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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180602
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-02
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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«n blutigen Verlusten 33 Prozent, insgesamt rund 66 Pro zent ein. Die 62. Brigade der 21. englischen Division verlor an Gefangenen 35 Prozent, an blutigen Verlusten eben falls 35 Prozeß, insgesamt 70 Prozent. Die 110. Brigade verlor allein an Gefangenen 60 Prozent, an blutigen Ver lusten 25 Prozent, insgesamt 85 Prozent. Zur Verstärkung der 62. Brigade der 21. Division wurde bei Cormicy die 7. Brigade der 25. Division eingesetzt. Diese verlor 50 Prozent an Gefangenen und blutigen Verlusten. Die Pioniere der 25. Division, die zur Verstärkung der 64. Brigade in den Kampf gev^rfen wurden, verloren an Gefangenen, Toten und Verwundeten bei Hermionville 40 Prozent ihres Be standes. ? ws Französischer Heeresbericht vom 31. Bia! nachmittags. Die Deutschen setzten ihre Bemühungen aus ihrem rechten Flügel bis zur Oise durch heftige Angriffe fort. In' der Gegend der Ailette zogen sich die französischen Truppen kämpsend auf Stellungen nördlich von der Linie Bleran- court—Epagny zurück. In Gegend von Soissons und weiter südlich prallten die deutschen Angriffe an dem heldenmütigen Widerstande der französischen Truppen ab, die ihre Stellungen am Westausgange der Stadt und längs der Strotze nach Chateau-Thiern) behaupteten. Im Zentrum gelang es den Deutschen, nördlich der Marne leicht vorzurücken. Weiter östlich und ebenso nordwestlich und nördlich von Reims waren all« Anstrengungen der Deutschen, vorzudringen, vergeblich. Ein von den französischen Truppen energisch geführter G-gcn- «ngrifs setzte uns wieder in den Besitz von Thillois. Frankreich in Sorge w Hervö sagt im „Victoire": Was nutzt es, unsere Be klemmung zu verbergen, da ganz Frankreich den Ernst des deutschen Vorstotzes erkannt hat? Gestern, am 3. Kampf tage, nahm der Druck des Feindes noch zu, statt langsamer zu werden. Die Gefährlichkeit unserer Lage liegt im Zentrum zwischen Soissons und Reims, wo die Deutschen mit Riesen schritten vorwärts gehen. Es beginnt eine neue Marneschlacht, die wie die erste eine offene Feldschlacht wird, und es ist ebenfalls sicher, datz die Resultate der unsterblichen Schlecht von '1914 jetzt wieder in Frage gestellt werden. Ja, wir müssen den Abbruch der Bolschewik! teuer bezahlen. LoMpiegne unter deutschem Feuer w Der „Matin" meldet von der Front: Eompiegne liegt unter dem Feuer der deutschen Kanonen. Der Militärkritiker des „Matin" schreibt noch am Mittwoch: Wir müssen Soissons und Compiegne unter allen Umständen halten, denn beide Knotenpunkte sind der letzte Schutz des Vormarsches auf Paris. , Bon der Abr-gen Westfront wü In den Morgenstunden des 30. griff der Feind nach kurzer Artillerievorbereitung einen Teil unserer Stellun gen nordwestlich Doormezeele an. Er wurde restlos zurück- gewvrfen und bützte Gefangene ein. Auch in Gegend Meteren scheiterten mehrere feindliche Vorstöhe. Die deutsche Ar tillerie führte ihr« Bekämpfung wirksam durch und erzielte gute Erfolge. Der Bahnhof Amiens wurde wirkungsvoll beschossen. . Clemenceau der Gefangennahme entwischt wi Aus Paris meldet die „Times": Bei einem Besuch I an der Front ist Clemenceau mit genauer Not der Gefahr I der Gefangennahme entwischt. Er hatte gerade einen bestimm- I ten Punkt verlassen, als hie Ulanen heranstürmten. Ein I General, der die Stellung besichtigte, wurde getötet und ein I Offizier seines Gefolges gefangen. Das Vertrauen zu Foch und Clemenceau stark im Schwinden I wi Die Erregung in Paris hat ihren Höhepunkt erreicht. I Die Blätter versuchen, beruhigend zu wirken. Das Vertrauen, I da» in Foch und Clemenceau gesetzt wurde, ist stark im Schwtn- I den. Auch auf das Parlament hat die Unzufriedenheit über- l gegriffen. Pariser Blättern zufolge werden die Pariser Nord- und I Ostbahnhöfe von Taulenden von Flüchtlingen aus den neu- I besetzten Gebieten umlaaert, die in der Hauptstadt keine Unter- I kunst finden können. Die Regierung ist bemüht, ihre Weiter- I belörderung zu organisieren, was jedoch infolge der Truppen- I Iransporte unmöglich ist. Es herrscht daher eine ungeheuere I Verwirrung. Ereignisse zur See wtb BeMn, 31. 5. (Amtlich.) Neuse Erfolge unserer U-Boote im MliMmeer: 5 Dampfer und 9 Segler von zusammen rund 20 0Ü0 Tonn.in. Ein vollbesetzter Truppen transporter von etwa 5000 Tonnen wurde aus gesichertem Gelettzug herMsgeschossen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. » » » Bedrängung des Landheeres durch! die U-Boote Wir brauchen zwar kein Zeugnis aus feindlichem Munde für die erfolgreiche Tätigkeit unserer Unterseckricgsfüh- rung, freuen uns aber über jede Widerlegung, welche die amtlichen englischen Ableugnungsversuche durch hohe englische Militärs erfahre». Wie bereits General Maurice Lloyd George der Unwahrheit beschuldigte, so straft jetzt ein zu unserer Kenntnis gelangtes Telegramm des Vizeadmirals von Dover die amtlichen englischen Angabe» Lügen. Die englische Regierung versucht bekanntlich, unseren U-Boots- krieg als Fehlschlag hmzustellem Im Widerspruch mit dieser Auffassung steht das Telegramm^ welches der, genannte eng lische Admiral, Befehlshab«r der Streitkräfte, die in der Nacht zum 23. 4. den Hafensperrversuch gegen Zerbrügge unternahmen, an die Besatzungen der ihm unterstellten Schüfe erlietz. Der Befehl lautete: „Falls unsere Unternehmung heute Nacht zu einem er folgreichen Abschlutz führt, wird es unserer schwerbedrängtcn Armee in Frankreich und Flandern helfen. Ich vertraue auf den Erfolg, und datz der Allmächtige mit uns ist." Der englische Vizeadmiral gibt also die schwere Be drängnis der auf ihren rückwärtigen Verbindungen zur "See von unseren U-Booten angegriffenen englische» Armee zu und vertraut auf den endgültigen Sieg, falls cs gelingen würde, die deutsche U-Boot-Basis in Flandern" zu zerstören. Eine bessere Bestätigung für die Wirksamkeit unseres U-Boot- krieges können wir uns nicht wünschen. 50 volle, lange GLterzüge pro Tag 20 000 versenkte Brutto-Reg.-To. am Tage, wie unsere U-Boote sie im Durchschnitt erreichen, sind eine ganz empfind liche Schädigung der feindlichen Kriegs- und Volkswirtschaft- Um sich eine Vorstellung davon zu machen, welcher Schiffs raum und welche Ladungsmengcn in der täglichen U-Boot- Beute enthalten sind, vergleicht man am besten das Handels schiff als Sectransportmittel mit dem Eisenbahnwagen. 20 000 Brt- sind das Naummatz für einen Schiffsraum, der etwa 30 000 Gewichtstonnen Ladung befördern kann. Das sind 600 000 Zentner. Wollte man diese täglich versenkte La- dungsmcnge in Güterwagen elnladen, so mühte man von unseren grotzen, gedeckten Güterwagen (die etwa 15 Tonnen befördern können), demnach 2000 zusammenstellen. Die läng- I st«» Züge weisen kaum mehr als 50 Wagen auf. Will man sich also ein Bild davon machen, wieviel Seebefürderungs- mögljchkeit Tag für Tag vernichtet wird, so braucht man sich nur 40 Güterzüge zu ze 50 Wagen vorzustellen, Has ist dann ungefähr dasselbe. O«stcrr«1chtfch,»aßaklsch«^TaG«»berichk wtb Wien, 31. Mai. Amtlich wird gemeldet: Die Kampftätigkeit nik Tonale-Gebiet beschränkte sich gestern auf zeitweises Artilleriefeuer. Ein Angriff östlich Capo Sile wurde abgewiesen. Der Chef de« Gemtalstabe». Macedonien m Sofia, 31. s. In dem amtlichen Bericht für die Kampf handlungen vom 30. heitzt es u. a.: Im Abschnitt südlich von der Stadt Huma bis zum Wardar griffen nach systematischer Artillerievorbereitung von 10 Tagen, die am letzten Tage be- besonbere Heftigkeit erreichte, mehrere venizelistiscke Divistonen, verstärkt durch eine griechische und eine französische Division unter dem Schutze der Nacht und nebligen Wetters unsere Stellungen an. Der Hauptstok fand südlich von Huma statt, wo es ihnen gelang, in einzelne Abschnitte unserer Gräben einzudrinaen. Westlich des Wardar wurde ein feindliches Flug zeug im Kampfe abgeschossen. Vie polnikcde frage pp Wien, 1. 6. Im Mittelpunkt der Verhandlungen'; die i» der ersten Hälfte des Juni kn Berlin zwischen Graf Burian und der deutschen Regierung geführt werden sollen, wird, wie das „Verl. Tgbl." von unterrichteter Seite er fährt, die Lösung der polnischen Frage stehen. Bekannt lich hat Graf Burian den Polenführern erklärt, datz er mit Nachdruck für die austrophile Lösung eintreten werde, während die deutsche Negierung zurzeit der Ansicht ist, datz die Polen im engen Anschlutz an Deutschland wie an Oesterreich-Ungar» ihren König frei wählen sollen und datz ein Zusammenschluß des ehemaligen Russisch-Polen mit Galizien nicht als un bedingt notwendig anzusehe» sei. In maßgebenden Wiener Kreisen ist man aber gleichwohl der Anschauung, datz die austrophile Lösung noch nicht als gewitz bezeichnet werden könne. Die Verhandlungen über die deutsch-österreichische» wirtschaftlichen Vereinbarungen sollen nach dem Abschlutz der politischen Besprechungen, die Graf Burian in Berlin führen wird, gegen den 26. Juni in Salzburg beginnen- Nach wie vor wird an dem Gedanken festgehalten, datz zwischen den beide» Staaten ein zollpolitischer Wirtschaftsbund ge schlossen wird. Dieses System soll durch eine weitgehende Vereinheitlichung auf dem Gebiet des Verkehrs- und Schiff- sahrtswcsens und womöglich des Münzwesens erzielt werden- Vie üeicbrgetteicleorämiiig kür Sie kmte i-is ! Am 29. Mai hat der Bundesrat die Reichsgetreideord nung für die Ernte 1918 erlassen. Die neue Ordnung unter scheidet sich von der für die Ernte 1917 nur unwesentlich- Diese hat sich in der Praris bewährt; insbesondere hat die Uebertragung der Bewirtschaftung von Futtergetreids und Hülsensrüchten auf die Reichsgetreidestelle den an sie ge knüpften Erwartungen entsprochen. An dem bisherigen System der Bewirtschaftung wird festgehalten. Don wichtigeren Neuerungen seien folgende hervorge hoben: Zunächst sind Mais und Lupinen in die neue Reichs getreideordnung einbezogen worden. Bei der Knappheit der Lebensmittel mutz grundsätzlich darauf hingewirkt wer den, den Mais, dessen Anbau sich in Deutschland im Kriege erheblich vermehrt hat, zur menschlichen Ernährung heran zuziehen und ihn ebenfalls durch die Reichsgetreidesrelle bewirt schaften zu lassen. Ferner sind mit Erfolg Versuche gemacht worden, die Lupinen nach Entbitterung zur menschlichen Er nährung zu verwerten. Die Bewirtschaftung der Lupinen durch die Reichsgetreidestelle ist daher ebenfalls erforderlich- Da dieBeschlagnahme erst mit derTrenmmg vom Boden eintritt, wird die Verwendung von Lupinen zur Gründüngung durch ihre Einbeziehung in die Reichsgetreideordnung nicht berührt- Die Grünfütterung von Mais und Lupinen bleibt nach wie vor zulässig. In Anlehnung an die Brotgetreidevcrordnung ovm Jahre 1916 werden die zur Ernährung der Selbstversorger und zur Bestellung der Grundstücke den Landwirten zu be lassenden Alengen in der neuen Verordnung selbst genannt- Die Sätze entsprechen im allgemeinen denen des Vorjahres- Hinsichtlich der zur Fütterung bestimmten Mengen erschien es zweckmätzig, die Festsetzung dem Reichskanzler zu überlassen, die im August getroffen werden wird. Zur sicheren Erfassung der Früchte hat es sich als wünschenswert herausgestellt, datz die Verpflichtung, eine kauf männisch eingerichtete Geschäftsstelle zu unterhalten, die bis her nur für die selbstwirtschaftenden Kommunalverbände be stand, künftig auf alle Kommunalverbände ausgedehnt wird- Die Geschäftsführung der Reichsgekreidestelle wird da durch besonders erschwert, datz am Ende des Wirtschaftsjahres die Zahl der von ihr zu versorgenden .Bezirke durch den Zuwachs der Teisselbstbewirtschafter wächst. Daher ist eine Beschränkung des Rechts der Selbstwirtschaft auf solche Kom- munalverbände erfolgt, die nach den Erfahrungen der Wirt- I schaftsjahre 1916 und 1917 mit ihrer Brotgetreideernte ihre Bevölkerung wenigstens bis zum 15. Juni 1919 ernähren können. Die übrigen Neuerungen sind überwiegend technischer Natur. csnäeMttammiung «les v«näer üer Lanawirte In der grotzen Halle des Zirkus Sarrasani in Dresden hielt am Freitag der Sächsische Bund der Landwirte seine diesjährige Landesversammlung ab. Der Landesdelegiertc Landtagsabgeordneter Andrä ermahnte, wie die „Lsipz. N. Nachr." berichten, die Berufsgenossen zum Zusammenschlutz und warnte vor Uneinigkeit zwischen grotzen und kleinen Land- ! wirten. Wenn Deutschland einig bleibe, werde es noch Schwereres überwiiiden können als in den vergangenen Jahren- Ausdrücklich dankte er dem sächsischen Minister des Innern für seine Haltung in der Wahlrechtsfragc. . § An den König von Sachsen und an Generalfeldmar schall von Hindenburg sandte die Versammlung Telegramme ab. . , Erster Hauptredner war der Ncichstagsabgeordnete Malkewitz (Stettin). Er wies auf Moltkes Wort hin, der dem grotzen Kriege eine lange Dauer voransgesagt Habe- England müsse bützen, datz es dieses Elend verschuldet habe. Das Schauspiel von Brest-Litowsk dürfe sich beim Frieden im Westen nicht wiederholen. Nötigenfalls möge sich Graf Hert ling dann «inen anderen Unterhändler suchen, wenn Herr von Kühlmann nicht über den erforderlichen nationalen Egois mus verfügt. Die deutsche Landwirtschaft habe Englands Aushungerungspolitik durchkreuzt. Bismarcks Wirtschafts politik sei die schärfste Waffe gegen England gewesen. Der Verzicht auf Kriegsentschädigung würde Deutschland wirk- ' schaftlich ruinieren. Die wirtschaftliche Vorbereitung des Kriegs habe völlig gefehlt, und dieser Mangel sei die Uv- sache des sogenannten Kriegssozialismus geworden, der über all scharfen Protest heransfordere. Die Zwangswirtschaft ! töte die Lust zu produzieren. Nur das ErnShrungsminimum solle beschlagnahmt, das übrige ab«r dem freien Handel ! übergeben werden. Bürokratie und Demokratie bedrohten dir deutsch Landwirtschaft. Trotzdem erhoff« sie eine glückliche Zukunft von unserem guten Schwerte, nicht aber von Frie densresolutionen des Reichstages. Danken wir unseren kämp fenden Brüder» durch treues Ausharren und ungebrochene» Siegeswillen. (Starker Beifall.) Zweiter Redner war Kammerherr von Oldenburg (Jannschau). Die Kriegswirtschaft habe uns den sozialdemo kratischen Zukunftsstaat völlig vergrault, Es sei Zeit, datz an ihre Stelle wieder die Vernunft trete. Man hindere die Prvdultion, iiidcm man sic „erfassen" wolle. An den Frie densschlüssen sei viel cmszusetzen. Verantwortlich dafür dürfe man aber nicht Kühlmann machen, sondern den Reichs kanzler. Der Reichstag sei nicht mehr als Vertreter des Volkes anzuerkennen. Die Friedensschlüsse im Westen dürfe niemand anderes vollziehen als Hindenburg und Ludendorff. Deutsch lands Aufgabe laute dahin, die erste Macht der Welt zu sein- Zu verlangen sei: Wiedereinsetzung der Individuen im Wirt schaftsleben, ferner ein Steuersystem, das den Wiederaufbau des Zerstörten möglich macht, sodann ein Zurückstellen aller politischen Wünsche bis zur Heimkehr der Krieger. Vor den Neuordnungsfragen müsste die Wiederaufrichtung der zahl reichen Existenzen besorgt werden, die im Kriege gelitten haben- Bei den Verhandlungen mit dem Auslande solle nicht die Reichstagsmehrheit, sondern die Würde des Reiches matzgebend sein. Auf Vorschlag des Vorsitzenden nahm die Tagung zum Schluß einstimmig eine Entschlietzüng an, .in welcher für einen kraftvollen der Erfolge des Schwertes würdigen Frie den eingetreten wird, und es dann weiter heitzt: Die sächsischen Landwirte sind bereit die schwersten Opfer zur Herbeiführung eines vollen Sieges und eines die Zukunft Deutschlands sichernden Friedens zu bringen, erwarten aber, datz man ihnen die Erfüllung ihrer Aufgaben, die für das deutsche Volk und das deutsche Heer nötige» Nahrungsmittel und Futterstoffe zu erzeugen, nicht unnötig durch Einschnürung "oer Betriebe er schwert, datz man nicht mehr durch kurzsichtiges „Nurerfassen" des Vorhandenen die Erzeugung auch zum Schaden der Ver braucher lahmlegt, sondern auch den Mut findet, selbst durch vorübergehende Beschränkung des Verbrauchs die spätere bes sere Ernährung sicherzustelle», und datz alles seitens der Reichs- bchörde nun baldigst geschieht, den Landwirten die nötigen Düngemittel zur Verfügung zu stellen, ohne die sic überhaupt nicht in Ger Lage sind, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Schließlich wendet die Entschließung sich noch gegen die gegen wärtige Schlachtviehumlage und gegen die militärischen Nach- suchuugen auf den Gütern. Kleine poüMbe kacbrlcblc» pd Berlin, 31.5. Durch feindliche Fliegerbomben wurden I in der Stacht zum 28. Mai im Gefangenenlager Ham 9 Ge- I fangene getötet und 48 zum grotzen Teil schwer verwundet. I pd Berlin, 1.6. Der Landtag von Sachsen-Koburg-Gotha I lehnte die neue Wahlrechtsoorlage ab. I Heranziehung von Heeresunfühigen zum mtluärtfchen Arbeisdtenjr I pd Der Bundesrat Hal dem Reichstag den Entwurf eines i Gesetzes zugehen lassen, nach dem „während der Dauer einer l angeordneien Kriegsbereitschaft Wehrpflichtige, die infolge eines I strafrechtlichen Urteil zum Dienste, im Heere und in der Marine I unfähig sind, zum militärischen Arbeitsdienst in besonderen Ver- I bänden herangezogen werden können." Die Begründung des I Gesetzes liegt aus der Hand. Da man anständigen Leuten nicht I zumulen kann, mit ehrlosen Gesellen zusammen Heeresdienst zu I tun, lietz man sie frei laufen. Die Folge war ein stark» Zu- I nehmen der Verbrechen und der öffentlichen Unsicherheit. Da» > neue Gesetz soll dem ein Ende machen. Rücktritt Dernburgs von der Leitung der Ukraine-Autzenhandelsstelle pd Der Staatssekretär Dr. Dernburg, der al» Leiter der I nach dem Friedensschlutz mit der Ukraine für den Handels verkehr von Staat zu Staat geschaffenen Autzenhandelsftelle diese schwierigen, wechselvollen Fragen bearbeitete, ist vom Reichs kanzler auf seinen Anrrag von dem ehrenamtlich übernommenen Posten entbunden worden. Hindenburg für „eine gesicherte Ostgrenze" pd Aus die vom Deuychen Ostmarkenlag an Generalkeld- marschall v. Hindenburg und General Ludendorff abgesandten Begrützungslelegramme sind nachstehende Antworten eingegangen: „Den Grub aus der Ostmark erwidere ich auf» herzlichste. Ich erachte es für eine meiner wichtigsten Aufgaben, dafür zu sorgen, datz die deutsche Ostgrenze in Zukunft von ähnlicher Be drohung, wie in diesem Kriege, gesichert bleibt- Feldmarschall von Hindenburg." „Den ostmärkischen Deutschen danke ich für ihr Vertrauen. Ihre Forderung nach Schutz der Ostmark werde ich stets nach Kräften unterstützen. Ludendorff. Die Aeberraschung ist, wie die französischen Zeitungen schreiben, bei der Offensive an der Aisne vollkommen geglückt. Das französische Oberkom mando war am Morgen des 27. b. noch in Ungewißheit, ob der Angriff am Chemin des Dames der Hauptangriff sei, oder ob dieser an der lothringischen Front oder an der Somme einsehen werde, wo gleichzeitig schwere Artilleriekämpfe begonnen hatten und selbst Infanterie vorgeschiüt worden war. Erst in der Vor- mitlagsstunde hat das Oberkommando erkannt, wo die Haupt schlacht geplant war. Rückkehr der nach Rußland Verschleppten pd In Memel trafen mit dem Dampfer „Eyruts" 76 nach Rußland verschleppte Memeler Bürger ein und wurden von der Behörde feierlich empfangen. Von den aus dem Kreis Russisch-Kroltingen verschleppten 500 Personen find bisher 132 zurückgekehrt. Der Nationalitätenkampf in Böhmen pö Men, 30. Mai. Die Blätter melden aus Prag: Der tschechische Nationalrat beschloß in der Vollversammlung ein« Kundgebung gegen die Kreisverordnungen der Regierun gen, in der sie sich dem Einspruch des tschechischen Verbandes anschlictzt und erklärt, datz die tschechische Nation gegen die Verordnungen mit allen Mitteln kämpfen werde. pö Trschen, 30. Mai. In Teschen wurde ein glänzend besuchter Volkstag veranstaltet, auf welchem die Gründung des ostschlesischen Deutschen Volksrates erfolgte. Eine Reihe von Entschließungen wurde angenommen, deren eine sich gegen die allpolnische Hetze für Lostrennung Schlesiens von Oesterreich ausspricht und erklärt, daß die Deutschen Schlesien« treue Untertanen des Kaisers von Oesterreich bleiben wollen.
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