auswärtigen Amte» pd Die Nationalliberalen haben zum Etat des Auswärti gen Amtes den Anttag gestellt, den Reichskanzler zu ersuchen, baldmöglichst einen Ausschuß zur Prüfung der Frage einer organischen Reform des Auswärtigen Amtes einzusetzen, in d«n außer, Mitgliedern des Bundesrats und des Reichstags und Vertretern des Generalstabes und Admiralstabes insbe- sondere auch Vertreter des am überseeischen Handel beteiligten Kaufmannsstandes und der deutschen Erportrndustrie zu be rufen wär«». Was ist Fahnenflucht? pd Der Reichstagsausschuß zur Beratung der Militär gesetze beschloß eine neue Erklärung des Begriffs Fahnenflucht. Dieser soll nur vorliegen, wenn jemand sich dauernd der Ver- pflichtung zum Dienst entzieht. Die Versetzung in di« 2. Klasse des Soldatenstandes soll bei Fahnenflucht verfügt werden können. Bisher trat sie stets ein. Die Lurussteuer wurde im Reichstagsausschuß beraten und dabei erheblich er weitert. Sie umfaßt neben Schmuckstücken, Kunstwerken, Anti quitäten auch Klaviere, Autos, Photographische Apparate, Billards, Handfeuerwaffen, Teppiche im Werte über 200 Mr. und Pelzwerk mit Ausnahme von Schafpelzen. Die Steuer beträgt 10 Prozent und bei Schmuckstücken, Antiquitäten und Kunstwerken 20 Prozent. Oesterreich-Ungarn pö Wien, 24. 6. Der gestrige Mmistsrrat beschloß die Demission d«s Kabinetts Seidler. pö Wien, 23. 6. Der Kaiser erließ nachstehendes aller höchstes Rundschreiben: Lieber Dr. Ritter von Seidler! Sie haben mit Hinweis darauf, daß unter den gegebenen Verhält nissen meiner Negierung die Bildung einer Mehrheit im Abgeordnetenhaus nicht möglich ist, mir im Namen des Gesamtkabinetts die Bitte um Enthebung vom Amte unter breitet. Da es meine Absicht ist, unter unverbrüchlicher Fest haltung des vertrauensvollen Verhältnisses zu jenen Par teien, die auch bisher unbedingt für oas Staatsinteress« eingetreten sind, zunächst alle Möglichkeiten zu prüfen, wie die Erledigung der öffentlichen Angelegenheiten auf parla mentarischem Wege gesichert werden könnte, behalte ich mir die Entscheidung über ihr Demissionsgesuch vor und betraue Sie mit der einstweiligen Weiterführung der Geschäfte. Verhandlungen über dir Erneuerung des deutsch- östektttchischrn Bündnisses pd M«n, 24. 6. Die Verhandlungen zwischen den Ver tretern des deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns über die mit der Erneuerung des Bündnisses in Zusammenhang stehende »wirtschaftlichen Fragen sollen am 8. Juli in Salz burg beginnen. 10060 kg Mehl in Wiener Hotels beschlagnahmt pö Wren, 24. 6. Bei einer Reihe Wiener Hotels sind in den letzten Tagen Haussuchungen auf Mehlvorräte vor genommen worden. Es wurden m«hr als 10 000 kg Mehl beschlagnahmt. teien veröffentlicht einen bedeutsamen Aufruf, der mahnt, ! di« künftige Staatsform einheitlich und ernst zu überlegen, s Er empfiehlt Toleranz in der Presse, den Versammlungen und d«m Landtag«. , ! > s l ! AWe AkckOWche vom 23.- 30. Juni 1918 Wenn Euch Euer Gold mehr ist al« wir — so lohnt es sich nicht weiter zu trotzen — und, Gewehr bei Fuß warten wir bi« Ähr glücklich seid mit Eurem gelben Metall! Unteroffizier Josef Stollretter, im Felde. Die Goldankaufsftelle befindet sich: bei der Firma Schiebler» Wwe. L Sohn, Freib. Str 54. Geöffnet: Wochentag« 8—12, 2—S Uhr. ' und weite Strecken der Ebene Ulster Wasser setzten, hätten für die Truppen die Last und Entbehrungen des Kampfes ver- vielfältigt. Die Piave ist zu einem reißenden Strom geworden, dessen Wassermassen wiederholt den Verkehr zwischen beiden Ufern auf viel« Stund«» unterbinden. Es ist nur unter den größten Schwierigkeiten möglich, den Kämpfern an der Front . den nötigsten Bedarf an Munition und Verpflegung zuzu führen. Um so größere Anerkennung ist den braven Trup- pen zu zollen, deren Kampfkraft auch in noch härterer Lage Ungebrochen blieb. Der Chef de« Generalstabes. Westen Da» Stärkeverhältnis an der Westfront w Folgende bei dem deutschen Korps an der Aisne für , die Zeit vom 27. Mai bis 3. Juni gemachten Feststellungen widerlegen schlagend die Pressemeldungen der Entente über die angebliche deutsche zahlenmäßige Ueberlegenheit gn der Kampffront und beweisen die Schwere der feindlichen Ver luste. Nicht weniger als 10 französische Infanterie- und eine Kavalleriedivisipn wurden in diesen sieben Tagen ihm gegenüber eingesetzt, wozu noch eine Territorialbrigade kommt. 273 Offizier« und 10 862 Mann blieben gefangen in.seiner Hand. Bereits am 31. Mai mußte die französische Heeres leitung ihm gegenüber 4 Divisionen als abgekämpft heraus ziehen, darunter die 22. Infanteriedivision, deren blutige Verlust« 60 Prozent betragen, und die 43. Infanteriedivision, von der das Jägerbataillon 1 am 28. Mai aufgerieben wurde ynd andere Kompanien mit nur 10 Mann zurückkamen. Wie groß die Verwirrung der feindlichen Verbände war, zeigt der Umstand, daß am 28. Mai nicht weniger als 12 Regimenter von fünf verschiedenen französischen Divisionen vor dem deutschen Korps festgestellt wurden. Am 2. Juni verlor die 2. Kavallerie-Dision 70 Prozent ihres Bestandes, di« 173. Territorial-Brigade wurde am 27. Mai von den Deutschen kampflos gefangen genommen. Frankreichs Zusammenbruch w Ein deutscher Prinz, der bei der freiwilligen Kranken pflege rm Westen tätig ist, schreibt der katholischen „Sächsischen Volkszeitung" in Dresden: „.... Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Fran zos«» nicht bald von den Engländern genug haben sollten. Ern König hätte längst übergenug von dieser Verwüstung seiner schönen Erinnerungsstätten und dem Elend seiner Landsleute, das mit dem unserigen' nicht im entferntesten zu verglichen ist. Ehrgeiz und das Gefühl der Rache fitzt aber den Franzosen so sehr im Blute, daß wir uns nur vor ihm» retten können durch rücksichtslose Nieder- kämpfung und Kriegsentschädigung. Diesem Ziel nähern wir uns stark. Deshalb hoffe ich auf baldigen Zusammen bruch Frankreichs..." . Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man unter dem „deutschen Prinzen" den dem Dresdener Blatte nahestehenden Prinzen Mar von Sachsen versteht. * O w Zürich, 24. 6. Wie der „Zür. Anz." meldet, folgen infolge weiterer Bedrohungen der Westfront durch deutsche Angriffe die englischen und französischen Truppen aus Italien abberufen werden. w Zürich, 24. 6. Der „Zür. Anz." schreibt, die Anzeichen mehren sich, daß die Schlacht im Westen vor ihrem Wieder beginn steht. An verschiedenen Teilen der langgestreckte» Front nimmt das Artilleriefeuer zu. w Zürich, 24. 6. Wie die „Zür. Morgenpost" erfährt, sand vor einigen Tagen im Älliierten-Hauptquartier eine Konferenz statt, an der auch die Generale Foch und Petain und der Pariser Militärgouverneur, General Guillemont, Teil nahmen. Es find die letzten notwendigen Maßnahmen zur Verteidigung von Paris beschlossen worden. wp Bern, 23. 6. Nach dem Petit Parisien sind die be- rühmte» Fresken von Puvis de Chavannes aus dem Pariser Pantheon nach der Provinz in Sicherheit gebracht worden. Fliegerangriff auf belgische Küstcnstädte , wl Berlin, 23. 6. (Amtlich.) In den letzten Tagen fanden wiederholt Flugzeugangrifse gegen Brügge, Ostende und Zeebrügge statt. Hierbei wurde von den feindlichen Fliegern unter Mißachtung der völkerrechtlichen Abmachungen auch das Hospital in Ostende angegriffen und getroffen. In Brügge wurde» fünf Einwohner getötet und elf verletzt. Militärischer Schaden ist nicht entstanden. Mehrere feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Leutnant zur See Sachsenberg, der Führer unserer dortigen Marinejagdflieger, errang seinen fünfzehnten Luftsieg. Der Chef des Admiralstabes der Marine. wl Rotterdam, 22. 6. Heute mittag sind bei Aardenburg von einem Flugzeug zwei Bomben abgeworfen worden. Ein Knabe wurde leicht verletzt. Es handelt sich hier um eine erneute Verletzung der hol ländischen Neutralität durch einen wahrscheinlich englischen Flieger. : Ereignisse zur See Di« MaibtUt« der U-Boote Seit Krttgsbegiim 17730000 Tonnen versenkt s Berlin, 22. Juni. (Amtlich.) Im Monat Mai sind ins- gesamt 614 000 Brt. des für unser« Feinde nutzbaren Handels- schisfsraumes vernichtet worden. Der ihnen zur Verfügung stehende Welthandelsschiffsraum ist somit allein durch kriegerische Maßnahmen seit Kriegsbeginn um rund 17 730000 Brt. verringert worden. Hiervon sind rund 10828 000 Brt. allein Verluste der englischen Handels flotte. Nach inzwischen gemachten Feststellungen sind im Monat April außer d«n seinerzeit schon bckanntgegebenen Verlusten der feindlichen oder im Dienste unserer Gegner fahrenden Handelsschiffe noch weitere Schiffe von rund 50 000 Brt. durch kriegerische Maßnahmen schwer beschädigt in seindlichen Häfen eingebracht worden. Der Chef de« Admiralftabes der Marine.