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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
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Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-08
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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Lessen ist auch die Notwendigkeit der Vorsorge Dr die letzten Monate des Kalenderjahres um so größer. Alle Be denken, die gegen den stark beschleunigten 'Arisdrusch und die verstärkte Ablieferung unmittelbar nach der Ernte sprechen, sind sicher von oen müßgebende» Stelle» sorgfältig erwogen. Man 'ist sich auch wohl dessen bewußt, das; nn vorigen Jahre das Wetter die Frühoruschwirtung besonders begün stigte, indem das Getreide fast überall trocken hereingebracht und verladen werden konnte, und das; bei ungünstigem Wetter die Gefahren des Frühdrusches erheblich größere sind. Ueber all« dies« Bedenken und Gefahren mutz man sich aber hinweg- setzen, weil die-Borteil«, die der Frühdrusch der Volksernäh- rung bringt, unvergleichlich größer sind, als die Nachteile, di« unter Umständen damit verbunden sind. Selbstverständ lich müssen alle beteiligten Stellen die im vorigen Fahr- gemachten Erfahrungen verwerten und versuchen, die Organi sation noch besser zu gestalten, als im Herbst 1S17. Wir wollen aus eine reiche Ernte hoffen, wollen auch hoffen, daß ein trockenes Erntewctter uns ermöglicht, die Früchte des Feldes gesund und haltbar in unsere Vorrats kammer zu bringen. Sollten unsere Hoffnungen in dem einen oder anderen Punkte zuschanden werden, so werden wir gleichwohl durchhalten und dürfen darauf vertrauen, daß dis zielbewußte Arbeit der berufenen Organ- die Volks ernährung auch im fünften Kriegsjahre sichert. Mögen aber alle Kritiker und Sachverständigen im Lande sich gesagt fein lassen, daß die verantwortlichen Stellen nicht ohne zwingende Not den jedem Sachkundigen bekannten Gefahre» des Frühdrusches trotzen, und daß herabsetzende Kritik und Verbreitung unverbürgter alarmierender Nachrichten nichts Gutes schaffen, sondern nur geeignet sind, die Stimmung der Bevölkerung, auf die es im Kriege doch wesentlich an kommt, ungünstig pi beeinflussen. krricbtuag eine; WclMeickeriagett i» evemnltr h Um die laut Bekanntmachung des Reichskommissars für bürgerliche Kleidung vom 13. 4. 1918 von den Kom- munakverbänden aufzubringende 1 Million getragener Män- neranzüge, die als Arbeitskleidung für kriegswichtige Be triebe dringend gebraucht werden, in zweckmäßiger Weiss der Arbeiterschaft zuzuführen, beabsichtigt die Reichsbekleidungs stelle, in 54 Orten des Deutschen Reiches „Reichskleiderlagcr" einzurichten. Diese Lager sollen die gesammelten Anzüge von den Kommunalverbänden kaufen, fachmännisch sortieren und aus bewahren und an diejenigen industriellen Betriebe usw. ver kaufen, denen die Heimarmeeabteilung der Reichsbekleidungs- stelle auf bestimmte Mengen lautende „Ankaufsscheine"' aus gefertigt hat. Der Betrieb des Reichskleiderlagers, welches im Bezirk der Handelskammer Chemnitz errichtet wird, soll von einer „Kleiderversorgungsgenossenschaft" übernommen und — von gewissen Beschränkungsvorschriften der Reichsbekleidungsstclle abgesehen — kaufmännisch selbständig geführt werden. Diejenigen Stellen, denen die Reichsbekleidungsstelle den Betrieb von Reichskleiderlagern überträgt, sind nicht Lager halter der Reichsbekleidungsstelle, sondern Eigenhändler. Die Kommunalverbände, die im Bezirk eines Lagers liegen, werden von der Reichsbekleidungsstelle angewiesen werden, die von ihnen beschafften Anzüge in tragfähigem Zustand und zu Preisen, die nach den Richtlinien der Reichsbekleidungsstelle gebildet sind, dem zuständigen Rei^kleideclager käuflich zu überlassen; dieses ist seinerseits zu Abnahme der obigen Voraussetzungen entsprechenden Anzüge verpflichtet. Beim Wiederverkauf dürfen die tatsächlich entstandenen Unkosten (z. B. für Raummiete, Personal, Versicherungen, Verzinsung d«s aufgewandten Kapitals usw.) und ein angemessener Untcr- nehmergewinn, insgesamt aber höchstens 20 °/o zu denOriginal- Einkaufspreise» jedes Stück hinzugeschlagen werden. Das Reichskleiderlager muß über seine Geschäfte Bücher führen; seine Geschäftshandhabung unterliegt der Kontrolle der Reichs- bekleidungsstelle bszw. des von derselben eingesetzten örtlichen Ueberwachungs-Ausschusses. Di« Einzelheiten über die Betriebsführung werden in be sonderen „Vorschriften der Reichsbekleidungsstelle für Reichs kleiderlager" niedergelegt. Wenn eine zu gründende Kleiderversorgungs-Genossen- schaft ihre Zulassung nachsucht, so muß denn Statut, was Sitz, Umfang und Gegenstand des Unternehmens anlangt, den Fest setzungen der Reichsbekleidungsstelle entsprechen und die wesent liche Bestimmung eiikhalten, daß jeder im Bezirk des Reichs- kleiderlagers ansässige eingetragene Kaufmann, der vor dem 1. August 1914 den Herrenkleider-Kleinhandel gewerblich betrieb«» hat, Anspruch auf Aufnahme als Genosse hat. Alle Stellen, die ein Reichskleiderlager übernehmen wol len, müssen sich verpflichten, ihre Satzungen, Gesellschafts verträge usw., soweit es sich um Sitz, Umfang und Gegenstand des Unternehmens handelt, nur mit Genehmigung der Reichs bekleidungsstelle zu ändern und ferner, das ihnen übertragene Reichskleiderlager gemäß den „Vorschriften der Reichsbeklcb- dungsstelle für Reichskleiderlager" zu führen. Die .Handelskammer soll den Herrenkleider-Kleinhänd- lern des Kammerbezirks hiervon Kenntnis geben, deren Zu sammenschluß mit den Kleinhandelsvereinigungen fördern und die Beteiligung des Kleinhandels am Betrieb von Reichs kleiderlagern durch Auswahl geeigneter Persönlichkeiten er möglichen. Die Uebertragung des Betriebes des Reichskleiderlgaers an die Kleiderversorgungs-Genossenschaft erfolgt seitens der Reichsbekleidungsstelle durch besonderen „B-triebsvertrag", dessen wesentlichen Inhalt die hier niedergelegten Bestimmun gen bilden werden. Die Reichsbekleidungsstellr ist berechtigt, jederzeit, ohne daß ihr eine Entschüdigungspflicht daraus er wächst, von dem Vertrag zurückzutrete», wenn der Betriebs- Unternehmer gegen seine der Neichsbckleidungsstelle gegenüber übernommenen Verpflichtungen verstößt. Die Reichsbekleidungsstelle hat den Wunsch, daß die Handelskammer bei der Ueberwachung des Betriebes eines unter ihrer Mitwirkung gebildeten Reichskleiderlagers dadurch mitwirkt, daß sie einen „Ueberwachungs-Ausschuß" einsetzt. Dieser soll aus mindestens 3 Mitgliedern bestehen und zwar aus a) einem vereidigten Beamten der Handelskammer, k) einem Kleiderhändler aus der Branche des Betriebs- Unternehmers, c) einem Handelskammermitglied. Die Reichsbekleidungsstelle wird den llebcrwachungs-Aus- schuß init den nötigen Anweisungen versehen. Dem Wunsche des Reichskommissars für die bürgerliche > Kleidung folgend, gibt die Kammer hierdurch den Herren- ' kleider-Kleinhandelsgeschäften des Kammerbezirks, die in das Handelsregister eingetragen sind, Kenntnis von der bevor stehend«» Errichtung einer Kleiderversorgungs-Genossenschaft und fordert sie auf, der Kammer bis zum 15. d. M. mitzu- teilen, ob si« gewillt sind, der Kleiderversorgungs-Genossen- schaft beizutreten, das von den einzelnen Genossen zu Über ¬ nehmende Risiko ist kein geringes. Für den 20. Juni ist eine Besprechung im Sitzungssaale der Handelskammer in Aussicht genommen, zwecks Begründung der Kleiderversorgungs-Genossenschaft, zu der alle Interessen ten eingeladen werden sollen. ver AMrieg Westen wtb BMin, 6. Juni abends. (Amtlich.) > An der Schlachtfront örtliche Kämpfe nordwestlich Lha- teau-Thierry und an der Ardre. , Zwischen Marne und Reims w Berkin, 6. 6. An der Front zwischen Marne und Reims setzten di« Franzosen ihre fieberhaften Anstrengun gen fort, das waldige Höhengelände zu sichern. Während sie im Zentrum, wo di« Deutschen am weitesten vorgedrungen sind, daran arbeiten, das Bois de Lohelle zu verdrahten, versuchen sie, an dem an der Marne anliegenden Flügel ihre Linien vorzuschieben. Ihr handstreichartiger Ueberfall am Morgen des 5. scheiterte jedoch ebenso wie «in Angriff auf die deutschen Postierungen vor Verneuil. Das französische Artilleriefeuer, das mit weittragenden Batterien bis über die Vesle langt und bereits angefangen hat, die noch unzer störten Orte in Trümmer zu schießen, ließ am 5. infolge ver Bekämpfung durch die deutschen Batterien wesentlich an Heftigkeit nach. Deutscherseits wurde der Bahn- und Straßen verkehr hinter der französischen Front gestört. Der Bahnhof , Iouy wurde in Brand geschossen. Im südlichen Teil von Reims konnten mehrere große Explosionen und Brände be obachtet werden. In den Fliegerschuppen nördlich Bonjacourt wurden noch 2 unversehrte französische Flugzeuge festgestellt. t Di« schweren Einbußen der Franzosen > w Der große Sieg des Deutschen Kronprinzen zwischen Aisne und Marne hat wiederum einen bedeutenden Teil der feindlichen Streitkräfte und Kampfmittel vernichtet. Zu der bereits gemeldeten Gefangenenzahl von über 55 000 sind die schweren Verlusts der Franzosen an Toten, Verwundeten und Vermißten hinzuzurechnen. Bereits im März mußte das fran zösische Heer infolge des Zurückweichens der Engländer beider seits der Somme starke Teile der bereitgestellten Fochschen Manövrierarmee einsetzen, die mit in die schwere britische Nie derlagen hineingerissen wurden. Als in Flandern die englische Linie erneut aufs ernsteste bedroht.war, sah sich der Entente generalissimus zum zweiten Mal gezwungen, auch dorthin starke Hilfskräfte abzugsben. Im Verlaufe der Kämpfe an der Nordfront setzte er allein 18 französisch« Divisionen zur Ent lastung der Engländer in Flandern ein und hielt weitere Kräfte dort in Reserve bereit. Die verlustreichen Kämpfe im Kemmel- gebiet erhöhten dann die Blutopfer der Franzosen ganz außer ordentlich. Die Schlacht zwischen Aisne und Marne mit ihren täglichen Riesenfortschritten riß aufs Neue die schon stark ge lichteten Fochschen Reserven auseinander. Sie zwang General Foch zunl abermaligen überhastete» Einsatz seiner Divisionen an der von der deutschen Führung gewollten Stelle. Damit sind wiederum erhebliche französische Streitkräfte gebunden, ein Umstand, der den Ententeführer der operativen Arm- freiheit gänzlich beraubt. Die stolze Manövrierarmee der En tente, an die sich die kühnsten Hoffnungen und Erwartungen der Feinde knüpften, besteht als solche nicht mehr. Von schwer wiegender Bedeutung ist auch die Einbuße des Feindes an Kampfmitteln während der Schlacht zwischen Aisne und Marne. I Die große Anzahl der erbeuteten Geschütze, Maschinengewehre I und anderer Waffen, der Verlust des gesamten eingebauten I Materials auf der ausgedehnten Kampffront, der Verlust I ferner von 5 umfangreichen Pionierdepots, von Barackenlagern I Und 7 großen mit allen Bedürfnissen ausgerüsteten Lazaretten, I der Ausfall vieler Fabriken und Werkstätten verschiedenster I Art, Eisenbahnwagen, Maschinen, Brückentrains und dergl., I die zum 'größten Teil bereits deutschen Zwecken dienen, trifft I die feindliche Kriegführung aufs empfindlichste. Erhöht wird I die Bedeutung der schweren französischen Niederlage durch den I Verlust von weit über 3000 qkm zum größten Teil frucht- I barsten Geländes mit bedeutungsvollen strategischen Punkten. I Von tief einschneidender Bedeutung ist schließlich die Ausschal- I tung wichtigster Eisenbahnlinien für die Verschiebung der En tentestreitkräfte sowie für die Versorgung des gesamten fran zösischen Landes und Heeres. 2m Frontwinkel Soissons-Aisne-Compiegne w Der „Züricher Anzeiger" meldet: Die alliierte Heereslei tung hat bis heute alle nur verfügbaren Kräfte in dem Front- winkel Soissons-Aisne-Compiegne zusammengezogen, um un ter allen Umständen eine Wendung der Kampflage herbeizu- sühren. Dem Ausaange dieser Schlacht kommt für den weiteren Gang der Ereignisse größte Bedeutung zu, weshalb man sich hier auf ein schweres Ringen gefaßt machen muß. 20 Kilometer vor dem Orte Betz w Das „Berner Jntelligenzbl." meldet: Die französischen Berichte geben zu, daß deutsche Truppen sich im Osten längs des großen Waldes von Billers Lotterets genähert haben. Sie sind damit nunmehr 20 Km. von dem Orte Betz entfernt, der m den ersten Sevlembertagen 1914 das südlichste Hauptquartier des Generals Gluck war. Die deutschen Bortruppen stehen heute außerdem noch 50 Kilometer von den äußersten Ostforts von Paris entfernt. Joffre wieder Oberkommandierender? w Haag. 6. 6. „Handelsblad" meldet aus London: Wie „Daily Mail" aus Paris berichtet, wird in politischen Kreisen von einem Wechsel im französischen Oberbefehl gesprochen, da eine Reihe von Blättern erneut Joffres Namen in Verbindung mit einer möglichen Aenderung nennt. In Regierungskreisen wird die militärische Untersuchung, von der Clemenceau sprach, als noch nicht beendigt bezeichnet, jedoch die Belassung Fochs im Oberbefehl für wahrscheinlich gehalten. Ein schwerer Fehlschlag des Feindes w Berlin, 6. 6. Der Heeresbericht vom 1. Juni meldete verzweifelte Gegenangriffe der Franzosen am 31. Mai mit frischen, auf Bahn und Kraftwagen herangebrachten Divisionen gegen unsere über die Straße Soiffons-Hartennes vordringenden Truppen. Ein erbeuteter Befehl der französischen 6. Armee gibt die Bedeutung dieser französischen Gegenangriffe wieder. Das Ziel war, unsereFront beiderseits Soisfons zunr durchbrechen und noch am 31. Mai die Linie Braiene-Terpy-Corne zu er reichen. Die glänzende Waffentat unserer dort kämpfenden Truppen, die nicht nur alle Gegenangriffe siegreich ablchlugen, sondern nach ihrer Abwehr den Angriff bis am die Höhe östlich Lhaudun-Vteray-Blancy vortrugen, wird dadurch in hellstes Licht gerückt. Die Erstarrung an der Schlachtfront w Lugano, 7. 6. Der Pariser Bertreter de« „Secolo" drahtet seinem Blatte: Wie erwartet, ist die Erstarrung der Schlachtsront am 10. Kampftag eingetreten. Die Pariser Presse meint, der Kampf könne nach kurzer Zeit wieder beginnen, neue I Ueberraschungsmüglichkeiten seien aber ausgeschlossen. Clemenceau symbolisiert die Kraft w Die Blätter besprechen das langsamere Tempo de» deut ¬ schen Vormarsches. „Petit Journal" meint, der deutsche Ober befehl hat den deutschen Truppen eine amtliche Pause gewähren müssen. Die Presse recht» sieht sich veranlaßt, die Notwendigkeit de» Weilerbestehens des Minister!»» Clemenceau hervorzuheven. Barre» erklärt im „Echo de Paris" die Angriffe gegen Clemen- ceau al» verbrecherisch, da er die Kraft symbolisiert. Die Schlacht südlich Soissons w Der „Züricher Post" zufolge meldet Reuter au» London, daß die Deutschen fortwährend neue Truppen an die Front schicken, wodurch es ihnen gelingt, täglich noch weiter vorzu dringen. Am heftigsten wütet der Kampf gegenwärtig längs de« Lrifetale« in Richtung Soissons-Viller» Lotteret». Angriffe und Gegenangriffe folgen einander unablässig van Ost nach West und umgekehrt. Ein kürzlich von Erfolg gekrönter Angriff einer französischen und englischen Division drang bis auf da» Ostufer der Crise vor. Dort gelang es den Deutschen, durch heftige Gegenangriffe die frühere Linie wiederherzustellen. 3300 unbeerdigt« Engländer w Eine Nachricht, die man kaum für möglich halten würde, wenn sie nicht zuverlässigen Ursprungs wäre, erhält die „Voss. Ztg." aus Flandern. Dort hat man im Kampfgebiet der letzten Monate die methodisch durchgeführte Sanierung des Schlachtfeldes nun mehr abgeschlossen. Dabei wurden nicht weniger als 3300 Leichen aus früheren Kämpfen — also meist aus den Schlachten des vorigen Jahres — und zwar in der Haupt sache Engländer, unbestattet aufgefunden und von uns mm endlich beerdigt. Es kommt gewiß an jeder Front vor* daß einzelne Ge fallene eine Zeitlang ungebvrgen liegen bleiben, weil man ini Feuer nicht an sie heran kann. Aber daß di« Zahl so groß gewesen wär«, ist, soweit sich das auf unserer Seite über blicken läßt, noch niemals vorgekommen. Im Verlauf elnes so langen Zeitraumes hätte man gewiß eingreifen können. Boulsgn« und Calais bombardiert wl Berlin, 6. Juni. Außer zahlreichen anderen Zielen wurden die wichtigsten feindlichen Umlchlagplätze Calais und Boulogne erfolgreich mit Bomben belegt. Ein wertvolles Ergebnis des Aisnrsreges wi Für die künftig« Versorgung unseres Heeres stellen die bisherigen Ergebnisse des Vorbruches zur Marne um rund 55 Kilometer Raum in einer Breite, die zwischen 70 und 45 Kilometer schwankt, eine willkommene Stärkung dar. Das be deutet jenseits der militärischen Bedeutung, daß der land- I und forstwirtschaftlichen Ausnützung weit über 3000 Quadrat- I kilometer Boden zugeführt worden sind. Pie Kampfzone am I Damenweg scheidet in einer Breite von 3—5 Kilometern als I Brachstreifen aus. Hier ist der Boden durch die schweren I Artillerieaufwühlungen bis auf weiteres für eine geordnete I Nutzung verloren und kann nur als dürftige Weide dienen. I Unmittelbar jenseits des Damenwegs aber bis hinunter zur I Marne ist das Land weit und breit mit anerkennungswertem I Eifer bestellt. Von großer Wichtigkeit sind die weitausgedehn- I ten Wiesenflächen, die für unsere Pferde- und Viehernährung I einen ganz hervorragenden Weidegang bieten und eine reiche I Heuernte verheißen. Die Felder, auf denen hauptsächlich I Gerste und Hafer, dazwischen auch Weizen steht, sind im I allgemeinen gut instand. Nur in wenigen Gemeindebezirken I steht da; Getreide im Halme mäßig, offenbar eine Folge später Aussaat, Bestellungsschwierigkeiten und unzureichenden Saat gutes. Für die Armeeversorgung sind die ausgedehnten Ge müsekulturen und Gärten besonders willkommen. Der Etap penverwaltung harrt in dem neueroberten Gebiete fruchtbare Arbeit. Versprechungen an Polen, Tschechen und Südslawen wi Paris, 6. 6. (Agence Havas.) Amtlich wird mif- geteilt: Bei einer am 3. d. Mts. in Versailles abgehaktenen Zusammenkunft der Ministerpräsidenten der drei alliierten Länder Frankreich, Großbritannien und Italien würbe Ein verständnis über die Abgabe folgender Erklärungen erzielt: Polen: Die Schaffung eines einigen und unabhäirgigen Staates mit einem Zugänge zum Meere stellt eine der Bedüngungen für einen dauerhaften und gerechten Frieden und die Herrschaft des Rechts in Europa dar. Tschechen, Slowaken, und Südslawen: Die Alliierten ha ben mit Genugtuung 'Kenntnis vsn der vom -Staatssekretär Bedingungen für «inen dauerhaften und gerechten Frieden und und haben den Wunsch, sich ihr anzuschließen, wobei sie ihre lebhafte Sympathie für die freiheitlichen nationalen Be strebungen der tschechischen, slowakischen und "südslawischen Be völkerung ausdrücken. Japan „erwägt" wi Genf, 6. Juni. Die Agence Havas meldet ausTokio: Die offiziösen Zeitungen „Kökumin" und „Asaji" veröffent lichen Artikel, in denen angekündigt wird, daß die japanische Regierung nunmehr der Erwägung nahetrete, in Europa gegen Deutschland einzugreisen, und daß Verhandlungen kn.diesem Sinne schweben, denen sich auch die Bereinigten Staaten an schließen dürsten. „Nur auf den Endsieg kommt eo an" wi Am Schluffe seiner Rede erklärte Clemenceau, der Sieg ist unser, weil d e Deutschen nicht so intelligent sind, wie man lagt. Sie haben nur die Methode, sich in ein Abenteuer zu werfen und es gründlich auszuführen. Nur auf den Endsieg kommt es an. Robertson Oberstkommandierender kn England we „Reuter" meldet aus London amtlich: General Robertson wurde vorübergehend zum Oberstkommandierenden in Groß britannien ernannt. Ereignisse zur See U«b«r 20000 Tonnen wtb BEn, 6. 6. (Amtlich.) Im Mittelmeer versenkten deutsche Und österreichisch-ungarisch« U-Boot« 5 Dampfer und 6 Segsker von zusammen über 20000 Brt. DK Dampfer winde» Es stark gesicherten Gekeitzügen herausgeschossen, einer von ihnen war ein Krkgsmaterichltransporter. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * » » Das im gestrigen Bericht erwähnt« U-Boot des Ober leutnants z. See Lohs hat seine Erfolge in erstaunlich kurzer Zeit erzielt. An einem Tage konnte es vom Morgengrauen bis Mitternacht 17 000 Brt. in die Tiefe schicken, trotzdem die Angriffe durch starke feindliche Gegenwirkung erheblich erschwert wurden. Nach Verlegung des Tätigkeitsgebietes traf das U-Boot an einer anderen Stelle des Kanals auf die Spuren der Arbeit eines Schwesterboote»; es passierte nämlich ein großes -Trümmerfeld mit vielen toLn -Pferden und Ochsen, Futterkrippen, Ställen, Stroh- und Heubündeln usw. Wahrscheinlich war an dieser Stelle ein bas englische Heer kn Frankreich verborgender Dampfer eittem anderen D- Boot zum Opfer gefallen. Zum Untergang de» holländischen Hospitalschlffe» » Haag, 7. 6. Zum Untergang de» holländischen Holpital- schiffe» „Königin Regente«" schreibt das „tzandelsblad." Es fuhr zusammen mit der „Sindoro" und der „Zeeland", mit denen feit Januar deutsche Kriegsgefangene in etwa 1k Transporten, die ohne jeden Zwischenfall verliefen, von England nach Holland gebracht wurden. Seine letzte Fahrt hatte da? Schiff vorgestern
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