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— 24» — MgergM Don Rnvoif Stratz. Beseelter Krieg heitzt Sieg. Deutschland gewinnt den ! Krieg, weil es den Krieg durch die Seele jsk^s einzelnen deutschen Menschen zu beseelen weiß. Das ist die Erkenntnis, die mir jeder Flugplatz an der Front mitgab: Der Mensch ist das Matz der Dinge, und der starke Mensch das Matz des Krieges- Der Mensch, nicht die Menge. Der Gerst, nicht die Materie. Der Deutsche, nicht seine zahllosen Gegner. So wie unergründliche deutsche Art tiefstes Einzelleben mit höchster Massenzucht vereinigt, so steigt im Felde aus, dem stillen Heldenmut millionenfacher Pflichterfüllung als ihr. weithin sichtbares Sinnbild die Linzelgestalt des Fliegers empor. Alle kämpfen dort drautzen, siegen und bluten. Und doch liegt über .dem Rasseln der Motoren, dem Wirbeln der Propeller auf dem Flugplatz ein eigenes, verklärendes Licht. Es ist das Recht der Jugend, zu lachen, zu wagen, zu gewinnen und zu sterben. Es ist ein ver fqcrum, ein heiliger deutscher Frühling, der sich da für Deutschland opfert. So selbstverständlich, so sorglos, so heiter opfert, datz die Heimat kaum von all den namenlosen Helden erfährt, die als die Augen des Feldherrir weit über Feindesland schweifen, als Lenker des Feuerschlunds die feindliche Stellung umkreisen, als Kampfgeirossen der Lüste den Sprung in die Tiefe wagen- Sie tragen den Schimmer der Psrsönlichleit in das Grau des Krieges, gerade indem sie das Wort „Ich" aus ihrem Wörter buch streichen. Ein Sonnenstrahl von Romantik und Ritter lichkeit fällt von ihnen auf die düstere Barbarei unserer Gegner- lleberall ist Deutschland dort drautzen unvergleich lich .groh- Am grötzten erschien es mir am Fernsprecher des Generalstäblers, am Sehrohr des U-Boots, am Steuer Les Flugzeuges- -sG--- SrSberscbSnSung in ftanlneicb Vor Jahresfrist hatte, der bekannte französische Schrift steller Henri Lavedan sein Volk und Heer in einem Artikel der weitverbreiteten Zeitschrift 'L'Jllustration" aufgefordert, die Grabdenkmäler, die unsere Soldaten ihren gefallenen Ka meraden kn Frankreich errichtet hatten, zu zerstören. Und als unsere Truppen bei der jetzigen Offensive die damals ge räumten Gebiete wieder besetzten, da zeigte es sich, datz dieser hatzvolle Aufruf nicht wirkungsvoll verhallt war. Zerstört und zerschlagen liegen die steinernen Wahr- -zeichrn, zerschmettert und zersplittert die Grabkr^uze auf dem zerstampften Boden. Namen und Inschriften, der Erinne rung an die gefallenen Helden geweiht, sind von Hammer und Meitzel getilgt. Die Gerüchte von diesem schändlichen Treiben waren schon im Sommer r-origen Jahres der deutschen Regierung zu Ohren gekommen, und sie hatte deshalb die schweizerische Regierung gebeten, der Sache auf den Grund zu gehen und zutreffendenfalls bei der französischen Regierung nachdrück lichst Verwahrung einzulegen. Mehr als ein halbes Jahr hat die letztere verstreichen lassen, ehe sie der schweizerischen Regierung eine Antwort zukommen lietz. Und als diese dann endlich eintraf, da enthielt sie das Zugeständnis der ver übten Schändungen mit der Erklärung: „Die französischen Soldaten haben das Vorhandensein von Grabdenkmälern auf 'Frankreichs Boden sozusagen zum Ruhme sür die von den deutschen Truppen unaufhörlich be gangenen Verletzungen der geheiligten Grundsätze der Zivili sation und des Rechts nicht geduldet!" — Und dann dreht sie den Spietz um und beschuldigt die deutschen Truppen, dasselbe Verbrechen begangen zu haben: „Die Art der zerstörten Sinnbilder nahm ihnen ganz und gar den Charakter von schlichten Grabdenkmälern und gab ihnen eine für das französische Volkstum noch schimpf lichere Tragweite als die von den deutschen Soldaten in der bei ihnen bekannten räuberischen, gehässigen und rohen Ge-' sinnung begangenen und in grotzer.Zahl festgestellten Ent weihungen französischer Grabstätren aus den zurückeroberten Gebieten." Wir haben uns an die Enkentelügen ja allmählich ge wöhnt; wir machen uns nicht mehr viel daraus, wenn sie uns Hunnen und Barbaren nennen. Aber unwidersprochen sollen diese in einem amtlichen Schreiben niedergelegten Un wahrheiten doch nicht bleiben. Es ist unwahr, datz die Zerstörungswut der französischen Soldaten sich nur den grotzen, mit Sinnbildern geschmückten Denkmälern gegenüber geäutzert hat: systematisch sind die Grabkreuzchen der Deutschen zerstört, zerkratzt und beschmutzt worden! Es ist unwahr, datz unsere eigenen Truppen französische Gräber geschändet haben! Wo wirklich einmal eine Grab stätte der Zerstörung anheimgefallen ist, da konnte einwand frei festgestellt werden, datz die Zerstörung auf Granaten einschläge oder ähnliche Kriegsvorgänge zurückzuführen war. And wenn die französische Regierung ihr Schreiben mit den Worten schlietzt, „datz französische Soldaten in gerechter Empörung Sinnbilder von einem Friedhöfe haben verschwin den lassen, die deutsche Soldaten sich erdreistet haben, auf französischer Erde zu errichten", so trifft sie damit nicht Deutschland und dir deutschen Soldaten, die ihre Liebe und ihre Arbeit den gefallenen Brüdern geweiht haben, sondern sie richtet damit sich selbst, die vielgerühmte französische Kul tur der französischen Krieger, die ihren ohnmächtigen Hatz an den geweihten Grabstätten toter Feinde auslassen. vemlcdr Äecklungen sm Zckwarren Meer Don einem guten Kenner Südcutzlands wird uns ge schrieben: In Rutzland war man entschlossen, das verwil derte Gouvernement Cherson urbar zu machen und warb in Deutschland um Ansiedler, denn es hatte sich gezeigt, datz dort, wo die Deutschen den Spaten anlegten, Kultur einzvg. Es gelang auch, im Jahre 1803 eine Anzahl Ansiedler aus Deutschland heranzuführen. Es waren zuerst 2990 meist schwä bische Kolonisten, die sich im Laufe eines Jahres bereits auf 3785 vermehrten. Sie blieben teilweise in Odessa, soweit es sich aber um Landwirte handelte, wurden sie am Schwarzen Meer angesiedelt. Die russische Regierung erwarb das Land. So entstanden schon im ,Jahre 1805 die Ansiedelungsdörfer Lustdorf, Aleianderhilf und Grotz-Liebenthal, sieben weitere Kolonien folgten in den nächsten Jahren, und zwlar Franzfeld, Freidental, Peterstal, Josefstal, Mariental, Neuburg und Klein-Liebental. Namentlich in dem südlichen Ende des Gou vernements Cherson, in hem Dreieck zwischen Dnjestr und Schwarzem Meer, blühten die Kolonien auf. Die Bevöl kerung vermehrte sich zusehends und zählte vor einigen Jahren bereits 12 000 Seelen. Heute noch finden sich diese echt deutschen Dörfer am Schwarzen Meer und unsere dort vop marschierenden Truppen hörten hier in der Ferne deutsche Laute, sahen deutsches Wesen und empfanden wohltuend nach langen Wochenmärschen wieder einmal in deutsche Gegen den zu kommen. Das Deutschtum dieser Ansiedler hat sich Wunderbar erhalten. Freilich bis zum Jahre ,1874 genossen die Ansiedler viele Vergünstigungen und Freiheiten. Sie hatten eigene 'Gesetze und wurden vom Russentum nicht bedrängt. Erst dann begann der slavische Kampf gegen alles Deutsche. Aber- er prallte ab an dem harten Willen der deutschen Pioniere, die' hier eine zweite Heimat gefunden hatten und mit Liebe an Sprache und Eigenart der deutschen Heimat hingen, die allen ,schon unbekannt geworden war. Denn Kindeskinder von Deutschen sind es, die hier am Schwarzen Meer mitten in Rutzland leben und sich immer weiter ausbreiten. Ebenso wie in diesen Kolonien haben sich die deutschen Handwerker, die in Odessa blieben, wacker ge halten, und die deutsche Jugend eroberte sich' über den engen Kreis der ersten Abschätzung hinaus in der russischen Stadt immer grötzeren Boden. Deutsche Kolonisten, die Odessa aufsuchten, fanden zahlreiche Geschäfte, wo die deutsche Sprache gesprochen wurde. Und diese wurden von ihnen unterstützt. Dr. G. kleine Dankesschuld aegen unsere Helden zu bezeigen, biebt sich Gelegenheit durch Erwerbung der Mitgliedschaft de» Vereins Heimatdank. Anmeldung e-beten an die Geschäftsstelle — Rathaus Zimmer Nr. 6, - Mindestjahresbeitrag nur 1.— M.)I ?k.-rimtwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i.S. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i-S-