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rs — 260 Hauswirtschaftliches Verantwortlich» Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i-S. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i.S 8 v Gefäße nehmen. So einige Tage stehen; Molken, ab, und die mehr. Daan nimmt sie zum Trocknen auf des Ofens. Wenn sie stillen East«. Aber das meist« war hold und freundlich, was sich hier abspielte. Gestern noch haben di« Kinder einen Kornblumenkranz aufgehängt an den rostigen Fußnagel des Kruzifires, und das scheint eine stillschweigende Usberliefe- rung zu sein, denn vor vielen Jahren haben anders Kinder es auch schon getan. Ja, wenn die alten Fußwege erzählen wollten! — zwängt hat, atmet er auf und tänzelt lustig hin und her; dann schlägt er einen schwungvollen Bogen, weil ihm der Einfall kommt, drüben im Schatten der hohen Wallhecke möchte es sich noch viel besser wandern, als hier in der offenen Sonne. Die Wallhecke ist uralt und hat ihre Launen, wie alte Leute sie haben! Hier macht sie einen Knicks und dort - eine Biegung und dann dreht sie sich plötzlich rechtsum und nimmt störrisch eine ganz neue Richtung. Das ist so recht ein Spiel für unseren braven Fußweg. Wie «in mutwilliges Kind macht er der Wallhecke alle Wendungen nach und scheut sich gar nicht vor den knorrigen Eichenstümpfen, die ihm zuweilen mit drohenden Armen aus den Leib rücken. Neu gierig ist er auch. - lleberall, wo ein Haus in der Nähe liegt, läuft er hin und steckt seine Nase durch die Türe, als wollte er sehen, was die Bäuerin zu Mittag gekocht hat; aber er kommt im Augenblick wieder zurück und marschiert weiter voran. Du brauchst nicht bange zu fein, daß er irgendwo hangen bleibt! Hurra, da'steht ein Wald! Mit flinken Sätzen springt der Fußweg den kleinen Hang hinauf und tritt bedächtigen Schrittes in die hochgewölbten grünen Hallen. Hier muß er sich zuweilen ducken, wenn ein kecker Strauch sich vorbeugt, um zu sehen, was. da eigentlich vorbeilaufe. Der Fußweg schlüpft vergnügt unten durch und zupft im Vorbeigehen den naseweisen Farnwedel am krausen Haar. Es ist gar zu kurz weilig, wenn man im Walde hin und her läuft; dann sieht man nur fünf Schritte weit, und dahinter kommt immer wieder Neues. Auf diese Weise verliert man freilich etwas Zeit, aber der Tag ist ja noch so lang. Man mutz jedoch ein wenig aufpassen, denn es gibt sehr freche Brombeerranken im Walde und noch schlimmer sind die VaumwurzeLn. Die legen sich heimtückisch quer über den Boden; wenn man sie tritt oder stützt, so macht es ihnen nichts, diesen Dick häutern! 'Schau, da ist der Wald zu Ende. --'Nun senkt sich das Gelände, und drunten im grünen Wiesentale lustwandelt ein Bach vorüber, von Weidenge büschen freundlich begleitet. Eine Weile geht der Fußweg nebenher, als wolle er horchen, was der murmelnde Bach und die flüsternden Weiden einander zu erzählen haben; es scheint nicht von Bedeutung zu fein, und kurz entschlossen macht -der muntere Gesell eine scharfe Wendung und setzt mit einem kühnen Sprunge über den schmalen Steg. Droben steht ein Wegkreuz unter der alten Linde; da mutz man fromm sein und einen Augenblick verweilen, die morsche Kniebank .hält es noch eben aus. Nun aber flott voran! Der Kirchturm winkt schon herüber, da heißt es flink durch marschieren, denn müde sind wir ja noch lange nicht. Müde! . Ach Gott, was ein rechter rüstiger Fußweg ist, der kennt keine Müdigkeit; er läuft schon'seine hundert Jahre und mehr, und wenn man ihn gewähren läßt, dann läuft er noch.Hundert .Jahre weiter. Hundert Jahre und mehr! Ja, diese alten Fußwege haben viel erfahren und gesehen, wenn sie auch ihr Leben- lang durch die Einsamkeit gelaufen sind. Wenn sie erzählen wollten, dann würde die Zeit noch viel kurzweiliger werden. Bon vielen Füßen könnten sie erzählen, von Füßen jung und alt, die leichte und schwere Herzen vorübergetragen haben. Don Kindern könnten sie erzählen, die hier Blumen gepflückt ' haben, und die als alte Leute mühselig dahsrgewankt kamen und nun seit langen Jahren auf dem Kirchhofe schlafen. Dort am Grenzstein haben sich zwei Männer gezankt mit bitterbösen Worten; dort an der Wallhecke haben sich zwei jrmge Leute das Wort der Treue gegeben — ein blühender Rosenstrauch hing über ihren Häuptern und ist im Winter zum kahlen Dorn geworden — und dort im düstcrn Teich zwischen den grauen Weiden ist ein Mensch ertrunken, man weiß nicht, wie und warum; es war em landfremder Mann und die Polizei hat noch allerlei Schererei gehabt mit dem mgn sie aus den Formen und legt ein Holzbrett ausgebreitet in die Nähe nach einigen Tagen eine leichte Kruste bekommen haben, kann man sie, übereinander geschichtet, in ein Ton- oder Steingefätz legen und zugedeckt an einem kühlen Ort aufbewahren. Sie sind dann zum Genuß fertig, schmecken aber besser, wenn sie erst eine Weile gelegen haben. vermischter ! ' Das 4. Opfer. Wir berichteten von der Verhaftung ; des Gärtners Krings aus Schlich, der zwei 'Kaufleute und i einen Dienstmann zum Ankauf von Schmuggelwaren an die - Grenze bestellte und sie dann ermordete und beraubte. Jetzt ergibt sich, daß der Verbrecher auch eine 49jährige Arbeiterin Therese Braun aus M.-Eladbach ermordet hat. Sie wurde . seit Juni 1914 vermißt. Krings hat sie durch eine Heirats- ! anzeige nach Köln oder Düsseldorf gelockt und dort'ermordet, : um sich ihrer Ersparnisse zu bemächtigen. * Wirbelstürme auf dem Meere. Aus Kiel wird uns ' geschrieben: Weite Teile des Reiches hatten unter dem Ein- ; bruche der eiskalten Wirbelstürme aus dem Ochotskischen - Meere zwischen Kamtschatka und den Kurilen in Ostsibirien zu leiden, denn wie immer, wenn diese Eisstürme über die nordsibirischen Tundren dahinfegen und sich einen Zugang nach Europa verschaffen, stürzt das Barometer und mitten im s Sommer gibt es. eine Abkühlung, die bis weit unter den 1 Nullpunkt führt, wie es auch diesmal in den Tagen vom 4. brs 6. Juni der Fall gewesen ist, da in Ostdeutschland Tem peraturen bis zu —7 Grad zu verzeichnen waren, die natur gemäß großen Schaden angerichtet haben. Aber nicht nur in Ostdeutschland, auch in weiten Teilen von Rußland, der Weichselniederung, in Polen, selbst in Galizien und Ungarn, ja noch bis zum Harz, wo das Barometer bis auf — Vs Grad zurückgkng, haben sich diese Wirbelstürme aus dem Ochotskischen Meerbusen bemerkbar gemacht. Es ist daher nicht verwunder-. sich, wenn diese Stürme auf dem Meere geradezu ungeheuer- , liche, ja märchenhafte Wirkungen ausgelöst haben, Aus Nor- wegeN-wird berichtet, daß schon am 3. Juni so heftige Wir belstürme austraten, daß Wellenberge von 25 bis 28 und i 30 Meter Höhe bei 7—800 Pieter Länge zu verzeichnen ! waren, die es natürlich geraten erscheinen ließen, sämtliche - Fischer- und sonstigen leichten Fahrzeuge zu warnen Und - von den Meeren zurückzuhalten. Diese Stürme dauerten - mehrere Tage mit ungeheuerer Kraft an und hatten zur ! Folge, daß der nördliche Teil des Atlantischen Ozeans von Schiffen geradezu reingefegt war. Unbestreitbar ist die Kälte in Deutschland aus diese Stürme zurückzuführen, wenn auch alle möglichen anderen wissenschaftlichen Gründe herangeholt werden. er auch eine stramm« Haltung aiMnehmen; das zeigt er dir im Feld, da marschiert er wie ein Soldat den Rain "entlang und tut kein Schrittlein seitwärts auf den Acker. Und dort, wo es durch das hohe Korn geht, nimmt er sich, straff zu- ' sammen und macht sich ordentlich schmal, um den guten Halmen möglichst wenig Platz wegzunehmen. Die erkennen es an und nicken ihm freundlich zu, ja sie necken ihn wohl gar und tun, als wollten sie ihm mit ihren zarten Armen den Ausweg versperren. Doch er kommt nicht aus der Fassung und bricht sich würdevoll Bahn. Aber sowie er sich mit einer geschickten Wendung durch das Drehkreuz in der Hecke ge- " Ziegenkäse zu bereiten. Eine Schüssel voll Ziegen milch läßt man, leicht zugedeckt, einige Tage stehen und dick > und sauer werden. Das kann man etwas beschleunigen, wenn man in di« Milch ein Stück von einem Kälbermagen, und zwar sogenannten Labmagen, legen kann, doch wird dieser jetzt schwer zu haben sein.' Die saure Milch schüttet man in einen weißen Beutel, den man über ein Gefäß aufgehängt hat, und läßt die dünne Flüssigkeit über Nacht abtropfen. Den festen Quark, den man im Beutel behält, vermischt man nach Geschmack mit Salz und Kümmelkörnern, formt ihn nach Belieben in kleine runde oder lange Käse oder drückt ihn auch in kleine Formen. Es gibt besondere Käseformen dazu, doch kann man auch kleine Untertassen oder ähnliche läßt man die Käse, leicht zugedeckt, dabei sondert sich wieder Flüssigkeit, Käse werden fester und bröckeln nicht legen die lig auszu-