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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191807063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180706
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-06
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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-''G zagen und di« Hände, wem sie müde werden wollten. Der SregeswiUe blieb das Panier über allen, und der Will« brachte den Sieg. So war es im Anfang, so ist es geblieben bis aus den heutigen Tag. Großes ist dadurch errungen worden. Immer gewaltiger wurden die Feinde zusammengedrängt, immer emp findlicher wird ihnen das deutsche Schwert. Immer mehr treiben sie der Erkenntnis zu, daß sie die Besiegten gewesen sind bis zum heutigen Tage und daß sie die Besiegten bleiben - werden, wenn der Kampf entschieden sein wird. Mögen sie noch so laut das Gegenteil in all« Welt hinausschreien, ihren Jammer, ihr Bessrgtenwehe können sie schon vor sich selber nicht mehr verbergen, so dreist sie sich auch des Sieges rühmen. Das Gebot der Stunde bleibt daher für uns, ganz gleich, vb Kämpfer oder nicht, sestzuhalten in diesem Eiegeswillen, nicht zurückzuscheuen vor den Aufgaben unserer Zeit, treu zu bleiben allen Pflichten, die das Vaterland von uns fordert. Gewiß sind diese Pflichten vielseitiger und weitgreifender ge worden, als wir sie vor dem Kriege kannten, aber schwerer, als daß unsere Kräfte dazu genügten, sind sie gewiß nicht. Unsere Helden draußen an dich Fronten, die zahllosen Gräber unserer Getreuen draußen in feindlichem Boden seien unsere Vorbilder, unsere Lehrmeister, mit ihrem Siegeswillen. Neh- Vorbilder, unsere Lehrmeister, mit ihrem Eiegeswillen. Neh men wir ihn nur hinüber in unsere Herzen. Lüsen wir uns nur von allem Eigenwillen und Sonderwillen, von allem Zweifel an der Gerechtigkeit unserer Sache. Hören wir Nur nicht auf Stimmen der Selbstsucht, des Kleinmutes, der Ver wirrung. Sie sind Hoffnungsträger für unser« Feinde. Nur auf eine Stimme dürfen wir hören: das ist der Nus des Vaterlandes zum Siegeswillen. Momvecblel i» Oer Mtzel Der am Mittwoch Kstorbene Sultan Mohammed V. war der erste konstitutionelle Monarch der Türkei. Di« Re- volution der Jungtürken brachte ihn im April 1909 nach Absetzung seines ältesten Bruders Abdul Hamid auf den Thron. Bis dahin war er von seinem Bruder in halber Gefangenschaft gehalten worden und von allen Staatsgeschäf ten fern geblieben. Der Sultan ist 74 Jahre alt geworden. Prinz Mehmed Reschad, so hieß der Sultan vor seiner Thron- besteigung, war 32 Jahre lang, bis zu seinem 65. Lebens jahre, der Gefangene keines Bruders, de? vor einiger Zeit selbst im Eril gestorbenen entthronten Sultans Abdul Ha mid. Der nun entschlafene Sultan war eine milde, gütig« Natur und ein redlicher, wohlmeinender Fürst. Seine Haupt- aufgabe erblickte er zunächst in einer Reorganisation des tür kischen Heerwesens; zu deren Durchführung bediente er sich der Unterstützung des in der Türkei von seiner stüheren Tätigkeit hochgeschätzten späteren Generalfeldmarschalls von der Goltz. Auch die türkische Flotte, deren Zustände unter Abdul Hamid schwer im Argen lagen, erfreute sich der Förderung des Sui- tans. Der aus Veranlassung sejner Regierung 1910 bewerk stelligte Ankauf der beiden älteren deutschen Kriegsschiffe „Weißenburg" und „Kurfürst Friedrich Wilhelm" — das ' letztere wurde bei der Verteidigung der Dardanellen durch einen englischen Torpedöschuß versenkt — hat schon in dem Kriege gegen Italien und dann im Balkankriege für die Türkei gute Früchte getragen. Die somit angebahnten guten Be ziehungen des jungtürkischrn Reiches zu Deutschland wurden in den folgenden Jahren vom Sultan eifrig weitergepflegt und fortgesetzt und verdichteten sich schließlich 1914 zu dem starken Wafsenbündnis, das im Weltkriege nicht nur in der Säuberung der Dardanellen, sondern auch auf den Schlachtfeldern Meso potamiens, Palästinas, Galiziens und Bulgariens seine stärkste Bewährung empfangen hat. Daß der Sultan sich zu der engen Verbindung seines Reiches mit den Mittelmächten entschlossen hat, ist um so höher zu veranschlagen, als von Frankreich und England alle Hebel in Bewegung gesetzt worden waren, diesen Zusammenschluß zu hintertreiben. Die größte Genugtuung erlebte Mohammed V., als er von seinen Würdenträgern während des Weltkrieges auf gefordert wurde, sich den osnkanrschen Ehrentitel „El Gazi" beizulegen. Der Verlauf des Weltkrieges, der für die Türkei manche harte Belastungsprobe brachte, di« sie aber zäh be- stand, rechtfertigt vollkommen die Anfügung des Beiwortes „der Siegreiche" an den Namen des Sultans. Es wird allgemein angenommen, daß Prinz Währ'd- Eddin, der bei. Lebzeiten des Sultans als Thronfolger galt, nunmehr auch den Thron besteigen wird. Er weilte auf Einladung des Kaisers vor mehreren Monaten in Deutschland und war längere Zeit km kaiserlichen Hauptquartier. , »er rumänische srieclemvertrag vom steicbmg grnedmigt Berlin, 4. Juli 1918. Präsident Fehrenbach gedenkt des Ablebens des Sul tans Mehmed V. (Das Haus erhebt sich.) Ein Regent pon staatsmännischer Klugheit und großem Pflichtgefühl, der be strebt war, die Monarchie auf sicheren Boden zu stellen, ist mit ihm dahingeschieden. Die Beziehungen des Deutschen Reiches zur Türkei sind ausgestaltet worden und aus freund schaftlicher Sympathie wirtschaftlich, politisch und Militär» ch in feste Formen hineingewachsen. In treuer Waffenbrüderschaft hat sich der Sultan km Weltkriege den Dank des deutschen Volkes erworben. Ich habe dem türkischen Botschafter die Teilnahme des deutschen Volkes und seiner Vertretung ausge sprochen. Ich schlage Ihnen vor, an das osmanische Abge ordnetenhaus ein Beileidstelegramm abzusenden. S»e haben diese Kundgebung gebilligt. Ich stelle dies fest. Die 3. Lesung des Etats in Verbindung mit der 2. Lesung des Friedensvertrages mrt Rumänien wird fortgesetzt. Oberst von Fransecki: Das Kriegsmmi- stcrium hat es stets als Ehrenpflicht angesehen, den Kame raden, die das UnMck hatten, kn Kriegsgefangenschaft zu geraten, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zur Seite zu stehen. Nach den Erzählungen der Zurückgekehrten ist eine gewisse Beunruhigung unter der Bevölkerung und den Ange hörigen begreiflich. Die Aürsorge für die Kriegsgefangenen können diese selbst nicht übersehen. Der Postverkehr nach Rumänien dauerte 5 ,b^ 6 Monate. Daher kamen auch die Nachrichten über die wreueltatcn so spät hierher. Sofort haben wir auf Abstellung der Mißstände gedrungen und bei der rumänischen Regierung Protest eingelegt. Für den Ab transport unserer Kriegsgefangenen in Frankreich geschieht alles Erforderliche. Abg. Noske (Soz.): Die sozialdemokratische Fraktion wird den Verträgen zustimmen, wenn sie auch weit davon entfernt sind, ideal« Verträge darzustellen. Es darf nicht außer acht gelassen werden, wie leichtfertig sich Rumänien m den Krieg und wie «in Leichenfledderer auf Oesterreich und uns gestürzt hat. Abg, Gothe in (f. B.): Das Eingreifen Deutschland» zugunsten der rumänischen Juden war eine Notwendigkokt. ' Die Verhältnisse der Juden in Rußland waren dagegen noch e welchen die späteren EinzelverhandlungeN erfolgen syÜen. Wie in dieser Sitzung, wird auch künftighin den Wirtschatt«- verbänden und Interessenten Gelegenheit gegeben werden, sich zu allen einschlägigen Fragen zu äußern und ihre Gesichtspunkte und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Deutsche Fliegerbombe« mit Fallschirmen wl Heber das Fliegerbombardement von Paris am Don- nerstag veröffentlichen französische Zeitungen längere Berichte. 11 Personen wurden dabei getötet und 14 verwunoet. Mi» der Lyoner „Progres" meldet, ist der Materialschaden außer ordentlich bedeutend. Wie der „Progreß" meldet, werfen die deutschen Flieger jetzt Leuchtbomben mit Fallschirmen ab, deren Sturz durch den Fallschirm geregelt wird und die «in grelles Licht auf den Ort werfen, auf den sie niederfallen. Wie Ms den Berichten des „Petit Parisien" hervorgeht, scheint die Wirkung dieser Bomben furchtbar zu sein. Dit ungenügenden -ngUsch-amrrikanischrn Truppenscndungtn wi Aus Paris wird gemeldet: Die Zeitung „Pelite Repu- blique" ist noch immer nicht beruhigt über das Vorhandensein der notwendigen Truppen zur Verteidigung der französischen Front und drängt daher die Alliierten — gemeint sind natürlich Engländer und Amerikaner — endlich Soldaten und nochmals Soldaten an die französische Front zu senden, wenn sie nicht wollen, daß der Krieg bis ms, Unendliche verlängert werden solle. D« r einzige Weg zu,m Sieg« sei der, Hindenburg zurückzuschlagen. Wenn das erreicht sei, brauch« man nicht mehr über die Stärke des französischen Heeres zu debattieren. — Diese Presseäußerung sieht nicht danach aus, als ob die 900.000 Amerikaner schon in Frankreich wären, wie erzählt wird. : Lu de« Fliegerangriffe« auf Varl» wl Bern, ö. 7. Ln einem Eommunique an die Pariser Bevölkerung wird mitgeteilt, daß bei den letzten Fliegerangriffen ! die meisten Personen auf offener Straße verletzt wurden. „Leuvre" j und „Journal" fügen hinzu, daß diese Personen nicht von deut- ! schen Bomben, sondern von den zurückfallenden Geschossen de» französischen Sperrfeuer» getroffen wurden. Nach der „Hu- manlte" sind es nicht nur Splitter, die niedergehen, sondern ganze französische Bomben schlagen in die Stadt ein und erplo- oieren. Än einem Viertel, schreibt da» Blatt, ist eine Bombe, die van den Unseren abgegeben wurde, in der Höhe de» dritten Stockwerke» explodiert. Sie hatte die eisernen Läden des Kaffees durchlöchert, die Türen niedergerissen und die Fensterscheiben zertrümmert. w ZürSch 5. Juli. Die Zür. Morgenztg. meldet: Rach einem Bericht des Secolo wurde das vom Kriegsgebiet weit entfernt liegende die Grenze nach der Schweiz bildende Jura departement der Gefahrenzone unterworfen. In diesem De partement befinden sich die Lager der amerikanischen Hilss- truppen. — In der Schweiz erregt diese Maßnahme Aufsehen. w Bern, H. Juli. Archibald Hurd schreibt, dk Wieder aufnahme der deutschen Offensive sei bald zu erwarten. — Dieser Nachricht wird hmzugefügt, daß Calais, Dünkirchen Der Etat ßes Innern wird bewilligt. Benn Etat des Reichsw krtschaftsamtes beschwert sich Abg. Dr. Bell (Ztr.), daß die Generalkommandos sich in dre Angelegenheiten der Mietseinigungsämter «inmischen. Bei der Kleiderabgabe müssen all« Härten vermieden und Rücksicht auf die sozial« Stellung des Betreffenden genommen werden. Bei der Be schlagnahme der Türklinken und Fenstergriffe muß voller Ersatz geleistet werden. Abg. Dr, Rießer (nqtl.): Die Nord seibäder müssen unbedingt entschädigt werden. Die neue Ter- tilverordnung ist eine Probe aufs Erempel für die Uebergangs- wirtschaft. Es wird auch da wieder zu mec organisiert. Dabes geht der freie Handel zugrunde. Geheimrat Dr. Simson; Die TermvsxordMng ist nur eine Rahmenverordnung. Es ist keineswegs gesagt, daß all« vorgesehene Orgaüisatronen auch wirklich ins Leben treten. Das Schema braucht nicht auf ander« Branchen übertragen zu werden. Oberstleutnant Köth: Dem ersten Teil der vorgelegten Resolution, betref fend den Türklknksnersatz, der verlangt, daß zunächst die öffent lichen Gebäude herangenommen werden sollen, wird ent sprochen werden. Bei der nächsten Sitzung wir- der Reichstag auch schon sein Teil hsrgegeben haben. Die Denkmäler würden Mr 2500 Tonnen. Metall abgsbon, da sie hohl sind, das bedeutet einen Wochenbedarf. Ebensoviel haben die Blitz ableiter geliefert. Bei Einschmelzung der Denkmäler würden doch große Gefühlswert« vernichtet. Die heftigen Angriffe der Hausbesitzer wegen der Beschlagnahme der Türklinken sind nicht berechtigt, sie kommen nicht zu kurz weg. Abg. Junck (natl.): Die Tertilverordnung ist auch für die Frie denszeit berechnet. Das liegt nicht im Sinne des Ermäch tigungsgesetzes. Dazu müßte «pst esst neues Ermächtigungs gesetz geschaffen werden. Geheimrat von Simsdn: Die Geltungsdauer des Ermächtigungsgesetzes mag strittig sein. Die Tertilverordnung ist aber erst nach Anhörung der zu ständigen Stellen erlassen worden. Wg. Dr. Dove (f. V.): Es hätten auch die Ausschüsse des Reichstages gehört werden sollen. Die Grenzen des Ermächtigungsgesetzes müssen genau beachtet werden. Für all« Ewigkeit dürfen sticht auf Grund dieses Gesetzes Bundesratsverordnungen erlassen werden. Abg. Noske (Soz.): Ein verändertes Ermächtigungsgesetz für di« llebergangszeft wäre tvohl zu e>npfehlen. Nach weiteren Be merkungen der Abgg. Dr. Rießer (nqtl,) und Astor (Ztr.) wird der Etat des Reichswirtschaftsamtes bewilligt. Protest der Russen argen England or Moskau, 80. k. Nach Meldung der Moskauer Zeitung „Swoboda Rossis" bat Tschuscharin folgende Note an den eng lischen Bettretet gerichtet: Nach dem Willen des arbeitenden Volkes, daß sich seiner Interesseneinheit und Solidarität mit den Arbettermassen der ganzen Welt bewußt ist, hat die russische soziale föderative Ratsrepublik die Reihen der, kämpfenden Mächte verlassen und den Kriegszustand aufgegeben, dessen fernere Ausdauer die innere Lage Rußlnstds unmöglich machte. Das Arbeitsvoll und die seinen Willen ausführenden Regie rungen der Arbeiter und Bauern trachteten nur darnach, in Frieben und Freundschaft mit allen übrigen Nülkem zu leben. Keinem einzigen Volle droht das Arbettsvv'k Rußlvnds mit Krieg, und keinerlei Gefahr kann von seiner Seite Großbritannien drohen. Mit pm so größerer Entschiedenheit »nutz die Arbeiter und Bauemregieruna Rußlands gegen den durch keinerlei aggre sive Handlung russischetteüs heroorgerufenen Einbruch englischer Osten Rußland rechnet mit deutscher Hilf«! or Berlin, 4. 7. Wie dem Ukrainischen Pressebüro Berlin aus Kiew gedrahtet wird, meldet der dortige „Dziennik Kijowski": Zu den geplanten Operationen der Entente in Sibirien, Murman und Archangelsk wird in bolschewistischen Kreisen er- klärt, daß die bolschewistische Regierung nichts dagegen habe, wenn die Deutschen zu Hilfe kommen, um die früheren Ver bündeten zurückzuschlagen. Die „Neue Rada schreibt: Die Verschleppung der ukrainisch russischen Friedensverhandlungen gefährdet die Lage der Ukraine, da die Ententemächte Zeit gewinnen, ihre Kräfte an der Mur manküste und in Sibirien zu entfalten. Energische« Vorgehen der Sowfetreaierunq or Moskau, 1. 7. Nach Meldung der „Krasnoja Gaseta" hat Volkskommissar Sinojew an alle an der Murman-Bahnlinie und den Nordbahnen gelegenen Sowjets und alle Organisati onen dieser Bahnen telegraphiert: Da die Landung fremdländischer Truppen und die Um gruppierung dieser Kräfte auf verschiedene Stellen des Murman einenUebersallauf dasMutman-Gebiet erwarten läßt, bestimmt der Sowjet der Volkskommissare: Der Schuh aller Stationen und Brücken der Murman- und Nordbahnen ist unverzüglich zu verstärken. In allen Zügen sind die Passagiere zu kontrollier». Alle unter dem Befehl der Sowjetmacht stehenden Streitkräfte sind in Kampfbereitschaft zu setzen. Das sieht einer Kriegserklärung an die Ententemächte, falls diese auf der Fortsetzung des Murmanabenteuers bestehen, nicht unähnlich. Ei« englische» Geschwader in Archangelsk or Stockholm. 4. 7. Nach einer Nachricht aus Helsingiors ist det Moskauer Regierung gemeldet worden, daß in Archangelsk em englisches Geschwader von 13 Kriegsschiffen eingetroffen ist. Alle nördlichen Distrittsräte werden zum stärksten Widerstand gegen den Vormarsch der englischen Truppen aufgefordert und sollen zu diesem Zwecke die Brücken sprengen und die Eisen bahnlinien zerstören. glänzend zu nennen. Rumänien mag erkennen, daß es sich m die Nesseln gesetzt hat und sich uns näher anschließen muß. Abg. Alpers (d. Fr.): Es würde uns freuen, wenn Ru mänien aus freiem Entschluß sich dem Bündnis der Mitte- Mächte anschließen würde. Abg. Dr. Cohn (unabh. Soz.): Wir lehnen die Verträge ab. Staatssekretär v. Kühlmann: Was die Besetzung der Krim und von Sebastopol betrifft, .so bildet die Frage der Demarkationslinie in Moskau Gegenstand der Verhandlun- g«n, deren vertraulicher Teil bereits beendigt ist. Aus diesem Faktum allein ist zu ersehen, daß ^nan bestrebt ist, dies« Frage schiedlich, friedlich und einvernehmlich zu regeln. Vie Muug Oer öltttteicbllcdm krMningtlMr iö Ueber die Lösung der österreichischen Ernährungskrise heißt es in einer amtlichen Wiener Darstellung: Da dir gegen wärtige Ernährungslag« zu geradezu unlösbaren Schwierig keiten führt, hat Kqiser Karl an Kaiser Wilhelm ein Schreiben gerichtet, das am 24. Juni durch Generalmajor Fürst Fürsten berg überreicht wurde. Aus Grund der nach Erhalt dieses Schreibens durch den Deutschen Kaiser erteilten Weisungen sanden im Großen Hauptquartier und bei den kompetenten Stellen in Berlin Besprechungen 'statt, än denen der ungarische Ernährungs minister, Hrinz Ludwig Windischgraetz, und ein Vertreter des k. und k. Oberkonimandos teilnahmen. Die dank der Initiative der beiden Monarchen geführten Verhandlungen habest zu vollem Einvernehmen bezüglich gemeinsamer plan mäßiger Verwertung aller Getreidevorrät« bis zur neuen Ernte geführt. - > - . ' Daß die gemeinsame Kriegführung Deutschlands und Oesterreich-Ungarns in steigendem Maße ergänzt wird durch gemeinsame planmäßige Maßnahmen auf dem Gebiet« der wirtschaftlichen Kriegführung, entspricht dem tieferen Sinne des Bündnisses und Hilst Oesterreich-Ungarn und darnst unserer gemeinsamen Kriegführung über die gegenwärtige Krisis un- «r«r Verbündeten hinweg. So knapp auch unsere eigenen Vorräte sind, das deutsche Volk wird für diese neuen Maß nahmen volles Verständnis aufbttngen. Nachdrücklichst muß aber, sagen die „Leipz. N. N.", gefordert werden, daß diese „gemeinsame Planmäßigkeit" über die neue Ernte hinaus er halten bleibt. Die deutsche Bevölkerung will Gewähr dafür haben, daß die Opfer, die sie jetzt hilfsbereit unseren Verbün deten bringt- nicht vergebens waren, daß nicht das kommende Wirtschaftsjahr uns eine, neue, womöglich noch schärfere Er nährungskrisis in Oesterreich beschert, der wir dann beim besten Willen nicht abhelfen können. Diefe Gewähr kann aber Mr eine dauernde Gemeinsamkeit der planmäßigen Maß- rrg«ln geben. . ö Berlin, 4. 7. Heut« fand im Reich,wirtschastramt «ine im einztlnen streng vertrauliche Besprechung über die wirt schaftliche Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich. Ungarn statt. Geladen waren Vertreter der Wirtschaftsverbände, der Landwtttschast, de« Handel» und der Industrie. Nach ein- leitenden Worten de» Staatssekretär» des Reichswittschasts- amte« rourde von Vertretern der Regierung ein kurzer Ueber- blick über die bisher geleisteten Vorarbeiten gegeben, welche teil» in Verhandlungen der maßgebenden deutschen Stellen unter sich, teils in Vorbesprechungen mit unseren Bundesgenossen ge diehen find und welche die Erstellung eine» einheitlichen Zoll gesetze« und Zolllchemas, sowie die Durchführung eine» ein« heituchen Zollverfahrens umfassen, ferner die Vereinheitlichung der gesetzlichen Regelung auf dem Gebiet de« Gewerbe« und Handel», tn weiterer Linie de» gewerblichen Rechtsschutzes der Statistik und der Verkehrs- und Schmahrtsverhältnisse an bahnten. Än einer für den 8. Juli in Satzburg anberaumten Zusammenkunft von Vertreten, Deutschland, und Oesters Ungarns sollen nunmehr die Grundsätze sestgrsegt werden, nach Damit schließt die Aussprache über dir Friedensverträge. Diese werden in 2. Und 3. Lesung gegen di« Stimmen der unabhängigen Sozialdemokraten angenommen. Der Etat des Auswärtig«» wird bewilligt. Es folgt der Etat des Innern. Abg. Hähnle (f. D.) tritt für die Förderung der Ausländsdeutschen ein. . Staatssekretär Wallraf: Dem Deutschtum im Auslande lassen wir jede Förderung zuteil werden. Das Auslastdsschulwesen gehört aber zum Auswärtigen Amt und das deutsche Aus landsmuseum in Stuttgart zum Reichswirtschaftsamt. Ich . werd« diese Wünsche weitergeben. Ueber die Handhabung der wie es hier der Fall ist, er überhaupt nicht aus dem Gefängnis/. Offensiv« auf herauskommen würde. (Zuruf: Wer hat das gesagt?) stärkste verteidigt werden müßten. .» bewaffneter Truppen protestieren, die soeben erst am Murman gelandet sind. Das Volkskommissariat des Aeußern besteht in aller entschiedensten Weise darauf, daß^in Murmansk, einer Stadt des neutralen Rußlands, sich keine bewaffneten Streit- i kräfte Großbritanniens oder irgend emer anderen fremden Macht aufhalten, und indem es noch einmal seinen schon mehrfach vor- aebrachten Protest gegen die Anwesenheit englischer Kriegsschiff' ,m Murmaner Hafen wiederholt und gleich-eilig die bestimmte Erwartung ausspricht, daß die großbritannische Regierung ihre der internationalen Lage Rußlands widersprechende Maßnahme Mücknimmt, und daß das Arbeitervoll Rußlands, das, den heißen Munsch hegt, in ungestörter freund chaftlicher Beziehung Der WMrieg Deutsch«« Äbendbertcht wtb Berlin, 4. Juli ab«nds. (Amtlich.) Beiderseits der Somme wurden starke englische Teilan griffe in unserem Kampfgelände zum Scheitern gebracht. Westen
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