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-Io» Keims» MU» vatettsna Frankenberg, den 22. Mai 1913. s" Mtt dem Eisernen Kreuz 1. «lasse wurde ausgezeichnet Leutnant d. R. und Komp.-Führer Paul Ko bi sch, Äes.-Jnf.- Regt. Nr. 103. Der Ausgezeichnete ist im Zivilberuf Kaufmann bet der Firma Rudolf Klein in Gunnersdorf. Er war als Gefr. d. R. eingezogen worden und ist infolge seiner soldatischen Tüchtigkeit ohne Einj.-Zeugnis im Laufe des Feldzuges zum Offizier befördert worden. s Da» Reichs-Gesetzblatt Nr. SS vom 17. Mai enthält in deutscher und türkischer Sprache die am 11. Januar 1917 ab geschlossenen Rechtsverträge zwischen dem Deutschen Reiche und dem Osmanischen Reiche. fKM PferLeansfuhr verboten. Durch Verordnung des stellvertretenden Generaltommandos 12. Armeekorps vom 18. Mai 1918 ist die Ausfuhr von Pferden jeden Alters <auch für Fohlen und für Pferde, die zu Schlachtzwecken bestimmt sind) aus dem Bereich des 12.'Armeekorps verboten. Das Verbot erstreckt sich nicht auf die Ausfuhr von Pferden nach dem Bereich des 19. Armeekorps. Wer Pferde nach außerhalb Sachsens ver bringen oder verladen will, hat die erforderliche Genehmigung de» stellvertretenden Generalkommandos 12. Armeekorps zur Aus fuhr bei der zuständigen Amtshauptmannschast oder dem zu ständigen Stadtrat zu beantragen. Ueber die erfolgte Genehmi gung oder Ablehnung des Antrags geht dem Antragsteller schrift licher Bescheid durch die vermittelnde Zioilverrvaltungsbehörde zu. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot werden mit Ge fängnis bi» zu einem Jahre oder Hast oder Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. f Mit der Einschränkung des Tanzunterrichtes werden sich die Behörden demnächst beschäftigen. Der Grund liegt in den Klagen der Saalinhaber, denen bekanntlich die Abhaltung de» öffentlichen Tanzes infolge des Krieges noch nicht gestattet werden kann, wahrend auf der anderen Seite zahlreiche Lanz- inftitute neben dem eigentlichen Tanzunterricht Tanzkränzchen oder Tanzausflüge besonders veranstalten, die mit richtigen Tanzvergnügungen oft sehr große Aehnlichkeit besitzen. 7M.J. Landwirte gesucht. Bei einigen Landesanstalten werden Landwirte, die sich durch Zeugnisse über besriedigende praktische Tätigkeit ausweisen können, gebraucht. Gesuche sind beim Ministerium des Innern, 4. Abteilung, einzureichen. s* Di» Verlustliste Nr. 506 nennt aus hiesiger Gegend: Brunner, Richard, Gefr., 29.3., Frankenberg, I. verw. Kluge, Erich, 30.10., Schönerstadt, vermißt. f Prenzel, Friedrich, Gefr., 9.5., Hausdorf, gefallen. Schuricht, Arno, 23. 8., Niederlichlenau, schw. verw. Uhlig, Walter, 22. 2., Äuerswalde, l. verw. f Erweitsrung der vierteljährlichen Viehzählungen. Seit dem 1. März 1917 werden auf Beschluß des Bundesrats vierteljährliche Viehzählungen vorgeuommen, die sich Ursprünge lich Mi auf Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine erstrecken sollten. Bom 1. September 1917 ab sind diese Zählungen regelmäßig aus Ziegen und Federvieh (Gänse, Enten und Hühner) ausgedehnt worden. Für die Zählung am 1. De zember 1917 wurde angeordnet, daß für die Pferde der besondere Verwendungszweck zu ermitteln war, und nmu ob die Pferde vorwiegend zu landwirtschaftlicher Arbeit oder vorwiegend in Betrieben des Handels, Gewerbes oder der Industrie oder ob sie im Prrvatvesrtz als Reit-, Kutsch-, Renn- und Traberpserde oder im Besitz öffentlicher Körper schaften oder von Behörden und Beamten für dienstliche Zwecke verwendet werden. Außerdem war für die Dezember zählung eine besondere Feststellung der Zuchtschweine (Zucht sauen und Zuchteber) angeordnet worden. Bei der Zählung am 1. März 1918 wurde erstmalig die Zahl der im Deut schen Reiche gehaltenen zahmen Kaninchen ermittelt. Ar^ Grund der Ergebnisse der bisherigen Viehzählungen hat der Bundesrat nunmehr. beschlossen, daß die eben erwähnten, zunächst nur für die Dezemberzählung und für die Mäsz- zählung angeordireten Erweiterungen bis auf weiteres bei allen künftigen Viehzählungen in Geltung bleiben sollen, so daß die vierteljährlichen Viehzählungen sich jetzt erstrecken werden aus Pferde und deren Verwendungszweck, Rindvieh, Schafe, Schweine mit besonderer Feststellung der Zuchtsauen und Zuchteber, Ziegen, Gänse, Enten, Hühiier und zahme Kaninchen. Die erste Zählung in diesem Umfange wird am 1. Juni 1918 stattsinden. ch Das Reichsgesetzblatt Nr. 68 ist erschienen und enthält ein« Bekanntmachung betr. Ausführüngsbestimmungen zu der Verordnung über den Verkehr mit fettlosen Wasch- und Reinigungsmitteln vom 5. 10. 16/21. 6. 17/ sowie eine Verordnung über die Sicherung des Heeresbedarses an Hafer. -sK.A. FabrßkpflegMmun. Um dem Bedarf an vor- gebildeten Fabrikpflegerinnen Rechnung zu tragen, veranstaltet die Kriegsamtsstelle Leipzig, wre aus einer von ihr erlassenen Bekanntmachung ersichtlich ist, in den nächsten Monaten einen 3, Ausbildungslehrgang für Fabrikpflegerinnen. Abgesehen von einer Einschreibegebühr von 10 Mark ist die Teilnahme an dem Kursus frei; für Unterkunft und Verpflegung müssen die Teilnehmerinnen selbst sorgen. Bewerbungen um Zu- lassung sind unter Beifügung von Lebenslauf und evtl. Zeug nisabschriften baldigst bei der Kricgsamtsstelle einzureichen. Näheres über diesen Ausbildungslehrgang für Fabrikpflegerm- nen ist aus der Bekanntmachung selbst zu ersehen, welche bei hen Behörden eingesehen werden kann. ..sh Heereslieftvungen. Wie die Handelskammer Chemnitz mitteilt, werden Firmen für die Lieferung von 'Bougierrohr (Kabelrohr aus Doppelgewebe glasiert) gesucht. Interessenten des Handelskammerbezirks wollen sich unverzüglich durch Post karte bei der Handelskammer melden. sh I« Belgien unter Ansicht oder unter Zwangsver» »aßttmg gestellte Unternehumnge«. Bei der Handelskammer dehnen, sei unter den durch ministerielle Erklärungen he. vor- gerufenen Eindruck angenommen worden, daß man nicht von der Befugnis Gebrauch machen werde, bis ein irisches Parlament und eine verantwortliche irische Regierung in» Leben gerufen sei. Die letzten Ereignisse leien irdoch geeignet, die Ueberzeuaung zu nähren, daß die britische Regierung nicht die Absicht habe, eine Homerulebill einzubringen und durchzusetzen, welche die irischen nationalen Forderungen erfülle. Jeder Versuch, die Wehrpflicht in Irland zu erzwingen, würde eine schwere Ver gewaltigung der nationalen Rechte Irlands und ein höchst ehrloser Treubruch der englischen Regierung sein. Die erwähnten Ver treter de» irischen Volkes kitten da» amerlanische Voll, «»seinen britischen Bundesgenossen zur Pflicht zu machen, im Falle Irland die Grundsätze der nationalen Selbstbestimmung in Anwendung »» bringen, die in der Erklärung Wilsons so großartig aufgestellt find, deren Genuß aber Irland vorenthalten werde. Das Bündnis zwischen Japan und China pch Rotterdam, 22. 5. Die „Times" melden aus Wa shington, daß die Regierung der Vereinigten Staaten durch die Alliierten von den Verhandlungen verständigt wurde, welche zum Abschlusse eines Verständigungsbündnisses zwi schen China und Japan gegen Deutschland führten. Un geachtet der unveränderten Haltung der japanischen Regierung gegenüber einer Intervention in Sibirien gebe es doch An zeichen, daß der schnell sich verändernde Zustand in Rußland zu einer Politik führen könnte, welche ein Vorgehen der Alliierten zur Folge haben müßte. pH Kopenhagen, 22. Mai. Telegraph meldet, daß äußerst wichtige Geheimdokumente aus dem holländischen Hauptquar tier gestohlen worden sind. Man hofft, den Dieb noch greisen zu können bevor er die Schriftstücke weitergibt. t Lhemmg ist der neunte Nachtrag zur Uebersicht über die m I Belg»«» unter Aufsicht oder unter Zwangsverwaltung ge- stellien Unternehmungen eingegangen. Interessenten können ihn während djc üblichen Dienststunden in der Auskunfts stelle der Handelskammer «insehen. fa Flöha. Neulich Hot der Verein Heimatdank der Amts- hauptmannschast Flöha eine Vorstandssitzung abgehalten, in der der Vorsitzende des Vereins, HerrAmtshauvtmann Dr Edelmann, den Jahresbericht auf 1917 erstattete. Nach diesem betrug der Mitgliederbestand am Sryluße pes Berichtsjahres 3319 (Ende 1916, 3389). Der Abgang an Mitgliedern betrug 367, der Zu gang 297. Unterstützungen wurden gewährt an Kriegsbeschädigte 4755 Mk., außerdem 782 MI. Weihnachtsbeihilfen, an Kriegs hinterbliebene 4016,20 Mk., außerdem 7342,09 Mk. Weihnachts- dethilfe. Ostern 1917. wurden weiter erstmalig 510 Mk. als Konfirmationsbeihilfen bewilligt. Das Vermögen betrug Ende 1917 137000 Mk. In der Geschäftsstelle des Verein» sind außer den von den Vertrauensmännern der einzelnen Orte erfolgten Beratungen 105 Berufsberatungen Kriegsbeschädigter erfolgt. Erstmalig wurde die Ausstellung eines Haushaltplanes beschloßen, dein tn seiner Vorlage zugestimmt wurde. Bestimmt wurde weiter, die nicht verwendeten Mitgliederbeiträge, die unverwendet gebliebenen Zinsen und Zuwendungen bis zu einem Betrage von 100 Mk. zu einer Rücklage anzusammeln; Zuwendungen über 100 Mk. sollen dem Vereinsvermögen zugelchlagen werden. Dem Gesuche des Albertzweigvereins Flöha-Land um Bewilligung einer laufenden jährlichen Beihilfe zur Anstellung einer Tuberkulose- Schwester wurde entsprochen. Von der in Erwägung gezogenen Schaffung von Werkstätten für beschäftigungslose Kriegsbeschädigte soll abgesehen werden, da hierfür zurzeit kein Bedürfnis besteht. Ein zusammengestelltes Merkblatt über die Ansprüche der Kriegs beschädigten und der Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern soll . vervielfältigt und den Vorstandsmitgliedern und den Vertrauens männern des Vereins zugefertigt werden. Eine ausgedehnte Aus sprache fand bezüglich der sogenannten Hausratshilie statt. Zum Schluß nahm die Versammlungnoch von einem Dankschreiben eines Kriegsbeschädigten, der auf Kosten des Verein» für einen an deren Beruf umgelernt und für einen neuen Beruf selbständig gemacht worden ist, Kenntnis. s Flöha. Ertrunken ist am Sonnabend nachmittag beim Baden tn der Flöha nahe am Wehr der 15jährige Sohn de» Spediteurs Naumann von hier. f" Hausdorf. Den Heldentod starb Herr E. O. Sacher von hier, Landsturmm. im 2. Gren.-Rea. 101. Der Gefallene, von Beruf Landwirt, Sohn der Frau Theresie Möbius verw. gew. Sacher, war unverheiratet und stand im 41. Lebensjahre. Er war im April 1915 emgezogen worden und siel im heißen Kampfe am 30. März d.J. einem feindlichen Geschoß zum Opfer. Ehre seinem Andenken! — Dresden. Körners Weinberg in Loschwitz, eine in literargeschichtlicher Beziehung hochberühmte, ja geheiligte Erin nerungsstätte Sachsens, ist vor kurzem von dem General der In fanterie und kommandierenden General des 12. Reservearmee- korps Karl Eugen Horst Edler von der Planitz erworben worden. Das Weinbelggrundstück hat der Vater des Dichters Theodor Körner, selbst ein vielbeachteter Schriftsteller seiner Zeit, 1785 bald nach seiner Verheiratung gekauft. Dort auf dem Weinberg hat Theodor Körner, wie Lr. Hans Zimmer im „Dresdner Anz." schreibt, die Sommermonate seiner frühesten Jugendjahre vertollt, hat sich um seinen feinsinnigen Vater und seine anmu tige Mutter der Kreis hochstehender Menschen versammelt, den Schiller al» eine „Oase in der Wüste der Geister" bezeichnete, hat Schiller selbst ain Don Carlos gearbeitet und, als er dabei einmal von den Wäscherinnen hes Hauses gestört vorden war, das launige „untertänigste an die Konsistorialrat Körnerische weibliche Wajchdeputation von einem niedergeschlagenen Trauer- spieldichter eingereichte Promemoria geschrieben. — Leipzig. Vorsicht bei Käufen von Soldaten. Ein Ar beiter hatte ain 24. Februar auf dem Bahnhof Engelsdors bei Leipzig von einem Soldaten, der sich auf der Durchreise von Rußland nach Flandern befand, eine wollene Decke gekauft. Er wurde voin Schöffengericht wegen Vergehens gegen 8 370 Ziffer 3 des Strafgesetzbuches zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt. Danach ist straffällig, wer von einem Soldaten ohne die schrift liche Erlaubnis de» vorgesetzten Kommandeur« Montierungs oder Ärmaturstücke kauft oder zum Pfände nimmt. Das Gericht betonte, daß es gleichgültig fei, ob der Soldat die Decke ge- surlden habe, wie er nach den Angaben des Angeklagten be hauptet haben soll, sie sei eben als ein Montierungsstück anzu- sehen. !A— Leipzig. Zur Beschaffung von Wohnungen nach dein Kriege wird vom Rat die Gründung einer Baugesellschaft ge plant, die mit eigenem Kapital und auf eigenem Grund und Boden die notwendigen Wohnungen Herstellen soll. Um dem Laubedürsnis bis Ende 1919 zu genügen, würde es sich in Leipzig um die Herstellung von rund 2000 Kleinwohnungen handeln, und dazu chürde wahrscheinlich ein Kapital von mehr als 20 Millionen Mark erforderlich sein. Neben dieser Regie- bauiätigkeit fall auch die Prioatbautätigkeit belebt werden. Lon der Stadt soll zu diesem Zwecke eine Genossenschaft begründet werden, die einen Bürgschaftssonds bildet und die Bürgschaft für die zweiten Hypotheken übernimmt, die private Bauunter nehmer ausnehmen. — Leipzig. Die vom Wolfffchen Telegraphen-Bureau ver- breitete Meldung über die große, im Westen gemachte Metall- beute hatte den Rat der Stadl Leipzig veranlaßt, den Städte tag und die Metallmobilmachungsstelle zu ersuchen, dafür einzu- trelen, daß die Metallentelgnung eingeschränkt, insbesondere von der Enteignung der Türklinken und Fenstergriffe abgesehen werde. Hierauf ist ein Schreiben der Metallmobllmachungsstelle eingelaufen, wonach die beauftragten Behörden angewiesen werden, in der Durchführung der Metallenteignungen keinen Stillstand eintreten zu laßen, vielmehr diese mit allem Nachdruck unverändert und ohne Verzögerungen weiter durchzusühren, da einmal die erhöhte Kampstäligkeit im Westen auch vermehrte Melallbeschafsung erfordere, dann auch mit den Friedensschlüßen im Osten die bisher von dort zugefloßenen Sparmetallmengen nunmehr ausblieben und dieser Ausfall durch die Beute im Westen mit gedeckt werden müßte. Die in einen Teile der Preße verbreitete Nachricht, die Ablieferung der Einrichtungs- aegenstände müße bis zum 15. Mai erfolgen, trifft dagegen nach Mitteilung des Rates nicht zu. Diese Gegenstände sind zunächst vielmehr lediglich zu melden, woraus der Ablieferungstermin noch bestimmt werden wird. Voraussichtlich wird die Ablie ferung erst im Oktober/November d. I. erfolgen müßen. Auch an die Siadtgemeinde Leipzig ist man wegen Ablieferung von Bronzedentmälern hcrangetreten. Da jedoch gerade aus dem Gebiete der Stadt Leipzig schon außerordentlich viel Metall, be sonders in Gestalt von Kupferkabeln, abgeliefert worden ist, beschloß der Rat der Stadt dageorn vorstellig zu werden, Falls ; jedoch dieser Einspruch wider Erwarten erfolglos bleibt, soll die , Reihenfolge festgesetzt werden, in der die Wegnahme der Denk- , müler zu erfolgen haben wird. — Deuben. Ein 11jähriger Schulknabe, der Pillen in die Grube werfen sollte, die seiner Mutter verordnet worden waren, gab die Pillen der dreijährigen Gertrud Hedwig Röder. Das Kind aß einige Pillen und starb. — Bad Elster. Der Zuzug von Kurgästen ist in diesem Jahre stärker als früher. Die Wohnungen reichen kaum aus. — Freiberg. Zur guten alten Zeit kehrt man auf vielen s Bauernhöfen wieder zurück. Wie zu Großvaterszetten, hält man , wieder zu eigener Wollbcfchaffung seine 2 oder 3 Hausschafe, > ebenso kommt das Spinnrad wieder zu Ehren. Dabei handelt s es sich tn der Hauptsache um die Beschaffung von Strickwolle j zum Stricken von Strümpfen. Auch Flachs wird hier und da wieder gebaut und selbst verarbeitet. — Neuwernadorf i. E. Durch Blitzstrahl wurde hier das I Wohnhaus und die Scheune des Landwirts Heinrich Neuber i etngeäfchert. — In Unterwiesenthal erschlug der Blitz die vom Selbe heimkehrende 23 Jahre alte Wirtschafterin Anna Hähnel. Die daneben gehende Mutter und ein Knabe kamen mit dem Schrecken davon. i — Rotten Tödlich verunglückt ist im Muldentale in dem in der Nähe dr» Huthause» gelegenen Steinbruch der 44 Jahr« alte Arbeiter Hermann Richter au» Augustusburg. Er stand während de: Sprengung hinter einer Bauwgruvpe, dabei flog ihm ein Stein an den Kopf. Die Verletzung führte seinen Tod herbet. — Mauen. Ein Theaterstreit, der in der Bühnenwelt eini ges Aufsehen errregen wird, wurde vor dem hiesigen Land gericht verurteilt. Theaterdirektor Erler, der Leiter des Plauener Stadttheaters, klagt vor der Zivilkammer gegen 11 Mitglieder bczw. ehemalige Mitglieder der hiesigen städtischen Bühne wegen der folgenden Behauptungen: 1. daß an» hiesigen Theater uni« Direktor Erler ein ruhiges künstlerisches Arbeiten unmöglich sei; 2. daß Direktor Erler militärbeurlaubte Bühnenmiiglieder, die sich mcht fügten, bedroht habe, sie der Militärbehörde zur Ver fügung zu stellen und 3. wegen der in einer vom Schauspiel« Hilbig verfaßten Broschüre „Gewissenlose Direktionsführung am Stadttheater" enthaltenen Mitteilungen. Der Prozeß, für den etwa 280 Zeugen benannt sind, dürste sehr langwierig und kost spielig werden, weil die Zeugen über ganz Deutschland verstreut sind. Die beklagten Mimen wollen den Wahrheitsbeweis im vollen Umfange antreten. Die Verhandlung wurde bis zum 28. Mai ausgesetzt. — Zwickau. Amtliches Wahlergebnis. Von den 38467 Wahlberechtigten im 18. sächsischen Wahlkreis wählten bei der Reichstagsersatzwahl 23889; davon entfielen aus Meier (Soz.) 12433, auf Klug (natl.) 6196, aus Heckert tunabh. Soz.) 5036, aus Braun (Mittelstand) 104 Stimmen. Zersplittert waren 4, ungültig 116 Stimmen. Die absolute Mehrheit beträgt 11945 Stimmen. Meier ist also gewählt. — Zwickau. Wie die Großbetriebe HI« für das Wohl ihrer Arbeiter sorgen, ergibt folgendes Beispiel: D« Erzge» birgische Steinkohlendauverein beschaffte im vorigen Jahre für seine Arbeiter für 1360708 Mart Lebensmittel und andere Gegenstände de» täglichen Bedarfes; er bewirtschaftete 4Ü Acker Feld zur Gewinnung von Lebensmitteln für die von ihm er richtete Volksküche und Futtermittel für die Wttks-Viehmäft«ei. Aus der Volksküche wurden 747212 Portionen warmes tgsen abgegeben. Für die leidenden Arbeiter hat das Wett im Harth- wald ein Erholungsheim «richten laßen, in dem im vorigen Jahre 162 Arbeiter je 14 Tage freie Verpflegung und ärztliche Beratung erhielten. Kriegswirtschaft "" Beschlagnahme und Bestandsechebung von Korkholz. Am 18. Mai 1918 ist eine Nachtragsbekanntmachung (Nr. Q. 1/5. 13. K. R. A.) zu der Bekanntmachung Nr 1/6. 17. K. R. A von« 25. September 1917, betreffend Beschlag nahme und Bestandserhebung von Korkholz, Korkabsällen und den daraus hergestellten Halb- und Fertigerzeugnissen erschienen. Durch diesen Nachtrag sind die Bestimmungen der alten Bekanntmachung in mancher Beziehung verschärft worden. Die weitere Verwendung der beschlagnahmten Gegen stände in Privathaushaltungen bleibt jedoch erlaubt. Die Veräußerung und Lieferung der Gegenstände ist an bestimmte Firmen gestattet worden, deren Namen jm Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Die Namen der bisher zum Ankauf zugelassenen Firmen finden sich bereits in der Bekanntmachung abgedruckt. Die auf Grund der alten Bekanntmachung zu erstatteriden Bestandsmeldungen sind nur noch nach den Be ständen vom 1. April, 1. August und 1. Dezember eines jeden Jahres zu machen. Gleichzeitig ist auch eme Nach- tragsbekannlmachung (Nr. Q. 2/5. 18. K. R. A.) zu der Bekanntmachung Nr. Q. 2/6. 17. K. R. A. vom 25. .Sep tember 1917, betreffend Höchstpreise für Korkabsälle und Korkerzeugnisse erschienen, durch die die Höchstpreise für eine größere Anzahl von Korkabsällen und Korkerzeugnissen er höht worden sind. Der Wortlaut beider Bekanntmachungen ist bei den Polizeibehörden emzusehen. Kunst und Wissenschaft " Die Frühlingsfackel. Der Verfaßer des im Weckruf- Verlag in Weimar erschienenen Gedlchlbande» „Die Frühlings- sackel", Rudolf Voigt, ist, wie auf Anfragen mugeleift lei, ein Sohn des Herrn Kaufmann Richard Voigt, Inhaber du Firma Dähne L Harlan in Frankenbug und besucht gegen- wärug als Primaner üas Realgymnasium zu Chemnitz. " Ferdinand Hodler -s. Am Sonntag starb in Genf der Schweizer Maler Ferdinand Hodler. Seinen Abgang in Deutschland hatte er sich bereits zu Beginn des Krieges selbst geschaffen, als er den bekannten Protest unterschied Iber sich gegen die Zerstörung der Kathedrale von Reims durch die „deutschen Barbaren" richtete. Hodler mußte am besten wissen, wie es um die deutsche Barbarei bestellt war, denn sein« vkel umstrittene Kunst hat nirgends mehr als in Deutschland Ent gegenkommen gesunden, wo man sa immer für alles seltsame etwas übrig hat. Als der Künstler sich in maßlosem Haß ebenso wie Spitteler gegen Deutschland erklärt hatte, da entbehrte es nicht einer gewissen Komik, wie aus den Kreisen, die ihn verwöhnt hatten, plötzlich das Eingeständnis krön, inan habe Hodlers Kunst gewaltig überschätzt. In der Tat, die herbe Art jn Form und.Farbe, die wunderlichen Ver zerrungen und Stilisierungen menschlicher Leiber, die starke Monotonie seiner künstlerischen Gesamtheit waren nicht jeder manns Sache. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Mai 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Jm Kemmclgebiet hielt lebhafte Feuertätigkeit an. Nörd lich pom Dorf Kemmel und südlich von Loker scheiterten aM Abend starke feindliche Teilangriffe. Beiderseits der Lys und am La Bassee-Kanal lag unser rückwärtiges Gelände wiederum unter starkem Feuer. Auch zwischen Arras und Albert war die feindliche Artillerie am Abend sehr rege. Zwischen Somme und Oise lebte die Gefechtstätigkeit nur vorübergehend auf. An der übrigen Front nichts von Bedeutung. Eines unserer BombeWeschwader vernichtete in der Nacht vom 20. zum 21. Mai die ausgedehnten französischen Munitionslager bei Blargies. Leutnant Menkhoff errang seinen 27., Leutnant Puetter seinen 23. und 24. Luftsieg. Der Erst« GenevalqUartiermeist«: Ludendorff. Demonstrationen in Prag l Prag, 22. 5. Gestern nachmittag haben auf dem Wenzel platz trotz de» Verbotes wiederum große Demonstrationen statt- gesunden. Gegen Abend erreichten sie eine solche Höhe, daß vie Wache einschreiten mußte. Die tschechische Menge brachte Hochrufe aus Wilson und Hasarik aus. Trotzdem die Polizei den Wenzelplatz abgesperrt hatte, wiederholten sich gegen 10 Uhr die Demonstrationen, die außer dem deutschfeindlichen einen antisemitischen Lharatter trugen. Erst gegen Mitternacht konnte die Polizei zu Pserde und zu Fuß die Ruhe wird« Herstellen. l Berlin, 22.5. Der Bundesratsausschuß für Auswärtige Angelegenheiten wird heute nachmittag unter dem Borfitz de» bayrischen Ministerpräsidenten Dr. v. Dandl zusammentrUen. Er wird sich vor allem mit den im Großen Hauptquartier ge pflogenen Besprechungen über Ausbau und Vertiefung de» Bündnisses mtt Oesterreich-Ungarn beschäftigen.