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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-24
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Tag«»b«rich1 des Admirakstad«« ver» Am dritten Jahrestage des Eintritts Italiens m den Krieg bieten diese U-Vootserfolgc willkommenen Anlatz zu der Ueberlegung, wieweit Italien seine treubrüchige Politik benutzt hat. Italien rechnete damals auf England und hoffte wenigstens zur See seinen Vorteil währnehmen zu können- Poch auch abgesehen von den entscheidenden Niederlggen läufern abgerechnet wird, sollte auch an das ehrlich neutral gebliebene Argentinien Jedacht werden. Argentinien legt fast ein Jahrhundert lang ledes zehnte Jahr in London feierlich Protest dagegen ein, datz ihm England im Jahr« 1835 die ihn, aus seiner spanischen Vergangenheit rechtmätzig zuge hörenden Falklandsinseln einfach gestohlen hat! Das die kleinen Staaten bekanntlich, wie Belgien und Serbien, so rührend-fromm beschützte England hat diesen gerechten Protcf! niemals beantwortet! Mas kann Argentinien mit seinen siebe» Millionen Einwohnern gegen Albion'?! Unser gutes Verhältnis zu dem landwirtschaftlich so gewaltig aufblühenden Argentinien würVe eine politisch mächtige Stärkung erfahren, wenn ihm das deutsche Schwert di«M Inselgruppe zurück eroberte, auf der es uns gewitz einen Flottenstützpunkt gegen das rachsüchtige England für immer einräumen würde. Auch das englische Eisenbahnnetz, das Argentinien Iu einem Aus nutzungsobjekt macht, könnte, in argentinische Staatshände gelegt, uns handelswirtschaftliche Zusicherungen einbrrngen- Wenn aber Portugal seine Kolonien beim Friedensschlutz unversehrt erhält, so kann man darauf schwören, datz das finanziell bedürftige Land sie an England sofort verkaufen wird. Dieser Besitz in Englands Hand wird einen neuen ge waltigen Druck auf den Wiederaufbau unseres zerstörten See handels bedeute». England will über die Leiche Deutschlands zur vollen Weltherrschaft einporsteigen, möge es uns wenig stens gelingen, .über die Leiche Portugals zu einem neuen deutschen Leben auf Gottes freien Meeren zu gelangen! Möge das Bewußtsein von der absoluten Gerechtigkeit dieser Forde rung in das Mark und Blut unseres Volkes dringen und am Friedenstisch ein Mann mit dem „Furor teutonicus" Bismarcks im Leibe dem frechen Portugal gegenüber sie zur Erfüllung bringen! i meld Krie, unter 3m und renzo schab geltna di Paola" <228 To.), den französischen bewaffneten Dampfer „Verdun" <2769 To.) und vier weiter« Damp fer, darunter einen von mindestens 8009 To. Zusammen über 2200« Br.-R«g.-To. lefetz ugni sie L Vie Deutschen in öellarabien Von einem Deutschen aus Bessarabien wird dem „B- L.-A." zu der ersreulicyen Nachricht, datz die deutsche Militär behörde bei der rumänischen Regierung vorstellig wurde, um die gerechten Beschwerden der deutschen Kolonisten in Bess arabien entgegenzunehmen, geschrieben: Gut, aber so einfach liegt die Sache nicht; denn: 1) Hnd alle Versammlungen der Kolonisten verboten- Wie können sie die rechten Männer aus ihrer Mitte wählen, wenn eine Aussprache unmöglich gemacht ist? 2) Deutsche Zeitungen werden nicht eingelassen, und in Bessarabien selbst erscheint noch keine deutsche Zeitung. 3) Der Rumäne tritt jetzt, da er auf allen Schlacht feldern geschlagen ist, dagegen über die Bolschcwiki ber Bender „siegte", hier ganz besonders als Sieger auf. Haussuchungen werden unter irgendeinem Vorwand ausgeführt, im Wege stehende Männer und Kinder mit dem Gewehrkolben be handelt, nicht wenige erschossen, Frauen vergewaltigt, und dabei, was zum Nationalcharakter gehört, wird gestohlen- Systematisch werden mit rohem und zynischem Hochmut die Deutschen in Bessarabien grausam „verwaltet". Vor allem wird die Form des Requirierens bei den wohlhabenden Deutschen gepflegt. Schon im Balkanfeldzug „requirierten" die rumänischen Soldaten bei ihren eigenen Landsleuten Pferde und Lebensmittel, ohne an die Bezahlung ihrer Quittungen zu denken. Den wohlhabenden deutschen Bruderstamni auf seinem wertvollen Vorposten zu erhalten, ist Pflicht des Mutterlan des; ihn den Rumänen zu überlassen, liegt nicht im Interesse des Mutterlandes noch des Vruderstammes. Hoffentlich besinnt sich Herr v. Kühlmann darauf, datz unsere Regierung nicht nur kulturelle Pflichten gegen die rumänsichen Juden, sondern auch gegen die unter der brutalen und rachsüchtigen Gewalt der Rumänen leidenden Deutschen hat. Augenscheinlich ist ihm der feiner grotzcn Inanspruch nahme in Bukarest die Notlage der Deutschen völlig ent gangen. Aber vielleicht ist es nicht zu spät, das Versäumte nachzuholen und durch Aufgebot von Energie, die dem Sieger stets gut zu Gesicht steht, von den Rumänen einfach zu fordern, daß die Wünsche der Deutschen erfüllt werden. Der rumänische Triumph des Staatssekretärs kann doch nicht voll kommen sein, wenn er nicht auch für die Deutschen gesorgt hat- tag vonl Lego ver MIMieg Dextfchee Ubendbeetcht wtb Berlin, 22. Mai abends. <Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. r japar york Handl zur 1 tung war. 3apa der 3 den i Verm Zuge! endgi Ein < barm asten« in der diese, sicht o aber teresst« wurde die starke Wirkung unserer Bomben in der City zwischen Admiralität und Westindrendocks beobachtet. Vier s große Brände brachen im Innern der Stadt aus. Mit demselben guten Erfolg« griffen andere Bomben- s flugzeuge Dover, Chelmsford, Chatham und Southend an- ' wl London, 20. 5. Amtlich wird gemeldet: Nach den Berichten sind 4 von den feindlichen Flugzeugen, die London s und das Südostgcbiet in der letzten Nacht angrisfen, zum Absturz gebracht poorden. Es scheint ein Angriff großen Stils gewesen zu sein. Eine beträchtliche Anzahl Bomben wurden j abgeworfen, aber bis jetzt liegen noch keine Berichte über Ver- r Berlii Antw Prott ausg« willig 2 arabic den l Wenn so ist 3 unters 4 der u 15. I arab Rumä mänitz zurück. p Vertr« die ul biens Provi tielnen an der mal b f' des § der W durch! manns 10.45 etwa j unter offizier wesend va tei 's' den fü deshall stellen Wege Kriegs der He angeno Alle e also d< Alkens des Kg verwen neuestei von K lassener die Kr derart,, Söhne, 's Beurtei Zeit w bezweck« angehöi nicht n Hemmer angewi« dies de ähnliche waltunt erteilt l Jahre i haben, i d«n Bel nähme waltung die b«s lange st die ei» Leben i auch be Bestimn die «w etne wtb Berlin, 23. 5. <Nmtlich.) Im Mittelmeer senkten unsere U-Boot« die italienische Dreimastbark „An- Die lange Kampfpause ein Plan der Obersten Heeresleitung w Kopenhagen, 23. 5. Der Berliner Korrespondent der „Politiken" meldet seinem Blatte nach Informationen, die ihm aus Kreisen des Großen Haupiquartiers gegeben wurden, daß die jetzige lange Kampfpause ein Plan der Obersten Heereslei tung >ei. Als Ziel der groben Kämpfe sei ihm offiziell die Zer malmung der feindlichen Heeresmacht bezeichnet worden. Ein grober Schritt aus diesem Wege sei bereits getan und die 3nia- tioe der gesamten Operationen in diesem Jahre dem General Foch aus den Händen genommen. Er sei gezwungen worden, sein ganzes „Vewegungsheer", mit dem man lo grobe Hoff nungen verband, zur Verteidigung einzusctzen. Weiter heißt es: Wenn der Krieg in Frankreich wirklich zu Ende geführt werden sollte, wird Deutschland seine Kräfte, die in ungeheurem Maß stäbe frei werden, in den U-Bootwersten verwenden können. Dank den gesteigerten Produktionsverhältnissen wird sich die Not auf dem Ledensmittelmarkie oauernd bessern und Deutsch ¬ land imstande jein, einen jahrzehnte langen Weltkrieg aurzuhal- ten. Ueberdies ist cs nicht ansgcschlossen, daß es für die Front im Orient von Bedeutung sein würde, wenn die Kräfte der Mittelmächte im Westen frei werden. In Palästina und am Suezkanal ist England ebenso verwundbar wie zur See. w Genf, 23. ö. Nach einer Meldung des „Proges de Lyon" steht Bethune infolge der heftigen Beschießung der Deutschen in Flammen. Der heftige Wind bewirkte, daß sich der Brand über die ganze Stadt ausdehnt. Der größte aller Luftangriff« auf London wl Starke deutsche Bombengeschwader griffen in der Nacht vom 18. zum 20. Mai wiederum London an. Di« Unter nehmung gestaltete sich durch die große Anzahl der Flug zeuge, die London erreichten, und die Menge der auf die Mitte der Stadt abgeworfenen Bomben zum größten aller bisher durchgeführten Angriffe auf London. Einwandfrei am J^onzo hat sich die italienische Polrtik als unheilbarer Mißgriff erwiesen. Heute ist das rohstoffarm« Königreich auf Gnade und Ungnade der britischen Schiffsraumnot, den Angriffen deutscher U-Boot« preisgegeben. Noch mehr! Ein englischer Politiker bezeichnete jüngst Italien als den „Blei klotz" am Fuße Englands, der nichts leistet, imr Lebensmittel, Kohlen und Tonnage verzehrt, und den die Entente auf ehr bare Weise nicht ungern fallen lassen würde, wenn nur die Mittelmächte sich seiner erbarmten, wie sie sich Rußlands angenommen haben! 55 v. H. der italienischen Handelsflotte wurden laut Aussage des Finanzministers Nitti im Verlaufe des Krieges versenkt. Diese See-Erfolge im Mittelmeer verminderten die Koh- lenzusuhr nach Italien von monatlich 950 000 Tonnen auf 524 000 Tonnen. Alle Nachrichten stimmen darin überein, datz die Munitionsindustrie und der Eisenbahnverkehr not gedrungen zeitweise stillgelegt werden mutzten. Mit der Le bensmittelversorgung steht es ebenso schlimm. Jede Ver senkung auch nur eines italienischen Dampfers bedeutet Mr Italien einen „Stich ins Herz", wie „La Preparätton" vom 5. 4. sich ausdrückt. Das Deutsche Reich gönnt diescn"„Blei- klotz" seinen Feinden. Seit Herbst 1917 auf gleicher Höhe hält sich der Erfolg der deutschen U-Boote. Dies ist «in ganz gewaltiges Er gebnis und nur zähestem Durchhalten unserer tapferen Mann schaft möglich geworden. Zeichnet man die U-Bootserfolge in eine Tabelle und,zieht dann «ine Kurve von Monat zu Monat, so ergibt sich nur ein unbedeutendes Schwanken- Die Ergebnisse seit September 1917 waren: 672 000 — 674 000 — 607 000 — 702000 — 632 000 — 680 000 — 689 000 — 652 000 Tonnen. O«Perretch»sch.«nta<isch«r Ta-esterichl wtb Wren, 22. Mai. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Eebirgsfront hält erhöht« Kampf- tätigkeit an. In der Nacht zum 21. Mai drangen zwei feindliche Kompanien in unsere Stellungen nordwestlich des Col de Rosso ein und wurden durch Gegenstotz unter großen Verlusten zurückgeworfen. Der Chef des Generalstabes. Meine politilcbe Naebeicbte« Der Bundesratsauschuß für aurwärllge Angelegenheiten i pd Jni Reichskanzleramte tagte am Mlttwochnachmittag unter dein Vorsitz des bayerischen Ministerpräsidenten von Dandl der Bundesratsausschuß für auswärtig« Angelegen heiten. Ueber die Sitzung wird voraussichtlich nur der g«. wohnte inhaltslose Bericht gegeben. Auch sonst wird von de» Teilnehmern strengstes Stillschweigen beobachtet. Wie man erfährt, waren der Reichskanzler und der Unterstaaks- setretär v. Kühlmann bei der SiHung zugegen und machten eingehende Mitteilungen über di« gesamte politische Lage, vornehmlich im Osten, die sich anschlossen an den Bukarester Frieden, dessen wirtschaftliche Bedeutung eingehend gewürdigt wurde. Weiter wurde berichtet über den Stand der türkisch bulgarischen Verhandlungen, über unsere Beziehungen zu Finn land und zur Ukraine, Mwie über die Verhandlungen im Hauptquartier wegen des weiteren Ausbaues des deutsch- österreichisch-ungarischen Bündnisses. HE v. Kühlmann über den rumänisch«» Frieden pd Berlin, 22. 5. Die Handelskammer hatte für heute Abend Einladungen ergehen lassen, in welcher der Staats sekretär des Auswärtigen Amtes, Dr. von Kühlmann, einen Vortrag über den rumänischen Frieden hielt. In einem längeren Vortrag führte der Staatssekretär aus, in welcher glänzenden wirtschaftlichen Lage sich Rumänien dank einem unerhört paschen Aufstieg vor dem Kriege befunden habe- Er schilderte die politischen Ideen, mit denen die rumänische Regierung nach einer verlogenen, in allen Einzelheiten uns abträglichen Neutralität das Volk in den schlecht vorberei teten Krieg geführt habe. Die weiteren Erörterungen wandten sich den Fragen des Friedensschlusses zu- Weiter besprach deer Redner die Dobrudscha-Frage und die österreichisch ungarische Grenzberichtigung. Es seien die nötigen Garan tien geschaffen, daß von Zerealien und anderen Naturproduk ten und OUezzsugnissen Rumänien alles bergeb «und liefere, wozu es imstande sei. Eine Kriegsentschädigung m bar sei nicht verlangt worden. Das österreichische Kaiserpaar in Konstantinopel pö Die Kaisertage in der türkischen Residenz verkaufen glanzvoll, wie die in der bulgarischen Hauptstadt Sofia; es ist am Goldanen Horn alles aufgeboten worden, die hohen Gäste zu ehren. Der Moslem ist dankbar und betätigt das auch jetzt wieder. Die Ernennung des Sultans zum österreichischen Feldmarschall und des Kaisers zum türkischen Marschall beweist, welchen Wert Zaiser und Sultan auf ihr Bündnis legen. In herzlich gehaltenen Trinksprüchen kam dies noch besonders zum- Ausdruck. Am Dienstag abend trat das Kaiserpaar die Rückreise an. Auf dem Bahnhofe fand «in herzlicher Abschied statt. Für Konstantinopel war es ein Ereignis, datz die österreichische Kaiserin ihren Gemahl bei dem Besuch im Palast des Sultans begleitete. Viel be merkt wurde auch, datz dem Empfange des Herrscherpaares aut dem Bahnhofe auch Damen des Kaiserlichen Harems in besonderen Wartesälen beiwohnten, was eine Neuerugn im türkischen Gesellschaftsleben bedeutet. Dir Dobrudscha pb Sofia, 22. Mai. Den Blättern zufolge überreichten Delegierte der Dobrudscha am 18. Mai dem Kaiser und König Karl durch Vermittlung des Ministers des Aeußern von Burian ein Memorandum des Nationalrates von Babadagh, in dein sie ihrem Wunsche nach Vereinigung der ganzen Dobrudscha mit Bulgarien Ausdruck gaben. Das Memo randum mar mit einer Adresse a» den Monarchen begleitet- Das Abkommen mit Ler Schweiz pd Die „Nordd.Allg. Ztg." schreibt: Das Wirtschaftsabkom- men zwischen Deutschland und der Schweiz wurde gestern unter dem Vorbehalt der Ratifizierung durch die beteiligten Regie- rungen abgeschlossen. Deutscherseits wird mit großer Befriedi gung sestgeftellt, daß es trotz mancher Schwierigkeiten und trotz aller feindlichen Slörungsversuche gelang, eine befriedigende Lösung zu finden, welche den deutsch-schweizerischen Wirtschafts verkehr wiederum sür längere Zeit auf eine solide Grundlage gestellt. Die Organisation in Rumänien pd Nach Abschluß der Kriedensverträge sind Abänderungen in der Organisation der in Rumänien befindlichen militärischen Stellen notwendig geworden. Die bisherige Militärverwaltung wird aufgelöst. Die noch verbleibenden Dienststellen werden unter dem Oberkommando des Generalfeldmarschall« v. Mackensen vereinigt. Der bisherige Mlitärgouverneur General d. Infanterie Tuelff v. Tschepe und Weidenbach, der seit mehr als I V« Jahren an der Spitze der Militärverwaltung stand, ist nach Erfüllung seiner Ausgaben von Sr. Maj. dem Kaiser unter huldvollster Anerkennung der geleisteten Dienste und unter Verleihung einer Hohen Ordensauszeichnung von seinem Amt enthoben worden und hat heute Bukarest verlaßen. Segen kirberger Di« Forderung, datz der Abgeordnete Erzberger von der Reichstagsfraktion des Zentrums künftig nicht mehr als ihr Vertreter in den Hauptausschutz des Reichstages entsandt und auch im übrigen von jeder Vertretung der Fraktion entlastet werde, erheben in Düsseldorf an 200 Wähler der Zentrumspartei aus allen Berusskreisen in,einer Erklärung, welche in der Pfingstnummer des Düsseldorfer Tageblattes veröffentlicht wird. Nach scharfem Einspruch gegen das jüngste Vorgehen des Abgeordneten Erzberger im Hauptausschutz und nach einer Kundgebung vollsten Vertrauens für de» Kanzler und die Oberste Heeresleitung heißt es rn der Er klärung : - „Während des Krieges hat die Tätigkeit des Abgeord neten Erzberger in zunehmendem Matze den Unwillen weiter Parteikreise erregt, und es steht zu befürchten, datz dieser Unwille sich einmal in einer Weise äutzert, welche die Partei schwer treffen mutz. Treue Sorge um die Einigkeit und die Zukunft der Partei gebieten, diese Gefahr aufzuhalten. Des halb fordern wir, daß die Reichstagssraktion des Zentrums jetzt, nach dem so schweren Vorstoß, in unzweideutiger Form die Verantwortung für das Vorgehen und die ganze Sonder- politik des Abgeordneten Erzberger von sich abweise." Die Gesinnungsgenossen in der Partei werden um Zu stimmung zu dieser Kundgebung gebeten. Die Erklärung soll der Leitung der Reichstagsfraktion des Zentrums über mittelt werden. luste und Beschädigungen vor. wl London, 23.5. Nach den bisherigen Feststellungen über den Lustangriff am Sonntag beträgt die Zahl der Opfer in allen Bezirken 40 Tote und 179 Verwundete. Deutscher Fliegerangriff auf Paris wl Havas meldet amtlich aus Paris: Gestern <22.) um 10 Uhr 40 wurden von unseren Alarmposten feindliche Flug zeuge auf dem Wege nach Paris gemeldet. Die verfügbaren Verteidlgunqsmittcl traten sofort in Aktiva. Es entwickelte sich ein starkes Sperrfeuer. Die Feinde warfen eine Anzahl Bom ben ab in der Bannmeile der Stadt. Kein Flugzeug konnte an Paris herankommen. Eins wurde von der Artillerie ge troffen und stürzte brennend in der Nähe der Hauptstadt ab. Ernste Verschlimmerung im Befinden des Präsidenten Kampf pd Berlin, 23. 5. Die von einigen Zeitungen gebrachte Nachricht von der neuerlichen schweren Erkrankung des Reichs- tagspräsidenten Dr. Kampf wird jetzt von der „Freis. Ztg." be- stätigt. Danach hat das Befinden des Präsidenten tn den letzten Tagen eine sehr ernste Verschlimmerung erfahren, die in der Tat bei dem hohen Alter des Patienten zu den ernsthaftesten Be sorgnisse,« Veranlassung gibt. Irland pi Wie „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus London er fährt, fährt die liberale Presse fort, die Regierung zur sofortigen Veröffenilichung der Beweisstücke sür die Verschwörung zu drängen, auf Grund deren die Sinnfeiner verhaftet worden sind. Der Korrespondent der „Times" in Dublin erfährt, daß die Verschiebung der Veröffentlichung einen ungünstigen Ein fluß auf die öffentliche Meinung in Irland habe, die sich die Verhaftung gefallen lasten würbe, wenn die Beschuldigungen bewiesen werden könnten, daß die Sinnfeiner sich auf deutsche Machenschaften eingelasten hätten. Die gesamte Haltung der nationalistischen Partei, die binnen kurzem tn Dublin eine Ver sammlung abhalten wird, werde davon abhängen. Italien pi Bern, 22. 5. Ein Dekret ordnet für Italien die Requi sition der gesamten Getreideernte, abzüglich der für die neue Aussaat und zum Selbstverbrauch der Produzenten notwendigen Mengen an. Festigung des Bündnisse» pö Budapest, 22.5. In einer Unterredung mit ernem Be richterstatter des „Az Est" über den Besuch des Königspaares in Sofia äußerte Radoslawow; Die jetzt beendeten Beratungen über einen Ausbau de« Bündnisses zwischen Deutschland und . der Monarchie und Bulgarien werden die Entente davon über zeugen, daß keine andere Aenderung einaetreten ist, al« eine Vertiefung, Erweiterung und innerliche Stählung des Bünd- " Gegen einen südslawischen Staat i haben in einer machtvollen Kundgebung die Bewohner Kärnten» > Front gemacht. Von 263 Gemeinden haben nicht weniger al« 236 <darunter 63 gemischtsprachige) gegen die Zerreißungspläne schriftlich Verwährung eingelegt. — Was bedeutet araeNüber l einer solchen Bekundung der Protest weniger tschechischer Ab- l geordneten beim Ministerpräsidenten in Wien, weil ihnen die energischen Prager Maßnahmen gegen den tschechischen Hoch verrat nicht passen. Westen Wenn nicht Ppsrn, dam» Calais w Während die Engländer ihre französischen Freunde resultatlos unter schweren Verlusten den Kemmelberg bei Ppern stürmen lassen, sehen sic sich nach einem Trost für die Möglichkeit des Verlustes 'dieser für sie so wichtigen Stadt um. Es heißt jetzt, England behält doch die See festung Calais, das seinen Hauptwaffenplatz in Frankreich darstellt, und diesen wird es unter keinen Umständen räumen- Bisher hat die deutsche Heeresleitung noch niemandem ver raten, wohin ihre künftigen Aktionen zielen. England kam« also leicht schwadronieren, wenigstens solange die Franzosen bluten. Dir Riefenerplosion von Blargies w Am 21. führte die deutsche Artillerie mit guter Wir kung ihre Feuerkämpfe durch. Di« geplanten Angriffe des Feindes im Kemmelgebiet wurden durch unser Abwehrfeuer niedergehalten und dies rief durch zahlreiche Treffer in den feind lichen Batterien mehrfach Munitionsbrände hervor. Haze- brouk, Morbecque, der Schacht 2 von AnniziN, Schacht 5 von Nocur, Schacht 10 von Bethune, das Stahlwerk von Grenay wurden erfolgreich mit schwerem Kaliber belegt. Un sere Bombengeschwader verursachten gleichfalls schweren Scha den in den Unterkunstsorten des rückwärtigen feindlichen Ge bietes. Bei der Sprengung des großen Munitionslagers Blargies wurden ungeheure taghelle Erplosionen beobachtet. Die infolge der Erplosionen entstandenen Brände des weiten feindlichen Munitionsdepots dauerten noch nach 2 Uhr mor gens an. 3000 Meter hohe Rauchwolken waren noch lange Zeit sichtbar.
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