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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-11
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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beamt«, Geineiudebtamte, Geistluhe, Mehrer oder Militär- Personen nicht mehr der Genehmigung ihr«r Dienstbehörde zur Annahme der Wahl bedürfe», sondern ihre Wahl nur anzn, zeigen haben. Die Forderung eines verantwortlichen Minister präsidenten beantrage die Regierung abzulelMN. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt: Gegen über den, AiiJriffswilten der 2. Kammer müsse sich die Regierung auch" bei minder wichtigen Punkten in ihrer Stache! drahtstellung behaupten. Der Zorderung betreffend zu Ab geordneten gewählte Beamte werde die Regierung zustimme», um nicht den Anschein zu erwecken, das; sie durch Versagen der Bestätigung «Hinflusj auf die Kammer gewinnen wolle. Die Brftnunmng, bah Verfassungsänderungen kn zwei auf einander folgenden Landtagen beschlossen werden mutzten, habe mehr Wert für die Oefseutlichkett als für die Regierung. Der Abgeordnete werde dadurch zur Nachprüfung seiner Stel lungnahme und zur Auseinandersetzung mit seinen Wählern oeranlatzt. Deshalb möchte di« Regierung diesem Antrag« nicht stattgeben. Wirkt. Geh. Rat Prof. Dr. Wach bittet die Regierung, auch der letztgenannten Bestimmung zuzustim men. Graf zu Solms-Wildenfels widerspricht dieser Auf forderung. Di« Verfassungsänderung zu tz 152 erhält bei der nun folgenden Abstimmung nicht di« erforderliche Zweidrittel mehrheit, da nur 22 von den 37 anwesenden Mitgliedern dafür stimmen, während 15 Stimmen sich gegen den D«pu tationsantrag erklären. Der Antrag betr. die Wahl von Beamten usw. zu Mgeordneten wird mit 27 Stimmen an genommen. Die üvrig«n Anträge finden gegen eine Stimme Annahme. Ueber den Gesetzentwurf betr. das höhere Mädchenschul- wesen wird auf Antrag des Berichterstatters der Deputation, Domdechanten Dr. Hübel, die Beschlutzfassung ausgesetzt, um »och Gelegenheit zu nehmen, über die Gemeinschaftserziehung zu beraten. Die Petitionen betr. die Erbauung eines Leipzig—Elster— Saale-Kanals beantragt die Deputation, der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Oberbürgermeister Dr. Rothe (Leipzig) tritt für den geplanten Kanal ein im Interesse d«r Stadt Leipzig und der Industrie Westsachsens. Finanz minister ».Seydewitz: Die Regierung werde sofort nach dem Kriege' der Ausführung des Planes nähertreten. Der Deputationsantrag wird angenommen. Ohne Aussprache werden verabschiedet Kap. 50, Frauen klinik und Hebammenlehranstall zu Dresden, Frauenklinik zu Chemnitz, Kap. 63 Reichsversicherungs- und UnfalFürsorge für Gefangene, ferner die Gesetzentwürfe zur Auslegung einer Vorschrift des Kirchenstellergesetzes, zur Aenderung des Ge setzes über die Gerichtskosten und zur Aenderung der Kosten ordnung für Rechtsanwälte und Notare. Nach Erledigung mehrerer Petition«» und Rechenschaftskapitel tritt Vertagung «in. Zweit« Kammer Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Kap. 102 und 103 des Etats und d«s Nachtragsetats betr. Mini sterium des Auswärtigen und Gesandtschaften, sowie der An trag Böhm«, weiter« Mittel emzustellen zum Ausbau der auswärtigen Vertretungen Sachsens. Die Deputation bean tragt die Bewilligung der Einstellungen. Abg. Hettner (Natt.): Der Ausbau der wirtschaftlichen Vertretungen Sachsens sei zu begrützen; nur müsse er in voller Uebereinstimmung mit den diplomatischen Vertretungen des Reiches erfolgen. Am vor teilhaftesten würde es sein, den Einfiutz Sachsens im Bundes rat zu stärken; dann würden auch die sächsischen Auslands interessen von der Reichsleitung wirksamer unterstützt werden. Gesandter v. Leipzig: Das Recht, besondere Vertreter rm Auslande zu halten, stehe der sächsischen Regierung zu; sre mache aber von diesem Recht« nur einen solchen Gebrauch, datz dadurch die Reichsrnteressen nicht geschädigt würden. Von wirtschaftlichen Beiräten bei den sächsischen Gesandtschaften sei mehr zu erhoffen, als von Handelsattachees bei den Reichsvertretungen. Abg. Koch (F. Vp_): Es dürfte ge nügen, bei den deutschen Gesandtschaften den richtrgen Einfiutz zu gewinnen; dann seien eigene Vertreter überflüssig. Abg- Böhme (Kons.) begründet seinen Antrag Es handle sich dabei nur um den Ausbau in wirtschaftlicher Hinsicht. Die sächsischen Interessen erforderten wirtschaftliche Beiräte, beson ders in Hamburg wegen der Ausfuhr, in Sofia wegen der Zigarettenrndustrie, in Bern wegen des internatronalen Geld verkehrs und in Kopenhagen wegen der Rohstoffversorgung. Gesandter von Leipzig sagt Erwägung der vorgebrachten Anregungen zu. Abg. Günther (Fortschr. Vp.): Man sollte doch erst die Entwicklung der nächsten Zukunft ab warten. Die Kapitel werden daraus bewilligt. Gyzen den Ausbau der Gesandtschaften im Ausland« stimmen die Fort schrittler und Sozialdemokraten. Bei Kap. 91, Universität Leipzig, wird entsprechend dem Antrag« der Deputation beschlossen, die Einstellungen zu be willigen und die Regierung zu ersuchen, Hahm zu wnkeic, datz an der Universität Leipzig de» Studien über dre Rand völker und Länder des Baltischen Meeres erhöhte Mf- merksamkrit zugrwendet wird, und zu erwägen,, ob es zur Förderung dieser Studien sich empfehle, ein besonderes Nord osteuropa-Institut zu gründen, oder Has Südosteuropa-Jn- ftitut in ein Osteuropa-Institut zu erweitern, sowie >m prak tisch-pädagogischen Seminar an der Universität Leipzig «ine besonder« Abteilung für Geschichte und Erdkunde einzurichte», in der die Bürgerkunde besonders zu berücksichtigen wäre. Es folgt die Schlutzberatung über di« Nachtragsforderung betreffend di« Gewährung eines Dariehns aus Staatsmitteln an die Firma Hoesch u. Lomp., Sulfitzellulosefabriken in Pirna, zur Errichtung einer Sulfitspiritusanlage in Höhe von 407 500 M. Der Berichterstatter Abg. Gleisberg (Natl.) sowie die Abg. Nitschke (Natl.) Günther (Fortschr. Vp.) und Rentsch (Kons.) wenden sich dagegen, datz die Regierung das Darlehen gewährt habe, ohne vorher die Stände zu befragen. Dadurch werde das Budgetrecht der Kammer in unzulässiger Weise beschränkt. Mimst«naldirektor Dr. Dehn«:'Die Sache sei von Berlin aus so dringend gemacht worden, datz die Regierung sich entschlietzen mutzt,, ohne vorher die Stünde zu befragen. Man könne der For derung aber auch nachträglich mit gutem Gewissen zustimmen. Die Regierung w«rde sich künftig vor der Ausgabe von Staatsmitteln an die Stände wenden.' Nach weiterer Aus sprache wird die Forderung nachträglich gegen 3 Stimmen der unabhängigen Sozialdemokraten bewilligt. Zu Tit. 5 des,, autzerordentl. Staatshaushaltplayes bett. Gewährung von Darlehen aus Staatsmitteln an gewerblich« Genossen schaften und juristische Personen des öffentlichen Rechts werden die ang«fordert«n 2 Millionen M. bewilligt. Ks wird be schlossen, di« Regierung zu ersuchen, der Ständ«v«rsämmlung eine Uebersicht über die seither auf grund der ständischen Beschlüsse aus dem Genossenschaftsstock zur Unterstützung des notleidenden Mittelstandes gewährten Darlehen zu unttr- chreiten. .Mehrere Kapitel werden nach der Vorlage erledigt. ver Mltkrieg Deutsche Heer«,bericht« wtb Berlin, 8 Mai, abends. (Amtlich.) Oertltche Kämpfe südlich vom Dikkebuscher Ser. wtb Wien, 8. Mai. Amtlich wird gemeldet: An der Piave war das Geschützfeuer auch gestern beider seits lebhaft. An der Gebirgsfront wurden an mehreren Stellen italienische Erkundungen vereitelt. Der Chef d«s Generalftabes. wtb (Amtlich.) Grobes Hauptquartier, 9. Mm 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Zwischen Ppern und Bailleul hielt tagsüber lebhafte Artillerietätigkeit an. Oertliche eigene Angriffe südlich vom Dikkebuscher-Sec hatten vollen Erfolg. Rheinische und ba dische Truppen erstürmten in 2 Kilometer Breite stark aus gebaute feindliche Linien auf dem Ostufer des Vyver-Baches. Sie stieben hier anscheinend in einen französtsch-englischen Angriff Hinern und zersplitterten seine Kraft. Nur zu beiden Seiten der Stratze Reninghelst-Kemmel kam der feindliche Angriff zu voller Entwickelung. Er wurde ebenso zurück geschlagen wie Gegenangriffe gegen unsere neugewonnene Stel lung. Wir machten 675 Gefangene von 6 französischen und 2 englischen Divisionen, die schwere blutige Verluste erlitten. Bei Abwehr englischer Vorstöhe am Cüdufer der Lys, bei Bucquoy und südlich von Albert machten wir Gefangene- Bei dem gestrigen erfolglosen nächtlichen Angriff australischer Truppen an der Stratze Corbie -Bray blieben 45 Gefangene, darunter 4 Offiziere, in unserer Hand. Nördlich vom Luce- Bach und aus dem Westufer der Avre blieb, der Feuerkampf gesteigert. , Erfolgreiche Erkundungsvorstötze an mehreren Stellen der übrigen Front. In den letzten drei Tagen verlor der Gegner im Luft- kanrpf und durch Abschutz von der Erde aus 37 Flugzeuge. Oberleutnant Schleich schotz gestern 3 feindliche Flugzeuge ab und errang damit seinen 26„ 27. und 28. Luftskeg. An der Nordküste des Asowschen Meeres stishen wir bis Donmündung vor und haben Rostow besetzt. Die Verhand lungen über die Festsetzung einer Demarkationslinie werden demnächst beginnen. Der Erst« Gtneralguariierm«ist*r: Ludendorff. Tagesbericht des Admiralftabes wtb Berlin, 8. 5. (Amtlich.) Ein aus dem Sperrgebiet um die Azoren zurückgekehrtes Unterseeboot, Kommandant Korvettenkapitän Eckelmann, hat dort 9 wertvolie Dampfer «end 7 Seglet von 38 747 Brt., sowie das italienische Hilfs- kriegsschisf „Steope" von 9500 Brt., insgesamt einen Fracht- raum von 48247 Bruttoregistertonnen, vrrsenkt. Unter den Schiffen befanden sich-Fuster dem genannten Hilfskriegsschiff die bewaffneten italienischen Dampfer „Tea" (5395 Byt.), „Antioso Äccane" (4439 Brt.), „Prozeleo" (4455 Brt.), „Avala" (3835 Brt.), der bewaffnete englische Dampfer „Harswood" (4150 Brt.), die englischen Sk.9>er „Cecil Share", „Zorgina", „Watanga", „Frances" und die portugiesische Bart „Lusitania" (52^ Brt.). Zwei 7,5-Zlm.- Grschützc wurden erbeutet. Die versenkten Ladungen be standen, soweit festgestellt werden konnte, aus 9700 Tonnen Getreide, 7500 Tonnen Mehl, 5000 Tonnen <R«is, 6000 Tonnen Messing und Draht, 11000 Tonnen Naphtha, 700 Tonnen Baumwolle, 450 Tonnen Salz, 200 Tonnen ge salzene Häute und 450 Tonnen Nutzhölzer. 45 Tonnen Mes sing wurden für die heimische Kriegswirtschaft mitgebracht. Der Chef des Admiralstabes der Marine. wtb (Amtlich.) Berlin, 9. 5. Am 8. Mai mittags und abends griffen starke feindliche Fliegergeschwader die Mole und das Dorf Zeebrügge mit Bomben an, ohne militärischen Schaden anzurichten. Durch Fliegerbomben auf die Kirche von 'Zeebrügge wurden 3 Belgier und 2 Kinder getötet, 2 schwer und mehrere leicht verletzt. An der Landsront des Marinekorps wurden von unseren Jagdfliegern 2 feindliche Flugzeuge, über See ein drittes abgeschossen. wtb (Amtlich.) Berlin, 9. 5. Das unter dem Kommando des Kapitänleutnants von Glasenapp stehende llboot hat in der stark bewachten Irischen Se« und d«ren Zufahrts- stratzen mit bestem Erfolg gearbeitet, und dem Transport- vcrkehr unserer Feinde neuerdings empfindlichen Abbruch ge tan. Durch umsichtige und energische Führung und kühnes Einsetzen des Bootes gelang es dem Kommandanten, 7 Damp fer, zum Teil aus gesicherten Geleitzugen heraus, und 3 S«g?lfÄhrzeuge mit zusammen Uber 26 000 Bruttvregister- tomien zu versenken. Wertvolles Kriegsmaterial des Feindes und für die Kriegsführung wichtige Rohstoffe, Kupfererz, Eisenerz, Kohlen, Kork usw. wurden mit der Ladung der Schiffe vernichtet- Im einzelnen wurden folgend- namentliche Feststellungen gemacht: Bewaffnete englische Dampfer „Londonia" (2504 Brt.), Ladyya 3500 Tonnen Eisenerz nach Glasgow, der Geschützführer i>es Dampfers gefangen eingebracht und „Baron Nerries" (1610 Brt,), Ladung 1600 Tonnen Kupfererz und 2000 Ballen Kork nach Glasgow, 2, Offizier des Dampfers gefangen" eingebrachl, ferner englische Dampfer,,Kaluna" (4641 Brt.) und der englische Raaschoner „Ethel" mit Kohlenlqvung, Der Ches des Admiralstabes der Marine- Oester «eichifch.ungarisch«« Tagesbericht wtb Wien, 9. Mai. Amtlich wird gemeldet: Von deh Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Chef der Generalstabe». Westen Die Kämpfe am Mittwoch spielten sich wiederum aus den groben Kampfplätzen in Flan dern und an der Somme ab. Gröberen Umfang nahmen sie in Flandern in der Gegend südwestlich Vormezeeke und östlich de« Vycer-Baches an. Hier brachte uns ein Vorftotz zur Ver besserung unserer Stellungen vollen Erfolg. Auster den 670 Gefangenen wprde 1 Feldgeschütz, grobe Bestände anArtillerle- munitlon, sowie zahlreiche Maschinengewehre erbeutet. Unter den Gefangenen befanden sich ein englischer und ein französischer Bataillonsfühser. Die blutigen Verluste de» Feindes waren äußerst schwer, Gegen die neugewpmreuen deutschen Steflungen steigerte sich das feindliche Attilleriefeuer im Mute des Nachmittags zu Immer gröberer Stärke. Nach heftigstem Trommelfeuer setzt? her Feind um 8 und um 11 Uhr abenp» 2 Degenangriffx an, die trotz rücksichtslosen Einsatzes starker Kräfte teils in unserem Ab wehrfeuer, teils im Nahkampf und Gegenstob blutig scheiterten. Während hier der deutsche Vorstob voll gelang, hat der FUnd nach ausgiebiger Feuervorbereitung abermals feine grob- angeleaten Angriffe gegen das Kemmelgelände angeletzt. Lieser französische Angriff, du anscheinend durch unseren Borstob auf, dem Raum beiderseits der Stratze Reninghest-Kemmel beschränkt' wurde, scheiterte, soweit er nicht bereit» in unserem Vernichtung»-! feuer zufammenbrach, restlos im Nahkamvf. Auch httr waren die Verluste des Feindes auberordciMch schwer. Zahlreiche Ge fangene, die an dieser Stelle ebenfalls in deutsche Land fielen, »«horten u. a. zwei neu in Flandern eingesetzten srattzüstschen Divisionen an. Der immer wetteren Umfang annebmende fran zösische Eu atz und die vergeblichen opferreich.» Gegenangriffe tragen nur l ei, in immer hüderem Mage die feindlichen Reser ven zu schwächen. Am Luce-Bach und auf dem westlichen Itter der Avre hielt ebenfalls starke FeueKLttgwit an. Ein feindlicher Vorstoß an der Stroke Bray rlorbie blieb wiederum erfolglos Bei Abwehr vtr australischen Angriffe? beiderseits Kieler Stratze nahmen wir in der Nacht vom 7 zum 3. Mai 4 Offiziere und 41 Mann gefangen und bracht«» mehrere Maschinengewehr« ein. In den wiederholten Angriffen haben hier vor allen« die Australier schwer bluten müssen. Di« feindlichen Verluste im Kemmelabschnitt w Immer neue Meldungen bestätigen die schweren blutigen Verluste der Entente im Kemmelabschnttt. Die Kompanien des 9. Welsh-Regiments, die dort eingeletzt gewesen waren, haben nach Aussagen aller Gefangenen allein durch da» deutsche Ar- tillerieseuer rund 60 Mann pro Kompanie an Toten und Ver wundeten verloren. Dazu kommen noch die schweren Verluste während der Infanteriekämvfe hinzu. Auch die englische Ar tillerie hat infolge schlechter Feuerleitung der eigenen Infanterie schweren Schaden zugefügt. Gefangene des französischen 2n- santerie-Regiments Nr. 146 vom 20. französischen Korps, die zwischen dem Kemmelberg und dem Roten Berge in deutsche Hand fielen, sagen aus, datz die Verluste ihrer Kompanien seit dem Einsatz in Flandern 50 Prozent übersteigen. Die zuletzt eingetroffenen Transporte für diese» Regiment bestanden aus Re kruten des französischen Infanterie-Regiment» Nr. 15, da im eigenen Rekrutendepot de» Regiments Nr. 146 keine Leute mehr vorhanden waren. Die französischen Gefangenen dieser Division klagen darüber, datz sie fortwährend die Quartiere wechseln und den englischen Truppen, in deren Abschnitt und zu deren Hilf« sie doch eingesetzt seien, den Vorrang in der Wahl der Quartiere überlassen mutzten. , Die Verteidigung von Ppern „Sache des Gefühls" w Die Militärkritiker der fvanzösischczi Presse bereit«» das Publikum auf die Erneuerung des deutschen Angriffes vor; ebenso wie englische Fachleute meint „Home Libre", datz die deutsche Offensive den ganzen Sommer hindurch dauern könne. Die Möglichkeit der Aufgabe Pperns wird seif drei Tagen offen pnd in aller Ruhe besprochen. Der ,,T«mps" Meint, die lange Verteidigung der Stadt sei ledrglich Sache des Gefühls gewesen. Die heutige Havasnote kündigt die bevorstehende Räu mung Pperns an. Die Not« befürchtet, datz die Linie Tlyt- kot—Voormezeele durchbrochen werden könnte. Die Note er klärt, hast man in diesem Falle Ppern nicht mehr räume» könne, was jetzt ohne Schwierigkeit getan werden kann. Der Feind sei allerdings bis fetzt an einigen Punkten eingedrungen. Das Gefecht von Zeebrügge wz Entgegen den unwahren Reutermeldungen, welche die deutsche» Verluste bei dem Blockierungsversuch von Zeebrügge unsinnig übertreiben, wird erneut auf, die Meldung vom 4. Mai verwiesen, wonach unsere Gesanitverlust« 8 Tote und 16 Verwundete betrugen, also in gar keinem Verhältnis zu den Verlusten der Engländer, 500 Tote, verwundete und Vermitzte, stehen. Kieke Politik«»« vacbricbie« .Sachfens Hilfe für Deutschbühnien pd Prag, 10. 5. Der Obmann des deutschen Volks rates in Böhmen machte dem Vertreter der Bohemia Mit? teilung über seine in Dresden gehaltene Vorbesprechung berr. der Lrnährungshilfe Sachsens ^ür Deutschböhmen. Er wurde im Ministerium des Aeutzeren empfangen und es wurde ihm versprochen, man könne 30 Waggons Trockengemüse und.^einige Waggons Kraut zu 45 Pfg. das Kilogramm liefern. Die Kartoffeln seien derzeit von Berlin gesperrt und es müM erst von dort die Bewilligung zu einer Ueberlieferung erugc- holt werden. Wie der Korrespondent der Tel.-Union Mit teilen kann, dürfte auch die Aushilfe in Kartoffeln erfolgen und zwar in der Form, datz einige sächsische Grenzbezirke den angrenzenden deutsch-böhmischen Notstandsbezirken Kar toffeln leihweise überlassen, welche aber bei Einbringung der österreichischen Ernte wieder zurückerstattet werden müssen. Nicaragua erklärt Deutschland Len Krieg pa Die »Franst. Ztg." berichtet aus dem Haag: Reuter meldet: Nicaragua erklärte Deutschland und seinen Verbündeten den Krieg. / Auch der Eintritt der ausgedehntesten der mlttelamerikani- schen Republiken in den Ring unserer Feinde kann uns nicht erschüttern. Er wird erst recht nicht zu einer Verlängerung des Kriege» beitragen. Nicaragua schlicht sich mit diesem Schritte lediglich einer Demonstration an, die von oem Präsidenten Wil son ins Werk gesetzt ist. Das Eiserne Krmrz 1. Klass« für den Reichskanzler pd Au» Berlin wird unterm 8. Mai gemeldet: Der Kaiser machte heute dem Reichskanzler einen Besuch und verweilte etwa eine Stunde bei ihm. Der Kaiser über reichte dem Kanzler bei dieser Gelegenheit das Eiierne Kreuz 1. Klass«. pd (Amtlich.) Berlin, 9. 5. Die aus Grund der Berner Konferenz zwischen deutschen unv französischen Delegierten am 26. April d. I. geschlossenen Vereinbarungen übe« Kriegs gefangene und Zivilpersonen sind von beiden Regierungen ge nehmigt worden Die Vereinbarungen werden am 1h. Mai d. I. in Kraft treten; ihr Wortlaut wird demnächst veröffentlicht werden, * Di« Friedensbesprechungen zwischen Lesherxeich und Frankreich ps Di« Kommission der französischen Kammer kür Aus wärtige Angelegenheiten bat ihr Studium! über die Friedens- besprechungen zwischen Frankreich und Oesterreich abgeschlossen und, einem Telegramm der „Agentur Hayas" zufolge, ein stimmig und einmutig festgestellt, datz die Besprechungen keinen Augenblick die Gelegenheit ZU einem für Frankreich und seine Verbündeten annehmbaren Frieden dargeboten haben. Infolge- besten ist die Kommission der Meinung, datz eine Plenarver- simmlung über die Angelegenheit gegenstandslos wäre, — Frankreich und die Friedensfrage pf Au« Genf wird gemeldet: Clemenceau erklärte im Heeresausschug der Kammer am letzten Freitag, die französische Regierung werde nach Abschlutz ihrer jetzigen militätischen Unternehmungen ihre Friedensbe. dingungen bekannt geben. Er widerspreche aber entschieden einer Diskussion im jetzigen Augenblick. * Clemenceau spielt also offenbar mit den Gedanken einer irgreichen Offensive und will damit die Diskussion über das Zriedensdedürfni« Frankreichs verhindern. ftgt Heimat >w<l vaierlrmt Frankenberg, de» 10. Mar 1918. fr Ein Frühlingstag mit all den. Glanz und afl den Rei zen, die die Natur letzt zy geben vermag/ was: der geistige Lnnmelfahrtstag. Es -ft wieder einmal wahr geworden, waß Eichendorff einst geschaut und gefühlt hat: Es war, al, mitte der Himmel die Erde still gekützt, Datz sie im Blütenschimmer von ihm nur träumen müht, Die üblichen Himmelfahrtswandttungrn gestern Lurch Feld und Flur wurde zum Hochgenutz und bedeuteten für Körper und Gemüt eine Labung von hehrem Wett. Diese Wanderungen
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