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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-23
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Höchstpreise gelten, herrscht, ist der Verbrauch.-r vielfach ge- radezu gezwungen, einen höheren Preis als den festgesetzten zu zahlen, wenn er überhaupt seinen Bedarf decken will. Mcb aus Sein Lainie tlebenrtilimgr- verbedr Na« Sakverkebr Vvn (Seherin. Finanzrat Bastian. An Geldzeichen sind jetzt bei uns rund 18 Milliarden Mark im Verkehr gegen rund 2 Milliarden vor dem Krieg- Die feindliche AWlandspresse wird nicht müde, so zu tun, als ob diese gewaltige Vermehrung papierener Umlaufs- mittel auf einen tranken Zustand unserer geldwirtschaftlichen Verfassung hindeute. Dieser starke Umlauf musj also als willkommener Bundesgenosse herhalten in dem bösartigen Bestreben, die Bewertung der deutschen Mart im Ausland zu drücken. Es wäre deshalb ein Vorteil für unseren ausländischen Geldwert, also für unsere Wareneinfuhr, — und für unser ausländisches Ansehen —, wenn mir der Vermehrung des Umlaufs uns mehr als bisher entgcgenstemmen würden. Ein Vorteil deshalb, weil dem Ausland die Waffe schädlicher, wenngleich sinnloser Verdächtigungen «»iwundea werden tonnte- Dütz die Verdächtigungen sinnlos sind, genügt allein noch nicht izzr Widerlegung iin Ausland. Eine Verminderung des Umlaufs kann geschehen durch die banknotcnsparende, d. h. buchmäßige Zahlungsbegleichung. In einem ganz ungeahnten Unifang fließen z. B. jahraus jahrein, Tag für Tag Gelder auf das Land. Dort besteht noch wielfach die Neigung, das Geld in den Kasten zu legen. Der entgehende Zinsertrag spielt keine Nolle ange sichts der guten Preise, die man für Bodenerzeugnisse erzielt- Brächten wir es aber dahin, daß statt dieses Bar verkehrs der Zahlungsausgleich durch Ueberweisung an die Sparkasse oder Spar- und Darlehnskajse oder Bankverbindung des Landwirts sich vollzieht, so würden Unsummen von Bank noten nicht benötigt werden. Die Beträge stünden zur Verfügung für die Anlage in den kurzfristigen Reichsschatzscheinen, was m doppelter Hin sicht zur Entlastung der Reichsbank führen würde. Ihre Anlagen gingen zurück auf der Aktivseite., .und im gleichen Ausmaße würde der Banknotenumlauf, verzeichnet auf der Passivseite, zurückgehen. Die Reichsbankoerfassung als Spie gelbild unsrer Geldwirtschaft wird sich also günstiger darstellen- Aber nicht nur das allein. Es ist ganz zweifellos, daß die eben genannten Einlagestellen sich auch noch stärker qn den Kriegsanleihen beteiligen könnten, wenn ihnen weitere Einlagen zuflössen. Und daß auch das weltpolitisch hochbe deutsam ist, liegt auf der Haud. Wir können nicht wissen, ob einmal ein überwältigender Kriegsanleihe-Erfolg das plötz liche Ende bringt. Aber daß umgekehrt ein Nachlassen unsrer Zeichnungsergebnisse die Feinde in ihrem Wahne bestärkt, uns niederzuringen, uns wirtschaftlich zermürben zu können, das ist leicht erklärlich. So fann es nur als ein hohes Verdienst der Ver trauensmänner erscheinen, wenn sie jetzt nach beendeter Kriegs anleihe-Arbeit noch mehr als seither ihre Aufmerksamkeit na mentlich darauf hinlenken, daß nicht unvernünftigerweise der Barverkehr immer noch die alten Liebhaber findet. 18 OVO Ai. sind einem im Felde stehenden Landwirt verbrannt! Der feuersichere Strohsack hat also wieder einmal das Vertraue» schwer enttäuscht. Es darf aber auch nicht Vorkommen, daß, Die berichtet wird, allein in einer kleinen Gemeinde 400 000 M- für Wein an die verschiedenen Ablieferer in bar zur Auszah lung gelangen, zumal es ganz undeutbar ist, dog alle diese Weinverkäuser die Beträge m bar für ihre eigenen 'Zwecke sofort w«der nötig gehabt hätten. Denn es ist jetzt nicht mehr so wie in der Friedenszeit, daß diese Betriebseinnahmen die Betriebs-Ausgaben decken, d. h. wieder Verwendung 'fin den mußten in der Landwirtschaft oder für den persönlichen Verbrauch. Diese Erträge stellen vielmehr in der Hauptsache derzeit entbehrliches Kapital dar. Dieses aber gehört jetzt nicht in die private Hand, sondern auf die Kasse. Wenn jiberall Landwirtschaftslehrer, landwirtschaftliche Versammlungsleiter, Pfarrer, Lehrer, Bürgermeister und Kas- scnrechner, kurz alle Vertrauensmänner, zusammenhelsen mu den Käufern — namentlich den Kommunalverbänden —, müßten doch die Widerspenstigen sich schämen, verstockt zu bleiben. Aber jeder von uns hat es schon erlebt, daß es gar nicht fo ost Verstocktheit, sondern viel häufiger Mangel an Belehrung war, wenn gesündigt wurde.' Einer macht es de»', andern nach, .ohne zu bedenken oder ohne zu wissen, was er dabei Törichtes und Gcmeinschädliches tut. Wer allzu ängstlich vorsorgen will und der Meinung ist, daß etwa in der Uebergangszeit flüssiges Geld greifbar in. der Hand sein müsse, der braucht sich nur daran zu erinnern, daß man sogar in der Kriegszeit jederzeit flüssige'Mittel haben konnte, wenn man sie brauchte. Und der braucht sich nur sagen zu lassen, daß für die Uebergangszeit^es einer der allerersten Aufgaben unserer bewährten Finanzverwaltung sein Mich die Flüssigmachung von Sparlapitalien sicherzustell'en. Gewiß wird nicht jeder auf bloße Belehrung hin alte Neigungen aufgeben. Gleichwohl soll uns das nicht abhalten, unermüdlich an der Arbeit zu bleiben, denn der Barvertehr kann in feiner bösen wirtschaftlichen Wirkung in der Tat zu einem Hemmnis für den Frieden werden! Ein Teilerfolg ist schon der Mühe wert. Sind erst gute Beispiele da, dann wird es einer dem anderen nachmachen, dann wird allmählich der Varverkehr aus der Mode kommen. Niemand verlangt, daß auch die kleinen und kleinsten Tageszahlungen bargeldlos vor sich gehen sollen. Wer das verlangen wollte, obwohl es unwirtschaftlich ist, würde den überspannten Vogen bald brechen sehen. Aber größere Zahlungen können auch mif dem Lande gut und gern durch Ueberweisung geleistet werden! ver Weilkrieg Deutscher Slbendbericht wtb Perlin, 21. Mai, abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Oefttrreichisch-untarischer Tagesbericht wtb Wien, 21. Mai. Amtlich wird gemeldet: An der italienischen Front führte die beiderseits ent faltete Erkundungstätigkeit zu mehrfachen Kampfhandlungen- Südöstlich von Mori stießen in der Nacht zum Sonn tag Abteilungen ungarischer Infanterie in die feindlichen Stellungen vor. Am ' Loppio-Sce, bei Asiago, ans dem Sasso Rosso wurden italienisck)e Patrouillen zurückgcwiefe»- Bel Feuer wurden starke feindliche Erkundungsabteilungen durch Gegenstoß geworfen. Bei Capo Sile entriß uns der Italiener emen Vor postengraben. Dle K und K. Fliegerlompanie 14 schoß am 19. d. M. 4 feindliche Flugzeuge ab, die alle auf unserem Boden nieder gingen. ... TagebderiHt de» Admiralstabes Die April-Brut« der U-Boote wtb (Amtlich.) Berlin, 21. Mai. Im Monat April find ! insgesamt 652 000 Beuttoregiktertonnen de» für unsere Feinde j nutzbaren Handelsschiffsraum-s vernichtet worden. Der ihnen zur Verfügung stehende Wklthandelsschisfsraum ist somit allein durch kriegerische Maßnahmen seit Beginn M, rund 17116 000 Bruttoregist-rtonnen verringert worden. Der Ches des Admiratstabes der Marine. Mit 652 000 Brt. reicht sich das April-Ergebnis in die etwa seit Herbst stetige Kurve früherer Monatsergebnisse ein- Wir können daraus entnehmen, daß es den gesteigerten Ab wehrmaßnahmen unserer Gegner bisher nicht gelungen ist, die Erfolge unserer U-Boote zu drücken. Andererseits zeigt das Bild, daß es der unermüdlichen Tatkraft unsrer U-Boote zu dan ken ist, wenn die monatliche Versenkungsziffer wieder die statt liche Höhe erreicht hak. Westen w Berlin, 21. Akai. Nachdem bereits feit einigen Tagen stärkstes Feuer aufslammt und Eroßpatrouillen und Erkun- dungsabteilungen der Entente die deutschen Linien nach schwachen Stellen abtasteten, löste am Morgen des 20. iu Flandern gewaltige Artillerievorbereitung einen in größtem Maßstabe angelegten englisch-französischen Angriff gegen den Kemmel und die westlich und östlich anschließenden deutschen Stellungen aus. In 10 km Brerte liefen französische Sturm- wellen, welche die erste und zweite Linie bildete», an. Auf dem flachen Grund südlich des Dikkcbusch-Sees, den das schwere Feuer der letzten Wochen freilich längst in ein Trichterfeld verwandelt hat, setzten die Franzosen besonders dichte Mqfsen an, in der Hoffnung, von "hier aus das Kemmelmassiv von Norden her zu umfassen. Aus wenigen Metern Entfernung schlug ihnen ein rasendes Feuer entgegen. Wie mit einem Schlage stoppte'die Angriffsbewegung, und alles flutete zurück- Aber was die eigenen Gräben erreichte, waren nur kümmerliche Neste. Gegen den Kemmel selbst kam der französische Angriff gar nicht erst zur Durchführung, so verheerend schlug das deutsche Vernichtungsfeuer in die französischen Bereitschaften, daß sie nicht zum Vorgehen zu bewegen waren. An -er Straße Kemmel—de Kleit-brach der französische Angriff vor de» deutsche» Hindernissen zusammen. Oeßlich Loker gelang es de» Franzose» lediglich, ein örtlich begrenztes Schützennest oorzuschiebe», das jetzt unter dem zusammengefaßten deutschen Feuer liegt. Zwischen Loker und Dranoeter war es de» Franzose» unter rücksichtslosestem Menscheneiusah zuerst ge lungen, vorzukommen, aber ihr Erfolg war nicht von langer Dauer. Die deutschen Kampftruppen setzten sofort zum Gegen stoß an. In brausendem Sturm, an einer Stelle unter persönlicher Führung des Regimentskommandeurs, jagten die Deutschen die Franzosen wieder zurück. Restlos verloren diese das im ersten Ansturm gewonnene Gelände, das voll lag von ihren Toten. . > Ppern und der Kemmelberg w Daß Apern nicht haltbar ist, wenn der Kemmelberg in deutsche» Händen bleibt, ist für den Feind eine Gewißheit; daher nehmen die ebenso blutigen wie furchtbaren Angriffe auf diese Stellung ihren Fortgang. In Paris wächst mit jedem Tag die Nervosität, ist es doch vorzugsweise fran zösisches Blut, das hier vergossen wird, während der Brite in Pper» sitzt und abwartet. Es ist eine echt französische Gedankciilosigkeit, wem» ein Pariser Blatt heute von der Eroberung des linken Rhciirufers durch die Entente spricht- Vorläufig soll es dem Kemmelberg gelten, von dem das linke Rheinufer doch ein ganzes Stück entfernt liegt. Die Reservearmee Foch ist für die Engländer wieder und wieder in so hohem Maße eingesetzt, daß von ihr an wirklich unberührten Truppenteilen nicht vrel mehr fibrig ist. Auch vvn dem, was in die Front geworfen ist, bröckelt mehr und inehr ab. Bald wird die Frage aufgeworfen werden: Die Entente will siegen, aber womit? Auch an den anderen Kampfpunkten der Westfront sind die erhofften feind lichen Erfolge ein Traum geblieben; der Gegner müht sich ab, mährend die deutsche Leitung für wachsende Kraft sorgt- Stegemann über dle Lage w Im „Berner Bund" betont Stegemann, die allge meine Kriegslage werde von einer außerordentlichen Span nung beherrscht, wie sie in dieser Stärke noch nicht gegeben mar. Niemals mar die strategische Unsicherheit größer, nie mals der Ausblick unbestimmbarer. Der Krieg ist kn einem Augenblicke, dessen Tragik sich jeder Nachrechnung verschließt- Man weiß nicht, ob es sich im Westen um eine Operations- pausc oder um eine Operationswcndc handelt. Immerhin sprechen starte Gründe für gesteigerte Fortsetzung der deut schen Offensive, da diese zweifellos so starke feindliche Kräfte zerriebe» und gebunden hat, daß es General Foch trotz der Heranschaffung eines großen Teiles der britischen Hermat- arinee und französischer Kolonialtruppen kaum möglich sein wird, überhaupt noch eine neue Manüvriermasse zum Angriff vorzuführen. w 'Zürich, 22. Mai. Der Pariser Korrespondent der Züricher Post meldet: Französische Militärschriftsteller und führende Stellen sind davon überzeugt,, daß die Deutschen mit äußerster Sorgfalt einen neuen großen Schlag vorbereiten- Die Deutschen gehen darauf aus, eine Entscheidung des Krieges herbeizuführen. Reut r über den Fliegerangriff auf London ml Reuter meldet aus London: Nach den bisher vor liegenden Meldungen wurden bei dem letzten Luftangriff 37 Personen getötet und 161 verwundet.' Abgesehen von drei Bränden, die in großen Gebäuden ausbrachen, jedoch schnell gelöscht werden könnten, beschränkte sich der Schaden auf die Zerstörung kleinerer Wohnhäuser und einer bedeuten den Anzahl von Fensterscheiben. Der König und die Königin habe» gestern die bombardierten Bezirke besucht und mit den Einwohnern gesprochen. Die Blätter sind übereinstim mend der Meinung, daß die Hauptstadt durch das außer ordentlich heftige Abwehrfeuer ziemlich gut davongekommen ist. Das Sperrfeuer der Abwehrbatterien war erheblich stärker als bei irgendeinem früheren Angriff. Die Presse bestätigt dies und beglückwünscht die Leiter des Londoner Abwehr dienstes zu diesem Ergebnis. Eimge Blätter betonen, daß die Londoner Bevölkerung bei künftigen Angriffen sich mit dem Gedanken trösten könne, daß jetzt regelmäßig an dem Feinde Wiedervergeltung geübt werde. Die Blätter erinnern an den Angriff auf Köln und äußern die Erwartung, daß binnen kurzem noch andere deutsche Städte, die noch weiter landeinwärts liegen als Köln, angegriffen werden, um den Deutschen die Ueberkgenheit der Alliierten kn der Luft zum Bewußtsein zu bringen. Feindliche Flieger über Köln wl Feindliche Flieger erschienen ain Sonntag» wie die „Köln. Ztg." berichtet, in einer Stärke von sechs Flugzeugen über Köln und warfen 23 Bomben ab. Sie hatten e?, wie schon aus der Oertlichkeit der Einschlagstellen der Bomben ersichtlich ist, die fast sämtlich aus die verkehrsreichsten Stellen der inneren Stadt fielen, lediglich auf die Bevölkerung abge sehen. Für dies« Annahme spricht auch der für den Angriff gewählte .Zeitpunkt am frühen Vormittag mit seinem besonders lebhaften Straßenverkehr. Auch die Art der Bomben läßt darüber keinen Zweis l zu. "Es waren durchweg solche von geringer Durchschlagskraft, aber desto größewrSpIitterwirkung Der Gebäudesachschaden ist daher unerheblich. Die beklagens werte hohe Zahl der Menschenopfer von 25 Toten und 47 Verletzten ist -darauf zurückzuführen, daß trotz rechtzeitiger Alarmierung der Stadt durch die verantwortlichen DiePt- stellen die oft wiederholten Bestimmungen über das Verhalten bei Fliegerangriffen vielfach so gut wie unbeachtet blieben Die deutschen Flieger im Abschnitt Toul wl Laut Pariser Blätter richten die deutschen Flieger im Abschnitt von Toul starke Verheerungen an. Nach netten Lon doner Berichten sind die Sachschäden in der Hauptstadt und in den Küstenorten weit bedeutender, als die ersten Meldungen vermuten ließen. Ereignisse zur See Versenkung norwegischer Tankschiffe s Christiani«, 22. S. Hier eingolaufenen Meldungen zufolge find im Eismeer in den letzten Tagen 5 norwegische Tankdampser versenkt worden. Lin deutsches U-Boot habe auch einen Linien- dampfer zwischen Norwegen und Rußland beschossen, wobei 10 Menschen getötet worden sind. Die norwegische Regierung hat zwei Schiffe entsandt, um die Besatzung der versenkten Schiffe zu retten. Von der Murnianküste hat man beobachtet, daß mehrere Schiffe torpediert und auf Grund gesetzt worden sind. Der Kommandant eines U-Bootes soll erklärt haben, daß alle Tankschiffe versenkt würden.' Klei« politikcb« ilardricdt« Der Schweizer Bundesrat und das Abkommen mit Deutschland pd Wie die Züricher Blätter melden, hat der schwe»zerilche Bundesrat die Unterzeichnung des Kohlenabkommen» mit Deutsch land beschlossen, nachdem der schweizerischen Kommission in Paris die notwendigen bindenden Zusagen von Frankreich nicht ge macht werden konnten. Svinhuflmd finnischer Reichsverweser pf Stockholm, 21. 5. Der finnische Landtag wählte den Vorsitzenden des Senats Svinhufvud zum Neichsverweser- pf Stockholm, 22. Akai. Mehrere finnische Landtags- fraktwnen sprechen sich dagegen aus, Swinhufvuf Volli^vht als Regent zu erteilen. Das Swenska Dagbladet meldet aus Helsingfors: Einer der gemäßigten Soziaiistenführer aus Wi- borg beging aus Trauer über das Unglück der Stellung seiner Parte»'Selbstmord. Aus dein gleiche» Grunde begingen ein Arbeiter und seine Frau Selbstmord. Die Wiederaufnahme der Arbeit in den Munitionsfabriken Frankreichs pf E«us, 22. 5. In der „Humanite" bespricht Thomas die Wiederaufnahme der Arbeit in den Munftionsfabriken- .Die Arbeit wurde eingestellt, um gegen die Mobr.isierung der französische» Arbeiter und gegen ihre Ersetzung durch Ämeri- taner zu protestieren. Erst durch das Versprechen der Re gierung, daß die mobilisierten Franzosen nicht durch Ameri kaner ersetzt würden, entschlossen sich die französischen Arbeiter, in den Munitionsfabriken die Arbeit wieder aufzunehmen- Trotzdem ist eine Ersetzung der mobilisierten Franzosen durch andere Arbeiter unvermeidlich, wenn nicht die gesamte Mu nitionsfabrikation gestört werden soll. Grrichltsv.rfahren gegen den Zaren pr Der als „Nasckze Slowo" wiedererscheinende „Rußioje- Llowo" meldet aus Moskau: Es wurde eine bolschewistische Kommission unter dem Vorsitz Krylenkos als Gerichtshof über de» frühere» Zaren eingesetzt, gegen den Anklage auf VerursaäMig eines Staatsstreiches zur Aenderung des Duma- wahlgesctzes sowie auf ungesetzliche Verwendung öffentinber Gelder und auf andere Vergehen erhoben worden ist. Eine Eskorte lettischer Schützen wurde nach Tobolsk entsandt, uin den Erzaren nach Moskau zu bringen. Rumänien kann zufrieden sein! pr Bukarest, 20. 5. Bei einem Mahle, das der Kom mandant der ersten rumänischen Armee, General Grigorescu, zu Ehre» des Ministerpräsidenten Marghiloman kn Jassy gab, versicherte Grigorescu, die rumänische Armee fei'davon überzeugt, daß Marghiloman den besten Frieden erhalten habe, der unter den gegebenen Umständen zu bekommen ge wesen se». Er sei einer der größten diplomatischen Erfolge, der die Hoffnung rechtfertige, daß Marghiloman der Mann sei, der das Land aus gutem Wege vorwärts führen werde- In seiner Antwort wies Marghiloman darauf hin, d^ß dre Armee unvorbereitet auf einer unsinnig langen Front von 400 Kilometer» in den Kampf getreten sei. Sie habe aber ihre Pflicht getan. Mit einem Hinweis aus die Erwerbung Beßarabiens betonte Marghiloman, daß dieses Land nicht in Kischinew, sondern bei den Fne'oensverhandlungen in Bu- larest erworben worden fei. Marghiloman versicherte schließ lich seine» Zuhörern, daß ohne Unterstützung Oesterreich- Ungarns und Deutschlands Rumänien nicht um 3 Millionen Mensche» und 45 000 Quadratkilometer reicher geworden wäre. Petersburg am Rande des Verderbens pr Kiew, 22. 5. Sämtliche russischen Blätter bringen folgendes Telegramm der Sovjetreg»erung: Petersburg b«- sindet sich in einer »och nicht ifagewesenen katastrophalen Lage. Brot gibt es nicht. Der Bevölkerung werd«» die Reste an Kartoffelmehl und Zwieback ausgegeben. Die große Hauptstadt steht an» Rande des Verderbens. Nach dem „Nasche Slowo" finden in der Umgebung von Petersburg fortwährend.Unruhen statt. Ein Ententepwttst gegen den Frieden von Bukarest pr Jassy, 20. 5. (Havas.) Die Gesandten der Entente mächte haben bei der rumänischen Regierung gegen den Ar tikel des Bukarester Vertrages protestiert, der den inter nationalen .Abmachungen über die Donauschiffahrt, deren Sig natarmächte sie sind, zuwiderläuft, da diese Frage nur »m allgemeinen Frieden nach einer Verständigung unter allen beteiligten Mächten geregelt werden könne. — Die Gesandten machen außerdem alle Vorbehalte hinsichtlich der Folgen der vorläufigen Regelung, die bis dahin angewendet werden soll. , > - Die Verschwörung in Irland pi Ltigqno, 22. ö. Nach dem „Corners della fera" hat die englische Regierung die Beweise für die Verschwörung der Sinn« seiner mit Deutschland aus Amerika erhalten. Ueberdier sei be wiesen, daß seit einigen Monaten englische Sterlingmünzen aus dem Jahre 1871 umlaufen, die von Frankreich zur Zahlung der Kriegsentschädigung an Deutschland benutzt worden seien. Die irische Frage laste seit mehreren Monaten al» schwerer Albdruck auf den Gemütern in England, und ein längere» müßige» Zu raten der englischen Regierung sei nicht mehr möglich gewesen. Irischer Notruf nach Amerika pi Bern. 20. 5. Die irischen Rationalisten richteten einen Ausruf an Amerika, in dem gesagt wird: Die Klausel de» Wchrpflichtaesetze». welche der Regierung das Recht verleiht, durch königliche Verordnung die Wehrpflicht auf Irland aurzu-
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