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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191806064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180606
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180606
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-06
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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ist da» Sterben wtb (Amtlich.) Gro^s Hauptqnartier, 5. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Erfolgreiche Vorstöße in Flandern brachten Gefangene ein. An der ganzen Front hielt rege Erkundungstätigkeit an. Der Artilleriekampf lebte vorübergehend auf. Kerresgruppe Kronprinz In Erweiterung unserer Erfolge auf dem Süduser der Aisne warfen wir den Feind auf Ambleny—Lutry zurück und nahmen seine Stellungen nördlich von Dommiers. Oertliche Kampfhandlungen beiderseits des Ourcq-Flussis. Im übrigen ist die Lage unverändert. Leutnant Laewenhardt errang seinen 26. Luftsieg. Der Erste Etneralguartiermetster: LMndorfs. Sprcchsaa: Mehr Ernst Dem Einsender des Artikels in der gestrigen Nr. 128 unsrer Zeitung spricht Unterzeichneter gewiß im Sinne Tausender gleichdenkender Mitmenschen di« vollste Anerkennung ans. B. 2. Km keimst ima vsterüma Frankenberg, den 5. Juni 1918. Oermilcdter " Dis Fliegerangriffe auf Köln. In der Kölner Stadt verordnetenversammlung kam es zu lebhaften Auseinander setzungen über die jüngsten folgenschweren Fliegerangriffe. Die Fraktionen hatten über die erforderlichen Schutzmaß- regeln an die Stadtverwaltung Anfragen gestellt und ließen durch ihre Redner erklären, daß es an dem. verhängnisvollen Vormittag des 18. Mai an der rechtzeitigen Warnung der Bevölkerung gefehlt habe. Dabei wurde an dem Verhalten Fundsachen" erschienen. Diese von der Geschäftsstelle der Sächsischen Staatszeitung, Dresden, Gr. Zwingerstr. 16, gegen Voreinsendung von 20 Pf. zu beziehende Liste enthält ein Verzeichnis von Nachlaß- und Fundsachen und soll zur Fest stellung derjenigen Herresangehürigen dienen, bei denen jene Gegenstände gefunden wurden oder von denen die Gegenstände herrühren. In gleicher Weise werden Sonderlisten auch von der preußischen, bayerischen und württembergischen Heeres verwaltung ausgegeben. Diese Listen werden zum Teil durch bildliche Darstellung von Fundgegenständen ergänzt, die für di« Ermittelung ihrer Besitzer besonders geeignet erscheint; sie sind amtlich im Nachweisebüro des Königlich Sächsischen Kriegsministeriums, Zentralstelle für Nachlabsachen, Dresden, jetzt Kaiser-Wilhelm-Platz 1 (gegenüber dem Garten des Japanischen Palais) einzusehen. Die Sächsischen Sonder listen liegen außerdem bei allen sächsischen Auskunfts- und Ortsstellen des Roten Kreuzes zur Einsicht aus; aber auch die Listen der nichtsächsischen Armeen sind bei dem größten ' Teil dieser Stellen ebenfalls einzusehen. Die Bezugsquellen sind am Eingang der Sächsischen Verlustliste Nr. 510 für jede Gruppe der nichtsächsischen Listen angegeben. Bemerkt wird, daß in den sächsischen Listen nicht nur Sachen sächsischer Heeresangehöriger ausgeführt zu sein brauchen, da ja die Eigentümer unbekannt sind. Ebenso können in den preußische», bayerischen und württembergischen Listen sehr wohl Sachen sächsischer Heeresangehörigcr enthalten sein. fr Sachsenburg. 2n Drerwrrden hat sich der betrübende/ von der ganzen Gemeinde mit tiesfter Anteilnahme ausgenom men« Fall ereignet, daß die treue, wackere Frau eines im Felde befindlichen Gemeindeglieds, die sorgsame Mutter ihrer Kmder in schwere geistige Umnachtung verfallen und in ein« Heilanstalt gebracht worden ist. Die Ursache dieser schweren, tiefzubekiagen- den Erkrankung ist zu suchen in dem mehrfachen Besuch de, Versammlungen, die im „Felsenkeller" in Mittweida durch die Sekte der sogenannten „kleinen Herde- abgehalten werden. Un ter dem Borgeben, Bibelstunden abzuhalten, soll dort die Lehre verbreitet werden, daß ein meu^r Christus aufgestanden sei, der dm ernsten Anhängern sich persönlich offenbare und ihnen zu pin« vollkommenen Erlösung verhelfe. E« ist offenbar, daß e. der Kölner Zensurbehörden lebhafte Kritik geübt, di« in ihrer ersten Notiz an bi« Presse die Vorgänge beschönigten und die Schuld dem Publikum zuschoben, well es der Warnung nicht Folge gegeben habe. Dadurch verliere das Volk jedes Zutrauen zur Presse; man habe der Kölner Bevölkerung ein« starke Belastungsprobe zugemulet. Der Chef des Stabes des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte, ^Oberstleut nant Thomsler, war in der Versammlung erschienen und gab eine Darstellung der Vorgänge, die die verspüret« Alarmierung bewirkten. Er gab unumwunden zu, daß die Erregung der Kölner Bevölkerung durch die falsche Pressenotiz der Zensur berechtigt gewesen sei. Neuere Maßregeln hätten jetzt Köln vor den Folgen eines solchen Angriffs sicherer gestellt ald bisher. Darüber teilt« der Offizier in der geheimen Sitzung Näheres mit. Viel brachtet wurde die Rede des sozialdemo kratischen Stadtverordneten Haas. Gerade angesichts der gegenwärtigen großen Erfolge könne es niemand der deutschen Regierung als Schwäche auslegen, wenn sie zur Einstellung dieser Luftangriffe auf das Hinterland di« ersten Schritt« bei den Gegnern tue; die Angriffe auf Wehrlose hätten doch nicht den mindesten Einfluß auf militärische Ereignisse. Da durch, daß die Zensur der Presse nicht die einfachsten Mit teilungen gestattet«, seien die ungeheuerlichsten Gerüchte ent standen. So komme es, daß die Bevölkerung schließlich nicht mehr glaube, was amtlich gemeldet wurde. — Im Laufe der Auseinandersetzungen teilte der Oberbürgermeister Adenauer noch mit, daß bisher 41 Tote und 47 Verwundete gemeldet worden sind. - Buche oder Kastanie? Zwei Männer saßen unter einem großen Baum und genossen die Natur. Dazu ent lockten sie ihren Fünfgroschenzigarren große Dampfwolken- Ein Wanderer war stehen geblieben und lauschte ihren Mor ten. „Buche oder Kastanie?" war das Kampfthema. Die Streitenden wurden hitzig. Da trat der Fremde auf die beiden Männer zu und sagt« sanft: „Girtschuldkgen St« gütigst, aber der Baum, unter dem Sie sitzen, ist weder «ine Buch«, noch eine Kastani«, sondern eine Erle!" „Oller Düf fel!" brummt« unhöflich der «ine der Streitenden. Der ander« aber sagte: „Schon jut, wir meenen aber nicht die Bäum«, sondern wat wir raschen!" Industrie, Handel und Berkehr " Leipzig. In einer Aufsichtsratssitzung der Allgemeinen Deutschen Creditanstait wurde beschlossen, «iner auf den 29. d. Mts. einzuberufenden außerordentlichen Generalversamm lung anläßlich der in Aussicht genommenen Verschmelzung mit der Vcreinsbank Zwickau die Erhöhung des Aktien kapitals um nominell 5 Millionen, also aus nominell 125 Millionen Mark vorzuschlagen. kennenswert, daß wir auf die bedeutsam« Kulturarbeit nicht besonders hinzuweisen brauchen, di« in der großen Zahl klei nerer zum Teil durch die Kriegsbeoürfmfse geschaffener Gesetze und in nianchem Titel des Haushaltplanes geleistet'und ge sichert iist. Wem: demgegenüber andere Aufgabe» in den Deputationen manchen Schritt vorwärts geführt und ge klärt zoorden sind, so erweckt dies die Hoffnung, daß in einem späteren Tagungsabschnitt« dos Ergebnis dieser Vor arbeit wird gezogen werden können, und zwar um so mehr, wenn dieser Abschnitt nicht gleichzeitig durch di« Etatberaiung belastet ist. Gerade hierin zeigt sich die zweckmäßige Elastizität der Bestimmungen unsrer Verfassung über die Berufung des Landtages. Je nach dem durch die Arbeitslast gegebenen Bedürfnis kann der Landtag geschlossen und vertagt werden. Diese Beweglichkeit ist überdies in besonderen, Maße durch die im letzten Landtag getroffene Regelung des Tagegelderbezuges gewährleistet. Dadurch, , daß demjenigen Landtag, der. sich mit der Feststellung des Haushaltplanes zu beschäftigen hat, «in für 7 Monate berechneter Pauschalsatz ausgesetzt worden ist, während für die durch die außerordentlichen Bedürsinsse geforderten verlängerten Tagungen Tagegelder gewährt wer den, die sich nach der Dauer der Tagung richten, ist die Mög lichkeit gegeben, die Tagungen des Landtages den. Umfange der Arbeit anzupassen. Von einer wirklichen Regellosigkeit kann nicht mehr die Rede sein. Daß der Krieg in gewissem Sinn« eine Regellosigkeit herbeigeführt hat, indem sich während seiner Dauer die Pforten des Tempels nur zu kurzen Pausen geschlossep haben, liegt in der Natur der Verhältnisse. Auch die Aebergangswirtschaft wird uns noch keine absolut geregelten Verhältnisse bringen. Es wäre aber verkehrt, daraus die Not wendigkeit jährlicher Landtagsperioden abzuleiten. Denn es ist Nicht zu bestreiten, daß schon allein die Tatsache des tagenden Landtages auf das Pflichtgefühl der Regierung ebenso wie auf dasjenige der Landtagsabgeordneten als eip Anreiz zu Ge setzesvorlagen, Interpellationen und Anträgen wirkt, die im Interesse «iner gesunden Entwicklung oft recht gut noch ein Jahr liegen bleiben könnten. sich um eine irreführende Lehre handelt, vor du da« Evan gelium Matthäi Kap. 24, ö warnt: „Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: 2ch bin Christus und werden viele verführen.- Daß solche Irrlehren in dieser ernsten Notzeit, wo leibliche Schwachheit mit geistiger, durch Sorge um die im Heer bcfinolichen Angehörigen entstandenen Erregung vereint, eine jedes frühere Maß übersteigende seelische Anspannung Her vorrust, mit ihren erschütternden Aufreizungen schwere Folgen haben müssen, ist selbstverständlich. Man wolle mit Ernst erwä gen, daß wir in unseren Gnadenmitteln in Wort und Sakra ment, im stillen, festen Glauben an unseren Heiland einen festen Grund untu den Füßen haben, der unwandelbar auch in den Nöten des Krieges Stand hält. Es bleibt dabei: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bi» an der Welt Ende! Ick will dich nicht verlassen noch versäumen". Das wird jetzt den Gemeinden in Betstunden und Gottesdiensten reichlich und willig geboten. Gott verhüte nur, daß Gottes Klage sich erfülle: „Mich, die le bendige Quelle, verlosten sie und machen ihnen selbst lücherichte Brunnen, die kein Wasser geben". Darum bedenke, was 2. Petri 5. 8-9 geschrieben steht: „Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufei, gehet umher wie ein brüllen der Löwe und suchet, welchen er verschlinget. Dem widerstehet fest im Glauben und wisset, daß eben dieselbigen Leiden über eure Brüder in der Welt gehen . — Leipzig. Der 3vjohrige Schlaffer Klick, der in einer Maschinenfabrik über 100 Mark wöchentlich verdiente, kam mit diesem Lohne nicht aus, weil er sehr flott lebte.' So schüttete er daher Sand in das Getriebe eine» Motor» in der Absicht, sich durch Ueberstunden bei der Reparatur des Motor» einen großen Mehrverdienst zu verschaffen. Er verursachte eine längere empfindliche Störung einer Abteilung de» Betriebes und wurde wegen seiner verbrecherischen Torheit zu 11 Monaten Gefängnis verurteilt. — Leipzig. 2n Leipzig kam dieser Tage ein Eisenbahn wagen mit Butter an, der eine große Ueberraschung bot. Durch die weite Reise und die Hitze waren die Fässer, in denen sich die Butter befunden hatte, undicht geworden und hatten ihren kostbaren Inhalt in den Güterwagen ergossen. Als man den Wagen öffnete, entquoll demselben ein dicker Strom Butter Eine ziemlich hohe Schicht stand al» breiige Masse noch im Wagen; die Fässer waren leer. Man traf sofort Anstalten, um von der Ware noch zu retten, was noch zu retten war. Die Leute, die später den Wagen zu reinigen hatten, führten diese Arbeit mit großer Liebe und Sorgfalt aus. — Bischofswerda. Die Erhebung einer Ledigensteuer vom 1. Januar 1919 ab hat der Stadtrat beschlossen. Sie gilt für Unverheiratete beiderlei Geschlechts, Geschiedene und Verwitwete bis zum 60. Lebensjahr. Der Ertrag der Summe wird auf jährlich 6000 Mark veranlchlckgt. Ein Teil davon soll zu Bei hilfen zur Schulbücherbeschaffung an arme und kinderreiche Fa milien verwendet werden. Ferner beschlossen die städtischen Kol legien die Erhebung einer Eintrittskartensteuer in Höhe von 10 Prozent der Einnahmen vom 1. Juli ab. — Ebersbach i. L. Hier «rbeuteten vor einiger Zeit Ein brecher in einem Warenhaus Seidenstoffe im Werte von 60 000 Mark. Die Kriminalpolizei fand bald darauf in einem Gebüsch in den Anlagen der Stadt versteckt 2 Säcke, in d«nen sich für mehrere tausend Mark Seidenwar«» befanden. In einem dritten Paket fand man wertvolle Einbruchswerkzeuge. In unauffälliger Weise wurde der Aufbewahrungsort der Säcke bewacht, nachdem man die Seidenstoffe herausgenommen und Papier hineingefüllt hatte. Es erschien bald einer der Ein brecher Fm Aufbewahrungsort, um di« Säcke abzuholen- Die Beamten verhafteten ihn und ermittelten dann auch noch seins Helfer. — Freiberg. Am Sonnabend mittag fand an der König lichen Bergakademie zu Freiberg die Errichtung der Braun- iöhlenstiftung,in einem feierlichen Akte statt und daran an schließend die erste Mitgliederversammlung. Vertreten waren die staatlichen Berg- und Hüttenbehörden, die Stadt Frei berg, sowie weite Kreise der montanistischen, maschinellen und industriellen Betriebe aus allen Teilen des Reiches. Nach Begrüßung durch den Rektor der Freiberger Bergakademie, Geheimen Vergrat Professor Schiffner, übergab Generaldirek tor Piatscheck aus Halle die Stiftung an die Bergakademie. Das Stiftungskapital beläuft sich bis jetzt auf 570 000 Mark. — Plauen. 3 2. Verbandstag des Sächsischen G a st w i r te v e r b and es. Die 32. Jahreshauptversamm lung begann Mvntag nachmittag 2 Uhr im Vergschlößchen mit Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden Treutler (Leipzig) sowie der Vorsteher der Ortsvereine, der Stadtvcrtretung usw- Im Jahesbericht ging der Vorsitzende auf die Kriegsmaß nahmen ein, von denen das Gastwirtsgewerbe schwer be troffen worden ist; er wandte sich auch gegen die Abstinenz- bcwcgung und den Plan der Einführung von Gemeinde- gasthänscrn. Die Polizeistunde beschäftigte den Vorstand sehr ost, ferner die Weinverordnung, die Preisprüsungsstellen und die Preissteigerung in jeder Beziehung. Wiederholte Gesuche bei der Negierung, dem schwer daniederliegenden Gastwirtsgcwerbe staatliche Unterstützung zukommen zu las sen, waren erfolglos- Der Jahresbericht beschäftigte sich auch mit den, Tanzverbot, de» Beschränkungen, die im Verkauf von Zigarren gefordert "wurden und mit der inneren Organi sation. Zur Altersrenten-, Witwen- und Waiseirunterstützungs- kasse, die am 1. 7. vorigen Jahres in Kraft getreten ist, haben sich 789 Mitglieder angemeldet. Die gleichzeitig rns Leben gerufene Eintaufszentrale schloß trotz schwieriger Be- chaffung der Ware mit einem Umsatz von 6 082153 M. im Jahresschluß- Der Reingewinn beträgt 32 000' M. Die Verbandskasse schließt mit einem Verlust von 6413 M. und einem Vermögensbestand von 37 039 M. Das Vermögen des Verbandes beziffert ^sich einschließlich der Nebenkassen auf 432 615 M. Nach dein Bericht des Vorsitzenden über das Fachorgan (Zentralblatt) wurde ein Antrag des Gast- wirtsvercins Leipzig und Umgebung beraten, wonach durch Vertrauensmänner Inserate für das Blatt gesammelt wer den sollen, uni es wieder zinstragend zu gestalten. Der Antrag wurde angenommen, «benso einer des Gastwirtsver- cins Rochlitz, die Verbandsbezirke nicht nach Kreishaupt- mannschasten, sondern nach Amtshauptmannschafte» einMeilen, und einer des Gastwirtsvereins Leipzig-Ost, daß sämtliche dem Verband «»geschlossenen Vereine jedes Jahr dem Ver bandsvorstand einen Jahres- und Kassenbericht einzureichcn haben. — Radebeul. Ein Eisenbahnunfall ist dem Scknellma von Leipzig nach Dresden zwischen Radebeul und Trachau zugestoßen. Am Tender der Lokomotive trat ein Nadreifenschaden ein, die dazugehörige Achse entgleiste und der Zug mußte des halb in Trachau zum Halten gebracht werden. Der Zug wurde durch eine herbeigezogene Hilfslokomotive bis Radebeul zurück geholt und von da auf dem Vorortgleis nach Dresden weiter- besördert, wo er mit 89 Minuten Verspätung eintraf. Ver letzungen von Reisenden und Zugpersonal sind nicht eingetreten. Kriegswirtschaft "* Strafbestimmungen gegen schlicht« Wäschebthmadnrg. Von der Reichs bekleidungssteile sind Strafbestimmungen gegen schlechte Wäschebehandlung in Aussicht genommen. Ober regierungsrat Dr. Haaselau, Vorstandsmitglied d«r Reichs- beNeidungsstelle, begründete, nach dem „Kons.", in «iner Jw- teressentenversammlung die beabsichtigte Maßnahme damit, daß das Wäschematerial durch langen Gebrauch nicht mehr so widerstandsfähig sei, um die Behandlung zu v«rtragen, wie sie jetzt in den Waschanstalten geübt wird. Es sei nötig, die Wäschebesitzer zu schützen, und zwar durch Strafbestim mungen. Die von mehreren Seiten gegen diese Maßnahm* erhobenen Proteste stützen sich darauf, daß das von der Behörde gelieferte Waschmaterial minderwertig sei und die Wäsche oft schon beschädigt eingeliefert werde. Der Deutsche Zentralverband der Wäscher«!- und Plättereibesitzer hat be schlossen, eine öffentliche Protestversammlung von Vertretern des Wäschereigewerbes Groß-Berlins einzuberufen. — Seifenhrrstrlttmg verboten! Noch immer wird nament lich von Selbstversorgern und auf dem Lande Seife cherge- stellt und dazu Butter, Rohfett aus Hausschlachtungen, Zowle anderes für die Seifenherstellung geeignetes Fett verarbeitet. Diesem Mißbrauch muß in schärfster Weis« entgegengetreten werden. Die Herst«llung von Seif« aus vflanzlichen und tierischen Oelen und Fetten ist durch das Verbot der Ver wendung von pflanzlichen und tierischen Oelen und Fetten zu technischen Zwecken vom 6. Jan. 1916 (RGBl. E. 3) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 1916 (RGBl. S. 765) verboten. Dieses Verbot bezieht sich nicht nur auf d« gewerbliche Herstellung, sondern auf jede Herstellung über haupt. Hierauf wird ausdrücklich hingewiesen. Schirme, Stöcke, Damenhandtaschen sind Gegenständ« des täglichen Bedarfs. Wie di« Mitt. s. Preisprüsungsstellen schreiben, ist die Frage, ob Schirm« zu den Gegenständen tzes täglichen Bedarfes zu zählen sind, nach Ansicht der Volks wirtschaftlichen Abteilung des Kriegsernährungsamtes ohne weiteres zu bejahen. Schirme dienen in allen Kreisen der Bevölkerung zum Schutze des Körpers und der Kleidung gegen Witterungseinflüsse und werden als ein Teil der Bekleidung überhaupt aiizusehen sein. Auch Spazierstöcke werden zu den Gegenständen des täglichen Bedarfs gerechnet, zumal heute zahlreiche Kriegsbeschädigte ständig Stöcke für ihre, sichere Fortbewegung benötigen. Ebenso bedienen sich gegenwärtig kranke und schwache Personen in größerem Umfange der Stücke. Damenhandtaschen sind ebenfalls zu den Gegenständen des täglichen Bedarfes zu rechnen. Ihr Gebrauch ist so allge mein, daß der größte Teil der Frauenkleider darauf eingerichtet ist, d. h., daß diesen die Kleidertaschen fehlen. Infolgedessen sind Handtaschen als unerläßlich für die weibliche Bevölkerung anzusehen und fallen dementsprechend auch unter den Begriff des täglichen Bedarfs. f Beurlaubt. Herr Kreishauptmann Lossow ist vom 6. bis 28. Juni beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Geheimen Regierungsrat Roch vertreten. f" Taubensterben. Eine auffällige unliebsame Erscheinung ist da» Sterben der jungen Tauben, das jetzt allgemein beobachet wird. Die jungen Tauben verenden meist halbflüage. Ueber die Ursache dieser Erscheinung Herr cht noch keine Klarheit. In der morgen Donnerstag abend m Kaisersaal stattfindenden Versammlung de» Geflugelzüchtervereins wird über diese An gelegenheit eine Aussprache gepflogen werden. Auch sonst wird diese Versammlung Interessantes bringen; es wird deshalb guter Besuch erwartet. feg Theater. Der lustige Schwank „O, diese Männer!" der wie bekannt, am Freitag, den 7. Juni, im „Schützenhaus" von Mitgliedern des Neuen Stadtthcaters in Chemnitz zur Aufführung gelangt, hat am Residenztheater in Berlin einige hundert Aufführungen erlebt; ebenso ist er in Dresden, Hamburg, Leipzig, Köln viele Male gespielt worden und wird wegen leine» wirtlich komischen unterhaltsamen Inhaltes immer wieder im Sptelplan aller Bühnen ausgenommen. Allen Freunden eine« harmlosen, frischen Humors sei der Besuch der Vorstellung angelegentlichst empfohlen. Karten-Vorverkaus in der Roßberg- schen Papierhandlung. I s Da» Reichs-Gesetzblatt Nr. 74 vom 31. 5 enthält eine Verordnung über die Lrnleschätzung im Jahre 1918 (mit Mu stern der nötigen Vordrucke). fh Asbest-Angebot. Wie die Handelskammer Chemnitz mittetlt, jucht eine militärische Beschaffungsstelle Abnehmer für 200000 Kilogr. Asbest in verschiedenen Dimensionen. Firmen de» Handelskammerbezirkes Cl emnitz, die Asbest in größeren Mengen brauchen, wollen sich bei der Handelskammer Chemnitz durch Postkarte melden. fh Heere-lieferungen. Wie die Handelskammer Chemnitz mittetlt, ist demnächst ein Auftrag von monatlich 320000 Stielen zu Stielhandgranaten zu vergeben. Firmen des Handelskammer- bezirke« Chemnitz, die Interesse daran haben, wollen umgehend «in Preisangebot mit Angabe der zu liesernden Menge in doppestrr Aussertigrmg bei d»r Handelskammer bis spätestens 7. Juni eingehend einreichen. f Zuckerhandel. Die Zuckerverteilungsstelle für das König, reich Sachsen hat nach Prüfung der Bezugsausweiskarten des Kleinhandels bei einzelnen Händlem nicht nachweisbare Fehl mengen seltgestellt. Diesen Händlern ist eine amtliche Verwar nung mit dem Hinweis erteilt worden, daß im Wiederholungs fall« Strafantrag und Antrag aus Ausschluß vom Zuckerhandel unweigerlich gestellt werden muß. f Die Ziehung der 173. Landeslotterie beginnt am 12. und 13. Juni. Man versorge sich rechizeitig mit einem Lose und bringe das zugesandte in Ordnung, um seine Anrechte zu wahren. f rk Nachforschung nach llnrrnfittelten und vermißten H«vt »angehörigen. In Verlustliste Nr. 510 der Königliche» Sächsischen Armee ist am 30. Mai 1918 die „Sächsische Son derliste Nr. 4. Unermittelt« Heeresangehörige, Nachlaß- und
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