Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180714
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-14
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rü «rre wie g«s, den wir zu führen gezwungen wie Besitzsteuer Kriegssteuer nicht zurück- den S Ritter, Nach den bisherigen Erfahrungen wird !es in dritter Lesung angenommen. Milderung des bezüglich der Notwendige kund Urki 3 482 506 547 371 525 210 417736 411 302 358 249 243 354 108 112 250 266 45 754 911 38 214 449 6 515 196 19 505 306 45 639 107 8 045 636 7 208 966 19 291834 23 953 003 4323 040 3 394 416 2 202 412 8 531 488 21 500 000 2 074 664 6 434 439 23 265 834 64105 746 205 492 761 100 000000 Land und einer 179 339 147 23 525 210 26737337 13 651 547 11 173 559 6 219 405 3 359 238 2 183 224 467 313 1 332 700 2 952 364 567 303 659 829 927365 1423 295 260086 234864 190210 512 499 1150 000 152 829 429826 1 055 630 2 900 485 8 581 524 4 500 000 glieder unter der ein rtgkeite sitzende Neufta Borges Äusr wach. Hoimatsr Edmund «ine Ehr« stimmunk des Geh verliehen verdient Vereins I Zeichen s Absichten für eine Anbahnung des Friedens jweisen, sondern ihnen nachgehen werde. ange fühn men Verhält, Ferienso neren fä beginn 1 nen. M mit Zur Verkehr Auslösung ukrainischer Ministerien i beschloß die Aufhebung der erhöhen werdend Im.ganzen ist diese Statistik ein unwiderlegliches Zeug nis der ungebrochenen Wirtschaftskraft des deutschen Volkes. Cie ist aber auch im einzelnen lehrreich. Im besonderen fällt der hohe Beitrag Sachsens zu den Kn'egssteuern auf, das nach der Höhe der von ihm aufgebrachten Knegssteuern unter den deutschen Bundesstaaten an zweiter Stelle steht und selbst das weit größere Bayern hinter sich läßt. Dazu will recht schlecht passen, wenn Sachse/i fortgesetzt begründete Ursache findet, über Zurücksetzung gegenüber anderen Bundes staaten, besonders auch gegenüber Bayern, zu klagen, wenn es sich um andere Dinge handelt, etwa um Fragen des Ein flusses im Reiche, um Lebensmittelzuweisungen, um sonstige wirtschaftliche Erfordernisse u. s. 's. , , , . so lange wir ihn führen müssen, bis zum ehrenvollen Ffteden bestehen. »er Weltkrieg Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 12. Juli abends. (Amtlich.) Oertliche Kämpfe südwestlich Bailleul und auf dem West ufer der Avre. , i Preußen Bayern Sachs« Württemberg . . . . ^ Baden Hessen Mecklenburg-Schwerin . . Großherzogtum Sachsen . Mecklenburg-Strelitz . . . Oldenburg Braunschweig . . . . ' Sachsen-Meiningen . . . Sachsen-Altenburg . . . Sachsen-Coburg-Gotha . . Anhalt Cchwarzburg-Rudolstadt . Schwarzburg-Sondershausen Waldeck Reuß ä. L. Reuß j. L Schaumburg-Lippe . . . Lippe . . Lübeck . Bremen Hamburg Elsaß-Lothringen .... sitzend« Sars« PflugI Lung, ve^ witz, Kon Heimer B fessor Dr E. K. Hl ist, der Ehrenplal Geheimen Georg dl er den B schütz auch und sich m s M Staatszeii sterium de merfrischle es u. a. Personen, ohne Wol men haben Begleitung tersagt wei komma erlassen von W sich. Di den St Städte« werden s r Die, „Z zufolge rat eine dieser d Union Weder i dem Bu auch die Erbschaftssteuer — nicht aufgebracht werden konnie, deshalb sind wir Ihnen dankbar, daß Sie ganze Arbeit auf diesem Gebiete getan haben. Z 6 u, der der Regierung die Ge nehmigung gibt, die Aktiensteuer auf 2 vom Tausend zu er mäßig«» oder auf 4 vom Tausend zu erhöhen, wird erst im späteren Stadium befolgt werden. Jedenfalls wird von dem Ermäßigungsrecht in umfangreicher Weise Gebrauch ge macht werden. (Bravo.) Der Präsident ruft die allgemeinen Gesetze im ganzen auf und erklärt die Annahme des Kriegsabgabegesetzes, des Bi«r- steuerg«fetzes und des Bierzolles, des Wein- und Schaumwein gesetzes, der Mineralwasser- und Limonadensteuer und der Zölle auf Kgffe«, Tee und Schokolade, sow(e der Reichsabgabe bei den Post- und Telegraphengebühren. . Beim Reichsstempelgesetz beantragen dieSozialdemokraten, die Bezüge auf dir fidrikommissarisch gebundenen Besitze mit 10 Prozent zu belasten. Staatssekretär Graf Rödern: Ich bitte aus formellen Gründen um Ablehnung des Antrages. Die Regierung kann solchem Beschluß, der nicht in kW« Rahmen dieser Steuergesetze paßt, nicht zustimmen. '(Unruhe.) Ueber den Antrag wird namentlich abgestimmt. Von 307 Abgeordneten stimmen 151 für den Antrag, 154 dagegen mit 2 Stimmenthaltungen. Der Antrag wird somit abgelrhnt. Das Reisstempelgesetz wird daraus angenommen, ebenso die Umsatzsteuer, das Steuerfluchtgesetz und das Gesetz betr. Er richtung eines Reichsfinanzhofes. Bis auf das Branntweinmonopol sind somit die Steuer gesetze in der dritten Lesung erledigt. Westen Britische Verluste w Haag, 13. 7. Nach dem „Nieuwe Rollend. Courant* geben die englischen Blätter die britischen Gesamtveilüste im Juni, die veröffentlicht werden, mit 4609 Offizieren und >35729 Mann an. Dazu kommen noch 40 Offiziere und 204 Mann der Flotte. Für die drei Monate April, Mai, Juni stellen sich die Verlustziffern aus 21097 Osfiziere und 337918 Mann. K« Wau» «ml vatellraä Frankanberg, den 13. Juli 1918. f e Das EhrrngMul« am Sonntag mittags von 12 Uhr ab gilt d«m fürs Vaterland gefallen«« Helden Oskar Arthur Porsch« von hier, dessen kirchliche Gedächtnisfeier im Haupt gottesdienste ltattfind«t. s* Mit km Ei^rmn Kr.uz 2. Kl. wurde ausgezeichnet Ein buntes Völkergemisch war es, das „U. . ." vor wenigen Wochen nach der Versenkung eines englischen Zucker dampfers . im Atlantischen Ozean in Rettungsbooten antraf. 79 Mann zählte die Besatzung. Doch dis allerwenigsten der Leute waren Engländer, in erster Linie nur die Offiziere und Maschinisten. Die Mannschaft jedoch setzte sich zusammen aus afrikanischen und amerikanischen Negern, Malayen und Mongolen, Indern, Chinesen und Japanern, neben einigen Europäern. Auch wieder ein Beweis dafür, wie knapp die englische Handelsmarine heute an Seeleuten ist und mit was für zweifellos zum größten Teil wenig geeigneten Ersatz- leuten sich die englischen Schiffe behelfen müssen. Der erste amerikanische Lauchbootläger s Am Dienstag ist der erste amerikanische Tauchbootjäger „Aquile" im Mittelmeer in Aktion getreten. Var krgednir Oer Wegttteuern Unter dieser Ueberschrift schreibt die „Bayrische Staats zeitung": Ueber das Ergebnis der Besitz- und Kriegssteuer-Veran lagung liegen noch keine endgültigen Zahlen vor. Die vor läufige Berechnung, die dem Reichstag zuging, schätzt die Veranlagung am 31. Dezember 1916 im Deutschen Reich für die Bcsitzsteuer auf 294 486 789 Mark und für die Knegs- steuer auf 5 585184 059 Mark. Aus die einzelnen Bundes staaten verteilen sich die Betträge wie folgt: den Reihen der Roten Garde demoralisierend wirken und dke Waffen in ihren Händen gefährlich wirken könnten. or Tokio, 12. 7. Der Bericht au» Washington, daß Japan beschloßen habe, da» Ersuchen der Ententemächte, unter allen Umständen in Sibirien vorzugehen, zurückzuweisen, wird amt lich für unrichtig erklärt. In Japans Haltung sei keine Acnderung eingetreten. Amerikas Antwort über die Angelegenheit wird abgewartet. Italien r Wien, 12. Juli. Amtlich wird gemeldet: s Nirgends größere Kampfhandlungen. Der Chef des Eeneralstabes. des Faustpfandes liegt es, daß man das, was man als Pfand in der Hand hat, nicht behalten will, wenn die Verhandlungen zu einem günstigen Resultat geführt haben. Wir beabsichtigen nicht Belgien in irgend «iner Form zu behalten. Wir wünschen genau so, wie ich schon am 24. Februar gesagt habe, daß.das nach dem Kriege wiedererstandene Belgien als selbständiges Staatswesen, keinem als Vasall unterworfen, mit uns in guten freundschaftlichen Verhältnissen lebe. Das ist der Stand punkt, den ich zu dem belgischen Problem von Anfang an eingenommen habe und auch heute noch einnehme. Meine Herren, diese Sette meiner Politik steht durchaus im Zu sammenhang mit «den allgemeinen Richtlinien, die ich Ihnen gestern dargelegt habe. Wir führen den.Krieg als Ver teidigungskrieg. Weil wir ihn als Verteidigungskrieg führen, weil uns von Anfang an jede imperialistische, jede auf die Weltherrschaft gerichtete Tendenz scrngelegen hat, darum wer de» auch unsere Friedensziele dem entsprechen. Was wir wollen, das ist die Unversehrtheit unseres Territoriums, das ist die freie Luft für die Entwickelung unseres Volkes ins besondere auf dem wirtschaftlichen Gebiete, das ist natürlich auch die notwendige Sicherung für künftige schwierige Ver hältnisse. Das trifft vollkommen auch für den Standpunkt zu, den ich Belgien gegenüber einnehme. Wie sich dieser Standpunkt aber im einzelne» festlegen läßt, das hängt von den künftigen Verhandlungen ab. Darüber kann ich jetzt keine bindenden Erklärungen abgeben. Ich muß mich damit begnügen, diese allgemein maßgebenden Richtlinien hier noch mals ausdrücklich festgestellt zu haben, und so glaube ich doch, an Sie jetzt die Bitte richten zu dürfen, helfen,auch Sir mit, daß wir im Innern die Einheitsfront halten, die so überaus wichtig ist für unsere Brüder draußen im Felde, helfen Cie alle zusammen mit, daß wir dir schwere Zeit des Krie- Dor „Bund" zu den Ausführung:« des Grafen Hertling h Schweizer Grenze, 13, 7. Zu den Ausführungen des Grasen Hertling schreibt der ,Mund": Der deutsche Reichskanzler hat klug gehandelt. Er wiederholte vor allem drei wichtige Leitsätze seiner Politik, um sie in diesem Augen blick besonders hervorzuheben. Die drei Leitsätze besagen, daß der Reichskanzler allein die Politik mache, und daß zwischen dem Kanzler und dem Großen Hauptquartier enge Fühlung und vollständig« Ueberemstimmung bestehe, und drit tens gibt er die Versicherung, daß Deutschland ernst gemeinte Ereignisse zur See ' 15500 Tonnen s Berlin, 12. Jul«. (Amtlich.) Auf dem nördlicher« Kriegsschauplatz vomichleten unser« U-Boote^15 500 B -R.-To. feindlichen Kandelsschfffsvaums. Drei von den versenkte» Dampfern wurden aus stark grsichrrtm Geleitzügen hrraus- geschossen. Der Chef des Admiralstaib«» der Marine. Osten Lin russische» Angebot an Japan or Der Moskauer „Jsvestija* veröffentlicht den Tert der Rede, die Tschiticherin auf dem Sozialistenkongreß über die äußere Politik gehalten hoi. Am bemerkenswertesten ist darin da» Angebot von Konzessionen an Japan, um dessen Inter- ventton in Oststbirien zu vermeiden. Rußland bleiet Javon einen Borzugsbandelsvertrag und ein Fischereimonopol in Ost sibirien. Da« letztere ist von ungeheurem Wert, da die Fische al« Ervortartikel und als Dünger für die Reisfelder lehr wert voll sind. Militärische Borbereltungen der Sowjet-Regierung or Haag, 13. 7. Infolge der Landung der verbündeten Truppen an der Murmanküste hat die Sowjet-Regierung auf gefordert militärische Vorbereitungen zu treffen. Die Jahrgänge 1896 und 1897 wurden einstweilen für sechs Monate einberufen. or Lugano, 13. 7. „Jdea Nazionale" hebt hervor, daß, obgleich die Aluierten im Prinzip bezüglich der Notwendigkeit einer Intervention in Rußland einia seien, doch noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden sind. .Da» Blatt spielt hierbei auf japanisch-amerikanische Differenzen an. or Moskau. 13.7. Emer neuen Verfügung Trotzki« zufolge sollen zum Militärdienst vorwiegend arbeitslose Arbeiter heran« gezogen werden. Man will genau darauf achten, daß die bür gerlichen Llrmente fernerhin nicht eingerogen werden, da sie in noch mit Zu gängen zu rechnen fein, die bei Berücksichtigung der Ab gänge das schließliche Gesamtergebnis schätzungsweise immer hin um 150 bis 200 Millionen Mark bei der Kriegsstener Kleive p-lililcde Nscbricbten Graf Hertling wieder im Großen Hauptquartier pd Berlin, 12. 7. (Privattelegramm) Reichskanzler Graf I von Hertling ist heute in das Große Hauptquartier zurückgckehrt. l — Herr von Hintze begibt sich heme nach Lhristiania zurück, I um sich dort vom König zu verabschieden, und wird wahrschein- > lich im Verlaufe der nächsten Wochen die Leitung der Geschäfte des Auswärtigen Amtes übernehmen. Herrn v. Hintze» Aufnahme in Frankreich vd Die „Humanitce" glaubt, daß der Rücktritt Kühlmann» ein Zeichen sür den vorherrschenden militärischen und alldeut schen Einfluß sei. Die „Laterne* spricht von dem bevorstehenden Beginn einer Säbeldiktatur. Für das „Echo de Paris" bedeu tet die Ernennung Hintzes eine neue Periode in der Geschichte de» Weltkrieges. Der „Exzelsior" greift bereits Herrn v. Hintze an, dessen Perlon die deutsche Außenpolitik erschweren werde. Aus den Angriffen der übrigen Pariser Presse geht zur Genüge hervor, daß die Ernennung Hintzes als ein untrügliche« Zeichen straffer deutscher Außenpolitik betrachtet wird und alle von Zeit zu Zeit in der Pariser Presse auftauchenden Träume von einer deutschen Kriegsmüdigkeit zunichte gemacht habe. Fast in allen Artikeln der französischen Presse tritt die Hoffnung hervor, daß die Regierung mit der Reichstagsmchrheit in ernsten Konflikt geraten werde. „Petit Parisien* hofft, daß durch den Rücktritt Kühlmanns auch die Stellung des Reichskanzler« geschwächt werde. Hindenburg und der Manische Adel pd Generalfeldmarschall von Hindenburg richtete an den Daron von Rabmen-Maihof in Mitau foluendes Telegramm: «Euer Hochwohlaeboren spreche ich zur Verleihung des Eisernen Äieuzes meinen herzlichsten Glückwunsch au». Ich kann es mir nicht versagen, Euer Hochwohlgeboren meinen besonderen Dank zu übermitteln sür ihren opferwilligen Entschluß, ein Drittel ihres Besitzes deutschen Siedlungszwecken zur Beifügung zu stellen. Ich hoffe bestimmt, daß diese Tat Kurland und dem Deutschtum zum Segen werden wird." Eine Ansprache de» König» Ludwig von Bayern pd München, >3. 7. Im Hofe der Prmz Arnulf-Kaserne fand gestern die Vereidigung von Truppen statt. König Lud wig hielt hierbei eine Ansprache, in der er in der Hauptsache aussührte: Wir haben den Krieg nicht gewollt, und wir waren jederzeit bereit, Vie Hand zu einem ehrenvollen Frieden zu bieten. Unsere Feinde haben aber selbst unsere lehr bescheidenen Anträge mit Hohn zurückgewiesen. Es bleibt daher nichts an deres übrig, al» weiter zu kämpfen und weiter zu siegen, bi» unsere Feinde einsehen, daß ihre Anstrengungen vergeblich sind. Wir wollen einen Frieden, der unsere Zukunst sichert, der ver hindert» daß wir von der ganzen Welt überfallen werden, der uns freie Bahn schafft zu Wasser und zu Lande, so daß jeder Deutsche, wo er sich auch befindet, sich sicher fühlen kann. Unterzeichnung der Ratifikationsurkunde zu dem Frieden»vertrqg von» 3. Marz 1Sl8 pd Berlin, 13. 7. (Amtlich.) Am Freitag sind tm Aus wärtigen Amte in Betltn zwilchen dem türkischen Botschafter Hakki Pascha und dem bevollmächtigten Vertreter der russischen sozraliftisch-söderattoen Sowjet Republik, Joffe, die Rat fisations- urkunden zu dem Friedensoettrag von Brest-Litowek vom 3. März 1918 und zu dem türkisch-russischen Zusatzvertrag zu diesem Ver trag unterzeichnet worden. Dke Angelegenheit Lichnowskk im Herrenhau» pd Berlin, 13. 7. Die geheime Sitzung im Herrenhaus in Angelegenheit des Fürsten Lichnoweki dauerte bis 8 Uhr. Die Aussprache war außerordentlich lebhast und ausgedehnt. E» verlautet, daß zunächst die ersten beiden Anträge angenommen sein sollen. Karelien will finnisch werden pf Laut „N. Zür. Ztg." meldet die finnische Telegraphen- agentur: Eine Abordnung aus Russisch-Karelien hat die finnische Regierung dringend um Anschluß, der Provinz Karelien an Finnland ersucht, ebenso um Hilfe zur Linderung der schweren Lebensmittelnot. veutlcber tzeicbrtag w Berlin, 12. Juli. Vor Eintritt in die Tagesordnung kommt General von Wrisberg aus eine Behauptung zurück, die Abg. Scheide mann in seiner letzten Rede über ein allgemeines Verbot an die Presse, Fliegerangriffe auf süd- und westdeutsche Städte zu melden, gemacht hat. Abg. Scheidemann habe im An schlusse daran gesagt, hier in Berlin erfahre man gar nicht, was in Süddeutschland fortwährend an Frauen und Kindern gemordet werde. Diese Behauptungen des Abg. Scheidemann entbehren der sachlichen Grundlage. Lin derartiges allgemeines Verbot an die Presse ist nicht ergangen. (Widerspruch links.) Auf eine Anfrage der Abgg. Noske (Soz.) und Kohen (Soz.) antwortet llnterstaatssekretär Lewald: Es ist richtig, daß Flugblätter, in Venen zur „Vertilgung der jüdischen Bande" aufgefordert wird, in den letzten Monaten wieder holt nachts in Warschau angeschlagen worden sind. Für Lodz ist das polizeilich nicht festgestellt 'worden. Die Flugblätter sind jedesmal so schnell wie möglich, von deutschen Polizei- organen entfernt worden. Hierzu war ein ausdrücklicher Be fehl ergangen. Bei der Ausdehnung von Warschau und bei der geringen Zahl deutscher Polizeimannschaften rst immerhin möglich, daß an den wenig belebten Stellen der Stadt die Aufrufe nicht sofort entfernt worden sind. Die Behauptung, daß jüdische» Z^ungen verboten worden ist, irgend etwas über die Flugblätter zu schreiben» entspricht nicht den Tatsachen. Abg. Weinhausen (Vp.) führt Beschwerde, daß Ham burger und Bremer Zuckerfirmen bei der Zückerausfuhr aus Ler Ukraine nicht zugelassen werden. Geheimrat von Simson: Die ukrainische Regierung hat die Ausfuhr selbst in die Hand genommen. Die Abgg. Müller, Meiningen (Vp.)» Held (natl.), Stücklen (Soz.) und Wirth (Ztr.) verlangen Klarheit über die Sicherheit des Verkehrs von Heeresangehörigen mit Reichstagsabgeord'neten. General von Wrr'sberg: Ein all gemeines Verbot in dieser Hinsicht besteht nicht. Auf eine Beschwerde des Abg. Ryssel (U. Soz.) er klärt Generalleutnant von DoeN, die Löhnungszahlung an deutsche Soldaten in der Ukraine in Kronen sei eingestellt worden. Darauf wird die zweite Lesung des Branntwein monopols fortgesetzt und zu Ende geführt. — Damit sind die Steueroorlagen i'n 2. Lesung erledigt. Es folgt die 2. Beratung des Entwurfes eines Gesetzes bcir. Abänderung des Gesetzes über den Absatz von Kali salzen. Nach kurzer Aussprache wird die Vorlage ange nommen. In einigen Punkten wird die Regierungsfassung wicderhcrgestellt. Ein Antrag Gothein (f. V.) auf Gewäh rung von Teuerungszulagen an die Beamten wird angenom men. Nach Erledigung einiger weiterer Anfrage» wird die Das Gesetz betr. vie Zusammensetzung des Reichstages und die Verhältniswahlen im großen Reichstagswahlkreise wird in dritter Beratung angenommen. Sodann werden Lie zurückgestellten Abstimmungen über die Resolutionen zu den vor einigen Tagen entgegengenomme- uen Berichten über Ernährung, Kohlen- und Bekleidungs- fragen vorgenommen. Die Resolution wird angenommen. Eine große Reihe von Petitionen wird nach den Anträgen des Ausschusses erledigt. Es folgt der mündliche Bericht des Haushaltausschusses über die Pa p ie r be l ie f c r u n g der Zeitungen. Abg. Gothein (f. V.) empfiehlt als Berichterstatter eine Reso lution auf Fortzahlung der bisherigen Zuschüsse zu den Kosten der Papierbelisferung der Zeitungen und Ausdehnung der selben auch auf Wochen- und Monatsblätter. Die Resolution wi'To angenommen. Sodann beginnt die dritte Lesung der Steuer vorlagen, und zwar mit der außerordentlichenKriegsabgabe vom Mehreinkommen und vom Vermögen für das Rech nungsjahr 1918. Staatssekretär des Reichsschatzamtes Graf von Rödern: Mit dem Ergebnis der Verhandlungen ist die Neichsregierung zufrieden. Das Schiff, mit dem wir gefahren sind, hat vom Reichstag Takelage und Ladung be kommen. "Der Neichsfinanzhof ist eine dringend erwünschte Einrichtung. Er wird nicht nach Berlin, sondern nach Süd deutschland gelegt. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Die Vorlage hätte bei der großen Finanzreform unbedingt mit vorgelegt werden müssen. Der Bedarf des Reick«» wird derart sein, daß er durch direkte Steuern allein — ich rechne dazu pu Der ukrainische Ministerrat beschloß 1 „ drei Landsmannlchastministerten für polnische, russische und jü disch« Angelegenheiten. Diese Maßregel ist bei der großen Zabl der hiesigen Ministerien — 16 — sehr vernünftig. Die betref fenden Angelegenheiten können von den Ressortministerien mit- besorgt weiden. Dke Anklage gegen Bratianu pr Au» Bukarest meldet die „Voss. Ztg ": Line Zusammen kunft rumänischer Parlamentarier hat die Grundlagen und die Form für die Erhebung der Anklage gegen die bekannten Mit glieder der Regierung Bratianu fcstgcstcllt. Angesicht»-de» sehr erheblichen Material» soll die Untersuchungskommission aus elf Mitgliedern bestehen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)