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Frankenberger Tageblatt Sonntag den 2 Juni 1^18 77. Jahrgang 12« «M Höchstpreise für Frühgemüse k» kk Der Kircheuvorstand ch 0,45 0,70 0,45 0,20 0,15 0.20 0.40 0,35 H. 1,10 0,85 0,35 0,25 0,34 0,65 0,55 kk n 0,65 0,90 0,65 0,28 0,18 0,26 0,50 0,42 stück- allen chen. öll, Kleinhandelspreis: 0,85 Mk. le Pfd. sr, >ts Ewigkeit nach. Niederlichtenau, den 31. Mai 1918. GrMindeverdMdss-arkaffe Niederwiesa AE/, Prozrat Tägliisbe MerrinfNKA Zum Letter der OrtdkohlensteNe Frankenberg ist vom 1. Mai 1918 ab anstelle des au« geschiedenen Herrn Stadtrat Nestler Herr Stadtrat Dr. Wolf bestinimt worden. Flöha, 28- Mai 1918. Der Kommunaiverband der Königlichen Amtshavptmannschaft Flöha. Äohlenamt. 2. 3. 4. 5. D. Friedr. S Hettmii. Eberkdors, rmkaiarrh, chutzmannS 3 T. alt, -äsner geb. ld T. alt. 2. Komp., edlg, 1- an KrlegSgef., iorf Nowo r Lungen- pf., Sold. ZoSnowka, 82 I. alt. 9. Komp., Eatan, ein abom, «in geb. aus uberkulose. :d wurden orf durch °/«11 Uhr BraunS- lger. -/r11 Uhr Predigt- Lrbgericht. Merzdorf, tausmann eerdigt: des. und !4 T. alt. Chemnitz, V,S Uhr Setauft: s Georg : Theodor schaffners hermsirs. Gutsbes. Schlosser Eugen krs.-Abti. .6. Mai. . 72 I., nidt, S. u. Karl Amalie Margarete lugustine ie verw. raupner, !1. Mai. a Selma Landessperrkarten-Aasgabe. Gelegentlich der am Dienstag bis Freitag stattfindenden Vrotkarten-Ausgabe werden auch die neuen Landessperrkarten für Magermilch, Quark und Käse für die Monate dl» ml« Hovsmdsn lSl» ausgegehen. Stadtrat Frankenberg, den 1. Juni 1918. - NpsfpssnNtHpN "ehmen unsere Ausgabestellen, Stadt- und Landboten, sowie Postanstalten entgegen. Nachruf! Dem langjährigen Totenbrttmcister unserer Kirchgemeinde Herm Karl Gottfried Richter in Niederlichtenau Inhaber des Ehrenzeichens für Treue in der Arbeit der sein Amt nahezu fünfzig Jahre lang in unermüdlicher Treue und pünktlicher Gewissen haftigkeit verwaltet und sich für alle Zeiten in unseren Gemeinden ein dankbares ehrendes Gedächtnis gestiftet hat, rufen wir bei seinem Heimgange ein inniges „Ruhe sanft!" in die Kn äer Mame Die Franzosen erachten als ihre größte Tat in diesem Kriege den Sieg des Jahres 1914 an der Marne. Damals ' wurde den deutschen Truppen, während die Armee Kluck noch siegreich vordrang, von der Obersten Heeresleitung ein Halt zugerufen und der Rückzug zur Aisne angetreten, wo man eine befestigte Linie bezog. Die deutsche Kriegsgeschichte bestreitet die französische Darstellung, als habe die drohende Aufvollung der deutschen Linien den Rückzug erzwungen; sie gibt als Hauptgrund für diesen die Kriegslage'im Osten an. Deutschland muhte sich gegen seinen Feind im Osten wenden und diesen zunächst abtun und stellte deshalb den Vormarsch im Westen ein. Jetzt sind wir wieder an der Marnes aber unsere Lage ist jetzt Lanz anders als 1914. Damals hing unser rechter Flügel, der yor Paris umgebogen war, in der Luft. Jetzt ist er bis zum Meere gesichert, und dies sogar besonders stark. 1914 unternahm der Feind einen Gegenstoß gegen unseren rechten Flügel und er glaubt, daß er dadurch unseren Rückzug erzwungen habe. Ein ähnliches Manöver wie 1914 könnte heute vom Feinde nur mit großem Risiko unternommen werden, denn die deutsche Gegenbedrohung ist ständig vor handen. Dis letzten französischen Gegenangriffe gegen Soissons habe» in bezug auf die Gesamtlage «ine besondere Bedeutung- Foch empfindet stark den Verlust von Soissons, weil da durch der noch Westen anschließende Frontbogen erheblich be droht W. Schon weichen aber auch hier die Franzosen in südwestlicher Richtung- Der weiteren Entwicklung der Schlacht Hetzen wir mit vollem Vertrauen entgegen. Es ist jetzt tatsächlich wieder ein rechter Bewegungskampf entbrannt. Gerade der Umstand, daß unser Vordrängen schneller vor sich geht, als selbst in der großen Schlpcht an der Somme, ist ein Beweis für die ungeschwächte Stoßkraft unserer Truppen. Die Front unseres Angriffes hat sich durch den großen Eeländegewinn außerordentlich vergrößert; Er begann in einer Breite von 40 Kilometer und hat sich jetzt fast verdoppelt. Der Geländegewinn hat an den tiefsten Stellen unseres Vordringens beinahe 50 Kilometer errel'cht- Nachdem sich der Feind von seiner ersten Ueberraschung erholt hatte, machte er das in seiner Lage natürliche Manöver: er versuchte auf den Flügeln starken Widerstand zu leisteiz- Dafür konnte er aus den noch stehenden Nachbarfronten Re serven und Artilleriematerial heranziehen. So erklärt sich die Erscheinung, daß der Feind an den Flügeln fester hielt als in der Mitte, wo er die Artillerie zum größten Teil ein gebüßt hat. Es war für uns ein außerordentlicher Voxteif. daß es uns am ersten Tage gleich gelang, die Aisne zu bezwingen und die Eisenbahnverbindung Compiegne—Soissons—Reims — Lhalons zu durchschneiden. Dadurch verlor der Feind die Möglichkeit, dies gut ausgebaute Eisenbahnnetz noch zum Horanzirhen seiner Reserven zu verwenden- Am 30. Mat Brotkarten-Ausgabe. Die vom 8. bis 14. Anni IS18 geltenden Brotkarten gelangen ausnahmsweiise in unser« »«Snekig«» k.»b«n»nii«»i<es^R«n-»u»gsd« — «I»I»K« 14 — zur Ausgabe, und zwar: Dienstag, den 4. Juni 1918, von vorm. 8 bis 12 und nachm. 3 bis 5 Uhr für den 1. Bezirk; Mittwoch, „ 5. „ „ „ „ 8 „ 12 „ » 3 „ 5 „ , „ 2. „ Donnerstag, » 6. „ „ „ „ 8 „ 12 „ „ 3 „ 5 „ „ „ s. „ Freitag, » 7. „ „ „ „ 8 „ 12 „ » 3 „ 5 „ „ „ 4. „ Die Brotkarten werden nur» g«-gv» Voi-ioguny der Ausweiskarte und »«n o«»«» «ovUssbs der Umschläge - der verbrauchten Karten, sowie du Stammkarten — Köpfe —, du Zwieback- und Zusatzkarten verabfolgt. Stadtrat Frankenberg, den 1. Juni 1918. ist es uns nunmehr gelungen, die nächste zu großen Ver schiebungen brauchbare Eisenbahnstrecke zu zerreißen. Es ist die Bahn Paris—Marnetal—Chalons. Wir standen am 31. früh schon 2 bis 2Vz Kilometer vor tzhateau-Thierry und haben durch Eroberung der Hötzenstellungen die Marne bereits in unserer Hand. Damit fällt auch diese wichtige Bahn für den Feind aus. . Deutscher «bendbericht wtb Bersin, 31. Mai, abends. (Amtlich ) An der Front von Noyon bis westlich von Reims ist unser Angriff in gutem Fortschreiten. § * * ! * j w Dem a en Stellungen Ailettekanal weichenden Feinde wurde scharf nachgedrängt. Auch weiter südlich gewann der Angriff meist Raum. In Gegend Juvigny wurden acht Geschütze, darunter 2 schwere, genommen. Der zurückgehende Feind erlitt in unserem Feuer schwerste Verluste. 6 lange 24-Ztm-Kanonen fielen bei Terny-Sorny in unsere Hand. Die an der Straße Soissons-Hartennrs zum Angriff vorgeworfene Kavallerie und Infanterie wurde total ge- s schlagen und unter schwersten Verlusten zurückgeworfen. Starke ! befestigte rückwärtige Stellungen des Gegners wurden sieg- > reich durchbrochen. Auch b^i den Kämpfen um Brangcs - wurden zahlreiche Geschütze erobert. Auf der Südfront wurde der Feind vor uns hergetrieben und die Marne erreicht. Ein planmäßiges, schrittweises Zurückgehen, geschweige denn ties- gestapelte Reserven, von denen französische Funksprüche mel den, waren nicht zu bemerken. Die geschlagenen englischen und französischen Stellungsdivisionen sind vom Schlachtfelde verschwunden. Entgegen ihren Behauptungen ist es den ver einigten Engländern und Franzosen bisher noch nicht He llingen, dem deutschen Vordringen mit Erfolg eine energische Widerstandslinie entgegenzustellen. Wo der Feind Versuche dazu machte, wurde er überrannt und seine Linien durch- ! brachen. Die Beute an Gefangenen, Geschützen, Maschinengewehren und sonstigem Kriegsmaterial wächst stündlich und ist noch nicht annähernd zu übersehen. Die Zahl der Vorräte, welche der geschlagene Feind den Deutschen überlassen mußte, ist außerordentlich hoch. Alles, was er hinter seiner Front i aufgestapelt hatte an wohlausgcrüsteten, riesengroßen Depots ! und Parks, ist zum größten Teil betriebsfähig von uns über- ! nominell worden, darunter reiche Kraftwagenzüge, Flugappa rate, Sanitätseinrichtungcn, Ausrüstungsstücke Und dergleichen. Nur ein völlig geschlagener und kopflos weichender Gegner überläßt dem Feinde das Schlachtfeld in derartiger Ver fassung. Dor vlorte Schlachttag! lieber 80 km Frontbrrlte, 52 km Durchbruch! - 4- Tao«, der neuen großen Schlpcht hat sich die Breite der Kampffront las au/ über 80 Kilometer aus gedehnt. An ihrer tiefsten Stell» mißt d«r Durchbruch 52 km. Mit Wirkung vom 2. Juni 1918 ab werden die folgenden Erzeug«-, Großhandels- und Kieinhandelehöchstpreise festgesetzt: , , Erzeugerpreis: Großhandelspreis: 1. Spargel: ») unsortiert d) sortiert 1 (etwa 15 Stangen auf das Pfund, Stangenlänge bis 22 ow) °) sortiert II u. III (etwa 22 Stangen aus das Pfund) ck) Suppenspargel Rhabarber: Spinat: Erbsen (Schoten): Kohlrabi (mit Herzblättern): . . . Die hiernach festgesetzten Erzeugerpreise gelten gleichzeitig als Vertragspreise für die auf Grund von Lieferungsverträgen gelieferten Waren; sie treten an die Stelle der mit Mmistenai Verordnung Nr. 542b II v VIII» vom 12. April 1918 veröffentlichten Richtpreise und sind ebenso wie die festgesetzten Groß- und Kleinhandelspreise Höchstpreise im Sinne des Gesetzes, betreffens Höchstpreise vom 4. August 1914 (Reichsgesetzblatt Seite 339) mit den dazu ergangenen Ao anderungsverordnungen. 3000 Quadratkilometer zum Teil fruchtbarsten Bodens ist dem Feinde abgenommen. Strategisch wichtige Punkte sind besetzt und wertvolle Eisenbahnverbindungen feindlicher Be nutzung entzogen. Die neuen Ereignisse im Westen haben die deutsche Führung ihrem Ziele, der Zertrümmerung der feindlichen Kampfkraft und»Kampfmittel, einen gewaltigen , Schritt näher gebracht. Neben den 45 000 Gefangenen haben Franzosen und Engländer, vor allem aber die Franzosen,, ! schwere Einbuße an Toten und Verwundeten erlitten. Be- , sonders die hastig eingesetzte Kavallerie und die eiligst heran- befürderte und zum Teil ohne Artillerieunterstützung in den - Kampf geworfenen Reserven mußten bei ihren nutzlosen Gegen- ! angriffen schwere blutige Opfer bringen. Nicht annähernd anzugeben sind die Wert«, die d^r Feind an Kriegsmaterial und Geräten aller Art auf der breitgestreckten Front verlor. Die Beut« ist ständig im Wachsen. Ihr Umfang beweist mit den großen Zahlen der verlorenen Geschütze, Maschinengewehre und Munitionsmett gen, Lagern und Depots mehr wie jedes Wort, daß von einem - geordneten methodischen schrittweisen Zurückgehen nicht die j Rede war. Eine zweite Marneschlacht? w Berlin, 1. 6. Wenn sich die Entente zetzt damit - tröstet, sagt die „Nordd. Allg. Ztg.", das; es ihr gelingen werde, in einer neuen Marneschlacht die Lage wiederherzu stellen, so möge sie nicht vergessen, daß heute die Verhältnisse weit anders liegen als vor 3>/2 Jahren. Will Foch das Manöver von 1914 wiederholen, so muß er ein anderes Rezept erfinden. Wir glauben aber nicht, daß ihm jetzt die Truppen oder Reserven zur Verfügung stehen, vor allem aber nicht die Entschlußkraft, um so ein großzügiges Unter nehmen einzuleiten. Will er indessen die Entscheidung in einer neuen großen Marneschlacht suchen, wir wcrdeir ihm nicht ausweichen. Die 50. englische Division nahezu vernichtet w Bei dem deutschen Angriff am 27. wurden im Ab schnitt Bouconville, 2 km südöstlich Corbeny, von der 50- englischen Division 80 Offiziere, 1861 Mann gefangengenom men. Die Division, welche bereits an der Somme hart mit- genommen war, hatte außerordentlich schwere Verluste an Toten; sie büßte die Hälfte ihres Bestandes ein. Dir Verluste der 8. englischen Division w Die 8. englische Division war seit 21. März an der Frühjahrsschlacht beteiligt. Nach nur kurzer Ruhe bei Amiens wurde sie an die neue Front abtransportiert, wo sie die Fran zosen ablöste. Auch dieser Division kain der deutsche Angriff gänzlich unerwartet. Verbindung und Befehlsübermittlnng setzten bald nach Beginn der Schlacht völlig aus. 'Die Ver- lüste der Division betrugen über 40 Prozent. Besonders schwer hat die 25. Brigade gelitten. Die 8. englische Di vision bestand zur Hälfte aus ganz jungem Ersatz. Dir Verluste der 21. englischen Division w Dir 64. Brigade büßte an Gefangenen 33 Prozent, Bezirks- M Anzeiger MMM M w M-m, MH»,« «Ml- ««AM Md dm SAA, z» FmnI-dkr, . ", «-„„f.nbera i Sa. — Druck und «erlag Lon C. «. Roßberg in Frankenberg i. Sk «»antwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg - Vom 2. Juni 1918 ab treten die mit den Mmisterialverordnungen Nr. 826 HA VIII» vom 14. Mai 1918 und Nr. 867 II« Villa vom 23. Mai 1918 festgesetzten Erzeuger-, Großhandels- und Kleinhandelspreise außer Kraft. IV Die obigen Preise gelten für das Gebiet des Königreiches Sachsen, und zwar auch für solche Ware, die von außerhalb Sachsens nach dem Gebiet des Königreiches Sachsen ein- geführt wird. Dresden, am 30. Mai 1918. Ministerium des Innern. Nährmitteiverteil«ng betreffend. In den nächsten Tagen, alsbald nach Eingang in den einzelnen Gemeinden, werden auf di» grüne Nährmittelkarte des Kommunalverbandes, und zwar auf Feld Rk. 32: 190 Gramm Grieb und auf Feld Nk. 33: SO Gramm Mosgentrank zur Verteilung gelangen. An Personen, die eine Hauptmahlzeit in Volks- odu Betriebsküchen einnehmen und deren Nährmittelkarten einen entsprechenden Ausdruck tragen, wird nur dis Hälfte d« obenbezeichneten Menge abgegeben. , Die blauen und die roten Nährnüttelkarten des Kommunalverbandes werden auf die Zeit vom 2. bis 29. Juni ds. Js. in jeder Woche mit je bez. b/< Pfund Weizengrieß beliefert werden. Flöha, den 31. Mai 1918. Der Kommunalverdand. — Unter dem Pferdebeftande des Spediteurs Julius Köhler hier. Seilergasse Nr. 1, ist d« Ausbruch der Räude amtlich festgestellt worden. Stadtrat Frankenberg am 1. Juni 1918.