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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180612
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-12
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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für das Abenteuer von Saloniki. Auch in Syrien ist der Aufwand viel größer als der Gewinn, der doch nur vor übergehend sein kann. Die schweren Verluste seiner Regimenter haben das ge rechte Bedenken des französischen Generalissimus Foch wach- gerufen, das ergibt sich aus der Massenanbäufung von far bigen Truppen im Gebiet von Reims und an anderen Punk ten, die der Kriegslage nach doch recht bedroht sind. Foch muß nehmen, was er zur Hand hat, denn die Engländer, denen er seine Reserven nach Flandern fanvte, vergelten nicht gleiches mkk gleichem, sondern lassen die Franzosen selbst die Karre aus dem Sumpf ziehen. Wenigstens sollen sie das versuchen. Daß es ihnen nicht gelingt, dafür wird die deutsche Heereslciiung sorgen. 16 Divisionen sandte Foch nach Flandern, die Engländer aber keine nach der Aisne. Das ist bezeichnend. kin Aablrecbttlrompromik der stecbtrpanelen pw Für die vierte Lesung der preußischen Verfässungs- vorlagen ist von den Konservativen, Freikonservativen und Rechtsnationalliberalen ein Kompromiß vereinbart wokoe», das den Erfahrenen und Tüchtigen aller Stände entsprechend ihrer staatspoiitischen Bedeutung eine gewisse Vorzugsstellung bei der Ausübung des Wahlrechts einräumen will. Es bringt deshalb je eine Zusatzstimme allen Wählern über 50 Jahre und allen denen, die entweder seit einem Jahre selbständig gewesen sind, oder die mehr als zehn Jahre als Beamte hauptamtlich tätig sind oder gewesen sind, oder die mehr als zehn Jahre ehrenamtlich oder als Beamter in der Selbst verwaltung tätig sind oder gewesen sind, oder die mehr als zehn Jahre in privaten Betrieben als Angestellte im Sinne des Versicherungsgcsetzes für Angestellte, aber ohne Rücksicht auf die in diesem Gesetze festgesetzte Eehaltsgrenze, tätig sind. Darunter fallen auch Aufseher, Werkmeister und sonstige aus dem Arbeiterstande hervorgegangene, in gehobene Stel lungen eingetretene Personen. Endlich sollen auch diejenigen eine Zusatzstimme erhalten, die mehr als zehn Jahre, vom vollendeten 25. Lebensjahre an gerechnet, in staatlichen, kom munalen oder privaten Betrieben als Aufseher, Vorarbeiter oder Rottenführer tätig sind, falls ihrer Aufsicht regelmäßig mindestens 5 Arbeiter unterstellt sind. Wahlberechtigt ist jeder in der Gemeinde, in der er feit zwei Jahren seinen Wohnsitz oder Aufenthalt hat (die Re gierungsvorlage sah ein Jahr vor). Das Kompromiß führt ferner für die gemischtsprachigen Wahlbezirke Westpreußens und Posens die Verhältniswahl ein und knüpft Verfassungsänderungen an eine Dreiviertel mehrheit beider Häuser des Landtages. Von konservativer Seite wird gesagt: „Die konservative Fraktion hat trotz schwerer Bedenken diesem Kompromiß zugestimmt in dem Wunsche, eine Reform des Landtagswahlrechts zu verwirklichen. Das Kompromiß enthält nur solche Zusatzstimmen, die jeder Staatsbürger zu erreichen in der Lage ist. Das gilt sowohl für die Alters stimmen als auch für die zweite Zusatzstimme des Kompro misses, die sich als eine Aufstiegsstimme darstellt. Drese Stimme ist jedem zugänglich, mag er nun Beamter sein oder dem Erwerbsleben oder den freien Berufen ängehöreu. Auch jeder gewerbliche, landwirtschaftliche oder sonstige Arbeiter kann durch besondere Tüchtigkeit in die gehobene Stellung eines dem Versicherungsgesetz für Angestellte unterstehenden Verwalters. Werkmeisters, Obersteigers und Steigers, Ober kellners usw.'gelangen. Diesem Versicherungsgesetz unterliegen bekanntlich alle Angestellten in Landwirtschaft, Gewerbe und Handel, in privaten und öffentlichen Verwaltungen und im Haushalte, deren Tätigkeit nicht hauptsächlich auf körperlicher Arbeit beruht. Daneben erhalten Arbeiter in gehobener Stel lung, die nicht dem Versicherungsgesetz für Angestellte unter stehen, die Aufstiegsstimmen, falls sie mindestens fünf Arbei tet» vorgesetzt sind. Wenn auch die gefundene Lösung weit davon entfernt ist, vom konservativen Standpunkt aus als Ideal angesehen zu werden, so ist mit ihr doch das erreicht worden, was bei der jetzigen Lage der Dinge zu erreichen war. » » » pw Berjlm, 11. 6. Die 4. Lesung der Wahlrechts vorlage geht vor einem dichtgefülltcn Hause vor sich. Der Abg. Heydebrandt (kons.) bringt den Kompromißantrag der Konservativen, Freikonservativen und eines Teils der Na tionalliberalen ein und erklärt gleichzeitig, daß seine Freunde dem Antrag zustimmen. ^Or. Porsch (Ztr.) erklärt, daß von den Zentrumsabgeordneten dem Antrag keine Schwierigkeiten gemacht werden. Sehr scharf gegen den Antrag wendete sich der Abg. Pachnicke (Fortschr.). "Minister Dr. Drews er klärte, daß die Regierung ihre Zustimmung zu dem Kom promißantrag nicht geben könne. Die Abg. Lucas (natl.) und Dr. Lohmann (natl.) sprechen für den Antrag, Kor fanty (Pole), Leinert (Soz.) und Stroebel (unabh. Soz?) gegen den Antrag. ver staub der demlcben stolouien lcbon wir belckMen Deutschland soll den Weltkrieg heraufbeschworen haben, um die verschiedenen kleinen Rationen "sich zu unterwerfen, die großen Staaten in Machtlosigkeit zu bringen, — 'die Herrschaft über die ganze Welt an sich zu reißen! So hört man's in allen Tonarten aus dem Lager unserer Feinde seit nahezu vier Jahren. Daß die Entente aber schon lange Zelt vor dem August 1914 auf den Krieg beziehungsweise auf die Niederzwingung des aufblühenden Deutschen Reiches mit allen Mitteln hingearüeitet hat, ist längst dokumentarisch er wiesen. 'Sogar in den britischen Dominions hat man stark an der Einkreisung Deutschlands mitgcwirkt, wobei sich Herr Smuts besonders hervorgetan zu haben scheint. Dieser Smuts, der die Kühnheit hatte, im April d. I. zu behaupten, im Januar 1918 hätte sich Deutschland eine Gelegenheit zu einem „anständigen und vernünftigen Frieden" geboten — natürlich wenn es aus Elsaß-Lothringen, auf „Poincarös linkes Rheinufer", auf Schlesien und nicht zuletzt auf Me seine Kolonien verzichtet hätte! Den Engländer interessieren '(neben Flandern nora bene) vor allein die Kolonien. Denn Smuts — man höre! — hat auf einem Festmahl in Pre-, toria, gelegentlich des Besuchs britischer Parlamentsmitglieder, am 22. Oktober 1913 eine Festrede gehalten, die in folgende Worte ausklang: „Eine feste, geschlossene Union und ein geeintes Volk I sind der Stand der Dinge von beute. Und diese Union ist I nicht nur unlöslich, nein, sie wird sich ausdehnen. Sicher ist I der Tag nicht mehr fern, wo zum größten Teil, ja viel- I leicht gänzlich, alles Land in Südafrika südlich des Aequa- I tors sich in der Union von Südafrika befinden wird." Südlich des Aequators liegen aber Deutsch-Ost und I Deutsch-Südwestafrika! I Worauf sich die Prophezeiungen des damaligen Frnanz- ministers der Südafrikanischen Union gründeten, ist heute wohl jedem Deutschen klar geworden: auf die beabsichtigte Vernichtung Deutschlands, die aus friedlichem Wege natürlich niemals erreichbar schien, für die der Weltkrieg zur Not wendigkeit wurde. Daß dieser einen ganz anderen Verlauf genommen hat, als unsere Feinde im allgemeinen, England und sein Smuts im besonderen erwartet hatten, beweisen nicht dis angeblichen „Machtgelüste Deutschlands", woyl über das Scheitern des unter Englands Führung unternommenen Feldzuges gegen Kraft, Kultur, Fleiß, Arbeit, Sittlichkeit, die verkörpert sind — im deutschen Volk, über dessen Lande schon 1913 sogar Führer der englischen Kolonien verfügt hatten! veuttcber stelcbuag Am Montag wurde dem hohen Hause die erfreuende Mitteilung, daß von Freitag bis Mittwoch „Frejtag" fern soll, damit die Ausschüsse schneller vorwärtskommen. Der Etat des Reichsamis des Innern bot bei der Weiterberatung mannigfaltige Anregungen, so über Bevölkerungspolitik, Schutz der unehelichen Kinder, über Beamtenausschüsse in den Rrichs- betrirben, Streichung der Strafmandate in den Beamten- Personalakten, Erhöhung der Familienunterstützung und an deres mehr. Abg. Dr. v. Lalcker (natl.) trat ein für die Durch führung der bevölkerungspolitischen Maßnahmen. Abg. Warmuth (D. Fr.) verwandte sich für den Schutz der unehelichen Kinder. Staatssekretär Wallraf erklärte sich bereit, in an gedeutetem Sinne Maßnahmen vorzubereiten und kündigte an, daß die Bestrebungen über die Schaffung einer deutschen Einheitsstenographie fortgeführt werden sollen. Darauf begründet Abg. Groeber (Ztr.) einen von den Mehrheitsparteien eingebrachten Antrag, der Beamten ausschüsse für alle Reichsbetriebe fordert, ferner die Strei chung aller Strafmandate in Beamten-Akten unter be stimmten Voraussetzungen. Abg. Hasenzahl (Soz.) tritt für die Erhöhung der Familienunterstützungen ein. Die Abstimmungen finden am Dienstag statt. Der AMrieg Dentscher Abenbbericht wtb Berlin, 10. Juni, abends. (Amtlich.) Südwestlich von Noyon machten wir im Kampf mit neuherangeführten französischen Kräften Fortschritte. T«ge»b«richt der Admiralstab«« wtb Berlin, 10. Juni. (Amtlich.) Im Mittelmeer ver senkten unsere U-Boot« 7 Dampfer von «twa 26 000 Brt. Unter diesen befanden sich dis englischen bewaffneten Dampfer „Lambrian King" (2601 Brt.) mit Flugzeugen und der Dampfer „Snowdon" (3189 Brt.) mit 4000 Tonnen Kohle und 200 Tonnen Stückgut. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Oesterreichlsch-nn»« rischer Tage« »«richt wtb Wben, 10. Juni. Amtlich wird gemeldet: Feindliche Vorstöße bei Capo Sile und gegen mehrere Stellen der venezianischen Eebirgssront wurden, wie an den Vortagen, glatt abgewiesen. Eines unserer Bombengeschwader erzielte bei einem An griff auf die italienischen Flugplätze von Treviso und Monte Belluna zahlreiche Treffer. Das Artilleriefeuer, das der Feind seit längerer Zeit gegen die hinter unserer Piave-Front liegenden Ortschaften richtet, kostet täglich italienischen Staatsbürgern das Leben. Der Lh«f des Generalstabes. Westen w Der große Sieg des Deutschen Kronprinzen, der «inen I weiteren bedeutenden Teil der Kampfkraft und Kampfmittel I der Entente zertrümmerte, hat zugleich die Auflösung und völ- I lige Zersplitterung von Fochs Manövrierarmce herbeigeführt. I Zu Beginn der Schlacht an der Aisne standen am 27. Mai I im ganzen 3 feindliche Divisionen an der Front. Durch dre Ausdehnung des Angriffes wurden in kurzer Zeit 7 weitere Stellungsdivisionen in die Schlacht mit hineingezogen. Die von Tag zu Tag wachsenden Erfolge führten schließlich dazu, daß der französische Führer aufs Neue 35 Divisionen in die Kampffront werfen mußte. 'Im ganzen sind also 50 feindliche Divisionen an der von der deutschen Führung gewolltem Front in kürzester Zeit zum Einsatz gezwungen. Die infolge der englischen Niederlagen nötig gewordene Abgabe von fran zösischen Verbänden an die Front beiderseits der Somme und in Flandern entblößt die französische Front in gefährlichster Weise und sind schuld sowohl an der schweren "Niederlage, welche die Franzosen zwischen Aisne und Marne Tag für Tag erlitten, sowie an der neuen Niederlage, die am 9. Juni wiederum den Franzosen auf der Front von Montdidier bis Noyon zugefügt wurde und ihnen fchon am ersten Tage 8000 Gefangene abnahm. Der ungeheure Materialverlust, welchen die Entente auf den ausgedehnten Fronten zwischen Ppern und Noyon und zwischen Noyon und Reims erlitten hat, wird schwer zu ersehen sein, vor allem, da die breiten Lücken der Ententeheere durch vermehrten Einsatz aus der j Heimat ergänzt werden müssen. Die Hoffnung der Entente auf ein entscheidendes Eingreifen der großen Manövrierarmee ist Endgültig gescheitert. Die stolze Reservearmee, die der Kriegsrat von Versailles bei seinem Beschluß zur Fortsetzung des Krieges als Trumpf ausspielte, besteht als solche nicht mehr. ' ' w In einer Breite von 15 Kilometern hat die Armee des Generals Hutier den Feind aus starken Stel lungen bei Montdidier und Noyon geworfen. Der Vorstoß konnte den Feind nicht überraschen, da seine Stellung in diesem Winkel als bedroht erscheinen mußte. Er hatte hier daher Reserven bereit stehen. Um so glänzender ist der Erfolg unserer Truppen. Der Angriff wurde beider seits der Matz, eines nördlich von Lompiegne in die Oise fließenden Flüßchens, vorgetragen. Unsere Truppen hatten einen völlen taktischen Erfolg. Die strategische Auswirkung hängt von der Kraft der feindlichen Gegenangriffe ab. Diese > konnten seitens der feindlichen Reserven sofort «insetzen. Da mit hatte unser Angriff, der sich übrigens weder in der Ms- dehnung noch in dem Einsatz der Streitkräfte mit den großen Unternehmungen der letzten Monate vergleichen läßt, von vornherein gerechnet. Der neue taktische Erfolg hat seine ' Bedeutung in dem Zusammenhang mit den letzten Kämpfen an der Aisn^ Seine Wirkungen werden sich schon äußern. Die Lage der Franzosen an diesem Frontabschnitt wurde durch unseren neuen Fortschritt erheblich verschlechtert. Da ¬ durch wird Foch zju Maßnahmen gezwungen, die ihm sticht angenehm sein können. Amerikaner, di« bei den, Vorstoß gefangen wurden, sagten aus, daß sich in den Reihen der amerikanischen Truppen sehr viel Naturalisierte befinden, von denen bereits eimge erschossen worden seien, weil sie bei Nacht die Stellungen verließen. ' Schwer« Verluste du Amerikaner w Auf der Front von Chateau-Thierry nach Nordwest verblutet sich der Feind seit dem 5. Ami in nutzlosen mit starken Kräften unternommenen Gegenangriffen. Am 7. Juni ging hier zum ersten Male ein« amerikanische Division zum Angriff vor. Im Brennpunkt des Kampfes stand der Wald von Belleau. Hier hat ein deutsches Regiment unter der per- ! sünlichen Führung des Regimentskommandeurs den Ameri- kanern ungewöhnlich schwer« Verluste beigebracht. Es warf i den Feind, der bis an den Rand des Waldes vorgekommen war, im Kampf Mann gegen Mann mit Handgranate und Bajonett zurück. Als trotz dieser blutigen Abfuhr Teile der amerikanischen Division und zwar die Marinebngade in der Frühe des 8. Juni vormals in mehreren Wellen hinter einander zum Sstlrm vorgingen, ließ fowohl die deutsche Ar tillerie wie Infanterie den Feind nahe herankommen. Dicht vor dem Walde wurden seine Sturmkolonnen frontal und von beiden Flanken her vom wirksamsten zusammengesaßten Maschinengewehr- und Artillerieseuer überschüttet. "Nur we nige Amerikaner konnten sich in die Gefanaenschaft öder durch eilige Flucht nach rückwärts zu retten. In dichten Haufen blieb die Mosse der Amerikaner tot vor dem Bellenn-Walde liegen. Kämpfe in Flandern w Aus Flandern wird nachträglich gemeldet, daß am 7. Juni gegen Mittag zwei feindliche Abteilungen über raschend zwischen Meter«n und Merris angriffen. Sie wür ben verlustreich abgewiesen. Am 8. Juni griff der Gegner 6 Uhr vormittags nach starker Feueroorbereituna unsere Stellungen bei Voormezeele in breiter Front an. Auch hier scheiterte der Angriff unter hohen Feindverlusten. In den rechts und links anschließenden Abschnitten hielt unser äußerst wirksames Vernichtungsfeuer das an diesen Stellen ebenfa'Is beabsichtigte Vorgehen des Feindes nieder. Am Abend desselben Tages setzte auch auf unsere Stel lungen nördlich Albert schlagartig starkes Feuer ein, dem ein feindlich«! Angriff in der Linie Beaumont-Hamel brs 1 Kilo meter südlich des Dorfes folgte. Nur an einzelnen Stellen vermochte der Feind borübergehend in unseren vorversten Graben einzudringen. Im übrigen brach sein Angriff restlos und blutig in unserem Maschinengewehr- und Infanterie^ feuer zusammen. Die Stellungen sind sämtlich fest in un serer Hand. Der Sieg bei Noyon w Südwestlich von Noyon wurde der Feind am 9. er neut angegriffen. Nach starker zusammengefaßter Artillerie vorbereitung in der Stacht vom 8. zum 9. trat die In fanterie in den ganzen Linien zwischen Montdidier und Noyon zum Sturme an. Nach kurzem Kampf war Orvillers ge nommen und Mortemer erstürmt. Die feindliche Artillerie antwortete nach unserer Feuervorbereitung nur schwach. Von allen Seiten her treffen Meldungen ein, Stafetten und Autos lammen und gehen, Flieger und Brieftauben be fördern die Meldungen. Bald treffen die ersten Kolonnen der Gefangenen ein, es sind etwa 500 Mann der 125. fran zösischen Division, alle vom Regiment 113. Sie geben an, daß man den Angriff erwartet habe, trotzdem sei fast ihr ganzes Regiment aufgerieben oder gefangen. Allmählich hüllt dichter Staub und Rauch alles in «inen undurchdringlichen Schleier, von rückwärts traben die Munitionskolonnen auf den Straßen in südlicher Richtung. Die gesamte erste feind liche Stellung ist in unserer Hand. Das non vielen Fluß- läufen und Tälern durchzogene Gelände ähnelt dem am Lhemin des Dames. Um 8 Uhr vormittags ist Biermont genommen. Um die Mittagszeit wird bereits reiche Beute, darunter Geschütze, gemeldet. Ueber Mortemer und Or villers geht der Stoß hinaus. Cuvilly und Riquebourg sind in unserer Hand. Auch östlich der Matz wurde die erste feind- liche Stellung genommen und die Höhen von Gnry, Moreuil und Thiescourt wurden erstürmt. Ein Armeebefehl Petains w General Petain hat unter dem 1. Juni folgenden Befehl erlassen: Soldaten! Der Feind holt zu neuem Schlage aus, an Zahl überlegen. Während der ersten drei Tage gelang es ihm, unsere vordersten Linien zurückzudrücken. Unsere Re serven sind aber im Anmarsch. Wir werden feinen Sturm zum Scheitern bringen und zum Gegenstoß ausholen. Sol daten an der Marne, für euren Herd, für Frankreich, vor wärts! (Dieser Gegenstoß war bereits am 2. Juni erledigt. D. Schriftltg.) Der neu« Vorstoß hat nicht überrascht w Die gestrige Havasnote erklärt, es sei vorauszusehen gewesen, daß die neue deutsche Offensive in der Gegend von Montdidier und Noyon erfolgen werde. Man hat seit eini gen Tagen Vorbereitungen bemerkt, und der Angriff habe nicht überrascht. Die Angriffsfront erstreckt sich nur auf 30 km, von Assonvillers, südlich von Montdidier, bis zur Oise. Die Note erklärt, daß di« deutschen Truppen auf'beiden Flügeln nur einige 100 Meter Vordringen konnten. Dagegen ! sei im Zentrum der Vorstoß empfindlich, er werde aber in der Tiefe 3 km nicht übersteigen. , w Französischer Heeresbericht vom 9. Juni abends. Die neue Offensive, welche heute früh von der deutschen Armee begonnen wurde, hat sich mit Heftigkeit entwickelt und wird auf einer Front von 25 km zwischen Montdidier und der Oise aufrecht erhalten. Der Feind verdoppelt mit erheblichen Kräften seine Anstrengungen, um uns unsere Linien einzu stoßen. Unsere Truppen haben überall den Stoß ausgehalten und liefern auf der ganzen Kampflinie hartnäckige Kämpfe, durch welche der feindliche Stoß ernstlich aufgehalten oder verlangsamt worden ist. Auf dem linken Flügel gelang «s den Deutschen nicht, unsere Deckungszone zu überschreiten und sie sind durch unsere Truppen auf der Linie Rubecourt— Le Fretoy, welche sie erreichten, nachdrücklich sestoehalten worden. Im Zentrum war der feindliche Vorstoß fühlbarer. Nach verschiedenen für die deutschen Truppen mörderischen Angriffen gelang es den Deutschen, in den Dörfern Nessons- sur-Matz und Moreuil Fuß zu fassen. Feindlicher Bombenabwurf bei Diedenhofni wl Durch feindlichen Bombenabwurf auf Niederjeutz bei Diedenhosen wurden 5 Kriegsgefangene getötet und 6 ver wundet. Clemencru über eine Absetzung Foch« wi Schweizer Blätter melden aus Pari«: Ministerpräsident Clemenceau Hal in seiner jüngsten Kammerrede getagt, daß General Foch, dem der enalisch.franzölische Oberbefehl ubergc- ben sei, nicht vom französischen Parlament abaesetzt werden könne, ohne di« Grundlage der englisch-französisch en Befprech-
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