Volltext Seite (XML)
— 248 — bringt Are Mobilisierung dem Lande keinen Verlust an Bodenschätzen, dagegen in großem Umfange Kapital ins Land. Kapital, das zur Gründung anderer für Rumänien so notwendiger Industrien dienen wird. Je stärker die Pe- troleumerzeugung Rumäniens vorschreitet, je mehr sich die deutsch« Wissenschaft mit der besten Ausnutzung des Erdöls beschäftigt, desto größer ist auch der Vorteil Rumäniens gegen über dem Zustand vor dem Kriege. Mit einem Schlage hat die Kriegsgewalt die Sonderinteressen, die verfehlten Aus beutungsverfahren, di« ungünstigsten Konzessionen, die Zer splitterung der Bohrungen und des Petroleumtransports beseitigt. An die Stelle vieler gegeneinander arbeitender Unternehmen wird eine einzige einheitliche rumänische Pe troleumindustrie treten. Die Vorteile einer modernen groß- industriellen Organisation sind für Rumänien mindestens eben so groß wie für die Mittelmächte. ---Gr-- Vie vermnaung Ser au; Irankleich deimirebrenäen Wegsgekruaeuen Der Austausch der seit mehr als achtzehn Monaten m Frankreich kriegsgefangenen deutschen Heeresangehörigen er folgt bekanntlich gegen ungefähr ebenso viel französische und belgische Kriegsgefangene. Diese befinden sich bisher zum überwiegende!! Teil aus Arbeit. Sie müssen also der deutschen Wirtschaft entzogen werden, um unseren schwergeprüften kriegs gefangenen Landsleuten die Heimkehr zu ermöglichen. Dis dadurch entstehende zweifellose Schädigung der deutschen Kriegswirtschaft ist von den beteiligten Stellen hach reif licher Erwägung um des hohen Zieles willen in den Kauf genommen worden. Die Abgabe der französischen Kriegs gefangenen war jedoch nur möglich unter der Voraussetzung, daß sie baldigst durch die zurückkehrenden Deutschen ersetzt würden, die den Platz der Ausscheidenden jm Wirtschafts leben einnehmen müssen. Es liegt auf der Hand, daß bei der mächtigen Anspannung der gesamten deutschen Kriegs wirtschaft, die keinen Mann entbehren kann, die Zurück- kehrenden früher, als 'es unter anderen Umständen geschehen würde, zur Arbeit eingestellt werden müssen. Aus diesem Grunde kann der ihnen für die Zeit unmittelbar nach Rück- Lhr aus der Gefangenschaft zugedachte Erholungsurlaub im allgemeinen leider nicht über vier Wochen ausgedehnt werden. Selbstverständlich wird dafür gesorgt werden, daß die Heimkehrenden, wenn es irgend möglich ist, an ihrem alten Wohnort oder in seiner Umgebung, also in der Nähe ihrer Angehörigen, Verwendung finden. Dadurch genießen sie gcgen- ^Über den nach ihrer Heimkehr aus der Gefangenschaft wieder in der Armee und unter Umständen vor dem Feinde Dienst tuenden, wie dies bei den aus Rußland Heimkehrenden der Fall ist, erhebliche Vorteile. Die durch die deutsche Regie- rung aus der Gefangenschaft befreiten Kriegsgefangenen wer den darum zweifellos die Lurch die Not der Zeit gebotene Be grenzung ihres wohlverdienten Urlaubs voll verstehen und alle ihrs Kräfte d«r heimischen Wirtschaft und damit dem Kampfe um d«n Endsieg freudig widmen. Von einer militärischen Verwendung der zurückkehrenden 'Kriegsgefangenen, die die Arbeit an den vorgenannten Stellen übernehmen, wird ab gesehen werden. vemikcdte; " Dis Travemünder Fischer und dir LAdendorsf-Spendt. Bei Gelegenheit der Sammlung zur Ludendorff-Spende zu gunsten unserer Kriegsbeschädigten zeigt sich an vielen Stellen der Gemeinsinn und die Opferfreudigksit des deutschen Volkes im hellsten Lichte. Aus allen Teilen des Reiches kommen Nachrichten über Hilfeleistungen örtlicher oder beruflicher Ge meinschaften. Einen besonders glücklichen Einfall haben die Fischer der alten Ostseestadt Travemünde in einem soeben gefaßten Beschluß verwirklicht: Die Genossenschaft der Trave- münder Fischer und die Gothmunder- und Schlutuper Fischer genossenschaft fahren mit ihren sämtlichen Booten zum Fang aus und führen den gesamten Erlös des Fanges der Luden- dorff-Tpende zu. Die Schlutuper fischten am Sonnabend. 1. Juni, als dem Beginn der Opferwoche; die Traoemünder haben sich vorbehalten, einen Tag mit günstigem Fangwetter abzuwarten. Die Fischergehilfen stellen ihre Mitarbeit ohne Entgelt zgr Verfügung. Die Fischer von Travemünde zeigen Verantwortlicher Redakteur- Ernst Roßberq in Frankenberg i.S. hiermit, daß sie sich ihrer Pflicht gegen die Kriegsbeschädigten voll bewußt sind und daß sie ihren Dank in di« Tat umzu setzen wissen. — Möge ihr Beispiel überall Nachahmung finden! * Bezwingung eines englische Tanks. Unteroffizier Karl Bartnitzke, geboren 1897 zu Breslau, der seit Dezember 1314 ununterbrochen im Felde steht und bereits für hervorragende Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausge zeichnet wurde, hat sich erneut am 21. März d. I. hervor getan. Bei einem feindlichen Gegenangriff, der von Tanks begleitet war, sprang Barnitzke ohne Befehl aus dem Gra ben, unterlief einen .heranfahrsnden Tank und lief neben ihm her, bis eine der Schießscharten des Panzerwagens ge öffnet wurde. Bartnitzke steckte dann sein Gewehr in die Oeffnung, schoß mehrmals in den Tank, tötete einen Diann der Besatzung und verwundete zwei. Der Tank kam zum Stehen, und Bartnitzke holte aus ihm noch einen Offizier und drei Mann heraus. Durch diese hervorragend mutige Tat begeisterte Bartnitzke seine Kameraden aufs neue der art, daß der englische Angriff glatt abgeschlagen und die am Tage mühevoll erkämpfte Stellung gehalten wurde. " Dr: Einbrüche der Langsuhrer Primaner beschäftigte das Gericht in Danzig. Fünf Burschen, die den besseren Bürgerfamilien entstammen, wurden zu mehrjährigen Ge fängnisstrafen verurteilt. Es handelte sich um 36 Einbrüche, bei Lenen Sachen im Werte von 50 000 Mark erbeutet wur den. Die Burschen führten bei ihrer nächtlichen Arbeit Hirsch fänger, Dolch und Revolver bei sich. Tie arbeiteten mit Nachschlüsseln und Stemmeisen. Eine Erklärung für das rätsel hafte Auftreten der Bande ist, daß die Burschen, nachdem ihnen kleinere Erfolge gelungen waren, nach und nach zu größeren Unternehmungen übergingen. * Meut rei russischer Gutsarbeiter. Die auf. dem Gute Lubosch bei Pinne beschäftigten 54 gefangenen Russen ver-- suchten in einer der letzten Nächte zu fliehen. Da von dem Unternehmen schon etwas verlautet war, hatte "man Wach mannschaften berufen, um jeden Fluchtversuch zu. verhindern. Als die Russen aus ihren Unterkunftsräumen ausbrachen und trotz Halterufs nicht zurückgingen, wurde ein Schuß auf sie abgegeben, durch den einer der Flüchtlinge Niedergsstreckt wurde. Nun machten die anderen Kehrt, nicht ohne daß einer von ihnen noch dem Erschossenen seine Barschaft und Taschen uhr abgenommen hätte. Sechs Rädelsführer wurden nach dem Gefangenenlager in Stralkowo üöerge>ührt. ' Dir Frau mit den zwei Männern. Der Krieg hat einer Bürgersfrau in der Mark Brandenburg zwei lebende Ehemänner beschert. Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde der Landwehrmann Hermann L. aus der Kolonie Brügge, Kreis Soldin, der gegen die Russen focht, als „vermißt" ge meldet. Da bis Ende des Jahres 1916 keine Nachricht von L. bei seiner Frau anlangte, so mutzte angenommen werden, datz der Ehemann gefallen sei. Infolgedessen ging die Frau eine zweite Ehe mit dem dortigen Besitzer B. ein. Dieser Tage jedoch erhielt die Frau von ihrem ersten Gatten einen zärtlichen Brief, in welchem er ihr mirteilte, datz er von den Russen in Sibirien interniert gewesen sei. Es ser ihm gelungen, infolge der russischen Wirren nach Kurland durch zuschleichen und sich bei 'dem nächsten deutschen Kommando zu melden. Nun hat Frau B. zwei Ehemänner, die sie amtlich und gesetzlich durch das Standesamt erworben hat. VttlStM " Der Erzähler aus dem Sachsenlandt. Haus- und Feldbüchlein von Franz Blanckmeister. Dresden 1918. Sturm L Co. Klein ist das Land, aber seine Geschichte ist grotz — so hat man von unserem Sachsenlande gesagt. Aber warum erzählt uns niemand von dieser grotzen Geschichte? Warum schenkt uns keiner ein Sachsenbüchlein? Es müßte freilich volkstümlich geschrieben sein, -wenn es gern gelesen werden sollte. Das aber ist der Fall bei dem Haus- und Feld büchlein von Franz Blanckmeister, deni Verfasser von „Alt- fachsenland", „Sachsenspiegel", „Deutsches Familienleben". Wer gern erzählen hört aus der Väter Tagen, der leihe dem Erzähler aus dem Sachsenlande sein Ohr, und er wird Ge winn haben für Herz und Gemüt. Das nett ausgestattete Sachsenbüchlein ist in jeder Buchhandlung zu haben und kostet nur 30 Psg. — Druck mü> Verlag von C. G. Roßt rrg in Frankenberg IS ¬ IS er ab M eil er sic br M T G. T< un ve: wc lei ha an inj na er sie soll nut nm ich So Kle sch ätz' sich bev eine vor bis steck -der Bei