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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-27
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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brennen, und der Verlaus des Krieges kam, von dem Ausgang dieses Ringens abhängen. Aber die Alliierten wann nie besser aus den Stotz vorbereitet als jetzt. Der letzte französische Angriff der Deutschen auf dem französischen Frontabschnitt ist zweifellos mißglückt. Der f^eind hat das Ziel nicht erreicht. Er erwartet« zweifellos, und hierfür haben wir die Beweise, bis Tompkegne vorzudringen. Er kam jedoch nur bis Villers Lotterets. Was Rußland anbetrifft, so befindet sich dieser Staai heute in einem chaotischen Instand. Fast in keinen zwei Dörfern findet man dieselbe Negierung. Es ist schwer, von einer russischen Negierung zu sprechen in dem Sinne, als ob es «ine Negierung für das ganze Land gäbe. Das ist eine der Schwierigkeiten, wogegen wir zu kämpfen haben. Wir haben es nicht mit Jemandem zu tun, der für Rußland in seiner Ge samtheit verantwortlich ist. Ich erfahre aus sehr guter Quell«, daß sich der Hatz gegen die Deutschen, namentlich in den besetzten Gebieten in der letzten Zeit immer mehr «rtieft hat. Man hat Grund zu der Erwartung, daß Ruß land mehr als je bereit sein wird, an einer Bewegung tell- zunehmen, die die Vertreibung der Deutschen aus ihrem Geburtsland« zum Ziele hat. Diese Lage der Dinge erfüllt uns mit Hoffnung. Der Zugang zu Rußland ist sehr schwierig. Es gibt nur ein Land, das einen guten Zugang zu Rußland hat, das ist Japan. Asquith kennt die dies bezüglichen Schwierigkeiten ebenso gut wie jeder ändere. Ich glaube nicht, daß ich durch nähere Mitteilungen in dieser Angelegenheit Nutzen stifte. Die Ereignisse, die sich in Italien abgespielt haben, sind vi«lv«rsprechend. (Beifall.) Es handelt sich da um eine militärische Niederlage oder einen Sieg, die unendlich größere Folgen haben können als andere. Einer Macht ist eine Niederlage beigebracht worden, in der die Verhältnisse nicht die besten sind, um diese Schlappe zu überwinden. Oesterreich raffte zu dieser Offensive alle Mannschaften zusammen, die es nur entbehren konnte. Es wart sich mit seiner ganzen Kraft aus die italienische Armee. Mehr als 50 Prozent des österreichischen Effektivbestandes sind ins Feuer geleitet wordsn. , Der Weltkrieg L>«»ksch«r Abendbericht »tb Berlin, 25. Juni, abends. ^Amtlich.) Von dm, Kampffronten nichts Neues. Westen Erfolgreiche Gefechte w Berlin, 25. 6. Brandenburgische Landwehr stürmte am 24. Juni im Morgengrauen nach kurzer kräftiger Ar- till«ri«- und Minenwerfervorbereitung, von Flammenwerfern und Angehörigen eines Sturmbataillons wirksam unterstützt, die feindliche Stellung beiderseits der Straße Br^mönik- Badonvillers. Gleichzeitig drangen Thüringer in das stark besetzte und zäh von Amerikanern und Franzosen, verteidigte Dorf Neuviller ein. Nach kurzem Kampf wurde der Gegner überwältigt. Mehrere stark belegte Unterstände in den Stel lungen wurden gesprengt, andere von den Flammenwerfern ausgeräuchert. Der Gegner ließ 11 Offiziere und über 60 Gefangene, sowie 4 Mitrailleurs in unserer Hand und erlitt hohe blutig« Verluste, wie die große Zahl der Toten in den genommenen Stellungen bewies. Nach gründlicher Zerstörung der feindlichen Gräben kehrten Vie Truppen befehlsgemäß in die Ausgangsstellungen zurück. w Französischer Heeresbericht vom 25. Juni nachmittags: Nördlich von der Aisne hat sich nach heftiger Beschießung in den von den Franzosen gestern eroberten Werken nordöst lich von Leport «in Handgranatenkampf entwickelt. -Die fran zösische Front wurde unversehrt behauptet. Bei FaveroKrs und Torry ziemlich lebhafte Artilleriekämpfe. Die Franzosen führten in der Wqevre und in Lothringen drei Handstreiche aus, welche ihnen gegen 20 Gefangene einbrachten. Dte schweren Verluste unserer Feinde im Westen w In der Zeit vom 1. bis 31. Mai 1918 haben die Engländer an Verlusten bekanntgegeben: 1545 Offizier« tot, 6185 verwundet oder vermißt, 20 516 Mannschaften tot, 138 569 verwundet oder vermißt. Es wird somit im Laufe des Mai ein Gesamtverlust von 7730 Offi zieren und 159 085 Mannschaften gemeldet. Da im Mai di« Franzosen die Hauptlast des Kampfes getragen haben, so werden ihre Verluste die englischen noch erheblich über- steigen. Aber schon aus den englischen Verlustziffern geht hervor, wie nachhaltig die Schwächung der feindlichen Kampf kraft während unserer Offensive sortschreitet. Ereignisse zur See 18800 Tonnen s Berlin. 25. Juni. Neue U-Bootserfolge im Sperr gebiet um England 188VV Br.-T. Bon den versenkten Schiffen Wurden drei bewaffnete Dampfer an der Ostküste England» au» stark gesicherten Geleilzügen heransgeschossen. Der Chef de» Admiralstabes der Marine. ' * « * Welcher Ladungswert oft selbst mit kleinsten Segelschiffen verschickt und durch unsere u-Boote vernichtet wird, geht aus folgendem Beispiel hervor: Einer unserer U-Kreuzer hielt an der westasrikanischen Küste, wenig nördlich des Aequators einen kleinen portugiesischen Segelkutter an, der nur 20 Reg.-T. groß war. Er war von Frictown (Liberia) nach einem anderen afrikanischen Küstenplatz unterwegs und wurde durch eine Spreng patrone versenkt. Seine Ladung bestand aus 186 Körben mit Kolanüssen, die ein Gewicht von 6800 Kilogramm hatten und einen Wert von 11000 Mark darstellten. s Amsterdam, 25. 6. Wie die Niederländische Telegraphen- Agentur aus Haag erfährt, ist das alte Schiff der holländischen Marine »Adolf von Nassau" im Hafen von Nieupediep gesunken. Cs ereignete sich kein unfast Italien i Mhm, 25. Juni. Amtlich wird gemeldet: Gestern war die Eebirgsfront zwischen Asiago und der Piave wieder der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind bot alles auf, um die am 15. .Juni verlorenen Höhen stellungen zurückzuerobern. Auf dem Monte di Val Bella, Cok del Rosso, Assolone, Solarolo und Monte Pertica wurde den größten Teil des Tages erbittert gerungen. Die Italiener wurden überall, an mehreren Stellen durch Gegenstöße, zu rückgeworfen. Die vorliegenden Meldungen schildern das über alles Lob erhabene Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infanterie und Artillerie und erwähnen besonders die In fanterie-Regimenter 9 (Galizianer), 53 (Kroaten), 114 (Ober- und Nicbcrösterreicher), 120 (Schlesier) und bosnisch-herze gowinisch 4. Im Montello-Gebiet und südlich davon fühlte der Feind mit Patrouille» an der Piave vor. Im Raume von San mit die o nant nant sieg. wtb (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 26. Junk IVI», westlicher Kriegsschaupla- Heeresgrupp« Kronprinz Rupprecht Kleine politische »scbrlcbten Ratifizierung des Friedens mit Finnland pd Berlin, 25. 6. Heute wurden im Auswärtigen Amt Ratifikationsurkunden zu den am 27. März zwischen tüß« in unserem Feuer. Am Abend lebte die Artillerietätigkeit fast an der ganze» Front auf. Zwischen Arras und Albert und beiderseits der Somme blieb sie auch während der Nacht lebhaft. Mehrfach ging der Feind zu starken Erkundungen vor. Er wurd« ab gewiesen und ließ Gefangene in unserer Hand. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen Avr« und Marne zeitweilig auflebend« Gefechts- tätigkeit. Westlich der Oise erbeuteten wir in Vorfeldkämpfen französische Maschinengewehre. Ein feindlicher Teilangriff nordwestlich von Chateau-Thierry wurde abgewjesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht Nördlich vom Nhein-Marne-Kanal drang bayrisch» Land wehr in die französischen Stellungen nordwestlich von Sur«s ein und brachte 2 Offiziere und 40 Mann gefangen Mück. Aus einem feindlichen Geschwader, da» am 24. Juni östlich von Soissons bis zur Aisne zum Bombenwurf vor drang, wurden 5 Flugzeuge abgeschossen. Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone zum Absturz g«. bracht. Leutnant Udet errang seinen 33., 34. und 35., Leut- Die Ruften sotten der Entente wieder Helsen! Chrjsttanta, 26. 6. Aus Washington wird gemeldet, Südlich der Scarpe griff der Engländer gestern stütz mehreren Kompanien in breiten Abschnitten an. Bei Freuchy und Neuville-Vitasse wurde er im Gegenstoß zurück- zeworfen. In den Nachbarabschnitten scheiterten sein* Vor- Kirschstein seinen 27., Leutnant Numey seinen 24^ L«ut- Veltjeiis seinen 23. und Leutnant Billik seinen 21. Luft- Der Erste Genera lq narttermeift«: L»de»bs«fj>. daß sich Antibolschewisten und andere Elemente zusamiil«»- schließen, um di« jetzige russische Regierung zu stürzen. Man er wartet, daß Rußland dann jn die Hände solcher Leute kommt, welche -i« WiederaUfrichtung des Landes niit Hilfe der En tente vokberejten. In erster Linie besteht die Hoffnung, daß Amerika zu diesem Zweck Truppen über den Ozean sendet. (Es ist deutlich erkennbar, daß die Entente den Wunsch hat, Rußland wieder als Kanonenfutter der Entente zu ver wenden. Die Schriftltg.) o Zürich, 26. 6. Nach der Petersburger Telcgraphen- agentur teilte Trotzki mit, daß der tschecho-slowalische Aufruhr immer größeren Umfang annimmt. Die Tschecho-SIowaken haben mindestens 10 große Städte Ostrußlands, darunter Ponsa, Samara, Nikolajew, besetzt und bedrohen Tobolsk. — Rußland hat die Grenze nach Finnland auf unbestimmt« Zett gesperrt. , Um heisuu «ml Merlamt , Frankenberg, den 26. Juni IVIS. s* Die Verlobung de» Kronprinzen Georg von Sachsen mit der Herzogin Marte Amalie von Württemberg dürfte dem nächst bekannt gegeben werden. Kronprinz Georg ist geboren am 18. Januar 1893. Die Braut ist die Tochter de« verwit weten Herzogs Albrecht von Württemberg; sie wurde am 1S. August 1897 in Gmunden geboren. Herzog Albrecht war ver mählt mit der Herzogin Margarete von Oesterreich, die am 24. August 1902 gestorben ist. Die jugendliche Braut unsere» Kronprinzen hat noch eine Reihe Geschwister, und zwar den Herzog Philipp Albrecht, geb. 1893, den Herzog Albrecht Eugen, geb. 1895, den Herzog Karl Alerandu, geb. 1896, die Herzogin Marie Therese, geb. 1898, und die Herzogin Margarete Marie, geb. 1902. In den letzten Tagen haben mehrfache Zusammen künfte des Brautpaare« in Ravensburg, in Lindau und in Stuttgart stattgefunden, wobei Krouprmz Georg von dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg und der Herzog Albrecht von seiner Mutter, der Herzogin Philipp, und seinen drei Töchtern begleitet war. f* Heute Mittwoch abend 8 Uhr Operettengastspie! ft» „Schützend«»»*. Wre bereits berichtet, führen die Dresdner Kammersptele heute abend Leo Falls Operette: „Der fidele Bauer" auf. Diese Operette gehört mit zu den besten Werken der neuen Operettenliteratur, was auch daraus hervorgeht, daß sie sich auf dem Soielvlan der Operettentheater hält, während viele andere Neuerscheinungen wieder verschwunden find. Aus wärtigen Kritiken zufolge erfährt „Der fidele Bauer" durch die Kammersptele eine ausgezeichnete Wiedergabe, so daß den Be suchern ein genußreicher Abend sicher ist. Der Besuch diese» Gastspiele» dürfte niemand gereuen. » — Aste. Der Plan der Errichtung eine» Krematoriums wird jetzt hier erörtert. Statt der beabsichtigten Erweiterung des Friedhofes wird vorgeschlagen, abseits von der Stadt einen neuen Friedhof anzulegen, aus dem auch eine Berbrennungs- anlage errichtet werden könnte. — Aue. Montag früh gegen 8 Uhr erfolgte im Blau farbenwerk in Niederpfannensttel eine Kesselerploston, bet d«r. der verheiratete Kesselheizer Arnold aus Lößnitz getötet wurde. Zerstört wurde nur der Ekonomiser des Kessel». — Dresden. Se. Majestät der König ist mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Ernst Heinrich, Herzog zu Sachsen, nach Kiel abgereift. — Da» Königliche Hoflager ist nach d«m Schlosse Moritzburg verlegt worden. — Reichenbach i. B. 12000 Mark für Zwecke der Krteg»- beschädigten- und Htnterbliebenen-Fürsorge stiftete der Stadt verordnete Fabrikbesitzer Emil Richter zur Erinnerung an seinen im Heldenkampf gefallenen einzigen Sohn. — Thum. Montag nachmittag in der dritten Stund« brannte da» dem Maurer Mar Rudolf gehörige Wohnhaur neuerer Bauart bet heftigem Sturme nieder. Einige» Mobiliar konnte gerettet werden. Bei den Aufräumungrarbeiten wurde der ziemlich verkohlte Leichnam de» in demselben Hause wohn haften taubstummen Arbeiters Schwindt gefunden. Da Schw. ausziehen sollte, vermutet man, daß er das Hau» in Brand ge leckt hat und dann im Rauche erstickt ist. Der von dem Brande »etrofsene Besitzer des Hauses befindet sich im Militärdienst. Osten Ermordung de» Erzaren? or Stockholm, 26.6. Der Stockholmer Vertreter der „Lor- riere della Sera" meldet noch unbestätigte Gerüchte von der Er mordung des Erzaren. Darnach hat die Sowjet-Regierung den Behörden von Jekaterinburg befohlen, den Erzaren weg zubefördern, die Behörden hätten den Befehl aber nicht ver standen und den Erzaren getötet. Erfolge der Tschecho-SIowaken or Basel, 26. 6. Die Stadt Kraenojarsk, Gouvernement Jeosselsk, ist von den Antibolschewiften genommen. Eine dramatische Sowjetsitzung or In der jüngsten Sowjetsitzung in Moskau referierte Sinoiojew üb«r die Lage in Mestsibirien und im Ural sehr pessimistisch. Es könne zu bedenklichen Folgen führen, falls der Zusammenhang zweier imperialistischer Staatsverbände auf russischem Gebiet hergestellt werde. Die vorgehenden bolschewistischen Truppen reichten nicht aus, den Ausstand der Tschecho-SIowaken zu unterdrücken. Der Sozialrevolu tionär Seimann beschuldigte die Räteregierung der Nach giebigkeit gegenüber dem deutschen Imperialismus, weil sie den Marsch der Tschechen über Wladiwostok an die fran zösische Front verhinderte. Lassolowitsch zog den Revolver und rief: Falls wir eine Niederlage -erleiden, habe ich 14 Schaß für euch und einen für mich. Die Versammlung nahm darauf einen Aufruf an. Lenin und Trotzki setzten einen revolutio nären Rat zum Kampf gegen die Tschechen ein. Bolschewistischer Wahlsieg in Petersburg or Moskau, 23. 6. Die bisherigen Ergebnisse der Wahlen in Petersburg sind folgende: 122 Bolschewikis, 9 Linke Sozial revolutionäre und 1 Oboronez. AWe MMOmche vom 23. 30 Juni 1918 Jedes Goldstück, das sich feig verbirgt, wird zum Feinde, der uns höhnend würgt; Jeder, Goldschmuck, den der Eitle trägt, Wird ein Englandsschwert, das sticht und schlägt. Deutscher, gib! Verläng're nicht den Krieg! Gold ist Waffe, Gold ist Kraft und Sieg. Ludwig Ganghofer., Die Goldankaufsstelle befindet sich: bei der Firma Schiebler» Wwe. L Sohn, »reib. Str 84. Geöffnet: Wochentags 8-12. 2-5 Uhr. mit den Parteisühr«» auszunehmen. Wenn der Kats« an der Absicht, da» Parlament zu halten, festhält, dürft« H«r von Seidl« al« «ledigt gelten. Holland pH Haag, 25. 6. Heute morgen ist der Dampf« „Java" mit 1500 Tonnen Mat», 2000 Tonnen Weizenmehl und 2600 Tonnen Weizen in Pmuiden anaekommen, der andere von Äeuyork kommende Dampf« „Stella" mtt 16000 Tonnen Weizenmehl und 20000 Tonnen Weizen fährt nach Rotterdam. pH Haag, 25. 6. Aus der holländischen Provinz Zeeunsch Blaanderen «hält „Het Vaterland" folgende Mitteilung: Wie festgestellt, wurde am Sonnabend um 12 Uhr ein Geschwader von sieben englischen Flugmaschtnen gesichtet, da«, aus nörd lich« Richtung kommend, auf Belgien Kur» setzte. Zwei Bom ben wurden oei Beille auf niederländische« Gebiet geworfen, wobei ein Knabe leicht »«letzt wurde. Kurze Zett darauf, nach dem die Flieger üb« belgisches Gebiet gekommen waren, trat ein deutsches Abwehrgeschütz in Tätigkeit. Dona hatten die den Uferwtchsel unserer Divisionen sichernden D«ckungstrupp«n (n den letzter. Tagen starke Angriff« abzu- wehren. Unser« Bewegungen vermochten auch hier planmäßig und ohne Verluste an Kriegsgerät durchgeführt zu werden. S«it dem 15. Jun! büßte der Italiener über 50 000 Mann an Gefangenen ein, darunter etwa 1100 Offiziere. Die Ge samtverluste des Feindes sind bei strengster Schätzung auf 150000 Akan» zu berechnen. Der Rücktritt über die Piave i Rom,, 25. 6. General Diaz meldete gestern abend, das die Oesterreicher einen Teil der westlichen Piavefront aeräum haben. Die italienischen Blätter von heute früh berichten, wie überall die Nachricht einen Schrei der Erleichterung aus quälender Angst ausgelöst habe. Jedoch schreibt „Secolo": Neue Prüfungen stehen uns bevor; noch weit ist der Weg, den wir zurückzulegen haben, noch vieles haben wir wieder zu gewinnen und zu befreien. Die Zukunft ist noch ungewiß. „Corriere della Sera" schreibt: Welches werden die Folgen sein? Es wäre verfehlt, zu glauben, daß die Macht des Feindes gebrochen sei. Ministerpräsident Orlando erschien gestern nachmittag 6 Uhr in den Wandelgängen der Kamm«, um den dort anwesenden Abgeordnefen das Telegramm aus dem Hauptquartier milzu teilen. Hieraus begab er sich zur englischen Gesandtschaft, in deren Garten vor den eingeladenen Gasten Sir Renne! Rodds ein Konzert stattfand. Orlando bestieg die Tribüne des Orchzsters und las die Depesche Diaz vor. „Corriere della Sera" warnt vor einer Ueberschätzung des Erfolges. Der Feind kann seinen Mißerfolg nicht lange ruhig hinnehmen. Der Kamps an unser« Front wird wird« aufleoen und kann noch für die Einheits front von allergrößt« Bedeutung werden. Italienische Ernüchterung ' i Lugano, 26.6. Regierung und Oberkommando in Italien haben zuerst den Rückzug du Oesterreich« üb« die Piave al» eine mißglückte und geradezu katastrophale Unternehmung hin gestellt, so daß man in Italien dte Bedeutung des Vorganges weit übertrieb und in einem wahren Siegestaumel geriet. Die Berichte dtt italienischen Obersten Heeresleitung hatten von einem ungeordneten Rückzug der Oesterreicher und von abge- schnitt-men Feinden gesprochen, während die italienische Presse schrieb, daß Karfreit gerächt sei und auf diese Weise den öfter- reichischen Rückzug mit der Katastrophe der italienischen Armee vom vorigen Herbst verglich. Nunmehr muß die italienische Oberste Heeresleitung Zahlen nennen, aus denen sich «gibt, daß der österreichische Rückzug so gut wie gelungen ist. Der italienische Bericht gibt die Zahl der Gefangenen auf nur 4000 an, was bedeutet, daß nur die Nachhut geopfert werden mußte. Deutschland und Finnland geschlossenen Verträgen, nämlich dem Friedensvertrag und den, Handels- und Schiffahrts- ab komcken, ausgetauscht. Hohe Auszeichnung pd Kaiser Wilhelm hat dem Oberhosprediger Dr. Dryander den Schwarzen Adlerorden verliehen. — Mit diesem Orden ist der Adel verbunden. Der Kühlmann-Prozeß ' pd Berlin, 26. 6. Zu der am 4. Juli stattfindenden Ver handlung des Prozesses des Staatssekretärs Kühlmann gegen die „Deutsche Zeitung" und die „Alldeutschen Blätter" sind etwa 20 Zeugen geladen worden, darunter auch solche von der Ver teidigung, da die Angeklagten den Wahrheitsbeweis angetreten haben. Unter den Zeugen befinden sich außer dem Staats sekretär selbst u. a. der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes, Justizrat Claß, Mainz, der Gesandte von Rosenberg, Major i von Keßler, Leaationsrat Dr. von Hoesch, Geheimrat Kriegs, , Kommerzienrat Dr. Friedrich, Potsdam, Generaldirektor Nollen- , berg, der Direktor der Deutschen Bank, Strauß, Legatione- , sekretär Freiherr von Gebsattel, Direktor Bolmsen aus Wien, ' mehrere Chauffeure, die das Auto des Staatssekretärs v. Kühl mann in Bukarest gefahren Haden. Die Verhandlung wird s wahrscheinlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Oesterreichfillngam Dte Krist» in Wien i pö Wien, 26. 6. Zur Herbeiführung einer Lösung du be stehenden Regierungskrise hat der Kaiser den Ackerbauminister Silvar Tarenza beauftragt, sich mit den politischen Parteien , darüber zu unterhalten, muf welch« Grundlage die Arbeits fähigkeit des Parlaments wieder herzustellen ist. Tarenza ist bereits im Abgeordnetenhaus «schienen, um die Besprechungen ,
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