Volltext Seite (XML)
— 208 — niederer Regenmengen und demzufolge kleiner Grundwasser- mengen eine Periode reichlicher Niederschläge kommen nlüsse Und s» ist es denn erklärlich, wenn man aus dieser allerdings auffälligen Tatsache der so erheblich verspäteten Blüten austriebe an den Hchsn den Schluß zieht, der in dieser oben zitierten alten Bauernregel niedergelegt ist: nach allem, .-vas die Natur erkennen lägt, ist mit einem sehr Niederschlags- i reichen Sommer zu rechnen. Täuscht man sich, vielleicht umso ' besser. Aber hierzulande sagt man, die Eschen behalten immer recht. —bl. ! -«Ko- IM«nl«clm Vom höchsten Heldentum aller Zeiten kündet der täL- liche Bericht unserer Obersten Heeresleitung. Unerhörte, un faßbare, unvergleichliche Leistungen werden Tag für Tag von unseren tapferen Feldgrauen vollbracht; Beispiele her vorragenden Mutes des einzelnen Mannes, Beweise für die weitüberlegene Führung der Truppenoerbände sind an der Westfront Alltagserscheinung. Beseelt von unbeugsamem, ziel sicherem Siegeswillen, vollführt dort unser Heer jetzt Ti tanenarbeit, für die unser Dank nie groß genug, unsere Aner kennung und Bewunderung, und mag sie n^ch so herrsche Worte finden, nur lächerlich gering sein kann im Verhältnis zu dem tatsächlich Geleisteten. Deshalb ist es eine fast selbst verständliche Pflicht, das Heldentum des Krieges mit Feder, Griffel Und Pinsel festzuhalten, für uns zur Erbauung heute, morgen und in späteren ruhigen Zeiten, für die Nachwelt als leuchtendes Vorbild und Ansporn, für die Kämpfer selbst aber als Denkmal ihrer Größe. ' Zu rasch verwehen in dieser schnellebigen Zeit die Ein drücke. Zu wichtig übermannte uns in Wochen und Monden und Jahren der Sieg in seiner mannigfachen Gestalt mit seinen .wechselnden Blldern auf immer neuen Kriegsschau plätzen. Und Zeder Tag bringt immer wieder Kunde von neuen Heldenliedern. Wie leicht verblaßt dann die Erinne rung an'die ersten Siege. Und wie wenig wissen wir von dem Wirken unserer stillen Fronthelden, Armierungsfoldaten und Kolonnensahrer, all der Nichtkämpfer, die doch ihr gut Teil beitragen zum Erfolg des Heeres, das Deutschlands Zukunft zurechthämmert. Aehnlich.ist es in der Marine. 'Kreuzertaten, U-Boot erfolge, Coronel und Skagerrak — jedem Deutschen vertraute — Worte. Die Namen der Linienschiffe und Kreuzer sind fast jedem L§ser bekannt und manches Schöne frischt .außerdem die Erinnerung an S. M. Schiffe oft durch einen Blick auf, der den goldenen Lettern des Mützenbandes nicht weniger gilt, als den darunter keck bervorblitzenden Seemannsaugen. Wer aber weiß etwas von der stillen Kleinarbeit der Marine? Selten einmal hörte die breitere Oesfentlichkeit von den Männern, deren Kampf nicht dem lebenden Feinde gilt, sondern den von ihm gelegten Minen. Nur bei den glücklichen Unternehmungen gegen die Baltischen Jnse.n und Finnland wurde rühmend der Tätigkeit unserer Minensuch- und -räumverbände gedacht. Auch von den Wächtern in unseren Küstenbefestigungen hört man wemg öder gar nichts. Nicht durch ihre Schuld. Denn gar nicht in ihrem Sinne liegt es, daß sie nun bald vier Kriegsjahre tatenlos hinter ihren schweren Geschützen stehen müssen, Tag für Tag und Nacht um Nacht, und der verhaßte Feind will das Tänzlern nicht wagen. Spricht zwar prahlerisch von den Ratten, die er ausgraben wollte, doch vom Wort zur Tat ist ein weiter Weg. Und noch ist Gallipoli nicht vergessen, nicht die Er innerung an die von den Dardanellenforts zusammen geschossenen, an gleicher Stelle versenkten Panzer. Dasselbe Hild in der Helgoländer Bucht? O nein, Albion weiß den Wert Kruppscher Geschütze auf Helgoland und an den Fluß mündungen gebührend einzuschätzen, ebenso sehr wie auch die Schießsertigkeit unserer Matrosenartilleristen. Und die mißglückten Handstreiche gegen Flanders Küste brachten neue üble Erfahrungen. Zu groß der Einsatz, zu verschwindend gering die Erfoigsaussichten. Also schont Albion seine „Great fleet" und versteckt die riesigen schwimmenden Trutzfesten in der Bucht von Scapa Flow und in den Häfen Schottlands. Zähneknirschend harren unsere Küstenartilleristen des Augen blicks, wo auch sie ihre vollgewichtigen Stahlgranaten gegen englische Schiffe schleudern können. Voraussichtlich werden sie noch lange warten müssen, ohne vielleicht je die Erfüllung Verantwortlich« Rrdakleur: SrnJ Rotzbera in Frankenberg t.S. ihres sehnlichsten Wunsches zu erleben. Und müssen still weiter ihre eiserne Pflicht tun. Eisern« Pflicht tun auch sie, die Minensucher, aber rm täglichen aufreibenden Kampf gegen einen furchtbaren Feind, die Mine. Und das stille, der Oeffentlichkeit so wenig bekannte Wirken dieser Teile unserer Marine kennenzulernen, machte ich im April und Mai eine Fahrt zur Nordseeküste, nach Helgo land und in See. Was ich erlebt und erlauscht, will ich in einer Folge von Auflätzen zu schildern versuchen, dem deutschen Volke Zur Kenntnis, den Helden zum Dank und für d« Nachwelt als Denkmal deutscher Kriegsarbeit und Pflichttreu«. I» ckek kiniakelt liest Sie Wan Diese alte, tausendfach durch die Erfahrung erhärtete Wahrheit gilt nicht nur filr den Krieg, sondern ebenso sehr für den Frieden. Die Geschichte des deutschen Volkes beweist es handgreiflich, daß in der Einigkeit unseres Volkes eine Riesen kraft liegt, die kühn der ganzen Welt trotzt. Alles wirklich fruchtbringende Leben in Staat, Gemeinde und Gesellschaft hat die feste Einigung, die straffe Zusammenfassung aller Kräfte zur Voraussetzung. Ein Wille, ein Ziel, ein Erfolg! Nicht anders ist es mit unserm Kriegervereinswesen. Das deutsche Kriegervereinswesen war und ist eine stolze Macht. Aber nicht das ist lediglich der hohe vaterländische Wert dieser Organisation, daß sie mehr als 32 000 Vereine Mit rund 3 Millionen Mitgliedern umfaßt. Has ist vielmehr ihr Wert, daß diese Millionen ein Ziel, eine Aufgabe eint, daß vom größten Kriegerverein einer Millionenstadt brs hin zum kleinsten Verein in dem entferntesten Dorfe nur das Wohl des l Vaterlandes maßgebend ist, das es zu fördern gilt durch Pflege der Königs- und Fürstentreue, durch Vaterlandsliebe und tätige Kameradschaft. Durch einiges Festhalten an diesem Ziele sind in stiller, aber treuer Arbeit dre deutschen Krieg er vereine die Macht geworden, die sie heute darstellen. Sie wer den auch nur durch Einigkeit in Zukunft eine Macht bleiben. Es ist daher der vaterländischen Sache des deutschen Kriegervereinswesen nicht förderlich, wenn sich m letzter Ze ft Sonderorganisationen gebildet haben aus den Reihen der Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmer. Im Grunde ge nommen wollen di« neuen Gebilde satzungsgemäß nichts andres als die Kriegervererne. Warum also Neugründungen, wenn alte bewährte Organisationen seit mehr als vier Jahrzehnten vorhanden sind, welche der gegebene Boden sind, auch das Wohl der Kriegsbeschädigten erfolgreich zu vertreten? Die Sorge 'für wirtschaftlich schwache Kameraden übt das deutsche Kriegervereinswesen in vorbildlicher Weise längst aus. Die llnterstützungstätigkeit mit einem jährlichen Kosten aufwand« von 6 Millionen Mark für hilfsbedürftige Kame raden und Witwen dürfte von keiner andern Organisation er reicht werden, ebenso wenig di« liebevolle Sorge für Waisen kinder in den jetzt bestehenden fünf, künftig acht Krieger- Waisenhäusern des Deutschen Kriegerbundes. Das Zusammen arbeiten der Kriegervereine mit" der Nationalstrstung der Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, sowie der Haupt- stelle der amtlichen bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge, dem Reicheausschutz der Kriegsbeschädigtenfürsorge, und deren örtlichen Fürsorgestellen, endlich die großzügige Gründung des KyfMuser-Bundes, der unter dem Ehrenvorsitz des Eeneral- feldmarschalls v. Hindenburg und des Reichskanzlers stehende - Reichs-Krieger-Dank, dem die Fürsorge für alle Kriegsteil- : nehmer und deren Hinterbliebene zufällt, die erst nach dem i Kriege durch Krankheit, Alter oder aus sonstigen Ursachen be dürftig geworden sind, stellen die Kriegsfürsorge der Krieger vereine auf eine Grundlage, wie sie sicherer und breiter kaum sein kann. Darum keine Zersplitterung der Kräfte, die schädi gend, weil wenig erfolgversprechend wirft! Zusammenfassung der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten rm Rahmen der bestehenden Kriegervereine: Einigkeit führt zum Z«l! -«Ur-- vermilcftter ' Papa aus Urlaub. „. . . Und wie du wieder ge wachsen bist, Mädi!" — „Ja, Mama sagt auch, ich ginge ihr schon bis auf die Nerven." * Durchschaut. Hamster (der einem Bauern «inen Be such abstattet): „Emen schönen Tag haben wir heute, Feld moser." — Bauer: „Ja, ja; aber sonst Ham mir nir!" — Druck und Verlag von <L G Rotzt erq tn Frankenberg t.S-