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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180622
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
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Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-22
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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vermag, daß der Befehl des übermächtigen England genügt, nm deutsches Wesen bis auf die Spuren seines Wirkens auszu- tilgen. Und wir sehen das Unheil kommen und regen kenre Hand. Die Erklärung im Plenum des Deutschen Reichstages auf die Anfrage des Abg. Heckscher genügt wirklich nicht. Und doch ist das Mittel zur Abwehr vorhanden. Ueberäll in der deutschen Oeffentlichkeit, wo man es zu seinen Aufgabe» rechnet, die Ehre und die Sicherheit des deutschen Namens zu verteidigen, müßte die Forderung zu lesen stehen, bis diese Frage ausgetragen und der Feind zur Aufgabe seines Vor habens gezwungen ist: An dem Tage, an dem die Nachricht zu uns gelangt, daß dieser Schandplan in die Tat umgesetzt ist, au demselben Tage wandern 30 000 Franzosen, die angesehensten Einwoh ner aus den von uns besetzten Gebieten, in die deutsche Ge fangenschaft und bleiben in ihr solang«, bis der letzte aus China vertriebene Deutsche in die Freiheit und an seinen selbstgewählten Aufenthaltsort zurückgekehrt ist und vollen Ersatz des Schadens erhalten hat, der ihm aus der Verge waltigung entstanden ist. Und damit dies geschehen kann, wird sobald wie möglich die Hand auf die erforderliche An zahl von Personen gelegt, damit sich keine von ihnen der Verfügung entzieht, wenn 'es gilt, die ausgesprochene Drohung wahr zu machen. Ich weiß es wohl, wenn -ine solche Forderung an die Oeffentlichkeit tritt, so wird man sie vielfach l^sen, die Achseln zucken und über sie zur Tagesordnung übergehen. Unterdessen nimmt das Unheil seinen Hauf und über 10 000 deutsche Landsleute bricht das Verderben herein. Einfach deshalb, weil sie draußen ihr Gewerbe betrieben und uns dadurch eine kleine Strecke weit auf dem Wege gefördert haben, auf dem England seine Weltmacht gegründet hat. Ich darf ntich nicht in die Seele eines der so bedrohten Landsleute versetzen und mir vor stellen, was ich bei dem Gedanken empfinden würde, daß die Heimat das Unheil ohne einen Versuch der Abwehr geschehen ließe. Die Antwort ist unerträglich, die ich mir selber geben würde. Als das Verbrechen französischer Rechtspflege an den Leutnant v. 'Schierstädt und v. Strachwitz bekannt wurde, bin ich es gewesen, der in der Presse die Erinnerung daran aufge frischt hat, daß Theodor Fontaine, der 1870 in französische Gefangenschaft geraten und dessen Leben bedroht war, dz-rch Bismarcks Drohung gerettet worden ist. Bismarck erklärte bekanntlich, drei angesehene Lothringer gefangensetzen und sie dasselbe Schicksal erleiden zu 'lassen, das Fontaine erleiden würde. Könnte man von Bismarck nicht manches lernen?» Drei für einen; vielleicht gehört dies zu den Dingen, die man von ihm lernen konnte. Es handelt sich um 10 000 Deutsche; also 30000 Franzosen. ver Weltkrieg Deulfchee «heudbestchl wtb Berkin, 20. Juni abends. (Amtlich.) Nördlich von Albert, südwestlich von Noyon und nord westlich von Chateau-Thierry sind feindliche Teilangriffs un ter schweren Verlusten gescheitert. Westen Ein Vierteljahr Offensive w Am 21. Juni sind 3 Monate deutscher Offensive im Westen vergangen. In dieser Zeit haben sowohl die eng lischen, wie die französischen Heere die schwersten aller ihrer Niederlagen erlitten, die Initiative verloren und sind voll ständig in die Defensive gedrängt. Die stolze Manövrier armee Fochs, welche die Entscheidung bringen sollte, besteht als solche nicht mehr. Die Gefangenen- und blutigen Verluste des Feindes, die Einbuße an Material haben eine ungeheure Höhe erreicht. Mit welcher Hoffnung die Entente dem zu er wartenden Kampfe in Frankreich entgegensah und wie schwer nunmehr die Enttäuschung ist, geht aus nachstehenden Entente stimmen kurz vor und während der deutschen Offensive hervor. „Daily Mail" schreibt am 9. Februar: Am Ende wird her Feind nicht mehr erreicht haben als einen mehr oder weniger großen Riß in unserer Fornt und ein paar tausend Gefangene. „Fairplack" schreibt am 7. März:' Deutschlands Macht als Offensivkraft ist gebrochen. „Daily Mail" vom 16. März schreibt in einem Leitartikel: Wir besitzen die übriggebliebcnen französischen Bergwerke. — Diese liegen jetzt unter ständigem deutschen Feuer. „World" vom 24. März schreibt: Die deut schen Heere werden ungefähr dieselbe Zeit wie die Engländer zur Erreichung Cambrais, nämlich 15 Monate, gebrauchen, wenn sie das Gelände Stück für Stück wiedererobern wollen. — Bekanntlich wurde dies in wenigen Tagen erreicht. Der Funkspruch vom 29. März schreibt während der großen Schlacht beiderseits der Somme: Wenn die Deutschen bei dieser Kraftanstrengung bleiben, werden sie sich bald mit stark verminderten Reserven der völlig intakten französischen Armee gegenübersehen. — Bald darauf verloren die französischen Truppen den Kemmel, wurden nach wenigen Monaten über den Damenweg, über die Aisne, die Vesle bis zur Marne gejagt und erlitten zwischen Montdidier und Noyon eine schwere Niederlage. „Oeuvre" schreibt am 29. März wäh rend des ersten Schlages: Die Initiative der zweiten Schlacht wird uns bestimmt gehören. — Die Schlacht in Flandern, die Schlacht zwischen Aisne und Marne, die Kämpfe zwischen Montdidier und Noyon beweisen, daß die Initiative völlig auf deutscher Seite lag. 212 V00 Gefangene, 2800 Geschütze w Infolge der schweren Mißerfolge und gewaltigen Nie derlagen während der dreimonatigen deutschen Offensive zm - Westen, vom 21. März bis 21. Juni, hat die Entente an i Gefangenen, Geschützen, Maschinengewehren und Gebiet fol- l gende Verluste gehabt: In der großen Schlacht Ende März s an Gefangenen über 94 000 Mann, infolge der Nieder» . läge in Flandern 30 575 Mann, bei den schweren Schlägen an der Aisne und an der Oise über 85 000 Mann, in Summe mit den in der Zeit zwischen den großen Kampfhandlungen gemachten Gefangenen über 212 000 Mann allein an Ge fangenen. < An Geschützen verlor die Entente im Westen an der Somme über 1300, in Flandern über 300, an der Aisne und . der Oise über 1200, in Summe 2800 Geschütze. , An Maschinengewehren verloren Engländer und Franzosen, sowie ihre Hilfsvülker an der Somme und in Flandern 5000, an der Aisne über 2000, an der Oise ' über 1000, in Summe mehr als 8000. An Gebiet verlor die Entente an der Somme 3450, in Flandern 650, an der Aisne 2470, an der Oise 250, in Summe 6820 Quadratkilometer. Dies Gebiet umfaßt wich tigste strategische Verbindungen und äußerst fruchtbare Land striche. Demgegenüber beträgt der Reingewinn der Entente in den großen Rümpfen der vergangenen Jahre an der Somme, bei Arras und in Flandern nur o61 Quadratkilo. Mier völlig zerstörten, wertlosen Gebiete». Der Materialverlust w Während dreier Monate deutscher Offensive, yom 21. März bis 21. Juni, hat die Entente außer den in den deutschen Heeresberichten gemeldeten gewaltigen Beutezahlrn das gesamte eingebaute Material an Draht, Holz, Eisen, Be ton, Telephongeräten, Feldbahnen mit gefüllten Depots, Zelt lagern, Baracken und dergleichen auf 270 Kilometer ange griffener Frontbreite verloren. Dieser Verlust allein beziffert sich auf Milliarden. Die Neubeschaffung dieser Material massen stellt aufs neue die schwersten Anforderungen an die Kriegsindustrie und den Schiffsraum der Entente, wobei besonders schwer ins Gewicht fällt, daß die gewaltigen Men schenverluste neue Aushebungen und Wehrpflichtgesetze er forderten, die den Stamm der zur Verfügung stehenden Ar beitskräfte in hohem Maße verringern und den kargen Schiffs- raum der Entente mit Ersatz- und Materialtransporten immer mehr in Anspruch nehmen. Die Vliutopfer d« Entente w Wir schwer dir blutigen Verluste der Entente während der drei Offensivmonate von Ende März bis Ende Juni sich gestaltet haben, geht allein daraus hervor, daß in immer steigendem Maß: amerikanische Regimenter zur Ausfüllung der klaffenden englisch-französischen Lücken eingesetzt werden. Bei ihren nutzlosen Gegenangriffen haben die zum Teil unfertig ausgebildeten Amerikaner außergewöhnlich schwere Blutopfer bringen müssen. Die erwarteten amerikanischen Transporte werden in erster Linie dazu dienen müssen, die amerikanischen Verluste zu ersetzen. Ein weiterer Beweis der Größe der Niederlage und der Höhe der blutigen Verluste der Entente ist der Einsatz von Italienern an der Westfront, obwohl sich an der italienischen Front selbst neue Kämpfe entwickelt haben. Die gesamten Verluste an Toten, Verwun deten und Vermißten betragen nach zuverlässiger, vorfichtlger Schätzung auf feiten der Entente rund 1 Million einschließlich der Gefangenen. Dir Schlacht um Paris w Der schweizerische Militärkritiker Stegemann schreibt im Berner „Bund": „Die Fortsetzung der deutschen Offen sive hat eine erstaunliche Ausweitung der dritten Operation, aber noch nicht die Entfesselung der vierten großen Operation gezeitigt. Foch hat ohne Zweifel die Linie Beauvais—Sen- lis—Meaur bereits als rückwärtigen Verteidigungsabschnitt Herrichten lassen. Jeder Schritt rückwärts bringt ihn dem Saume des verschanzten Lagers von Paris näher, das er jetzt schon bei Lompiegne und Villers Cotterets verteidigt, obwohl die Deutschen Paris weder direkt angreifen, noch als geographisch strategisches Ziel zu erreichen suchen. S obald Paris so hart an der Peripherie liegt, daß die Nord- und Ostverbindungen der englisch-französischen Front tm Umkreis von Paris von der Schlacht erfaßt werden, hat Hindenburgs Angriffsfeldzug eines sener wichtigsten Operationsziele er reicht. Fochs Gegenmaßnahmen hemmen diese Entwickelung, ohne ihr entrinnen zu können. Dazu bedürfte es anderer Mittel und völlig« Zurückgewinnung der Initiative. Die Wirkung der Beschießung von Pari» wp Von durchaus zuverlässiger Sette wird geschrieben: Ein Neutraler, der öfter im Jahre nach Frankreich reist, be richtet nach seiner vor einigen Lagen erfolgten Rückkehr, daß die besseren Stadtviertel in Paris wie aüsgestorben seien. Alles, was konnte, reiste nach der Beschießung in Haft nach dem Sü den. Biele Orte Südsrankreichs sollen dadurch übervölkert lein; Marseille z. B. habe die doppelte Einwohnerzahl wie im Frie den. Das Apackentum hat in Paris seine besten Zeiten. Seinen Auswüchsen und Greueltaten stehen Polizei und Militär macht los gegenüber. Der Pariser Mittelstand fürchtet die Apachen mehr al« die Beschießung. Nach dem langen Aussetzen der Be schießung alaubte das Volk, die Gefahr sei beseitigt. Die Massen in Paris sind gänzlich niedergedrückt. England beurlaubte seine Offiziere zur Beruhigung des Volkes nach Pari«. Der Erfolg war aber das Gegenteil von dem, war man bezweckt hatte: die englischen Offiziere wurden auf den Boulevard« wegen de» Versagens der Engländer bei der deut schen Offensive beleidigt und angerempelt. Da« artete so sehr aus, daß den englischen Oberkommandos nahegelegt wurde, die Beurlaubungen nach Paris einzustellen. Für das französische Volk ist die amerikanische Hilfe der ein- >ige Rettungsanker, und der Glaube daran hält es augenblicklich roch. Die amerikanische Propaganda übertrifft nunmehr in Frankreich die englische bei weitem. Ereignisse zur See 19008 Tonnen s Das unter dem Kommando des Kapitänleutnants Middendorf stehende ll-Boot hat vor dem Westausgang des Kanals und an der englischen Westküste 4 Dampfer ver senkt mit zusammen 19000 Brt. Von ihnen wurde ein wertvoller 8000 To. großer Danipser aus einem «inlauftndrn, sehr stark gesicherten Geleitzug herausgeschossen. Sämtliche Schiff« waren beladen. Geleitzug-VernichMng im Mittelmeer s Auf dem W«ge zwischen Süditalien und Spanien kam in den letzten Stunden des Nachmittags ein aus vier Dampfern bestehender Geleitzug in Sicht, von denen einer, nach seiner Bewaffnung, zu schließen, ein kleiner Hilfskreuzer sein konnte. Dessenungeachtet setzte sich „U. ..." zum An griff vor und schoß um 6 Uhr 30 Min. einen Doppelschuß auf die beiden Flügelschiffe, einen Turmdeckdampfer und einen graugemalten Transporter, die zusammen etwa 8000 Tonnen groß waren. Trotzdem in der schweren See der eine Torpedo in seiner vollen Länge durch die schwere Dünung aus dem Wasser herausgeworsen worden war, erreichten sie doch beide ihr Ziel. Die Gegenwirkung der Bewachung zwang dann das Boot, auf Tiefe zu gehen. Wie immer folgten die ge wohnten Wasserbomben, ohne aber Schaden anzurichten. Als „U. ..." nach einer halben Stunde Umschau hielt, war der eine Dampfer gesunken, während der andere sich noch, durch zwei Bewachungsdampscr gesichert, mühsam über Wasser hielt. Da sein Sinken nur noch eine Frage der Zeit sein konnte, nahm das Unterseeboot sofort die Verfolgung des aus Sicht gekommenen Geleitzuges auf, der etwas nach Mitternacht 'eingeholt war. Als dann das erste Tageslicht über das Wasser schlich, waren die Verhältnisse zum Tor pedoangriff bedeutend besser, und es konnre dem größten der beiden Dampfer ein Torpedo beigebracht werden, worauf der zweite kleinere Dampfer mit höchster Fahrt entfloh. Aus den drahtlosen Hilferufen ging hervor, daß das ge- troffen« Schiff ein englischer Tankdampser von 400 Tonnen Raumgehalt war. Inzwischen kam ein jedenfalls drahtlos zu Hilfe ge rufener Bewachungsdampfer mit höchster Fahrt heran, der sogleich das Feirer auf das U-Boot eröffnete. Durch ver schiedene gute Treffer des U-Boot-Geschützes wurde er jedoch schon in knapp 3000 Meter Entfernung zum Abdrehen ge zwungen. Von seiner Verfolgung sah „U. ..ab und kehrte zu dem brennenden Dampfer zurück. Dort war inzwischen die Munition auf dem Hinterschiff explodiert und an allen Stellen des Decks züngelten Helle Flammen heraus, während sich aus den durch di« Granateinschläg« in die Schiffssette go- rifsenen Löchern Oel in Strömen in das Walser ergoß. Die Mannschaft hatte das sinkend« Schiff in vier Booten verlassen. s PaM, 20. 6. (Havas.) Der Transportdampfer „Anna", der unter Bedeckung von Bidarda nach Malta „Anna", der unter Bedeuckng von Bidakba nach Malta fuhr und Soldaten, darunter' eingeborene Arbeiter an Bord hatte, wurd« in der Nacht zum 11. 6., ohne daß ein Feind bemerkt'worden wäre, torpediert und versenkt. Von den 2150 an Bord befindlichen Personen wurden 1530 gerettet. Unser« ll-Boot« sind nicht matt xu setzen s Berlin, 20. 6. Gestern Abend hielt im Hauptausschuß des Reichstages einer unserer erfolgreichsten Uboots-Komman- danten, Kapitänleutnant Georg, einen Vortrag über seine Er lebnisse im Sperrgebiet. Von besonderem Interesse waren die Stellen des Vortrages über die Abwehrmaßnahmen des Fein des. Man mußte den Eindruck gewinnen, daß trotz der weitest gehenden Verwendung von Flugzeugen, Torpedobootzerstö rern, Ubootsjägern, bewaffneten Fischereifahrzeugen, Fessel ballonen, Minensperren, llbootfallen und trotz des Geleit- > systems unsere Ubootwasfe nicht mattgesetzt werden kann. Wie I im Kampf« gegen den Schiffsbau, bl«ibt sie auch im Kampfe i gegen die Abwehrmaßnahmen unserer Gegner Sieger. Auch I der vorzügliche Geist unserer Ubootsmannschasten wurde durch I die Ausführungen des Vortragenden in Helles Licht gesetzt. Schiffbruch des holländischen Dampfschiffes „Alcon" s Amsterdam, 21. 6. Nach einem Telegramm aus Ncw- I york hat das von der amerikanischen Regierung in Beschlag I genommene holländische Dampfschiff „Alcon" an der Küste l von Neu-Schottland Schiffbruch erlitten. Es ist vermutlich I verloren. Das Schiff hatte eine Tonnage von 3551 To. « Amsterdam, 20. 6. Der niederländische Dampfer »Kiel- Drecht" (1284 Brt.), der von der englischen Regierung requiriert I worden war, ist auf eine Mine gelaufen und gesunken. « Bern, 20. 6. Nach Mitteilung de« .Giornale d'Ätalia" ist der italienische Dampfer „Marconelli" am 30. Mai torpediert worden. ' Italien i Wien, 20. Juni. Amtlich wird gemeldet: Di« Schlacht in Venetien dauert fort. Der Feind er- widerte den Fall des grüßten Teils der Piave-Front durch heftige, mit zäher Ausdauer geführte Gegenangriffe, llm unser« neue Stellung am Fosetta-Kanal, an der Bahn Oderzo —Treviso und auf dem Montello wurde erbittert gerungen. Im Ntontello-Eelände steigerte sich der Kampf niilunter zur Hestgikeit der Lroßen Karstschlachten. Die Italiener trieben ihre Siurinkolonnen stellenweise sechsmal vor. Große Verluste zwangen den Feind zu regellosem Einsatz seiner Reserven, die er divisions- und regimenterweise in den Kampf warf. Alle seine Anstrengungeil waren vergebens. Di« Heeres gruppe des Aeldmarschalls von Boroevic behauptete nicht nur restlos erkämpfte Linien, sondern warf mit den Divisionen des Generals der Infanterie Baron Schariczer die Italiener südlich der nach Treviso führenden Bahn weiter gegen Westen zurück. Auch südöstlich Asiago liefen die Italiener abermals und mit gleichem Mißerfolg wie an den Vortagen Sturm. Besonders rühmend wird in Truppenmeldungen der Mit wirkung der Schlachtflieger in Kamps und Aufklärungsdienst gedacht. Von unseren Kampffliegern errang Hauptmann Bru- nowsky den 33. und 34., Oberleutnant von Linke-Crawford den 25., Leutnant Fiala den 23. Lustsieg. Der Ches des Gencralstabes. l Im italienischen Heeresbericht heißt es u. a.: Aus dem Montello und längs der Piave geht die Schlacht erbittert und ununterbrochen weiter. Gestern Abend schlugen wir den Feind nördlich der Eisenbahn nach Montebelluna zurück und brachten so die ganze Angriffssront zum Zurückweichen gegen den Vor sprung nordöstlich von Montello. Dabei machten wir 1225 Gefangene und erbeuteten zahlreiche Maschinengewehre. Längs der Piave war der Kampf in den ersten Linien erbittert. Der Gegner war; gestern zahlreiche frische Truppen in den Kampf, und es war ihm zuerst gelungen, in der Front bei Zenfon etwas Gelände zu gewinnen. Lr wurde aber schnell zum Zurückweichen gezwungen. Durch energische Toilangtisfe gelang es, den Kampfabschnitt westlich von San Done stark zu ver kleinern; 513 Gefangene blieben in unseren Händen. Tschecho slowakische Abteilungen brachten den ersten Tribut ihres Blutes für die edlen Grundsätze für Freiheit und Unabhängigkeit. Aus d«r Hochfläche von Asiago nahmen französische Abteilun gen die fejnduchen Stellungen bei Vertigo und Penner weg und machten 102 Gefangene. Unsere Truppen eroberten den Costelungo-Berg wieder ganz zurück, wobei sie noch ungefähr 100 Gefangene machten. Mm poiMcde kacbricdt« Kühlmann in Hamburg pd Hamburg, 21. 6. Staatssekretär v. Kühlmann begab sich in Begleitung der beiden Gesandten v. Rosenberg und Graf Wedel ins Rathaus, wo er vom präsidierenden Bürgermeister Dr. v. Melle tm Bürgermeisteisaal empfangen wurde. Im Bet- sein zahlreicher Vertreter der Senate von Hamburg, Lübeck und Bremen, sowie der drei hanseatischen Handelskammern und der führenden Hamburger Uebersee-Handeükreise sand dann die not wendige Besprechung über die Neugestaltung de» deutschen Uebelsee-Diensks statt, die bis gegen 1 Uhr dauerte. Im Mittel punkt der Verhandlungen stand ein ausführlicher Vortrag de» Hamburger Ausiuhrtaufmanne» Dauch. An diesen Vortrag schloß sich dann e,ne lebhafte Aussprache, au» deren Verlauf sich die Hoffnung nehmen läßt, daß die in sehr bedeutender Weise gegebenen Anregungen nicht vergeblich waren. Abend» fuhr der Staatssekretär nach Berlin zurück. Bon der Murmanküste pr Stockholm, 21. 6. „Nowaja Shin" meldet, daß in Russisch-Karelien bedeutende Abteilungen russische Rote Gardisten operieren im Einverständnis mit dem englischen Oberbefehlshaber an der Murmanküste, Admiral Kempo, und gleichzeitig wird ge meldet, daß der Kommandant der französischen und serbischen Murmanstreitlräfte den Sowjet« läng» der Murmanküfte mit geteilt habe, seine Regierung habe ,hn angewiesen, die ihm unterstellten Truppen überall zu verwenden. Neu angelangte serbische Truppen in Höhe von 2000 Mann sind nach Petschenga abgegangen. Paßverweigeruna für Trölstra pH Wie der Amsterdamer Vertreter de» „W. T.-B." von gutunterrichteter Seit« erfährt, bestätigt sich die Nachricht, daß die englische Regierung die Absicht hat, Trölstra den Paß für die Reise nach London zu verweigern, um angesichts der Stim mung unter den englischen Seeleuten unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden. Finnland pf Kopenhagen, 21. 6. Nach einem Telegramm au» Helsingfors hat sich der Verfassungsausschuß des Landtage» mit 9 gegen 8 Stimmen in 2. Lesung gegen Ginführ-ng der Monarchie ausgesprochen. konf an I Stä Mel für > wo Ve ber al- fett lieg ami Di« hin« bi» von 39, Ges«t di« Aend Äusführu Einsührui - Nr. — Nr. 4l Besetzung — Nr. < krankhett. -s- D »ollen, w al» «in ' VMM d« walt und wäh Ann Mit« mit schrei uns gebrc abge- chen Freil lerne! doch so da Thea lassen f schen der d Herrn gehen Bildu ganisc mer s über! und L u. a. 1918 « 's läßt Sonn rend neu« diesen verwa von 1 trockm Küche Pferb an Hc und d kett b reichen ländisc Heu L sich sa helfen'; auch o! sich ni von L solch « reichen! Heu- u d«r Pf . 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