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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180626
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-26
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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's ! l ^1 !» Mo von di« is »' Bolsc Tägl zusan 8 dl» I w«gu Kester G«n« b«ft^ Soh Bah Gen, tärb, an ' Uhr Schl Mit, G«ist walt t«1« Wor «hem i or Nische Regier spräche ukraini druck, werden ungaris übergel Regieri und A Ein Anlab, sich in Deutschland darüber auszuregen, jst.nicht vorhanden. Erstens ist man an solche englische Hirnver- branntheit hierzulande schon gewöhnt, und zweitens kann maü auf der Grundlage der bisherigen deutschen Erfolge zu Lande und zur See den Engländern in aller Ruhe zurufen: „Holt euch doch die Schiffe aus unseren Häfen und sehet I Abg. David (Soz.): Formell hat der deutsch-rumä- zu, ob euch das besser gelingt, als euer berühmter Plan der i nische Frieden den Frieden im Osten vollendet. Trotzdem Hervorholung unserer bissigen „Ratten aus dem Loch!" I glüht es und schwelt es auf der Brandstätte, auch Flammen I schlagen noch hervor und fordern deutsches Blut. Der Frieden das; die Hauptschuld auf Rußland fällt. Frankreich hat gehetzt und England ebenfalls eine Rolle dabei gespielt. Deutschland hat keinen Augenblick daran gedacht, diesen Krieg zu entfesseln. Wir wollen auf der Welt für das deutsche Volk, und das gilt auch für unsere Verbündeten, daß wir incrhalb der Grenzen, die uns die Geschichte gezogen hat, frei, stark und unbeeinträchtigt bleiben können. Daß wir über See den Besitz haben, welcher unserer Grütze, unserem Reichtum und unserer Organisationsfreiheit entspräche und wir die Möglichkeit und Freiheit haben, auf weiter See un seren Handel und unseren Verkehr in alle Weltteile zu tragen (Beifall), das ist in wenigen Worten unser Ziel, dessen Erringen für Deutschland unbedingte Lebensnotwcndigkeit ist. ist von den Reden von den Parlamentstribünen nicht zu erwarten. War Asquith gesagt hat, trifft auch für Deutsch land voll und ganz zu. Das deutsche Volk hat die Tür zu einem ehrenvollen Frieden noch nie verschlossen. Unsere Stet lung im Felde, unsere militärische» Hilfsmittel, unsere ganze Geschlossenheit im Innern gestattet uns, diese Sprache zu führen. Wir hoffen, daß die Gegner einsehen werden, datz gegen die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, erfolgreich anzukämpfen, für sie ein Traum und eine Illusion ist, und, datz sie auch seiner Zeit den Weg finden werden, um mit einem Friedensangebot an uns heranzutreten, welches der Lage entspricht, und welches der deutschen Lebensnotwendig- leit genügt. (Lebhafter Beifall.) Abg. Gröber (Ztr.): Ob die russische Gefahr durch die Revolution beseitigt ist, erscheint mir zweifelhaft. Wir erblicken in Finnland und in der Ukraine ein herrliches Ab satzgebiet und für die Zukunft auch ein gutes Ansiedelungs land. Aus die glückliche Lösung der polnischen Frage mutz in stark' finnis ziere über publi Petsck naher bezeic gegen würd Mnnl Der Weltkrieg Deutscher Ab«ndb»rtcht wtb Berlin, 24. Juni, abends. (Amtlich.) Von den Kampffronten nichts Steuer. pd des Hai amtes für die aushör« aus de keinem blick ih ihnen ii nend« i nkilien» nahmen für eim weiter z stand meldet Di« 5 kämpft 10000 findet abteilr Kolau or daß de um lln stärker datz W aegeber scheinst« r Direk Rube r Sowj stitua Linbe di« N Häfen trupp, gelanl d«r H Franz «rschei der B o ist de Tnip; - Di Unters wort Telegi Garde hat « von § unserem eigensten Interesse das grötzte Gewicht gelegt werden. Vor allen Dingen mutz die polnisch-russische Grenze stra tegisch geschützt werden. Jeder einzelne Friede ist ein Weg zum Weltfrieden, den wir alle von Herzen wünschen. Das Seebeuterecht, das Blockaderecht und das Konterbanderecht, diese Säulen der Seeräuberstaaten, müssen verschwinden, dann haben wir die Freiheit der Meere. Friedensangebote sind genug gemacht worden. Wir vertrauen auf die Entscheidung des scharfen deutschen Schwertes auch im Westen. (Lebhafter Beifall.) schM W gleic dem Der Ertrag wäre als Teil der allgemeinen Kriegsentschädigung anzusehen, die von den feindlichen Ländern bezahlt werden mutz. Bei der Versteigerung dieser feindlichen Schiffe mutzte der Meistbietende, wenn er einer alliierten Station angehürt, Nachweisen, datz er im Interesse der Alliierten handelt. Neu trale und Feinde sollen zum Kauf nicht zugelgssen werden. Der Ausschutz erklärt weiter, es sei wesentlich, datz England sich daraus cinrichte, nach Fricdensschlutz jährlich nicht weniger als zwei 'Millionen Netto Tonnen Handetsschiffsraum zu bauen. — Die bald imch Beginn des uneingeschränkten U-Boot- Krieges aufgenommene englische Forderung „Ton for Ton" findet in den obigen Vorschlägen ihren krassesten Ausdruck. Soviel englische Tonnen sind seitdem versenkt worden, datz man sich darüber allerdings mit der Aufrechnung und Gegen rechnung überhaupt nicht mehr aufhält. Nicht „Tonne gegen Tonne" mehr. Einfacher ist es, die ganze deutsche Handels flotte bis auf den letzten Nest in Bausch und Bogen zu ver schlucken. Einen noch besseren Beweis dafür, wo Englands grötzte Schmerzen sitzen, kann man sich nicht wünschen, aber auch einen Beweis für die Fortdauer des englischen Vernich- tungswillens gegen Deutschlands Seegeltu»L und Welthandel. gehabt oder die Vorherrschaft in Europa an fich reißen wollen. Die Weltherrschaft ist eine Utopie, die das napo leonische Frankreich schon zum Verbluten gebracht hat. Wehe dem, der Europa in Brand steckt. Es zeigt sich immer mehr, Hinsichtlich der belgischen Frage können wir uns nicht festlegen, weil es die Gegner auch nicht tun. England blickt aus Palästina und Mesopotamien. Seine Geschichte kann ich mir schon vorstellen. Es will so viel Blut nicht ver geblich geopfert haben. Ein wirklicher Fortschritt zum Frieben k Westen Sorge in Paris wegen großer Beschießung w Der Korrespondent der „Daily News" meldet aus Paris, datz ein« systematische Beschießung der französischen Hauptstadt befürchtet wird. Die Beschießung soll durch Flie ger, Schiffsgeschütze und die Riesenkanonen erfolgen, die eine Reihe von Tagen geschwiegen haben. Mit der Mitwirkung von Schiffsgeschützen bei dem Bombardement ist nach dem Urteil der Sachverständigen dann zu rechnen, wenn es den Deutschen gelingt, sich Paris auf 20 bis 25 englisch« Meilen zu nähern. Inzwischen sind die Militärbehörden eifrig mit ' der Verbesserung der Schutzvorkehrungen gegen eine Be schießung beschäftigt. General Smuts glaubt nicht an Endsieg! wi Englische Blätter veröffentlichen Auszüge aus einer Rede des Generals Smuts. Dieser sagte: Man werde nun endlich Ruhe und Klarheit darüber erhalten, wofür England jetzt kämpi» Einen entscheidenden Sieg ekner der kriegführenden Parteien halte ich für ausgeschlossen. Wenn eine Partei den völligen Sieg will, dann mutz der Krieg noch endlos fortgesetzt werden. Darüber würde die ganze Zivilisation zugrunde gehen. — Viele Blätter sagen: Diese Aeutzerung Smuts errege in ganz England grötzte» Aussehen. Die französischen Walder w Zu den letzten Waldkämpfen bemerkt die „Viktoire" in Paris: Die Wälder bieten für unsere Truppen nur unter der Bedingung einen wahren Schutz, datz die an ihren Rändern gelegenen Dörfer fest ist unserem Besitz bleiben. Wenn die Deutschen dort eindrängen, dann würden die Waldungen ihre Bewegung erleichtern, und die Schlupfwinkel unserer Truppen könnten zu Mausefallen werden! Die Schnelligkeit, mit der die Armee von Hutier uns den Wald von Thiescoutt entrissen hat, sollte als Warnung dienen! Die wahre vordere Verteidigungs linie von Paris liegt weniger in den Wäldern von Laigle-Lom- piegne und Villers-Cotterets selbst, sondern in den Dörfern, die an ihrem Rande liegen. Die Bedeutung von Paris w Ueber die Aufgaben des feindlicher; Generalissimus Foch schreibt der „Matin": In Paris verteidigt er nicht nur das Herz und Hirn Frankreichs, er verteidigt auch einen ungeheuren Brückenkopf auf der anglo-franko-italienischen Verbindungslinie, dessen Fall Deutschland in den Besitz nicht nur des südlichen Seineufers, sondern auch des ganzen nördlichen Frankreichs und damit der Kanalhäfen, Englands militärischer Basis auf dem Kontinent, bringen würde. Zwischen den Kanalhäfen, so schmerz lich ihr Verlust auch sein würde, und Paris, dem Hauptstütz punkt unserer Einheitsfront, dem Zentrum und Schild unserer Verbindungslinie, kann und darf die Wahl der Obersten Heeres leitung auch nicht einen Augenblick schwanken. Paris muh heute unter allen Umständen, schon aus militärischen Gründen, gehalten werden. , Ein deutsches Schlachtenbuch? w Der englische „Observer" schreibt über die Kampf pause: „Die lange Pause ist völlig begreiflich. Weg« waren zu verbessern, Eisenbahnen an die neue Front heranzuschieben, große Munitionslager anzulegen, die Divisionen waren neu aufzufüllen und besondere Vorbereitungskurse für den Angriff abzuhalten; neue Truppen waren gus Rußland herbeizu- zichen und Verabredungen mit Oesterreich zu treffen. )1nd hierzu kam die Verbreitung im Druck von allem, was in der Schlacht erreicht werden sollte. „Vor der Schlacht waren die Pläne des Angriffs in einem Handbuch von 100 Seiten dar gelegt, das vertraulich sogar den Kompanieführern mitge teilt wurde, um sie zu verständnisvollem .Eingehen auf dir Absichten der Obersten Truppenführung anzuleiten." Ereignisse zur See 17500 Tonnen s (Amtlich.) Berlin, 24. 6. Unsere Unterseeboote haben auf dem nördlichen Kriegsschauplatz vorwiegend im Kanal wiederum 17500 Brt. feindlichen Handelsscküffraumes vernichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * * G Heillose Zustände hat der Unterseebootkrieg, wie aus einer italienischen Zeitung hervorgeht, in der Postverbindung zwischen Italien und Aegypten, hervorgerufen. Mitte Moi fehlte in Aegypten die Poft seit dem 17. April. Zwar traf am 12. Mai ein Dampfer aus Italien in Port Said ein, der aber nur SOO Postsäcke für den fernen Osten an Bord hatte. 1917, als die englischen und französischen Poftdampser nur zwischen Marseille und Aegypten verkehrten, blieb die italienische Post manchmal monatelang in Syrakus liegen, da kein Dampfer zum Abtrans port kam. Als die italienischen Postbehörden sich endlich ent schlossen, die Post über Marseille zu leiten, legten die Post dampfer aus besonderen Gründen (lies Ubootkrleg) ihre Abfahrt au« Marseille fort, doch die italienische Post geht weiter nach Marseille und lagert nun dort. Vor Amerika versenkt! s Wie die „Times" au« Washington melden, hat ein deut sches U-Boot den nqrwegi chen Dreimaster „Lamor" (1138 To.) und den norwegischen Segler „Kringsjan" (1715 To.) versenkt. Nach einer Meldung französischer Blätter ist im April der japanische Dampfer „Taitin Maru" durch ein deutsches Tauch boot im Mittelmeer versenkt worden. Der Dampfer, der von der italienischen Regierung gepachtet war, hatte eine Wasser- Verdrängung von 5800 Tonnen. Die verhinderte Geleitzugfahrt s Haag, 25. 6. Nach „Het Vaderland" ist die Bemannung des für Niederländisch-Jndten bestimmten Geleitkriegsschiff „Her- tog Hendrijk" mit unbestimmten Urlaub entlassen worden. Der Geleitmg sollte bekanntlich am 10. 6. Holland verlassen. Wie „Het Vaderland" mitteilt, ist die Verweigerung der Fahrterlaub- n;s dürch England erfolgt, weil deutsche Farbstoffe in den begleiteten Schiffen nach den holländischen Kolonien gebracht werden sollten. Man spricht vom Rücktritt des holländischen Marineminifter» Raubenned. „Het Vaderland" dringt darauf, daß bei der großen grundsätzlichen Bedeutung des Keleitzuges für die Seerechte nicht nur Hollands, sondern aller Neutralen, die holländische Regierung ihren Plan durchführt und sich nicht bereiterklärt, den für England anstößigen Teil der Ladung zurückzubehalten. Italien ; Wien, 24. Juni. Amtlich wird gemeldet: Die durch Hochwasser und Witterungsunbill entstanden« Lage veranlaßte uns, den Montello und einige Abschnitte anderer auf dem rechten Piaveufer erkämpften Stellungen Zu räumen. Der hierzu schon vor vier Tagen erteilte Befehl wurde trotz den mit dem Userwcchscl verbundenen Schwierig keiten so durchgeführt, daß dem Gegner unsere Äewegungen völlig verborgen blieben. Mehrere der bereits geräumten Linien waren gestern das Ziel starker italienischer Gefchütz- wirkung. die sich stellenweise bis zum Trommelfeuer steigerte. Auch feindliche Infanterie ging gegen die von uns verlassenen Gräben zum Angriff vor. Sie wurde durch unsere Fern batterien zurückgetrieben. I mit der Ukraine sollte ein Brotfrieden sein, aber weder I Brot noch Frieden ist uns geworden. Der Hauptgrund dafür Berlin, 24. Juni. I liegt darin, daß dort verkehrt vorgegangen wird. Die Frie- Der Notetat wird in allen drei Lesungen ohne Aussprache ! densresolution des Reichstages ist noch nicht beseitigt, sie ist angenommen. Es folgt die zweite Lesung des Etats des I vielmehr hochaktuell. Reichskanzlers und der Reichskanzlei. Abg. Prinz zu Schö- I Abg. Graf Westarp: Unsere Politik im Osten steht naich-Larolath (natl.) berichtet über die Verhandlungen im I »or Aufgaben, deren Lösung für die Geschicke von Jahr- Hauptausschuß. ' I Hunderten von 'Bedeutung sein wird. Die Revolution hat Staatssekretär Dr. von Kühlmann: - I nur erreicht, daß alle Ordnung dahin ist. Es darf nicht Die enge, vertrauensvolle persönliche Zusammenarbeit I wieder vorkommen, daß Ostpreußen der Gefahr eines rus- mit Graf Czernin, die zur Lösung der Ostfrage wesentlich I fischen Einfalles anheim fällt. Wir müssen seine Grenzen beigetragen hat, hat sich auch mit Graf Burian sofort her- ! sichern, wie die von Posen und Schlesien. Jetzt, wo noch gestellt. Das bestehende deutsch-österreichische Bünd- I der Krieg, der Aushungerungskrieg tobt, ist unsere Politik n i s soll nicht nur beibehalten werden, beide Teile sind ge- I lediglich daraus «inzustellen, den Krieg auch im Westen zu svne», das Bündnis zu erweitern und zu vertiefen nach der I gewinnen. Auch wir wünschen mit dem künftigen Polen in politischen, militärischen und wirtschaftlichen Seite hm. I freundschaftlichen Beziehungen zu leben. Eine polnisch-öster- (Bravo!) Dies ist auch bei der Kaiserzusammenkunft zum I reichischr Personalunion halten wir nicht für gut. Wir be- Ausdruck gekommen, ebenso bei dem schriftlich fortgesetzten I fürchten Störungen und Trübungen unserer Beziehungen zu Gedankenaustausch und der Konferenz mit dem Grafen I Oesterreich. Die Ostseeprovinzen dürfen aus wirtschaftlichen Burian. Bei dem alsbaldigen Besuch des Reichskanzlers I und nationalen Gründen nicht auseinandergerissen werden, in Wien wird in gleicher Richtung verhandelt werden. Auch I Sie müssen unter deutschem Einfluß bleiben, will man ver- mit Bulgarien, das in schwerer Zeit an unsere Seite ge- I hindern, daß England Beherrscherin der Ostsee wird. In treten ist, sind die politischen und persönlichen Bande immer I der Ukraine herrscht alles andere, nur nicht das preußische enger geknüpft worden. Ich spreche sicher das Empfinden der I Junkertum. Die Württemberger, General Gröner und Frh. ganzen öffentlichen Meinung aus, wenn ich des hochver- I von Mumm beweisen es. Wir hoffen, daß mit Hilfe unserer ehrten Staatsmannes Radoslawow gedenke, der eine Säule I Soldaten bald wieder sichere Verhältnisse in der Ukraine ein- unseres Bündnisses gewesen ist. Auch unter seinem Nachfolger I ziehen und wir mit ihnen in Freundschaft leben können, wird nicht die geringste Abweichung von der bisherigen Poli- I Ein starkes Finnland könnte ein starker Schutz gegen das tik «intreten. (Bravo!) In der Türkei sind Veränderungen I Vordringen des englischen Einflusses von der Murmanbahn eingetreten. Die für den Krieg wie im Innern hochver- I her zur Ostsee sein. Wir brauchen eine feste Politik, nament- dienten Staatsmänner Talaat Pascha und Enver Pascha I lich auch hinsichtlich der Verhandlungen für einen künftigen sind noch auf ihren Posten. Weder in der Dobrudscha noch im I Frieden nach Westen hin. (Sehr richtig.) Wir müsse;; von Kaukasus bestehen irgendwelche ernsten Interessengegensätze. I der Negierung ein festes Programm verlangen, an dem Beide Fragen werden in günstigem Sinne ihre Lösung finden, I sie bei den Verhandlungen festhalten muß. In dieser Hin namentlich auch in einer demnächst in Konstantinopel statt- I sicht bestehen aber bei uns die schwersten Sorgen. (Sehr findenden Konferenz. Den russischen Verhältnissen gegen- I richtig.) Der Streit über die Schuld am Kriege war schon über müssen scharfe Beobachtung, äußerste Vorsicht und, so- I erledigt. Jetzt wird diese Streitart wieder ausgegraben. weit es sich um intime russische Angelegenheiten handelt, auch I England strebt« die Weltherrschaft an und wollte uns ver- Zurückhaltung unsere Leitsterne sein. Finnland ist von I Nichten. England, nicht Rußland war der Krieg s- der Roten Garde befreit worden, auch mit deutscher Hilfe. I schür er. Es handelt sich auch um einen Kampf der Ich hoffe und wünsche, daß der ;reue finnische Staat innerer I Weltanschauungen, einen Kampf gegen den Götzen- Festigung und einer gedeihlichen Entwicklung entgegengehen I dienst des Geldes. (Lachen links, sehr richtig rechts.) Wir werde. (Bravo!) Eine dauernd- politisch- Trennung Kur- I müssen uns sichern, und dazu brauchen wir Belgiens uisd lands, Livlands und Estlands ist unmöglich, wir sind den I Flanderns Küste. Wir sind nicht,, wie der Staatssekretär, Hilferufen dieser Provinzen gefolgt und haben das Schreckens I der Meinung, daß es außer der Integrität des Landes regiment durch ein Regiment der Ruhe und Ordnung ersetzt. I nichts gibt, über das nicht verhandelt werden könnte. Unsere Die diplomatische Anerkennung dieser Staatsgebilde ist I Blutopfer sind um anderen Lohn geflossen. (Lebhaftes Sehr dringend erwünscht, Besprechungen stehen für die nächste Zeit I richtig rechts.) Die Worte des Staatssekretärs werden als bevor. Ich bin überzeugt, daß ihr Ergebnis alle Teile besrie- I neues Friedensangebot aufgesaßt werden. Ein Appell an den digen wird. Die Regelung der polnischen Frage ist «im der I gnten Willen Englands nützt nichts.. Zeigen die Feinde Hauptaufgaben der Zukunft und nicht ohne Bedeutung für I nicht den Willen zu Verhandlungen, so müssen sie dazu ge- das deutsch-österreichisch-ungarische Verhältnis. Noch vor den I zwungen werden durch unseren Sieg, und der wird erfolgen, allgemeinen Friedensverhandlungen dürfte es den Staaten I (Lebhafter Beifall.) gelingen, hierin eine befriedigende Lösung zu finden. Den jun- I . gen Staat Georgien, das größte Staatsgebilde im Kau I Die Presse zu Kühlmanns Rede kasus, begrüßen wir. (Beifall.) Ihm haben sich die Tataren I r Das „Berliner Tageblatt" sagt: Herr v. Kühlmann brachte angeschlossen zu einer transkaukasischen Republik. Dieser Staat I in gedrängter Zusammenfassung ^ungemein viel vor, daß sich hat eine Abordnung nach Berlin gesandt, ebenso haben wir I an seine Darlegungen voraussichtlich lange Erörterungen im Vertreter dorthin entsendet. Wir hoffen, daß sich ein Ver- I Nie iln^rUrtÄt bEnis aufbaut das uns in Freundschaft mit Georgien ver- I H^nze Grundbedingung für einen kommenden Frieden für bmdet. (Beifall.) Dänemark, Holland und der Schwerzwyssn I notwendig erklärte, daß aber, abgesehen von diesem Punkte, alle wir Dank für chre Haltung. Sie haben den festen Willen, I weitere Streitfragen mit dem Gegner erörtert werden könnten, ihre Neutralität zu wahren und darüber hinaus gewähren sie I Das ist großzügige Politik, die der Reichsleituna alle Ehre unseren Verbündeten Gastfreundschaft. (Bravo.) Spanien und I macht. Es eröffnet sich damit für die Friedenserörterungen ein sein König nehmen jede Gelegenheit wahr, Humanität zu I neues, weites Feld, und man kann gespannt sein, was die üben. I Alliierten auf den Vorschlag antworten werden. liniere Heere iind von Siea ru Siea a-- I Ein äußerer Anlaß, so heißt es in der „Norddeutschen All schritten, wir können für den Sommer und den Herbst I und im Anlckluk ^aran dieieniaen auf weitere Erfolg- unserer Waffen hoffen. Ueber die Dauer ILtnn welche die W des Krieges wage ich nicht einmal zu prophezeien. Diplo- I Mieden und die Kriegsziele Deutschlands und seiner Gegner, matisch haben unsere Feinde nichts an Bemühungen bewiesen, I (ag in den Aeußerungen, welche kürzlich Lord Balfour im was den Friedensangeboten der Reichstagsresolution oder I Unterhaus getan bat. Die Weigerung, mit Deutschland in Bei der Antwort auf die Papstnote gleichkäme. (Bravo!) Nie- I Handlungen einzutreten, war auch darin wieder mit der Be- mand in Deutschland hat das Streben nach Weltherrschaft I hauvtung begründet worden,, Deutschland strebe nach Welt- ' - -- Eurova an lick reisten I Herrschaft und könne soZlich keinen anderen Frieden wollen, als ,n Europa an na> re,Yen i ^r auf völliger Vernichtung seiner heutigen Kriegsgegner sich aufbaue. Herr v. Kühlmann ist dieser Legende, an deren Aufkommen sich die deutsche Regierung und alle vernünftig denkenden Kreise in Deutschland unschuldig wissen, entgegen- getreten und hat darauf hingewiesen, daß Deutschland aus der Geschichte seiner Gegner selbst die Einsicht gewonnen hat, daß ein Streben nach Weltherrschaft eine Utopie ist. Der „Vorwärts" führt au», daß mancher Satz der Rede Kühlmann» als größerer oder kleinerer Fortschritt aus dem Wege de» Entgegen- und Sichnäberkommens bezeichnet werden könne. Den von der Sozialdemokratie aufgestellten und al» billig be trachteten Kriegs- und Friedenszielen kämen sie sehr nahe. Die unbedingte Anerkennung de» Gebietsstandes Deutschlands und seiner Verbündeten sei auch für die Sozialdemokratie selbstver- stündliche Voraussetzung des Friedensschlusses. Die Freiheit der Meere und des Handels sei auch für die deutsche Arbeiterschaft von höchster Wichtigkeit. Und was die Kolonien anbetreffe, so verlange auch die Sozialdemokratie die Rückgabe der besetzten Kolonien an Deutschland. — Die „Völkische Zeitung" meint, der ganze Zusammenhang der Rede habe die Auffassung be stätigt, daß für Herrn v. Kühlmann eine Verständigung mit England al» notwendig und erwägenswert gelle.
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