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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191805037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180503
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-03
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Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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-tu» Helms« «»ä Melisas am Telegramm m Dmaß« rchMis S Ur. w Berlin, 2. Mai. Im Abgeordnetenhaus« wurde Henle der sozialdemokratische Antrag aus Wiederherstel lung deS S » der Regierungsvorlage, der da- gleiche Wahlrecht vorfiebt, mit »SS gegen 18S Stimme» bet 4 Stimmenthattnngn« abgelehnt. vermilcdte; * Ans der Fahrt zum Vater, um ihm Mittagessen zu bringen ist der 9jährige Schüler Thalheim aus Schönebeck b. Magdeburg aus dem Zuge -gestürzt. Er schlug mit dem Kopf auf die Schienen' wodurch die Schädeldecke zertrümmert wurde- * Die gesamte Wohnungseinrichtung gestohlen wurde in Niederschönhausen einer Kriegerfrau, als sie in Berlin ihrer Arbeit nachging. Lin Möbelwagen fuhr vor, Ziehleute traten in Aktion, verluden die Möbel und den gesamten Hausrat der Frau und rollten damit von dannen. Die Nachbarn sahen das alles zwar, kamen aber nicht auf den Gedanken, daß Diebstahl oorliegen könnte. — Co fremd sind sich in der Großstadt die nächsten Nachbarn. * Dos Unterlassen einer Schutzvorschrift brachte in Son neberg einem Installateur Armin Rauch den Tod. Er ver richtete «ine Arbeit am Pumpwerk eines 18 Meter tiefen Brunnens und unterließ das Anseilen. Plötzlich stürzte er in die Tiefe und ertrank. Der Verunglückte war Kriegsteil nehmer und als Invalide entlassen worden. Seine Frau starb ihm schon vor drei Jahren, und vier Kinder betrauern jetzt auch den Vater. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 2. .Mai 1918. i Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz An den Schlachtsronten ist die Lage unverändert. Der Artillerielampf war im Abschnitt des Kemmelberges gestei gert. Auch Mischen Somme und Luce-Bach, hei Montdidier lebte er vielfach auf. In, übrigen blieb die Gefechtstätigkeit auf Erkundungen beschränkt. Heeresgruppe Herzog Albrecht An der lothringischen Front war di« französische Artillerie in den Nachmittagsstunden rege. Kleinere Vorstöße des Fein des wurden abgewiesen. Osten Vor Sebastopol brachen wir feindlichen Widerstand. Dir Stadt wurde am 1. Mai kampflos von uns besetzt. Der Erste Generalquarttermeist»: Ludendorff. Fvauksnberg, den 2. Mai 1918. s' Wenn» MaUüstert weht . . . Das können wir nun spüren, wie es ist. Aber ganz angenehm ist uns dabei nicht zu mute. Es will uns scheinen, als ob die drei bösen Heiligen, die „Meinmörder", schon vorzeitig »ns ihre eisigen Grüße schickten. Eine Kühle, Feuchtigkeit am Tage, eine neblige Kälte in der Nacht, die sich bedrückend auf die noch vor wenigen Tagen so sonnige Frühlingsstimmung Wen, herrschen mit Mai- beatnn. Zwar sagt die Bauernregel: „Mai kühl und naß" usw. Aber „wonnig" ist etn solcher Zustand nicht. Wir können nichts al» hoffen, daß der Mai nicht einen großen Teil de» Erdsegens, den oer April ahnen ließ, zerstört. s* Einweisung des Herrn Stadtrat Dr. Wolf. Zu Beginn der gestrigen Ratssitzung wurde in Gegenwart meh- r«r« V«tr«ter des Ltadtverordnetenkollegiums Ker bisherige - Dresden. Zum Lchwcikershainer Morde. Am 1. September 1917 wer bet Schweiker-Hain eine Frau erstochen aufgefunder. worden. Der Verdacht lenkte sich alsbald auf einen Insassen der Landesanstalt für Geisteskrank in Waldheim, d« am Tage des Morde» mit einen» Pfleger in der näheren Um gebung hatte spazieren gehen sollen, jedoch ohne Begleiter in Schweikersbaki angelroffen worden war. Der Mordverdacht gegen den Kranken ha» sich als haltlos erwiesen. Auf eine An frage hat nun die Staatsregierung der Finanzdeputution der Zweiten Kammer ein« Erklärung zugehen lassen, wonach di« Nachforschungen ergeben haben, daß sowohl jener Begleiter, wit- auch andere Pflegepersonen unter gewisser Verletzung ihrer Auf sichtspflicht die ihnen anvertrauten Kranken auf den Ausgängen frei hatten umherlaufen lassen. Diele dienstlichen Verfehlungen sind je nach dem Grade des Verschuldens geahndet worden. Ucberdies bat die Negierung zur Beruhigung der Bevölkerung unverzüglich angeordnet, daß sich die Kranken nicht mehr au« dem Anstaltsbereiche entfernen dürfen. — Chemnitz. Polizeidirektor Lohse, Chemnitz, feierte am 1. Mat sein silbernes Jubiläum als Mitglied de» Rates der Stadt Chemnitz. Polizeidirektor Lohse war früher Staatsanwalt, trat dann in die Dienste der Stadt Chemnitz, wo er zuerst dem Schulamt s vorstand, welches Amt er mit dem de» Polizeidirek tor vertauschte. Oberbürgermeister Dr. Hübschmann überbrachte vor versammeltem Rat dem Jubilar die Glückwünsche der Stadt. — Bischofswerda. Bei einer Abstimmung unter dm Eltern > über den wünschenswerten Unterrichtsbeginn haben sich 447 für und 263 gegen den 7-Uhr-Schulanfang erklärt. Da» Eraebni» hat allgemein überrascht, da man der Ansicht war, daß der zeitige Anfang durchaus nicht im Sinne der Eltern gelegen sei. Eine Anzahl anderer Lausitzer Gemeinden nimmt gegenwärtig gleichfalls Abstimmungen vor. — Olbernhau. Das Grobfeuer, welches Mittwoch früh in dem niederen Walzwerk der Firma Sächsische Kupfer- und Mes singwerke F. A. Lange ausbrach, griff niit unheimlicher Schnellig keit um sich. Dank dem Eingreifen von 12 Spritzen konnte da» Feuer auf da» Walzwerk 2 beschränkt werden, so daß da» Wah werk 3 und das Arbeiterwohnviertel gereitet wurden. Da» ge samte Wahwerk 2 ist niedergebrannt. — Tanna. Die Familie eines hiesigen Hausbesitzers hatte 6 Söhne im Felde stehen. Innerhalb eine« Jahre» erlitten 4 den Heldentod auf dem Schlachtfelde. In der Schlacht an der Somme fiel jetzt der 5. Sohn. Die Mutter bereitete man schonend auf die eingegangene Trauernachricht vor. Als ihr aber die schreckliche Nachricht klar wurde, fiel sie mit einem Schmerzens schrei tot nieder. Nun richtete der Vater an maßgebende Stell« ein Gesuch, den letzten und jüngsten Sohn ihm zu lassen. Da» Bittgesuch aber kreuzte sich mit der Nachricht, daß auch d« letzt« ' Sohn an der Lys gefallen ist. — Wechselburg. Im Sölligautal wurden am Sonntag zwei Fischräuber bei ihrer verwerflichen Tätigkeit vom Revier- förlter Wegewitz überrascht und festaenommen. Die aus Chemnitz stammenden Männer hatten die Bache in der Umgegend Wechsel burgs in der Weise abgefischt, daß sie mit Chlor die Fische be täubten und sie dann einsammelten. Etwa 180 Stuck meist kleinere Forellen wurden ihnen abgenommen. Der angerichtet« Schaden ist deshalb besonders groß, weil nicht nur die brauch baren Forellen getötet, sondern auch alle Nachzucht vernichtet wurde. Nach dem Eintritt in die Friedenswirtschaft wird sich kN d«n voraussichtlich langen „Uebergaugszeit"» während wel cher Handel, Wandel und Industrie sich mühen müssen, wieder in gemohnre Friedeusbahnen zu gelangen, ^zunächst e-n großer Bedarf an flüssigem Geld notwendig "machen- Es wird die Heranschaffung von Lebensmitteln in ge nügendem Maße und von Rohstoffen für die Industrie aus den Produktionsländern große Mittel erfordern, zumal die hohen Preise nicht mit einem Male in die normale Höhe zurücktreten werden. Um mobiles Geld zu schaffen, kommt dabei zunächst die unsere Währung schützend« Reichs bank in Frage. Dieses sich in der sorgenschweren Kriegszeit so glänzend bewährendes Zentval-Noteninstitut hatte in nor malen Friedenszeiten bei einem durchschnittlichen Bestand von IV« Milliarden an Gold einen Umlauf von etwa 2 Milli arden in Banknoten, was den gesetzmäßigen Bestimmungen, daß mindestens r/z des Nennwertes des Notenumlaufes durch Barvorräte gedeckt sein müsse, auch entsprach. Nun ist durch den Kriegsruf „Das Gold gehört zur Reichsbank!" der Gold schatz bei der Reichsbank auf etwa 2^ Milliarden gestiegen, wodurch demgemäß «in Banknotenumlauf von 4—5 Milli arden Mark entsprechend erscheinen könnte. Mir haben aber jetzt «inen Banknotenumlaus von fast 12 Milliarden, dessen gesetzmäßige Deckung genügend gewährleistet ist, aber die künftige Herbeischaffung von Lebensmitteln und Rohstoffen aus dem Auslande dürfte doch zumeist wohl nur gegen Goldhergabe möglich sein und dadurch kürzen sich die Be stände der Reichsbank an diesem gleißenden Edelmetall. Daß es daher für jeden einzelnen dringendes Gebot ist, den Bar- verkhr «inzuschränkrn, ist einleuchtend; beim sonst dürfte es ehr fraglich erscheinen, ob die Reichsbank den jetzigen Zins- üß äusrechterhalten kann oder gezwungen wäre, einen Zius- uß festzusetzen, der das auf neues Aufblühen hoffende Wirt- chaftsleben lähmt und dem Einzelnen das Leben längere Zett weiter verteuert. Solchen bitteren Uebelständen aber kann die Bevölkerung des Reiches in etwas entgsgenarbeiten, wenn sie sich an den „bargeldlosen" Verkehr gewöhnt, weil dadurch der Bank- noterrumlauf wesentlich v«rring«rt wird und gewaltige Mil lionensummen, die jetzt in Banknoten als „Verkehrs mittel" hin und herwandern, in einfacher „Ueberschreibung" bearbeitet werden. Wohl haben sich der Großhandel und die Großindustrie, wie auch viele Behörden und Körperschaften dem neuen System der Zahlung durch Scheck- und Giro- Verkehr (Reichsbank, Postscheckamt, Gemeinde-Eiro-Ver- band, privaten und genossenschaftlichen Bankhäusern) an geschlossen. Schwerer und langsamer vollzieht sich die Ein gliederung des Kleinhandels, des Gewerbes, der Landwirt schaft und der privaten Haushaltungen in das neuzeitliche Zahlungswesen und doch ist der Anschluß aller dieser Kreise notwendig, um auf den Gesamt-Geldumlauf so einzuwirke», daß Zinsverluste und Zeitaufwand erspart werden können- Um nun auf eine - Verallgemeinerung des Scheck-, und Giroverkehrs hinzuwirken, haben das Reich und die Bundes staaten neuerlich ein Aufklärungs- und Ausbreitungsver fahren eingeleitet, das auch hier Wurzel fassen soll. Unter der. Leitung eines Landesorganisations-Ausschusses werden an allen namhaften Orten des Landes Ortsgruppen gebildet- Für Frankenberg wurde eine solche gleich am vorigen Diens tag abend gebildet, der aus folgenden Personen-Husammm- gesetzt wurde: Herren Banldirektor Stadtrat P. Beyer als Vorsitzender und Lehrer Hertzsch als dessen Stellvertreter; ferner als Beisitzer die Herren Franz Bennewitz, Rudolf Eckert, Rentner Findeisen, Bankvorstand Hitz, Konditor und Gastwirt Hofmann, Erbgerichtsbesitzer Hunger, Dittersbach,, Baumeister John, Stellmachermeister Kunze, Zigarren- sabrjkant O. Nendel, Kaufmann Horst Pfotenhauer, Kauf mann Gotthard Richter, Buchdruckereibesitzrr Roßberg, Post direktor Schmidt, Fleischerobermeister Schneider, Klempner- Meister Uhlig. Diesem Ortsausschuß soll obliegen — ein jeder in seinen Berufs- und sonst ihm nahestehenden Kreisen — eine Aufstellung solcher Geschäftsleute usw. vorzunehmen, welche bisher dem Scheck- und Giroverkehr noch fernstehen, obschon ihr Geldumsatz den Anschluß daran rechtfertigte, und dann diese unter Verweis und praktischer Erläuterung zu dem vielgenannten neuen Zahlungsweg zu gewinnen. Wenn auf diese Weise die gesamte Geschäftswelt zusammenarbeiten würde, dann würde sofort die Flut von Papiergeld ein gedämmt werden und ein wirksamer Nutzen für jeden Ein zelnen würde es sein, wenn der Diskont-Satz der Reichsbank und der Zinsfuß aller anderen Bank- und Finanzinstitute in mäßiger und erträglicher Höhe erhalten bleiben könnte! Wir werden wiederholt Gelegenheit nehmen, auf die hoch wichtige Frage zurückzukommen und erhoffen, daß solche im Kreise unserer Leserschaft lebhaftes Interesse finden werden und dadurch auch hier zur Verallgemeinerung des neuzeit lichen Zahlungsverfahrens beigetragen wird. f Di« Verlustliste Nr. SV2 nennt aus hiesiger Gegend: Graupner, Artur, Gefr„ 9. s., Frankenberg, l. verw. Greim, Aruo, 31. 8., Frankenberg, l. verw. Großer, Emil, Gefr. (Krankens, 1. 11, Merzdorf, l. verw. Haase, Martm, Gefr., IS. 11., Niederwiesa, l. verw. Haberland, Fritz, Gefr., 13. S„ Frankenberg, l. verw. Hager, Willy, 11. 6., Frankenberg, 7 7. 17 l. verw., 14. S. 17 zur Erjatz-Truvpe zurück. f Hofmann, Martin, San..Serg., K. 3., Frankenberg, gefallen. Jaslolka, Bernhard, 21. 3., Sachsenburg, 1. verw. Kirsch, Karl, 25. 2., Niederwiesa, verw. Kuhn, William, 22. 12., Auerswalde, l. verw. s Löler, Mar, 17. 10., Frankenberg, gefallen. Marschner, Walter, (Horn ), 15. 4., Frankenberg, l. verw. Otto, Hermann, Gefr., 15. 9., Frankenberg, shw. verw. Spiegelbauer, Robert,, Gefr., 16. 7., Frankenberg, l. verw. Weise, Walter, 6. 4, Frankenberg, l. verw., b. d. Tr. Zetzschke, Mor, Gefr., 14. 2., Altenhain, l. verw. f—* Ebersdorf. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde verliehen Herrn Volksschullehrer Fritz Gustav Krä üblich von hier, wohnhaft Dorfstraße 100 O, zurzeit Soldat in der K. S. Divisions-Funker-Abtsllung 14. s- Ebersdorf. Eine vergrößerte Anbaufläche auf dem Ererzierploh ist dadurch zustande gekommen, daß weitere Teil tücke zum Anbau von Kartoffeln und anderen Feldsrüchten umgearaben oder umgeackert wurden. Heber 100 Scheffel Kartoffelland ist nun uus dem Exerzierplätze zu verzeichnen. Viele Zentner Saatkartoffeln waren diesmal ei forderlich, um ras gesamte dortige Kartoffelanbaugebiet belegen zu können — Dresden. Da» kümaltche tzoflaaer ist vom königlichen Residenzschloß nach Villa Wachwitz verlegt worden. der Jahreskarte ohne Monatskarte oder umgekehrt die einge- reichte Karte ungültig macht. M-ldepflichtig sind gemäß 3 2 Ziffer 1 der Bekanntmachung von» 15. 4. 1918 des Reichskom missars für die Koblenverteilung alle gewerblichen Verbraucher, die im Jahresdurchschnitt oder bei nicht bauernd arbeitenden Betrieben tm Durchschnitt der Vetriebsmonate mindestens 10 Tonnen monatlich verbrauchen auch wenn sie sie im Landes- absatz beziehen; ferner alle Betriebe, denen die Brennstoffzufuhr gesperrt ist, oder die infolge von Kürzung ihrer Brennltoffzufuhr zurzeit weniger als 10 Tonnen monatlich verbrauchen, im Durch schnitt de« Jahre« (1. Juli 1916 bi» SO. Juni 1917) aber min destens verbraucht haben. f hg Konkursausschuß -er Kandels- und Gewerbetämmer Chemnitz. Im Jahre 1915 ist der Konmrsausschuß der Handels- und Gewerbekammer in Chemnitz von den beiden Kammern ins Leben gerufen worden, der sich zur Aufgabe gestellt hat, bei der Abwickelung von Konkursen mitzuwirken- Seit dieser Zeit haben di« Mitglieder des Konkursausschuljes bei 20 Konkursen helfend eingegriffen und zwar nicht nur in Chemnitz, sondern auch auswärts, da der Interessentenkreis in zwischen auch auf die Amtsgerichte Limbach, Mittweida, Hohen stein und Burgstädt ausgedehnt worden ist. Neuerdings ist nun der Beschluß gefaßt worden, daß sich die Mitglieder des Kvukursausschusses der Handels- und der Gewerbekammer auch an der Erledigung von außergerichtlichen Zwangs vergleichen beteiligen wollen, und es werden die Rechts anwälte und Konkursverwalter ersucht, gegebenenfalls den derzeitigen Vorsitzenden des Kvnkursausschusses, Herrn Bank- direttor a. D. Oscar Tetzner, Chemnitz, Beyerstraße 32, zu benachrichtigen, der dann ein Mitglied des Konkursaus- schussez mit der Sache betrauen wird. f M. I. Verbotenes S«iftnfieden schadet unserer Kriegs wirtschaft. Bei der Knappheit der hierzu nötigen Rohstoffe ist eine sparsame Seifenfabrikatton nur in Fabriken möglich- Die Bekanntmachung des Bundesrats vom 6. Januar 1916 über die Verwendung von pflanzlichen und tierischen Fetten zu technischen Zwecken verbietet deshalb die Herstellung von Seife im Haushalt und stellt sie unter Strafe. Trotzdem scheint Akaim ru Berlin, 2. 5. (Privatteelgramm.) In der Ukraine ist die alte Rada und di« bisherige Regierung von in K«w eingetroffenen Bauerndeputattonen gestürzt worden. Die neue Regierung hat sofort erklärt, sich auf den Boden des Brest- Litowsker Friedens zu stellen. Wir weiter berichtet wird, sind die in Kiew verhaftet gewesenen Persorlen inzwischen aus der Hast entlassen worden. Die Verhaftung hängt übri gens nicht mit der Staatsumwälzung in der Ukraine zusammen. i Lygano, 2. 5. In Tessin erscheinen keine Zeitungen mehr. Die Desertionen im italienischen Heere find anscheinend so zahlreich, daß dir „Gazette Offiziale" verschärfte Ettaf- bedingungen bekannt gibt. Deserteure, die sich 30 Tage lang absichtlich vom Truppenteil fsrnhalten und Deserteure, welche sich dis zum 15. 6. nicht freiwillig stellen, werden mit dem Tode bestraft. g B«rfln, 2. 5. Nach den im Vertrag über den deutsch französischen Gefangenenaustausch getroffenen Bestimmungen dürfen die ausgetauschten Kriegs- und Zivilpersonen ün Hee resdienst weder an der Front, noch in den Etappen, noch in den besetzten Gebieten verwendet werden. Dagegen ist jede Verwendung in ihrem Lande statthaft. noch in weiten Kreisen der Bevölkerung, besonders auf dem Lande, das Seifensieden für den eigenen Bedarf in Uebung zu sein. Es wird auf das Unzulässige dieses Verfahren» hingewiesen. Die eigene Herstellung von Seife verstößt gegen das allgemeine Interesse, weil sie die völlige Ausnützung der Fette und Aetzstoffe beeinträchtigt und damit die ohnehin knappe Belieferung der Bevölkerung mit Waschmitteln weiter verringert. . i ! > M fM. I. Unzulässig« Werbet) ruckschriften. Von Oester reich aus sind in Deutschland Druckschriften zur Aufbringung von Mitteln für Wirtschaftszweck« vertrieben worden, ohne daß die hierzu erforderliche Erlaubnis nachgesucht oder erteilt worden wäre- Da nach der Bekanntmachung über Wohlfahrts pflege im Kriege, vom 15. 2. 17 ohne Genehinigung eines Bundesstaates zu^ Zwecken der Wohlfahrtspflege oder sonst zu gemeinnützigen Zwecken usw. eine öffentliche Unterhaltung, Belehrung, ein Vertrieb von Gegenständen oder auch eine Werbung von Mitgliedern verboten ist, ist die Beschlagnahme solcher ausländischer Sendungen angeordnet worden. f M. I. Nochmals „Adventistisch« Wanderpttdig»!" Von zuständiger Seite wird uns mitgeteilt: Der kürzlich erschienene Aufsatz über vaterlandsfeindliche Umtriebe adventistischer Wan derprediger ist von der Bevölkerung mehrfach mißverstanden worden. Mit jenem Hinweis sollten selbstverständlich nur die schlechtgesinnten Elemente unter den Wanderpredigern ge troffen werden, hinter denen sich sogar feindliche Agenten verbergen können. Dagegen hat die Absicht, etwa den ganz«» Stand der Adventistenprediger als Vaterlandsfeinde zu ver dächtigen, selbstverständlich nicht vorgelegen. f mg Sächsisches Staatsschuldbuch. Eingetragen waren Ende April 1918: 3232 Konten im Gesamtbetrag« von 219 975 000 M. frk Bewillkommnung deutsch» Kriegsgefangen» tn der Heimat. Bei der Heimkehr deutscher Kriegs- und Zivil- gefangener in die Heimat sollen, wie schon durch die Mit teilungen der Presse bekannt gegeben worden ist, ihnen Liebes gaben in möglichst reichem Maße zur Verfügung gestellt werden. Eine Sammlung für diesen Zweck, die zunächst geplant war, findet im Königreich Sachsen nicht statt, da die erforderlichen, in Sachsen aufzubringenden Mittel von 258 000 Mark nach einer Vereinbarung zwischen den zu ständigen Heeres- und Ministerialstellen und J>em Landes- ausschusse der Vereine vom Roten Kreuz im Königreich Sach sen von diesem aus seinen Mitteln zur Verfügung gestellt werden. 'Diese hochherzige Entschließung des Landesaus schusses dürfte in weiten Kreisen unseres Volkes, namentlich bei denen, die dem Roten Kreuz opferwillig Spenden zur Verfügung gestellt, mit besonderer Freude begrüßt werden; tragen doch auch sie somit dazu bei, zahlreichen Kriegs- und Zivilgefangenen, denen nach oft jahrelanger schwerer Ge fangenschaft die heißersehnte Freiheit wieder geschenkt wor den ist, einen Gruß dankbaren Gedenkens beim Betteten der Heimat darzubringen. Mit dieser Spende vermehrt das sächsische Rote Kreuz aufs neue seine vielgestaltige, seit langem ausgeübte Hilfeleistung für die deutschen Kriegs gefangenen, im besonderen für die Bedürftigen unter ihnen- Für sie wendet es z. Zt. aus seinen Mitteln monatlich mehr als 60 000 Mark auf. Täglich gehen Barmittel, Liebes gaben, Kleidungsstücke — vielfach durch die Vermittelung neutraler Stellen — hinaus, um den in der Gefangenschaft i schmachtenden Deutschen das schwere Los zu erleichtern, um ' ihnen immer wieder zu beweisen, daß die Heimat ihrer getreuen Söhne nichl vergißr. Ratsassessor Herr Dr. jur. Wolf durch den Ratsvorsitzenden Herrn Bürgermeister Dr. Irmer unter Hinweis aus,seine Pflichten als Stadttat feierlich eingewiesen und als nun mehriges Ratsmilglied begrüßt. Mit herzlichem Dank für das ihm .entgegengebrachte Vertrauen und mit dem Ver sprechen, sich dieses Vertrauens allezeit würdig erweisen zu wollen, übernahm Herr Stadtrat Dr. Wolf sein treues Amt. Möge sein Wirken in unserer Stadt gesegnet sein! 's' Mt dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde Herr Zim mermann Arno Rasser, Sergeant, Reichsstraße 16 wohn haft, ausgezeichnet. Herr Rasser ist bereits im Besitz des E- K. 2. Kl. und der Fr.-Aug.-Med. i S. fak Für aewerbUche Verbraucher au Kohle. Die Ge werbekammer Chemnitz nimmt hierdurch Veranlassung, die Ge werbebetriebe, soweit sie kohlenmeldepfllchtig sind, aus die Wich tigkeit der Anfang Mai an den Reichskommissar, die Krtegs- amtsstelle, die Amtl. Verteilungsstelle und den Kohlenlieserer zusammen mit der Monatsmeldekarte für Mai einzureichenden Reichs-Jahresmeldekarte für gewerbliche Verbraucher von Kohle hinzuwetsen. Die Reichsj.hresmeldekarte enthält u. a. Vor anschläge für den mynauichen Kohlenbedarf im nächsten Winter. Betriebe, die die Jahreskarte nicht einse» dem lausen mithin Ge fahr, ihre Brennftoffversorguna im nächsten Winter aufs schwerste in gefährden. Es wird noch besonder« auf die Bestimmung K* Reichskohlenkommissar» hingewiesen, daß die Einreichung
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