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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180525
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-25
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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seid, kommen wir nach und vollenden das Werk." In meh reren Fällen waren Leute zwangsweise in die Reihen der Bolschewiki gestellt worden. Es mag auch ruhig zugegeben werden, das) manche unverbesserliche Note rm Herzen mit ^«n Bolschewiki sympathisiert hoben und mit bolschewistischen Ideen nach Hause kommen. Ich glaube aber, au denen ist nicht erst etwas verdorben worden, die waren vorher schon so. Die grotze Mehrzahl kehrt mit einem gründlichen Ab scheu vor den Bolschewiki und ihrem Revolutionswerl in die Heimat zurück. Niemand braucht zu befürchten, das; von dieser Seite Mserem Volke eine Gefahr droht. Die Leute haben mit eigenen Augen den entsetzlichen Wirrwarr der bolschewistischen Revolution, den unerhörten Terrorismus und die Bluttyrannei der Bolschewiki geschaut. Immer wieder schilderten sie mit beweglichen Worten, wie es in Rußland drüber und drunter geh«, wie Gewalt vor Recht gehe. Die Soldaten der „Roten Garde" hausten wie die Teufel; Ruß land sei durch die Bolschewiki in Grund und Boden ruiniert- Einige rühmten zwar die gute Behandlung durch sie, die meisten sagten aber das Gegenteil aus. Es wäre ein Unglück, wenn inan unsere heimkehrenden Leute, wie es vielfach.leider schon geschehen ist, als bolschewismusverdächtig oder ver seucht ansehen und behandeln würde. Nach einer anderen Mitteilung desselben Gewährsmannes waren im April schon 20 000 Mann durch die Warschauer Quarantäne gegangen. Das soll der fünfte Teil von dem sein, die man aus Rußland überhaupt zurückerwarten kann- vir Liiimmer cke; „Mckictive" Ueber seinen Besuch auf dem kürzlich bei Ostende ge sunkenen englischen Kreuzer „Vindictrve" schreibt ein Be richterstatter: Der Kreuzer „Vindictive", der an der Hafeneinfahrt von Ostende liegt, ohne den Schiffsverkehr auch nur im ge ringsten zu behindern oder zu beengen, bietet aus seiner Oberfläche ein solches Bild der Zerstörung durch Artillerie- Wirkung, wie es selbst in diesem Kriege selten ist. Die Boote, die an ihn heranfahren, werden an den rissigen Rändern von Granatlöchern in seiner Panzerung fest ge macht, über eine zersplitterte Leiter klimmt man hinauf, an Deck liegt alles durch- und übereinander: Masten, Schorn steine, Sirenen, Panzerplatten, Treppen, Taue und Trümmer aller Art, deren Herkunft und Bestimmung nicht mehr zu erkennen ist. Auf der einen Seite lieht man noch die Ucber- bleibsel von zwei Holzstegen, die seinerzeit-beim ersten Be such der „Vindictive" vor Zeebrügge zum Landen des Häus leins dienten, dem damals ein schnelles, blutiges 'Ende be reitet wurde. Jetzt hängen die Ansätze der Brückenstrgc hilflos herunter. Alles, was hier umherliegt, ist völlig zer schossen, von Volltreffern schwerer Kaliber umgestürzt und durch zahllos« Splitter siebartig durchlöchert. Zwischen all diesen Trümmern trifft man noch auf die Blutspuren der fast restlos aufgeriebenen Besatzung. Die Toten des „Vin- dictive", darunter der aus dem verwüsteten Kommandostand geborgene Kapitän, erhielten ein ehrenvolles Begräbnis. Die vergebliche Opferung dieser tapferen Seeleute erhöht noch den Eindruck, der Ergebnislosgkieit des Unternehmens. Selbst jeder feindliche Flieger, die sich in den größten Höhen durch unsere Sperrzone wagt, müßte erkennen, daß die breite Ein fahrt des Hafens frei geblieben ist, während mehrere kleinere Schifft neben der „Vindictive" lagen, passierten größere die Einfahrt gleichzeitig, sie können aneinander vorbeifahren und einander ausweichen, ohne durch den an der Seite liegenden Kreuzer in ihrer Manöverierfähigkeit beeinträchtigt zu wer den. Wenn jetzt der Frieden geschlossen würde, könnten noch heute lleberse«dampfer beliebiger Größe im Hafen von Ost ende ein- und ausfahren. Unsere durch den zweimaligen vergeblichen lleberrumpelungsversuch der Engländer in ihren längst vorbereiteten Abwehrmaßnahmen vortrefflich eingespiel ten Hafend«satzungen mit den Küstenbatterien, deren Feuer kraft und Wirkung der „Vindictive" beweist, werden jeden weiteren Anschlag des Feindes zu vereiteln wissen. LoMmig LivlauM unck kltlaM von viiMsnck pd Das deutsche Auswärtige Amt hat, wie der „Lok.- Anz." hört, am 19. Mai dem hiesigen Vertreter der rus sischen Regierung, Herrn Joffe, eine Erklärung des Vor sitzenden der vereinigten Landräte überbracht, in der die öffentlich« Loslösung der Provinzen Livland und Estland von Rußland vollzogen wird. Die Bevölkerung Livlands und Estlands, so heißt es in der.Herrn Joffe übergebenen Note, hat durch die Erklärung ihrer Vertreter von dem Recht, ihr Schicksal frei zu bestimmen, Gebrauch gemacht und die Loslösung von Rußland vollzogen, wovon Ae die russische Regierung in Kenntnis zu setzen die Ehre habe. ver MUKkieg Deutscher Abendberichk wtb Berlin, 23. Mac abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Tagesbericht de« Admiralstabes wtb (Amtlich) Berlin, 23. 5. Bon unseren Untersee booten wurden im Sperrgebiet um England wiederum 15 090 Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschifssraumes ver nichtet! Die Erfolge wurden vorwiegend an der Ostküste Eng lands bei starker feindlicher Gegenwirkung erzielt, 2 Dampfer aus Geleitzügen herausgeschossen. Der Lhef des Admiralstabes der Marine, i» » » Schiffsraumnot, Holz- und Papiermangel haben nun mehr dahin geführt, daß die englischen Zeitungen ihren Um fang kürzen müssen. Zum erstenmal erschien am 4. Mai „Daily News" in einem ganz kleinen Format und imr in einem Bog«n. Der Verlag erklärte die Papierknappheit mit Mangel an Schiffen, die zum Transport von Lebensmitteln und Truppen nötig find. Lebensmittel aber, wenigstens was Fleisch anbetrifft, sind ebenso knapp vorhanden wie Papier. Der Stadtverordnete Wyle führte am 16. April in einer Ver sammlung der Handelsschlächter in Birmingham aus, die Einschränkung der Fleischration könne ernste Folgen Haben- Abgeordnete aus den Jndustricbezirken, besonders die Ver treter der Rüstungsarbeitcr, haben erklärt, daß die pro Kopf und Woche zuständige Fleischmenge im Werte von 8b Pf- für Schwerarbeiter völlig unzureichend sei. Die bemitleidens werte Lage der englischen Pferde schildert der Generalsekretär Fairholms vom königlich britischen Tierschutzverein in Liner Zuschrift an die „Times" vom 3. Mai. Darm heißt es wörtlich: Durch Unterernährung und Ueberarbeitung siechen unsere Land -und Stadtpferde dahin, viele von ihnen hungern sich zu Tode, denn das Futter ist schlecht. Auf einigen Ge ¬ stüten stieg die St«rblichk«itsziffer auf das Doppelte, sie beträgt jetzt 50 Prozent. Mir dies« Erscheinungen sind auf die rohstossvertikgende Wirkung des U-Bootkrieges zurück- zuführen. Oefterreichtschongarischer Tagesbericht wrb Wien, 23. Mai. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Front führte die auf beiden Seiten betrieben« Erkundungstätigkeit auch gestern an mehreren Stel len zu Gefechten. Der Chef des Generalstabes. Westen Die Franzosen und die Luftangriffe auf ossene Städte wl Der „Temps" bringt am 1. 5. über die Frage der Einstellung des Luftkrieges gegen offene Städte einen Auf satz, der eine Musterlristung in der Kunst der Entstellung bedeutet. Dem „Temps" zufolge hätte Graf Hertling im Reichstage auf eine Anfrage wegen der Einstellung der „Luft angriffe" mit der üblichen Unaufrichtigkeit der Berliner Dip lomaten geantwortet und die Jniative in dieser Frage zu Unrecht den Franzosen zugeschoben, während sie in Wahrheit von rheinischen Städten und vom Badischen Landtage aus-' gegangen sei. Die Lösung der Frage sei nur möglich, wenn Deutschland anerkenne, „daß die Bewerfung offener Städte eine nutzlose Grausamkeit sei". Denn „die Trümmer der gemarterten Städte Nancy, Bar-le-duc, Chalons, Epernay, Reims usw. riefen nicht nach Rache, sondern einfach nach Gerechtigkeit." Soviel Worte, soviel Lügen. Graf Hertling hat im Reichstage niemals über den Luftkrieg gegen offene Städte gesprochen. Die Initiative zu seiner Einstellung ging tat sächlich von den Franzosen aus, denen unser Strafangriff auf Paris die Wirkung solcher Angriffe zum ersten Male recht zum Bewußtsein brachte. Die Ansicht, daß die Pe- werfung offener Städte eine nutzlose Grausamkeit darstellt, ist gerade in Deutschland allgemein verbreitet und gegenüber der entgegengesetzten Anschauung unserer Feinde immer wie der zum Ausdruck gebracht worden. Denn unsere Feinde haben seit dem 4. Dezember 1914 immer wieder offene und weit außerhalb der militärischen Operationen gelegene deutsche Städte, wie Freiburg, Karlsruhe, Tübingen,' Trier usw. mit Bomben beworfen. Die gemarterten Städte Nancy, Bar- le-Duc, Epernay, Chalons, Reims usw. dagegen liegen sämt lich im unmittelbaren Bereich der Kampfhandlungen und sind entweder selbst befestigt oder als Truppenunterkünfte, Etappenhauptorte oder Eisenbahnknotenpunkte militärische Ziele erster Ordnung. wl Paris, 23. 5. (Meldung der Agence Havas.) Amtlich wird gemeldet: Um 1 Uhr 24 Minuten wurde zum zweiten Male alarmiert. Mehrere Geschwader von Flugzeugen nah men nacheinander die Richtung auf Paris. Unsere Wacht posten eröffneten ein sehr heftiges Artilleriefeuer gegen sie, unsere Flugzeuge stiegen auf. Eine Anzahl Bomben wurden auf das Häufermeer von Paris abgeworfen. Der Alarm endete um 3 Uhr 30 Minuten. Der Luftangriff auf Paris wl Paris, 23. 5. (Meldung der Agence Havas.) Amtlich wird gemeldet: Gestern abend überflogen feindliche Flugzeuge unsere Linien und wandten sich gegen Paris. Sie wurden durch unsere Wachtposten gemeldet und durch heftiges Ar tilleriesperrfeuer empfangen. Kern einziges Flugzeug überflog Paris- Ein Flugzeug warf «ringe Bomben auf einen "Punkt in der Umgebung von Paris ab. Es wurde weder Sach schaden noch Menscheiwpfer gemeldet. Ereignisse zur See Die Wirkung des U-Boot-Krieges s Mit dem Aprilresultat des U-Boot-Krieges hat sich die Gesamtverlustmenge des feindlichen und unseren Feinden zur Verfügung stehenden Schiffsraumes auf 17116 000 Ton nen erhöht. Die bisherigen monatlichen Ergebnisse waren: 1916: Januar-Februar 238 000 Brutto-Neg.-To. März-April 423 000 „ „ „ Mar-Juni 219 500 „ „ „ Julr 103 000 „ „ „ August 209 347 „ „ „ September 254 000 „ „ „ Oktober 293 500 „ „ „ November 408 500 „ „ „ Dezember 415 500 „ „ „ 1917: Januar 439 500 „ „ „ Februar 781500 „ „ März 885 000 „ „ „ April 1091000 „ „ „ Mar 869 000 „ „ „ Juni 1016 000 „ „ „ Juli 811000 „ „ „ August 808 800 „ „ „ September 672 000 „ „ „ Oktober 674 000 „ „ „ November 607 000 „ „ „ Dezember 702 000 „ „ 191«: Januar 632 000 „ „ „ Februar 630 000 „ „ „ März 689 000 „ „ „ April 652 000 „ „ „ Postdampfer Vardö—Murmanküste versenkt » Der „Lorriere della Sera" meldet aus Stockholm: Der einzige zwilchen der Murmanküste und Vardö regelmäßig ver kehrende Postdampfer „Teodor of Tschischos" ist von einem deut schen Uboot versenkt worden. 8 Matrosen und Reisende, darunter einige Fremde, verloren ihr Leben. Ein Kreuzer wurde von Murmunch nach Tetsckinga abgesandt. Jede direkte Verbindung zwischen der Murmanküste und Norwegen ist zurzeit unterbrochen Kleine polüilcbe Ilscbkicbten Kriegszustand mit Nicaragua ^>d Wie die „Nordd. Allg. Ztg." bürt, ist die bereits von der deutschen Presse wiedergeaebene Nachricht, daß Nicaragua den Kriegszustand mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn er klärt habe, nunmehr amtlich bestätigt. Schaffung eine» gemeinsamen Ernähru lgsgebieteo der Mittelmachte pd Budapest, 24. 5. Gestern fand ein Ministerrat statt, in dem die Vorbedingungen zur Schaffung eines gemeinsamen Er nährungsgebietes der Mittelmächte besprochen wurden. Das Projekt eines derartigen gemeinsamen Ernäbrungsgebietes nähert sich der Verwirklichung. Es sind zwischen den Regierungen der Mittelmächte Verhandlungen im Gange, deren Hauptziel ist die ungestörte Versorgung der verbündeten Staaten im nächsten Wirtschaftsjahre auf allen Gebieten zu gewährleisten. Diese Verhandlungen haben im Laufe der vergangenen Woche in Berlin begonnen und werden in Budapest in den nächsten Ta gen fortgesetzt. Wie die Gefangennahme erfolgte soll auf Grund einer kaiserlichen Verfügung bei jedem au« der Gefangenschust Zurückgekchrten festgestellt werden. Alle die un schuldig in Gefangenschaft geraten sind, erhalten darüber eine Bescheinigung ausgestellt. Grundsätzlich ist in der Tatsache der Gefangennahme kein Vorwurf zu erblicken, solange nicht da« Gegenteil erwie'en wird. pd München, 24. Mai. Die Korrespondenz Hoffmann meldet Ausschreitungen in Ingolstadt. Amtlich wird mitgeteilt: Am 22. Mai gegen Abend hrach in Ingolstadt in einer Wirtschaft «in Brand aus. Während sich aus diesem Anlaß eine größere Menschenmenge ansammelte, wurde durch «inen Schutzmann angeblich ein Deserteur verhaftet und auf die Wache im Rathaus geführt. In Begleitung dieses Mannes befand sich ein Soldat, ein nervenkranker, der ayf dem Rat haus ein lautes Geschrei erhob und hierdurch eine größere Menschenmenge anlockte. Es verbreitete sich alsbald die Be hauptung, man habe gesehen, wie der Schutzmann auf ihn einschlug, und es griff um so größere Erregung um.sich, als der betreffende Schutzmann als eine in Ingolstadt sehr unbe liebte Persönlichkeit bezeichnet wurde. Schließlich zerstreute sich aber die Ansammlung und es trat Ruhe ein. Erst nach längerer Zeit ro.ttete sich neuerdingS'eine Anzahl junger Burschen und Mädchen zusammen, drang aus bisher noch nicht näher bekannter Weise in das Rathaus ein und verübte teils dort, teils vor dem Rathaus große Ausschrei tungen und Sachschädigungen, in deren Verfolg im Erdge schoß ein Brand ausbrach und zahlreiche Aktenstücke des Stadtmagistvats vernichtet wurden. Infolge der großen Men schenmassen, die sich sofort wieder angesammelt hatten, konnte die Feuerwehr geraume Zeit rächt zu dem Brandherde vor dringen. Erst durch Einschreiten des Militärs ließ sich di« Menge zerstreuen, wobei es noch in den Nachbarstraßen zu einzelnen Sachbeschädigungen, an Fenstern und Läden kam- Das Gesamtergebnis der noch während der Nacht ge pflogenen Erhebungen steht mit aller Bestimmtheit dahin, daß diese bedauerlichen Vorfälle kein« ülkgemeinpoljitischen, partei politischen oder wirtschaftlichen Ursachen haben, vielmehr ledig lich auf roher Radau- und Zerstürungslust junger, verdorbener Personen beiderlei Geschlechts entsprungen sind. Die Ordnung ist vollkommen wiederhergestellt. Zu den Vorgängen in Prag pdp Prag, 23. 5. Aniätzlich der letzten Demonstrationen wurden wiederum 30 Personen wegen des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit und des Auflaufes verhaftet. Eine Sammlung die in den Tagen der Demonstration auf den Straßen für nationale Zwecke veranstaltet wurde, ergab den Betrag von 50000 Kronen. Die tschechischen Banken haben beschlossen für den geplanten Bau von tschechischen National theatern in Brünn und Wien namhafte Beträge zu zeichnen. pdp Prag, 27. 5. Das Aktionskomitee der tschechischen staatsrechtlichen Parteien hat beschlossen, gegen das Vorgehen der Polizei anläßlich der Demonstrationen eine groß angelegte Parlamentsaltion gemeinsam mit dem Polenklub und den Südslaven vorzubereiten. Reise Burians nach Berlin pö Wie das „Berl. Tgbl." hört, wird der k. und k. gemein- ame Minister des Aeußeren, Graf Burian, im Laufe der näch ten Woche in Berlin eintreffen, um an den Besprechungen über die Neugestaltung des Bündnisses der Mittelmächte teilzunehmen. Die Monarchie in Finnland? pf Stockholm, 23. 5. (Privatlelegramm., Der finnische Senat hat nach einer Meldung aus Helsingfors „Dagens Nyue- er" dem Verfassungsausschuß des Landtages mitgeteilt, daß er ihm einen Vorschlag zu einer neuen Regierungsresorm auf monarchischer Grundlage unterbreiten werde. Nachdem der Aus- chuß hiervon Kenntnis genommen, beschloß er mit erheblicher Mehrheit die Behandlung der vor der Revolution eingegan genen Versassungsvorlage auf republikanischer Grundlage auf- zuschieben. Demission de« Generals Mannerheim ps „Stockh. Tldningen" meldet: Der finnische General Man nerheim hat seine Demission eingereicht, weil er infolge von Intrigen seiner Stellung nicht sicher sei. Die Verschwörung in Irland pe Bern, 23. 5. (Prioaitelegramm.) „Petit Paristen" meldet aus London: Die am Sonnabend und Sonntag ver- hasteten Sinnseinersührer wurden nach England übergeführt und, mit Ausnahme der Gräfin Markiewicj-Frongoch, in Wales interniert. Bisher wurde gegen die Verhafteten keine Anklage erhoben. Die Presse betont, wenn wirklich Beweis einer Ver schwörung mit Deutschland bestände, müßten die Schuldigen gesetzlich bestraft werden. Arbeiterunruhen in England pe Basel, 23.4. Ueber große Arbeiterunruhen, die in Bristol stattfanden, wird dem Allgemeinen Pressedienst gemeldet: Zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung mußte Militär aus geboten werden; dabei kam es zu heftigen Stratzenkämpfen, bet denen 14 Arbeiter, darunter der Vorsitzende des Transportarbeiter verbandes zum Opfer fielen. Große Unruhen sanden auch in Swansea und Lardes statt. Verurteilung der Sinnferner-Führer erst nach Friedensschlutz pe Genf, 24. Mai. „Petit Parisien" meldet aus Lon- s don: Das englische Kabinett will die Sinnferner-Führer erst nach dem Friedensschluß verurteilen. Bis dahin bleiben sie in Kerkerhaft. .s s " Die russische Kaiserin-Witwe begibt sich nach Dänemark , pr Die „Neue Freie Presse" meldet aus Kopenhagen: Nach einer Information oes „Extrablatt" begibt sich die russische Kai- senn-Witwe in allernächster Zeit über Oesterreich-Ungarn nach , Dänemark. Die Deutschen in Amerika vogelfrei pa Durch weitere Verfügung und Gerichtsurteil werden die Deutschen in den Vereinigten Staaten geradezu für vogelfrei erklärt. In einer Anzahl von Fällen sind die Bürgerrechte, die vor mehr als 30 Jahren verteilt wurden, für ungültig erklärt worden, weil die Betreffenden zwar ihre Bürgerpflichten erfüllt haben, aber nicht gegen Deutschland Stellung nehmen wollten. pa Amsterdam, 23.5. (Prioattelegramm.) „Times" meldet aus Ncuyork: Der Verwalter fremden Eigentum« in den Ver einigten Staaten, Mitchell Pallmer, sagte in einer Rede in De troit, daß vielleicht bis zu zwei Milliarden deutschen Eigentums in Amerika beschlagnahmt werden würden. Dieses sei in Amerika im Interesse des Durchdringungsplanes oufgehäuft worden. Seit Beginn des Plane» seien 200 große deutsche Körperschaften gebildet worden, um Amerika wirtschaftlich und politisch zu beherrschen. Von diesen Vorteilen dürfe Amerika nach dem Kriege nicht» mehr nach Deutschland zurückgelangen lasten. Um heimst umi Osterlsna Frankenberg, den 24. Mai 1918. f" Aus der Arins«. Das K. S. Militärverordnungs- blatt meldet u. a. folgende Personalveränderungen in der Armee: Krug v. Nidda, General der Kav. und komm. General des XII. Armeekorps, ä la suite des Gar'oereiter- Regt;., Edler v. der Planitz, General d«r Ins. und komm. General eines Reseroekorps, ä la suite des Schütz.-Regts. 108, v. Carlowitz, General der Inf. und komm. General des XIX. Armeekorps, ä la suite des Gren.-Regts. Nr. 100, v. Schweinitz, General der Inf. z. D., jetzt stellv, komm.
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