210 gesteckt?" fragte Fritz Wir MM ums Herz. eme Ter srnd auf nur Onkel Aritz, und bkeibe Junggeselle." „Wer sagt dir denn, daß ichs bleiben will?" fragte Her big, sich mit gespreizten Beinen vor seinen Neffen aüfpflanzsnd. Der machte erst Lin verdutztes Gesicht, dann 'lachte er. „Mama sagt doch immer: Onkel Fritz ist Junggeselle und wird einer bleiben, deshalb müssen wir ihm eine La- milie ersetzen. Du — am Eirde heiratest du aber doch noch? Das wäre ja famos. Dann heirate ich natürlich auch." „Na, na, — nur nicht gleich. Aber sag mal — meinst du, daß ich nicht zu alt und zu häßlich zum Heiraten bm?" „Ein forscher, schneidiger Mensch bist du, Onkel Fritz, „Das freut mich für uns, unserem Atelier wird so schätzenswerte Kraft erhalten. Aber nicht für Sie. schönste Beruf der Frau bleibt doch die Ehe. Und Sie doch so sehr jung nicht mehr." „Dreiündzwanzig Jahre, gnädige Frau." „Nun, sehen Sie wohl, das ist das beste Alter Heiraten." Maria Rottmanns Gesellschaft genossen hatte- „Schlingel — du wirst dich doch nicht in die junge Dame verlieben?'' „Pah — verlieben ist nicht bei nnr. "Ich mache es wie du, „Ich glaube kaum, gnädige Frau, denn ich habe mich nicht Herrn Lebbeck berufen. Ich wollte mein Engagement meinem Können zu danken haben." Bettina atmete befriedigt auf. er' strahlend: „Du — es zft riesig amüsant hier. „So, wo hast du denn bis jetzt > Herbig lachend. „Drüben her' den Kindern." „Und da war es so amüsant?" „Aber sehr, Fräulein Rottmann weiblich- Hilfe gebrauchen. Sre würden höchstens die Ver wirrung vergrößern. Drüben bei meinem Bruder können Sie sich nützlicher machen." Als sich die jungen Leute entfernt hatten, sah Bettina lächelnd in Marias Gesicht. „Da habe ich wohl nicht in Ihrem Srnne gehandelt, Fräulein Rottmann?" . Diese sah erstaunt auf. „Warum nicht, gnädige Frau?" „Trotzdem eilt as mir nicht damit," suchte Maria Has Gespräch mit einem Scherz zu beenden. Bettina aber war hartnäckig. „Am Ende gehören Sie gar zu den emanzipierten Frauen, zu den Ehefeindinnen?" Also gedrängt, richtete sich Maria empor und sah Bettina mit großen, ernsten Augen an. Reisenden, ein hübscher, stattlicher Mensch, ging eben vorbei. Als er Maria erblickte, blieb er einen Augenblick stehen und kam dann schnell auf sie zu." „Liebes Fräulein Rottmann — ich habe noch gar nicht Gelegenheit gehabt, Sie zu begrüßen. Gesucht habe ich Sie schon überall, aber nicht gefunden." i Maria erwiderte seine Begrüßung sehr erfreut, einmal, weil sie froh war, das peinliche Gespräch abbrechen zu können, dann aber auch, weil sie Kurt Lebbeck. so hieß Her Rettende, schon länger kannte, und eigentlich durch ihn auf die Stellung bei Herbig aufmerksam gemacht worden war. Lebbeck wär ' außerdem schon lange heimlich verlobt mit einer Jugend freundin Marias und stand ih^. so näher als die übrrgen Angestellten der Firma. war doch dort. Du — lachen kann „Ei, wie stolz, liebes Fräulein — aber das gefällt mir an Ihnen." In diesem Augenblick kam Bernhard über den Rasen platz zwischen den Kindern herongestürmt. „Mama — ich hatte es doch eigentlich kontraktlich, daß ich dir und Fräulein Rottmann mithelsen darf. Mich darfst du nicht fortschicken." „Will ich auch gar nicht, wenn das Fräulein dich ge brauchen kann." Bernhard machte seine schönsten Augen, als er sich zu Maria wandte. „Nicht wahr, Sie haben für mich zu tun?" . Marra läckelte dem allzeit artigen und ritterlichen Jüng ling herzlich zu. „Arbeit gibt es genug für Sre, Herr Gerold, bleiben Sie nur ruhig hier!" Als er eine Stund:, später seinem Oheim begegnete, sagte haben uns ganz famos unterhalten. die — ganz warm wird einem dabei „ „ Herbig sah fast neidisch aus seinen Neffen, der so lange Während die beiden jungen Leute angeregt miteinander plauderten, lauschte Bettina aufmerksam ihrem Gespräch. Es klang sehr vertraulich und 'Fräulein Rottmann ging ihm gegenüber aus ihrer Zurückhaltung heraus. Ehe sich Lebbeck verabschiedete, bat er Maria um die Ehr«, sie zu Tisch führen zu dürfen, und sie sagte freundlich zu. Als er gegangen war, fragte Bettina scheinbar harmlos: „Sie kennen Herrn Lebbeck schon von früher?" „Ja, gnädige Frau; er besuchte uns zuweilen. Auch traf ich in einer befreundeten Familie oft mit ihm zusammen. Ihm habe ich's zu verdanken, daß ich bei der Firma Herbig angestellt bin. Er machte mich auf die vakante Stellung aufmerksam." „Dann ist ihm mein Bruder wohl eigentlich zu Dank verpflichtet, denn er ist außerordentlich zufrieden mit Ihren Leistungen. Weiß er, daß Sie durch Lebbeck zu uns ge kommen sind?" Maria merkte nicht die heimliche Unruhe, dir Bettina beherrschte. „Nun, mir schien, als habe die Herren mehr der Wunsch, Ihnen nahe zu sein, als der, zu helfen, hierhergetriebrn. Die jung« Dame nahm eine abweisende Miene an. „Das ist sicher ein Irrtum, gnädige Frau." Bettina drohte lächelnd mit dem Finger. „Seien Sie nur ehrlich, Sie. plauderten gewiß viel lieber mit den jungen Herren, als sich hier mit den Kindern herumzuplagen." „Wirklich nicht. Ich habe Krnder sehr gern." „Nun, Sie können sich ja auch heute abend schadlos halten. Sie freuen sich gewiß auf das Tanzen." „Ich habe noch gar nicht daran gedacht." Bettina sah sie mit lächelndem Zweifel an. „Eine junge Dame, Lie nicht an das Tanzen denkt? Das ist doch kaum glaublich. Sollte sich unter unseren jungen Herren nicht einer befinden, mit dem Sie gern tanzen möchten?" Maria Rottmann errötete vor heimlichem Unmut. Bet tina legte das Erröten anders aus. Sollte sie da auf einer Spur sein, die ihr von Nutzen fern könnte? „Ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten," er widerte Maria mit leiser Abwehr im Tone. Bettipa merkte das sehr wohl. Also die junge Dame wünschte nicht, auf ihre Herzensangelegenheit geprüft zu wer den. Das war immerhin etwas. Vielleicht hat sie eine heim liche Neigung zu einem der Angestellten- Wan konnte da vielleicht vermitteln. „Verzeihen .Sie, ich erscheine Ihnen da wohl «in wenig neugierig, liebes Kind. Aber Sie sind mir außerordentlich sympathisch. Ich hege eine große Vorlieb« für Sie und interessiere mich schon lange für Ihr Schicksal. Mein Bruder erzählt« mir, daß Ihr Vater Offizier war. Sie müssen Ihr« abhängige Stellung schwer empfinden und ich glaube > yarq sicher, layge werden Sie dieselbe nicht zu bekleiden brauchen. Eine so hübsche und liebenswürdige junge Dame - bleibt nicht lange unbeachtet. Aber es liegt mir fern, mich in Ihr Vertrauen zu drängen, trotzdem möchte ich wetten, öaß es manchen jungen Mann gibt, der Sie gern zur s Lebensgefährtin wählte." Maria teilte ruhig die Gaben an die Kinder aus. Aber Ihr« Lippen zuäten unruhrg. Das Gespräch war ihr rn hohem Grade unangenehm. „Zu dieser Annahme liegt wohl kaum Veranlassung ; vor. Vorläufig fühle ich mich sehr wohl in meiner Stellung und sehne mich nicht nach Veränderung." Tas klang wieder nicht sehr ermutigend für Bettina. Aber sie ließ sich nicht abschrecken. ' „Nein — keins von beiden. Ich schätze jede Frau glück lich, die einen guten Mann, ein sicheres Heim ihr eigen nennt, die in ihrer Familie einen Pflichtkreis findet, groß genug, ihr Leben auszusüllen. Aber allen kann ja solches Glück nicht zuteil werden. Zumal arme Mädchen, wie ich, gehen oft leer aus. Und st>a meine ich, von denen, die leer ausgehen müssen, sind die am besten daran, die einen Beruf haben, der sie befriedigt und ihnen die "Mittel zu einem gesicherten, wenn auch schlichten Leben verschafft." B«ttina hatte aufmerksam zugehört. Leider sand sich in . , , , . Alarms'Worten gar kein Anhalt für sie. Da kam ihr jedoch und zu alt bist du gewiß nicht. Aber — aber, ich habe andere ein Zufall zu Hilfe. Einer der zu dem Fest herbeigeeilten Bedenken." psung.w Zeugnisse mit Gell