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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180613
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-13
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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velMcbtet Kit wurde zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt, Melken zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Hohenfelde hat jetzt Ruhe. wtb (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 12. Juni 1618. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht ArMmiekämpf« wechselnder Stärke. Die Jnfanterietätkg- blieb auf Erkundungsgesechte beschränkt. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz des Frankenberger Missionszweigverejns statt. Die Fcstpredigt in unserer altehrwürdigen Kirche, die bis auf den letzten Platz von einer aus nah sind fern herbeigestrümten Festgemeinde besonderen Raubzug gefüllt war, hielt Herr Pastor Jäger aus Flöha auf Grund Kaninchen gestohlen, des Apostelwortes 1. Cor. 15, 57, 58: Durchhalten! auch deine Losung, Missionsgemeinde in diesen Tagen! Die scheinbare Vergeblichkeit deiner Arbeit erschwert dir das wohl, aber die Gewißheit: deine Sache ist die des Siegers Jesu, gibt dir unüberwindliche Freudigkeit dazu. — Die Nachversammlung im Gasthofe zur Brettmühle sah abermals eine große Fest oersammlung beieinander, die nun sich von Herrn Missionar a. D. Gehring, dem Missionssenior unserer Leipziger Mission, in einem zweiteiligen Vortrag über das indische Missionsfeld vor dem Kriege und während des Krieges berichten ließ. Die Versammlung wurde von Herrn Stiftspfarrer Jässing, der sie auch mit warmen Worten begrüßte, geleitet. Das Schluß wort und Dankeswort sprach Herr Oberpfarrer Ehmer, der Vorsitzende des Zweigvereins, ein Wort zur Empfehlung der Kollekte und des Schriftenverkaufs Herr Pastor Schirrmeister. Der durch Damen und Herren verstärkte Kirchenchor sang unter Leitung des Herrn Oberlehrer Kantor Heinze sowohl im Gottesdienste wie in der Nachversammlung einige alter tümliche Choräle von Meistern der Reformationszeit, Fräulein Hager sprach ein Begrüßungsgedicht. Möchte von der fest lichen Veranstaltung eine nachhaltige innere Wirkung auf die Teilnehmer ausgegangen sein. Die Kollekten in der Kirche und in der Nachversammlung für unsere Leipziger Mission er gaben 72,30 Mk. bezw. 59,87 Mk., zusammen 132,17 Mk.; an Schriften und Postkarten wurden für 36,57 Mk. verkauft, gewiß ein die Mühen lohnender äußerer Erfolg. * * * — Dresden. Auf Veranlassung und unter Leitung des Kgl. Sachs. Kriegswirtschastsamtes sand Mittwoch den 5. Juni 19l8 mitiags 12 Uhr im „Amtshof" in Dresden eine Versamm lung von Landwirten aus der Kreishauptmannichast Dresden kalt, um betreffs Gründung einer Pftua-Genossenschaft in größerem Umfang zu beraten. Die Anwesenden, unter denen sich auch Dr. Kretzschmar vom Verband der Landwirtschaftlichen Genossenschaften für das Königreich Sachsen befand, wurden sich dahin schlüssig, daß in Anbetracht des Mangels an Spann vieh die Gründung einer derartigen Genossenschaft unbedingt geboten erscheine. Professor Strecker soll gebeten werden, m nächster Zeit einen Vortrag über die einzelnen Systeme von Motor- und Dampspflügen und deren Verwendbarkeit zu halten. Der Vortrag ist öffentlich, und es sind Interessenten hierzu will kommen. — Dresden. Der Wirtschaftsverband für den Balkan und den Orient in Dresden hat einen „Bulgarischen Abend" in« Leben gerufen mit dem Zweck, einen Mittelpunkt zu schaffen für den Verkehr der in Dresden weilenden Bulgaren unter sich und mit deutschen Herren und Damen, die sich für den Balkan interessieren. Der Besuch des ersten Abends im „Italienischen Dürichen" bewies das Bedürfnis eines solchen Vereinigungs- Punktes. — Dresden. Auf dem Schloßplatz entgleiste Dienstag nach mittag infolge Versagens der Steuerbremse ein Straßenbahnzug, der von der Friedrich-August-Brücke her kam, und fuhr in großer Schnelligkeit bis an die Freitreppe der katholischen Hof- kirche, stieß mit voller Wucht an die unteren Stufen und zer trümmerte sie. Der Triebwagen wurde völlig zerstört und liegt wie ein Wrack vor der Treppe. In zwei Osfizierswagen und drei Krankenautomobilen der Feuerwehr wurden 10 Fahrgäste, dte zunr größten Teil Nervenerschütterungen davongetragen hatten, nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. Erst nach 1V, Stunden konnte der Betrieb dort wieder ausgenommen werden. — Venusberg. Ein Zeugnis der wahren Gesinnung der befreiten Esten und Livländer. Ein aus unserem Orte gebürtiger Soldat war im Kampfe gegen die Rote Garde gefallen. Seine Angehörigen erhielten jetzt folgendes Schreiben und 2000 Mk. zugeiandt: „An Frau Marie verw. Lindner! Zu dem Heldentods Ihres braven Sohne«, des Jägers Lindner, spreche ich Ihnen mein aufrichtigstes Beileid aus. Der Name Ihres Sohnes wird in der Geschichte der Kämpfe in Estland einen dauernden Ehrenplatz finden. Um ihren« Dankgesühl Ausdruck zu geben, hat die befreite Bevölkerung Estlands unter Beteiligung aller Kreise und Nationalitäten aus Anregung der „Nevaler Ztg." eine Sammlung für die Hinterbliebenen der für ihre Befreiung gefallenen deutscher Heldenlöhne veranstaltet. Ich bin gebeten worden, das Geld gleichmäßig ans die Hinter bliebenen zu verteilen. Die Gabe soll den unauslöschlichen Dank aller Deutlchbalten und Esten sür die Befreiung aus der russischen Knechtschaft und Bolschewiften-Bedrängnis zum Ausdruck bringen. Möge die von Herzen kommende Gabe Ihnen in dieser schweren Zeit etwas Helsen. Freiherr von Seckendorf, Generalleutnant." — Die Gabe zeigt deutlich, daß sich das befreite Volk wohlfühlt in deutscher Ordnung und nicht wieder unter russische Herrschaft zurück will, wie gewisse Politiker behaupten. — Werda«. In dem benachbarten reußischen Marktfi cken Fraureuth ertranken zwei Kinder des dortigen Kinderheims, ein Mädchen im Alter von 14 Jahren und ein Knabe iin Alter von 10 Jahren, im Gemeindeteich. Bei zwei weiteren Kinde« n waren die angcstellten W ederbelebungsversuche von Erfolg. Die Lehrerin des Kinderheims, die den Kindern zu Hilfe eilen wollte, erlitt einen Schlaganfall und konnte nur als Leiche aus dem Teiche geborgen werden. — Zittau. Unter der Spitzmarke „Eine billige Forderung treten die „Zittauer Nachr.", das Amtsblatt der Stadt, dafür ein, daß an Stelle de» demnächst aus leiem Amte scheidenden Oberbürgermeisters Dr. Kaeubler (Bautzen), der Mitglied der Ersten Ständekammer ist, Oberbürgermeister Dr. Külz (Zittau) als Vertreter der Lausitzer Städte in die Kammer berufen wer den möchte. * Mtt gesähMcher Wilddieb hielt sich in den letzten Mo naten in den Waldungen von Herzlake und Felsen (Kreis Meppen) auf. Niemand wagte es, ihn zu verfolgen. Eine unerwartete Zusammenkunft mit diesem Wilddieb hatte nun kürzlich der Sohn eines Hofbesitzers, der auf der Jagd war. Es entspann sich ein Kampf um Leben und Tod. Dem jungen Mann, der zwar durch einen Schuß am rechten Arm verletzt wurde, gelang es schließlich, seinen Angreifer so zu treffen, daß er tot zu Boden stürzte. Man sand unter seinen Pa pieren fünf Pässe auf verschiedene Namen. * LV Eindruchsdiebstühle zweier Schutzleute. Man schreibt aus Hamburg: Ein Prozeß, der unglaublich« Räubereien zweier Schutzleute an den Tag brachte, wurde vor der Hamburger Strafkammer verhandelt. Angeklagt waren di« Schutzleute Luckow und Melken. Seit etwa einem Jahre wurden in Hohenfelde fortgesetzt Einbrüche und Diebstähle verübt, ohne daß den Spitzbuben auf die Spur zu kommen war. -Es wurde eingebrochen und gestohlen, daß schließlich kein Haus in Hohenfelde mehr sicher war. Schließlich wurden di« beiden Schutzleute als Täter festgestellt. Die Verhandlung ergab, daß sie in Häuser, Villen, Läden und Schuppen Un gebrochen waren und Lebensmittel, Kleidungsstücke, Pelz sachen, Konfektion, Maschinenteile, überhaupt alles, was sie erreichen konnten, gestohlen hatten. Alle möglnchen Leut« wurden verdächtigt, nur an die Hüter des Gesetzes wagte sich kein Verdacht heran. Es wurden ihnen nicht weniger als 52 (Hinbruchsdiebstähle nachgewiesen. Schutzmann Luckow hatte außerdem noch sieben Ertradiebstähle verübt, und Schutz mann Melken, der 28 Jahre im Dienst steht, hat auf Anem g einen Stall erbrochen und Hühner und „ . .len. Ihre Eesamtbeute hatte einen Wert von vielen Tausend Mark. Die Täter waren geständig und erklärten, aus Mot gehandelt zu haben. Schutzmann Luckow vdw Berlin, 12. 6. Die nationaMerale Fraktion de« preußischen Abgeordnetenhauses hat heute vormittag einstimmig beschlossen, von der Wahl eine» neuen Vorsitzenden bi» auf weiteres abzusehen und den Grsamtvorstand der Fraktion mit der Führung der Geschäfte zu beauftragen. Die Leitung der Fraktion har vorläufig der Staatssekretär des Reichsjustizamtes Dr. v. Krause übernommen. Graf Hertling steht und fällt mit dem gleichen Wahlrecht pd Wie dte yNationalzeitung" erfährt, hat Ministerpräsident Graf Hertling bei einer Unterredung, dte er vor wenigen Tagen dem konservativen Abgeordneten von Heydebrand gewährte, keinen Zweifel darüber gelaßen, daß er mit dem gleichen Wahl- recht stehe und falle und daß die Staatsregierung unter allen Umständen entschloßen sei, durch Auflösung des Hause» an die Wähler zu appelliere«,. Diese heute in Äbgeordnetenkreisen bekannt gewordene Tatsache rief lebhafte Erregung hervor. Line russische Militärabordnung in Berlin pd Berlin, 11. 6. Wie die „Voß. Ztg." hört, ist gestern eine militärische Abordnung der russischen Sowjetrepublik in Berlin eingetroffen. Sie stellt einen Teil der Kommission dar, die eine Reihe von Fragen politischer, militärischer und wirtschaft licher Art beraten soll und Ende dieser Woche zum ersten Mal zusammentreten wird. Costarica erklärt Deutschland den Krieg, . pd Die „Nordd. Alla. Zig." meldet: Die Nachricht, daß die Republik Costarica dem Deutschen Reiche den Krieg erklärt habe, ist nunmehr amtlich bestätigt worden. Die Kriegserklärung ist durch ein Regierungsdekret von 23. Mai d. I. erfolgt. Frankreich Luftpostoerrehr Lvnoon-Paris , , „ pf „Times" melden, daß der erste Lustpoftverkehr mit Waßer- flr^zeugen zwischen London und Paris am 1S. Junt beginnen Rußland pr Peking, ö- 6. (Reuter.) Die Semenowschen Streitkräfte haben sich nach einem unentschiedenen Gefecht wegen einer flan kierenden Bewegung der feindlichen Kavallerie am 30. Mai zum Onon-Fluß zurückgezogen. Flüchtlinge aus Sibirien berichten, daß es in den meisten sibirischen Städten zu Unruhen gekommen ist. Die Bauern und Arbeiter von Irkutsk haben sich den Lschescho-Slowaken zu gemeinsamer Bekämpfung der Sowjet angeschloßen. Die telegraphischen Verbindungen mit Westsibi rien find gestört. In Omsk kam es zu Hungerunruhen. f Di« Kritgssteltwentrichtung in Stückest ittt achten Kriegsanleihe. Einer Bekanntmachung des Reichskanzlers über den Anleihewert der Stücke und Schuldbuchforderungen der achten Kriegsanleihe des Deutschen Reiches, sowie der Zwi schenschein« für solche Kriegsanleihestücke bei der Entrichtung der Kriegssteuer ist zu entmhmen, daß der Grundkurs — be rechnet für einen Zinsenlauf vom 1. Juli 1917 ab —, zu dem die auslosbaren viereinhalbprozentigen Schatzanweisungen der achten Kriegsanleihe des Deutschen Reiches bei der Ent richtung der außerordentlichen Kriegsabgabe an Zahlungs statt anzunehmen sind, ebenso wie der Grundkurs, zu dem die auslosbaren viereinhalbprozentigen Schatzanweisungen der sechsten und siebenten Kriegsanleihe nach den Bekanntmachun gen anzunehmen sind, auf 100 Mark für je 100 Mark Neim- wert festgesetzt worden ist. Da der auf die Zeit vom 1. Juli 1917 bis zum Beginn des Zinsenlaufes der mitübergebenen Zinsscheine entfallende Zinsenbetrag bei der Berechnung des Annahmewertes in Abzug kommt, sind daher die 4Vzpro- zentigen auslösbaren Schatzanweisungen der achten Kriegs anleihe mit Zinsenlauf vorn 1. Juli 1918 ab zum An nahmewerte von 95,50 M., die 5proz. Schuldverschreibun gen und Schuldbuchforderungen der achten Kriegsanleihe mit Zinsenlauf vom 1. Juli 1918 ab zum Annahmewerte von 95 M. für je 100 M. Nennwert bei Entrichtung der Kriegs abgabe an Zahlungsstatt anzunehmen. Die vom Reichs bankdirektorium ausgestellten Zwischenschsine sind zu demselben Annahmewert anzunehmen wie die Anleihestücke selbst. f ep Ebersdorf. Vom prächtigsten Frühlingswetter be günstigt, fand vergangenen Sonntag hier das Jahresfest Kur Heimat ««a Valeriana Fpqnkenberg, d«n 12. Juni 1918. sp Kriegsbetstunde wird am kommenden Freitag den 14. d». Mt». abgehalten werden. Anmeldungen zur Abkündigung Gefallener werden bis Freitag mittag vom amtierenden Geist- Uchen, Herrn Pastor Stenz, entgegengenommen. s" Preisausschlag für Rasieren. Laut Verordnung des stellv, komm. Generals des xil. Armeekorps dürfen in Friseur- geschästen Handtücher und Servietten wegen Ansteckungsgefahr nicht mehr verwendet werden. An Stelle derselben tritt die Papierwäsche. Die vor jedem Gebrauch geforderte Desinfektion der Messer, Scheren, Maschinen, Bürsten usw. bedingen den Friseurgeschäften bedeutende Mehrausgaben; sie sind daher ge zwungen, einen kleinen Preisausschlag für Rasieren eintreren zu laßen. s MI Zur Aepfel-, Birnen- und Pflaumenernte 1918. Bei dem Mangel an fetthaltigen Brotautstrichmitteln läßt sich nicht vermeiden, daß auch die diesjährige Obsternte zum großen Teil zur Herstellung von Marmelaoe herangezogen wird. Eine Bewirtschaftung zur Versorgung der Marmeladenfabriken und des Frischmarites wird sich umsoweniger umgehen laßen, als die Ernleaussichten wenig günstig sind. Die Bewirtschaftung wird voraussichtlich im wesentlichen in derselben Form wie im Vorjahre erfolgen. Es soll jedoch dafür gesorgt werden, daß das Edelobst nur dem Fcischmarkt zugesührt wird, und iir guter Beschaffenheit zum Verkauf kommt. Ebenso soll die Unterschei dung zahlreicher Gruppen mit verschiedenen Preisen vermieden werden, welche im Vorjahre zu dem Mißstände getührt hat, daß vielfach Obst geringerer Beschaffenheit zum Preise der besten Sorten feilgehalten wurde. Die Landesstelle für Gemüse und Obst ist deswegen bereits im Lause des Wmters mit Vorschlä gen an die Rerchsstelle herangetreten. Diesen Vorschlägen ent sprechend, beabsichtigt die Reichsstelle bei der diesjährigen Ernte nur folgende Obstgruppen zu unterscheiden: 1. Edelobst. Als solches kommen ausschließlich ausgesuchte Stücke bester Sorten in Frage. Das Edelobst wird jedoch nicht auf besondere Sorten, beschränkt werden, sondern Sorten werden nur beispielsweise benannt werden. Ueber da-. Edelobst wird die Landesstclle bc- sondere Bestimmungen erlaßen, um die Zuführung auf den Frischmarkt und die Auseinanderbaltung des Edelobstes und de» übrigen Obstes zu sichern. 2. Tasclobst. Tafelobst sind alle übrigen gepflückten, nach ihrer Beschaffenheit sofort oder nach Ablagerung zum Rohgenuß geeignete Frückte, unter Ausschei duna sämtlicher kleinen, verlrüppclten und beschädigten Früchte. 3. Wirtschaftsobst. WnÜchastsobst ist alles Schüttel, Most- und Fallobst sowie das aus der Gruppe 2 ausgejchiedene Obst. Als Erzeugerhöchstpreise werden von der Neichsstelle bei mittlerer Ernte in Aussicht genommen: 1. Aepfel ») Taseläpkel: 28Pfg.. d) Wirtschaftsäpfel: 10Pfg je Psd.; 2. Birnen: ») Taselbirnen: 25 Pfg., b) Wirtschaftsbirnen: 8 Pjg. je Ptd. f Ablieferung von Laubheu. Aus der Gemeinde Nothen- furth sind bisher bereits 200 Zentner Laubheu abgeliefert worden. Es beweist dies, daß bei reger Werbetätigkeit und zweckent sprechender Anweisung der Sammler sehr beachtliche, das Durch halten erleichternde Erfolge auch beim Sammeln von Laubhen erzielt werden können. s Eine schlechte Obsternte in Aussicht. Der Deutsche Po- mologenoerein tu Eisenach hat Untersuchungen über den Obst- schaden eingeleftet, die erkennen ließen, daß man infolge von Nachtsrösten, Schädlingen und Kranlheiten von einem beträcht lichen Schaden sprechen mußte. Wie Berliner Blätter hören, find diese Untersuchungen fortgesetzt worden, und die Ergebnisse sind die gleichen geblieben. So schreibt ein bekannter Obstzüchter au» Anhalt, daß die Hoffnung aus eine gute Obsternte zu Schanden werde. Milliarden von grauen, grünen und schwarzen Läusen hätten alles Obstgehölz befallen» und zwar so stark, wie es der Schreiber noch nicht erlebt habe. Ein anderer Obstzüchter hat den Homologenverein wißen laßen, daß er in seinen An lagen einen Schaden von 50 bis 60000 Mark erleiden werde. Namentlich die Kirschen hätten stark gelitten. Den Obstzüchtern fehlten leim die notwendigen Bekämpfungsmiftel, zum anderen Teil auch ausreichende Arbeiiskräste, um die Schäden zu beheben. Ein Obttzüchter au» der Provinz Posen teilt mit, daß viele Obstgärten durch Raupen ganz kahl gefreßen seien. Die Trocken heit habe stark geschadet. Namentlich die Sauerkirschen litten geradezu verheerend. Diesen Urleilen schließen sich andere nam- hasie Obstzüchter aus der Rheinprovinz, der Neumark usw. an. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß hiernach die Ernteaussichten leider al» wenig günstig zu bezeichnen sind feg Der Film im Dienste der Sexualwissenschaft. Die Seuche, dte die Volkskrast untergräbt und die Welt schädigt, ist in dem Kulturfilm „Es werde Licht" an Hand eines kraßen Falles zum Gegenstand einer dramatischen Handlung gemacht, dte eindringlicher spricht, als es Ausklärungsvorträge, Broschüren und Zeitungsartikel vermögen. Die Aerzsliche Gesellschaft für Sexual Wissenschaft hat hser die Möglichkeiten des Films sür eine Ausgabe verwendet, deren Lösung ein Weltproblem bedeutet, und die vorliegende Filmschöpfung findet die beste Anerkennung, wenn man von ihr tagt, daß sie diese Aufgabe in großem Stile erfüllt. Und die» umso mehr, als der Film vollkommen aus dramatische Wirkungen eingestellt ist, die Richard Oswald und E. A. Dupont außerordentlich geschickt mit den medizinischen Vorgängen zu verbinden wußten. Hier in unserer Stadt läuft vieler Film gegenwärtig noch heute bi» mit Donneretqg im ^Wewhtat«^ Freiberger Straße» In schweren Kämpfen hat die Armee des Generals von Hutier den erwarteten, zur Wiedernahme des Höhcnblocks südwestlich von Noyon geführten großen Gegenangriff meh rerer französischer Divisionen zum Scheitern gekracht. Unter schwersten Verlusten wurde der Feind auf seiner ganzen Angriffsfront von Le Ployron—Antheuil zurückgeworfen, seine in großer Zahl zum Einsatz gebrachten Panzerwagen blieben zerschossen auf dem Kampffeld. Zwischen Mery und Bellioy, wo der feindliche Ansturm an unserem Gegenstoß zerschellte, dauerten erbitterte Kämpfe bis zur Dunkelheit an. Das west liche Oiseufer nördlich d«r Matzmündung wur'de vom "Feinde gesäubert. Die Zahl der von der Armee eingebrachten Ge fangenen hat sich auf mehr als 13 000 erhöht. Der Verlust der Höhen südwestlich von Noyon zwang den Feind zur Räumung seiner Stellungen im Larlppont- Wald« auf dem Ostufer der Oise. Dem weichenden Feind« stießen wir über Larlepont und Laisnes scharf nach und er- reichten kämpfend die Linie nördlich von Bailly—Tracy— tr Val— westlich Nainpcel. Hartnäckig und keine Opfer scheuend setzte der Feind seine vergeblichen Angriffe nordwestlich von Chateau-Thierry fort. Mehrfacher Ansturm brach hier blutig zusammen. " EnMche Ereueltaten. Schon vielfach sahen wir uns genötigt, auf die Brutalität der englischen Soldateska hm- zuweisen, die selbst vor einer Vergewaltigung des wehrlosen Gegners nicht zurückschreckt. Co wurde der bei Loos ver wundete Unteroffizier L., der bereits entwaffnet und gefangen genommen war, auf dem Wege nach der Gefangenensammel stelle in einer Entfernung von zwei Metern von einem Eng länder beschossen, obwohl dieser genau wissen mußte, daß er auf einen wehrlosen Gefangenen anlegte. Das Geschoß durchbohrte das rechte Schultergelenk und den Oberarmknochen, der zersplittert wurde. Nach einem Bericht des Hauptmanus Sch. von einem Jägerbataillon schoß ein englischer Offizier nach der Gefangennahme deutscher Jäger und Pioniere bei St. Eloi mit seiner Pistole auf die Wehrlosen und aus Ver wundete im vordersten deutschen Graben. Beim Abtransport der Gefangenen wurden dann noch absichtlich von den Eng ländern Handgranaten hinter den Gefangenen hergeworfen, die mehrere Jäger schwer verwundeten. Man scheint in England wenig Wert auf eine ritterliche Kampfesweise zu legen. Die Greueltaten der undisziplinierten englischen Sol daten stehen beispiellos in der Geschichte der zivilisierten Welt da. i i , * Eine Verkürzung der Sommerferien von vier auf drei Wochen soll dieses Jahr in den städtischen Schulen in Arn stadt in Thüringen eintreten. Man rechnet damit, daß wegen der auch für diesen Winter zu erwartenden Kohlenknappheit die Weihnachtsferien um mehrere Wochen verlängert wer den müssen. Aus diesem Grunde sollen, um die Erreichung der Klassenziele zu ermöglichen, die großen Ferien «ine Ver- kürzung erfahren. * Entente-Blech,. Als «in kleiner Beitrag zur Erkenntnis der Geistesverfassung unserer Gegner diene folgende wirt- schaftskriegerische Maßnahme, die aus dem Oberelsaß be richtet wird. Bekanntlich erhalten hier ansässige Schweizer monatlich ein Paket mit Lebensmitteln aus "der Schweiz zugesandt. Konservenbüchsen aus splchen Sendungen trugen einen Papierstreisen mit dem Aufdruck: „Die Dosen sind nach Entleerung zu vernichten." Zweifellos hat derllever- wachungsausschuß der Entente den Aufdruck veranlaßt, um auch seinerseits in diesen ernsten Zeiten für etwas Heiterkeit zu sorgen. Es wäre auch wirklich nicht auszudenken, «Selchen Nutzen die deutsche Kriegswirtschaft aus den Weißblechdosen zu ziehen vermöchte, die ungeachtet der Absperrung durch die Aufsichtsausschüsse der Entente die Grenze überschritten haben. Am Ende dürfte man aber doch nachgerade auch bei unsern Gegnern wissen, daß wir auf das Blech, welches aus ihrem Lager stammt, nicht den geringsten Wert legen. * Die eigene Tochter erschossen. Ein schwerer Unglücks- fall hat sich in Steglitz bei Bertin abgespielt. Dle 28'Jahr« alte Tochter des Kaufmanns Glase hatte sich zum Schutz gegen Einbrecher einen gebrauchten Revolver gekauft. Da dieser nicht in Ordnung war, beschäftigte sich der Vater des Mädchens mit der Waffe, als plötzlich «in Schuß fiek und die neben dem Vater stehende Tochter schwer verletzt zu sammenbrach. Im Krankenhause erlag das Mädchen der schweren Verletzung. §
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