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düng der völkerrechtswidrigen se eingelegte Verwah ¬ rung ist hiernach unzweifelhaft berechtigt. Es ist zu hoffen, das; sie auch Erfolg hat. Die deutsche Regierung wird sicherlich nicht davor zurückschrecken, die angedrohten Vergeltungsmatz regeln in dre Tat umzusetzen. Zu den Vergeltungsmatznahmen ist nicht zu rechnen, datz diese Munition aus derl erbeuteten Gewehren und Maschinengewehren, die natürlich sofort wieder gegen den Feind nutzbar gemacht werden müssen, verschossen wird. kine Aalinnig am IraMeicb Die Presse in den Ländern unserer Feinde klagt und jammert und schimpft in unflätigster Weise über angeblich schlechte Behandlung der in Deutschland befindlichen Kriegs gefangenen. Neben England tut sich Frankreich hierin beson ders hervor, — Frankreich, das Land, das wehrlose Gefan gene, unverwundete wie verwundete, aufs niederträchtigste und feigste zu quälen und zu marrern versteht! Wie aber fran zösische Gefangene selbst ihre Lage in Deutschland Anverwand ten gegenüber schildern, illustriert trefflich ein uns vorliegendes Schreiben eines nach Paris gebrachten Nordfranzosen an einen in deutscher Kriegsgefangenschaft befindlichen französischen Sol daten. .Darin heißt es: „Man spricht hier jetzt davon, datz die Gefangenen ausgetauscht werden sollen. Wenn du dar ¬ war auch wirklich vor Angst unsinnig. Vor dem Gefängnis schauerte ihr, gerade weil sie Glanz und Wohlleben so liebte. Eva lehnte entgeistert mit weit geöffneten Äugen am Bettpfosten. „Ist es denn wirklich wahr?" rief sie heiser vor'Ent setzen. Charlotte raffte sich auf. - „Ich war inMot — es ging mir schlecht. Da siehst du, wie weit man kommt, wenn man den Halt verliert. Ich wollte es dir ersparen, das mit anzusehen, deshalb solltest du fort", sagte sie wie gebrochen. Eva rührte sich nicht. Wie zu Siern erstarrt, sah sie zu- als der Beamte die Mutter fortführte. Er mutzte sie stützen, da sie haltlos taumelte. Als sich die Türe hinter ihnen schloß, brach Eva mit einem ächzenden, Laut zusammen. Fortsetzung folgt. Seim 5wrm aitt cken stemmel Von einem Kampfteilnehmer wird uns geschrieben: Unserm Korps fiel die Aufgabe zu, den Kemmel, von dem der Feind die deutschen Stellungen bis Armentieres'übersehen und unter Feuer nehmen konnte, zu stürmen. Gewiß hielt dieser 156 Meter hohe Berg keinen Vergleich mit den uns so vertrauten Äergriesen in Tirol, Rumänien öder Italien aus, doch er war das stärkste Bollwerk des zähen Gegners an der flandrischen Front. Der Sturm war für die Nacht vom 24. zum 25. April' angesetzt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt mußten sowohl die Sprechleitungen nach vorwärts von den Regimentern als auch nach rückwärts bis zur Gruppe aufs peinlichste ausge baut und aufrechterhalten werden, eine Ärbeit, die mitunter im stärksten Feuer ausZeführt wurde. Auch mit den Nach bardivisionen wurde Verbindung aufgenommen. Der Sturm hatte den von der Führung des Korps ge wünschten Erfolg. Sofort waren es die Fernsprecher, die bis auf den Kemmel ihre Leitungen zogen, damit eine dauernde Verbindung nach rückwärts wie zu den Nachbardivisionen vor handen war. Mit der Trage auf dem Rücken und den Appa raten in der Hand durchliefen sie das feindliche Sperrfeuer und waren unter den ersten, die den Kemmel erstiegen hatten. Durch das ungestüme, keine Gefahr achtende Vorwärtsdringen, sich dessen allein bewußt, wie außerordentlich wichtig ein unge störter Nachrichtendienst für das Gelingen der Kampfhand lungen ist, haben auch die Fernsprecher viele Kameraden durch Tod öder -Verwundung verloren. So verhältnismäßig leicht es war, die neuen Leitungen zu ziehen, so schwer war Lie In standhaltung derselben in dem immer mehr zunehmenden Artilleriefeuer. Ständig waren die Telegraphisten unterwegs und verfolgten die gestörten Leitungen und flickten sie ruhig und sicher trotz der in der Nähr einschlagenden Granaten; bald arbeiteten sie im Trichtsrgelände am Fuß des Berges, bald in dem zu seiner Spitze führenden Hohlweg, der allerdings diesen Charakter durch die Anhäufung von Toten und Pferde ielchen bald verloren hatte. Kaum waren die Störungssucher wieder in Deckung angelangt, da war die Verständigung wie der fort, und unverdrossen ging es von neuem an die Arbeit —- tagsüber und auch bei Nacht, wo das Störungfuchen dop pelt schwierig ist. War ein Flicken nicht mehr möglich und mußte eine neue Leitung gebaut werden, so griff man aus die rn der Nähe der Stationen befindlichen Blinker, Funker oder Melde gänger zurück, dis nach Möglichkeit die Befehle von hinten und die Meldungen von vorn weiterleiteten. Aber was will der Blinker, wenn Nebel herrscht oder das feindliche Feuer so stark ist, daß Rauch und Staub der .einschlagenden Granaten die Sicht hindern? Was Ler Funker, ' wenn an seinem empfindlichen Gerät ein kleiner Teil getroffen ist? Wie will er mitten in dem Lärm der Kanonen die feinen, Hellen Summertöne hören? So geht der Meldegänger los und befördert so rasch, wie er eben kann, die Nachrichten an die nächste Stafette, bis der Fernsprecher wieder arbeiten kann und sie weitergibt. Innig arbeiten die Fernsprecher mit den anderen Arten Nachrichten truppen zusammen und ermöglichen rasche Hilfe bei den immer stärker werdenden Gegenstößen der Franzosen. vir engMcdrn Vmn-VM Leltdslle Erne vor kurzem durch General v. Wrisberg im Reichs tag abgegebene Ervärung auf die kleine Anfrage des Abg. Dr. Heckscher beschäftigte sich mit der englischen Infanterie- Munition. Das englische Geschoß ist äußerlich ein normales Voll- mantelgeschotz, hat aber nicht, wie es die Siegel bildet, einen aus einem Stück bestehenden Bleikern. Der englische Ge- schoßkern besteht in einem zylindrischen, 20 Millimeter langen Teil aus Blei, in der Spitze aber, 10,-9 Millimeter lang, früher aus Aluminium, neuerdings aus einem zackig geform ten Äleidraht, um das ein Ctreifchen Papier maschinell gewickelt ist. Der englische Geschoßkern ist also geteilt. Einfacher und weniger kostspielig herzustellen ist, wie auch ein Lae erkennen und einsehen wird, das Eeschötz mit einem einheitlichen Bleikern. Warum hat aber der sonst kaufmännisch rechnende Engländer diese mit größeren Um ständen und größeren Kosten verbundene Konstruktion ge wählt?- Nicht einmal die ballistische Leistung wird bei der Zusammensetzung des Geschosses, bei der die Geschoßspitze zugleich leichter ist als der übrige Geschotzteil, verbessert, die ballistische Leistung wird sogar, bedeutend verschlechtert. Der besondere Zweck liegt in der Wirkung des Geschosses. Don zwei sich mit gleicher Geschwindigkeit sortbewegenden Körpern hat nach dem Beharrungsgesetz der eigentlich schwerere Lie größte Energie. Trifft das englische Geschoß aus.einen harten Gegenstand, so hat der schwerere Bleikörper den größeren Hang, in dieser Fortbewegung zu bleiben, als die viel leichtere Alumimumspitze oder die Spitze aus Bler- draht mit der Papierumwicklung. Die Folge davon ist, datz der schwere Bleikern sich staucht und seinen Querschnitt ver größert. ' Der dünne Nickelmantel reißt dann häufig auseinander 'und hiermit ist die dumdumartige Wirkung des Geschosses erzielt. Die nach Lieser Richtung hin angestellten Versuche und Beobachtungen haben in vielen Follen die Richtigkeit der Annahme bestätigt, Laß das englische Geschoß, wenn es auf einen harten Gegenstand auftrifft, vornehmlich bei'nahen und mittleren Entfernungen, dumdumartige Verletzungen her vorruft. Die ganze Schwere der den Engländern vorzuwerfenden Schuld muß sich aber gegen dre Verwendung her Geschosse mit der Paprereinlage richten. Diese wirkt, nachdem, wie oben beschrieben der Mantel gerissen ist, besonders gefährlich. Dies Geschoß muß vom Gesichtspunkt der Wundinfektion aus jedenfalls als noch bedenklicher angesehen werden, als das mit Aluminiumspitze. Die Papierumhüllung ist nach dem Ergebnis der bak teriologischen Untersuchung durchweg keimhaltig. Die Mög lichkeit ist somit gegeben, daß mit der Papierfüllung auch Krankheitskeime, WunLstarrlrampferreger usw. in die Wunde gelangen und Lieser schwere Schädigungen bringen können. Die bei der englischen Regierung gegen Lie Verwen-