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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180626
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-26
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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Zurückgechrn der OeficerM« i Rour^ 24. 6. Da» Oberkomuurnbv reilt mit: Vom Montello bis zum Meere ist der Feind geschlagen und geht, von «unseren tapferen Truppen verfolgt, in Unordnung über di« Piave zurück. Die Überschwemmung an der Piave . i Der Berichterstatter des „Daily Telegraph" in Italien schildert die gegenwärtige Lage an der Piavefront wie folgt: Infolge der endlosen Regengüsse sei das ganze Piaveufer derart überschwemmt, daß das ganze Gebiet einem einzigen Sumps gleiche, in dem nur hier und da ein wenig Steingeröll aus dem Wasser hervorrage. Osten Prinz Leopold von Bayern i» Reval Nm 21. Juni früh 7 Uhr 30 Minuten traf der Ober befehlshaber Ost, Prinz Leopold von Bayern mit seinem Sohn, Prinz Georg von Bayern, in Reval auf dem baltischen Bahnhof ein, wo sich zur Begrüßung der kommandierende General Freiherr von Seckendorfs mit den Spitzen der Mili tärbehörden eingefunden hatte. Der Prinz Welt eine Ansprache an die auf dem Peterplatz aufgestellten Truppen. Um 10 Uhr sand im Weißen Saale des bei dem Domberge gelegenen Schlosses «in feierlicher Empfang statt, zu dem u. a. die Mitglieder der estländischen Ritzerschaft, die Vertreter der Geistlichkeit aller Konfessionen und Vertreter der Stadtver waltung erschienen waren. Nach Beendigung desselben rich tete der Prinz an die Versammelten aus dem Herzen kommende Worte. Am Nachmittag besichtigte der Prinz verschiedene ehemalige russische Befestigungsanlagen. X Reue Kämpfs an der karelischen Grenze o Feindliche Vorgänge in Russisch-Karelien beunruhigen stark die öffentliche Meinung in Helsingfors. Am 24. Mai hielten finnische Rotgardisten in Gegenwart zahlreicher englischer Offi ziere m Petrowskoi eine Versammlung ab. Man diskutierte über den m London gutgeheißenen Plan, eine autonome Re publik Omega zu bilden, wodurch Finnland der versprochenen Petschenga-Gebiete beraubt würde. Es ist auch beabsichtigt, in naher Zukunft Finnisch-Karelien zu besehen. Die finnische Presse bezeichnet dies als einen von der Entente geplanten Schlag gegen Finnland und fragt, ob so die kleinen Völker geschützt wurden, und ob ein solches Vorgehen mit der Anerkennung von Finnlands Selbständigkeit überemsiimme. Die Zustände in Petersburg or Bei den Wahlen in dien Putilow-Werke» siegten die Bolschewisten. Der Petersburger Ernährungszustand ist elend. Täglich brechen viele Menschen hungernd auf den Straßen zusammen. Trotzki gegen di« fremden MilitärmWonen or Nach einem Havasbericht aus Petersburg hat Trotzki di» den Mitgliedern der Militärmissioizen bewilligte Be wegungsfreiheit auf russischem Gebiet zurückgezogen. Vor- gestern ist eine russische Militärmisfion unter Leitung des Generals Walter nach Berlin abgereist. Mit neun Millionen Rubel geflüchtet or Havas meldet aus Moskau: Am 21. Juni ist ein Direktor der Petersburger Nationalbank mit neun Millionen Rubel geflüchtet. or Moskau, 23. 6. Die hiesige Presse meldet: Der Sowjet in Tambow wurde unter der Losung „Für die Kon stituanteversammlung" von den durch Mobilmachungsbefehl Einberufenen vertrieben. Die Ententevertreter antworteten auf die Not« Tschitscherins, daß sie ihre Schiffe aus den russischen Häfen nicht entfernen können, da sie zum Schutze der Entente truppen und des Materials, dir vor dem Brester Frieden gelandet wurden, verbleiben müßten. Trotzki gibt die Stärke der Tschecho-Slowaken auf 30000 Mann an, die von den Franzosen erhalten werden. — Infolge der Wahlkampagne «rscheinen alle Petersburger Zeitungen. Bisher völliger Sieg der Bolschewik! in Petersburg. or Moskau, 22. 6. Nach Meldungen der hiesigen Presse ist d«r Dampfer „Suworow" oon den tschecho-slowakischcn Truppen zwischen Rybinsk und Astrachan versenkt worden. — Die neue sibirische Regierung soll sich mit der Bitte uni Unterstützung an China gewandt, jedoch eine abschlägige Ant wort erhalten haben. — Nach Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur ist Sysran von Tschechen und Weißer Garde besetzt worden. Zwischen Tahil und Newojanskiwerken hat ein mehrtägiger Kampf stattgefunden. Orenburg soll von Kosaken umzingelt sein. or Kiew, 22. 6. Der Stab der gegen den Donaus stand entsandten Sowjettruppen befindet sich, wie die Presse meldet, in Alerikowo an der Bahn Borissoglebsk—Zorizyn. Di« Truppen gehen auf Urjupine vor. Die bei Zorizyn kämpfenden Truppen werden von einem Reisenden aüf über 10000 Mann auf jeder Seite geschätzt. In Stawropol be findet sich «ine kombinierte Matrosen- und Rote Armee abteilung zum Kampf gegen Denikin, dessen Vortrupp am Kolausfluß östlich Stawropol stehen. Druck auf Amerika or Rotterdam, 25. 6. Telegramme aus Washington melden, daß der Druck der Miierten auf die amerikanische Regierung um Unterstützung in der Frage der sibirischen Intervention immer stärker werde. Der „Manchester Guardian" will sogar wissen, daß Wilson zu einer solchen Intervention jetzt seine Zustimmung gegeben habe. Ein Erchangs Telegramm meldet, daß die Wahr scheinlichkeit einer solchen Intervention immer näher rücke. Die Ansprüche der Ukraine auf Beßarabien ou Wien, 24. 6. Aus Kiew wird gemeldet: Die ukrai nische Regierung hat ein «neue Note an die rumänische Regierung gerichtet, die in sehr energischer Form die An sprüche der Ukraine auf Beßarabien aufrecht erhält. Die ukrainische Regierung gibt zum Schlüsse der Hoffnung Aus druck, daß die Frage auf gütlichem Wege werde geregelt werden. Eine Kopie der Note wurde auch dem österreichisch-- ungarischen, dem deutschen und dem bulgarischen Gesandten übergeben. „Posljednija Nowosti" erfahren, die rumänische Regierung sei damit einverstanden, daß die Bezirke Chotin und Akerman der Ukraine angegliedert werden. IsleAe psststkcde Ilacdricbten Faittisteminterstützung in der Uebngangszeit? pd Der Vorstand des Preußischen Landes-Kriegerverban des hat in einer Eingabe an den Staatssekretär des Reichs amies des Innern angeregt, daß die Familienunterstützungen für die Kriegsteilnehmer bei Ende des Krieges nicht sofort aufhören, sondern auch noch einige Zeit nach der Entlassung aus dem Heeresdienste weitergezahlt werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß für die Kriegsteilnehmer mit dem Augen blick ihrer Entlassung eine bedenkliche Zeit eintritt, weil es ihnen in vielen Fällen nicht gelingen wird, sofort wieder loh nend« Arbeit zu finden. Up, zu verhindern, daß diese Fa milien unserer Krieger in Not geraten, werden gesetzliche Maß nahmen als dringend notwendig erachtet, die es gestatten, für eine bestimmte Uebergangszekt die Familienunterstützung weiter zu zahlen, t Sin Reich,kommissar für Schiffahrt ist jetzt emannt worden. Er soll in der Zeit der Uebergang»- wirtschaft nach dem Kriege die Seeschiffahrt durch Verteilung de» Frachtraum» ordnen. Man übertrug bas Amt dem Ham burger Reeder Richard L. Krogmann mit dem Sitz des Amts in Hamburg. Darüber, ob dieser Posten überhaupt erforderlich und zweckmäßig ist, gehen die Ansichten zwischen dem Reichs- wirtsmaftsamt und den deutschen Reedern weit auseinander. Herr Krogmann äußerte sich vor kurzen» selbst darüber: „Der Reichskommissar wird einen unbequemen Posten haben. Wenn man die Reedereien sich selbst überlassen wollte, so werden sie die Weltwirtschaft wieder in Ordnung bringen. pd Südafrika verweigert die Rückgabe der deutschen Kolonien pd Amsterdam. 25. 6. Aus Johannisburg wird gemeldet: In der Jahresversammlung der Vereinigung der südafrikanischen Kammer für Handel und Industrie wurde eine Entschließung angenommen, wodurch einstimmig der festen lleberzeuaung Ausdruck gegeben wird, daß eine Rückgabe der Kolonien West- afrika» an Deutschland für den Frieden in Afrika und für das industrielle Leben und das Eigentum der südafrikanischen Mission und des britischen Reiches verhängnisvoll werden würde. Ein Kaffee-Einkaufs-Bereln ist jetzt mit dem Sitz in Hamburg begründet worden. Der M!t- gliedsbeitrag beträgt 10000 Mark. Diese verhältnismäßig hohe Summe ist gewählt im Hinblick aus die Möglichkeit, daß der Verein in die Lage kommen könnte, größere Mengen Kaffee zu übernehmen, im Falle im Friedensvertrag mit Brasilien Verein barungen wegen Lieferung von Kaffee getroffen werden. Polen pp Warschau, 24.6. Anläßlich der Eröffnung des polnischen Staatsrates brachten der Reichskanzler Gras Hertling sowie der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern Graf Burian dem polnischen Ministerpräsidenten Steczkowski ihre herzlichsten Wünsche dar. Km fiel»« unä oaterstma , Frankenberg, den 25. Juni 1918. f* Die Johannisfeier, welche gestern abend in gewohnter Weise aus dem städtischen Friedhof vor sich ging, hatte trotz der kühlen regnerischen Witterung guten Besuch gefunden. Die von Chorälen der Stadtkapelle und Gesängen des Frankenberger Sängerbundes umrahmte Ansprache hielt Herr Archidiakonus Stenz auf Grund des Johannesevangeliums 10, 28: „Ich gebe ihnen das ewige Leben und sie werden nimmermehr umkommen und niemand wird sie aus meiner Hand reißen." Die trefflichen zu Herzen gehenden Worte des Geistlichen im Verein mit den musikalischen Vorträgen wurden den Andächtigen zu einer rechten Erbauungsstunde und brachten lindernden Trost denen, welchen das Schicksal schwere Prüfungen auferlegt. f" Bon welch verheerender Gewalt der in der Nacht zum Sonntag aufgetretene Sturm war, zeigt u. a. die Tatsache, daß einer der auf dem Lagerplatz der Paradiesbettensabrik in Cunnersdorf stehenden gut verankerten Bretterstöße zum Teil emporgehoben und fortgetragen wurde. Die Bretter wurden aus das Dach eines Hauses geschleudert und auch darüber hinweg- getragen. Das Dach ist durch die aufschlagenden Bretter be trächtlich beschädigt worden. f' Den Heldentod starb Herr Johannes Sarfert, ein- ziger Sohn des Herrn Landwirt Oskar Sarfert, Hindenburg- straße. Der junge Held war im Oktober 1915 unter die Waffen gerufen worden und hat über zwei Jahre, zuletzt als Obergefreiter, beim Nef.-Fußart.-Regt. Nr. 19 treu seine Pflicht gegen da» Vaterland erfüllt, sich auch das Eiserne Kreuz erworben. Am 15. Juni raffte ihn eine feindliche Granate dahin. Bis zu seiner Einberufung war er als Landwirt im väterlichen Besitztum tätig. Viel Hoffnung seiner Angehörigen sinkt mit ihm in» Grab. Ehre seinem Andenken! sh Lieferung von Ersatz-Türklinken und -Fenstergriffen. Zur Handelskammer gehörige Firmen des Bezirke», die bei der Ersatzbeschaffung von beschlagnahmten Türklinken und Fenster griffen berücksichtigt werden sollen, werden ersucht, an die Handels kammer Chemnitz umgehend eine entsprechende Mitteilung ge langen zu lasten. Es wird darauf hingewiesen, daß nicht nur große, sondern auch mittlere und kleine Betriebe zu Lieferungen herangezogen werden sollen. s M I Schwindeliirmen im neutralen Ausland. Zu war nen ist vor zwei Kopenhagener Schwtndelfirmen, die sich „Medizinisches Exporthaus" und „Mos Magisinat" nennen und u. a. Hörapparate, Haar- und Bartwuchsmittel vertreiben. Beide Firmen versuchen entweder eine hohe Anzahlung heraus zulocken oder die Besteller zur Borhereinsendung des Betrages zu veranlaßen. f Protest sächsischer Milchproduzenten und Viehhalter gegen weitere Abschlachtnngcn der Rinderbestände. In Gegen wart von Vertretern der sächsischen Staatsregierung und des Landeskulturrates fand in Dresden eine Versammlung sächsischer Viehhalter und Milchproduzenten statt, die sich mit der Abschlachtung der Ninderbestände und den Schwierig keiten der Milcherzeugung beschäftigte. Es wurde eine Ent schließung angenommen, in der verlangt wird, daß die sächsische Landwirtschaft bezüglich der Vichabgabe mit den übrigen Bundesstaate» gleichgestellt werde. Ferner soll vermieden werden, daß die Abgabe von Schlachtvieh wie es zurzeit der Fall ist, gleichbedeutend ist mit der Wegnahme Mes Teils des Vermögens der Landwirte. Als notwendig wird noch erachtet, von Zeit zu Zeit Prüfungen der Milchpreise und der Erzeugungskosten vorzunehmen und die Preise der Milchs in Einklang zu bringen mit den Kosten ihrer Er zeugung. Die Versammelten verlangen endlich noch die Um kehr von dem produktionsvernichtenden sozialistisch-kommunisti schen Prinzip zu dem die Erzeugung hebenden System der Privatwirtschaft, soweit dies während des Krieges irgend an gängig ist. ' f* Averswaide. Durch Herrn Regierungsastestor Dr. Pfoten hauer iFlöha) wurde Frau Martha Kluge, Gattin de» Herrn Gemeindevorstandes Kluge, da» ihr von Sr. Maj. dem König verliehene Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege überreicht. 1"* Mühlbach. 2n voriger Woche gelang es gegen Abend Herrn Gutsbesitzer Karl Schulze hier, zwei nach ihren Angaben aus Riechberg entwichene Rusten festzunehmen. Die Rusten hatten sich in einem Kornfeld nahe dem Holz verborgen und wollten vermutlich die Nacht abwarten, um sich im Dorfe mit Nahrungsmitteln zu versehen Sie wurden dem Gefangenen lager Ebersdorf zugeführt. fe Niederlichtenau. Herr Regierungsastestor Dr. Pfoten bauer von der Kgl. Amtshauptmannschaft Flöha überreichte Frau Pfarrer Schulze das Ehrenkreuz für freiwillige Wohl fahrtspflege. Möge der verehrten Vorsitzenden des Frauen- Sächsische GOMOWche vom 23. - 30 Juni 1918 „Nicht durch Gerede werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen." Otto von Bismarck. Schmückt Luch mit Eisxn und legt Gold und Juwelen auf den Altar des Vaterlandes! Seid edel und groß wie Eure Vorfahren, die das Reich von 1871 — und Euch — ermöglichten! Die Goldankaufsstelle befindet sich: bei der Firma Schieblers Wwe. L Sohn. Freib. Str 54. Geöffnet: Wochentags 8-12. 2-5 Uhr. «rein» für Nieder- und Oberlichtenau, welche auch die Leiterin der hiesigen segenbringenden Kriegsküche ist, beschieden sein, diese wohlverdiente Auszeichnung recht viele Jahre in Gesund heit zu tragen. — Bavtzen. Anläßlich des Besuche« de» Königs am Sonn abend in der Oberlausitz sind oon den Inhabern der von ihm besichtigten industriellen Unternehmen eine Anzahl wohltätiger Stiftungen errichtet worden. Der Inhaber de» Bautzener Kupfer-, Walz- und Hammerwerkes Kümg-Albert-Werk, Kom merzienrat Walter Reinhard, errichtete eine „König-Friedrich- August-Stiftung" in Höbe von 30000 Mark zum Besten der erkrankten und verwundeten Arbeiter und Beamten der Fabrik. Der Inhaber der Kirschauer Mechanischen Weberei und Baum- wollabsallspinnerei Firma August Pelz, Fabrikbesitzer Mar Pelz, erhöhte die bei der Firma bestehende „Auaust-Pelz-Sttstung" um 20000 Mark und spendete außerdem der „Windisch-Stiftung" des König!. SSchs. Militäroereinsbundes 10000 Mark für Frei stellen für aus dem Kriege heimkehrende Arbeiter seiner Fabrik in dem vom Bunde errichteten Heim. ' — Bucha b. Oschatz. Die 60jährige Frau Klemm wurde Mittwoch früh in der von außen verschlossenen Kammer mit zwei schweren Kopfwunden bewußtlos ausgefunden. Als Täterin kommt eine Frauensperson in Frage, die sich ein paar Tage dort aufgehalten hat. Die Tat ist in der Nacht zum Sonntag geschehen. Die Unglückliche hat also bereits drei Tage gelegen. Das Sparkastenbuch ist geraubt worden. — Börnjichsn bei Grünhainichen. Der Inhaber der Kistenfabriken Ü. Hunger in Börniche» und Pockau, Herr Franz Hunger in Börnichen, hat aus Anlaß einer Famrllen- gedenkfeier für seine Beamten und Arbeiter eine Unterstützungs kasse errichtet, wozu er 25 000 Mark stiftete. Außerdem er hielten der Verein Heimatdank zu Flöha 10000 Mark und die Gemeinde Pockau 5000 Mark, während Frau Fabrikbesitzer Klara Hunger demFrauenverein zu Börnichen 5000 M. spendete. — Döbeln. Der Rittergutsbesitzer P. H. in Kl. ist vom Kgl. Amtsgericht Döbeln wegen Verweigerung der Unterschrift bet der Erhebung der Getreideernte und Nachprüfung der Ernte flächenerhebung zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden. — Dresden. Stadtamtmann Dr. Dietrich von hier wurde zum Bürgermeister von Kamenz gewählt. — Dresden. In der hiesigen Munitionsfabrik ereignete sich in der Nacht vom 21. zum 22. d». Mts. ein Betriebsunfall in sofern, als eine Lademaschine explodierte. Das hierdurch ent standene Feuer ergriff den Dachstuhl des Betriebsraume», wurde aber von der Fabrilseuerwchr sofort gelöscht. Ein Eingreifen der städtischen Feuerwehr war nicht notwendig. Zu Schaden ist niemand gekommen; der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. — Gahlen» bet Oederan. Herrn Fabrikbesitzer Edmund Hof mann wurde da» Kriegsverdienstkreuz verliehen. — Leipzig. Ein eigenartiges Bild konnte man am Mitt woch in den frühesten Morgenstunden in der Eilenburger Straße wahrnehmen. Diese Straße entlang bi» zum Gerichtsweg auf der einen und bis an die Riebeckstraße aus der anderen Seite bildete eine einzige Menschenschlange. Die meisten der Leute standen bereits vom Dienstag abend an hier auf Poften. Und warum? Die Firma Apel L Brunner gab am Mittwoch — neue Tabakkarten aus. — Marienberg. Sicheren Vernehmen nach ist Regierungs rat Dr. Apelt von der Amtshauptmannschaft Leipzig, der 4ür den Posten des Amtshauptmann» in Marienberg in Aussicht genommen war, in eine Reserentenstelle bei dem Reichskom- mistar für die besetzten Gebiete berufen worden. An seiner Stelle soll Oberregierungsrat Dr. Ruppert, zurzeit Hilfsarbeiter im Ministerium de» Innern, zum 1. September zum Vorstand der Amtshauptmannschaft Marienberg emannt werden. — Pfaffengrün bei Treuen. Einer schweren Blutvergiftung erlag der Gememdevorftand Pammler von hier. Bet Behand lung einer erkrankten Kuh hafte er eine geringfügige Verletzung an der rechten Hand nicht beachtet; es trat alsbald starker Schmerz, Starrkrampf und nach drei Tagen der Tod ein. — Plauen. Der Agent Franz Josef Taborsky au» Lu- benec in Böhmen, ein fett 16 Jahren im Deutschen Reich leben der Tscheche, hat sich im April und Mai vorigen Jahres mtt dem Ankauf von Anteilscheinen der 6. Kriegsanleihe, wie sie von der städtischen Sparkasse an kleine Leute ausgegeben worden sind, beschäftigt. Durch Redensarten, die geeignet wa ren, die Kriegsanleihe tn Mißkredit zu bringen, soll er zahlreiche Arbeiterinnen bestimmt haben, ihm ihre Anleihe-Anteilscheine mit einem Verlust von durchschnittlich 40 o. H. zu überlassen. Taborsky soll für über 5000 M. Anteilscheine angekauft und insgesamt 2000 M. verdient haben. Vom hiesigen Schöffenge richt war Taborsky im Januar dieses Jahres wegen gewerbs mäßigen Wuchers zu 4 Monaten Gefängnis und 600 M. Geld- trafe verurteitt worden. Gegen dieses Urteil hatte sowohl Ta- iorsky als auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Die Berufungsvcrhandlung endigte mit der Verurteilung Taborsky» zu einem Jahr Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe oder weiteren 100 Tagen Gefängnis und zu drei Jahren Ehrverlust. — Plauen. Eine städtische Altmübelstelle wurde Postplatz Nr. 5 eröffnet, nm Kriegsgetrauten die Beschaffung billig« Möbeleinrichtungen zu ermöglichen. Kunst und Wissenschaft " Das Befinden Peter Rosegger» hat sich derart ver- chlimmert, daß «in Ableben des Dichters stündlich zu «rwarten st. Der Kranke steht in Behandlung seines Sohne», Oberarzt Dr. Sepp Rosegger, der vom Kaiser zur Pflege stin« Vat«s beurlaubt wurde. vermischte» * Die Burg aus Hobelspänen angezündet. In Kaukeh- men (Ostpr.) hatten sich der etwa 7 Jahr alte Sohn des Tisch lermeisters Aügust und das einzige Kind de» Kaufmann» Bi- linsky, ein etwa 5 Jahre alter Junge, in einem Schuppen der Tischlerei von Hobelspänen eine Burg erbaut, in die sie hinein- stiegen. Mit Streichhölzern zündeten sie hier nun ein kleine» Feuer an, welches sich sofort über den ganzen Haufen verbrei- tete und die beiden Kleinen einschloß. Obwohl gleich Hilfe zur Stelle war, fand man die Kinder schon so schwer verbrannt, daß sie den Wunden erlegen sind. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Juni 1018. Westlich«» Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Das tagsüber mäßig« Artilleriefcuer wurde am Ab«nd in einzelnen Abschnitten lebhafter. Die ErkundungstStigk«it blieb rege. Südlich der Scarpe und auf dem westliche» Avreuf«r machten wir Gefangen:. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Stach starker Feuerwirkung griff der Feind mit mehrer«» Kompanien auf dem Nordufer der Ajsne an. Im Gegen stoß wurde der Angriff abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht Die Zahl der gestern früh von Brandenburgischer und Thüringer Landwehr westlich von Badonviller eingebrachten gefangenen Amerikaner und Franzosen hat sich auf mehr als 60 erhöht. Leutnant Villik errang seine» 20. Luftsieg. Der Erft« Generalquarttermeisttr: Ludendorfh, ,
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