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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180628
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-28
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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große siegessichere Mehrheit des deutschen Volkes hat kein Vertrauen mehr zu seiner Amtsführung, die ihr a» sich in man chen Punkten unverständlich geblieben ist. Hoffentlich gelingt es der Allerhöchsten Stelle, den er wünschten starken Mann zu finden, der zusammen mir Hin denburg und Ludendorff uns dem Endsieg und der restlosen Ausnützung desselben zuführt. Den Glauben an unsere militärische Kraft vermochte Herr von 'Kühlmann nicht wankend zu machen; im "Wegentrü, unsere Zuversicht, einen deutschen Frieden zu erzwingen, .ist stärker denn je. k Beelist, 26. 6. Der L-A. teilt mit: In parlamentari schen Kreisen herrschte heute kein Zweifel mehr, daß die Stellung des Staatssekretärs von Kühlmann vollkommen er schüttert und sein Rücktritt nur noch eine Frage der Zeit ist. Wann der Wechsel im Auswärtigen Amt erfolgen wird, dar über bestehen vorläufig nur Mutmaßungen. Im allgemeinen geht die Ansicht dahin, daß Herr von Kühlmann noch bis zur Erledigung der dringendsten parlamentarischen Geschäfte, im Amt verbleiben wird. Daraus würde sich dann wohl ergeben, daß der Wechsel erst eintritt, nachdem der Reichstag wieder in die Ferien gegangen ist. Das Verl. Tgbl. schreibt: In führenden Regierungs kreisen war man noch heute früh der bestimmten Ansicht, daß es eine Kühlmann-Krise nicht gebe, und so scheinen denn auch alle Gerüchte, wonach der Staatssekretär bereits sein Rücktrittsgesuch «ingereicht habe, unzutreffend zu sein. Im Hauptausschutz war Herr von Kühlmann heute vormittag wie gewöhnlich anwesend. vemlcder belcbttag Der Reichstag setzte am Mittwoch die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes fort. Eingegangen ist ein nationalliberaler Antrag, welcher die Förderung der deutschen kulturpolitischen Interessen im Ausland fordert. Abg. Hautz (Els.): Das Verfassungsgesetz für Elsatz- Lothringen wird dauernd durchbrochen, und der Volksver tretung werden Fesseln angelegt. Unterstaatssekretär Wallraf: Wir dürfen nicht ver gessen, datz das Reichsland ein Kampfobjekt der Franzosen ist, wenn es auch innerhalb der deutschen Grenzpfähle ist und bleiben wird. Dis flämische Bewegung findet bei uns vollste Sympathie. Abg. Noske (Soz.): Di« Arbeitermassen verfolgen mit großer Unzufriedenheit die, Politik der Reichslertung. Dre Neuordnung Deutschlands geht sehr langsam vor sich. Es ist unglaublich, was sich Graf Hertling in der Wahlrschts- frage von den Junkern und Schlotbaronen gefallen läßt. Abg. v. Richthofen (natl.): Ich bedaure, daß die Wahlrechtsdebatte nicht endgültig aus der Debatte verschwun den ist. Finanzielle Erwägungen spielen bei' der Haltung der nationalliberalen Fraktion im Abgeordnetenhaus keine Rolle. Abg. Graf Posadowsky (D. Fr.): In den Aus führungen des Staatssekretärs war ein gewisses Versehen des psychologischen Augenmaßes. Es gibt Gedanken, die man im engen Kreis von Politikern theoretisch erörtern kann, die aber von der Tribüne den breiten Volksmassjen kund zu tun außerordentlich gefährlich und bedenklich ist. Die Hauptschuld am Kriege scheint doch Rußland zu tragen. Gegen die Verleumdungen unserer Feinde hätten wir Tag für Tag mit den uns zur Verfügung stehenden Beweisen antworten müssen. Statt dessen schwieg man, so daß sich der Aberglaube von den deutschen Schlechtigkeiten bilden konnte. Abg. Graf Westarp (konf.): Die gestrigen Aus führungen des Kanzlers, seine kraftvolle Betonung des Sieges willens haben unsere volle Zustimmung. "Für unser Ver halten ist lediglich die Sache maßgebend, nicht die Person. Wir haben von Anfang an die Friedensresolution bekämpft und stehen auch heute noch auf diesem Standpunkt. Wir Haltey sie nicht für den richtigen Weg zum Frieden. An dieser Stellungnahme müssen wir festhalten, aber wir glauben, datz zur Erreichung unserer Ziele ein Kampf gegen Personen nicht richtig und nicht nötig ist. Dc« Verhältnisse haben von selbst dazu geführt, datz die Friedeiisresolution immer mehr in den Hintergrund getreten ist. Die zweite Lesung des Etats schließt. Das Haus vertagt sich bis zum 3. Juli, an welchem Tage die dritte Lesung begonnen werden soll. eiemenceaur SewaltbmlcdsN „Droit du Peuple" vom 29. Mai bringt folgenden inter essanten Bericht Chastanets über den Kamps gegen den Defai tismus in Frankreich. „Hört, liebe Leser — es ist kein Mär chen: «in gewisser Barreteau, Chauffeur in Paris, ries vor einem Haus, das durch ein deutsches Geschoß zerstört war: „Diese Schäden sind schrecklich." Wegen Defaitismus ange zeigt, wurde er zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. —- Der Badergehilfe Lhapelain kam beim Einseifen seiner Kunden auf die Politik zu sprechen. Eines Tages behauptete er, der Prozeß Caillaux sei kein politischer Prozeß! Folge: der Bade» gehilfe Chapelain kam vor ein Kriegsgericht, das ihn zu einem Jahr Gefängnis und 1000 Frank Buße verurteilte. Auch das ist kein Märchen.... Wenn man sagt: „Das geht nicht!" riskiert man eingesperrt zu werden, denn es kann sich aus das Wohl des Landes und die Kriegsoperationen be ziehen. Wer beim Kegelspiel oder Kartenspiel sagt: „Wir sind - verratzt", läuft Gefahr, denn es kann ein Urteil über die Kriegslage sein. Wenn dir einer kein Geld leihen will, und du nennst ihn ganz einfach ein Schwein, so geht's dir an den Kragen: denn nichts leichter als anzunehmen, daß ein General oder Minister damit gemeint ist. Aber nichts zu sagen, kann dir auch gefährlich werden. Er sagt nichts! Das ist ein Boche, ein Spion, ein Schuft!" ver AMrieg Deutscher Abendbericht wtb Berlin, 26. Juni, abends. (Amtlich.) Von den Kampffronten nichts Neues. — § Westen Line Million Menschrnverluste in 3 Monaten w An den in der Nacht vom 24. zum 25. Juni beider seits der Straße Arras-Cambrai gescheiterten englischen An griffen waren nachweisbar Teile von 3 verschiedenen Divisio nen, darunter einer kanadischen, beteiligt. Auch am 25. Juni hat die Entente wiederum an vielen Stellen der Front, von der Scarpe bis Chateau-Thierry, zum Teil mit stärkeren Kräften angegriffen. In allen diesen täg lichen Angriffen und Erkundungsvorstößen, die sämtlich unter schweren Feindverlusten ergebnislos verlaufen find, zeigt sich die Unruhe und Unsicherheit der Entente vor neuen Eresgnissen 1 add die Nachwirkung ihrer letzten großen Niederlagen zwischen Aisne und Marne und zwischen Montdidier und Noyon. Die j ungeheuren Verluste der Entente, die allein in der kurzen Zeit von 3 Monaten «ine Million betragen, werden durch die täg lichen vergeblichen Anstrengungen der Engländer, Franzosen und Amerikaner weiterhin erheblich gesteigert. i Parise« Furcht vor Beschießung w Der Pariser Mitarbeiter des Secolo behauptet, in maß gebenden Pariser Kreisen befürcht« man, datz die Regierung be absichtig«, die Hauptstadt heimlich zu räumen. Dagegen er- j heben sich heftige Proteste. Angeblich ziehen die Pariser Einwohner «s vor, die Beschießung auszuhalten, da die Er- , oberung der Stadt durch-den Feind völlig ausgeschlossen sei. Aus eine bei den Abgeordneten veranstaltete Umfrage über dis Lage von Paris erklärte Abgeordneter Lebeng, vor läufig sei «in zwangsweiser Wegtranspvrt der Zivilbevölkerung nicht geplant. Abgeordneter Plutljehu teilte mit, daß alle Vorbereitungen getroffen sein, um bei «iner stärkeren Be schießung der Hauptstadt alle Insassen der Spitäler fortzu schaffen. In der Humanite wird gefordert, daß man Paris , mit ausgedehnten Stacheldrahtverhauen umgibt, um die Stadt gegen einen neuerlichen Durchbruch der Deutschen zu schützen. Sembat führt aus, daß der Erfolg der Deutschen" von schweren Nachlässigkeiten des französischen Oberkommandos begünstigt worden sei. Aus den in der Armeekommission des Senats ge machten Mitteilungen gehe hervor, datz an den Tagen, an denen die deutsche Offensive einsetzte, Foch damit begann, seine Truppen völlig umzugruppieren. Foch ist der Ansicht, datz das einheitliche Oberkommando viel weniger in Wirklich keit als auf dem Papiere besteht. ! Ereignisse zur See ! I6V00 Tonnen s Berlin, 26. 6. .(Amtlich.) Auf dem nördlichen Kriegs schauplatz wurden durch unsere Unterseeboote wiederum 16 000 Brt. feindlichen Handelsschiffsraumes vernichtet.'Zwei , Dampfer wurden im Westausgang des Kanals aus stark gesicherten Geleitzügen herausgescholsen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. . - . s >1 > j N Durch den Ubootkrjeg fehlt es unserey Feinden an allen I wichtigen Rohstoffen. Unter ihnen nimmt auch die Wolle I einen nicht unbedeutenden Platz ein. Wie knapp das britische I Jnselreich daran ist, sagte kürzlich laut „Porkeshirepost" der I Vorsitzende des Rohwolle-Komitees, bei einer Versammlung in I London. Er betonte, datz die durchschnittliche monatliche Zu- I fuhr zur Zeit höchstens 13 500 Tonnen betrüge. Die Lgge I zeige eine Neigung zu besorgniserregenden Schwankungen für I den Fall, datz im Schiffahrtsverkehr irgend ein weiterer, wenn I auch noch so kleiner Rückschlag erfolgen sollte. Dieser Um- I stand sei umso unbefriedigender, als Frankreich fortwährend I auf Beistand dränge. Bis fetzt sei Grotzbritannien nicht rn der I -Lage gewesen, diesem Drängen Folge zu geben. An Seegefecht in der Nordsee? s Die Basler Nachrichten melden aus Kopenhagen: Eine I große Tätigkeit wird in der Nordsee festgestellt. Man hört I seit 24 Stunden von der Küste Jütlands lebhafte Kanonaden. I Italien i Wien, 26. Juni. Amtlich wird gemeldet: An den Kampffronten westlich der Etsch war die Gc- fechtstätigkeit in den letzten Tagen wieder lebhafter. Auf dem Zugna-Rücken schlugen wir starke, durch heftiges Ge- schützseuer eingeleitete Vorstöße unter schweren Feindverlusten ab. Auf der, Hochfläche von Asiago und zwischen Brenra und Piave verlief der gestrige Tag wesentlich ruhiger. Das erbitterte Ringen vom 24. hat für die Italiener mit einem vollen Mißerfolge geendet, der am klarsten dadurch in die Erscheinung trat, daß in de,N meist umstrittenen Kampfgebieten auf dem Asolone und dem Monte Pertica unsere den Feind verfolgenden Abteilungen beträchtliche Abschnitte seiner vor dersten Linie,in Besitz nahmen. So sind demnach dank der Tapferkeit und dem herzhaften Zugreifen unserer in ünge-, brochener Kampfkraft' fechtenden Truppen alle italienischen Anstrengungen, das am 15. d. M. eingebützte Gelände zurück- zuerobern, blutig gescheitert. Bei der Heeresgruppe des Feld- marschalls von Boroevic keine besonderen Ereignisse. ' Der Chef des Generalstabes. ; Französische Stimmen zu den Piavekämpfen i Genf, 26. 6. Im „Petit Parisien" schreibt Oberst Rousset: Der Sieg der Italiener ist unser Sieg, beim jetzt Hilden die Verbündeten ein einheitliches Ganzes von der Nordsee bis zur Adria. Wenn sich auch Borowitsch nach gewissen Meldungen mit weniger Schaden aus der Nieder lage ziehen konnte, so bleibt doch seine Lage sehr schwierig. „Homm« Libre" .fragt: Was wird nun Deutschland tun, um seine bedrängte Front (gemeint ist die italienisch^ Red.) zu befestigen? Wird es von der französischen Front Ein heiten wegziehen? Das ist wenig wahrscheinlich, denn Hinden burg und Ludendorff wissen zu gut, datz keine Entscheidung zwischen de» Nordsee und der Schweiz erreicht werden kann, . wenn Oesterreich jetzt Regimenter überlassen werden, die für diese Entscheidung vorgesehen sind. , Der Rückzug über die Piave i Ueber die Zurücknahme einzelner Truppenabteilungen vom Westufer der Piave meldet da» „Neue Wiener Tgbl.": In der regnerischen und nebligen Nacht vom 21. auf den 22. Juni gelang die Ablösung der Truppen vom Feinde so unbe merkt, daß die Rückwärtsübersetz<mg unter dem Schutz kleiner . Nachhuten ohne nennenswerte Verluste an Mann und Material durchgesührt werden konnte. Die Gerüchte über stärkere Ein buße der zurückgenommenen Angriffssront sind unrichtig. Wir werden unter günstigeren Verhältnissen umso kraftvoller eine Offensive wieder ausnehmen. Auch die „Zeit" stellt fest, daß die Offensive nur unterbrochen, aber nicht abgebrochen sei. Die I . italienische Hcereskrast bleibe wie bisher an ihre Linien ge bunden, die ihr durch die drohenden Kampfstellungen der öster reichisch-ungarischen Armee vorgeschrleben sind. I' i Will», 26. 6. Aus dem KrieLSpressequartier wird ge- l meldet: Die schweren Kämpfe auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und östlich der Brenta dauerten am 24. noch bis in die Dunkelheit fort. Um jeden Preis wollte der l Gegner seine am 15. d. M, verlorenen Stellungen wieder- ' gewinnen. Heftige, stellenweise zum Trommelfeuer gestei- l gelte Artjllerietätigkeit leitete seine Aktionen «ln, die überall erfolglos blieben. Am Col del Rosso wies das Ins.-Regt. Nr. 114 zwei starke feindliche Angriffe ab. Am Monte Aso- lone, wo der Feind in den Abendstunden zum siebenten Male gegen unsere Linien vorstürmte, warf ihn der Gegenstoß un serer Reserven unter schwersten Verlusten restlos zurück. An den anderen Abschnitten der Gebirgsfront konnten unsere Feldwachen nach erfolgreichem Kampfe merklich vorgeschoben werden. Im Laufe der Nacht brachen mehrere feindliche Vorstöße beiderseits der Brenta schon im Abwehrfeuer zu sammen. In diesen Kämpfen machien wir einig« Hundert Gefangene. Infolge der erlittenen außerordentlichen Verluste wiederholte der Gegner am 25. seine Angriffe nicht. Osten Sine Ränbergeschicht«? or Stockholm, 27.6. Die Meldung der russischen Zeitung „Jjek", der Exzar Nikolaus sei in Jekaterinburg in seiner Woh. nung anläßlich der Annäherung tschechisch slowakischer Truppen von Noten Gardisten erschossen worden, wird in einem hier ein- getroffenen Telegramm aus Helsingfors als Räubergeschichte ohne jede Grundlage bezeichnet. Kleine politikcde iracdriebten Der Wirtschaftsvertrag mit Rumänien I pd Berlin, 26. 6. Der H auptausschuß des Reichstages setzte I heute die Beratung des rumänischen Fciedensvertrages beim I Zusatzvertrag über die wirtschaftlichen Beziehungen fort, wozu l Ministerialdirektor v. Körner u. a. aussührte: Der Zusatzvertrag I setzt den Handelsvertrag itzit einigen zum Teil recht wesentlichen I Motlfikatwnen zu unseren Gunsten wieder in Kraft. Der ge- I samie rumänische Zolltarif ist gebunden worden, während wir I uns für unseren Vertragstarif das Recht dreimonatlicher Kün- I digung vorbehalten haben. Konzessionen, welche anderen Län- I dem zu unseren llngunsten gemacht worden sind, sollen auf- I gehoben werden. Das Sonderabkommen verfällt in das Pe- I troleumabkommen, das wirtschaftliche Abkommen und das Schiff- I fahrtsabkommen. Zur Frage der Verlehrsschwierigkeiten erklärte I Ministerialdirektor ».Körner u.a.: DieDutchfuhrschwierigkeiten, I welche uns Oesterreich-Ungarn macht, werden immer mit den I Durchfuhrschwierigkeiten begründet, welche wir Oesterreich-Un- I garn nach Lolland und den skandinavischen Reichen bereiten, l Geheimrat Scholz erklärte, daß es sich bei der österreichisch-»»- gotischen Ausfuhr nach Holland zum Terl um Kohlen aus dem Ostrauer Revier gehandelt habe zu einer Zeit, wo Deutschland bei der außerordentlichen Inanspruchnahme seiner Eisenbahnen darauf habe sehen müssen, jede unnötige Beförderung auf weite Strecken zu vermeiden. Bei dem Sondervertrage über die Pe troleumausbeute und -Verteilung ersuchte Abg, Erzberger, bei der Ausführung des Abkommen» über die rumänische Petro leumindustrie sämtliche deutschen Petroleumraffinerien gleich, mäßig nach ihrer Leistungsfähigkeit zu beschäftigen und die be- rechligten süddeutschen Berkehrsmtereßen hierbei zu berücksichtigen. ! Sodann begründete er einen Antrag, bei der Ausführung des Petroleumabkommens eine ausrmchende Gewinnbeteiligung des Reiches zu sichern. Das Petroleumabkommen wurde angenom men, dazu die beiden Entschließungen de« Zentrums. Einigung in der Steuerfrage pd Zwischen den Vertretern der großen Parteien des Reichs tages haben in den letzten Tagen Besprechungen über die end gültige Gestaltung der Steuersrage stattgesunden. Es scheint, wie der „Franks. Ztg." gemeldet wird, ein Weg gesunden zu sein. Gestern fand zwischen den Vertretern einzelner Parteien und dem Schatzsekretär im Anschluß an die Vorverhandlungen unter den Parteien ein Gedankenaustausch statt. Verleihung russischer Großkampfschiffe an Deutschland? pd Emer Meldung der „Posleomja Nnwosti" zufolge sei Trotzki bereit, die beiden Großkampfschiffe „Wola" und „Swo- bodlaja Rossia" an Deutschland gegen eine Entichädigung von 35 Millionen Rubel au»Kncgsdauer zu überlassen. Unterbliebene Fortschaffung der Deutschen in China. pch. Die „Times" melden aus Peking, daß die Widerrufung der Maßnahmen zur Fortschaffung der Deutschen in China große Enttäuschung hervorgerufen habe. Die Vorbereitungen seien be endet gewesen, als die Weisungen aus England die Durchführ ung der Deportation verhinderte. Schweden ps Chrlstiania, 25. 6. Stuatsminister Knudsen und der Minister des Aeußeren Ihlen sind nach Kopenhagen zur Teil nahme an der Mmisterkonferenz abgereist. Ukraine. pu Kiew, 26. 6. In den ukrainisch-russischen Friedensver- Handlungen ist Uebereinstimmung über den Grundsatz für die Grenzen dahin erzielt worden, alle nach Friedensschluß ent stehenden'Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht zu schlichten. Bet der Grenzsestsetzung soll jeder Gedanke an Annexionen und Vergewaltigungen ausgeschlossen werden. Der aus Kiew zurück- gekehrte General Swetschin erklärte, daß die politisch-wirtschaft lichen Verhandlungen des Dons mit der Ukraine auf bestem Wege sind. Taganrag wird eine freie Stadt. Armenien pk Kiew, 26. 6. Kaukasisch-Armenien hat vor einigen Tagen seine staatliche Unabhängigkeit erklärt. Eine armenische Dele gation ist zur Besprechung der schwebenden transkaukasischen Fragen am 19. Juni in Konstantinopel eingetroffen. Branting in London ps Aus London wird gemeldet: Der schwedische Sozialist Branting ist in London angekommen, um an der Arbeiter- konserenz teilzunehmen. Wilson macht neue Vorschriften pa Die Daily News melden aus Newyork:- In Washing ton herrscht, die Ueberzeugung, daß infolge der österreichischen Niederlage der Krieg an der Westfront bald beendet sein wird. Wilson sei fest entschlossen zur Durchführung seiner Idee eines Völkerbundes mit Deutschland als Mitglied. Man erwartet in Washington deutsche Friedensvorschläge. Mitglieder der Re- j gierung sind sogar der Meinung, daß den Deutschen eine gc- , eignete Grenze im Osten zugestanden werden müsse. Voraus setzung für dieses Entgegenkommen an Deutschland ist, daß die j deutsche Militärautokratie aufhört. Wilson, so sagt der Karre- j spondent, ist fest entschlossen, ein Ende zu bereiten. K« Keimt ms o«tett«s Frankenberg, den 27. Juni 1918. -f Heut« ist Siebenschläfer.' Nach einer alten Bauernregel heißt es, daß, wenn es am Siebenschläfertag regnet» dann mit regnerischem Wetter für die Nächsten 7 Wochen gerechnet werden könne. x , fak Di« Urlanber-Anmelde- und Sprechzeiten beim hie sigen Königlichen Garnison-Kommando sind wie folgt festgelegt worden: Wochentags von 8 bis 11 Uhr vormittags und 3,36 , bis 5,30 Uhr nachmittags; Sonntags von 8 bi« 11 Uhr vor- ! mittags. fp Postsendungen , nach Berlin. Bei ^Postsendungen nach Berlin ist es erforderlich, datz der Absender in der Anschrift außer der Wohnung des Empfängers den Postbestellbezirl (N., W.» SO. usw.) und möglichst auch die Nummer der Bestellposianstalt angibt. Sendungen mit mangelhafter ^An schrift führen zu beträchtlichen Verspätungen, weil das Vcr- teilungsgcschäft jetzt fast ausnahmslos von ungeübtem Aus hilfspersonal wahrgenommen wird, dem dir Einteilung der Bestellbezirke nicht in dem notwendigen Matze geläufig ist. Der.Bevölkerung wird daher in ihrem eigenen Interesse dringend empfohlen, bei Postsendungen nach Berlin auch de» Postbestellbezirk und die Nummer der Bestellposianstalt anzu geben. In welchem Postbezirk usw. dir einzelnen Stratzen und Plätze Berlins liegen, ergibt das im amtlichen Verlage erschie nene „Stratzenverzeichnis von Berlin und den angrenzenden Orten", das zum Preise von 5 Pfg. an den Postschaltcrn und be! den Briefträgern erhältlich ist. .
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