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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-11
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Ge lege voyel". Als die „Mim" von den Deutschen getapert wurde, meinte der Neuseeländer Kapitän, zu ihm gewendet: „Ber sluchtes Pech!" Ms dann der Graf vier Tage später seiner seits wieder gesangengrirommen worden war, wiederholte er, zu Bourke gewandt, mit verschmitztem Lächeln: „Verfiuchler - Pech, was?" wtb (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 10. Mai 1918. , Westlicher Kri«g»sch«»platz An den Kampffronten war die Artillerietätigkeil tagsüber nur im Gebiet des Kemmels, beiderseits des Luce-Baches und auf dem Wostuser der Avre lehhaft. Stärkerer Feuersteige- rung in diesen Abschnitten folgten feindliche Vorstöße. Bei ihrer Abwehr und bei reger Trkundungstättgkeit machten wir Gefangene. Äkm Abend und während der Nacht lebte der Nrtillerickampf zwischen Wer und Maas vielfach auf. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit auf Er kundungskämpfe beschränkt. Von den anderen Kriegsschauplätzen itzchts Neues. Der Erste Eeneralquartiermeister: Ludendorff. Ern netter Sperrangriff gegen Ostende wtb (Amtlich.) Berlin, 10. 5. Englische Seestrejtkräfte unternahmen am 10. Mai 3 Uhr morgens nach heftiger ' Beschießung erneut einen Lperrangriff gegen Ostende. Meh- 1 rere feindliche Schiffe, die. unter dem Schutze des künstlichen , Nebels in den Hafen eindringen wollten, wurden durch das i vortrefflich geleitete Feuer unserer Küstenbatterien abgewiesen, j Ein alter Kreuzer lief gänzlich zusammengeschossen außerhalb , des Fahrwassers vor dem Hafen auf Grund. Die Einfahrt ist völlig unbehindert. An Bord des gestrandeten Schiffes I wurden nur noch Tote vorgefunden. Zwei Uoberlebende waren , über Bord gesprungen und sind gefangen. Nach bisherigen Ermittelungen wurden mindestens zwei 'feindliche Moirrtore abgeschossen, ei» Monitor schwer beschädigt. Der Sperrversuch ' ist somit völlig vereitelt. Abermals hat der Gegner Menschen leben und Fahrzeuge umsonst geopfert. ' Der Chef des Admiralstabes der Marine. Wbne Flucht tler Stalen Luckner Der „San Francisco Chroniclc" veröffentlicht die folgende Schilderung der mißglückten Flucht des helden haften „Seeadler-Führers", Grafen Luckner, der jetzt im Gefangenenlager von . . . interniert ist. Graf von Luckner hatte einen kühnen Fluchtversuch aus dem Gefangenenlager von Auckland unternommen. Zu die sem Zwecke'hatte er mit elf anderen deutschen Gefairgenen sich eine Barkasse angeeignet, den Segelschoner „Moa" ge tapert und dessen Kapitän, William Bourke, nebst seinen fünf Leuten ^gezwungen, das Schiff nach den kermadec-Inseln 600 Meilen nördlich von Neuseeland, zu führen. Dort nähmen sie sich von den für schiffbrüchige Seeleute aufgestapelten Vor räten, stachen von neuem in See, wurden aber von einem bewaffneten, zu ihrer Verfolgung ausgesandten Neuseeländer Dampfer eingeholt und gezwungen, sich ihm zu ergeben. Luck ner und mehrere seiner Leute vom „Seeadler" waren nach ihrer ersten Gefangennahme auf der Motuihi-Jnsel, die stn Hasen von Auckland gelegen ist, interniert gewesen. Zwei von den deutschen Seeleuten hatten sich dort in den ersten Dezembertagen in den Besitz der Barkasse „Pearl" zu setzen gewußt und Luckner sowie die anderen mit ihm internierten deutschen Mannschaften an Bord genommen. Sie hatten drei Wochen hindurch ihren Fluchtplan sorgsam erwogen und sich eine in großen Umrissen entworfene Seekarte, ferner einen rohgezimmerten, aber brckuchbaren Sextanten zu sammengestellt und auch Bomben fabriziert. Außerdem besaß Luckner,100 Dollars in barem Gelde und eine mit der Hand aus 'Leinwand gemalte deutsche Flagge. Nach ihrer Flucht aus dem Hafen von Auckland lenkten die Deutschen die Barkasse nach der Nierkur Bay, wo sic: den oben erwähnten Segelschoner „Moa" kaperten, Dio Barkasse führte die Flagge von Neuseeland. Als van Bord der Barkasse ein uniformierter Mann mit der Hand ein Zeichen gab, stoppte Kapitän Bourke seinen Schoner, ohne den geringsten Verdacht, daß sein Schiss im nächsten Augenblick die Bestie />on deutschen Flüchtlingen sein würde. Die Deutschen schwenkten ihre Bomben, sprangen an Bord des Schoners, überrumpelten de» Kapitän und seine Leute, nahmen von der „Niva" Besitz, holten deren Flagge herunter und hißten dafür die deutsche. Sie ver jagten die Neuseeländer aus ihren Kabinen, nötigten sie, das Schiff nach den kermadec-Inseln zu steuern und ihnen auch auf der nun folgenden Kreuzfahrt behilflich zu sein, bis zu dem Augenblick, wo man sie wieder einfing. Kapitän Bourke schildernden Grasen Luckner als einen guten „Spaß- Sonntag Eraudl^ Frauteuderg. Vvrm.'VF Uhr PrrdtgtgotleSdienft mit anschl. Betcht- handlung und AbendmahiSsiirr, P. Stenz. Borm. V,11 Ubr Nrchl Unterredung mit den lcfirm. Jünglingen und Jungfrauen. P. Eell Da« Thema lautet: Da« Rote Kreuz Wochenamt: P. Sell. Vv«t« Jünglings- u. Mönnerverein. VF Uhr VeretnkaLend. ßlkvana. Jungsrauenoeretu. Sonntag. Spaziergang nach Hainichen. Treffpunkt: Um 2 Uhr am Amtsgericht ArauemuissionSveretnigmig. MitNoach, den IS. Mai abends 8 Uhr MiffonSabend. Sep. esang.-lnih. DreieinigkeitSgcm. Kein Gottesdienst. LantzeSkirchltche «emetnschust, Schlohstrabe 18. Abend, VF Uhr Bers. Auerswalde und GarnSdors. Borm. VF Uhr PredlgtgotleSdienst. Borm. 10 Uhr LindergotieSdienst. Getauft: Johanna Hildegard, «Hel. T Max Richard Schumanns, Werkstättenarb. in G. Milda Dora, ehel. T. Max Theodor Richters, Bahnarb. in G. Beerdigt: Karl Gottlob Ferdinand Irmscher, Zimmermann in G., ein Witwer, 80 I. S M- 21 T. alt. Jungst. Elsa Fanny Matthes, Haustochter in A., 25 I. weniger 12 T. alt. Edersd-rs «ad Ltchtemvalde Vorm VF Uhr GotteSdleust. Predigt: P, Schirrmeister. Montag, d. 13. Mai abends VF Uhr Jungsrauen- verein. Beerdigt: Angelo Bregoli, rvm.-kath, «in Ital. Krleg-gef., Sold. d. 10. Juf-RegtS., 3. Komp., Bauer, geb au, Pasas», Pro», di BreScia, ledig, -f an Lungentuberkulose, 19 I. 8 M. alt, in röm.. tath. Weise beerb. Konstantin SangurSli, griech.-kath., orthodox, ein ruff. Kriegsges, Gest. d. 187. Jns.-RegtS., 8. Komp., Schreiber, ged. au» Joschirkow, Kr. JrkaterinoSlaw, ledig, f an Tuberkulös,, 30 I. 3 M. alt, in evang. Weise beerdigt. Dimitri Sacharow, griech.-kath., orthodox, ein ruff. KriegSgef., Sold. d. 290. Jns-Regt»., 10. Komp., Bauer, geb. aus Dors, Kvischibino, Kr. u. Gouv. Jaroslawl, ledig, f an Lungentuberkulose, 20 I. 6 M. alt, in evangrl. Weise beerdigt. Iwan Osejew, griech.-kath, orthodox, rin ruff. KriegSgef., Gesr. de« 142 Jnf.-Regtö., 2. Kowp., HandlmtgSgeh., geb. au» Walujti, Gouv. Woronesch, Kr. Walujti, ledig, f an Lungenentzündung, 38 I. LI M. 'alt, in evangel. Weise beerdigt. Andrei Wolkow, griech.-kach, orthcüwx, ein ruff KriegSgef., Utffz. d. 317. Jnf-Regt»., 8. Komp, Laudwirt, geb. auS Korschunow, Gouv. TobolSk, rin Ehrm., f an Lunarn- iuberkulos«, 29 I. 8 M. alt, in evangrl. Weise beerdig^ Andrei Odinzow, griech -kath-, orthodox, »tu ruff. KriegSgef., Sold, dr» 1.8V. Jnf.-RegtS., 16. Komp., Hilssschlosser, (sonstiges nicht bekannt), f an Lungentuberkulose, in evangrl. Weise beerdigt. Giuseppr Eallo, rvm.- kath., rin ital. KrirgSges., Sold. drS 66. Jns.-Rrgt»., 12. Komp., Bergmann, geb. au» Torino, Pro». Torino, ledig, -j- an Lungen tuberkulose, Ä I 9 M. alt, in röm.-kath. Weise beerdigt. Flöha Vorm. 9 Uhr PredigtgotttSdirnst. Borm. V«H Uhr 2. Juaend- gotteSdlenst mit den Konfirmanden auS Flöha und GückelSbrrg, Sup. Dinter. Wochenamt: Sup. Dinter. LangenstrtegtS. Borm. 9 Uhr GotteSdimst mit Lrseprrdigt. Niederwiesa. Vorm. 9 Uhr PredigtgotteSdienst. Borm. V,H Uhr Unterredung mit der konfirm. männl, und weibl. Jugend der letzten 3 Jahrgänge. Abends 8 Uhr Jungstauenverein. DienStag, VF Uhr Bibrlstunde. Gachskttdmcg. Borm. 8 Uhr Beichte u. heil. Abendmahl. Borm. VF Uhr PredigtgotteSd. Trauerfeier für den gefall. Kameraden Max Fickert. AnstaltSparocht« Sachsenburg. Borm 11 Uhr Gottesdienst. unglückie in Wclknitz bet Großenhain der Flugzeugführer Gesr. Martin Anke tödlich bei seinem letzten Fluge in oer Heimai. Sein Begleiter, dem es gelang, noch rechtzeitig ahzusprtnaen, wurde schwer verletzt. Am Anfang de« Kriege» zog Herr Anke mit voller Begeisterung freiwillig in den Kamps. Bis »um Jahre 1917 betätigte er sich al» tapferer Held gegenüber dem Feinde beim Leib-Dren.-Regt. Nr. 100. Heiße Kämpfe, die das Regi ment zu stellen hatte, bat er mit durchgefochten und wurde dabei viermal verwundet. Das Eiserne kreuz 2. kl. und die Frledr- Aua.-Med. schmückten die zunge Heldenbrust; auch war er zum , Zreiten befördert worden. Herr Anke war vor dem kric^r in der Firma M. Liebschner L Sohn in Gunnersdorf beschäftigt. Er wollte sich nach dem kriege der Fliegerloufbahn zuwenden. Da« Schicksal wollte es ander». Die Heimat wird auch diesem Helden ein ehrende» Gedenken bewahren. ff Ebersdorf. Die Lfriedrich-August-Medaille in Silber erhielt Unteroffizier Fritz Vogelsang im Infanterie-Regiment Nr. 133, Sohn des hier Kirchgaffe 98 wohnhaften Hausbesitzers Loui» Vogelsang. V. ist bereit» Inhaber de» Eisernen Kreuzes 2. klaffe. — Der Sohn de» Steinmetz und Hausbesitzer» Röder, Soldat Martin Röder hier, Karolastraße 10 wohnhaft, erhielt das Eiserne kreuz 2. klaffe. ss Ebersdorf- 2n der Nacht zum 9, Mai ist bei Herrn Gutsbesitzer Mar Schellenberger und bei Herrn Gutspächter Moritz Aasten eingedrochen worden. S» fielen den Dieben Butter, Zucker, Käse und 140 Mark Geld in die Lände. Die Diebe sind nach Eindrücken der Fensterscheiben in die Wohnungen eingestiegen. — Dresden. Der Ertrag der Dresdner Windelwoche stellt sich nunmehr nach den letzten Feststellungen auf über 450 Zentner an Wäsche, Stoffen usw. Hiervon entfallen auf die Stadt Dresden über 350 und auf die beiden Amtshauptmannschaften über 100 Zentner. Nach Abschluß der Sammlung rechnet der Arbeitsausschuß mit einem Gesamtertrag von rund 500 Zentnern, womit das Ergebnis der Münchner Windelwoche bei weitem-' übertroffen worden ist. — Aus einem Personenwagen 2. Klaffe wurden dieser Tage mehrere Sitzpolster entwendet. Die Polster haben Diebe unterwegs entleert und die Füllungen auf ein Ackerstück geworfen. — Leipnitz bei Leisnig. Festgenommen und an die Mi litärbehörde zu Leisnig abgeliefert wurde am Sonntagabend vermilcdtet * Berlin, 9. k. In dem Getreidespeicher de» städtischen Gute» Großbeeren ist in der letzten Nacht um 2 Uhr et» Brand ausgebrochen. Von den dort lagernden SOO Tonnen Getreide, welche» leitens verschiedener Kommunalverbände zur Vermahlung in der mit dein Speicher verbundenen Mühle angellefert war, ist die Hälfte verbrannt, während die übrige Meng«, wie die im Speicher lagernden Mehlvorräte gerettei werden konnten. Die Ursache des Brandes ist noch nicht sicher aufgeklärt, ist aber wahrscheinlich Selbstentzündung. Der Speicher war Tag und Nacht bewacht. Die Wache war zuletzt um 2 Uhr rcvidiert worden. * Zwei Mädchen wimen Spionage hingerichtet. 2n Nan tes wurden 2 Mädchen, Josephine Alvares und Bictorine Fau ler, wegen Spionage hingerichiet. ' Um 46000 Mark beraubt wurde in Berlin der Poftau»- belfer Hermann Demi, der den Auftrag erhallen Katte, die Summe in einer schwarzen Aktenmappe von seinem Amt nach einem anderen Postamt zu bringen. An einer Straßenecke warf ibm plötziich ein junger Mann Pfeffer in die Augen, riß ihn zu Boden, raubte ihm die Aktentasche und entkam damit in de« Richtung nach Weißensee zu. * Bier Engländer ermordet. Au» Mariposa in Meriko meldet „Savas", daß am 2. Mai 4 Engländer ermordet wurden Kriegswirtschaft "" Etwas Wirklich Gute». Kürzlich hat die letzte Marme- ladeverteilung diele» Wirtschaftsjahre» begonnen. Auch diese letzte Lieferung hält slch durchaus auf der Höhe der früheren. Die Reichs-Obft- und Gemüseftelle hat viel berechtigte Kritik erfahren. Demgegenüber soll man aber auch anerkennen, was anzuerkennen ist. Nach der trostlosen Marmeladewirtschaft de» Jahres 1916/17 hat uns das Produkt de» letzten Jahre« wirklich «ne angenehme Ueberraschung bereitet. E» war eigentlich da» erste Ergebnis der Kriegswirtschaft, an dem überhauvt nicht« auszusetzen war. Im Frieden hätte es nicht bester hergestellt werden können. hioup in die wunder wlle Frühlingsuatur brachte Stunden reinen sonnigen Genusses, Stunden, in denen man nach keinem Kimmel mehr ausschaut, weil man ihn auf Erden hat, im Her ze« trägt. Der Wanderverkehr war von und nach unserer lieb lichen von der Natur besonder« reich-zesegneten Zschopauniede rung vom frühen Morgen an ungemein rege. Meist in Trupp», größeren und kleineren Gesellschaften zog man dabin und genoß mit Behauen und Entzücken, was solch prachtvoller Früblingstaa an natürlichen Gaben zu bieten vermag. 1 Ler Abendbericht ver Obersten Heeresleitung, der in den verflossenen Wochen ziemlich regelmäßig bis abend» 9 Uhr eingetroffen ist, meldete in letzter Zett öfters nur die kurze Nach richt „An der Front nichts Neues" oder „Von den Kriegsschau plätzen nichts Neues". In solchen Fällen werden, wir von .etzt an reine Aushänge am Schaufenster der Geschäftsstelle des Tage blattes bewirken und wird auch die elektrische Lampe nicht an- gezündet. Sobald aber gegen 9 Uhr die« weithin erkenntliche Licht leuchtet, wolle man daraus schließen, daß weitergehende Botschaft von den Kriegsschauplätzen vorliegt. 7 KM Seine Majestät der König begrüßte am Morgen d« 7. Mai im Westen an verschiedenen Aufitellungsvunttett Truppenteile einer Jnfanlerie-Dioision und zeichnete Offiziere und Mannschaften durch Verleihung von Heinricksorden und -Medaillen au« Der König war Zeuge eines Luftrampfes, dem ein amerikanisches Flugzeug zum Opfer fiel. Mittag» besuchte er die in den letzten Kämpfen der Division verwundeten Leute. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz führte am Nachmittag leinen Vater nach der Regimentsgefechtsstelle und durch einen Teil de» Waldberges de« ihm unterstehenden, in vorderster Linie eingesetzten Infanterie-Regiments. Gegen Abend stattete der König einem Armeeoberkommando einen Besuch ab. f(K. M.) Seine Majestät der König sah am 8. Mai Truppenteile aller Waffengattungen von 2 sächsischen Divi sionen, zeichnete für schneidige Patrouillenunternehmungen Of fiziere und Mannschaften aus und erkundigte Ich nach ihren Stellungen, ihren Kämpfen und den Verhältnissen der An gehörigen ihrer Heimat. Nach Besuch eines Lqzarettes ver brachte der König den Abend beim Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe und fand hierbei Gelegenheit, sächsische Eisen bahner zu begrüßen. Am Morgen des 9. Mai traf der König mit der ersten derjenigen Divisionen zusammen, die an den großen Schlachten, im März und April ruhmvollen Anteil genommen haben. Von den Kämpfen bei Havrin- court und Mailly im allgemeinen unterrichtet, erhielt der Monarch von Offizieren und Mannschaften über Einzelheiten Auskunft, zeichnete wieder eine Anzahl der Kämpfer mit den verschiedenen Stufen des Militär-St.-Heinrichs-Ordens aus und bankte für die hervorragenden Leistungen in warmen und herzlichen Worten. Am Nachmittag besuchte der König 'icn Bereich einer Etappeninspektion ein großes Sägewerk und einen'Ehrenfriedhos. I^k Jugendpflege. Zum Himmelfahrtsfest hatte der amts hauptmannschaftliche Bezirk Flöha, dem auch die Ortsgruppe Frankenberg angeschlossen ist, seine Jungmannen zusammeu- gerufen, um sie zu fröhlicher Wanderfahrt anzuregen und daran anschließend mit ihnen Wettkämpfe in volkstümlichen Leibesübungen abzuhalten. Gegen 2 Uhr nachmittags ström ten ungefähr 450 jugendliche Wanderer aus dem Gemeindeturir- platz Flöha zusammen, und etwa 300 von ihnen traten zu den Wettkämpfen an. Der Dreikamps, bestehend aus Weit sprung ohne Brett, Kugelstoßen und 100-Meter-Lauf aus dem Liegen, wurde in zwei Altersgruppen, die das 16. Lebensjahr schied, durchgeführt. Die Veranstaltung hatte zahlreiche Zu- jchaner herbeigelockt, die mit reger Anteilnahme die Leistungen unsrer Jugendlichen verfolgten. Herr Amtshauptmann Dr- Edelmann zeichnete als Vorsitzender des Jugenoausschusses die Vorführungen durch seinen Besuch aus. Gegen 5 Uhr fanden die Wettkämpfe ihr Ende, und «ihr Leiter, Herr Ratssekretär Kaiser (Augustusburg) verkündete nach kurzer markiger Ansprache die Sieger. Unter ihnen befand sich eine stattliche Anzahl Frankenberger Jungmannen und zwar in 'Altersgruppe Aurich und Weinrich vom Turnverein D. T. und die Realschüler Töpfer und Helbig; in Altersgruppe U: Di« Realschüler Gruner (1. Sieger und zugleich als Bester im Kugelstoß belobigt), Heinz Müller (2. Sieger und zugleich als bester Weitspringer belobigt), Beyer (3. Sieger), ferner Oehme, Jentzsch, Loesner (belobigt als bester Läufer), Uhl- mann, Wenschuh, Sonnabend und Kreißig, sowie die Turn- vereinszöglinge Kästner, Leonhardt und Pönisch. Nach drei fachem Heilruf, der unserm deutschen Vaterlande galt, zogen die einezlnen Gruppen unter fröhlichen Marschgesängen wieder der Heimat zu. — Es war wiederum ein treffliches Stück Jugendarbeit, die hier nach Jahnschem Vorbild im Gewände jugendlicher Freude geleistet wurde, und die erwachsenen Zu schauer durften ihre Freude haben an dem ungetrübten Bilde wohlanständigen Betragens und williger Unterordnung; sie konnten die Ueberzeugung mit heim nehmen, daß hier die Jungmannen unter der Obhut älterer^ erfahrener Führer treulich bewahrt sind. f Pftngstvrrkehr. Die Schwierigkeiten mi Betriebe wer den es der Effenbahnoerwaltung auch zu Pfingsten wieder nicht möglich machen, ähnlich wie in früheren Jahren besondere Entlastungszüge für den Personenverkehr ejiizulegen- Daß die Reisenden zuverlässig Beförderung finden, wird daher nur zu ermöglichen sein, wenn sich wiederum jeder seihst mit Pfingst- reifen äußerste Beschränkung auferlegt, andernfalls' wird es nicht zu vermeiden sein, daß Reisende wegen Ueberfüllung der Züge Zurückbleiben müssen. fta Pi» Kohlenknappheit läßt es ratsam erscheinen, während d«r Pfingstfeiertage Reparaturen an Maschinen und Reinigung der Kessel vornehmen zu lasten. Soweit nicht infolge dringlichster Kneaslieferungen eine Aufrechterhaltung de» Betriebes während der Pfinastfeiertage notwendig ist, empfiehlt es sich deshalb, die Hochdruckkessel am 18. Mai aozublasen, am 20. (2. Pynaftfeiertag) zu reinigen, am 21. anzuwärmen und erst am 22. Mai den Betrieb wieder aufzunekmen. Gleichzeitig dtermtt können in umfangreicherem Maße Reparaturen und Reinigungsarbeiten an Maschinen vorgenommen werden. Be triebe, welche über geeignete Heizer zur Kestelreintaung nicht verfügen, wollen sich umgehend an die kriegsamtstelle Dresden wenden, welche noch einige Hilf-Heizer gegen angemessene Ver gütung und Bezahlung der Reisekosten für die Pfingstfeiertoge zur-Verfügung stellen kann. -f Hlnterrishuna von Alumlnlumgegenstanven. Zur Nach- achtuna sei mitgeteilt, daß in Leipzig etne kaufmannschefrau, die Gei der Bestandsaufnahme eine große Anzahl ihrer Alumi- niumgeschirr« nicht angegeben und auch nicht abgeliefert hat, wegen Verstoßes gegen Vie in Frage kommenden Kriegsmaß. nahmen vom Schöffengericht zu einer Geldstrafe von 800 Mark verurteilt wurde. s* Di« BerlusUilt» Nr. 504 nennt aus hiesiger Gegend: Bradter, Friedrich Iuliu», 24.1., Hausdorf, vermißt. - Dathe, Paul, 2.10., Niederwiesa, I. verw. Ehrhard, Artur, Gesr-, 29.10.,- Mühlbach, l. verw., b. d. Tr. Gerlach, Georg, 22. 7„ Niederwiesa, schw. verw, , Hmnmitzsch, Fritz, Utffz , 4, ft. Yrank-nberg, schw. verw. ft Meyer, Bruno, 22. L, ächönerstadt, gefallen. Röger, Eugen, 12. 6., Frankenberg, schw. verw. Rudolph. LirmaNn, 22.10., Frankenberg, l. verw., b. d. Tr. Seidler, Mar. Vizeseldw., 3.10, Frankenberg, l. verw, Trinks, Richard, 19.8., Frankenberg, l. verw, Wießner, Fritz, 4.2„ Auersmalde. h verw, Zschalig, Otto, Vizewachtm., 14. ft, Ortelsdorf, l. verw. - s" «llenhatn. Wiederum wurde ein liebes Gemeindennt- glied ein Opfer der furchtbaren Weltkriege«. Am 7. d. M- ver ¬ ein 22jähriger Soldat, der als krastwagenführer zum hiesigen Stuatskohlenwerk kommandiert ist und in betrunkenem Zu stande einen auf dem Rittergute Leipnitz beschäftigten russisch- polnischen Arbeiter ohne jeden Grund überfallen und mit dem Seitengewehr in den Rücken gestochen hatte. Der Ver letzte mußte ins Krankenhaus gebracht weAen. — Großenhain. Ein tragikomische» Ereignis irrm sich nach den „Zittauer Nachrichten" im Dorfe Seedorf bei Großenhain zu. Auf der dortigen Gemeindeflur war eine Frau verunglückt, die nicht verstcherunasvflichtig war. Für die ihr entstandenen Arzneikoften, sowie für da» Krankengeld für 13 Wochen in Lühe von 300 Mark machte die Frau die Gemeinde Seedorf haftbar und erreichte bei der Versicherungsanstalt ein obsiegendes Urteil. Trotzdem verweigerte der Gemeindevorstand die Zahlung. Die Klägerin schritt nunmehr zur Pfändung, und der mit ihr be auftragte Gerichtsvollzieher war genötigt, da seine nochmalige Aufforderung zur Zahlung der Kosten erfolglos blieb, den der Gemeinde Seedorf gehörenden Bullen zu pfänden. Die Schluß- Handlung bildete die Beklebung de« Bullen mit dem Pfän- dungssieael des Gerichtsvollziehers. — Planen. Gin falscher Leutnant wurdeiin der Syraftraße unter gefährlichen Umständen festgenommen. Er hatte sich selbst dadurch verdächtig gemacht, haß er auf der Bahnhofstraße einen Sergeanten vom hiesigen Ers.-Batl. zur Rede stellte, weil ihn dieser angeblich nicht vorschriftsmäßig gegrüßt hatte. Dem Ser geanten war bei dem Wortwechsel ausgefallen, daß der angeb liche Leutnant keine Achselstücke auf dem Mantel trug. Die benachrichtigte Polizei nahm den angeblichen Offizier fest und beim Verhör stellte sich heraus, daß man es nicht mit einem Offizier, sondern mit dem Pionier Genk au» Ingolstadt zu tun hatte, besten Urlaub schon cm vorigen Monat abgelaufrn war. — Reichenbach. Die hiesigen Industrie- und Handelskreise haben bis jetzt 685000 Mark Grundstock für eine „Jnduftrie- und Handels-Stiftung für soziale und Wrbeiterfürsorge zur Er innerung an den Krieg 1914/18" aufgebracht. -- Zwickau. Der Verein der Fortschrittlichen Vollspartei für Zwickau Hai eine Entschließung angenommen, sich Kn der Reichstagsersatzwahl im 1«. sächsischen Reichstagswahlkreis am 13. Mai der Stimme zu enthalten, da er weder für die Kandi datur des so weit rechts stehenden Bergzimmerlma« Klug wie für die Kandidaturen der anderen Parteien eintreten könne. — Zwickau. Die städtischen Körperschaften haben einem Verkrage zugestimmt, der zwilchen der Stadtgemeinde und dem Erzgebirgischen Sleinkoblen-Aklienverein in Schedewitz, betreffend den S'einkohlenabbau unter dem Innern der Stadt, d. h. inner halb des Graben-Ringes, abgeschloffen werden soll. Bisher hat sich die Stadt stets gegen den Kohlenabbau unter der inneren Stadt aus Sicherheitsgründen gewehrt.
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