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Mittwoch Sen 12 Juni 1818 77. Jahrgang Dresden, am 9. Juni 1918. Ministerium des Innern. Tageblatt - Bestellungen Der neue LmiNailerbmiO Teil'unserer Friedensarbeit ?urch Intrigen und Wettbewerb die vereinigten Mittelmächte können ein ganz anderes Gewicht in die Wagschale werfen, als jeder einzelne von ihrem apart. 10. Juni. Die Neue Freis Presse veröffentlicht > des Minister, des Aeußeren, Grafen Burian, I Mei, Kleinhandelspreis: 0,90 Mk. je Pfd. Auch im Wirtschaftstampfe der Zukunft geht die grüne Praxis der grauen Theorie voran, und die heute bei der Entente be stehenden Pläne mögen sich nur leichter Illusionen erweisen, als sie befürchten müssen, selbst arm an Abnehmern und schwach in der Ausfuhr zu werden. nehmen uns re Ausgabestellen, Lmdl- Uttd Landbole->, Gwie Postanstaltcn entgegen. Großhandelspreis: 0,70 1,00 0,70 0,32 Die hiernach festgesetzten Erzeugerpreise gelten gleichzeitig als Vertragspreise für die auf Grund von Lieserungsvsrträgen gelieferten Waren; sie treten an die Stelle der mit Minifterial- verordnung Nr. 542 d llk VIII» vom 12. April 1918 veröffentlichten Richtpreise und sind ebenso wie die festgesetzten Groß- und Kleinhandelspreise Höchstpreise im Sinne des Gesetzes betreffend Höchstpreise vom 4. August 1914 (R.-G.-Bl. S. 339) mit den dazu ergangenen Abänderungs verordnungen. III. Vom 12. Juni 1918 ab treten die mit Ministerialverordnung Nr. 905 IIS Villa vom 30. Mai 1918 festgesetzten Erzeuger-, Großhandels- und Kleinhandelspreise, soweit sie sich auf Spargel beziehen, außer Kraft. IV. Die obigen Preise gelten für das Gebiet des Königreiches Sachsen, und zwar auch für solche Mare, die von außerhalb Sachsens nach dem Gebiet des Königreiches Sachsen einge führt wird. des neuen Bundes auf eine längere Frist hinausgeschoben werden. Das Zusammenkämpfen der deutschen und österreichisch ungarischen Truppen in Polen, Galizien, der Bukowina, Ita lien und auch an der Westfront hat von selbst den praktischen Nutzen einer größeren einheitlichen Ausbildung der Kontin gente gegeben. Je größer die militärische Beweglichkeit der Heerestcile der beiden Monarchien ist, um so weniger verlust reich und nützlich kann ihre Verwendung im Ernstfälle er folgen. Mag man eine solche Vereinbarung nun eine Militär konvention oder sonst wie nennen, sie schmälert niemanden die Rechte; erhöht aber für beide Teile die praktische Ver wertbarleit. So werden auch keinem der Verbündeten größere Lasten, als er sonst zu tragen hätte, auferlegt, im Gegen teil sollen dieselben vermindert werden. Der Laie kann hier nicht mitsprechen: wenn wir einmal oke Ergebnisse des Feld zuges klar vor Augen haben, wird sich alles Weitere in dieser Beziehung von selbst ergeben. Der Wirtschaftsbund ist° durch die Entente-Drohungen ebenso gegeben, wie die Militär-Konvention. Auch hier tommt es nicht so auf den Namen an, als auf die Dinge, sie ge schehen. Die deutschen Reichsgebiete und die Provinzen der österreichisch-ungarischen Monarchie dürfen in ihren wirtschaft lichen Vedürfnhsen, ihrer Lebensmittelversorgung rind in ihrem Bezug von Rohmateria.ien nicht von der schlechten Laune oder von dem Brotneid eines anderen Staates abhängig sein, wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, daß ein erheblicher Verkauf von Jackenkleidern und Frauenröcken au Minderbemittelte. Von der Reichsbekleidungsstelle ist der Stadl Frankenberg ein größer« Posten Jacken kleid« und Frauenröcke mgewielen worden. Diejenigen Damen-Konfektionsgeschäfte, die den Verkauf dieser Waren übernehmen wollen, mögen sich o»i,n«i-»Esg nscUmittsg in der Bekleidungsstelle, Kirchgasse Nr. 8, melden. Frankenberg, den 11. Juni 1918. Der Stadtrat. 134 Verkauf von Quark Mittwoch, den 12. d. M., an die Bewohner des 2. Brotkartenbezkrkes Nr. 1 bis 550 bei Holler, Schaarschmidt und Kerber; an die Bewohner des 4. Brottartenbezirkes Nr. 42S bis 1000 bei Fiedler und Herold gegen 1. Abschnitt für Juni der Landessperrlarte. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Siadtrat Frankenberg, den 11. Juni >918. über dessen bevorstehende Berliner Reise. Der Minister sagte: Die Unterhandlungen zielen bekanntlich auf eine Vertiefung ' des Bündnisses in politischer, wirtschaftlicher und militärischer Richtung ab. Einzelheiten darüber lassen sich zurzeit noch nicht geben, da es eben die Aufgabe der Beratungen sein wird, die Grundlinien der Vercinuarungen zu schaffen und deren Einzelheiten festzustellen. Daß die Verhandlungen von dem Gedanken einer wahren Parität geleitet sein werden, ist wohl nicht besonders hervorzuheben. Auf die Frage, ob die Absicht bestehe, analoge Verhandlungen auch mlt Bulgarien und der Türkei einzuleiten, entgegnete der Minister, daß Beschlüsse hierüber noch nicht gefaßt seien. Das im Kriege geschaffene Bündnis mit diesen beiden Mächten, sagte er, hat sich nicht nur militärisch bewährt, sondern hat auch den sonstigen In teressen der Völker in jeder Beziehung gedient, so daß all seitig der Wunsch besteht, die engen Beziehungen zu diesen beiden Verbündeten auch nach dem Kriege beizubehalteu. Bezüglich der Tagung der Delegation erklärte Graf Burian, er wünsche lebhaft, daß ein baldiger Zusammentritt der Delegationen ermöglicht werde, doch hänge die Erfüllung dieses Wunsches nicht von ihm allein ab. lieber die Ernäh rungsfrage sagte der Minister: Die ärgste Zeit haben mir überwunden; wir dürfen auf eine gute und teilweise sehr gute Ernte rechnen. ! l Berlin, 11. 6. Der k. k. Minister Varon Burian ist j heute vormittag hier eingetroffen. Verkauf von Kirschen bei Schaarschmidt und Pfltzn« an die Bewohner des 1. Brotkartenbezirkes Nr. 801 bis 800 auf Lebensmittelmarke Nr. 122 je Vr Pfund. — Fletschausweis ist oorzulegen. Stadtrat Frankendera, den 11. Juni 1918. Höchstpreise für Spargel. i. Mit Wirkung vom 12. Juni 1918 ab werden für Spargel folgende Höchstpreise festgesetzt: knaliMäs SonckMomo Die Kriegsaufwcndungcn Englands sind viel höher als sich die Rechenmeister in London in ihren trübsten Ahnun gen ausgerechnet haben, aber zu dieser Summe kommt noch ein Sonderkonto für den ungleich kostspieligeren Krieg in an deren entlegenen Gebieten, und zwar kn fremden Weltteilen. Die Erpedition nach Deutsch-Ostafrika, für die eine Armee von 70000 Viann aufgeboten ist, um die paar tausend Vianu unseres heldenhaften Gouverneurs von Lettow zu vernichten, hat schon 6 Milliarden verschlungen und ihr Ziel doch nicht erreicht. Ein paar Milliarden sind auch für den Zug nack Gallipoli draufgegangen, der total scheitert«, und ebenso viel 1. Spargel: ») unsortiert d) sortiert I (etwa 15 Stangen auf das Pfund, Stangenlange bis 22 ow) «) sortiert n u. m (etwa 22 Stangen auf das Pfund) ä) Suppenspargel Erzeugerpreis: 0,55 i 0,80 l 0,55 0,25 II. VL. NerrhtVag zltr Bekanntmachung des Kommunakveröandes der Kgk. Amtshauptmaunschaft Klöha vom 7. Aprit 1917 Siler: „Bereitung von Backware im Kommunalverbande Flöha". s 3 der obenerwähnten Bekanntmachung wird mit sofortiger Wirkung wie folgt abgeändert: Schwarzbrot darf nur im Gewichte von 1, 2, 3, 3^«, 4, 4V, und 6 Pfund bereitet werden. Die Brote müssen diese Gewichte 24 Stunden nach der Entnahme aus dem Back ofen noch ausweisen. Die Abgabe von Schwarzbrot ist erst frühestens 24 Stunden nach der Entnahme aus dem Backofen gestattet. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen unterliegen den entsprechenden Straf bestimmungen der Reicksgetreideordnung. Flöha, am 10. Juni 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha. Verteilung von Winmnepzucker. Die Verteilung von Einmachzucker erfolgt in diesem Jahre nach folgenden Grundsätzen: 1. Jede versorgungsberechtigte Person hat Anspruch auf Lieferung von 2 Pfund Ein machzucker. Nicht zu berücksichtigen sind Kriegsgefangene und Militürurlauber, die sich nur vorübergehend im Bezirk aufhalten. Die Abgabe von Einmachzucker erfolgt auf eine besondere, über 2 Pfund lautende Einmachzuckerkarte, die in der näcksten Zeit zur Verteilung gelangt. Eine weitere Verteilung von Einmachzucker erfolgt in diesem Jahre nicht. 2. Jede versorgungsberechtigte Person kann auf die Zuteilung von Einmachzucker ver zichten und dafür die Sonderlteferung von Kunsthonig verlangen, und zwar anstelle der 2 Pfund Zucker 2 V- Pfund Kunsthonig. Wer hiervon Gebrauch machen will, hat dies bei seiner Ortsbehörde bis zum 20. Juni anzuzeigen und erhält statt der Einmackzuckerkarte eine Bescheinigung, aus der die Menge Zucker, auf die er verzichtet, sowie die Menge an Kunsthonig ersichtlich rtt, die er anstelle des Einmachzuckers erhält. 3. Gartenbksitzer erhallen in diesem Jahre eine besondere Zuweisung von Zucker außer der vorerwähnten allgemeinen Zuweisung nicht. 4. Die Einmach,uckerkarten sind nur bis zum 31. Juli 1918 gültig, müssen also bis dahin beim Kleinbändler zur Einlösung vorgelegt sein. Später vorgelegte Karten dürfen nicht mehr beliefert werden. Mit der Bildung des „Eermanenblocks", wie die Fran zosen und Engländer in verbissener Wut den neuen Zwei kaiserbund nennen, wird in dieser Woche, wo der öster reichisch-ungarische Minister des Auswärtigen, Graf Burian, von der Donau zur Spree kommt, der praktische Anfang gemacht. Die ersten Baupläne für das gewaltige Werk sind in ihren Umrissen fertiggestellt, jetzt soll zur Herstellung des Fundaments übergegangen werden. An den Zweikaiserr- bund sollen sich dann die weiteren Kriegsverbündeten Türkei und Bulgarien, anschließen, sowie ferner einige oder alle Randstaaten, die aus dem bisherigen Rußland losgelöst wor den sind. Sicher ist es für die baltischen Gebiete, "deren Oberhaupt der deutsche Kaiser werden soll, und für das neue Polen, dessen Krone voraussichtlich Kaiser Karl von Oester reich tragen wird. -Ueber die Beziehungen zu Finnland und zur "Ukraine in der Zukunft wird weiteres abzuwartcn fein. Der Ausbau des seit 1879 bestehenden deutsch-öster reichischen Bündnisses zum neuen Zweikaiserüunde, zum Waf fen- und Wirtschaftsbund, ist nach den Erfahrungen dieses Krieges und nach den Zukunfts-Möglichkeiten so natürlich, daß sich niemand darüber wundern kann. Ls müßte Erstaunen erwecken, wenn diese staatsmännische Tat unterbliebe. Sie ist in. mehr als einer Beziehung von selbst gegeben. Das bisherige Bündnis enthielt als Grundlage die Verteidigung gegenüber einem russischen Angriff. Daraus entstand, was ja ganz in den Hintergrund getreten ist, seitdem England die Führung der Entente übernahm, der Weltkrieg. Nach dem böswillig lahmgekegt wird. Die Bedeutung eines Wirtschafts- Eingreifen Italiens und Amerikas in den Weltkrieg hat das gebictes für Ausfuhr und Einfuhr steigt mit der Größe; Defensiv-Verhältnis der beiden Kaiserreiche ein ganz anderes - - - - Gesicht bekommen; "die größere Zukunftsgcfahr droht nicht mehr von Rußland, sondern von anderer Seite her. Ls waren also Erweiterungen des Abkommens in Aussicht zu nehmen, die mit ^edem Angriff' auf eine der verbündeten Mächte rechnen, ^s kann sich natürlich nur um «ine Ab wehr von feindlichen Handlungen handeln, denn Hohenzoklern . und Habsburg werden ihre Friedensliebe niemals mit einer s ' * „ uferlosen Abenteurerpolitik vertauschen. Nachdem diese Not- I Mo, . wendigkeit erkannt worden ist, kann auch di« Vertragsdauer «in Interview des Minister, des Aeußeren, Grafen Bunan, Personen, die in der Zeit bis zum 31. Juli 1918 ihren Wohnsitz wechseln haben ihre Einmackzuckerkarte m demjenigen Kommunalverband zu erhallen, in dim sie am 10. Juni 1918 ihren Wohnsitz batten. Der Antrim auf Zuteilung der Ein machzuckerkarte oder Ausfüllung der Bescheinigung auf Empfang von Kunsthonig ist demnach an die Gemeindebehörde des Ottes zu richten, an dem die versorgungs- berechtigte Person am 10. Juni 1918 ihren Wohnsitz hatte. Flöha, den 24. Mai 1918. Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha. Abgabe von MännerovErkieidnng. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die zur freiwilligen Abgabe von Männerober- kleidung gesetzt Frist am 15. Juni dieses Jabres abläuft. Diejenigen Personen, die die Auf forderung zur Abgabe (datiert vom 15. Mai dieses Jahres) erhalten haben, dieser Aufforderung aber nicht nachgekommen sind, haben dis mm I. ISIS bei ihrer Ortsbehörde ein Verzeichnis über ihren Bestand an Oberkleidern und Kleidungsstoffen mit der Versicherung über die Richtigkeit und Vollständigkeit des Bestandsverzeichnisses einzureichen. Die Ortsbehörden sind berecktigt, falls sie Bedenken gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit des eingereichten Verzeichnisses, haben, die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung zu ver langen. Die unrichtige Abgabe einer solchen ist nach dem Reichsstrafgesetzbuch mit hohen Strafen bedroht. Für abgelieferte Männeroberkleidung, deren Ablieferung erst am 16. Juni oder später er folgt, wird der Zuschlag von 10 Prozent des Schätzunaspreises nicht gewährt. Wer trotz der Aufforderung zur Abgabe von Männerobertleidung nichts abgibt, auch bis zum 1. Juli nicht das geforderte Bestandsverzeichnis eingereicht hat, hat dann amtliche Revision zu gewärtigen. Flöha, den 10. Juni 1918. D« Kommnnalverband. Butter «nd Magermilch darf bis auf weiteres nur gegen 1. Abschnitt für Juni der Landessperrkarte abgegeben werden. Stadtrat Frankenberg, den 11. Juni 1918. NichtdaatwürdgeS Rindfleisch gelangt Mittwoch, den 12. d. M., von nachmittags 3 Uhr ab an Minderbemittelte de« 1. Brottartenbezirtes Nr. 581 bi» 840 in der hiesigen Freibank znm Verkauf, — De Halste der an sich erforderlichen Fleischmarken sind abzugeben. Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Ktadtrot Frankenbeio. d--n ii Juni 1918 rankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die Königl.AmtshaichtmamWst Flöha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zu Frankenberg Berantwortlichcr Redakteur: Ernst Roßberg seu. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von C. S. Roßberg in Frankenberg i. S«.